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Thema: Frage: Zahnprobleme (Einschläfern, richtige Entscheidung?)

  1. #1
    louisundemma
    Gast

    Standard Frage: Zahnprobleme (Einschläfern, richtige Entscheidung?)

    Hallo liebe Forummitglieder,

    wie manche vlt schon mitbekommen haben, ist meine liebe Emma Mitte Oktober leider verstorben. Die genaue Todesursache ist mir leider nicht bekannt. Sie wurde 8 Jahre alt und ich vermisse sie immer noch sehr.

    Ihr Partner Louis, ist 6 Jahre alt und ein Satin Zwergwidder. Wir haben ihn ca. vor 2 Jahren von einer Zuchtauflösung und er ist super zutraulich, lässt sich gerne anfassen und streicheln und lief mit in der Wohnung rum. Er hat in Sekunden von allen das Herz erobert. Die Vergesellschaftung mit meiner Emma hat sich am Anfang etwas schwierig gestaltet, da er schon schlechte Erfahrungen gemacht hatte mit anderen Kaninchen, vor allem mit Rammlern, aber nach ein paar Tagen waren die beidem unzertrennlich.

    Als wir ihn geholt haben, hieß es er hätte Zahnprobleme bzw. man soll monatlich mit ihm zum Zähne kürzen.

    Also waren wir mit ihm bei einer TA, die ihm die Zähne gekürzt hat. Leider auf eine Art und Weiße, die eher früher üblich war. Mit Maulsperre und ohne Narkose wurden ihm die Zähne gekürzt.
    Leider wussten wir sonst nicht wie wir ihm die Zähne hätten kürzen sollen und sie meinte auch dass man ihn ja nicht ständig jeden Monat in Narkose legen könnte. (Stand 2018 November)

    Als sie ihm letztes Jahr die Zähne gekürzt hat (ein genaues Datum kann ich euch leider nicht sagen), hat sie ihm ein Stück Zahn gezogen, verständlicherweise hat er danach nichts mehr gefressen und hat sich zurückgezogen.

    Daraufhin wurde mir eine TA Praxis empfohlen, die sich auf Kleintiere spezialisiert hat und sich im Bereich der Zähne gut auskennt. (Stand 2019)
    Danach ging ihm es auch besser, er hat gefressen, ist rumgelaufen.

    Uns wurde alles ausführlich erklärt, dass bei Rassen wie bei Zwergwiddern oft Zahnprobleme auftreten können. Wir sollten auf die Ernährung von ihm achten und ein Röntgenbild machen lassen um zu gucken ob man noch etwas machen lassen kann, jedoch wurde uns damals schon geraten Ihn gehen zu lassen.

    Ihm ging es jedoch danach besser, er hat gefressen, wir haben ihm viel Grünzeug angeboten, leider frisst er strukturiertes Grünfutter eher ungern, Heu hat er auch nie angerührt. Wir haben dann Anfang 2020 ein Röntgenbild der Zähne machen lassen und anscheinend sahen die Zähne da schon katastrophal aus, wurde uns aber durch ein Missverständnis nicht mitgeteilt. Also haben wir gedacht es wäre alles in Ordnung, er hat auch gefressen, auch Grünfutter. Zwar im Vergleich zu meiner Häsin hat er sich bisschen schwergetan aber er hat es gefressen und war auch sehr aktiv.

    Leider hat er dann diesen Monat kaum Grünfutter zu sich genommen, dann ist meine liebe Emma gestorben und er hat kaum noch was gefressen, außer Karotten. Daher war ich mit ihm beim TA und sie meinten es wäre wahrscheinlich eine Form von Trauer, da er sonst einen guten Eindruck macht. Da wurde mir aber auch wieder gesagt, dass die Zähne nicht gut aussehen würden. Also hab ich daraufhin einen Termin gemacht, dass man sich seine Zähne nochmal anguckt und evtl was richtet.

    Er hat nämlich mittwochs nicht mal mehr einen Apfel zerkauen können bzw hatte wahrscheinlich beim Kauen Schmerzen. Sonst war er sehr aktiv und hab ihm dann zusätzlich Rodi Care gegeben, hat er auch freiwillig gefressen.

    Am Donnerstag dann hab ich ihn beim TA abgegeben und mittags kam dann der Anruf dass man ihn am liebsten einschläfern würde, auch aus tierschutzrechtlichen Gründen. Er hätte katastrophale Zähne, ihm würden auch 2-3 Backenzähne fehlen und zusätzlich wäre ein Zahn abgebrochen und durch die Wurzel in den Kiefer gebrochen, was mit hoher Wahrscheinlichkeit höllische Schmerzen verursacht hat.

