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Thema: Erfahrungen mit erneuter Kastra eines "teil-kastrierten" Böckchens

  1. #1
    Nie wieder Kaninchen ;) Avatar von Heike O.
    Registriert seit: 03.09.2012
    Ort: Land der Hasennasen
    Beiträge: 6.607

    Standard Erfahrungen mit erneuter Kastra eines "teil-kastrierten" Böckchens

    Huhu zusammen,

    mich ereilte heute die Bitte ein Böckchen aufzunehmen bzw. bei der Vermittlung zu helfen:

    Klingt nach typischer Kinderzimmerhaltung, nur im Garten. Es waren zwei Böckchen, von denen das jüngere heute morgen plötzlich tot im Stall lag. Fragen nach Auffälligkeiten wurden alle verneint, also ist sowieso erstmal RHD-Quarantäne angesagt.

    Beide Böckchen kastriert wurde mir gesagt. Aber: Beim dem Überlebenden konnte vor ca. drei Jahren bei der Kastra nur ein Hoden richtig entfernt werden, der andere war offenbar weit nach oben in der Bauchhöhle und nicht zu finden. - Also wieder zu und keine Ahnung. Das unerwünschte Verhalten (Urinspritzen) hat nach der Kastra völlig aufgehört. Nach dem, was ich bisher weiß, bleibt eigentlich nur, nochmal eine erfahrene TA operieren zu lassen, um sicher zu gehen. Oder? Und ist es überhaupt möglich den Hoden zu finden?

    Habe das Tier selbst noch nicht gesehen, telefoniere Donnerstag wieder mit den Haltern. Sie werden das Böckchen mit Sicherheit nicht an jemand anderes abgeben und sich wie bisher um ihn kümmern.

    Danke für eure Gedanken!

    Hat's Kaninchen keinen Spaß, schenk' ihm grünes Gras.
    Auch Grünkohl und Radiccio machen das Kaninchen froh.

  2. #2
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 16.03.2009
    Ort: Baiersbronn
    Beiträge: 1.991

    Standard

    So ein Kerlchen habe ich mal im Moerser Tierheim entdeckt, meine Tierärztin hat ihn dann "fertig" kastriert, also den innen liegenden Hoden entfernt. Der Kleine ist dann auch fast sofort vermittelt worden, nach zwei Jahren im Tierheim.

  3. #3
    Hoppywood und Fonds für alle Felle Avatar von Katharina
    Registriert seit: 15.08.2006
    Ort: Kölsche Toskana
    Beiträge: 19.636

    Standard

    Ich würde erst einmal eine Blutuntersuchung auf Testosteron machen lassen. Bis auf ein Tier waren die alle bei uns im negativen Bereich, somit ist der Hoden wohl früher mal verloren gegangen. Bei Charlys vielen Bisswunden jedenfalls war das damals naheliegend. Den einen Bock, bei dem die Werte genau im Grenzbereich waren, habe ich an eine kastrierte Häsin vermittelt und er zeigte nie ein Rammelverhalten.
    Liebe Grüße von Kathi und ihren Kaninchenfellen, erreichbar unter kathis-kaninchenfelle@posteo.de


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  4. #4
    Hoppywood und Fonds für alle Felle Avatar von Katharina
    Registriert seit: 15.08.2006
    Ort: Kölsche Toskana
    Beiträge: 19.636

    Standard

    Achso, wenn man den Hoden im Bauch sucht, öffnet man neben dem Penis, sucht den Samenstrang und präpariert sich daran weiter vor. So haben meine TÄ schon ein paar Bauchhoden entfernt.
    Liebe Grüße von Kathi und ihren Kaninchenfellen, erreichbar unter kathis-kaninchenfelle@posteo.de


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  5. #5
    Nie wieder Kaninchen ;) Avatar von Heike O.
    Registriert seit: 03.09.2012
    Ort: Land der Hasennasen
    Beiträge: 6.607

    Standard

    Danke, dann ist's ja vermutlich doch nicht so kompliziert, wie ich zuerst befürchtet hatte.

    Hat's Kaninchen keinen Spaß, schenk' ihm grünes Gras.
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  6. #6
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 01.12.2008
    Ort: Esslingen
    Beiträge: 683

    Standard

    Ich habe auch schon Kryptorchiden kastrieren lassen.
    Auch wenn es bei meinem letzten Jungrammler vom Verhalten nicht nötig war und keine Eile geboten war (Weibchen war kastriert) riet die TÄ trotzdem dazu, da Hodengewebe durch die höhere Temperatur im Bauchraum ein deutlich höheres Risiko hat zu entarten.
    Obwohl das Kaninchen winzig war und der Hoden recht gut versteckt, konnte er (so wie Katharina beschrieb) gefunden und entfernt werden.
    Entscheidend ist nicht, ob man zusammen Pferde stehlen kann, sondern ob man deren Scheiße auch nachher zusammen vom Hof schaufelt...

  7. #7
    Nie wieder Kaninchen ;) Avatar von Heike O.
    Registriert seit: 03.09.2012
    Ort: Land der Hasennasen
    Beiträge: 6.607

    Standard

    Supie, dann werde ich das mal mit meiner TÄ besprechen wenn sie aus dem Urlaub zurück ist und ich sicher bin, dass der kleine Spatz sonst nix hat.

