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Thema: Entnahme einer Niere

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Maike
    Registriert seit: 25.01.2006
    Ort: Braunschweig
    Beiträge: 1.327

    Standard Entnahme einer Niere

    Hallo,

    ich bräuchte dringend euren Rat zu folgender Krankheitssituation: Es handelt sich um ein drei Jahre altes Weibchen, welches einen großen Stein in einer Niere trägt. Der Nierenwert ist grenzwertig, jedoch noch im Normalbereich. Es ist nicht klar, wie viel die betroffene Niere davon noch mitträgt. Das Tier kämpft seit über einer Woche mit fast 40 Grad Fieber, das bisherige AB hat nicht geholfen, heute wurde gewechselt (leider hat die Tierärztin bei der Erstuntersuchung völlig daneben gegriffen). Das Tier hat zudem eine Überlaufblase, die Nieren sind hierdurch zusätzlich belastet (wahrscheinlich durch eine ebenfalls verkannte ec-Erkrankung ausgelöst, jedoch händelbar, wenn man diese ausmassiert und eine entsprechende Behandlung durchführt).
    Obwohl die Nase völlig zerrupft aussieht, frisst sie gut.
    Die zuständige (neue) Tierärztin hat nun nach dem Schallen vorgeschlagen, die Niere zu entfernen, sobald sich ihr Allgemeinzustand gebessert hat.
    Da Menschen nach einer Nierenentnahme aber schon große Probleme haben, stehe ich einer solchen OP beim Kaninchen nicht positiv gegenüber, vielleicht ist meine Ansicht da aber auch falsch und ihr könnt mir Gegenteiliges berichten?!
    Ich danke euch für jede Hilfe!

  2. #2
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.894

    Standard

    So eine OP beim Kaninchen ist extrem riskant und nur wenn die andere Niere 100% intakt ist hat man überhaupt eine Chance.

    In Anbetracht der Überlaufblase finde ich den Vorschlag einer Nierenentfernung echt gewagt.

    Ich denke nicht das man dem Tier mit einer Nierenentfernung einen Gefallen tut.

  3. #3
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
    Ort: Zürich
    Beiträge: 4.166

    Standard

    Für ein Kaninchen ist der Verlust von Nierenmasse meistens nicht so ein Problem, aber in den ersten 3 Wochen muss man wegen der Fütterung etwas aufpassen, da vertragen sie verschiedene Dinge gar nicht gut. Muss ich nochmals nachschlagen.

    Zwei Dinge (unter Anderem) sind beim Kaninchen ganz anders als beim Menschen: Das Kaninchen kann seine Filtrationsmenge anpassen, dadurch also den Verlust einer Niere etwas besser ausgleichen. Und mit weniger Niere wird weniger Vitamin D hergestellt, was beim Kaninchen tendenziell, also bei normaler Fütterung mit Vitaminzusatz, zu einer Hpercalcämie führt, also einem Überschuss an Calcium. Beim Menschen führt die haargenau gleiche Situation zu einer Hypocalcämie, also einem Calciummangel. Daher ist es beim Kaninchen mit eingeschränkter Nierenfunktion wichtig, auf den Calciumgehalt der Nahrung zu achten. Kommerzielles Futter hat meistens zu viel Calcium (was durch die Vitaminzusätze noch verschlimmert wird).
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  4. #4
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
    Ort: Zürich
    Beiträge: 4.166

    Standard

    So, also, in den ersten zwei bis drei Wochen nach der OP dürfen sie keine Diät mit geringem Calcium- und hohem Phosphoranteil haben, weil sie das kaum überleben werden. Das heisst kein Getreide, keine Sämereien, und auch nicht die üblichen Gemüsesorten, die eine hohe Phosphorlast mit sich bringen, sondern gezielt die, die wenig Phosphor haben.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  5. #5
    Die längsten Beine des Forums Avatar von Pimpi
    Registriert seit: 20.05.2006
    Ort: Bayern
    Beiträge: 849

    Standard

    Ich kenn jemand dessen Kaninchen das haben und Nieren entfernt wurden... ich kann dir die Telebimmnummer geben.
    Es geht den Tierchen super
    LG von Pimpi mit 7 Kaninchen, 2 Schweinchen, 9 Katzen und dem Chaotentrupp Lui, Milia, Mikey und Foxy

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Svenni
    Registriert seit: 30.08.2012
    Ort: Lehrte (bei Hannover)
    Beiträge: 892

    Standard

    Moritz ist jetzt seit Anfang September "einnierig".

    Bislang (toitoitoi) klappt alles gut. Aber es ging ihm zum OP-Zeitpunkt gut, nierenwert war okay und die andere Niere war in einem guten Zustand.

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Avatar von Maike
    Registriert seit: 25.01.2006
    Ort: Braunschweig
    Beiträge: 1.327

    Standard

    @ Pimpi: das wäre toll.