    Dass ihm Zähne fehlen und dass der Zustand der Zähne so katastrophal wären wussten wir leider nicht.

    Wir haben ihn mit nach Hause genommen um uns zu verabschieden, ich konnte es ehrlich gesagt auch gar nicht glauben da er so aktiv war und er hat ja auch gefressen...leider war er nach dem TA Besuch extrem eingeschüchtert und hat sich zurück gezogen und sah nicht gut aus. Wir haben uns dann auch ein wenig informiert, ob man noch etwas hätte machen können und auch eine Zweitmeinung von einer befreundeten TA geholt, sie meinte leider auch dass es am Besten wäre Ihn gehen zu lasse.

    Somit haben wir entschieden ihn beim Nottierarzt zu erlösen. Wir wollten nicht dass er weiterhin Schmerzen hat, da wir auch kein Schmerzmittel mitbekommen haben, er war in der Box wieder so aktiv, auch auf dem Behandlungstisch, daher auch jetzt die Frage ob es die richtige Entscheidung war.
    Der TA meinte auch er würde keinen guten Eindruck machen aber er kennt auch die ganze Krankengeschichte nicht.
    So schwer es uns auch fiel haben wir ihn schlussendlich gehen lassen, er wollte fressen, konnte aber nicht. Der Nottierarzt meinte man hätte ihm auch alle Zähne ziehen können bzw wäre dass noch eine Möglichkeit gewesen aber dass wäre für ihn und für uns nicht artgerecht.
    Ihm alle Zähne ziehen damit er sich die restlichen Jahre von Brei ernährt, wäre für Ihn und für uns kein schönes Leben.
    Wir vermissen Ihn sehr, er war etwas ganz besonderes, beide meiner Kaninchen.

    Aber ich stell mir trotzdem manchmal die Frage ob es die richtige Entscheidung war.

    Ich weiß es ist nicht wirklich eine Frage und auch ein ziemlich langer Text. Bloß mach ich mir schon Gedanken, er war ein sehr lebensfroher Hase und hat auch bis zu Letzt gefressen, wahrscheinlich trotz Schmerzen.

  2. #2
    Neuer Benutzer
    Registriert seit: 08.11.2015
    Ort: Ruhrgebiet
    Beiträge: 28

    Standard

    Es tut mir sehr leid, dass du dein Tier hast gehen lassen musstest. Das ist immer eine sehr schwere Entscheidung, die nicht einfach zu treffen ist. Ich bin kein Freund von Maximaltherapie, zumal es viel Leid für das Kaninchen, welches ja ein Fluchttier ist, bedeuten kann. Die medizinischen Einzelheiten deines Kaninchens kenne ich nicht und kann nicht beurteilen, ob es noch eine günstige Prognose gegeben hätte. Aber die Zweifel und Unsicherheiten kann ich gut nachempfinden. Wie oft habe ich mich schon gefragt, ob es richtig ist, dem Tier das weiter anzutun oder ob es zu vorschnell ist, es gehen zu lassen.

    Ich habe selbst ein Zahnkaninchen. Es besitzt nur noch die Hälfte seiner Zähne, hatte bereits zwei Abszesse und muss ca. einmal im Monat zum Zähnekürzen, erst recht seit die Gegenspieler fehlen. Das Fressen ist weniger das Problem, seit er eingeweichte Vita Kuller bekommt. Ab und zu isst er auch Kräuter oder weiche Früchte. Geraspeltes mag er nicht so.

    Nach jedem Tierarztbesuch ist er aber leider jedes Mal wie traumatisiert (was eher am Transport als an der Behandlung liegt) und versteht sich dann eine Woche nicht mehr mit seiner Partnerin. Ich habe quasi jeden Monat wieder eine neue Zusammenführung und es ist egal, ob seine Partnerin mit beim Tierarzt war oder nicht. Totaler Stress für die Tiere.

    Und dann kamen noch die Abszesse dazu. Jedes Jahr einer. Bei jedem Abszess habe ich gesagt, dass ich ihn nun gehen lasse - zumal zwei Tierärzte dazu rieten, weil sie es in seinem Fall für aussichtslos hielten. Aber dann fand ich eine Tierärztin, die die OPs super hin bekommen hat. Zum regelmäßigen Zähnekürzen kann ich leider wegen der Entfernung nicht zu ihr fahren. Der Tierarzt, der dies machte, ist leider verstorben und so ergeben sich wieder neue Probleme. Und das Hauptproblem, ein extrem traumatisiertes Tier nach den ganzen Tierarztbesuchen, bleibt.
    So viel zu unserer Geschichte.

