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Thema: Weibchen quält das Männchen so

  1. #1
    Neuer Benutzer
    Registriert seit: 12.03.2017
    Ort: Schwarzwald
    Beiträge: 20

    Standard Weibchen quält das Männchen so

    Hallo,

    als ich letztes Jahr im Sommerurlaub war, verstarb bedauerlicherweise das Männchen (2,5 Jahre), da es von demjenigen, den ich beauftragt habe, falsch versorgt wurde. Es bekam Durchfall und starb daraufhin an Madenbefall.

    Damit das Weibchen (2,5 Jahre) nicht alleine ist, kaufte ich ein neues Männchen (1 Jahr).

    Die Vergesellschaftung war schwierig und ich musste deswegen extra ein neues Gehege kaufen, damit sie sich auf neutralen Terrain begegnen.

    Obwohl sie nun schon sehr lange Zeit zusammen sind, wird das Männchen immer ständig vom Weibchen berammelt. Eigentlich ist sie nur am Rammeln und wenn ich nicht selber bei ihr unten nachgeschaut hätte, würde ich sie für ein Männchen halten.

    Was kann man dagegen machen? Kastrieren ist schwierig, da ich leider schon bei Operationen Kaninchen verloren habe. Zudem ist es eine große Operation und sie muss zehn Tage immer auf Tüchern liegen, damit sich nichts entzündet. So gut ausgestattet bin ich nicht, dass ich ihr ein Ausweichquartier anbieten kann.

    Leidet das Männchen sehr darunter? Wenn es kann rennt es weg und stampft mit den Hinterpfoten. Eventuell haben aber Kaninchen ein wenig anderes Empfinden als wir es wahrnehmen.

    Was soll ich machen? Für hilfreiche Tipps wäre ich sehr dankbar.

    Bei Fragen oder Wünschen stehe ich jederzeit gerne zur Verfügung. Ich bedanke mich schon jetzt für die Mühe und wünsche eine gute Zeit.

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von Jennifer E.
    Registriert seit: 09.02.2011
    Ort: Hessen
    Beiträge: 1.245

    Standard

    Hallo,

    hast du sie schon einmal beim Tierarzt untersuchen lassen?

    Ich habe bisher einmal eine Häsin kastrieren lassen (ich hatte allerdings auch erst 3 Häsinnen). Sie war bei der OP 5 Jahre alt und ohne OP wäre sie nicht alt geworden. Abgesehen davon, dass sie extrem aggressiv war, hatte sie auch schon eine veränderte Gebärmutter. Sie lebte noch weitere 5 Jahre.

    Du hast doch sicher Handtücher? Oder fragst in der Verwandtschaft nach alten Handtüchern. Dann noch einen billigen Käfig aus Kleinanzeigen und schon ist das Krankenlager fertig. Statt einem Käfig kann man auch einfach ein kleines Außengehege aufstellen.
    Meine Häsin damals hat sich geweigert auf die Handtücher zu machen. Also bekam sie eine Ecktoi mit Zewa rein, war auch sehr praktisch was die Wäsche anging.

    Meine jetzige Häsin wurde bereits bei der Vorbesitzern kastriert und ich bin dankbar dafür.
    Grüße von Jenny mit Bella, 4 Meerschweinchen & 1 Hund
    Patin von Nora

    Immer im Herzen: Finie 2002 - 21.10.2008 ~~ Amy 2005 - 06.05.2015 ~~ Sunny 02.02.2005 - 16.05.2015 ~~ Emma 08.2012 - 08.11.2018 ~~ Tommy 2012 - 22.04.2023

  3. #3
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
    Registriert seit: 23.09.2013
    Ort: Nordlicht
    Beiträge: 10.125

    Standard

    Meine Häsinnen sind nach der Kastra wieder sofort in ihr Zimmer zu ihrem Bruder gekommen, mit normaler Kloeinstreu etc..

    Da gab es keine Handtücher o.ä.
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  4. #4
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.171

    Standard

    Ich mußte bisher Lotte kastrieren lassen. Da war sie 6, herz- und leberkrank und hatte einen riesigen GB Tumor. Sie war auch so eine, ständig scheinschwanger, hat gebuddelt ohne Ende, war sehr aggressiv mir gegenüber, hat ihren Partner immer wieder belagert, durfte aber wegen des Herzens nicht operiert werden. Wirkte insgesamt sehr unzufrieden und ruhelos. Das Herz war in Behandlung und der Tumor mußte dann raus. Sie hat die OP problemlos weggesteckt und wurde 10,5 Jahre alt. Ich hatte ihr nach der OP im Flur ein Krankenlager gemacht. Sie mußte die ersten 3 Tage gepäppelt werden, da sie nicht fraß. Ansonsten hat sie das gut überstanden.

