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Thema: Argu-Leitfaden "Teenie und richtige Haltung" für Nicht-Pädagogen :-o

  1. #1
    notmeerschweinchen.de Avatar von Tipa
    Registriert seit: 20.07.2012
    Ort: Berlin
    Beiträge: 293

    Frage Argu-Leitfaden "Teenie und richtige Haltung" für Nicht-Pädagogen :-o

    Ich hatte heute erneut ein Deja-Vu: Ich war Pferde fotografieren und kam mit zwei jungen Mädels (so 10 Jahre tippe ich, keine Ahnung) ins Gespräch. Zwischendrin ließ ein Fallen, sie hätte auch ein Kaninchen. Eins.

    Also nachgefragt und versucht zu erklären, dass das nicht artgerecht sei. Antwort: Die Ellis wollen nicht mehr als eins. Kam wohl vom Züchter, mit 6 Wochen. Auf meine Anmerkung, das Kaninchen könne nie so glücklich sein wie mit einem Partner assistierte die Freundin, das Kaninchen hätte aber eine super Beziehung zur Halterin. Natürlich nicht gerade jetzt, klar, es sitzt ja allein zu Hause... nach Käfig etc. habe ich lieber gar nicht erst gefragt.

    Das Problem: Ich finde in diesen Situationen absolut keinen argumentativen Hebel, ich bin auch kein Pädagoge. Was ich ausprobiert habe und was nicht funktioniert: Sagen ...

    * dass man Erfahrung im Tierschutz hat und dass mir das nicht mal gerade so einfällt (das wirkt einschüchternd)

    * dass sie zur Not das Kaninchen abgeben müsse wenn kein zweites dazu darf (Teenies denken u.U noch öfter kindartig nur an sich und wollen ihr Spielzeug nicht hergeben?)

    * dass ich als Kind auch Kaninchen hatte und es mir im Nachhinein unendlich Leid tut, wie viel allein sie in Einzelhaft waren (wirkt altklug).

    Was tut ihr in solchen Situationen? Kann man da über "Bitte informiere Dich da und da" überhaupt was machen wenn die eigentlich sinnvolle Option "zweites Kaninchen" offenbar ausscheidet? Wie erreiche ich zumindest in einem kurzen Gespräch maximalen Effekt, d.h. Nachdenklichkeit die dann später mal zu Handlungen führt?

    Danke!
    Geändert von Tipa (07.04.2014 um 00:39 Uhr)

  2. #2
    Chefküken Avatar von Charlotte
    Registriert seit: 24.02.2007
    Ort: Herne
    Beiträge: 4.316

    Standard

    Naja, mit 10 Jahren ist man ja noch ein Kind.


    Als Kind und auch als Teenager ist man immer seinen Eltern "ausgeliefert". Viele wollen dann ja was ändern, aber mit den Eltern im Nacken, hat man leider kaum Bewegungsfreiheit. Wenn man dann sein Tier abgeben will, weil es besser ist, hört man dann ja auch immer gleich sowas wie "Ich habs doch gesagt, dass du dich nicht kümmern wirst."
    Meine Erfahrung ist eigentlich eher die, dass Kinder wirklich gerne wollen, aber nicht können. Da müsste man eher bei den Eltern ansetzen als bei den Kindern. Und das ist gerade in solchen Gesprächen eher unmöglich. Am ehesten kann man noch einen Samen sähen, der zum Umdenken anregt.

    Da wir ( bin ja auch gerade erst aus den Kinderschuhen raus ) Generation Internet sind, würde ich immer Links an die Hand geben. Und mit gaaaanz viel Verständnis an die Sache rangehen. Teenager sind nicht gerade besonders kritikfähig.
    Ich komm mit den Kids meisten sehr, sehr gut aus. Die meisten denken eh, dass ich ungefähr so alt bin wie sie ( ), aber ich weiß ganz genau, wie sich es anfühlt, wenn man Infos an den Kopf geballert bekommt, sie einsieht, möchte und will, aber nicht darf. Das ist eine ganz schreckliche Situation ( war es jedenfalls für mich). Und gleichzeitig liebt man sein Tier ( für die meisten mit Interesse am Tier ist es viel mehr als ein Spielzeug). Zwickmühle, aber grande.


    In solchen Gesprächen mache ich mir immer bewusst, dass ich mit meiner Haltung der Exot bin. Und dann erzähle ich meistens eher von meinen Tieren. Meistens wollen die Kids auch Fotos dazu sehen ( hab welche auf dem Handy) und dann sehen sie kuschelnde Kaninchen in großen Gehege. Das regt ganz, ganz oft zum Nachdenken an.
    LG Lotte

  3. #3
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 16.12.2009
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    Beiträge: 357

    Standard

    Ich versuche das immer "bildlich" zu beschreiben.