    Ein Zahnkaninchen zu haben kann eine große Herausforderung sein und was wir dem Tier noch zumuten können, muss letztendlich individuell je nach Diagnose und Persönlichkeit des Tieres entschieden werden.

    Mach dir keine Vorwürfe wegen deiner Entscheidung, du hast sie ja nicht leichtfertig getroffen und deinen Tierärzten vertraut.

  3. #3
    foreninkompatibel Avatar von Kuragari
    Registriert seit: 27.01.2011
    Ort: 15344 Strausberg :)
    Beiträge: 2.707

    Standard

    Mein Beileid zu den Verlusten :<

    Ich finde es folgerichtig, dass aussichtslos unheilbar(!) erkrankte Tiere erlöst werden.

    Du hast es durch mehrere Tierärzte bestätigen lassen und wenn ich richtig verstanden habe, war auch dein persönlicher Eindruck eher so, dass dein Spatz leidet. Und du kennst ihn letztendlich am allerbesten.

    Musste es leider auch schon so machen und meiner ganz persönlichen Meinung nach lieber zwei Wochen "zu früh" als wenn man unnötig lange leiden lässt. Das ist unter Umständen schwer zu erkennen, weil es Hoch und Tief bei manchen chronischen und unheilbaren Erkrankungen gibt.

    Gerade bei Erkrankungen am Schädel(knochen) oder am Gebiss muss man echt aufpassen was man wie lange therapieren möchte aufgrund des hohen Leidendruckes. Zudem können sie schlecht sagen: "Ich brauch mehr Schmerzmittel, mein Kopf tut so weh.".

    Das Argument mit dem Fressen bringt mich häufig zum Zweifeln. Das Tier frisst noch? Ja, naja klar... wir machen doch auch keinen Hungerstreik, wenn wir beispielsweise eine Mittelohrentzündung oder einen Knochenbruch haben. Aber so stark sind bei einigen Erkrankungen die Schmerzen.

    Aussagekräftiger finde ich den Bewegungs- und Tatendrang oder ob Kaninchen launisch, passiv oder aggressiv sind. Ob sie auch mal ausgestreckt liegen, oder nur kauern. Körpersprache finde ich eindeutiger als Fressverhalten. Und selbst das ist schwierig, weil Kaninchen als Flucht- und Rudeltiere ihre Leiden so gut es geht verbergen. Wo Hund+Katz schon winseln und humpeln, sehen Kaninchen meist noch recht normal aus.

    Abschließend möchte ich noch anfügen, dass man das nur ganz individuell von Tier zu Tier entscheiden kann und ich natürlich niemanden verurteile, der mehr versucht um sein Tier zu retten oder noch eine schöne Zeit zu machen als ich es inzwischen aufgrund meiner Erfahrungen versuchen würde. Jeder macht es anders.

    Laut deinen Schilderungen war die Erlösung die richtige Entscheidung.

    Verzeih mir bitte die Textwand, ich hoffe zudem, dass ich nicht unsensibel rüber komme. Es ist ein ganz schwieriges Thema und ich tue mich manchmal schwer es richtig zu formulieren. :<

  4. #4
    louisundemma
    Gast

    Standard

    Zitat Zitat von anja2015 Beitrag anzeigen
    Es tut mir sehr leid, dass du dein Tier hast gehen lassen musstest. Das ist immer eine sehr schwere Entscheidung, die nicht einfach zu treffen ist. Ich bin kein Freund von Maximaltherapie, zumal es viel Leid für das Kaninchen, welches ja ein Fluchttier ist, bedeuten kann. Die medizinischen Einzelheiten deines Kaninchens kenne ich nicht und kann nicht beurteilen, ob es noch eine günstige Prognose gegeben hätte. Aber die Zweifel und Unsicherheiten kann ich gut nachempfinden. Wie oft habe ich mich schon gefragt, ob es richtig ist, dem Tier das weiter anzutun oder ob es zu vorschnell ist, es gehen zu lassen.

    Ich habe selbst ein Zahnkaninchen. Es besitzt nur noch die Hälfte seiner Zähne, hatte bereits zwei Abszesse und muss ca. einmal im Monat zum Zähnekürzen, erst recht seit die Gegenspieler fehlen. Das Fressen ist weniger das Problem, seit er eingeweichte Vita Kuller bekommt. Ab und zu isst er auch Kräuter oder weiche Früchte. Geraspeltes mag er nicht so.

