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Thema: Arm gebrochen und extremer Streß

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.171

    Standard Arm gebrochen und extremer Streß

    Hallo zusammen,

    ich habe hier schon oft mitgelesen und habe mich nun registriert und eigentlich wollte ich erst meine Langohrenfamilie vorstellen.

    Aber nun überschlagen sich schon wieder mal die Ereignisse, wie so oft.
    Bei mir leben 3 Kaninchen zwischen 2,3 und 2,9 kg.

    Lotte ist 6 Jahre alt, Eddie und Tommi sind gut 1,5 Jahre.

    Eddie und Tommi hatten eine sehr schwierige Kindheit. Sie wurden mit ihrer toten Mutter ausgesetzt, mit der Hand unter großem Zeitmangel aufgezogen und sind dadurch stark traumatisiert, da sie keine Zuwendung bekamen. Sie waren anfangs extrem scheu und verängstigt. Jetzt leben sie frei in meiner ca. 45 qm Wohnung. Die beiden sind sehr fröhliche und sehr lebhafte Tiere. Eddie ist zutraulich, läßt sich mal über den Rücken streichen. Tommi will nicht angefaßt werden. Ist auch noch relativ scheu. Wir vermuten, daß der Vater ein Wildkaninchen sein könnte.
    Ich halte seit über 40 Jahren Kaninchen, habe früher schon insgesamt 7 Wildkaninchen mit der Flasche aufgezogen. Sie lebten frei im Haus und wurden alle sehr zutraulich. Habe deshalb Erfarung damit.

    Tommi ist Chef der Gruppe, Lotte und Eddie jagen sich oft und nun hat Eddie sich vor 2 Wochen den linken Unterarm gebrochen. Daneben zeigten sich viele Blutergüsse und die Haut war großflächig abgeschrammt. Ansich ist ein Bruch kein Drama. Aber für Eddie schon. Er hat die Panik, weil er nun mit Halskrause im kleinen Käfig sitzen muß. Aus den ersten 5 StützVerbänden hat er seinen Arm rausgefummelt, sie hielten einfach nicht fest. Für den Bruch war das nicht gerade gut. Die Tä war sehr abgenervt und wollte den Arm abnehmen. Ich bin daher mit ihm nach Hannover in die Tierärztliche Hochschule gefahren.

    Die Tä geben sich dort alle erdenkliche Mühe. Aber Eddie macht nicht mit.
    Nach der ersten OP dort war der Verband wieder ab, der Knochen gesplittert, weil dabei der PIN ausgebrochen war.
    Bei der zweiten OP wurde alles wieder auf 2 Drähte gefädelt und doppelt gesichert. 2 Tage danach hat er beim Versorgen plötzlich einen Satz gemacht und 2 Drahtenden schauten aus der Haut. Diese wurden abgekniffen. Die Verdrahtung hält noch, der Knochen liegt aber nicht mehr so schön wie geplant. Aber geht noch, wenn denn Ruhe rein käme. Wir hoffen, daß es nicht infiziert ist und eitert. Bisher nicht.

    Das eigentliche Problem von Eddie ist, daß er extrem gestreßt ist, seit er im Käfig sitzen muß. Er hechelt unaufhörlich sehr und frißt fast nichts von selber. Um ihn zu päppeln muß man ihn anfassen und festhalten und da kommt das Trauma aus der Kindheit wieder hoch. Er wehrt sich, zappelt, springt plötzlich, ist sehr wütend. Aber immerhin nimmt er das Päppelfutter an. Er hat schon die Panik in den Augen, wenn man nur mal in den Käfig schaut.

