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Thema: Zahnfehlstellung bei einem Zwergwidder

  1. #1
    Neuer Benutzer
    Registriert seit: 22.09.2025
    Ort: NRW
    Beiträge: 1

    Standard Zahnfehlstellung bei einem Zwergwidder

    Mein Kaninchen ist ein fünf Jahre alter Zwergwidder, der bisher immer gesund gewesen ist. Ich habe ihn nur mit Heu, Salat, Kräutern, Gemüse und Löwenzahnwurzeln ernährt.

    Freitag hat er das erste Mal in seinem Leben Diarrhö gehabt und hat auch aufgehört zu essen. Ein Tierarzt hat daraufhin einen zu lang gewachsen Backenzahn abgeknipst. Das Problem bestand aber weiterhin. Ich habe ihn in eine Tierklinik bringen müssen, wodurch sich sein Zustand verbessert hat. Er isst wieder, aber meidet Heu und knirscht durchgehend mit den Zähnen. Also bin ich mit ihm zu einem anderen Tierarzt gefahren, der sich auf Zahnmedizin bei Kaninchen spezialisiert hat. Dieser hat sich die Zähne angesehen und den Unterkiefer von außen abgetastet. Um sicher zu sein, müsste in den nächsten Tagen ein Röntgen auf 4 Ebenen gemacht werden, aber er sagte, die Zähne im rechten Unterkiefer seien um 30 Grad nach innen geneigt (statt wie üblich um 10 Grad), wodurch die Zähne nicht richtig abgerieben werden. Außerdem sei durch das kauen auf den Löwenzahnwurzeln über die Jahre ein Backenzahn senkrecht in den Kiefer gedrückt worden, wodurch er nun Schmerzen hat. Laut Aussage des Tierarztes ist ein Abschleifen der Zähne sinnlos, da der Druck auf den Kiefer bestehen bleibt und die Zahnschmerzen bleiben. Das genaue Ausmaß lässt sich erst im Röntgen feststellen. Der Tierarzt hat empfohlen, entweder zwei Zähne ziehen zu lassen (wobei die Wange aufgeschnitten werden müsste), oder ihn zu erlösen

    Hat jemand Erfahrung mit derartigen Zahnfehlstellungen?

  2. #2
    Mitgliederbetreuung im Vorstand Avatar von Carmen Z.
    Registriert seit: 07.07.2014
    Ort: Waldstetten
    Beiträge: 12.840

    Standard

    Hallo und erst einmal herzlich willkommen bei uns im Forum.

    Es tut mir leid, dass die Zähne deines Kaninchens so schlecht sind. Aber leider ist das bei Zwergwiddern öfter der Fall, da sie einfach auf niedlich gezüchtet wurden und somit die Zähne meist nicht genügend Platz in diesem Schädel haben. Ein weiterer Punkt ist dann natürlich zudem die Ernährung, die die Sache verschlimmern kann. Bei Löwenzahnwurzeln meinst du sicher die harten getrockneten Teile, die definitiv nicht gut für den Kiefer sind, da durch den Kaudruck tatsächlich die Zähne in den Kiefer geschoben werden können. Gleiches gilt auch für Wurzelgemüse wie Karotten, Selerie, Pastinake ... Diese Nahrung solltest du also auf jeden Fall weglassen und nur blättriges Gemüse (Salat, Gemüsegrün), Kräuter und Kohl anbieten.

    Dann solltest du dir unbedingt einen auf kleine Heimtiere spezialisierten Tierarzt suchen. Ein Tierarzt, der die Zähne immer noch knippst, ist ein absolutes No Go.

    Wichtig, um die Sache mit den Zähnen richtig zu beurteilen, ist definitiv ein Dentalröntgen oder ein CT/DVT. Um eben auch genau zu sehen, wie es im Kiefer aussieht. Zähne einzuschleifen macht meist Sinn, um an bestimmten Stellen mit retrogradem Wachstum, also da, wo Zähne in den Kiefer geschoben werden, den Druck rauszunehmen. Und ja, manchmal müssen eben auch Zähne gezogen werden, um Schlimmeres zu verhindern oder das Übel einzudämmen - aber das ist noch lange kein Grund, das Tier einzuschläfern.

    Und ganz wichtig: Während du jetzt noch auf weitere Diagnostik wartest, solltest du dein Tier auf jeden Fall mit ausreichend Schmerzmittel abdecken. Wenn du da unsicher bist, schreibe mir gerne eine PN, da hier die Dosierungen nicht genannt werden dürfen.

    Ich wünsche dir viel Erfolg und dass es deinem Schatz bald besser geht.