    Nach jedem Tierarztbesuch ist er aber leider jedes Mal wie traumatisiert (was eher am Transport als an der Behandlung liegt) und versteht sich dann eine Woche nicht mehr mit seiner Partnerin. Ich habe quasi jeden Monat wieder eine neue Zusammenführung und es ist egal, ob seine Partnerin mit beim Tierarzt war oder nicht. Totaler Stress für die Tiere.

    Und dann kamen noch die Abszesse dazu. Jedes Jahr einer. Bei jedem Abszess habe ich gesagt, dass ich ihn nun gehen lasse - zumal zwei Tierärzte dazu rieten, weil sie es in seinem Fall für aussichtslos hielten. Aber dann fand ich eine Tierärztin, die die OPs super hin bekommen hat. Zum regelmäßigen Zähnekürzen kann ich leider wegen der Entfernung nicht zu ihr fahren. Der Tierarzt, der dies machte, ist leider verstorben und so ergeben sich wieder neue Probleme. Und das Hauptproblem, ein extrem traumatisiertes Tier nach den ganzen Tierarztbesuchen, bleibt.
    So viel zu unserer Geschichte.

    Ein Zahnkaninchen zu haben kann eine große Herausforderung sein und was wir dem Tier noch zumuten können, muss letztendlich individuell je nach Diagnose und Persönlichkeit des Tieres entschieden werden.

    Mach dir keine Vorwürfe wegen deiner Entscheidung, du hast sie ja nicht leichtfertig getroffen und deinen Tierärzten vertraut.
    Hallo und ja da hast du Recht. Vielen lieben Dank für die Antwort.
    Ja unser Louis hat den TA Besuch meistens nach ein paar Stunden wieder vergessen, kam immer drauf an was gemacht wurde.
    Aber dass er dann so rumhing lag bestimmt auch an der Sedierung und Behandlung, ich hab den Tierarzt gefragt ob man wirklich nichts machen könnte und er meinte
    Nein, der Zug wäre seit Jahren schon abgefahren.
    Erst der Nottierarzt hat vorgeschlagen dass man alle Zähne hätte ziehen können aber er meinte auch dazu dass sowas kein schönes Leben für ein
    Kaninchen wäre, daher auch meine Entscheidung. Es fehlt mir halt schwer da er schließlich ein sehr aktiver lebensfrohes Kaninchen war und man ihn leider
    wegen Zahnproblemen einschläfern musste, der TA meinte auch es würde keine andere Lösung mehr geben und aus tierschutzrechtlichen Gründen hätte er ihn am liebsten sofort eingeschläfert. Das Hauptproblem war ja dann auch eher der abgebrochene Zahn der durch den Kiefer gebrochen war und diese Schmerzen verursacht hat. Wir vermissen Beide wirklich sehr...und hoffen dass es den Beiden jetzt gut geht und nun zusammen sind.

  5. #5
    jazzpaula
    Gast

    Standard

    Ich denke auch, dass Du richtig entschieden hast, denn ich bin auch kein Freund von hinauszögern, selbst wenn man noch einigermaßen mit Schmerzmitteln abdecken kann, es wird nicht viel ändern und wenn das mal durchbricht macht es einfach wenig Sinn.

    Die Beiden werden garantiert über eine schöne grüne Wiese hoppeln und es sich gut gehen lassen.

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Simmi14
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    Standard

    Etwas ärgerlich auf die betreffenden TA´s macht mich das beim Lesen schon. Meine beiden Zahnkaninchen haben über Jahre die Zähne in Narkose gekürzt bekommen per Abschleifen. Dadurch wurde der Druck gut runtergenommen von den Zahnwurzeln und kam es nie zum Durchbrechen oder Abszessen. Röntgenbilder macht man sofort bei der Diagnose Zahnprobleme. Mit der richtigen Behandlung in den Vorjahren hätte er evtl. mehr Zeit bei euch haben können. Auch 2020 das mit dem Röntgenbild und Ergebnis nicht mitteilen ist fahrlässig gelaufen. Es ist immer ein Alarmsignal, wenn bei Tieren mit Backenzahnproblemen nur noch Weiches und Knollengemüse gefressen wird. Erlöst habt ihr dann zum richtigen Zeitpunkt.
    Geändert von Simmi14 (03.11.2020 um 15:22 Uhr)

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Avatar von Simmi14
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    PS: das traumatisiert sein die ersten 2-4 Tage nach Zahnbehandlungen kenne ich aber auch von meiner Häsin, die ca. alle 10 Wochen gekürzt wurde. Da sie in der sonstigen Zeit aber völlig normal und fit war, Spaß am Leben und Kuscheln hatte... Man muss sein Zahntier genau beobachten.

