Ich und meine imaginären Kaninchen...

Jenna · 31.10.2025 14:33

Liebe Kaninchenfreunde,

Ich bin Mutter und mochte schon immer Tiere. Mit Kind und beruflich ging das dann leider nicht mehr. Davor hatten wir Hunde und ich habe Hundesport gemacht (Agility). Ebenso schlug mein Herz besonders für Kaninchen. Ein großes Außengehege hatten wir und Freilauf im Garten. Die regelrechten Luftsprünge vor Freude haben mich dabei wohl immer am meisten begeistert. Aber auch, wenn ich das Eine zwischen der Stirn kraulte und es mit den Zähnen knirschte, Tiefenentspannung...😁 Dieses putzige Anstupsen oder Männchen machen. Mehr oder weniger waren sie zahm.

Nun äußerte meine Tochter den Wunsch, dass sie ein Kaninchen möchte! Klar, das sind süße Tiere. Ich sagte allerdings direkt, dass man immer zwei halten sollte. Nein, sie wollte unbedingt eins! Das würde zahmer werden! Und dann nur sie als Bezug haben! Wobei das ein sehr egoistischer Gedanke ist. Mein Freund ist Anwalt und meinte dann, das sei sogar verboten und könne angezeigt werden. Es ist nicht nur "besser" sie zusammen zu halten, Einzelhaltung gar Tierquälerei. Er selbst mag Tiere, hegt da allerdings keine große Leidenschaft und er sieht mehr die Arbeit darin. Was dagegen hätte er nun allerdings auch nicht.

Ich meinte dann, dass es keine Kaninchen gibt oder zwei. Ich dachte gar, dass meine Tochter sich über 2 noch mehr freuen würde. Sie agieren ja auch untereinander, putzen sich, es macht Spaß sie zu beobachten... Nein, an zwei Kaninchen hätte sie kein Interesse! Wenn dann wolle sie nur eins für sich! Versteht aber, dass das dann nicht geht.

Nun muss ich zugeben, dass ich wohl ein wenig enttäuscht bin. Mein Freund würde es eher dulden, meine Tochter hat an 2 Kaninchen kein Interesse... Ich muss gestehen, dass ich diese Tiere schon immer geliebt habe und mir schon ausgemalt hatte, wie zwei Fellnasen einziehen, ich ein Gehege mache und alles einrichte... Es gibt hier so schöne Bilder! Angedacht war ein Gehege mit freier Wohnungshaltung. Wir haben jetzt keinen Garten (was natürlich toll ist!), aber genug Platz. Ich lebe recht minimalistisch und die paar Kabel zu sichern, die Wohnung Kaninchengerecht zu machen, das wäre nicht so das riesen Problem...

Jetzt merke ich gerade, dass aus dem ursprünglichen Wunsch eines Kaninchens nun mein Herz (wieder) dafür angefangen hat zu schlagen. Nun habe ich allerdings entschieden, dass es keine Kaninchen gibt. 😒 Wenn die da nicht so ganz dabei sind. Irgendwie macht es in letzter Konsequenz wenig Sinn. Ich bin schon enttäuscht, das muss ich zugeben! Man malt sich das schon so aus, wie 2 Kaninchen einziehen... Sogar Futter hatte ich heimlich schon geholt. Es ist jetzt zumindest auf weitere Zeit auf Eis gelegt.. Mal schauen, ob irgendwann doch noch...

Ich lese hier mal mit...

Viele liebe Grüße

**Carmen Z.** · 31.10.2025 18:26

Liebe Jenna, erst einmal ganz herzlich willkommen hier im Forum und danke, dass du so offen hier dein Herz ausschüttest. Ich kann das so gut nachvollziehen und man liest aus deinem Text schon raus, dass du ziemlich enttäuscht bist.

Darf ich fragen, wie alt deine Tochter ist? Wenn sie noch im Kindergarten-/Grundschulalter ist, haben wir bei uns im Shop einen tollen Kinderratgeber über Kaninchen. Auch mit ganz tollen Bildern. Vielleicht würde der helfen, dass deine Tochter versteht, was Kaninchen brauchen. Und im Übrigen ist es nicht immer so, dass ein einzelnes Kaninchen menschenbezogener ist und zwei nicht. Also ich kann meine beiden auch streicheln und wenn ich mit frischem Futter oder Leckerlis komme, dann kommen sie angerannt. Letztendlich liegt es auch immer am Charakter des Kaninchens.

Allerdings habe ich so den leisen Verdacht, dass auch du dich noch ein bisschen einlesen solltest, was die Ernährung von Kaninchen anbelangt

Sei mir nicht böse, ich will dir da nichts unterstellen, aber bei dem Satz, du hättest schon Futter heimlich geholt, kann es sich ja eigentlich nur um Trockenfutter handeln - was leider gar nichts ist für Kaninchen. Wenn ich da was falsch interpretiert habe, dann bitte ich natürlich um Entschuldigung.

Ich bin gespannt, ob diese Geschichte noch eine Fortsetzung findet und welche ...

**Maja** · 31.10.2025 20:11

Herzlich willkommen hier im Forum und viel Spaß beim Mitlesen.

Selene77 · 01.11.2025 09:48

Willkommen im Forum
Ich finde es super, dass du das Wohl der Kaninchen über den Willen deiner Tochter stellst.

