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Thema: Häsin extrem verfressen, stürzt sich knurrend auf mich

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mikado
    Registriert seit: 24.04.2012
    Ort: Kleines Kaff
    Beiträge: 2.278

    Standard Häsin extrem verfressen, stürzt sich knurrend auf mich

    Hallo,

    ich habe mal eine Frage zu Bob Barkers neuer Freundin: und zwar ist sie eine kastrierte 2jährige Dame, die von uns Menschen eigentlich nichts wissen will. Anfassen oder streicheln geht gar nicht. Aber macht ja nichts. Mit dem alten Bob geht sie superlieb um, die beiden waren fast von der ersten Minute an sehr harmonisch zusammen und wo der eine im Kaninchenzimmer ist, ist die andere nur ein paar cm entfernt.

    Für mich interessiert sie sich (glücklicherweise, sage ich inzwischen) so gut wie gar nicht. Lediglich wenn ich Leckerlies in der Hand habe, stürzt sie sich seit ein paar Tagen knurrend auf meine Hand. Vermutlich hat sie sich nun so langsam eingelebt. Bis jetzt hat sie immer kurz davor gestoppt, und nimmt die dann doch zwar gierig, aber ohne Flurschaden, aus der Hand, aber ich habe doch ein wenig Sorge, ob oder wann sie das erste Mal zubeisst, und wie ich mich dann verhalten soll. Ich kenne so ein Verhalten von meinen anderen Nins nicht. Wird sie eines Tages nicht mehr nur knurrend angeschossen kommen, wenn ich was Leckeres dabei habe, sondern schon, wenn ich nur das Gehege betrete? Und dann? Einfach Ruhe bewahren?

    Ich möchte nicht mit der Handfütterung bei Bob aufhören, denn er ist einfach sehr menschenbezogen und liebt es, seine Dickmacher aus der Hand zu bekommen. Und ich kann auf diese Weise kontrollieren, dass, wie und was er frisst.

    Bestimmt eine doofe Anfängerfrage, aber wie gesagt habe ich Aggression ggü. dem Menschen noch nie selbst erlebt. Wie verhalte ich mich also richtig?

  2. #2
    Gast
    Gast

    Standard

    Huhu,

    ich selbst kenne mich mit aggressiven Häsinnen (gottseidank) nicht aus. Ich habe zwar selbst eine Vertreterin, die "auf die Hand geht", aber bei ihr bin ich mir bislang immer sicher gewesen, dass sie nicht bis zum Äußersten geht. Ich hoffe das bleibt so .

    Schreib mal die KS-Aktive Diana S. an. Sie hat derzeit ein Pflegi (Hasenmädchen Canella), die zu Beginn hochgradig aggressiv gewesen ist. Mittlerweile gibt es nur noch wenig Situationen, wo sie "ausrastet". Vielleicht kann sie dir mit ihren Erfahrungen helfen .

  3. #3
    erfahrener Benutzer Avatar von BirgitL
    Registriert seit: 20.04.2008
    Ort: Köln
    Beiträge: 2.575

    Standard

    Hallo liebe Mikado ,

    Wie lange ist die Häsin denn schon bei Euch?

    Amy ging anfangs auch immer wieder auf mich los. Ich hockte mich in "ihr neues Gehege" (da war sie gerade angekommen und hatte es sich im Kaninchenzimmer bequem gemacht) und sie schoss auf mich zu und hing mir einmal beinahe am Augenlid, ich hatte mich ganz furchtbar erschrocken. Das Ganze ging soweit, dass ich das Zimmer nachdem sie mich dann duldete nicht mehr verlassen durfte, sie umkreiste mich und brummte und pitschte mich ins Hosenbein wenn ich ging. Einmal hing sie mir am Ärmel. Wenn ich wieder kam ging sie wieder auf mich los und pitschte mich, biss aber nie durch. Sie wollte mit mir einen Rangkampf ausfechten, sah mich wohl eher als Eindringling und als fremdes Kaninchen dass es zu dominieren gilt an.
    Sie wurde kurz drauf kastriert (weil ich Angst vor GM-Krebs habe) und dann schnell mit meiner Gruppe vergesellschaftet, da sie unter der Einsamkeit litt in der sie vorher gehalten wurde (Käfighaltung). Kurze Zeit später war sie das liebste Kaninchen der Welt.