  8. #8
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    @louisundemma: ich weiß nicht ob Dich das ein wenig tröstet, aber ich hatte vor knapp 2 Jahren so einen ähnlichen Fall. Ich habe das Tier (Häsin) Ostern 2018 übernommen, 4 Jahre alt, angeblich hatte sie nix an den Zähnen, der TA hätte ja mal geschaut. Sie war auch fit und man hat nix gemerkt. Dann die Kontrolle der Zähne: Meine TÄ ist bald "zusammengebrochen" bloß beim Reinschauen, wie schlecht das Gebiss aussah. Und 2 dicke Abszesse, die umgehend operiert werden mussten (im Abstand von 14 Tagen). Zahnwurzel bei einem musste mit raus, beides große OPs (vorne). Sie hat danach eine längere Bauchproblematik gehabt, die wie mit der THP aber dann in den Griff bekamen. Alles wurde wieder. Ein paar Monate später dann worst case: Oben linke Seite völlig vereitert. OP und das übliche Procedere mit Spülen usw. ..und es kam immer wieder Eiter. Er wanderte den ganzen linken Kiefer entlang (links, wo Monate zuvor die dicken Abszesse unten waren, war gar nix). Und die kleine Maus hat gefressen, ist herumgehüpft, sie war natürlich auch gut mit Schmerzmittel abgedeckt. Aber kein AB half, den Eiter in Griff zu kriegen, und das Gebiss sah auch nicht gut aus. Ich habe mir dann wie Du eine Zweitmeinung eingeholt und diese sagte nach RÖ direkt, sie würde das Tier einschläfern..nach diesem grottenschlechten Befund. Ich konnte es nicht, sie war so munter, und so haben wir weitergemacht (meine TÄ hat aber auch schon gesagt es ist grenzwertig, es weiter zu versuchen). Lange ging es dann nicht mehr gut. Immer wieder Spülen, Schmerzmittel erhöht...immer wieder irgendwo eine Eiterbeule. Am letzten Tag/ Abend ging es nicht mehr, sie konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten und hat das Fressen eingestellt. Ich habe ihren Kreislauf noch mit Wärme stabilisiert, aber es war klar, das ich am nächsten Morgen ganz früh zur TÄ fahren würde um sie zu erlösen. Wir waren dann vor Praxisbeginn, vor 7 Uhr schon, da und sie ist nach einer kleinen Spritze sofort eingeschlafen. Das war dann im Jan 19.
    Auch mir geht das im Kopf rum, ob meine TÄ alles richtig gemacht hat, vlt. hätte ich sie zu jemandem geben sollen, die eine noch besser TÄ hat (ich hatte ein Angebot) ....ob meine wirklich alles gut gemacht hat....ob ich schon früher hätte Schluss machen sollen.
    Letztendlich: Man weiß es nie genau. Letztendlich haben die vielen Behandlungen, auch wenn sie lange noch munter war, ihrem kleinen Körper zugesetzt. Es war schlimm, auch für mich, besonders weil ich in 20 Jahren Kaninchenhaltung noch nie so einen Fall hatte. Seitdem bin ich wirklich fast traumatisiert , was Zahn-und vor allem Kieferprobleme angeht und habe bei Aufnahme eines neuen Tieres wirklich Angst dass wieder so etwas passiert-denn vermeintlich war ja auch meine Kleine zahngesund. Aber man steckt halt nicht drin.

    Mach Dir keine Vorwürfe, dass man zweifelt , ist ganz normal, finde ich.

    Es tut mir dennoch ganz arg leid um Deinen kleinen Louis
    Geändert von hasili (03.11.2020 um 16:33 Uhr)

  9. #9
    Erfahrener Benutzer
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    Standard

    Es ist einfach ganz schwer ,immer genau zum richtigen Zeitpunkt das Richtige zu entscheiden. Leider, wirklich leider, ist das so, Zumal man ja auch auf die Entscheidung der TÄ angewiesen ist.

  10. #10
    louisundemma
    Gast

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    Zitat Zitat von Kuragari Beitrag anzeigen
    Mein Beileid zu den Verlusten :<

    Ich finde es folgerichtig, dass aussichtslos unheilbar(!) erkrankte Tiere erlöst werden.

    Du hast es durch mehrere Tierärzte bestätigen lassen und wenn ich richtig verstanden habe, war auch dein persönlicher Eindruck eher so, dass dein Spatz leidet. Und du kennst ihn letztendlich am allerbesten.