Ficus · 08.12.2025 13:48

Hallo Jenna,

so wie ich das verhalten deiner Tochter beim lesen verstehe, fehlt ihr noch so etwas das Verständnis, dass zur Haustierhaltung auch sich das informieren über die Artgerechte Haltung gehört.
Persönlich frage ich mich, wie sie auf Kaninchen kommt, denn meist ist es ja eher ein Hund, was sich Kind so wünscht. Zumindest war es bei mir so als Kind.
Mich beschleicht da etwas der Gedanke, dass evtl. eine Freundin sie auf diesen Zug des Kaninchens aufspringen lassen hat, weil diese ggf. eben ein Kaninchen hält und das Zahm mit pipapo ist?

Frag sie doch mal, wie sie auf diese Art der Haltung von Kaninchen kommt, denn irgendwoher hat sie das doch bestimmt?
Und dann könntest du doch mit ihr gemeinsam recherchieren und euch gemeinsam informieren, wie denn so eine artgerechte Haltung aussehe, unabhängig davon, dass du selbst bereits informiert bist.
Einerseits würde deine Tochte so lernen, dass man sich vor Haustiere erstmal gründlich informiert und andererseits bleibt was über Kaninchen bei deiner Tochter im Kopf hängen, was ggf. dem Kaninchen der Freundin (falls es da so eins gibt) zugute kommen könnte, wenn sie dann nämlich erzählt, wir es richtig ist und Freundin echt doof mit dem Tier umgeht.

Eltern sind immer irgendwie schnell dabei das Kind beiseite zu schieben und alles selbst in die Hand zu nehmen, hab ich so öfters den Eindruck.
Zeigen deine Sätze ja auch, dass du gedanklich schon ein Gehege besorgt hättest und auch das Futter....
Deine Tochter ist doch aber diejenige, die Kaninchen halten möchte, wenn auch fälschlicherweise nur eines und da find ich es eigentlich nicht verkehrt ihr die Verantwortung der Anschaffung und Pflege nicht weg zu nehmen und selbst alles zu machen, sondern das Kind machen zu lassen, aber es darin zu begleiten und so sanft in die richtige Richtung zu führen.
Angefangen von dem gemeinsamen informieren über artgerechte Haltung, inklusiver suche einer kundigen Tierarztpraxis, samt Notdienst und der ehrlichen gemeinsamen Frage, ob Kind bereit ist sich dieser riesigen Verantwortung zu stellen.
Fakt ist, dass das Kind ohne eure Hilfe keine Kaninchen halten kann, denn allein das ganze blattgemüse im Winter und die Impfungen/Tierärztliche Behandlungen kann sie mit ihrem mini Taschengeld nicht bezahlen. Da müsst ihr zwangsläufig für gerade stehen.

Aber ich finde, den Gedanken deiner Tochter ein Haustier für sich haben zu wollen, überhaupt nicht verkehrt, denn sie würde so verantwortungsbewusstsein, sowie aber auch Empathie lernen.
Das was ihr fehlt ist jemand aber, der sie da noch etwas in die richtige Richtung lenkt, ihr zeigt, dass man sich für manches erstmal selbst schlau machen muss und man sich als nächstes erstmal selbst Gedanken darüber machen muss, ob diese Haltung und diese Verantwortung, die Tier xy mit sich bringt, wirklich realistisch schaffbar für einen ist.
Sowas kann kein Kind im vornherein wissen, wie man da korrekt vorgeht, da braucht es wen, der es an die Hand nimmt und den Weg weist.
Das lernt Kind aber nicht, wenn die Eltern diesen Schritt dem Kind aber vornherein abnimmt und einfach selbst bestimmt, wie es jetzt dann gemacht wird oder die Eltern einfach komplett selbst die Haltung des Tieres übernehmen und das Kind von der Haltung "seiner" Tiere komplett ausgeschlossen werden.

Die Frage, die ich mir aber auch noch stelle ist.
Möchtest du jetzt wirklich deinetwegen Kaninchen halten oder bist du unbewusst durch deine Tochter nun auf den Zug der Kaninchen drauf gesprungen?
Manchmal neigt man gern zu, wenn man von etwas erfährt, sich so zu begeistern, dass man es plötzlich auch gern haben möchte.
Bin z.B. in einer Gruppe für Zimmerpflanzen und da brachte Lidl im Prospekt raus, dass sie die Monstera Monkey Leaf rein bekommen.
Da fing dann eine damit an, es groß anzukündigen und sich auch dieses Monster zu kaufen und voller Freude ein Bild rein zu setzen von ihrem Monster. Der nächste schnappte diese Begeisterung auf und holte sie sich auch, zeigte ebenfalls voller freude gleich 2, weil sie sich gleich 2 geholt hatte und irgendwie schlug es in der Gruppe dann wirklich eine riesige Welle und übelst viele holten sich dann auch solch ein Monster ins Haus/in die Wohnung und zeigten begeistert ihre neuen Mitbewohner.
Sowas ist ansteckend, bin selbst von sowas auch nicht befreit...
Seit ich in der Gruppe bin, ist es auch bei mir hier fast wie ein Dschungel geworden.

Nur, frage dich vielleicht mal wirklich.
Bist du es, die sie gern hätte oder kam das jetzt nicht doch durch die Begeisterung deiner Tochter?
Denn deine Tochter ist diejenige, die gern ein Haustier hätte, aber hätte sie ihr okay für ein zweites Tier gegeben, beschleicht mich etwas das Gefühl, dass die Haustiere deiner Tochter nicht lange die Haustiere deiner Tochter geblieben wären, weil du ja schon bei der Anschaffungsplanung das Zepter ganz an dich gerissen hast bezüglich der Tiere und das wäre nicht im Sinne deiner Tochter, denn es sollen ja ihre Tiere sein und nicht deine.

Viele Grüße