Ernährungsumstellung/ Hat der Züchter recht?

Ich kann beide Seiten verstehen. Tatsächlich habe ich die Kaninchen nicht gekauft. Das wollte ich aber der Mann hat Sie meinen Jungs geschenkt. In seinem konkreten Fall denke ich macht das keinen Unterschied ob ich ein weiteres nehme oder nicht. Da mach ich mir keine Illusionen. Er hat mir erzählt dass er nach dem "Separieren" sonst für den Eigenbedarf schlachtet. (Er hat mir auch erzählt dass er früher viele an Dema verkauft hat bis er festgestellt hat dass die Kaninchen für die er 5 Euro bekommen hat von denen anlässlich einer Neueröffnung für 50 Euro weiterverkauft wurden. Krass oder?)

Ich überlege eher ob ich einem Tier helfe das ich sozusagen schon persönlich kenne oder einem anderen; so ganz ohne die grundsätzlichen Fragen...

Also mal von der praktischen Seite: wenn ich ihren Bruder übernehme müsste ich Ihn kastrieren lassen. Noch sind sie gerade erst vier Monate alt. Müsste ich ihn danach zeitweise von seinen Schwestern trennen, obwoh sie noch nicht geschlechtsreif sind? Das wäre ein Problem weil ich keine weiteren Ställe habe. Falls nicht müsste ich ihn vor der Kastration zunächst noch auf Frischfutter umstellen. Das allein ist schon schwierig wärend er bei seinen Schwestern ist. Ich müsste ihn getrennt füttern damit sie nicht wieder an die Pellets gehen oder kalter Entzug...
Vielleicht wäre es einfacher einen Kastraten zu adoptieren der schon Frischfutter gewöhnt ist.
ps. hab mal zum Üben ein Foto von einem meiner Mädels angehangen, einfach nur so...

Es geht nicht um schlechtes Gewissen sondern Aufklärung
Dabei ist es meiner Meinung nach egal ob Liebhabzüchter oder Schlachter.
Es sind beides Haltungen die (meist) nicht artgerecht sind. Somit ist jeglicher Kauf eine Unterstützung.

Solange ein Böckchen vor der Geschlechtsreife kastriert wird, muss er nach der Kastra nicht von den Mädels getrennt werden. Da die Großen später dran sind, hättest du da jetzt also noch gute Karten.

Wegen der Pellets würde ich persönlich mir keinen Kopf machen. Die haben sie jetzt die ganze Zeit bekommen, da machen ein paar Tage mehr oder weniger nichts aus. Hauptsache, sie werden grundsätzlich in naher Zukunft auf anständige Kaninchenfütterung umgestellt. Wobei es auch kein Problem ist, die Dinger einfach wegzulassen und auf Wiese und blättriges umzustellen. Vielleicht Kohlsorten erst nach einiger Zeit dazufüttern? Das grössere Problem ist, dass gerade Anfänger die Mengen unterschätzen, die Kaninchen brauchen, zu wenig/zu rationiert füttern, und die daraus resultierenden Probleme dann auf die Futterumstellung zurück führen.

Sind sie eigentlich schon geimpft? Das wäre mir der wichtigste Punkt, bzw. meine Reihenfolge: Kotprobe, wenn sauber impfen, dann kastrieren. Die Futterumstellung kann man ja parallel dazu machen.

Wenn er bereits 4 Monate alt ist würde ich dahingehend keinerlei Experimente wagen und eine Kastraquarantäne einhalten. Ja, die großen sind später geschlechtsreif aber man probiert das einfach nicht aus.

Ich würde ich zu den pubertierenden Ladys auch keinen weiteren pubertierenden gesellen sondern einen Ruhepol der aus der Pubertät raus ist.

Zitat:

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Zitat von Mikado

Naja, so einfach ist es nun auch nicht. Nur weil jemand ein Kaninchen vor dem Schlachten rettet, demjenigen ein schlechtes Gewissen einzureden, ist nicht ok. Diejenigen, die gezielt zum Schlachten züchten, werden ihre Tiere immer los. Familie, Freunde, Gastronomie, Handel ... So oder so ... selbst wenn sie keiner kauft, essen sie sie halt selbst. Daher ist es schon schön, wenn ab und zu auch mal eines dieser Tiere diesen Kreislauf überlebt. Das allein hält aber auch das System nicht am laufen.

Das größere Problem sind die ganzen Liebhaberzüchter, die endlos vermehren und denen es sch...egal ist, ob die Tiere irgendwelche Krankheiten vererben, oder in welchen Händen die Tiere landen. Viele davon dann jahrelang in üblen Umständen ... Die ganzen "Ups-Würfe", die in vielen Fällen gar keine sind; die für Zoohandlungs-Spontankäufe-Züchter, usw. ...

DIESE Leute bekommen tatsächlich ein Problem, wenn sie auf ihren Tieren dauerhaft sitzen bleiben, und hören vermutlich eher auf, oder lernen zu rechnen und stellen fest, dass eine Kastra eine Einmal-Investition ist, im Gegensatz zu 15 oder 50 Kaninchen, die jeden Tag satt werden wollen. Daher fände ich es sinnvoller, vor allem den ganzen "liebevollen Hobbyzuchten" die Geschäftsgrundlage zu entziehen. Damit wäre schon mal viel Leid vermieden.

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:good: So seh ich' s auch.

In den 15 Jahren meiner aktiven Zeit/Haltung hatte ich überwiegend Tierheimtiere/gerettete Tiere. Es gab
3 Ausnahmen. Unabhängig von einander, 2 freigekaufte Zuchtiere, obwohl die Zucht weiterging und was im Tierschutz eigentlich gar nicht geht, ein gekaufter Frühkastrat ausm Hela für meinen blinden,
alten Opi, dem die Zeit langsam weg lief und VGs mit alten Tieren gescheiterten waren. Und gerade diesen
"Kauf" habe ich nie bereut. Opi ist richtig aufgeblüht und sie hatten noch paar schöne Monate. Danach bekam der "Frühkastrat" eine passende Partnerin.

Tu`s mir mittlerweile auch schwerer damit, zu entscheiden, welches Tier ein Anrecht auf ein gutes Leben hat und welches nicht. Und wie Mikado schon erwähnt, "Schlachttiere" kommen immer "irgendwie" unter.

Da hat sich aus meiner Sicht wirklich nicht viel geändert.