    Musste es leider auch schon so machen und meiner ganz persönlichen Meinung nach lieber zwei Wochen "zu früh" als wenn man unnötig lange leiden lässt. Das ist unter Umständen schwer zu erkennen, weil es Hoch und Tief bei manchen chronischen und unheilbaren Erkrankungen gibt.

    Gerade bei Erkrankungen am Schädel(knochen) oder am Gebiss muss man echt aufpassen was man wie lange therapieren möchte aufgrund des hohen Leidendruckes. Zudem können sie schlecht sagen: "Ich brauch mehr Schmerzmittel, mein Kopf tut so weh.".

    Das Argument mit dem Fressen bringt mich häufig zum Zweifeln. Das Tier frisst noch? Ja, naja klar... wir machen doch auch keinen Hungerstreik, wenn wir beispielsweise eine Mittelohrentzündung oder einen Knochenbruch haben. Aber so stark sind bei einigen Erkrankungen die Schmerzen.

    Aussagekräftiger finde ich den Bewegungs- und Tatendrang oder ob Kaninchen launisch, passiv oder aggressiv sind. Ob sie auch mal ausgestreckt liegen, oder nur kauern. Körpersprache finde ich eindeutiger als Fressverhalten. Und selbst das ist schwierig, weil Kaninchen als Flucht- und Rudeltiere ihre Leiden so gut es geht verbergen. Wo Hund+Katz schon winseln und humpeln, sehen Kaninchen meist noch recht normal aus.

    Abschließend möchte ich noch anfügen, dass man das nur ganz individuell von Tier zu Tier entscheiden kann und ich natürlich niemanden verurteile, der mehr versucht um sein Tier zu retten oder noch eine schöne Zeit zu machen als ich es inzwischen aufgrund meiner Erfahrungen versuchen würde. Jeder macht es anders.

    Laut deinen Schilderungen war die Erlösung die richtige Entscheidung.

    Verzeih mir bitte die Textwand, ich hoffe zudem, dass ich nicht unsensibel rüber komme. Es ist ein ganz schwieriges Thema und ich tue mich manchmal schwer es richtig zu formulieren. :<
    Ich danke dir und für die lieben Worte.
    Dass mit dem Fressverhalten stimmt natürlich...ja im Endeffekt denken wir dass auch.
    Und unser TA meinte auch es wäre am Besten so, da man wirklich nichts mehr hätte machen können.

  11. #11
    louisundemma
    Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Simmi14 Beitrag anzeigen
    Etwas ärgerlich auf die betreffenden TA´s macht mich das beim Lesen schon. Meine beiden Zahnkaninchen haben über Jahre die Zähne in Narkose gekürzt bekommen per Abschleifen. Dadurch wurde der Druck gut runtergenommen von den Zahnwurzeln und kam es nie zum Durchbrechen oder Abszessen. Röntgenbilder macht man sofort bei der Diagnose Zahnprobleme. Mit der richtigen Behandlung in den Vorjahren hätte er evtl. mehr Zeit bei euch haben können. Auch 2020 das mit dem Röntgenbild und Ergebnis nicht mitteilen ist fahrlässig gelaufen. Es ist immer ein Alarmsignal, wenn bei Tieren mit Backenzahnproblemen nur noch Weiches und Knollengemüse gefressen wird. Erlöst habt ihr dann zum richtigen Zeitpunkt.
    Ja, uns wurde von der Züchterin mitgeteilt er hätte Probleme mit den Zähnen aber kürzen würde da langen jeden Monat & daher wir damit nicht weiter gekommen sind bei unserer Haustierärztin, sind wir zu einer anderen Praxis & diese TA hat es halt auf eine Art und Weise erledigt die einfach sehr brutal war und auch gefährlich.
    Danach sind wir ja zu einem Spezialisten aber da wurde uns nur geraten ein Röntgenbild machen zu lassen aber da sprach man schon vom Erlösen. Wir waren in der Zwischenzeit schon öfters bei den Falschen TA und bereuen es immer wieder dass man erst durch den Verlust seines Tieres eines besseren belehrt ist und manche Praxen eher meiden sollte.
    Ja er hat von Anfang an nie Heu gefressen aber Grünzeug schon, daher haben wir immer wieder versucht ihm das Heu schmackhafter zu machen, Heusorten gewechselt etc. aber er wollte einfach kein Heu fressen. Trocken Kräuter hat er gerne gefressen, dann ging es diesen Monat leider relativ schnell dass er aufgehört hat mit dem Fressen von Grünzeug bis zu gar nichts mehr Fressen. Seine Zähne wären halt schon länger in so einem Zustand und das hätten wir halt auch gerne früher gewuss. Danke für dir für die Nachricht.
    LG

  12. #12
    louisundemma
    Gast

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    Zitat Zitat von jazzpaula Beitrag anzeigen
    Ich denke auch, dass Du richtig entschieden hast, denn ich bin auch kein Freund von hinauszögern, selbst wenn man noch einigermaßen mit Schmerzmitteln abdecken kann, es wird nicht viel ändern und wenn das mal durchbricht macht es einfach wenig Sinn.

