Im Handel werden alle Arten von "Alleinfuttermitteln" und Mischfuttern für Kaninchen angeboten. Die Hersteller werben mit Extra-Vitaminen und Nährstoffreichtum auf den bunten Verpackungen.
"...Ungeachtet der irreführenden Werbung kann Trockenfutter wesentlich mehr Probleme verursachen als beseitigen. Die Hersteller machen den Haustierbesitzer das Gegenteil glauben, da buchstäblich Milliarden Verkaufswerte auf dem Spiel stehen. Trockenfutter, fütterungsbereit verpackt, ist speziell für die Bequemlichkeit des Tierbesitzers designed, nicht für das Haustier...”
- Dr. med. vet. Dorsie Kovacs -
Aus was besteht Trockenfutter?
Mischfutter besteht aus billigen Füllstoffen, also einer möglichst kostengünstigen Masse, die meist aus industriellen Abfällen (deklariert als „pflanzliche Nebenerzeugnisse", „tierischen Nebenerzeugnissen", Trester, Getreidekleie, Kleber usw.) oder auf dem Weltmarkt günstigen Komponenten (z.B. Getreide) zusammengestellt wird.
Auf dem Markt sind vielfältigste Mischfutter zu finden. All diese Produkte sind gesundheitsschädlich!
Dieses Kaninchen hat Karies durch Trockenfutter (schwarze Zahnspitzen). Die frisch nachgewachsenen Zähne sind gesund, weil die Ernährung umgestellt wurde.
Auf der Rückseite der Verpackung unter „Zusammensetzung" finden sich die Inhaltstoffe des Produkts. Die genaue Zusammensetzung lässt sich nicht ermitteln, denn meist sind nur Futtergruppen angegeben, welche aus sehr verschiedenen Dingen bestehen können. „Pflanzliche Nebenerzeugnisse" können beispielsweise alle pflanzlichen Dinge sein, die in der Industrie als Abfälle anfallen und nicht weiter verwertet werden können. Eine Zeit lang konnte sogar „Geflügelkot" als "Nebenerzeugnis" zugemischt werden, das ist aber mittlerweile verboten. Auch der Inhaltsstoff „Getreide" sagt uns nicht, was es für ein Getreide ist (Mais, Roggen, Dinkel, Weizen, Hafer…?).
Da bei den Füllstoffen nicht auf den ernährungsphysiologischen Wert und die Eignung für Kaninchen, sondern nur auf den Preis (möglichst günstig) geachtet wird, ist diese Zusammensetzung völlig falsch ausgewählt. Kaninchen sind Kräuterfresser und brauchen daher eine kräuterreiche, frische Nahrung. Die Zusammensetzung der Mischfutter erfüllt diesen Anspruch nicht.
Mischfuttermittel sind allgemein zu energiereich (Kaninchen benötigen eine karge Kost) was bei normalen Kaninchen mit Erhaltungsbedarf (Tiere die keine besonderen Leistungen erbringen, nicht in Winteraußenhaltung leben usw.) zu Übergewicht, Verfettungen der inneren Organe (plötzlicher Tod, eine der häufigsten Todesgründe bei Kaninchen) und Trägheit führt.
Der hohe Stärke- und Zuckergehalt dieser unnatürlichen Nahrung führt zu einer Überwucherung der Darmflora mit Hefen.
Die Futtermittel-Industrie versucht mit Mischfuttermitteln dem Verbraucher billige Inhaltsstoffe teuer zu verkaufen.
Wie wird Trockenfutter hergestellt?
Die Masse der Füllstoffe wird weiterverarbeitet indem sie erst einmal gemahlen wird. Die Bestandteile verlieren bei der Mahlung ihre gesamte Struktur, welche eigentlich sehr wichtig für die Verdauungs-Gesundheit und den Zahnabrieb der ständig nachwachsenden Zähne ist.
Nur strukturiertes Futter führt zu einem ausreichenden Zahnabrieb, da es lange gekaut werden muss. Ist das Futter schon zerkleinert, schluckt das Kaninchen nach wenigen Kaubewegungen bereits ab und der Zahnabrieb bleibt auf der Strecke. Des Weiteren werden durch die unnatürliche Kaubewegung (zerquetschen der Pellets und Extrudate, statt gleichmäßigen Mahlbewegungen) Kieferabszesse hervorgerufen.
Durch die Mahlung sind die einzelnen Partikel meist kleiner als 0,3mm, dadurch werden (wie Studien ergeben haben) Verdauungsprobleme begünstigt. Kaninchen brauchen eine gewisse Struktur im Futter.
Durch den starken Mahlgrad und die Bearbeitung (Erhitzung) des Breies, wird dieser quellfähig. Natürliches Futter quellt im Kontakt mit Flüssigkeit im Magen (Magensäure, Wasser…) nicht auf, Trockenfutter nimmt extrem an Volumen zu, es erreicht das bis zu 5-fache Volumen! Die empfindlichen und sehr dünnen Magenwände werden dadurch radikal überstrapaziert, das ist für das Kaninchen sehr schmerzhaft. Es kann im Extremfall sogar zu Rissen in der Magenwand kommen, die tödlich enden.
