Lucy, unsere Kuschelmaus, hatte keine Chance mehr
Gestern, am frühen Nachmittag, mussten wir entscheiden und haben sie gehen lassen, sie blieb gleich in der Narkose
Lucy
Lucy und Caspar
mit dir und Caspar fing damals alles an
du warst 'die kleine Dunklere' von beiden
und Burkhards erklärter Liebling
Du hast unser Herz gleich gefangen genommen durch deine Sanftheit, deinen Schalk
und dein Verlangen nach Kuscheleinheiten.
Du liebtest das Wasser (genau wie Bogi, obwohl er lieber auf dem Wasser ist)
Du wurdest erwachsen und bautest dein erstes Nest
du hast alles, aber auch alles aus dem Gehege in den Stall hochgeschleppt und verbaut,
hast geschuftet und kamst kaum zum Fressen,
jeder fragte sich, für wie viele Nachkommen du hier sorgen wolltest.
Dabei sahst noch so jung aus
Das änderte sich mit dem ersten Fellwechsel
Und bald feiertest du mit Caspar Weihnachten bei uns
Lucy, Caspar, Salt & Pepper
Ein neuer Lebensabschnitt begann, als wir Salt & Pepper dazunahmen.
Es war nicht einfach, aber am Ende lagt ihr auch mal zusammen:
Aber drei Weiber um Caspar, das war nicht so gut, du wurdest mit den anderen beiden zusammen kastriert.
Danach hattest du eine schwere Auseinandersetzung mit Salt, der Graben, den ihr dabei gezogen habt, existierte bis zuletzt
Dein Ohr riss bei dem Kampf und sah dann so aus
von da an warst du unsere "Piratenlucy"
Lucy und Knöpfchen
So verletzt setzten wir dich mit Knöpfchen zusammen, der seine Kastrationsfrist abgesessen hatte.
Er sollte als Böckchen die Gruppe verstärken, obwohl etwas klein geraten,
nahmen wir ihn auf und du tatest das auch:
Gern hast du dein geliebtes Gemüse mit ihm geteilt
hast ihn nie gejagt oder weggebissen.
In dieser Zeit hattest du deinen ersten Krankheitsanfall:
Du hast einfach aufgehört zu fressen und keine Böbbel mehr produziert.
Wir dachten an eine Magen-Darm-Geschichte und erst geriebene Möhre hat dir wieder geschmeckt.
Erst der zweite TA in Berlin fand die Ursache: Ein abgebrochener Zahn, der zwischen zwei anderen Zähnen feststeckte
Beinah hätten wir dich damals schon verloren, wenn du nicht schnell wieder angefangen hättest zu fressen
Das Röntgenbild deiner Zähne war gruselig, im Unterkiefer wuchs alles kreuz und quer und teilweise in die völlig falsche Richtung.
Wir sollten das beobachten, aber du warst nach Entfernung des Zahnsplitters ganz die alte liebe Lucymaus.
Bogi war heilfroh
seine Lucymaus.
Lucy in der Großgruppe
Als nächstes kam das Abenteuer der Großgruppe,
endlich zwei weitere große Böckchen, Bamse und Rübe
und du und Knöpfchen, alle zusammen in einer Gruppe
Aber die Verbindung zu Knopf hielt an
trotz der Konkurrenz der schnuffeligen Pepper.
Nur Caspar wolltest du nicht gleich wieder(an-)erkennen,
da musste etwas nachgeholfen werden
Als alles soweit geklärt war, konnten du und die anderen ins Gehege umziehen.
Es wurde friedlich zusammen gefressen
und auch mal gekuschelt.
Aber du warst auch gern mal für dich in deinem Haus
Zum Posieren vor dem neuen Napf warst du gern bereit
In letzter Zeit war die Gruppe nicht mehr so friedlich
du hast oft allein oder mit Knöpfchen auf den Stalldächern gelegen
und dort auch Futter bekommen
Eigentlich hast du nur noch mit Knöpfchen
und manchmal mit auch mit Caspar kuscheln dürfen,
hier das letzte Foto von euch drei gemeinsam
Mir fiel auf, dass du viel müder geworden bist,
du hast viel gelegen und warst nicht mehr so oft beim Abendauslauf mit dabei
Wir haben dich nacheinander zu drei TÄ'en mitgenommen, jede/r hat bei dir Zahnspitzen entfernt,
aber dein Verhalten änderte sich nicht wesentlich zum Besseren.