    Die Beiden werden garantiert über eine schöne grüne Wiese hoppeln und es sich gut gehen lassen.
    Stimmt. Unser TA hat uns auch gar kein Schmerzmittel mitgeben wollen, eine (dauerhafte) Lösung wäre es für uns eh nicht gewesen auch bezüglich der Zähne ziehen.
    So sehr wir ihn auch vermissen und ihn weitere 5 Jahre gegönnt hätten, so ist es wahrscheinlich wirklich besser & ihn ständig päppeln zu müssen, mit Brei füttern und Schmerzmittel reichen wäre für ihn auch kein schönes Leben gewesen.
    Danke für die Nachricht

  13. #13
    louisundemma
    Gast

    Standard

    Zitat Zitat von hasili Beitrag anzeigen
    @louisundemma: ich weiß nicht ob Dich das ein wenig tröstet, aber ich hatte vor knapp 2 Jahren so einen ähnlichen Fall. Ich habe das Tier (Häsin) Ostern 2018 übernommen, 4 Jahre alt, angeblich hatte sie nix an den Zähnen, der TA hätte ja mal geschaut. Sie war auch fit und man hat nix gemerkt. Dann die Kontrolle der Zähne: Meine TÄ ist bald "zusammengebrochen" bloß beim Reinschauen, wie schlecht das Gebiss aussah. Und 2 dicke Abszesse, die umgehend operiert werden mussten (im Abstand von 14 Tagen). Zahnwurzel bei einem musste mit raus, beides große OPs (vorne). Sie hat danach eine längere Bauchproblematik gehabt, die wie mit der THP aber dann in den Griff bekamen. Alles wurde wieder. Ein paar Monate später dann worst case: Oben linke Seite völlig vereitert. OP und das übliche Procedere mit Spülen usw. ..und es kam immer wieder Eiter. Er wanderte den ganzen linken Kiefer entlang (links, wo Monate zuvor die dicken Abszesse unten waren, war gar nix). Und die kleine Maus hat gefressen, ist herumgehüpft, sie war natürlich auch gut mit Schmerzmittel abgedeckt. Aber kein AB half, den Eiter in Griff zu kriegen, und das Gebiss sah auch nicht gut aus. Ich habe mir dann wie Du eine Zweitmeinung eingeholt und diese sagte nach RÖ direkt, sie würde das Tier einschläfern..nach diesem grottenschlechten Befund. Ich konnte es nicht, sie war so munter, und so haben wir weitergemacht (meine TÄ hat aber auch schon gesagt es ist grenzwertig, es weiter zu versuchen). Lange ging es dann nicht mehr gut. Immer wieder Spülen, Schmerzmittel erhöht...immer wieder irgendwo eine Eiterbeule. Am letzten Tag/ Abend ging es nicht mehr, sie konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten und hat das Fressen eingestellt. Ich habe ihren Kreislauf noch mit Wärme stabilisiert, aber es war klar, das ich am nächsten Morgen ganz früh zur TÄ fahren würde um sie zu erlösen. Wir waren dann vor Praxisbeginn, vor 7 Uhr schon, da und sie ist nach einer kleinen Spritze sofort eingeschlafen. Das war dann im Jan 19.
    Auch mir geht das im Kopf rum, ob meine TÄ alles richtig gemacht hat, vlt. hätte ich sie zu jemandem geben sollen, die eine noch besser TÄ hat (ich hatte ein Angebot) ....ob meine wirklich alles gut gemacht hat....ob ich schon früher hätte Schluss machen sollen.
    Letztendlich: Man weiß es nie genau. Letztendlich haben die vielen Behandlungen, auch wenn sie lange noch munter war, ihrem kleinen Körper zugesetzt. Es war schlimm, auch für mich, besonders weil ich in 20 Jahren Kaninchenhaltung noch nie so einen Fall hatte. Seitdem bin ich wirklich fast traumatisiert , was Zahn-und vor allem Kieferprobleme angeht und habe bei Aufnahme eines neuen Tieres wirklich Angst dass wieder so etwas passiert-denn vermeintlich war ja auch meine Kleine zahngesund. Aber man steckt halt nicht drin.