Nach dem Zerkleinern der Bestandteile werden diese gemischt, erhitzt und durch Matrize oder andere, formende Maschinen befördert. Durch die Erhitzung werden Vitamine und andere Bestandteile zerstört, zurück bleibt ein geformter Brei aus Abfallstoffen, ohne ernährungsphysiologischen Wert.
"In den meisten dieser „Fälle" zeigt sich, dass die Darmflora zerstört worden ist, durch Industrienahrung, die so schöne Namen hat, aber aus Müll zusammengesetzt ist."
- Tierärzte des Tierärztlichen Institutes für angewandte Kleintiermedizin -
Was wird dem Futter an Zusatzstoffen zugesetzt?
Die meisten Zusatzstoffe müssen in Deutschland auf der Verpackung nicht angegeben werden.
"Bei Tierfutter im EU-Raum müssen Zutaten wie verwendete appetitanregende Stoffe, Emulgatoren, Säureregulatoren, Stabilisatoren, Verdickungsmittel etc. jedoch nicht extra deklariert werden. Der Deutsche Tierschutzbund fordert daher nun auch für Tiernahrung eine Kennzeichnungspflicht. „Es muss bei Tiernahrung um Ausgewogenheit gehen und nicht Überfütterung," sagte Roman Kolar vom Deutschen Tierschutzbund..." Quelle:
http://dgk.de
Ernährungsphysiologische Zusatzstoffe
Um den sehr stark erhitzten (und somit vitaminarmen) Brei wieder als Futter einzusetzen, werden vor der Pressung einige überlebenswichtige Stoffe zugefügt.
Synthetische Vitamine und Provitamine werden hinzu gegeben (Revitaminierung), allerdings sind diese künstlichen Stoffe nicht gleichwertig mit den natürlichen Stoffen und in fast jedem Futter extrem überdosiert, was zu vielschichtigen Folgeschäden führt.
"Wenn Vitamine aus der Fabrik besser wären als ihre Geschwister, die in der Pflanzenzelle heranreifen, dann würde die Natur Tabletten auf Bäumen und Sträuchern wachsen lassen."
- Prof. Dr.Dr. Linus Pauling -
-> Unterschied zwischen natürlichen und synthetischen Vitaminen
Um das unausgewogene Aminosäurenmuster in den Abfällen aufzuwerten, werden Aminosäuren zugesetzt.
In den gängigen Futtermitteln der Kaninchenernährung in deutschen Haushalten herrscht ein Überschuss an Mineralien. Trotzdem werden einigen Mischfuttern noch zusätzlich Mineralstoffe und Spurenelemente zugegeben. Ein Überschuss führt zu Blasen- und Nierenkrankheiten (Blasensteine, Nierensteine, Ablagerungen, Nierenversagen, Harngrieß, Blasenschlamm…).
Teilweise werden Probiotika zugesetzt um die Darmgesundheit, welche durch das unnatürliche Futter negativ beeinflusst wird, aufrecht zu erhalten.
Verschönende Zusatzstoffe
Farbstoffe färben die Extrudate und Pellets in ansprechende Farben, denn der Industriebrei, der vorwiegend aus Abfällen besteht, sieht ohne Farbstoffe unappetitlich braun aus. Grün gefärbte Bestandteile sollen Kräuter imitieren, gelb eingefärbte Zutaten stehen für Getreide und rote für Früchte. Der Trick scheint auch zu klappen, denn immer noch denken sehr viele Halter, dass die Pellets im Mischfutter aus Kräutern oder Heu bestehen.
Damit die einzelnen Bestandteile nicht verklumpen, werden Trennmittel eingesetzt.
Künstliche Aromen werden dem Kaninchenfutter zugesetzt um den Appetit zu fördern, also eine künstlich erhöhte Nahrungsaufnahme zu erzielen, was fast zwangsläufig zu Übergewicht führt. Dieses ist bei Masttieren erwünscht, bei Haustieren bleibt es aber ein unerwünschter Nebeneffekt.
Künstliche Geschmacksstoffe gibt die Industrie ins Futter, weil die meisten Tierhalter das Futter kaufen, das die Tiere am liebsten und an meisten fressen. Tierhalter lieben es, wenn sich die Tiere auf das Futter stürzen. Zahlreiche Studien haben ergeben, dass Aromen den Appetit beträchtlich erhöhen und somit zu einer besseren Akzeptanz bei den Tieren führen. Die meisten Kaninchen fressen das Futter (welches aus minderwertigen Bestandteilen zusammengesetzt wird) nur, weil die künstlichen Aromen ihr Selektionsvermögen beeinflussen. Künstliche Aromen und Geschmacksverstärker machen die Kaninchen süchtig.
Um Futterbestandteile im Verdauungstrakt zu verdauen, welche die natürliche Darmflora nicht verdauen könnte, werden vielen Trockenfutter Enzyme beigemengt.
Sonstige Zusatzstoffe
Antioxidantien, Verpackungsgase und Konservierungsstoffe setzen Futtermittel-Produzenten ein um das Futter länger haltbar zu machen.
Um einzelne, nicht vermischbare Futterbestandteile (z.B. Öle mit Wasser) zu verbinden, werden Emulgatoren verwendet.
Sind Zusatzstoffe schädlich?
Bei einigen Zusatzstoffen hat man festgestellt, dass sie Mitauslöser für vielfältige Krankheiten sind wie etwa Allergien, Asthma, Krebs...
Lesezeichen