    Sprich, wenn es um die Einzelhaltung geht, dann soll sie sich vorstellen, dass sie keine Menschen um sich herum hat und wenn z.B. Eine Katze oder ein Frettchen Lust haben, sich mit ihr zu beschäftigen, dann kann sie dies tun, aber nur so lange, bis eben diese keine Lust mehr haben, sie alleine lassen und sich die Zimmertür (Bezug zur Käfighaltung) schließt, bis sie wieder Lust dazu haben. Dann kan man sie darauf hinweißen, dass sie sich ja auch unterhalten möchte, aber das mit den Tieren nicht so kann. Klar kann sie ihnen etwas sagen, aber sie werden sie nicht verstehen. Und so geht es dem Kaninchen. Das will Kuscheln (wie du mit der Mama) und in seiner Sprache reden (so wie du der Mama von deinem Tag erzählst). Und jetzt stell dir wirklich mal vor, du könntest das nicht. Wie würde es dir dabe gehen? Antwort abwarten. Und so geht es deinem Kaninchen.

    Genau so mache ich es mit der Käfighaltung. Einfach mal auf den Menschen umdenken. Das Kind in ein 2m² Raum (z.B. Gästetoielette wenn sie eine haben) und dort soll es sich vorstellen zu leben. Toiellte hätte sie ja in der Gästetoilette, Waschbecken auch, dann bekommt sie noch Essen in einer Ecke und wenn die Eltern da sind, darf sie für ein paar Stunden raus. Dann wieder das Spiel mit dem, wie würde sie sich fühlen und dann eben wieder und so fühlt sich das Kaninchen.

    Ich habe mit der Variante gute Erfahrungen gemacht, auch bei Erwachsenen, weil man so eher nachfühlen kann, wie es dem Kaninchen geht. Man kann nämlich vieles sagen, aber so ist es vielleicht auch eher nachvollziehbar.

    Ich hoffe, ich konnte dir helfen.

  4. #4
    -Gast-
    Gast

    Standard

    Wenn ich bedenke, daß viele Kinder, wo Kaninchen mit wohnen, selbst in einem viel zu kleinen Kinderzimmer wohnen, was in meinen Augen eher eine Speisekammer oder sowas sein könnte, aber die Eltern haben dafür z.B. ein großes Schlafzimmer, dann kann ich mir nur schwer vorstellen, daß Eltern (manchmal auch die Kinder selbst) darin etwas "unzumutbares" sehen (in so wenig Platz). Sie haben es sich ja im Grunde auch so ausgesucht (die Eltern) und sich damit eingerichtet und merken nicht, daß auch ein Kind etwas Platz benötigt, um sich entfalten zu können. Und dann sollen sie für ein Tier besser sorgen als für sich selbst...
    Geändert von -Gast- (07.04.2014 um 12:20 Uhr)

  5. #5
    notmeerschweinchen.de Avatar von Tipa
    Registriert seit: 20.07.2012
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    Beiträge: 293

    Standard

    Danke für die Antworten!

    Noch eine Frage vorweg: Mein Deja-Vu kam daher, weil ich letzte Woche in der S-Bahn neben zwei Teens saß, und nicht überhören konnte, dass das eine Mädel auch von ihrem (einen) Kaninchen erzählte. Ich gebe zu: Ich war feige und hab's ignoriert. Macht ihr in solchen Fällen was? Ich (40 Jahre, m) bin ja nicht direkt der, von der Teenies (w) gern in der Bahn angequatscht werden? Wie sind da eure Erfahrungen?

    Zitat Zitat von Charlotte Beitrag anzeigen
    In solchen Gesprächen mache ich mir immer bewusst, dass ich mit meiner Haltung der Exot bin. Und dann erzähle ich meistens eher von meinen Tieren. Meistens wollen die Kids auch Fotos dazu sehen ( hab welche auf dem Handy) und dann sehen sie kuschelnde Kaninchen in großen Gehege. Das regt ganz, ganz oft zum Nachdenken an.
    Guter Punkt, ich war halt vollkommen unvorbereitet - aber ich kann mir auf jeden Fall mal ein paar Referenz-Fotos von den Hoppels hier auf meine Kamera tun, zum Rumzeigen. Und KS-Flyer dabei haben ... aber Murphy's Law sagt, dass man sie nicht hat, wenn man sie braucht :-o

    Zitat Zitat von Kijumina Beitrag anzeigen
    Genau so mache ich es mit der Käfighaltung. Einfach mal auf den Menschen umdenken.
    Danke für die Anregung und generell guter Plan, was aber, wenn die Halterin findet, dass sie sich ganz klasse mit den Tieren unterhalten kann und die daher nix anderes brauchen? Der Punkt mit allein sein wenn der Mensch nicht da ist ist aber auf jeden Fall gut, da kann man kaum was gegen sagen.

