Kastrat bespringt Häsin- kein Dominanzrammeln

Hallo an euch alle:-)
gerade wieder musste ich ein merkwürdiges Verhalten meines Rammlers Bobo feststellen.
Kurz vorab: Bobo wurde bereits mit circa 12 Wochen frühkastriert. (Jetzt ist er 1,1/2 Jahre alt)
Seit etwa zwei Monaten wiederholt es sich alle zwei, drei Wochen dass er eine seiner Partnerhäsinnen besteigt.
Er lebt in einer Vierergruppe, mit einem weiterem Kastraten, einer kastrierten Häsin und einer nicht kastrierten Häsin.
(Die Gruppe ist ausgeglichen. Bobo versteht sich mit allen gut, geht vor allem mit beiden Häsinnen liebevoll um. Jagdszenen usw gibt es nicht.)

Die nicht kastrierte Häsin gibt dann immer merkwürdige quietschlaute von sich. (Ich war beim ersten Mal deswegen sogar schon bei meiner TÄ- aber inzwischen weiss ich dass es wohl ein sexuell motiviertes quietschen ist).
Sie reckt dann ihr Hinterteil immer sehr weit hoch, Bobo brummt dabei er umkreist sie mehrere Male, beisst ihr in den Nacken und dann beginnt er sie zu rammeln.
Etwa ein, zwei Wochen später ist die Häsin dann jetzt schon das zweite Mal scheinschwanger geworden.
Anfangs dachte ich auch es wäre vllt ein Dominanzrammeln, aber das Brummen, das Umkreisen..die eindeutige Paarungsbereitschaft der Häsin - das sieht alles nicht nach Dominanz aus.
Zumal die Häsin in der Rangordnung ganz unten steht, sich immer unterwirft, duckt und Bobo ihr gegenüber sonst nie ausgeprägtes Revierverhalten zeigt.

Vor und nach diesem Berammeln putzen sie sich ausgiebig, kuscheln, wälzen sich aneinander..und dann fängt es eben plötzlich an mit den quietschgeräuschen der Häsin, dem Brummen des Kastraten und dem Besteigen.
Kann sich irgendjemand erklären wie sowas bei einem frühkastrierten Rammler möglich ist.
Ich dachte gerade wenn er frühkastriert ist dass sich da ja nie ein sexuelles Verhalten ausgebildet hat.
Bin sehr erstaunt gerade.

(Kleine Anmerkung noch: bei der kastrierten Häsin macht er das nicht, mit der kuschelt er ganz normal ohne Brummen usw).

Liebe Grüsse

Ich habe seit drei Jahren ein Paar, er wurde auch frühkastriert, deren Verhalten war ähnlich, sie hat aber nicht gequietscht wie deine Häsin. Sie hat ihn aber alle zwei, drei Wochen richtig angemacht, ihr Hinterteil hochgehoben, er hat sie gerammelt. Sie wurde scheinschwanger, hat sich massig Fell rausgerupft. So ging das in einer Tour. Ich habe sie dann kastrieren lassen.
Das Rammelverhalten des Kastraten ging zwar nur für eine Zeit lang zurück, aber sie motiviert ihn nicht noch dazu und die Scheinschwangerschaften gibt es nicht mehr.

Kastration der Häsin wäre jetzt auch mein Rat.

Hallo,

ich beobachte das Gleiche jetzt zum ersten mal bei meinem ca 4 - 5 jährigen kastrierten Böckchen. Er wurde mit ca 1 - 2 Jahre kastriert (Alter ist unklar - da Fundtier) und lebt seit 3 Jahren bei mir mit verschiedenen kastrierten Weibchen. Seit 3 Monaten hat er ein unkastriertes Weibchen und es ist def. kein Dominanzrammeln. Mir fällt auf, dass auch sie recht oft scheinschwanger ist, ich sehe aber keinen Zusammenhang zum Rammeln von ihm. Ich werde da auch mal drauf achten.

LG BIne

Mein verstorbener Blacky war frühkastriert, hat aber trotzdem seine Partnerin öfter gerammelt, gerade jetzt zum Frühjahr hin. Sie war teilkastriert und hat sich nicht so viel draus gemacht (war nicht scheinschwanger), aber kuscheln und abgeschlecke von ihm war ihr sehr recht.

Also, mein Pärchen hatte da auch solche "Phasen" :rollin:
Ich würde schon sagen, dass Kaninchen immer wieder mal testen, wer der Chef im Ring ist und würde es daher schon zu Dominanzrammeln zählen... :girl_sigh:

Das er nicht die kastrierte Häsin bespringt ist wohl offensichtlich.

Meine erst chem. und dann mit 6 Monaten richtig kastrierten Rammler sind urgemütlich und machen so etwas nie.

Die frühkastrierten drehen gerade auch am Rad. Beim aufreiten des Rammlers wird bei Häsinnen der Einsprung ausgelöst.

Nach 2 Wochen merkt sie, dass es nichts gewesen ist und zeigt das durch Scheinschwangerschaft. So weit alles normal.

Scheinschwangerschaften sind jedoch bei Häsinnen, die nie Junge bekommen werden, gefährlich. Ich löse das Problem mit einer chem. Kastra damit gibt es keinen Eisprung mehr und damit minimales Risiko. Die Häsinnen lassen weiterhin noch allen Unfug mit sich machen.

Oder du kastrierst sie zu "ihrer Sicherheit" richtig. Damit unterbindest du halt ein eigentlich so natürliche Verhalten wie in einem Sandberg buddeln.

Ich habe ja meine anderen Häsinnen kastrieren lassen, weil die wirklich alle verhaltensauffällig waren sprich: häufige Scheinschwangerschaften, Zickigkeit und starkes Scharren und Buddeln.
Diesem Zickenterror habe ich auch zu verdanken dass ich meine Grossgruppe in zwei aufteilen musste!
Chipsy ist immer die Einzige gewesen die halt so ein Verhalten gar nicht gezeigt hat. Sie war immer ruhig, lieb und unterwürfig.
Scheinschwanger war sie auch nie.

Drum hat es mich eben auch so gewundert was hier im Moment "abgeht"- im wahrsten Sinne des Wortes:-P
Wenn das jetzt länger anhält bzw häufiger auftritt dann werd ich wohl auch bei ihr über eine Kastration nachdenken müssen.
Ich habe halt den Eindruck dass viel auch von dem Kastraten ausgeht, er brummt und umkreist sie ja. Das ist eindeutiges Werben finde ich und sie steigt natürlich voll drauf ein.
Das Ganze geht jetzt schon zwei Tage so und zwischen den beiden passt im Moment kein Blatt. Was sie auch machen, sie machen es zu zweit. Ständig wird gekuschelt, geputzt, sich aneinander gewälzt..wie ein frisch verliebtes Liebespaar könnte man meinen<3

Ich finde es einfach immer wieder spannend mit welchem Verhalten uns diese liebevollen Tierchen überraschen.
Hätte nie gedacht dass ein Frühkastrat zu so einem Verhalten fähig ist, aber es sei ihm gegönnt;-)

Was ich noch anmerken will: die anderen Mädels wirkten ja vor ihrer Kastration immer ziehmlich "unter Strom"-
bei Chipsy ist das jetzt während dieser "Bobo-kuschel und liebhab-tage" (ich nenn es mal so:-)) aber genau anders.
Normal ist sie ängstlich, schnell schreckhaft und jetzt ist sie total entspannt, nur am wälzen sich lang ausstrecken..sie wirkt rundum happy.


Grüsse