    Meine Leonie die im Dezember zusammen mit Toby zu uns kam ist auch etwas "eigen", brummte mich anfangs oft an, boxte, kratzte und pitschte mich auch wenn ich mit Futter kam und ihr was gab. Das hat sich aber sehr gebessert und ich darf sie sogar mal 10 Sekunden auf dem Köpfchen oder hinter den Öhrchen kraulen. Mit Robert, dem Gruppenchef, geht sie ganz süß und liebevoll um, mit den anderen Kaninchen eherr kumpelhaft ohne kuscheln.

    Ich hoffe, dass deine Häsin bald merkt, dass du es gut mit ihr meinst und wenn sie lieb zu Bob ist ist ja das Wichtigste schon geschafft.

    Meistens ist es so, dass die Angreiferin vorher stoppt und gar nicht richtig zubeißt - du kannst das testen in dem du mal einen festen Lederhandschuh trägst und dich ihr vorsichtig mit einem Leckerchen näherst. Wenn sie da rein beißt verletzt sie dich nicht und wenn du völlig unbeeindruckt von der Attacke wirkst wird sie das ggf. beeindrucken. Ich würde das ggf. mal testen. Sie wird auch keine Angst haben vor dem Lederhandschuh.

    Ich hoffe noch auf weitere, qualifiziertere antworten

    Ganz viele liebe Grüße und viel Erfolg
    Birgit

  4. #4
    Erfahrener Benutzer
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    Beiträge: 509

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    Es scheint verschiedene Gründe zu geben, warum manche das machen. Meine Nika z-B. kam als Fundtier ins TH, wurde dort auf 2 geschätzt. Vermittelt wurde sie dann in Einzelhaltung, weil sie sich nicht mit anderen Häsinnen verträgt. So wurde es mir von der Frau gesagt, als ich sie dann 3 Jahre später - also mit 5, wenn die 2 stimmt - übernahm. Sie tat sich mit meinem Socke sehr schwer und hat lange gebraucht, bis sie ihn als Partner akzeptiert hat. Auf mich ging sie von Anfang an los. Streicheln bitte nur, wenn sie das will und dann ja keine falsche Bewegung machen, die ihr nicht gefällt. Sie schnappt sofort zu - auch heute noch. Und ja, sie beißt richtig. Sitzt sie auf meinem Schoß und ich zupfe ihr mal Fell aus, oder muss Medis geben oder mach beim Streicheln eine falsche Bewegung, dann zwickt sie mich in den Oberschenkel oder Arm, was sie gerade erwischt.
    Leg ich sie mal so bisschen auf den Rücken, weil ich ihr Hinterteil säubern bzw. anschauen muss, dann zwickt sie mich auch mal in die Brust. *autsch*

    Bei Abholung schnappte die Frau sie während des Gespräches ganz plötzlich ohne Vorwarnung aus dem Stall. Hab mich gewundert, weil das bisschen komisch war, aber im Nachhinein wusste ich es dann, warum: weil sie beißt.

    Bei ihr scheint es eine psychische Störung zu sein. Das hab ich in einem Tierkommunikationsgespräch herausbekommen.

    Viel Glück, dass es bei deiner schnell behebbar ist und sie sich einkriegt.

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mikado
    Registriert seit: 24.04.2012
    Ort: Kleines Kaff
    Beiträge: 2.278

    Standard

    Uiuiui, da gibt es ja noch deutlich heftigere Kaliber.

