Herzfehler und Appetitlosigkeit

Antje · 27.02.2019 14:15

Hallo zusammen,

Ich habe hier schon öfter mal wegen meiner Kaninchendame Hatschi Einträge verfasst und bisher ist dann auch immer alles wieder gut ausgegangen. Nun wissen wir aber seit Montag, dass Hatschi einen Herzfehler und somit ein chronisches Problem hat.
Die Diagnose wurde gestellt nachdem Hatschi am Wochenende unter extremer Atemnot litt und Flüssigkeit im Brustkorb entdeckt wurde. Die Flüssigkeit ist mittlerweile raus, aber sie bekommt noch immer ein Medikament zur Entwässerung. Da sie ein recht großes Kaninchen ist (Normalgewicht liegt bei 4kg) und mittlerweile auch schon sieben Jahre alt ist, war ich darauf eingestellt, dass so ein Problem irgendwann auftauchen könnte. Was mich allerdings verwundert, ist ihre Appetitlosigkeit.
Hatschi frisst normalerweise gerne und viel, aber seit dem Wochenende frisst sie nur sehr wenig und auch nur "weiches" Gemüse. Die Ärztin meinte dass sie es ihr vielleicht zu anstrengend ist hartes Gemüse wie Möhren und Pastinake zu essen, deswegen gebe ich viel Salat, Gurke und ein bisschen Obst. Seit heute Vormittag will sie aber auch das nicht mehr fressen. Mittlerweile bin ich ein bisschen ratlos, was ich ihr noch zu fressen geben soll und wie ich sie "motivieren" kann wieder mehr zu fressen. Außerdem habe ich die Leckerlies genutzt um ihr ihre Tabletten (Dimazon zur Entwässerung und Vasotop für das Herz) zu geben - diese will sie aber auch nicht mehr.

Wenn ihr Tipps habt, wie ich ihren Appetit wieder anregen und ihr die Medikamente möglichst stressfrei verabreichen kann, wäre ich sehr dankbar.

Alexandra K. · 27.02.2019 14:22

Ich kenne das bei solchen Tieren als Folge der Luftnot.
Ihre Medikamente muss sie also unbedingt erhalten!

Katharina F. · 27.02.2019 16:34

Ich denke auch, dass es noch Nachwehen von ihrer Luftnot sind. Ich hatte sowas bislang nur beim Wellensittich und da äußerte sich das mit seinem Fressverhalten ähnlich. Ich schätze, sobald es ihr unter den Medikamenten wieder besser geht und die Entwässerung richtig anschlägt, regelt sich ihr Appetit wieder. Ich wünsche euch alles Gute

Tanja B. · 27.02.2019 20:00

Ich schließe mich den Vorschreiberinnen an.
Das ist sicherlich der Luftnot geschuldet. Viele Tiere haben dann regelrecht Angst, etwas hinunter zu schlucken, weil sie Angst haben, zu ersticken. Die Speiseröhre übt ja durch die Muskelkontraktionen beim Schlucken auch einen gewissen Druck auf die Luftröhre aus.
Auch das Anfluten der Medikamente bzw. die anfängliche "Gewöhnung" des Körpers daran, kann erstmal Appetitlosigkeit und ggfs. auch Übelkeit verursachen. Sollte sich das Ganze nicht zeitnah bessern, würde ich mit deiner TÄ darüber sprechen, ob man versucht, etwas zum Appetit anregen (z.B. Vit B Komplex) oder etwas gegen Übelkeit dazu zu geben.

Antje · 27.02.2019 20:58

Aber wie gebe ich ihr jetzt die Medikamente, wenn sie nichts fressen möchte?

Tanja B. · 27.02.2019 21:00

Im Zweifelsfall pulverisirt in etwas breiigem (Babybrei, o.ä.). Das kannst du zur Not eingeben.

