Interessant ist dieser Fakt also in Hinblick auf den Einsatz der Pflanze bei Erkrankungen, die sich auf das ZNS auswirken bzw. Krämpfe auslösen. Dazu gehört z. B. die "Encephalitozoonose" (Head Tilt), eine Krankheit, die durch den Erreger "Encephalitozoon cuniculi", einem parasitären Einzeller, ausgelöst wird. Erfahrungen zeigen, dass sich Kaninchen bei freier Wahl des Bärenklaus in großen Mengen davon bedienen und sich ein Effekt auf den Verlauf der Krankheit feststellen lässt (Rühle & Stiess 2010). Hohe Konzentrationen wirken dagegen leber-, nieren- und herzmuskelschädigend sowie lähmend auf das ZNS. Als letale Dosis wurden für die Maus 196 mg/kgKG und für die Ratte 290-680 mg/kgKG gefunden (jeweils LD50 p.o.). Es gibt also sehr große, artspezifische Unterschiede. Eine krebserregende Wirkung konnte nur in einigen Tierexperimenten mit extrem hohen Cumarin- Dosen gefunden werden, so z. B. Gallengangkarzinome (Lohs et al. (2009).
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