Hallo Ihr Lieben,
hat hier Jemand Erfahrungen mit Phagentherapie beim Kaninchen? Oder kennt Ihr Tierärzte die diese Therapie durchführen?
Ich danke Euch schon mal im Voraus :umarm:
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Hallo Ihr Lieben,
hat hier Jemand Erfahrungen mit Phagentherapie beim Kaninchen? Oder kennt Ihr Tierärzte die diese Therapie durchführen?
Ich danke Euch schon mal im Voraus :umarm:
Weswegen soll die denn bei euch durchgeführt werden?
Mich hat eine Freundin darauf aufmerksam gemacht. Es geht um meinen Emil der bisher gegen alle Antibiotika Resistenzen entwickelt hat. Er hat an 4 Pfoten Pododermatitis.
https://www.uu.nl/en/organisation/fa...inary-medicine
Die größte Tieruniversitätsklinik Europas müsste auf dem neuesten Stand der Wissenschaft sein. Sie befindet sich in Utrecht /Niederlande; vlt. wenden sie dort die Phagentherapie an.
Dankeschön :umarm:
Ich kenne das selbst beim Menschen nur als Hörensagen aus osteuropäischen Ländern, russischen Kliniken. Ob das dort auch die TÄ anwenden?
@Simmi14: Dankeschön :umarm: Ja, in diesen Ländern ist diese Form der Therapie gängig...
In Nürnberg wurde ein Nashorn damit "gerettet":
https://www.google.com/url?sa=t&sour...My8oM6IqtrLwdA
An den Tierärztlichen Hochschulen Hannover und Leipzig gibt es dazu Forschungsprojekte.
Ich bin weiter dran...
Ich habe dazu vor öh 4? Jahren einen Vortrag gehört. Auch über ein Forschungsprojekt, ging in erster Linie um den Einsatz in der Landwirtschaft. War ein privates Unternehmen aus Süddeutschland, mehr weiß ich leider nicht mehr. :ohje: auf jedenfall ein sehr interessantes und wichtiges Thema, ich hoffe du bist erfolgreich.
Viele Wissenschaftler erwarten, dass in Kürze die Antibiotika nicht mehr wirken. Ob die Phagentherapie sich bei uns etablieren kann und darf wird es vorallem darauf ankommen wie diese AB Resistenz fortschreitet, oder wann sie vollständig vollzogen ist und wer, woran verdient. Der Artikel über das Nashorn ist sehr interessant. Er zeigt, wie so oft, dass es auf den Einzelnen ankommt. Durch das handeln der Ärztin wurde ein wichtiger Beitrag geleistet, die Phagentherapie bekannter zu machen. Leider haben die Menschen, die wissen , dass es etwas gibt was ihnen oder ihren Lieben (egal, ob Tier oder Mensch) helfen könnte, weil es anderswo sehr gut funktioniert, sich dieses Wissen aber noch nicht in Therapieangeboten durchgesetzt hat, es immer schwer eine solche Therapie durchzusetzen. Sie haben eine Vorreiterstellung und ebnen anderen den Weg. Es kostet unendlich viel Kraft und Lebenszeit und man kann Menschen die diesen Weg auf sich nehmen nicht genug bewundern. Sie haben meinen Respekt und Bewunderung. Ich hoffe, es kommen viele hilfreiche Hinweise.
Update: ich konnte mit einem englischen Humanmediziner sprechen, der mich beraten hat. Einen Tierarzt habe ich nicht gefunden. Ich habe noch eine Studie mit einem Tierversuch an Meerschweinchen gelesen :ohje: Es gibt fertige Phagenmedikamente, die durch das Georgi-Eliava-Institut für Bakteriophagen, Mikrobiologie und Virologie in Georgien hergestellt wurden und die man im Internet kaufen kann. Da der Keim bei Emil bekannt ist, hat mir der Arzt das richtige Phagenmedikament genannt. Da Emil nichts zu verlieren hat (auch das letzte mögliche Antibiotika hat nicht angeschlagen und es wurde wieder von Euthanasie gesprochen), habe ich es mir bestellt. Seit gestern ist es in der Anwendung, ich werde weiter berichten...
Ich drück die Daumen für Emil:umarm:
Ein sehr interessanter Ansatz. Ich hoffe, es hilft Emil :umarm:. Ich drücke die Daumen!
Ich drücke die Daumen und wünsche ganz viel Erfolg :umarm:
Da drücke ich auch die Daumen und bin sehr gespannt, wie die Therapie anschlägt!
Papa Emil muss es einfach helfen.
Danke Dani, dass Du so sehr um den Schatz kämpfst.
Alle Daumen sind gedrückt. :umarm::kiss:
Es muss einfach helfen.
Vielen vielen Dank für Eure Anteilnahme, Ihr Lieben :umarm:
...bin noch etwas skeptisch und ungläubig...aber die Wunden heilen scheinbar wirklich ab :froehlich::froehlich::froehlich:
Das klingt doch echt gut:good:
Ich bin auf dem weiteren Verlauf echt gespannt!
Super, das klingt doch schon mal nach einem guten Therapie-Start!:good:
Ich glaube fest daran, dass Emil und du erfolgreich sein werdet. Der Anfang ist gemacht...
Krass :froehlich:!
Wie gibt man die Medikamente?
Wie funktioniert die Therapie?
Spritzt Du, badest Du die Füßchen oder wird eingesalbt mit Verband?
