Euch heute Morgen mitzuteilen, dass Hatty gegangen ist, ist mir doch erheblich schwerer gefallen, als ich dachte.
Da ihr all die Zeit für uns, für Hatty und für mich, da gewesen seid, möchte ich Euch aber nicht einfach so mit der Tatsache konfrontieren sondern erklären, warum wir letztlich entschlossen haben, Hatty gehen zu lassen.
Wie schon erwähnt war Hatty in den vergangenen Tagen sehr verändert. Sehr zurück gezogen, sie hat deutlich weniger gefressen. Das Schlucken hat ihr offenbar starke Probleme bereitet. Sie hat viel an Gewicht verloren. 300 Gramm ingsesamt.
Die Tierärztin hat gestern noch ins Mäulchen geschaut. Es war recht viel Eiter zu sehen. Es war unmöglich ohne Narkose und Maulspreizer zu sehen, woher dieser kam. Vermutlich floss der Eiter wieder von dem Backenzahn ab, dessen Wurzel durch den Kieferknochen in die Augenhöhle gestossen ist.
Wir hatten diesen Prozess ein gutes Jahr recht gut im Griff. Ich denke, mehr war für Hatty nicht zu machen. Und mehr hätte Hatty nicht verkraftet.
Ich bin unglaublich traurig, dass Hatty nicht mehr hier ist. Einen Tag fort, und ich vermisse sie schrecklich. Immer, wenn ich sie sah, tat sich ein kleines Wunder auf. Dafür bin ich Hatty für immer dankbar.
Sie hat mir und ich denke, auch eine ganze Reihe von Euch, gezeigt, was es heisst zu Kämpfen. Nicht aufzugeben, weil das Leben ein so teueres Gut ist.
Hatty war ein kleines Kaninchen, aber für mich eine ganz Große. Ich habe viel durch sie gelernt.
Und was Hatty so ganz nebenbei noch geschafft hat: Sie hat hier eine kleine Gruppe entstehen lassen die mir sehr ans Herz gewachsen ist. Wir sind alle etwas enger zusammen gerückt um ein Leben lebenswerter zu machen.
Dafür danke ich Euch. Für über ein Jahr Hatty-Treue. Ihr habt so oft Mut und Trost gespendet. Gebetet und gebangt. Habt Euch so sehr über Hatty´s Fortschritte gefreut. Das ist ungblaublich und rührt mich zu tiefst.
Es freut mich sehr und macht mich auch sehr stolz, dass Hatty so viele Herzen erreicht hat!
Und wenn Hatty reden könnte, würde sie vermutlich nun so etwas in der Art sagen:
"Der Tod bedeutet nichts - er zählt nicht.
Ich bin nur nach nebenan gegangen - nichts ist geschehen.
Alles bleibt genau wie es war.
Ich warte nur auf Euch,
gleich um die Ecke, für eine kleine Weile."