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Nonick
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    Standard

    Für Kinder und Jugendliche in dem Alter sind gleichaltrige Freunde die größte Bezugsnorm und das absolut Wichtigste in ihrem Leben.
    Was die Gewissensbildung angeht, sind sie in einer Entwicklungsstufe, in der man am besten an sie herankommt, wenn man sie in die Lage des anderen versetzt.
    Ich würde sie also im Gespräch dahin führen, dass sie selber aussprechen, wie wichtig ihnen ihre Freunde sind, dass sie zwar gerne auch mit ihren Tieren zusammen sind, aber auf ihre menschlichen Freunde auf keinen Fall verzichten würden. Dann ist der nächste Schritt, dass sie darauf kommen, dass es den Ninchen genauso geht.
    Das Tier freut sich, wenn der Mensch sich mit ihm beschäftigt, aber am allerliebsten hat es eben auch tierische Freunde.
    Wenn sich dann das Kind vorstellt, wie es wäre, nur mit einem Kaninchen zusammenzuleben, das ab und an mal vorbeigehoppelt kommt und in Kaninchensprache mit ihnen spricht, sollte es deutlich werden.
    Dann kann man noch eins draufgeben: Sie sollen sich vorstellen, dass sie ihr Leben in einer Duschkabine verbringen und ab und zu kommt ein Kaninchen vorbei und spielt mit ihnen.

    Der nächste Schritt ist dann der, dass nur ein glückliches Tier auch eine wirkliche Beziehung aufbauen kann.

    Was die Eltern angeht: Klar haben sie das letzte Wort. Aber Kinder haben ein unglaubliches Geschick, bei ihren Eltern zu erreichen, was sie erreichen wollen.

    Ergänzung: Ich habe auch gute Erfahrungen damit gemacht, deutlich mein Mitleid mit dem Tier zu zeigen. Nicht im Sinne eines Vorwurfs gegen das Kind, das ist wichtig.

    LG
    Geändert von Nonick (08.04.2014 um 08:52 Uhr) Grund: Ergänzung

  7. #7
    notmeerschweinchen.de Avatar von Tipa
    Registriert seit: 20.07.2012
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    Zitat Zitat von Nonick Beitrag anzeigen
    Ergänzung: Ich habe auch gute Erfahrungen damit gemacht, deutlich mein Mitleid mit dem Tier zu zeigen. Nicht im Sinne eines Vorwurfs gegen das Kind, das ist wichtig.
    Danke für die tollen Tipps! Kannst Du den letzten Punkt evtl. noch etwas ausführen, denn jede Formulierungsvariante die mir einfällt ist ein in meiner Lesart ein impliziter Vorwurf gegen die Halter und damit auch die Jugendlichen ... oder mache ich das zu kompliziert?

    Und bzgl. Kind/Teenie/sonstwas: ich habe eh riesige Problem das Alter zu schätzen, 10, 12, 14, 16, macht das einen Unterschied :-p ... gibt's da irgendwelche Altersstufen, bei denen man argumentativ umschalten muss von Kind auf Teenie? Danke!

  8. #8
    Erfahrener Benutzer
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    Standard

    Zitat Zitat von Tipa Beitrag anzeigen
    Und bzgl. Kind/Teenie/sonstwas: ich habe eh riesige Problem das Alter zu schätzen, 10, 12, 14, 16, macht das einen Unterschied :-p ... gibt's da irgendwelche Altersstufen, bei denen man argumentativ umschalten muss von Kind auf Teenie? Danke!
    Das kommt auf die individuelle Reife des Kindes an. Die einen sind zum Beispiel mit 13 schon so "erwachsen" dass man ihnen tatsächlich etwas erklären kann, wie zum Beispiel das Problem mit Trockenfutter bei einem Stopfmagen und andere würden in dem Alter einfach sagen, dass es den Tieren schmeckt, die keine Probleme haben und es das ja zu kaufen gibt und dann würden sie auf Durchzug schalten.

    Die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist ganz individuell und muss deshalb individuell betrachtet werden. Die einen sind so und die anderen eben so. Und manche verhalten sich auch noch mit 25 wie kleine Kinder was ihre Vernunft angeht.

