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Thema: Unsere Winterfütterung neu gedacht

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Neuer Benutzer
    Registriert seit: 13.09.2017
    Ort: München
    Beiträge: 19

    Standard Unsere Winterfütterung neu gedacht

    Guten Abend liebe KS-Community,

    ich bin gerade dabei, meine Fütterung, v.a. eben die bald auf mich und meine Hasen zukommende Winterfütterung, zu überdenken.
    2011/12 habe ich mich zunehmend aus der Online-Kaninchen-Community entfernt, entsprechend waren meine Informationen zur idealen Winterfütterung auch auf selbigem Stand - also habt Gnade mit mir, wenn sich hier einiges wiederholt . Nun lese ich seit einiger Zeit fleißig, was sich so getan hat über die Jahre. Dabei fällt mir ein ausgesprochenes JA zu Strukturtrockenfutter auf und vereinzelte Stimmen, die sich gegen eine Gemüsefütterung ad libitum im Winter aussprechen. Ich hatte ganz ehrlich immer im Sinn, ad libitum Gemüse sei DAS non plus ultra, wenn Wiese nicht geht, ergänzt durch Trockenkräuter und Saaten - so habe ich das im Winter auch immer gehandhabt. Allerdings ergeben die neueren Ausführung Sinn und ich möchte meine Fütterung dahingehend optimieren.


    Ich weiß, jeder kann selbst denken und ein jedes Tier ist individuell, finde aber die neueren Meinungen bspw. zur rationierten Gemüsefütterung recht spannend .. Z.Zt. füttere ich ad libitum Wiese mit 5-20 Arten, je nach meiner Tagesform Zusätzlich, aber nicht täglich, Zweige und Blätter verschiedener Bäume und alle paar Tage mal einen halben Teelöffel Schwarzkümmel für beide oder 3 SBK/Tier ... Oh, und Heu.


    So viel zum Vorgeplänkel, hier meine Fragen an die Community:

    1. Ich möchte nun auch ein vitaminisiertes Strukturfutter im Winter anbieten und bin auf das Grainless Herbs von JR Farm gestoßen. Meine beiden stehen nur recht gut im Futter (zu gut), zudem wurden bei der letzten Kotprobe mäßig Hefen festgestellt (war eine Kontroll-KP, weil zuvor bei meinem neuen Kastraten Kokis festgestellt wurden, welche nach Baycox verschwunden sind - gehe davon aus, dass die Hefen von ihm kamen). Eignet sich dieses Trockenfutter denn in unserem (zu dicken, hefevorbelasteten) Fall? Die Erbsenflocken etc. würde ich rausfischen.
    Der Kastrat ist ein ehemaliges Kunti-Bunti-Kaninchen und auch schon um die 5, kam wohl aus nicht allzu guter Haltung. Dass sein Darm nicht der Beste war/ist, ist nicht verwunderlich ... TA sagt, ich soll über die Ernährung rangehen, er würde nicht behandeln, und genau das tu ich jetzt auch.

    2. Wie oben angesprochen, lese ich öfters von rationierter Gemüsefütterung im Winter und davon, dass dadurch evtl. Verdauungswehwehchen weniger wuerden. Ist dies eine bestätigte Tatsache? Dann würde ich umdenken ... Habe Gott sei Dank keine Bauchkandidaten, allerdings zumindest ein paar Mal in den vergangenen Jahren Fressunlust miterlebt, einmal eine stärkere Aufgasung (das war tatsächlich im Winter, wenn ich mich recht entsinne ...)

    3. Ich fütterte bisher im Winter einiges an Kohl, dann Salat, Gemüsegrün und Knolliges - ad libitum.
    Salat möchte ich nun auf regionale Auswahl umstellen, mehr Kohl füttern und viele, viele Küchenkräuter (die ich erst jetzt immer günstig beim Türken ergattern kann), dafür nichts Knolliges, da mopsige Karnickels. Zusätzlich gäbe es eben Grainless Herbs (stark rationiert) und getrocknete Wiesenkräuter und Zweige (toi toi toi, wenn mein Vorhaben da was wird).
    Könnte man damit zwei Hasis a ca. 2 kg (Idealgewicht ) durch den Winter bringen, ohne Blasenschlamm oder mehr Übergewicht zu riskieren? Ob ad libitum oder rationiert, große oder kleine Auswahl (Stichwort Calcium-Phosphor-Verhältnis ?), darüber sinniere ich noch .... und lese, lese, lese