    @Claudia: die Geschichte von Canella verfolge ich mit und hab mir von Diana schon abgeschaut, dass wichtig ist, Ruhe zu bewahren.

    @Birgit: Mit deiner Amy hast du ja ein kleines Killerbunny bekommen. Ich mag mir gar nicht vorstellen wie es ist, wenn es zu solchen Angriffen kommt. Freut mich aber sehr, dass du jetzt ein liebes Kaninchen hast. Es ist auch immer wieder faszinierend, wieviel Gesellschaft und eine Kastra ausmachen

    Ach so, Fluse ist seit ca. 2 Wochen hier.

    @Sonnenblume: Magst du das mit der TK mal genauer erklären, also wie festgestellt wurde, dass es psychisch ist?

    Heute hatten wir einen kleinen Durchbruch: gsd greift sie mich ja nicht an, wenn ich ins Gehege gehe. Da sitzt sie auf ihrem Platz und beobachtet nur. Beim Saubermachen kam also Bob an und wollte seine Leckerlies und Krauleinheiten. Also hab ich gemütlich Pause gemacht und Bob verwöhnt. Fluse wurde dann auch neugierig, und ich habe ihr eine Erbsenflocke hingehalten. Bei meiner Hand war sie wie der Blitz, aber sie hat doch abgebremst und probiert, was ich da in der Hand habe. Iiih, Erbsenflocke, gleich wieder ausgespuckt. SBKs und Haferflocken etc. waren auch nicht interessant, aber mit jedem uninteressanten Happen kam sie auch langsamer/lustloser an.
    Als ich dann endlich die Cranberry ausgepackt habe, hat sie die ganz ruhig genommen. Sie hat eigentlich wohl schon gar nichts Tolles mehr erwartet

    Werde ich jetzt mal testen, dass ich mit den unspektakulären Leckerlies zunächst die erste Spannung rausnehme, und erst wenn sie ruhig ist, gibt es "the real thing"

    Geknurrt hat sie heute gar nicht, und für ein Nanosekündchen sogar ihren Kopf an meinem Finger gerieben Aber das war es dann auch wieder mit Kuscheln

  6. #6
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 23.02.2015
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    Beiträge: 509

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    Das klingt ja schon mal super. Scheint sich schnell zu legen bei dem Mädel. Ich wünsche dir sehr, dass es sich voll legt und sie ein verschmustes Nin wird.

    TK geht über Worte, Gefühle, Bilder - wie es das Tier vermittelt oder die entsprechende TK macht/kann. So findet man durch Fragen heraus, was die Tiere selber wissen. Und meine hat gesagt:

    (ganz am Anfang)

    Was kann Christine tun, damit du ihr vertraust?
    - Sie kann mich locken, viel Zeit mit mir verbringen, damit ich sie kennenlerne, ihre Stimme, ihren Geruch. Sie soll ruhig sein, ihre Unruhe überträgt sich auf mich. Einfach mal hinsetzen und mich kommen lassen, ich will die erste sein, die Kontakt aufbaut. Greifen nicht von oben, sondern von vorne, ich muß ihre Hand sehen.

    (wobei sie dann sofort auf meine Hand los ging)

    Und bisschen später, bei einem weiteren Gespräch - kurz nach der Kastra:

    Ich möchte Ihr auf gar keinen Fall weh tun, aber manchmal
    sind da so unerklärbare Ängste, die ich nicht unter Kontrolle habe und da
    bin ich regelrecht wie von Sinnen, merke dann erst anschließend, was ich
    getan habe. Aber ich merke, dass sich da was verändert in mir, ich werde das
    definitiv noch besser in den Griff bekommen, gleichzeitig ist diese Seite an
    mir genau das, was Socke noch manchmal braucht, er ist einfach manchmal
    zu frech, da wäre es gar nicht gut, klein bei zu geben, denn auch wenn er es
    sagt, gerade dann würde er noch schlimmer werden! Er braucht ein wenig
    Paroli.