  9. #9
    Erfahrener Benutzer Avatar von Nonick
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    Zitat Zitat von Tipa Beitrag anzeigen
    Kannst Du den letzten Punkt evtl. noch etwas ausführen, denn jede Formulierungsvariante die mir einfällt ist ein in meiner Lesart ein impliziter Vorwurf gegen die Halter und damit auch die Jugendlichen ... oder mache ich das zu kompliziert?

    Und bzgl. Kind/Teenie/sonstwas: ich habe eh riesige Problem das Alter zu schätzen, 10, 12, 14, 16, macht das einen Unterschied :-p ... gibt's da irgendwelche Altersstufen, bei denen man argumentativ umschalten muss von Kind auf Teenie? Danke!
    Natürlich steckt implizit ein Vorwurf dahinter, doch der bezieht sich ja auf die Form der Haltung, nicht auf vielleicht unwissende Kinder.
    Kurioserweise hatte ich in der Tat in den letzten Wochen einige solcher Gespräche, ob sie letztlich schon was genutzt haben, kann ich nicht nachverfolgen, aber es wurde deutlich, dass einige der Betroffenen gar nicht wussten, was sie ihren Tieren zumuten und einige, sich einfach vorher keine Gedanken machten, aber durch das Gespräch zumindest mal anfingen, darüber nachzudenken und Lösungen anzustreben.

    Schritt ein: (klingt jetzt vielleicht komisch, aber eigentlich passiert es ja fast schon automatisch) Deutlich traurig gucken. Je nach Altersstufe ausdrücken: Oh je, dein Kaninchen ist bestimmt oft traurig, weil es keinen Kaninchenfreund hat. Manche Kinder fragen dann, warum? Aber meistens:
    Dann kommt in aller Regel so etwas wie: Es hat ja mich.
    Oder es kommt: Es verträgt sich nicht mit anderen.
    Oder: Ich weiß, aber meine Eltern wollen nicht.

    Dann folgt eben Schritt zwei, in dem man in den Dialog tritt. Ich habe zum Beispiel Bilder von meinen beiden auf dem Handy, die kann ich dann zeigen. Da sieht man sie kuscheln oder beide um meine Füße rumhüpfen, was zeigt, dass sie auch zu zweit noch Bezug haben zum Halter.

    Ich finde das ist wirklich ein wichtiges Thema, ich möchte gar nicht wirklich wissen, in wie vielen Kinderzimmern, Tiere kaserniert sind. Und eigentlich sollte man das nicht nur den Tieren ersparen, sondern auch den Kindern, die vermutlich ja irgendwann mal verstehen werden (zumindest ein großer Teil von ihnen), was sie ihren Tieren angetan haben. Die laufen nachher ewig mit einem schlechten Gewissen rum.

    LG

  10. #10
    Erfahrener Benutzer Avatar von Ralf
    Registriert seit: 22.03.2011
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    Standard

    Zitat Zitat von Tipa Beitrag anzeigen
    Was tut ihr in solchen Situationen? Kann man da über "Bitte informiere Dich da und da" überhaupt was machen wenn die eigentlich sinnvolle Option "zweites Kaninchen" offenbar ausscheidet? Wie erreiche ich zumindest in einem kurzen Gespräch maximalen Effekt, d.h. Nachdenklichkeit die dann später mal zu Handlungen führt?

    Danke!
    Solchen Situationen begegnet man auf Messen in ungeheurer Regelmäßigkeit. Ist quasi Gang und Gebe auf Messen.

    Den Hebel kann man hier nur selten nur über die Kinder ansetzen. Da müssen die Eltern mit ins Boot. Denn die Kinder würden oftmals wirklich noch ein Kaninchen mehr nehmen, aber in 90% der Fälle wollen tatsächlich die Eltern nicht noch ein Tier. Weil -und das macht es fast verständlich- die Pflege eines Tieres früher oder später an den Eltern hängen bleibt.
    Aber gerade hier ist die Rate an beratungsresistenten Menschen besonders hoch. Und wenn ich auf ner Messe merke, dass mein Gegenüber alle Argumente abblockt, dann lasse ich es sein. Es gibt mehr als genug Menschen, die haben -auf deutsch gesagt- die Weisheit mit Löffeln gefressen und da ist jedes Wort ein verschwendetes Wort.

    Also ich würde in diesem Falle mal versuchen die Eltern mit anzusprechen. Z.B. habe ich schon mal bei Eltern zu Hause angerufen (nachdem die Kinder sie darauf vorbereitet haben).