    Mach Dir keine Vorwürfe, dass man zweifelt , ist ganz normal, finde ich.

    Es tut mir dennoch ganz arg leid um Deinen kleinen Louis
    Oh man dass tut mir wirklich leid.
    Ja ich hab auch durch die Zeit gelernt zu welchem Tierarzt ich gehen würde und wo ich dass letzte mal gewesen bin. Als Tierbesitzer konnte ich halt auch nicht mehr machen als zu einem erfahrenen TA gehen und ihm vertrauen, dass er meinem Tier hilft.
    Abszesse hatte er keine aber es wäre wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit gewesen und mein TA meinte auch da könnte man nichts mehr tun.
    Dann hatte ich vlt noch eine kleine Hoffnung wenn ich so manche Sachen im Internet lese, aber dann nach der Zweitmeinung wo es hieß es wäre wirklich am Besten ihn zu erlösen, war ich natürlich am Boden zerstört, aber es war wirklich dann die beste Entscheidung. So sehr ich ihn auch vermisse und mir gewünschte hätte wir hätten früher etwas gemacht, mehr nachgehakt etc. da hätte er vlt noch ein paar Jahre geschafft.
    Unser TA meinte dass es bei der Rasse üblich wäre (Satin/NHD Zwergwidder) dass sie öfters massive Probleme mit den Zähnen haben. Aber mir ist die Rasse so ans Herz gewachsen aber ich glaube ich könnte noch so einen Fall nicht ertragen.

  14. #14
    louisundemma
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    Zitat Zitat von hasili Beitrag anzeigen
    Es ist einfach ganz schwer ,immer genau zum richtigen Zeitpunkt das Richtige zu entscheiden. Leider, wirklich leider, ist das so, Zumal man ja auch auf die Entscheidung der TÄ angewiesen ist.
    Genau. Im Endeffekt weiß niemand wirklich wie dass Tier sich fühlt aber wenn mein TA sagt und er ist ja auch einer der sich auf Kleintiere & Zähne spezialisiert hat, dass man da wirklich nichts mehr machen kann und dass es am Besten ist das Tier zu erlösen dann kann ich auch nicht mehr machen als zu stimmen. Er hat mir auch alles erklärt, die Röntgenbilder gezeigt etc. die Kann ich als Tierbesitzer ja schlecht auswerten aber da hätte man (außer aller Zähne ziehen aber dass kam für ihn und für uns nicht ihn frage) einfach nichts mehr machen können. Natürlich wollte ich es erst nicht wahr haben und bereue auch dass wir nicht früher gehandelt haben bzw mehr nachgehakt haben aber er meinte dass es schon sehr lange so wäre und jetzt war es halt im Endstadium. Und er hatte ja bestimmt höllische Schmerzen und hat wahrscheinlich trotzdem noch etwas gegessen....es kam halt viel aufeinander. Aber ich hoffe einfach dass es ihm jetzt besser geht und ich hätte ihm und meiner Kleinen Emma gerne noch ein paar Jahre geschenkt.
    Danke dir für die Nachricht.

  15. #15
    Neuer Benutzer
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    Beiträge: 28

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    Zitat Zitat von Simmi14 Beitrag anzeigen
    Etwas ärgerlich auf die betreffenden TA´s macht mich das beim Lesen schon. Meine beiden Zahnkaninchen haben über Jahre die Zähne in Narkose gekürzt bekommen per Abschleifen. Dadurch wurde der Druck gut runtergenommen von den Zahnwurzeln und kam es nie zum Durchbrechen oder Abszessen. Röntgenbilder macht man sofort bei der Diagnose Zahnprobleme. Mit der richtigen Behandlung in den Vorjahren hätte er evtl. mehr Zeit bei euch haben können. Auch 2020 das mit dem Röntgenbild und Ergebnis nicht mitteilen ist fahrlässig gelaufen. Es ist immer ein Alarmsignal, wenn bei Tieren mit Backenzahnproblemen nur noch Weiches und Knollengemüse gefressen wird. Erlöst habt ihr dann zum richtigen Zeitpunkt.
    Bei uns kam es leider trotz des regelmäßigen Abschleifens alle 4 bis 6 Wochen bei unserem zahnkundigen TA zwei Mal zum Abszess. Ich war erstaunt, wie schnell so ein Abszess an Umfang gewinnt.

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