Sharana · 27.02.2019 23:16

Wir haben leider ein sehr ähnliches Problem. Bei unserem Elmo wurde vor über einem Jahr ein Herzproblem festgestellt. Seither bekam er drei Medikamente, die er super problemlos mit einem Stückchen Banane weggemümmelt hat. Letzten Dezember wurde dann Wasser in der Lunge festgestellt und er bekam ein viertes Medikament zum Entwässern. Auch dieses hat er brav mit seiner Banane gemümmelt. Bis vor ein paar Wochen. Da wollte er plötzlich überhaupt nichts mehr fressen - auch seine Medibanane nicht mehr. Da er auch starke Arthrose hat, vermutete ich einen Schmerzschub als Ursache. Er bekam also mehr Schmerzmittel und damit wurde es kurzzeitig wieder besser, was das Futterverhalten anging. Nur die Medis hat er weiter konsequent verweigert. Auch die Globuli, die er zur Unterstützung bekam, hat er plötzlich liegen gelassen. Wir waren dann noch mal bei seiner Cardiologin und sie meinte, dass er inzwischen durch die vielen Medikamente vielleicht Magenprobleme hat. Er bekommt jetzt also noch Rodicare akut und die Tierärztin hat die Dosierung für die Entwässerungstabletten reduziert (die schlagen wohl besonders auf den Magen?!). Er frisst zwar wieder besser und hat auch wieder zugenommen, aber die Medikamente nimmt er bis heute nicht mehr freiwillig. Ich habe alles mögliche probiert: Apfel, Banane, sogar Zwieback. Sobald die Medikamente drin sind lässt er es liegen. Ich muss sie also leider wirklich pulverisieren und mit der Spritze eingeben. Das ist für uns beide extremer Stress (und teilweise landet dabei auch nicht mehr alles 100 % im Kaninchen), aber anders nimmt er sie einfach nicht mehr

Früher hat er auch Saft aus der Spritze freiwillig geschlabbert und so konnte man ihm gut Medis unterjubeln, aber auch das verweigert er jetzt.

Ich denke aber, dass bei Elmo inzwischen extrem viele Sachen zusammenkommen und dass es ihm nun insgesamt einfach nicht mehr so gut geht. Vielleicht mag er auch einfach nicht mehr und selektiert darum bewusst die Medis?

Alexandra K. · 28.02.2019 07:17

Prilium ist ja schon flüssig ubd Dimazon löst sich super in Wasser.
Eine orale Gabe ist also extrem schnell zu realisieren.
Eine Gewichtszunahme bei Herzpatienten kann auch eingeöagertes Wasser sein. Meine Herzpatienten verloren immer Gewicht unter Dimazon.

Antje · 28.02.2019 10:43

Vielen Dank für eure Antworten.
Leider hat die Medikamenteneingabe gestern Abend dazu geführt dass Hatschi wieder sehr unruhig geworden und auch ihre Atmung wieder schneller ging. Da sie sich bis zur Schlafenszeit ein bisschen beruhigt hatte, bin ich nicht mit ihr zum Arzt und wollte erst einmal die Nacht abwarten - das war die falsche Entscheidung.

Leider hat Htaschi die Nacht nicht überstanden und wir mussten uns heute Morgen von ihr verabschieden.

Teddy · 28.02.2019 15:44

Wie traurig, das tut mir sehr leid

Bei meiner Lotte verlief es ähnlich. Sie hatte starke Atembeschwerden und verweigerte jede Eingabe von Medis oder Nahrung. Das hatten wir noch nie. Das Röbi ergab Wasser im Brustkorb, den Atemwegen. Entwässerungsspritze brachte keine Besserung. Das Herz hatte starke Aussetzer. Sie war 10,5 Jahre alt und ich hatte ihr versprochen, sie darf gehen, wenn sie sagt, dass sie nicht mehr kämpfen will. Sie hatte einen sehr friedlichen entspannten Übergang in meinen Armen.