Einfach nur großartig, was Du alles unternimmst für Deine Schützlinge, liebe dani :umarm:
@Claudia Mü @Burkhard: es ist eine Mischung aus oral und direkt auf die Wunde träufeln (das Medikament ist flüssig)...so wie ich den Arzt verstanden habe, sollte es eigentlich in die Wunde injiziert werden, aber das habe ich mir ohne Hilfe nicht zugetraut...
Es sind drei verschiedene Medikamente mit unterschiedlichen Phagen, die nach und nach zur Anwendung kommen sollen...
Ok.
Was mich wundert ist, dass eine orale Verabreichung Wirkung zeigt.
Phargen sind ja eigentlich Viren, und ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass die über den Verdauungstrakt ins Blut aufgenommen werden.
Ist das tatsächlich möglich?
Darf ich mal fragen, was das Medikament kostet?
Diese Packung hat 99 Euro gekostet. Insgesamt habe ich 400 Euro bezahlt.
Es ist teuer und stellt nur einen individuellen Heilversuch dar. Auch in den Studien hat es lange nicht allen Tieren geholfen, das muss man dazu sagen... warum das so ist, ist - soweit ich weiß - noch nicht abschließend geklärt...
Ich kann nur für Emil berichten,dem es zu helfen scheint, ob langfristig oder nicht, kann ich in ein paar Wochen und Monaten berichten. Das werde ich gerne tun.
Autsch, das ist wirklich teuer. Aber es hört sich doch schon mal vielversprechend an. Ich wünsche euch von Herzen, dass es weiter so geht. :umarm::taetschl:
Emil hat so ein Glück mit Dir.
Ich freue mich riesig, dass es zu wirken scheint und drücke die Daumen, dass das auch weiter so sein wird.
Es gibt nix mehr zu verlieren, er kann nur noch gewinnen dadurch.
Luisa das sehe ich genauso.
Wie oft müssen wir von Arzt zu Arzt gehen, egal, ob Mensch oder Tier bis die richtige Diagnose gestellt und das helfende Medikament gefunden wird. Ich schaue oft die Fälle in der Sendereihe "Abenteuer Diagnose" im NDR-Sender an.
Über Jahre bis hin zu Jahrzehnten quälen sich Patienten mit ihrem Leiden herum und dann kommt ein/e Arzt/Ärztin der/die zufällig auf einem Kongress war bei dem ein ähnlicher fall wie der gerade anstehende besprochen worden war, oder durch intensive Recherche DIE entscheidende Erkenntnis und das damit verbundene Medikament gefunden hat, und innerhalb kurzer Zeit sieht man die Erfolge.
Sollte man mit der Phagentherapie also erfolgreich sein, hätte man dem Tier nicht nur sehr viel Stress durch häufige TA-Besuche gespart, sondern auch eine schöne Summe Geld.
Dani, ich finde es einfach nur toll, dass Du 1. einen alternativen Behandlungsweg suchst und deinen Emil nicht aufgibst und 2. auch finanziell so einen Test durchziehst...Das ist einfach so ein Einsatz, den sich jedes Kaninchen wünscht! :herz: Gute Besserung und toi toi toi!:good:
Danke Ihr Lieben :umarm:
Hier nun endlich das Update: bevor ich berichte, möchte ich aber nochmal erwähnen, dass wir "diese Experimente" erst nach Durchführung einer umfangreichen Diagnostik und aller empfohlenen schulmedizinischen Behandlungen, Ausschöpfung von Antibiotika aller Wirkstoffgruppen, gestartet haben und ich dies auch Jedem raten würde:
Die Phagentherapie hat angeschlagen, leider war die bakterielle Infektion wohl nur sekundär und brachte das volle Ausmaß der Pfotenschädigung (Vorderpfoten) zum Vorschein. Letztendlich konnte Emil nach einigen Tagen gar nicht mehr hoppeln und saß nur noch auf den Hinterbeinen in der Ecke. Bin dann zum Tierarzt gefahren, eigentlich um ihn erlösen zu lassen. Der Tierarzt meinte dann, dass Emils Pfoten nun wie eine Autoimmunerkrankung aussehen, die er von Katzen kennt und er meinte, dass wir nichts mehr zu verlieren haben und er noch einen Kortisonversuch vorschlagen würde.
Habe eingewilligt und schon nach einem Tag ging es ihm schlagartig besser und die Pfoten sind nach und nach immer besser geworden. Mittlerweile springt er wieder froh durch die Gegend, schmeißt sich auf die Seite und kuschelt mit seiner Ohrelia.
Gerade stagniert die Heilung ein wenig. Habe nun noch einen Termin bei einer Fachtierärztin für Dermatologie gemacht, vielleicht hat sie noch eine Idee. Leider haben wir den Termin erst im Juni, da Frau Dr. P. ausgebucht ist.
An was für eine Autoimmunerkrankung denkt denn der Tierarzt?
Ich freue mich, dass es Emil besser geht.
Führst du die Phagen-Therapie fort?
Plasmazelluläre Pododermatitis...obwohl es für mich nicht ganz passt.
Wenn ich mir so die Bilder anschaue, ist es eine Mischung aus Sebadenitis, Pemphigus foliaceus (die auch beide beim Kaninchen beschrieben sind) und der Plasmazellulären Pododermatitis...
Vielleicht hat die Fachtierärztin für Dermatologie noch eine Idee...habe auf den Nachweis erstmal verzichtet, ist wohl durch eine Hautbiopsie möglich...
Ich würde es nochmal bei ihm mit Phagenmedikamenten probieren, gerade ist es noch nicht wieder indiziert. Es sind gerade "nur noch" die Ballen einer Vorderpfote geschwollen und schmerzhaft. Drei Pfoten sind fast komplett verheilt...