aber sagt das auch was darüber aus, warum es vormittags nur den matschkot gibt und der rest des tages alles normal ist?
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@danie69
Die TÄ hatte mir das auch erklärt, aber ich konnte mir wirklich nicht alles bis ins Detail merken. Es ist auf jeden Fall so, dass Kaninchen diesen Blinddarmkot eben zu einer bestimmten Zeit bilden (nachts/vormittags). Und da im Blinddarmkot die ganzen Bakterien sitzen, die ja in unserem Fall nicht mehr von der Zusammensetzung so sind, wie sie sein sollen, kommt eben Matschepratsche-Blinddarmkot raus. Der Hartkot ist eben nur der Überschuss an Rohfaser und der ist dann wieder normal, bzw. ab und zu dann auch mal verändert, je nachdem wie stark eben die Verschiebung ist. Aber nagelt mich jetzt da nicht fest auf diese Aussage. Ich meine das so verstanden zu haben. Auf jeden Fall ist das ganz typisch für eine verschobenen Darmflora.
ok aber fakt ist, dass hier BDK den ganzen tag über kommt, nur eben der vormittag matschig, der am nachmittag kommt so wie bdk aussehen sollte.
also es kommt jetzt nachmittags nicht nur hartkot.
Mal ne Frage. Hat mal jmd Kotproben vom BDK und den normalen Böbbeln eines Tages abgegeben?
Vielleicht könnte man beim Vergleich der beiden Proben was rausbekommen? :rw: (Ist nur eine Idee)
ich geb immer von allen sorten kot proben ab :)
Ich mag euch nicht stören, nur bei ein paar Kleinigkeiten mag ich kurz mitsenfen :rw:
Der Hartkot wird nicht im Blinddarm produziert. In den Blinddarm gelangen nur besser verdauliche, kleine Partikel. Alles, was an der Stelle (Fusus coli) noch größer als 0,5mm ist, wandert weiter durch den Dickdarm und wird direkt als Hartkot ausgeschieden. Der Darminhalt wird sozusagen am Blinddarm getrennt. Kaninchen sind nicht besonders gut darin, Rohfaser effektiv auszunutzen.
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@danie: Beschwören könnte ich es nicht, aber ich würde in Erwägung ziehen, dass die morgentliche Lichteinwirkung da in Sachen Timing eine Rolle spielt. Bzw. in dem Versuchsergebnis (Hauskaninchen) könnte sich eine Teilantwort verstecken:
B. Jilge | The Response of the Caecotrophy Rhythm of the Rabbit to Single Light Signals | Laboratory Animals 14, 3-5, 1980Zitat:
Als Folge der Lichteinwirkung wurde vorübergehend der Caecotrophiebeginn verschoben. Es besteht ganz offensichtlich ein Zusammenhang zwischen dem Zeitpunkt zu welchem das Lichtsignal das Kaninchen beeinflusst und der Richtung, in welche der Caecotrophiebeginn verschoben wird: Verzögerung des Caecotrophiebeginns erfolgt nach Lichteinwirkung zwischen 2100 und 2400 Uhr, Vorverlegung als Folge der Lichteinwirkung zwischen 0100 und 0400 Uhr morgens.
Ein Kaninchen teilte den Caecotrophierhythmus des Lichtsignals um 0400 Uhr in zwei Komponenten auf. Ein anderes Kaninchen hatte eine 10 Tage dauernde Koprostase nach dem Lichtsignal um 2400 Uhr. Die Befunde beim Kaninchen werden gedeutet als Phasen-Antwort-Kurve des Kaninchens auf Lichtreize. Sie sind in guter Übereinstimmung mit Befunden, die an anderen dunkelaktiven Spezies erhalten wurden.
danke simone ich wünschte du würdest viel öfter mitsenfen :umarm:
:kiss:
so gerade ist es hier wieder richtig schlimm :(
Ich pul Mia jeden Morgen nen Klumpen vom Po weg und dann kommt auch nichts mehr nach über den Tag.