    Vielen, vielen Dank an alle Antwortschreiber und liebe, hasige Grüße



    Edit: Hasis leben in Außenhaltung, allerdings sind sie der Witterung nicht ausgesetzt, wie kalt es dort wird, kann ich gar nicht so genau sagen ... geheizt wird nicht.
    Geändert von Knuti (16.10.2018 um 00:13 Uhr)

  2. #2
    ...wartet auf den Frühling Avatar von Irina
    Registriert seit: 20.04.2008
    Ort: Saarland (im Kuhkaff)
    Beiträge: 3.374

    Standard

    Wenn Deine Kaninchen eh schon zu dick sind, würde ich kein Trofu füttern, egal welche Marke. Gesunde Tiere brauchen das nicht, auch nicht im Winter.
    Mit dem Gemüse hört sich doch gut an, wenn Du so günstig an Kräuter kommst, ist das doch klasse. Dazu Kohl (kleiner Tipp, Grünkohl ist bei den meisten Kaninchen SEHR beliebt) und noch ein paar andere Gemüsesorten. Obst würde ich eher weglassen, da sie ja eh mopsig sind.
    Ich fühl mich, als könnt' ich Bäume ausreißen. Also kleine Bäume. Oder Bambus. Blumen. OK, Gras. Gras geht.

  3. #3
    Trauert um Herzkaninchen :'( Avatar von Katharina F.
    Registriert seit: 14.09.2012
    Ort: Solingen
    Beiträge: 6.884

    Standard

    Ich sehe es immer so:
    Wenn die Tiere mit der Ernährung klar kommen und nur höchst selten mal Probleme auftreten (woher dann auch immer), sonst aber alles im Lot ist.. wieso dann was ändern?

    Klar, im Laufe der Zeit lernt man vielleicht mehr über die Tiere und TroFu wie damals ist nicht mehr zeitgemäß. Aber im Grunde hast du eine einwandfreie artgerechte Ernährung und die würde ich auch einfach so lassen. Never change a running system...
    Solange es funktioniert und alle gesund damit sind, lass es wie bisher. Änderungen können da auch durchaus Schlechtes hervorrufen, auch wenn es bei anderen Haltern und Kaninchen Besserung verschafft.

    Das Thema Ernährung beim Kaninchen ist sehr komplex und man kann es nicht vereinheitlichen. Das haben wir im Laufe der Jahre gelernt.
    Liebe Grüße von Kathy und ihren Puschelpoos
    Lily, Jinny, Barney, Sammy, Kuddel, Kiwhy, Elaine
    Ich liebe und vermisse euch! Verzeiht mir!

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Avatar von Tanja B.
    Registriert seit: 21.12.2010
    Ort: 26954 Nordenham
    Beiträge: 5.756

    Standard

    Ich sehe das etwas differenzierter und finde es super, wenn man sich Gedanken darüber macht, die Ernährung (oder allgemein die Haltung) der eigenen Kaninchen immer weiter zu verbessern. Im Rahmen der eigenen Möglichkeiten eben.
    Denn Gemüse ad libitum im Winter ist eben keine "einwandfreie artgerechte Ernährung", es ist sogar eher weit davon entfernt. Vor allem dann, wenn auch noch ein hoher Anteil an Knollengemüse oder ausländischen, mit Pflanzenschutzmitteln behandelten Salaten, verfüttert wird.
    Wenn man sich mal Gedanken darüber macht, was Kaninchen in der Natur (in unseren Breiten) im Winter fressen, wird man erkennen, dass das von Gemüse ad libitum sehr weit weg ist. Daher plädiere ich immer dafür, eine kleine Auswahl an Kohl anzubieten (hier würden die Wildkaninchen sich nämlich im Winter durchaus auch mal bedienen), aber dennoch vorwiegend all das zu füttern, was man draußen noch findet und auch das Wildkaninchen finden würde: Immergrüne Sträucher wie Brombeere, Himbeere, Bambus,... relativ winterharte Kräuter wie Vogelmiere, Giersch, Goldrute, Wiesenkerbel, Lavendel, Malven, Goldnessel, Löwenzahn, usw.
    Einige Kräuter (Löwenzahn, Knoblauchsrauke, Brennnessel...) sterben zwar beim ersten Frost oberirdisch ab, häufig kann man aber, sobald die Temperauren wieder über 0 Grad gehen, unter der Laubschicht neu austreibende Pflanzen finden. Auch Äste und Zweige ohne Blätter können verfüttert werden. Oder man schneidet sich einige Zweige und stellt sie im Warmen ins Wasser. Die Kaninchen mögen auch die sprießenden Knospen gerne. Auch Nadelbäume (außer Eibe) können verfüttert werden.
    Ich finde, dass die Natur auch im Winter noch reichlich Frisches bereit hält, wenn man sich darauf einlässt und wirklich mal danach sucht. Irgendwann kennt man gute Pflückstellen für den Winter
    Daher kommt für mich Gemüse ad libitum im Winter nicht in Frage.

