"Gesundes" EC-Kaninchen nicht stubenrein

Zunächst ein paar Infos zu meiner Rasselbande:
Ich halte seit 2 Jahren 3 Kaninchen in freier Wohnungshaltung, 2 Weibchen (Babsi und Lilly) und 1 Männchen (Houston). Alle drei sind ca. 2 1/2 Jahre alt.
Vor etwa einem Jahr ist Lilly sehr schwer an EC erkrankt, wir haben 4 Wochen lang gekämpft und dann ging es plötzlich von einem Tag auf den anderen wieder aufwärts. Danach hat sich ihr Zustand von Monat zu Monat massiv verbessert. Was gebelieben ist, ist ein sehr schiefes Köpfchen, ihr Gleichgewicht kann sie aber mittlerweile super halten und bei ihren Luftsprüngen wird selbst mir schwindelig. Ich bin sehr stolz auf die kleine Biene, dass sie so eine Kämpfernatur ist.
Nun zum Problem: Nach ihrer Erkrankung ist sie nie wieder richtig stubenrein geworden. Am Anfang waren es jedoch nur ein paar verlorene Köttelchen und hier und da mal ne kleine Pfütze.
Mittlerweile ist es jedoch nicht mehr zum Aushalten. Ein paar mal täglich kriegt sie ihren "Rappel" und rennt dann in einem Affenzahn in großen Kreisen durchs Wohnzimmer, dabei lässt sie alle paar Zentimeter ihre Köttel fallen, da schafft sie gerne mal 30 in 5 Minuten. Und auch mit dem Pinkeln wird es immer schlimmer - tagsüber springt sie permanent über Houston und spritzt ihn voll, macht aber auch gerne mal Pfützen direkt auf den Wohnzimmerboden. Am allerschlimmsten ist es jedoch nachts, da pinkelt sie den kompletten Flur und das Bad voll, es ist wirklich so schlimm, dass man da morgens nicht mehr treten kann.
Wir haben schon wirklich überall Klos aufgestellt, wo sie hingemacht hat, aber sie pinkelt daneben, es ist zum verrücktwerden.
Auch insgesamt verhält sie sich sehr "ungestüm" - sie mag es z.B. gar nicht, wenn Babsi mit Houston kuschelt, da wird sie weggezwickt, auch versucht sie permanent, die anderen beiden zu dominieren, was aufgrund ihrer Gleichgewichtsprobleme nur nie klappt - allerdings stört sie das überhaupt nicht.
Nun hab ich gedacht, dass sie vielleicht auch was mit der Gebärmutter haben könnte? Es kommt mir vor, als wäre sie dauerhitzig... Oder ist sie aufgrund ihrer EC-Erkrankung einfach nur ein bissl "Gaga"?
...kastrieren lassen kann ich sie ja auch nicht einfach, ich weiß ja gar nicht, wie sie mit ihrer Grunderkrankung eine Narkose überstehen würde.
Ach ich weiß nicht mehr weiter, ich kann schon gar keinen Besuch mehr reinlassen, ständig muss ich die Köttel aufsammeln und vor Pfützen warnen :heulh:
Hat von euch irgendwer Erfahrungen/Ideen/Vorschläge?

Ich habe leider keine wirkliche Idee, muss aber sagen, dass mein Linus nach seiner Erkrankung auch nicht mehr so stubenrein ist wie früher... Er ködelt nur noch selten ins Klo und Pippi geht auch öfters daneben...

Es könnte allerdings wirklich sein, dass die Maus etwas zu dominant ist. Eventuell sind dann die Ködel auch Reviermarkierungen?

Hallo,
nach meiner Erfahrung waren die älteren Nasen mit Grunderkrankungen wie e.c. oder Arthrose generell nicht mehr ganz so stubenrein wie zu Bestzeiten.

Das demonstrative Verspritzen von Urin und Ablegen von Kötteln sowie das angehen des anderen Mädchens klingt jedoch nach Dominanzverhalten. Wegen dem e.c. habe ich mich damals auch bei meiner Patientin gegen eine Kastration entschieden, wir hatten mit einer Heilpraktikerin eine Bachblütenmischung für die hitzige Madame erstellt.
Jedoch würde ich es nichts destotrotz abklären lassen, eventuell durch einen Ultraschall. Wenn wirklich eine Wucherung gefunden wird, muss das Narkoserisiko für diesen speziellen Fall einfach abgewogen werden, sie tut sich mit ihrem Verhalten ja selbst keinen Gefallen. :ohje:

Vielen Dank erstmal für eure Antworten,
dann werde ich in den nächsten Tagen auf jeden Fall mal zur Tierärztin gehen zwecks Ultraschalluntersuchung - auf die Idee hätt ich aber auch schonmal eher kommen können :rw: Schadet ja nichts, es erstmal abzuklären.
@Sarah B.: Das mit den Bachblüten klingt auf jeden Fall sehr interessant, hat das denn damals funktioniert bei deinem Ninchen?

Am Anfang nicht so :rw:
Ich habe aber auch erst vom TA eine Mischung bekommen und dann gab es eine Dame, die hat gegen Spende für den Tierschutz beraten, da gabs eine individuelle Mischung und am Ende hatte ich zwei zickender Weiber eine kastrierte und eine unkastrierte dennoch harmonisch beisammen (lag aber auch am Alter liegen :rw:)

EC verändert Dinge im Gehirn. Normale Verhaltensmuster laufen dann anders ab als sie sollten.
Mein Zeppelin belästigt nun, nach der akuten Phase, ständig Häsinnen. Das war vorher nicht so. Er ist sozusagen der männliche Part von dauerhitzig.

Plötzliche Änderungen des Verhaltens können immer einen erneuten Schub andeuten.

Die Idee nach einem Ultraschall zu fragen finde ich gut. GB Veränderungen sieht man nicht immer. Viele TAs ertasten das eher als sie es am US sehen.

An sich schränkt ein ausgeheilter EC - Schub, sofern die Blutwerte in Ordnung sind, die Narkosetauglichkeit nicht ein.
Wichtig ist die OP so stressfrei wie möglich, bei einem erfahrenen TA mit vorher prophylaktische Behandlung gegen EC (Fenbendazol), durchführen zu lassen.