    Meine kleine Emmi fing schon gleich in der Pubertät damit an. Sie ist sehr temperamentvoll und impulsiv und hat den armen Manni ohne Ende genervt. Zusätzlich nervt es die Weibchen aber auch selber, sie kommen ja kaum noch zur Ruhe. Lotte wirkte immer total gestreßt. Nach der OP war sie freundlich, ausgeglichen und geradezu zufrieden. Das wollte ich alles nicht noch mal so viele Jahre haben und habe entschieden, Emmi kastrieren zu lassen. Sie sollte aber schon 9 Monate alt sein, vom Ta aus. Emmi habe ich wegen Platzmangel dann in zwei zusammen verbundene Käfige gesteckt, wo sie bis zum Fädenziehen bleiben sollte. Sie bekam einen Body an, den sie nie angerührt hat. Auf der Wunde war ein großes elastisches Pflaster. Das habe ich anfangs täglich gewechselt, weil es sich löste. Ich habe nur die allerersten Tage Tücher in einem Käfig ausgelegt, im anderen einfach einen Flickenteppich. Als die Wunden zu und trocken waren, habe ich frische Späne und dick Heu darauf getan, da sie ja durch den Body zusätzlich geschützt war. Das war laut Ta ok. Emmi hat sich charakterlich nicht verändert. Sie ist weder träge noch fett geworden. Sie ist immer noch temperamentvoll und lebhaft und frech. Aber sie ist nicht mehr triebgesteuert, sie hat ihre innere Ruhe wieder, sie baut keine Nester mehr und läßt Manni in Ruhe. Buddelt aber nach wie vor sehr gerne. Aber das ist nun mal kaninchentypisch.

    Ich würde meine Tiere nicht grundsätzlich vorsorglich kastrieren. Das war in langen Jahren und mit vielen Weibern auch noch nie nötig. Aber wenn ein Tier schon so stark davon beherrscht wird, wird es selber auf Dauer darunter leiden, da es überhaupt nicht zur Ruhe kommt und von den Hormonen angetrieben wird. Zudem kann dies zu Entzündungen an Eierstöcken und GB führen und zu Tumoren. Der Partner ist überwiegend genervt und es kommt dadurch auch zu Ehestreitereien.

    Hier würde ich mit dem Ta reden, welche Narkose er anwendet, Gas oder Triple, wie die Überwachung des Tieres während der Op aussieht und wenn alles positiv wirkt, dann würde ich das machen.

    http://www.tierarzt-rueckert.de/blog...dul=3&ID=20100
    http://www.tierarzt-rueckert.de/blog...dul=3&ID=18735
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  5. #5
    Neuer Benutzer
    Registriert seit: 12.03.2017
    Ort: Schwarzwald
    Beiträge: 20

    Standard

    Vielen Dank für die Antworten. Dies war nett.

    Die Häsin scheint recht glücklich zu sein. Die meiste Zeit liegt sie entspannt da (wenn sie eben nicht ihren bedauernswerten Partner berammelt). Auch zu mir ist sie nicht feindselig. Sie lässt sich gerne streicheln, schließt die Augen, streckt die Füße von sich und knuspert mit den Zähnen. Sie baut auch keine Nester. Von daher wäre eine Kastration eigentlich nicht nötig. Für mich als Laien scheint sie ihr Leben zu genießen und wird nicht von ihren eigenen Hormonen gequält.

    Es ist aber jedoch so, dass sie das Männchen wirklich überaus oft und stark berammelt. Der Nachbar hat auch Kaninchen und diese kennt sie etwas. Wenn ich sie im Garten springen lasse, rennt sie direkt zum Nachbarn und berammelt dort die Kaninchen. Irgendwie scheint es, dass sie allen Kaninchen in der Umgebung zeigen muss, wer hier der Chef ist.

    Streit zwischen den Kaninchen gibt es keinen. Der Partner traut sich gar nicht, sich zu wehren. Er läuft nur weg und stampft mit den Hinterläufen.

    Dies mit dem Zwangsversorgen ist schon ein Problem für mich, da ich an Küchenutensilien derzeit schlecht ausgestattet bin (es ist eine lange Geschichte). Könnte ich sie notfalls auch einige Tage in der Tierarztpraxis lassen oder wird dies von den Tierärzten nicht gerne gesehen?

    Bei Fragen oder Wünschen stehe ich jederzeit gerne zur Verfügung. Ich bedanke mich nochmals für die Mühe und wünsche eine gute Zeit.

    Mit freundlichen Grüßen,

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Jennifer E.
    Registriert seit: 09.02.2011
    Ort: Hessen
    Beiträge: 1.245

    Standard

    Dieses Besuchen von den Nachbarskaninchen ist purer Stress für deine Häsin und könnte durchaus mit ihrem Verhalten zusammen hängen. Mach das bitte nicht mehr.