    Zuhause hatte ich ihm Bachblüten Rescue Tropfen geben. Damit schien es etwas besser zu sein. Die letzten Tage ist er wieder so gestreßt, daß die Tä fragte, ob man seinen Bruder dazusetzen könnte. Doch Tommi ist ja noch viel ängstlicher und würde ihn noch weiter runterziehen, fürchte ich. Und wenn der dann im Käfig aus Angst rumtobt, könnte er Eddies Arm dabei weiter zerstören.
    Die Alternative wäre, den Arm abzunehmen und damit den Heilungsprozeß und den Streß abzukürzen, den er mit dem kaputten Arm noch Wochen hätte. Die Tä wollen gerne seinen Arm erhalten und alles dafür. Das wollte ich auch. Doch mir stellt sich jetzt die Frage, ob ich ihm damit wirklich einen Gefallen tue. Denn er versteht die Situation nicht. Er war noch nie krank. Weiß nicht, was das bedeutet und daß man ihm helfen will.
    Es gibt Menschen, die sagen, diesen Streß könnten sie ihrem Tier nicht antun, ich sollte ihn einschläfern lassen oder den Arm abnehmen, damit die Panik für Eddie endlich ein Ende hat. Ich zögere, eine so weitreichende Entscheidung zu treffen, da ich immer noch an einen guten Ausgang glaubte. Aber nach dem Telefonat heute mit der Klinik mache ich mir doch riesige Sorgen um Eddie, daß er den Streß irgendwann nicht mehr verkraftet. Er hatte in den beiden Wochen 4 Narkosen, die er problemlos weggesteckt hat. Er ist schon stabil. Aber der Streß wird auf jeden Fall noch eine Weile andauern.

    Hat hier vielleicht schon mal jemand etwas ähnliches erlebt und weiß einen Rat? Macht es Sinn, den Eddie weiter zu stressen, bei dem Versuch den Arm zu erhalten? Ich bin inzwischen geneigt, den Arm abnehmen zu lassen, damit er endlich bald zur Ruhe kommt. Weiß allerdings nicht, ob er mit einem Arm dann noch so wendig ist, bei seinen Jagereien mit Lotte. Oder ist Einschläfern die bessere Lösung für ihn? Allerdings hat Tommi dann ein Problem. Ohne seinen Bruder ist er scheu und ängstlich und wirkt verstört. Frißt daher auch wenig. Zu Lotte haben beide keinen freundschaftlichen Kontakt.

    Liebe Grüße von
    Maria

  2. #2
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
    Ort: Zürich
    Beiträge: 4.166

    Standard

    Ich bin mir nicht sicher, ob ich Dir helfen kann, denn Deine Erfahrung übersteigt meine MASSIV.
    Eines meiner Tiere hat sich Anfang März das Bein gebrochen - also auch Einzelhaft in engem Käfig. War auch eher scheu, kommt zwar für's Futter an (bzw. kam, vor dem Beinbruch), liess sich aber nicht streicheln und nicht hochnehmen. Der Käfig steht seitdem in meinem Schlafzimmer direkt neben dem Bett. Jeden Morgen und jeden Abend gab und gibt es Leckerchen durchs Gitter, SBK, Loftys, das unwiderstehliche Zeug halt. Das Tier kennt mich also vor allem tendenziell bewegungslos, tendenziell lautlos und in der Nähe, aber nicht mit ihm beschäftigt, und Spender von Leckerchen. Er ist allerdings auch wesentlich jpnger als Deiner, erst ein halbes Jahr.
    Er ist dann nach 3 Wochen ruhig und zutraulich geworden. Streicheln ist in gewissen Grenzen akzeptiert.
    Möchte nicht verschweigen, dass er gelegentlich Lagerkoller gehabt hat und trotz engem Käfig ausgerastet ist. Hat sich aber wieder eingekriegt.
    Wir hatten allerdings auch nix verdrahtet, sondern Plastikschiene mit Gipsverband, und die hat er in Ruhe gelassen.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  3. #3
    Kinder-und Tierkrankenpflegerin Avatar von Flo
    Registriert seit: 01.05.2011
    Ort: Olching
    Beiträge: 316

    Standard

    Auch meine erfahrung ist noch weit von deiner entfernt.


    Aber : hast du mal versucht den Käfig abzudecken und ihn soweit wie möglich in ruhe zu lassen und in eine ruhige Ecke zu stellen.
    Max. rangehen wenn du Medis oder Futter bringen musst und das wenn machbar auch nur im Halbdunkeln. Langsame Bewegungen und völlige Stille.

