Ich hatte so gehofft, dass Du den Frühling nochmal erleben würdest, das Du rausrennst auf den Rasen, dich hinlegst und deinen Plüschhintern in der Sonne brutzeln lässt.
Es sollte aber nicht mehr sein.
Anfang Januar wurden Dir 2 Backenzähne im Unterkiefer gezogen, die unter Eiter standen.
Kieferknochen war nur noch wenig vorhanden, da der Eiter schon ganze Arbeit geleitet hatte.
Anfang Februar wurde festgestellt, dass der Kiefer an der Stelle - wodurch auch immer - frisch gebrochewn war.
Du kamst damit relativ gut zurecht, hast mehr und mehr allein gefressen, so das ich am Schluss nicht mehr viel päppeln musste.
Schlimm war immer nur zu sehen, wie Du Deine Zähne gerichtet hast, bevor Du an den Futternapf gingst. Aber es schien Dir nichts auszumachen.
Die Wunde selbst verheilte sehr schleppend. Eiter war nicht zu finden, nur Unmengen an Vibrin - bis letzte Montag.
In der Wunde hatte sich ganz unten Eiter angesammelt.
Für Mittwoch wurde daher eine OP angesetzt, um diesen zu entfernen und die Ursache zu finden.
Dienstag brachte iche Dich zusammen mit Curri in die TiHo. Ich wollte nicht, dass Du tagelang allein bist.
Bei der OP wurde ein abgestorbenes Stück Deines Kieferknochens entfernt, der sich entzündet und die Eiterbildung verursacht hatte.
Woher der kam, weiß ich nicht. Auf dem CT, was wenige Tage zuvor gemacht worden war, war nichts zu erkennen.
Da Du Deine Temperatur nicht halten konntest und um die Tamponage täglich wechseln zu können, bliebst Du zusammen mit Curri in der Klinik.
Den Dicken hatte ich am Freitag abgeholt, da er zum einen nicht mehr fressen wollte und zum anderen Dich wohl ständig vom Snuggel verscheucht hatte, Du die Temperatur nicht halten konntest deswegen eh allein sitzen musstest.
Als die TiHo gestern anrief und mir sagte, dass sich Dein Zustand immer weiter verschlechtert und ich gefragt wurde, ob ich Dich noch einmal besuchen wolle, war ich erst am Zweifeln.
Ich wollte Dich so in Erinnerung behalten wie ich Dich das letzte Mal gesehen hatte.
Ich habe es dann aber doch gemacht und bin froh darüber, auch wenn es mir das Herz zerrissen hat. So war ich aber in den letzten Minuten bei Dir.
Ich hatte erwartet, dass ich Dich noch irgendwie sitzend antreffe. Aber Du lagst mit halb verschlossenen Augen auf der Seite lagst und hast nicht mehr auf mich reagiert. Das war ein fruchtbarer Anblick.
Als ich Dich hochnehmen wollte, hast Du wohl noch versucht, Dich aufzurichten, bist dann aber wie ein E.C-krankes Kaninchen nach links und rechts gekugelt.
Es war furchtbar,
Die Optionen wären gewesen, es noch weiter zu versuchen oder Dich zu erlösen. Ich wusste in dem Moment nicht, was ich tun sollte, bis Du mir letztendlich die Entscheidung abgenommen hast.
Diese furchtbaren Schreie, die Du von Dir gegeben hast, werde ich nie wieder aus meinem Kopf bekommen.
Hätte ich nicht so lange gezögert, hätte ich Dir und mir zumindest das noch ersparen können.
Das Narkosemittel war noch nicht ganz gespritzt, da hatte Dein kleines Herz schon aufgehört zu schlagen.
Flauschi, meine kleine Püppi, mein Herzenskaninchen, danke für die 8 Jahre, in denen Du mich auf meinem Weg begleitetest, für die Freude, die Du Plüschmonster mir bereitet hattest.
Jetzt hast Du es überstanden, hast keine Schmerzen mehr.
Dein Kuschelpartner, der dicke Curri, ist irgendwie aus der Bahn geworfen. Er liegt nur irgendwo rum und hat das Fressen verweigert. Aber zumindest letzte Nacht hat er ein wenig von den eingeweichten Cunis genascht. So wie es aussieht, bleibt er auch nicht mehr lange allein.
Ich werde Dich nie vergessen.
Ich hoffe, dass die Zeit irgendwann den Schmerz, den ich empfinde, heilt.
Run free
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