Hallo,
wollte nur nochmal kurz bescheid geben, weil ich gestern nochmals ein Mail von der TÄ aus Augsburg erhalten habe, nachdem ich bei ihr nochmals nachgefragt hatte, ob man die AB-Behandlung, wenn, bei beiden Tieren (die zusammenleben) machen sollte oder nur bei dem mit den Symptomen. Ich bekam dann folgende Antwort (vielleicht ist das auch für einen von Euch von Interesse) :wink1:
"Die Antibiotikagabe muss nicht bei beiden erfolgen, da es nicht um die „Ausrottung“ der anderen Bakterien geht, sondern nur um eine Dezimierung, damit sich die „gesunde“ Darmflora leichter erholen und wieder vermehren kann. Die Kaninchen werden auch danach mehr als 300 verschiedene Bakterienarten im Blinddarm haben (sowohl gute gram-positive als auch ungünstige gram-negative).
Entscheidend für das Verhältnis danach ist die Futteraufnahme (Rohfasergehalt, Zuckergehalt, Gewöhnung, Regelmäßigkeit), d. h. auf der einen Seite, was sie füttern, auf der anderen Seite was davon das Kaninchen tatsächlich auswählt und frisst. Wenn ein Kaninchen die Karotten und den Löwenzahn rauspickt, wird es
entsprechend mehr Probleme mit Verschiebung der Darmflora und mit Calcium haben als ein anderes, dass lieber den Eisbergsalat frisst. Wir Menschen meinen immer die Tiere brauchen Abwechslung. Ein Wildkaninchen hat aber auch keine große Abwechslung und kauft auch nicht im Supermarkt ein und lebt damit sehr gut.
Weniger ist also oft mehr. Gutes Pferdeheu, 2 x täglich eine gemischte Frischfutterportion, Nagematerial (Zweige, Stroh) und aus der Hand hin und wieder ein Leckerbissen –– mehr braucht es nicht."
Ich füge noch hinzu, dass sie, wie bereits weiter oben schon mal erwähnt, natürlich die Wiesenfütterung ad lib. usw., wenn möglich, präferiert.
LG
Fee
Die Aussage stimmt so aber nicht :rw:. Turček und Stiavnica z.B. untersuchten drei Jahre lang die Nahrung einer Wildkaninchen-Population und stellten fest:
F. Turček, B. Stiavnica, Beitrag zur Kenntnis der Fraßpflanzen des Wildkaninchens, Oryctolagus cuniculus (Linne, 1758), in freier Wildbahn, Säugetierkundliche Mitteilungen, Heft 7, 1959Zitat:
Es wurden über 70 Pflanzenarten als Nahrung der Kaninchen durch Absuchen von Fraßplätzen, direkte Beobachtung mit Fernglas, aus Nahrungsresten und Spuren festgestellt. Die betreffenden Pflanzen oder deren Reste wurden eingesammelt und bestimmt. Gleichzeitig wurde verfolgt, welche Pflanzenarten bevorzugt wurden, bzw. der Grad des Befressens geschätzt.
Auf Supermarktware würde ich persönlich diese Angabe aber nicht übertragen wollen. Da würde ich Qualität vor Quantität setzen. Der Eisbergsalat, den die TÄ nennt, ist ein gutes Beispiel. Da haben die Kaninchen außer Wasser und etwas Struktur nicht viel von :rw:.
Ok – ein Kaninchen, dass das ganze Jahr über Wiese futtert, kommt im Winter auch Mal sechs Wochen mit einem beschränkteren Angebot aus.
Soweit ich jedoch die Aussagen der TÄ (ein paar Seiten vorher) verstanden habe, geht sie von dem gängigen Mythos aus, dass Kaninchen generell gut an eine karge Kost angepasst sind. Und das stimmt so nicht.