Zitat:
Die steirischen Kürbiskerne stammen von einer Kürbissorte, die tatsächlich steirischer Ölkürbis heißt. Diese Sorte gehört zur Kürbisart Cucurbita pepo ... einer Kürbisart, die in der Wildform große Mengen Cucurbitacin enthält.
Cucurbitacin ist ein Bitterstoff, welcher von den Cucurbita pepo als Fraßschutzstoff gebildet wird. Cucurbitacin reizt die Magenschleimhaut, beim Menschen führt das, wenn entsprechend viel Cucurbitacin aufgenommen wurde heißt das, zu Übelkeit, Bauchweh, Erbrechen und nem Flotten - klar, daß Menschen, die einmal bittere Kürbisse in größeren Mengen gefuttert haben, diesen Versuch nie wieder starten werden
Der Mensch hat allerdings eine recht praktikable Lösung für sich gefunden, er hat einfach Cucurbita pepo umgezüchtet und ihm diesen Fraßschutzstoff fast weggezüchtet - egal, ob Zucchini oder Spagettikürbis, der Gehalt an Cucurbitacin ist sehr gering, die Kürbisse dementsprechend wohlschmeckend und bekömmlich - in den Kernen jedoch findet sich auch heute noch Cucurbitacin - in ausnahmslos allen Sorten der Art Cucurbita pepo!
Beim Kaninchen ist die Magenschleimhaut nicht so leicht zu reizen, die vertragen mal wieder erhebliche Mengen davon, ohne daß sie irgendwelche Beschwerden bekommen ... außerdem verteilt sich da das Cucurbitacin eh im Nahrungsbrei, der in großen Mengen im Magen regelrecht gelagert wird, so daß schon alleine aus dem Grund ein Kaninchen sehr viel mehr von fressen muß, bis die gleiche Menge Cucurbitacin auf die Magenschleimhaut einwirken kann, wie beim Menschen.
Der Bandwurm wiederum ist reduziert auf das Wichtigste im Leben - Haken am Schlund, damit er sich so in die Darmwand einhaken kann, daß ihm Nahrungsbrei und Blut per Direkteinspritzung in den Körper gespritzt wird, nen Schlund, der den Nahrungsbrei im Körper verteilt, eine für Nahrungsbrei durchlässige Haut und abtrennbare Teilstücke, in denen die Fortpflanzungsorgane und später die fertigen Eier reifen. Und genau das ist sein Verderbnis ... das Cucurbitacin reizt nämlich nicht nur die Magenschleimhaut der Säugetiere, sondern reizt auch die Ansatzmuskeln für die Haken der Bandwürmer - egal, ob die Würmer das wollen oder nicht, selbst wenn nur ein einziges Cucurbitacin-Molekül mit deren Ansatzmuskeln in Kontakt kommt, gibts das Signal, Haken einziehen ... tja, wenn die Haken eingezogen sind, können sich die armen Bandwürmer nicht mehr in der Darmwand verhaken.
Der Mensch hat bei der Bandwurmbekämpfung dann noch ein wenig nachgeholfen, erst hat er Kürbiskerne gefuttert, dann ne Stunde gewartet und dann durchfallauslösendes Rhizinusöl getrunken ... dagegen hatten die Bandwürmer keine Chance, sie mußten mit ansehen, wie sie regelrecht aus dem Darm gespühlt wurden und sich im Trockenen wiederfanden ...
Kaninchen brauchen kein Rhizinusöl, um die Darmpassage zu beschleunigen, sie können das mehr oder weniger bewußt herbeiführen - es ist ein notwendiger Schutzmechanismus dagegen, falls Kaninchen was Falsches gefuttert haben - wir bekommen in solchen Fällen das große Kotzen, die Kaninchen bekommen dann nen ordentlichen Flotten, und draußen ist das Gift ... heißt also, auch ganz ohne Rhizinusöl können sie die durch das Cucurbitacin haltlos gemachten Bandwürmer postwendend hinausbefördern