Hallo liebe Forenmitglieder,

ich bin Juny und seit etwa 6 Jahren stolze „Mama“ von zwei ebenso alten Zwergkaninchen (ein kleines Liebespaar ), die bei mir ein sehr glückliches Leben fristen. Am vergangenen Sonntag ist mein Großer (männlich, typisch gemütlicher Widder-Charakter) an EC erkrankt. Es kam ganz plötzlich, er konnte sich auf einmal kaum noch auf den Beinen halten, sie sind immer zur Seite weggerutscht. Ich habe ihn sofort eingepackt und bin umgehend zum tierärztlichen Notdienst gefahren, wo er erstmal eine Cortison- und Vitamin-B-Spritze bekommen hat. Ein kleines Döschen Antibiotikum habe ich ebenfalls mitbekommen, das hat ca. 2 Tage gereicht. So.. Keine 24 Stunden später stand ich Montag morgen auch schon auf der Matte von meinem eigentlichen Tierarzt, der mir dann zusätzlich noch Flubenol mitgegeben hat für erstmal drei Wochen (empfehlen tut er aber eine Behandlungsdauer von mindestens 6 Monaten). Falls übrigens die Frage kommen sollte, warum ich kein Panacur bekommen habe: Mein TA hat mir beides angeboten, meinte aber, er hätte mit Flubenol bessere Erfahrungen gemacht und ich vertraue ihm da einfach.
Die Medikamentengabe klappt wunderbar und der Zustand von meinem Großen hat sich zunächst innerhalb nur eines Tages deutlich verbessert. D. h. er konnte seine Beine wieder relativ normal bewegen und gefressen hat er die ganze vergangene Woche über auch vollkommen normal. Ansonsten schläft er verständlicherweise mehr als sonst, zeigt aber keine sonstigen Symptome der Krankheit. Gestern war ich zur Kontrolle beim TA und er meinte, er sieht sehr gut aus, bewegt alle Gliedmaßen schön und auch wenn man natürlich nie weiß, was die Zukunft bringt, sähe er auf jeden Fall aktuell schon mal sehr gut aus. Heute ist allerdings nach knapp 7 Tagen der erste Tag, an dem er wieder etwas wackeliger auf den Beinen war und nicht ganz so viel gefressen hat wie üblich (trotzdem genug um seinen Kalorienbedarf eigenständig zu decken – Herbi Care habe ich notfalls auch zur Hand).

Ich habe viel über EC gelesen und weiß, was die Krankheit bedeutet. Dass sie nicht heilbar ist, dass ich davon ausgehen kann, dass seine Freundin den Erreger auch schon längst in sich trägt (wobei sie – klopf auf Holz - bisher gar keine Symptome zeigt) und dass Stress vermieden werden soll, wo es nur geht. Hier komme ich allerdings in eine Situation, die mich seit Tagen innerlich wirklich schier an den Rand der Verzweiflung bringt und mich schon viele Tränen gekostet hat: Ich führe seit kurzem eine Fernbeziehung mit meinem Partner.
Bisher bin ich mit den Kaninchen 2-3 Mal im Jahr verreist und das auch über eine lange Strecke (ca. 8 Stunden Zugfahrt). Sie haben das immer sehr gut vertragen. Jetzt ist es so, dass ich ab Januar 1-2 Mal im Monat übers Wochenende verreisen werde und die Kaninchen nicht immer hier zuhause lassen kann. Konkret fängt das damit an, dass ich schon Ende nächster Woche für eine Woche verreise (2-3 Stunden Fahrt) und die beiden mitnehmen muss. Was normalerweise überhaupt kein Problem darstellen würde, macht mir jetzt große Sorgen. Ich weiß auf der einen Seite, dass es Stress ist und ich die Tiere der Gefahr ausliefere, dass irgendetwas passiert. Auf der anderen Seite weiß ich aber auch, dass ich in einer Fernbeziehung auf regelmäßiges Pendeln/Reisen angewiesen bin und es sich (so wie nächste Woche) eben nicht immer einrichten lässt, dass die Tiere alleine zuhause bleiben/von jemand anderem umsorgt werden etc. (obwohl ich diese Option immer nutzen würde/werde wenn es irgendwie geht). Das Ganze ist für mich jetzt wie ein moralisches Dilemma. Ich liebe meine Tiere aber gleichzeitig natürlich auch meinen Partner, den ich regelmäßig sehen möchte. Und ich werde nächste Woche mit den Ninis verreisen und einfach so sehr hoffen, dass alles klappt (ich denke sie werden vor der Fahrt auch etwas Fenchel zum Knabbern bekommen). Trotzdem habe ich natürlich Angst, dass irgendetwas passieren könnte. Es ist eine Krux.

Ja.. Ich wollte das alles einfach mal runterschreiben. Vielleicht gibt es ja jemanden, der in einer ähnlichen Situation ist oder diese mal durchlebt hat? Oder einfach jemand, der mich und meine Gedankengänge verstehen kann, ein paar nette Worte übrig hat? Das würde mich echt freuen! Des Weiteren fände ich es toll, wenn jemand mit EC-Kaninchen-Erfahrung eine Einschätzung darüber abgeben könnte, ob eine Behandlung mit Flubenol (oder eben Panacur) tatsächlich 6 Monate andauern sollte? Im Internet liest man öfters etwas von 4-6 Wochen und dann je nach Zustand des Tieres ggf. noch weiterbehandeln (also wenn die Symptome z. B. wiederkommen etc.). Daher erschien mir 6 Monate doch im ersten Moment ein sehr langer Zeitraum aber wenn das gang und gäbe ist bzw. die allgemeine Meinung hier im Forum widerspiegelt, dann mache ich das natürlich so.

Vielen lieben Dank fürs Lesen und viele Grüße
Juny