    Liebe Grüße
    Carmen Z.
    und die Langohren Marie und Leon

    Für immer im Herzen Chipsi, Kara, Phini, Emma, Audrey, Cyrus, Luna und Mira sowie Mr. Snow, der nun ein tolles Leben bei Astrid N. hat.

  3. #3
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
    Registriert seit: 23.09.2013
    Ort: Nordlicht
    Beiträge: 10.105

    Standard

    Zitat Zitat von Carmen Z. Beitrag anzeigen
    Aber leider ist das bei Zwergwiddern öfter der Fall, da sie einfach auf niedlich gezüchtet wurden und somit die Zähne meist nicht genügend Platz in diesem Schädel haben.
    Danke @Carmen für Deine Ausführungen die ich unterstütze!

    Es fehlt nur leider der Hinweis, dass es sich bei allen Widderkaninchen um absolute Qualzüchtungen handelt, nicht nur was die Kiefer angeht, sondern auch die Ohren…

    Ich kann und konnte auch nie verstehen wie man Widder, denen man auch mit dem nicht vorhandenen Ohrenspiel, weitere Unzulänglichkeiten angezüchtet hat, als „niedlich“ bezeichnen konnte.

    Diese nur als Hinweis für Neuhalter die sich Kaninchen anschaffen möchte….

    @schattenkind, das knipsen des Zahnes war, wie @Carmen Z. schon geschrieben hat, ein absolutes NoGo der TÄ!

    Das Dentalröntgen auf vier Ebenen ist erstmal eine wichtige/richtige Entscheidung zur Diagnostik!

    Richte Dich aber bitte darauf ein, dass danach ggf. nicht nur hohe Kosten, sondern auch viele zeitintensive Behandlungen Deinerseits auf Dich zukommen.

    Eine solche Zahnproblematik ist aber (nach Deinen Angaben!) absolut kein Grund ein Tier zu „erlösen“!

    Als Halter sind wir dazu verpflichtet für unserer Tier da zu sein, egal ob Qualzüchtung oder nicht. Nicht das Tier hat sich ausgesucht bei uns zu leben, sondern wir haben uns dafür entschieden und wir müssen jetzt auch ggf. mit den (finanziellen) Folgen leben!
    Geändert von feiveline (23.09.2025 um 18:17 Uhr)
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Avatar von Simmi14
    Registriert seit: 23.02.2010
    Ort: Frankfurt a. M.
    Beiträge: 7.927

    Standard

    Ich habe jahrelang bei zwei Kaninchen mit Backenzahnproblemen deren Zähne schleifen lassen in Narkose (schleifen, nie knipsen). Das musste in einem Turnus zwischen 6-12 Wochen gemacht werden. Es ging bei beiden Tieren lange Zeit gut (bis fast 3 Jahre), ohne dass Abszesse usw. an Komplikationen dazu kamen. Beide Tiere starben infolge von anderen Erkrankungen.
    Das geht aber nur, wenn sich in dem angekündigten Röntgen in vier Ebenen keine Entzündungen / Abszesse sichtbar werden. Die Ernährung sollte wie bei Carmen beschrieben auf vorwiegend blättrig umgestellt werden, auch Blätter von Bäumen gehen gut (Weide, Birke, Hasel, Obstbaumblätter). Ich drücke die Daumen für den Röntgentermin! Hier findest Du auch Tipps: https://kaninchenwiese.de/gesundheit/zahnerkrankungen/

  5. #5
    Benutzer
    Registriert seit: 21.08.2025
    Ort: Der Östen
    Beiträge: 35

    Standard

    Bin leider aufgrund meines ersten Kaninchen unfreiwillig sehr erfahren, was Zahnprobleme angeht.
    Meiner hatte kurz nach der Adoption mit knapp 2 Jahren die Diagnose Endstage-Gebiss (also Gebiss so schlimm, dass nichts mehr zu machen ist und nur noch symptomatisch behandelt wird) bekommen.
    Er war alle 2 Monate beim Einschleifen unter Narkose, sodass nichts aufreibt und hat dauerhaft Schmerzmedis bekommen.