    LG
    Ralf
    Vergiß niemals, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt.

    „Tiere sind meine Freunde und ich esse meine Freunde nicht.“ George Bernard Shaw

  11. #11
    Erfahrener Benutzer Avatar von power7flower
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    Ich klink mich hier einfach mal ein, weil es zum Thema passt:

    Meine Mutter hat mir gerade erzählt, dass sie in einer Einkaufspassage gesehen hat wie dort ein großes Gehege (6x2 m ca.) aufgebaut ist, mit 4 oder 6 Kaninchen (Einrichtung: Tunnelröhren, großer Napf mit Trofu, Heu und Wasser). Um die Gehege gabs Steckbriefe (Januargeborene) zu den einzelnen Kaninchen (die sich allesamt zum missfallen der quietschenden Kindern, in den Röhren verschanzt hatten) Das ganze kommt von einer Zoohandlung aus, die halt wohl wegen Ostern die Kaninchen ausstellt um zu einem spontakkauf zu verleiten.
    Meine Mama bat mich (und das find ich richtig cool an ihr, wenn ich bedenke das ich über 6 Jahre lang gebettelt habe das Felix einen Freund bekommt) Flyer dort auszuhängen, dass man sich die Anschaffung erst gut überlegen soll.
    Als sie das erzählt hat, hab ich mich schon gesehen wie ich den ganzen Tag mit Broschüren davor Wache schiebe und jedem etwas in die Hand drücke.

    Das ist doch unverantwortlich kaninchen in ne Einkaufspassage zu stecken! Okay das ganz liegt etwas abseits und es gibt Bänke rund herum und einen Brunnen zum ausspannen aber trotzdem! Die Frechheit, dass da irgendso einen arme Seele einfach gekauft, in den Käfig gesteckt wird und das Kind nur Freude daran zeigen wird wenn sie es seinen Freunden präsentieren kann.

    Noch einer ne idee was ich machen kann, außer mit Flyer zu weddeln?
    Was bleibt wenn alles Vergängliche geht, ist die Liebe...

  12. #12
    -Gast-
    Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Kijumina Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Tipa Beitrag anzeigen
    Und bzgl. Kind/Teenie/sonstwas: ich habe eh riesige Problem das Alter zu schätzen, 10, 12, 14, 16, macht das einen Unterschied :-p ... gibt's da irgendwelche Altersstufen, bei denen man argumentativ umschalten muss von Kind auf Teenie? Danke!
    Das kommt auf die individuelle Reife des Kindes an. Die einen sind zum Beispiel mit 13 schon so "erwachsen" dass man ihnen tatsächlich etwas erklären kann, wie zum Beispiel das Problem mit Trockenfutter bei einem Stopfmagen und andere würden in dem Alter einfach sagen, dass es den Tieren schmeckt, die keine Probleme haben und es das ja zu kaufen gibt und dann würden sie auf Durchzug schalten.

    Die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist ganz individuell und muss deshalb individuell betrachtet werden. Die einen sind so und die anderen eben so. Und manche verhalten sich auch noch mit 25 wie kleine Kinder was ihre Vernunft angeht.
    Und die hängt von der individuellen Reife der Eltern (und der Umwelt) ab, sprich, was sie ihren Kindern beibringen. Im alternativen Bereich hat man da bessere Chancen, da diese Menschen allermeistens viel weiter in ihrer Reifebildung sind und Dinge auch mal von anderen Seiten betrachten bzw. über ihren Tellerrand hinausschauen, was bei "normalen" Kindern und Eltern ja meist nicht so ist. Und nicht nur bei denen...
    Das heißt, wo Bildung gewollt ist (wo überhaupt der Horizont dafür offen ist..), wird sie sich auch geholt. Eigentlich müßte man die Eltern "knacken", da diese im Grunde die Verantwortung tragen, aber gerade die sind meistens völlig resistent. So bleibt einem nur, den Kindern ein schlechtes Gewissen zu machen, wenn auch sanft, Effekt ist aber der gleiche. Wenn diese Kinder ihr Tier dann nicht so halten können, wie sie es gern würden, geben sie sie dann freiwillig ab? Ich weiß es nicht, sicher nicht einfach so. Im Grunde müßten die Erwachsenen anfangen, ihre komplette Lebens- und Sichtweisen zu verändern, aber wer macht das heutzutage? Doch nur die wenigsten und die mutigsten und davon gibt's nicht viele. Was der Grund dafür ist, warum dieses Unterfangen so schwierig und langwierig ist und eher selten Früchte trägt.

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