    Es handelt sich nicht um eine von meinen Nasen. Die Halterin ist völlig überfordert und kann die Kosten auch nicht tragen. Wir müssen das hier also irgendwie stemmen.

  8. #8
    Erfahrener Benutzer Avatar von Maike
    Registriert seit: 25.01.2006
    Ort: Braunschweig
    Beiträge: 1.327

    Standard

    @april: Auch dir natürlich vielen Dank!

  9. #9
    Mit ohne H. Avatar von Sarah
    Registriert seit: 30.04.2008
    Ort: Kamen
    Beiträge: 2.714

    Standard

    Josie (bei Kathrin) lebt seit 4 oder 5 Jahren problemlos mit nur einer Niere
    "Komm essen wir Opa" - Satzzeichen retten Leben!

  10. #10
    Erfahrener Benutzer Avatar von Neoli
    Registriert seit: 11.06.2012
    Ort: Frankfurt
    Beiträge: 1.355

    Standard

    Das Kaninchen einer Freundin hatte auch eine Niere entnommen bekommen, es ist alles super gelaufen und er kam gut damit klar.
    Liebe Grüße
    Sarah

  11. #11
    Erfahrener Benutzer Avatar von Maren86
    Registriert seit: 03.10.2008
    Ort: Karlsruhe
    Beiträge: 2.635

    Standard

    Man kann einen Nierenstein auch aus der Niere lösen ohne sie selbst zu entfernen.

    Hier haben das im Forum schon zwei Mitglieder machen lassen.
    Einmal Annika und Klaus.
    Die Tiere hatten dann noch beide Nieren, lediglich der Stein wurde entfernt.
    Das machen nur sehr wenige TÄ, aber es funktioniert beim Kaninchen.

  12. #12
    Erfahrener Benutzer Avatar von Neoli
    Registriert seit: 11.06.2012
    Ort: Frankfurt
    Beiträge: 1.355

    Standard

    Zitat Zitat von Maren86 Beitrag anzeigen
    Man kann einen Nierenstein auch aus der Niere lösen ohne sie selbst zu entfernen.

    Hier haben das im Forum schon zwei Mitglieder machen lassen.
    Einmal Annika und Klaus.
    Die Tiere hatten dann noch beide Nieren, lediglich der Stein wurde entfernt.
    Das machen nur sehr wenige TÄ, aber es funktioniert beim Kaninchen.
    Bei Maja von Klaus kam der Nierenstein aber nach wenigen Monaten wieder und das schlimmer als vor der OP
    Liebe Grüße
    Sarah

  13. #13
    Trauert um Sunny :-( Avatar von Yvonne
    Registriert seit: 15.07.2009
    Ort: Duisburg
    Beiträge: 4.692

    Standard

    Zitat Zitat von Neoli Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Maren86 Beitrag anzeigen
    Man kann einen Nierenstein auch aus der Niere lösen ohne sie selbst zu entfernen.

    Hier haben das im Forum schon zwei Mitglieder machen lassen.
    Einmal Annika und Klaus.
    Die Tiere hatten dann noch beide Nieren, lediglich der Stein wurde entfernt.
    Das machen nur sehr wenige TÄ, aber es funktioniert beim Kaninchen.
    Bei Maja von Klaus kam der Nierenstein aber nach wenigen Monaten wieder und das schlimmer als vor der OP
    Bei Annika kam der Stein auch wieder

  14. #14
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
    Ort: Zürich
    Beiträge: 4.166

    Standard

    Natürlich kommt so ein Stein wieder, wenn die Ursache nicht beseitigt wird. Und manchmal kann man sie nicht beseitigen.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  15. #15
    Call me Kathi..;-) Avatar von BumBee
    Registriert seit: 07.09.2008
    Ort: Wunderland
    Beiträge: 1.333

    Standard

    Zitat Zitat von Sarah H. Beitrag anzeigen
    Josie (bei Kathrin) lebt seit 4 oder 5 Jahren problemlos mit nur einer Niere
    Seit fünf Jahren... genauer gesagt, seit fünf Jahren und drei Monaten.

    Und sie macht auch nicht den Eindruck, als würde sie daran was ändern wollen.
    Vor kurzem haben wir wieder Blut checken lassen und es war laut Ergebnis nicht zu erkennen, dass sie nur mit einer Niere arbeitet.

    Aber: ich habe keine Ahnung, wie ich das nächste Mal entscheiden würde, wenn ich nochmals so einen "Fall" hier hätte. Ich möchte das wirklich nicht verharmlosen, denn die OP war ganz schön knackig damals. Ich glaube, da muss man wirklich ganz genau überlegen...

    Höchstwahrscheinlich würde ich es nochmal riskieren, da ich hier wirklich ein Paradebeispiel sitzen habe... aber ich denke auch, dass es tatsächlich ein Spiel mit dem Feuer ist....

    Es kann funktionieren.. aber die Risiken muss man einfach auch im Hinterkopf haben...

    Wie auch immer ihr euch entscheidet.. Ich wünsche euch alles Gute

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