    Ist nur so ein Gedanke, aber wenn ich mir vorstelle wie Kaninchen in freier Wildbahn leben und mit verletzungen umgehen könnte ich mir das gut vorstellen das es wenigstens den Stress nimmt.

    ansonsten aber Herzlich wilkommen bei uns.

    Lg Flo

  4. #4
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
    Ort: Zürich
    Beiträge: 4.166

    Standard

    Stimmt, Käfig abgedeckt habe ich auch, hatte ich ganz vergessen. Der war oben und an drei von vier Seiten mit einer Wolldecke abgedeckt.
    Und: Willkommen, auch vergessen
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  5. #5
    KS-Patenschaftsbetreuung Avatar von Hope R.
    Registriert seit: 16.10.2006
    Ort: ...
    Beiträge: 3.073

    Standard

    Teddy - und wenn Du statt Käfig ein kleines Gehege von z.B. 1m² machst, sodass Du den Kleinen bei der Behandlung nicht aus dem Käfig, sondern am Boden behandeln kannst. Und das Gehege kannst Du auch "verdunkeln", indem Du wie bereits geschrieben die Seiten mit einer Decke o.ä. umlegst/abdeckst.

    Und für den Partner wäre auch noch bissel Platz und die Angst dann vielleicht weniger, da nicht so beengt.
    Geändert von Hope R. (08.05.2012 um 18:50 Uhr)
    Die Eskalation aller Spannungen beginnt mit der Verweigerung des Dialoges.
    (Julius Kardinal Döpfner)

  6. #6
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
    Ort: Zürich
    Beiträge: 4.166

    Standard

    Zitat Zitat von Hope R. Beitrag anzeigen
    Teddy - und wenn Du statt Käfig ein kleines Gehege von z.B. 1m² machst, sodass Du den Kleinen bei der Behandlung nicht aus dem Käfig, sondern am Boden behandeln kannst.
    Gute Idee. Möchte noch beisteuern: Ich bin 180 cm lang, meine Freundin 162 cm. Auf sie reagieren die Tiere viel besser, als wenn ich da himmelhoch ankomme. Will sagen: Es könnte zusätzlich helfen, wenn Du Dich dem Gehege nicht riesengross und aufrecht gehend, sondern möglichst klein näherst.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  7. #7
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.171

    Standard

    Ja, habe ich. Käfig mit Handtuch abgedeckt. Ruhige Ecke bzw. Raum. Den Raum kaum betreten. Nur 2mal tägl. gefüttert, damit er Hunger hat und was anderes frißt.

    In der TiHo steht er auch in der dunkelsten hintersten Ecke, hat einen anderen Hasi daneben stehen.

    Das Problem ist, ich kann ihn noch nicht nach Hause holen da der Arm wegen der OPWunde noch unter ärztlicher Kontrolle sein muß und wenn er sich den Verband abzieht, müßte ich jedes mal eine Stunde fahren nach Hannover. Der Bruch ist noch zu locker für Experimente. Das wäre dann auch ur der Streß für ihn. Dazu arbeite ich voll, habe noch ein Pferd und bin ca. 9-12 Std außer Haus. Ich müßte mir dann natürlich Urlaub nehmen. Aber erstmal müßte der Bruch soweit stabil sein, daß er eine Woche ohne Kontrolle auskommt. Sonst haben wir den Streß mit der Fahrerei.

  8. #8
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.171

    Standard

    Ja, den Gedanken mit dem Gehege hatte ich auch schon. Aber er sollte sich ja wenig bewegen. Die Tä in der TiHo sagte heute morgen, sie behandeln ihn nur noch am Boden, dann kann er nirgends runter springen. Da er aber sehr kräftig ist und sehr zappelig, ist das Füttern dabei sehr schwierig. Aber vielleicht würde er da eher fressen. Werde morgen mal fragen, ob Gehege oder großer Käfig dort möglich ist. Oder ich muß versuchen, ab dem Woende zu Hause weiterzumachen.
    Muß jetzt leider los. Pferd wartet auch.

    Lieben Dank erstmal für die Anregungen :-)

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