Hallo zusammen,
ich wälze unsere ganze Kaninchensituation jetzt schon eine Weile hin und her und bin grade einfach ratlos. Also schreib ich hier mal in der Hoffnung, vielleicht noch einen tollen Tipp zu bekommen
Unsere drei Kaninchen Diego, Nukki und Seraphine (alle kastriert) wohnen bei uns bisher in mehr oder weniger freier Wohnungshaltung. Das Schlafzimmer (ca 16qm) haben sie rund um die Uhr zur Verfügung, ca. 14h am Tag zusätzlich noch das Wohnzimmer und den Flur.
Nun lässt die Stubenreinheit im Moment immer mehr nach und wir nähern uns dem Punkt, an dem freien Wohnungshaltung nicht mehr tragbar ist. Gegen ein paar Köttel und mal eine Pfütze hie und da ist nichts ein zu wenden, aber mittlerweile wird fast überall geköttelt und zunehmend auch gepinkelt, was bei Mietwohnung und Laminat absolut doof ist. Bisher waren eigentlich nur die Bereiche um das "Gehege" (immer offen, mit Klo, Futter und co.) betroffen, mittlerweile praktisch das ganze Schlafzimmer und auch Teile des Wohnzimmers.
Eigentlich würde ich gerne ein festes Gehege bauen, in dem sich die Nasen dann die meiste Zeit aufhalten würden, selbstverständlich mit Auslauf. Davor scheue ich mich aber bei der aktuellen Gruppenkonstellation - und hier wirds kompliziert:
Diego ist 8 Jahre alt und ein absoluter Terrormacher. Versteht das nicht falsch, wir haben ihn sehr gerne und er ist ein Schmußebär uns gegenüber, aber für die anderen Kaninchen ist es nicht leicht mit ihm.
Diego jagt grundsätzlich die anderen, wenn er hört, das Futter gerichtet wird - Futterneid in seiner Reinform - und schaltet innerhalb von Sekundnebruchteilen vom Schmußetier zum Beißer, für uns und auch für Nukki und Fine (sowie vorherige Partnertiere) ohne erkennbaren Auslöser. Er war mein erstes Kaninchen und hat sich so allen bisherigen Partnern gegenüber verhalten.
Die ersten 6 Jahre meiner Kaninchenhaltung dachte ich, dass tägliches Fellbüschel ausrupfen, Jagereien und die Unfähigkeit, gemeinsam in einem Klo zu sitzen und Heu zu fressen für Kaninchen völlig normal sind. Das Kaninchen gemütlich nebeneinander Fressen können, hat mich Anfangs wirklich sehr irritiert.
Nun wird Diego langsam alt, ist nicht mehr so schnell und die anderen üben immer öfter Revolution. Darin sehe ich ehrlich gesagt auch den Grund dafür, dass die Stubenreinheit immer schlechter wird - nur leider können wir daran nichts ändern.
Was eigentlich gegen das Gehege spricht ist die Situation zwischen Fine und Nukki. Die beiden mögen sich nicht, lieben aber beide Diego heiß und innig ( wobei ich mich manchmal ernsthaft frag, wieso). Wenn sie sich zu nahe kommen, scheucht Fine Nukki weg, gekuschelt wird nie - das ist aber auch bei 16qm bzw. 60qm Nachmittags und Nachts kein Problem, da geht man sich einfach aus dem Weg.
Das würde in einem 6-7qm Gehege mit ein paar Stunden Auslauf am Tag aber nicht mehr so gehen.
Hat vielleicht noch jemand von euch eine Idee, was man tun könnte? Ich bin grade völlig ratlos.
Ein 4. Kaninchen und evtl. 2 Gruppen kommt für uns im Moment nicht in Frage.
Auf der anderen Seite hab ich mir tatsächlich schon überlegt, für Fine ein neues zu Hause zu suchen. Sie ist sehr aufgeweckt, aktiv, neugierig und wirkt in der Wohnung unterfordert. Sie würde sich in einer schönen Außenhaltung mit großer Buddelfläche und Versteck- und Spielmöglichkeiten sicher viel wohler fühlen.
Aber großzügige Außenhaltung mit geringe Besatzdichte und Schnupferbestand mit freien Plätzen gibts ja leider praktisch nicht, schon gar nicht in unserer Nähe. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob mein Freund einer Vermittlung überhaupt zustimmen würde, er hängt fast noch mehr an den Nasen als ich
Ich hab jetzt noch eine große Kloschale fürs Gehege organisiert (OT: Die Antworten bei ebay waren z.T. so süß), das wäre irgendwie so das letzte, was mir noch einfällt...
Lesezeichen