    Ein Srukturmüsli füttere ich ebenfalls nicht - v.a. weil meine Tiere derzeit in Kalthaltung, aber nicht in Außenhaltung sind. Um den Fellwechsel und die Verdauung zu unterstützen gibt es sowieso hin und wieder Leinsaat oder Sonnenblumenkerne. Oder eben auch mal ein paar Haferflocken. Aber alles nicht im Übermaß (eben wegen des zugunsten des Phosphors unausgeglichenen Calcium:Phosphor-Verhältnisses).
    Für mich kann ein Strukturfutter, welches vitaminisiert ist, Sinn machen, wenn eben nichts aus der Natur gefüttert wird/werden kann. Oder wenn die Tiere einen erhöhten Energie-/Nährstoffbedarf haben. Aber bei gesunden Kaninchen, die auch im Winter so nah wie möglich an der Natur orientiert ernährt werden, halte ich es für verzichtbar.
    Geändert von Tanja B. (16.10.2018 um 09:02 Uhr)

  5. #5
    Trauert um Herzkaninchen :'( Avatar von Katharina F.
    Registriert seit: 14.09.2012
    Ort: Solingen
    Beiträge: 6.884

    Standard

    Ich gebe dir absolut recht damit, dass Gemüsefütterung an sich absolut nicht ausreichend ist für den Nährstoffbedarf von Kaninchen. Das ist ganz klar. Und ich bin mittlerweile auch der Meinung, dass die gepflückte Wiese nicht ausreichend ist, einfach weil man in der Vielfalt, wie die Kaninchen es derzeit vielleicht bräuchten, gar nicht pflücken kann. Daher sind wir irgendwann auch dazu übergegangen Cunis zu dazu zu füttern. Das machen mittlerweile ja wirklich viele hier.
    Aber das haben wir halt vorwiegend gemacht, weil es unsere Kaninchen, speziell Kiwhy, immer und immer wieder stark mit seinem Bauch kränkelte. Als das mit den zusätzlichen Cunis aufhörte, hat mir das bewiesen, dass Kaninchen viel mehr brauchen als ich ihnen mit Wiese und Gemüse geben kann. Trotzdem hat es bei uns immer Gemüse ad lib im Winter gegeben und Cunis halt als Ration 1x täglich. Wenn man pflücken kann im Winter ist das natürlich immer besser.

    In diesem Fall hier wird aber Wiese gepflückt und im Winter Gemüse ad lib zusätzlich mit Trockenkräutern und Saaten. Das ist schon eine umfangreiche Ernährung finde ich. Klar sollte man da auf saisonales Gemüse achten und ergänzen kann man um winterliche Wiese etc. auch immer und jederzeit. Aber wenn es funktionert mit der Verdauung etc. finde ich es auch okay, wenn alles so bleibt, was sie kennen.

    Aber darüber kann man halt streiten.. es ist zu komplex dieses Thema.
    Liebe Grüße von Kathy und ihren Puschelpoos
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  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Tanja B.
    Registriert seit: 21.12.2010
    Ort: 26954 Nordenham
    Beiträge: 5.756

    Standard

    Klar kann man darüber streiten und jeder macht auch andere Erfahrungen.

    Aber nur, weil Magen-Darm-technisch erkrankte Kaninchen mit Cunis als Fütterungsbeigabe besser fahren, bzw. die Verdauungsproblematik damit aufhört, bedeutet das halt immer noch nicht, dass das eine artgerechte Ernährung ist. Genauso verhält es sich eben mit Strukturmüsli. Völlig artgerecht werden wir in der Heimtierhaltung sowieso nie schaffen, aber für mich ist es selbstverständlich, dass ich nach dem "Optimum" strebe. Und das beinhaltet für mich keine trockene industriell hergestellte Nahrung.
    Auch Trockenkräuter gebe ich inzwischen sehr viel bewusster und nicht mehr als "Dauerbeigabe" zum Futter. Deswegen habe ich da wahrscheinlich eine etwas andere Auffassung von "artgerecht", als manch andere.

    Auch berücksichtigen einige nicht, dass die viel gefütterten Küchenkräuter ebenfalls (fast immer im Winter) aus dem Ausland kommen, behandelt sind und zudem einen sehr hohen Energiegehalt besitzen. Da muss man also bei zu Übergewicht neigenden Tieren auch aufpassen.

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