    (Socke ist ihr Partner und die beiden hatten es am Anfang sehr schwer miteinander. Hat lange gedauert, bis sie sich zusammen gerauft haben.)

    Ich hab dann verschiedene Bachblüten versucht, aber es hat nicht wirklich was gebracht. Ich hab einfach gelernt, aufzupassen. Erst mal die Hand wieder zurückziehen, wieder hin, wieder zurück und dann wird ihre Reaktion immer schwächer und schwächer und dann nimmt sie ihr Leckerchen.
    Sie geht auch genauso auf den Besen los, wenn ich sauber mache. Geh ich damit dann aber über ihr Köpfchen, dann hält sie ganz still und läßt sich sogar damit streicheln, das gefällt ihr sehr.
    Geändert von Sonnenblume (19.05.2015 um 07:24 Uhr)

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Avatar von Simmi14
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    Beiträge: 7.865

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    Meine Häsin, die so verfressen war und Angst vorm Menschen hatte, hat zum Glück ihr ganzes Leben lang nur geknurrt und kam angeschossen. Was du noch probieren kannst, wenn sie so gierig ist: das Leckerchen mit Hand wegziehen, sie wohin locken. Z.B. auf ein Haus, auf einen Holztunnel, die Couch. 2. Stufe wäre über deine Beine, auf deinen Schoss oder schauen, ob sie dir hinterher läuft. Ein kleines Spiel draus machen. Da muss sie sich mit dem Kopf beschäftigen und mit dir. Und die schlimmste Gier ist nach so ner Übung weg. Wichtig dabei mit der hand bodennah bleiben. hände von oben sind immer schwierig, wenn man nicht weiß, was das Tier voher schon erlebt hat.
    Geändert von Simmi14 (19.05.2015 um 12:50 Uhr)

  8. #8
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mikado
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    Beiträge: 2.278

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    Sonnenblume, das finde ich sehr interessant. TK an sich sagt mir schon etwas, mir ging es nur darum, ob es menschliche Interpretation ist, dass sie ein psychisches Problem hat, oder ob ihr das selbst bewusst ist. Faszinierend. Ich wünsche euch beiden, dass sie ihre Ängste in den Griff bekommt.

    Bei ihr habe ich überlegt, ob ich nicht mit Clickern anfangen soll. Angst vor dem Menschen hat sie nicht, aber auch keinerlei Interesse. Aber an Leckerlies. Daher kann ich mir vorstellen, dass man sie gut auf den Clicker/Targetstick konditionieren und über kurz oder lang ein gutes Verhältnis zu ihr aufbauen könnte.

  9. #9
    Erfahrener Benutzer
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    Versuchen kannst du es ja. Evtl. gibst du ihr aber erst noch bisschen Zeit. Manchmal erledigt es sich ja auch von alleine. Die Frage ist halt immer, woher das Verhalten kommt.

    Meine hat sich jedenfalls zu einem richtigen Streichelnin entwickelt und im Moment könnte ich sie wohl durchgehend liebkosen (aber halt immer nur, solange ich mache, was ihr gefällt). Ich halte ihr Futter hin, sie schiebt ihr Köpfchen unter meine Hand. Aber vorher wird mächtig gebrummt und wie eine Furie auf mich los gegangen.

    Und was mich bei ihr noch mehr als wundert: sie hatte am Anfang Angst draußen - war alles so groß. Eine Amsel bezeichnete sie als großen, schwarzen Vogel, der ihr Angst macht. Sie fühlte sich in der Wohnung wohler, sicherer. Jetzt hatte ich sie Abends und Nachts innen, weil ihr Partner mal wieder Bauch hatte. Er, der ein absoluter Außenfreak ist, kam gern rein, sie wollte raus und ging nach ein paar Tagen Abends zum Haus, nicht Richtung Wohnung. Deshalb hab ich sie jetzt wieder in Außenhaltung entlassen.

    Verstehe einer die Nins.

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