    Ich habe für mich als Faustregel genommen, dass, sobald die schlechten Tage die guten überwiegen, die Euthanasie ansteht.
    Wir hatten aber -obwohl von Anfang an die Eutha auf dem Tisch war- trotzdem letztendlich 4 schöne Jahre zusammen und er ist trotz der krassen Diagnose noch 6 geworden. Bei uns kamen aber einige glückliche Zufälle zusammen: Er lag ungewöhnlich gut in Narkose und war nach dem Einschleifen direkt wieder fit, er hat die Schmerzmedis gut vertragen und sie schlugen gut an. Und er hatte einfach sehr viel Lebenswillen. Er hat seine Haken geschlagen, ist beim Schlafen auf die Seite geploppt, immer guten Appetit, war extrovertiert und hatte noch Lebensqualität. Es war jedoch auch sehr anstrengend in den schlechten Phasen. Viele Notdienste, durchzechte Nächte und viele gekostete Nerven.
    Leider kann man das nicht generalisieren, aber ich würde da als Kaninchenhalterin einfach auf mein Herz hören. Wenn du merkst, dass seine Lebensqualität darunter leidet, würde ich den Schritt ggf. in Erwägung ziehen. Es muss aber nicht direkt ein baldiges Todesurteil sein.

    Ich würde aber erst einmal die OP probieren und, ob er vllt. noch auf Schmerzmittel eingestellt wird- warten, wie er drauf reagiert. Die Diagnose wurde ja gerade erst gestellt. Auch kannst du den Salat in lange Streifen schneiden, das hilft Zahnkaninchen oft beim Kauen. Alternativ gibt es auch die Pellets Versele Laga Cuni Adult (ich mag die sensitive Linie sehr gerne), die kann man etwas in Wasser aufweichen, die werden sehr gerne angenommen. Was meiner sehr gern mochte war auch Rodicare Peppelbrei auf einem Tellerchen, das habe ich ihm immer noch zur Nacht angeboten, damit er auch genug frisst, Heu konnte er leider irgendwann nicht mehr kauen. Die Cunis sind aber besser, da kauen sie zumindest noch ein wenig.

    Ich wünsche euch beiden alles Gute und viel, viel Kraft
    Geändert von widdermoehrchen (23.09.2025 um 18:54 Uhr)

  6. #6
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.956

    Standard

    Ich bin mir sicher das er bisher auch nicht gesund war, die Probleme nur nicht erkannt wurden.

    Das Röntgen in 4 Ebenen bzw. ein CT sind die wichtigste Basis für weitere Entscheidungen. Ob man dann operiert oder nicht kann man erst dann sehen.

    Wichtig wäre ab sofort bis zum Termin das Tier mit ausreichend Schmerzmitteln abzudecken.

  7. #7
    Mitgliederbetreuung im Vorstand Avatar von Carmen Z.
    Registriert seit: 07.07.2014
    Ort: Waldstetten
    Beiträge: 12.840

    Standard

    Zitat Zitat von feiveline Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Carmen Z. Beitrag anzeigen
    Aber leider ist das bei Zwergwiddern öfter der Fall, da sie einfach auf niedlich gezüchtet wurden und somit die Zähne meist nicht genügend Platz in diesem Schädel haben.
    Danke @Carmen für Deine Ausführungen die ich unterstütze!

    Es fehlt nur leider der Hinweis, dass es sich bei allen Widderkaninchen um absolute Qualzüchtungen handelt, nicht nur was die Kiefer angeht, sondern auch die Ohren…
    Liebe feiveline, vielen Dank für deinen Zusatz bezüglich der Ohren - auf dich ist einfach Verlass Ehrlich, ich hatte diesen Hinweis mit den Ohren tatsächlich schon da stehen. Dann hat er mir an besagter Stelle nicht gefallen und ich wollte es am Ende nochmals erwähnen - und habs vergessen


    Liebe Grüße
    Carmen Z.
    und die Langohren Marie und Leon

    Für immer im Herzen Chipsi, Kara, Phini, Emma, Audrey, Cyrus, Luna und Mira sowie Mr. Snow, der nun ein tolles Leben bei Astrid N. hat.

  8. #8
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
    Registriert seit: 23.09.2013
    Ort: Nordlicht
    Beiträge: 10.105

    Standard

    Liebe Carmen,

    mach Dir jetzt keinen Kopp deswegen, wichtig ist doch nur dass die TE um die ganzen Problematiken dieser „süßen Widder“ Bescheid weiß und und auch was noch für Probleme noch zusätzlich kommen könnten…
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  9. #9
    Mitgliederbetreuung im Vorstand Avatar von Carmen Z.
    Registriert seit: 07.07.2014
    Ort: Waldstetten
    Beiträge: 12.840

    Standard

    Zitat Zitat von feiveline Beitrag anzeigen
    Liebe Carmen,

    mach Dir jetzt keinen Kopp deswegen, wichtig ist doch nur dass die TE um die ganzen Problematiken dieser „süßen Widder“ Bescheid weiß und und auch was noch für Probleme noch zusätzlich kommen könnten…
    Ich sag ja - gut dass du aufpasst


    Liebe Grüße
    Carmen Z.
    und die Langohren Marie und Leon

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