    Meine Häsin hat auch nie ein Nest gebaut.

    Ob man das Kaninchen beim Tierarzt lassen kann, hängt vom Tierarzt ab. Mein Haustierarzt ist nicht so ausgestattet, dass man dort ein Tier länger lassen kann. Nur zum Aufwachen nach einer Narkose. Meine Tierzahnärztin dagegen könnte die Tiere mehrere Tage beherbergen.

    Du brauchst aber auch keine Küchenutensilien... Man könnte einen Käfig auch mit Inkontinenzunterlagen auslegen, bekommt man in jedem Drogeriemarkt und sicher auch bei Edeka, Rewe etc. Gibt's zum Wegwerfen, bräuchtest ja nicht soo viele.
    Grüße von Jenny mit Bella, 4 Meerschweinchen & 1 Hund
    Patin von Nora

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  7. #7
    Podenco
    Gast

    Standard

    Hey

    Meine Kaninchen Dame hat auch ständig gerammelt aber nie Nester gebaut. Auch nur Phasenweise. Meine Tierärztin hat sie dann kastrieren lassen und ich bin dankbar darüber. Es stellte sich heraus dass sie bereits Veränderungen an der Gebärmutter hatte welche wir mit dem Ultraschall nicht sehen konnten. Mit der Zeit hätte das böse enden können. Ich denke da muss man abwägen zwischen dem OP Risiko und gesundheitlichen Problemen. Es geht ja nicht nur um das Verhalten, sondern um die Ursache, welche oftmals eben schwerwiegend sein können. Und ich glaube schon dass dein Kastrat leidet, wenn er schon klopft.
    Mein alter Mann wurde durch das Dauerberammeln geradezu apathisch. Leider wusste ich damals noch nicht bescheid und hätte gerne ihm und ihr Leiden erspart.

    Viele Grüße

    P.S. meine jetzige Häsin rammelt (trotz Kastration vor einem Jahr) immer noch gelegentlich. Aber viel weniger. Es kommt vermutlich auch auf das Umfeld und potentiell andere Kaninchen in der Umgebung an.

  8. #8
    Erfahrener Benutzer Avatar von Fellfie
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    Ort: Stralsund
    Beiträge: 3.309

    Standard

    Ich habe meine Häsinnen nach der Kastration auch direkt wieder in die gewohnte Umgebung zu ihren Partnertieren gesetzt, ohne sie Tage auf besonderem Untergrund zu halten. Sie lebten allerdings in freier Zimmerhaltung und haben sich generell meist auf Teppich aufgehalten. Die meisten von ihnen hatten außerdem einen Body an, damit sie nicht an die Naht gehen (gibt's z.B. hier: http://buntebunnybodys.de/).

    Und ja, man kann die Tiere durchaus auch mal ein paar Tage stationär lassen beim TA, wird dann eben extra abgerechnet (jede Tierklinik bietet das an, bei kleineren Praxen muss man nachfragen). An Küchenutensilien braucht du eigentlich nicht viel. Spritzen ohne Nadel (kannst du vom Tierarzt oder in der Apotheke bekommen), Päppelbrei (Tierarzt oder Internet), eine kleine Schüssel zum Anrühren, fertig. Aber wenn sie nicht von alleine fressen sollte (meine haben alle nach spätestens 24h wieder angefangen) und du unsicher bist, kannst du sie immer noch von Tierarzt päppeln lassen, das geht alles.

    Ich würde dir auch eher zur Kastration raten. Dein Kastrat leidet mit Sicherheit unter ihrem Dominanzgebaren und auch für sie ist ständiges rammeln Stress.

  9. #9
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 19.01.2011
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    Beiträge: 1.525

    Standard

    Ich würde sie auch von einem Kaninchenerfahrenen Tierarzt untersuchen und ggf. kastrieren lassen. Ich hatte vor der Kastra meiner Häsin auch total Angst, aber es zeigte sich dass die GB schon vergrößert war. Bei der Untersuchung hatte man davon noch nicht wirklich was gemerkt. War in meinem Fall gut, dass ich die Kastra machen lies.
    Body hatte meine nicht. Aber ich hab sie ein paar Tage auf Tüchern gehabt bzw. dann auf den Hanfmatten von Multifit.
    Wenn du in eine Tierklinik gehst, würde ich einfach mal nach der stationären Nachbehandlung fragen, wenn du es dir selbst nicht zutraust bzw. die Umstände es verhindern.
    Hast du den Info-Thread zu Kastra schon gesehen? Vielleicht nimmt dir das etwas die Angst.
    Geändert von Selene77 (08.08.2018 um 22:47 Uhr)

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