Bis sich ein Abszess zeigte
Das und dein offensichtliches Unwohlsein in der Gruppe
- inzwischen wurdest du nicht mehr nur von Salt gejagt,
auch Rübe wollte dich nicht in der Nähe haben
und Pepper duldete dich ebenfalls nur selten -
ließ uns entscheiden, dich mit Sam zusammen zu tun,
dein letzter Lebensabschnitt:
Lucy und Sam (& Knöpfchen)
Sam war sofort schwer verliebt in dich
du warst dir nicht so ganz sicher, wo du da reingeraten bist.
Aber wir hatten Hoffnung, dass es gut geht mich euch beiden
Nach der ersten OP hast du aufgehört zu fressen
es ging dir nicht gut
du hast lange am Wassernapf gestanden, um das abzuspülen,
den fremden Geruch und die Schmerzen.
Sam hat versucht, dir Trost zu spenden
aber vielleicht war er dir zu unvertraut, um wirklich eine Hilfe zu sein,
du hast dich zurückgezogen.
Zu Knöpfchen hattest du gar keinen Kontakt mehr,
dieser wurde von Sam verjagt, wenn er sich dir nähern wollte.
Am liebsten suchtest du geschützte Orte auf,
wo keiner so leicht an dich herankam.
Am Ende bekamst du Atemnot, dein Nasenloch war verstopft
und du legtest dich gern etwas erhöht.
Eine Woche nach der ersten OP kam die zweite, wo dein Auge entfernt wurde
Du wolltest immer noch nicht oder jetzt erst recht nicht mehr fressen,
wir fütterten dich rund um die Uhr, alle vier Stunden
und trotzdem wurdest du immer weniger
Und dann,
ja dann kam der letzte Freitag:
Du bist von selbst zum Fressplatz gehoppelt und hast gefressen
Das war doch wieder unsere Lucy
unterwegs und munterer.
Am Abend hast du dann mit Sam gemeinsam gespeist
Dein Ohr hing zwar, wie immer, wenn es dir nicht gut ging,
aber du hast gefressen, von allem probiert.
Wir haben aufgeatmet
- zu früh
In der Nacht hattest du eine Auseinandersetzung mit Knöpfchen
und wir trennten Knöpfchen ab.
Am Samstag morgen ging es dir schlechter als je zuvor
Das Atmen fiel dir schwer, wir konnten dich kaum noch füttern.
Wir fuhren mit dir Samstag und Sonntag zum TA, aber Spülen der Wunden, Medikamente und Spritzen brachten keine Verbesserung
Du hattest dein verbliebenes Auge schon meist geschlossen
warst schon weiter weg von uns
hast du Sam noch wahrgenommen?
Am Montag fuhren wir erneut zur TÄ'in in Berlin in der Hoffnung auf Hilfe,
auch wenn wir in unserem Herzen schon wussten, dass nur noch ein Wunder helfen würde.
Ein kleiner Hoffnungsstrahl, eine Operation, die dir die Nase wieder frei macht
du wieder atmen und fressen könntest
- es sollte nicht sein.
Zu stark waren die Veränderungen, zu viele Zähne im Oberkiefer betroffen,
zu viel Eiter und kein Gang, keine Chance, diesen immer wieder loszuwerden.
Wir mussten dich gehen lassen.
Unser letzter Abschied von dir
nur für diejenigen, die es sehen mögen, in deinem letzten Bettchen
http://www.unserkasten.de/LucylB12.jpg
Nun liegst du bei uns im Garten
bei deinem geliebten Löwenzahn, dein zweiter Name.
Kappuzinerkresseblüten hast du so geliebt.
Lucy Löwenzahn
Lucyli
kleine Maus
drei Jahre hast du bei und mit uns verbracht
und wir können es nicht fassen, dass du nicht mehr bei uns bist.
Es schmerzt so sehr.
Du warst unser sozialstes und kuscheligstes Nin
immer lieb zu den anderen,
hast alle geputzt
wenn sie dich gelassen haben.
So gern hast du Leckerlis bekommen,
von ganz weit her bist du mit wippenden Ohren angelaufen gekommen.
Warum,
warum hast du so leiden müssen?
Wir wollten dir helfen
und waren am Ende so hilflos.
Lucy, verzeih uns bitte, wenn wir dich zu lange haben behandeln lassen.
Das Beispiel von Sam hatte uns verführt, auch für dich noch ein gutes Leben nach der Abszessbehandlung zu erhoffen.
Du wusstest es vermutlich besser und hast einfach nicht mehr von selbst fressen wollen.
Lucy,
Lucy Löwenzahn,
kleine Zauberkuschelmaus
mit den wunderschönen braunen Augen
und dem weichen Fell,
das du immer so sorgfältig gepflegt hast,
wo immer du auch bist,
lass es dir gut gehen.
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