    Hat's Kaninchen keinen Spaß, schenk' ihm grünes Gras.
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  8. #8
    Nie wieder Kaninchen ;) Avatar von Heike O.
    Registriert seit: 03.09.2012
    Ort: Land der Hasennasen
    Beiträge: 6.607

    Standard

    Jetzt muss ich doch nochmal fragen:

    Die Blutuntersuchung hat ergeben, dass er ziemlich sicher richtig kastriert ist. Die TÄ schreibt aber auch, wenn man ganz sicher sein will, müsste man nochmal ein Medikament spritzen, dass den Testosteronwert manipuliert, wenn doch noch ein Hoden im Bauchraum ist. Man spritzt es, wartet eine Stunde und nimmt dann nochmal Blut ab. Kennt das jemand? @Kathi, vielleicht?

    Hat's Kaninchen keinen Spaß, schenk' ihm grünes Gras.
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  9. #9
    Zeppelinchen im Farbenrausch Avatar von Walburga
    Registriert seit: 01.05.2012
    Ort: Aichach
    Beiträge: 3.198

    Standard

    Ja das wurde mir bei so einem Fall auch geraten.

    Mein Fall war jedoch schon so alt das wir diesen 2. Nachweis, der zu viel Stress für ihn bedeutet hätte, nicht führen wollten. Bei einem jungen Tier würde ich das vielleicht anders sehen.
    Bei ihm war der Testosteronwert damals grenzwertig.

    Mein Labor hatte jedoch für Kaninchen auch keine Referenzwerte der Hormonmenge die die den Tieren verabreicht werden müsste.

    Die sanftere Methode ist einfach z.B. im Frühjahr noch einmal den Testosteron Wert zu kontrollieren.
    Geändert von Walburga (15.12.2016 um 11:42 Uhr)

  10. #10
    Hoppywood und Fonds für alle Felle Avatar von Katharina
    Registriert seit: 15.08.2006
    Ort: Kölsche Toskana
    Beiträge: 19.636

    Standard

    Bei uns wurde das nicht gemacht. Der Grenzwertige wurde an eine kastrierte Häsin vermittelt und die anderen ganz normal.
    Liebe Grüße von Kathi und ihren Kaninchenfellen, erreichbar unter kathis-kaninchenfelle@posteo.de


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  11. #11
    Nie wieder Kaninchen ;) Avatar von Heike O.
    Registriert seit: 03.09.2012
    Ort: Land der Hasennasen
    Beiträge: 6.607

    Standard

    okay, dann überleg' ich mal weiter. Werde mich noch ein bisschen weiter informieren, tendiere aber im Moment dazu es dann doch machen zu lassen.

    Danke euch beiden

    Hat's Kaninchen keinen Spaß, schenk' ihm grünes Gras.
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  12. #12
    Neuer Benutzer
    Registriert seit: 21.08.2016
    Ort: Deutschland
    Beiträge: 16

    Standard

    hallo,
    das ist wahrscheinlich ein GnRH Stimulationstest. Die Hormonachse besteht aus drei Ebenen: Hypothalamus (im Hirn) mit dem Hormon GnRH, das stimuliert die Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) mit den Hormonen LH und FSH und die stimulieren wiederum den Hoden, der dann Testosteron produziert. Wenn man jetzt GnRH spritzt oder LH/FSH wird die Testosteronproduktion angeregt, wenn noch Hodengewebe da ist und der Wert steigt an.
    Das Problem an dem einfachen Verfahren, also nur Testosteron zu messen ohne vorher was zu spritzen, ist, dass der Testosteronwert sehr variabel ist. Sowohl individuell als auch tageszeitabhängig oder auch saisonal. Es kann also sein, dass man zufällig einen ganz niedrigen Wert erwischt. Wenn man allerdings einen hohen Testosteronwert hat, dann braucht man den Stimulationstest nicht mehr machen

    Ansonsten hab ich leider gar keine Ahnung von halb kastrierten Böckchen. Wenn noch Hoden da ist, kann man ihn theoretisch vorher mit Ultraschall suchen gehen, macht man bei Hunden, um zu wissen wo man ihn dann in der OP suchen muss. Ist aber auch nicht immer von Erfolg gekrönt, Hoden können sich gut verstecken

  13. #13
    Nie wieder Kaninchen ;) Avatar von Heike O.
    Registriert seit: 03.09.2012
    Ort: Land der Hasennasen
    Beiträge: 6.607

    Standard

    Ja, dieser Test wird es sein.
    Das mit dem niedrigen und hohen Wert hat sie mir auch so erklärt. Sie sagte auch, oben hat's schon jemand geschrieben: innenliegendes Hodengewebe hat ein deutlich höheres Risiko zu entarten und in seltenen Fällen kann's passieren, dass sich der unentdeckte Hoden im Körper verdreht. - Dann oft mit Todesfolge weil der TA gar nicht an die Möglichkeit denkt, dass ein Organ, von dem man ausgeht, dass es nicht vorhanden ist, sich verdrehen könnte und zu schlimmen Schwierigkeiten führt.

    Von der OP her hat sie's so beschrieben, wie Kathi oben schon sagt. Das mit Ultraschall kann man machen, fand sie aber wohl nicht ganz so sinnig.
    Geändert von Heike O. (15.12.2016 um 19:19 Uhr)

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