VG problematisch, Was mach ich nur???

Mein Kastrat (6Jahre alt) war 5 Jahre alleine. Charakterlich habe ich ihn als ängstlich, trotzdem interessiert und neugierig eingeschätzt. Wie er sich mit Artgenossen versteht wußte ich bis dahin ja nicht. Aber das er nicht weiß wie er mit Artgenossen umzugehen hat war klar.

Ich habe ihm eine partnerin aus einer Vermittlungsstation geholt, sie ist 2 Jahre jünger und saß mit einem Kastraten dort zusammen.
Die VG lief eher schleppend. Als erstes hat sie ihn sofort berammelt, dann saßen sie tagelang voneinander entfernt und ignorierten sich. So langsam wurde es besser, sie putzte ihn und er saß auch mal in der Nähe von ihm.
Aber trotzdem war er immer ängstlich und rannte immer gleich weg wenn sie mal nen Stück auf ihn zu kam.
Das hat sich auch nicht geändert.Er rannte weg und sie jagte ihn dann auch. Dann saßen sie wiede rmal zusammen und dann jagte sie ihn wieder. es war ein hin und her. Mal saßen sie zusammen und dann hatte er morgens zweimal riesen Wunden an den Beinen. Richtig blutig. Ich dachte also das sie zu dominnat sei und es ausnützen würde das er so ängstlich und sozial zurück geblieben ist.

Also hab ich sie getrennt denn die Jagerei nahm auch nach 3 Monaten kein Ende. Es war Stress für ihn, er hatte ständig Wunden und für sie auch unbefriedigend da er sie nie putzte oder richtig mit ihr kuschelte etc.


Nun habe ich seit Samstag eine Dame (5Jahre alt) hier sitzen. Sie ist laut Angaben der Ex-Besitzerin devot, läßt sich vertreiben und will auch mal ihre Ruhe. Deshalb mußte sie dort auch weg. Ihre Kinder leben dort zu zweit und die haben ihre Mama dann auch nur noch verjagt. Sie ist von ihren Menschen sehr verhätschelt worden und total Menschenbezogen.
Ich dachte vom Verhalten her könnte es passen.

Nun sitzen sie zusammen und er hat sich so verändert. Am ersten Tag haben sie sich beschnuppert und kurz gejagt aber dann war Ruhe und sie saßen da und haben Heu gefressen in einem Abstand von 20cm. Also relativ nah.
Dann aber gings los. Er jagt sie, hängt ständig an ihr und beisst sie. Sie hat Angst und sitzt in einer Ecke, trommelt ständig wenn er näher kommt aber er ignoriert diese Warnschüsse und belästigt sie quasi. Leider wehrt sie sich garnicht sondern rennt nur weg oder hüpft über ihn weg. Ich hab sie noch nie beissen sehen.
Er ist total penetrant und garnicht mehr der ängstliche kleine Bub, der sich verbeissen läßt.
Ich glaube das hier das Problem ist das er nie gelernt hat wie man mit anderen umgeht und das man auch mal ne Warnung akzeptieren muß.
Wenn sie könnte dann würde sie vor ihm weglaufen, leider kann sie das Gitter des Geheges nicht überwinden aber sie versucht es panisch. Sie traut sich auch nicht zu trinken oder zu essen wenn er in der Nähe sitzt. Und er sitzt auch die ganze Zeit direkt vor ihrer Nase, so wie ein Stalker. Sie sitzt in einer Ecke und fiept sobald er näher kommt. Und er? Er beisst sie dann... :ohje:

Mir fehlt jemand der sich das anschaut und mir sagen kann ob das normal für eine VG ist oder ob es schon gescheitert ist.

Sie tut mir sehr leid da sie so eine Angst hat und er das total ignoriert. Klar, die Fronten müssen geklärt werden aber das er sich so benehmen würde.....

Das Gehege ist ca. 2,5qm groß. Zuerst saßen sie in der Küche (neutraler Raum) doch da hatten wir am Sonntag einen Wasserschaden und sie mußten umziehen. Aber dort ist auch alles geruchsneutral, ich habe alles mit Essigwasser abgewaschen usw.


Ich weiß das er lange brauchen wird um zu lernen wie man mit Artgenossen umgeht und das es schön ist wenn man nicht mehr alleine sein muß aber ich kann ihm doch nicht ständig eine neue Partnerin vorsetzen, was dann auch wieder nicht passt weil er sich eben so benimmt.
Muß ich sie trennen?
Muß er alleine bleiben? Das möchte ich eigentlich nicht.

Willkommen hier :)

Es ist ein schon oft erprobter Weg, eine ZF auf wenig Platz zu machen, oftmals ist eine ZF dann schnell durch.

Da man aber individuell auf die Tiere eingehen sollte, sollten spätestens jetzt andere Wege ausprobiert werden.

Wieviel Platz hat Dein Kastrat normalerweise zur Verfügung? Vielleicht reagiert er derzeit auch nur so aggressiv, weil er sich eingeengt und bedrängt fühlt.

Ich würde an Deiner Stelle jetzt das ZF-Gehege abbauen bzw. öffnen, damit die beiden sich auch mal aus dem Weg gehen können. Mag sein, dass die ZF dann sehr viel länger dauert, aber sie könnte die verfahrene Situation nun auch entschärfen. Die Dame kann sich verstecken, er kann sich zurückziehen. Und wenn er wieder Kontakt aufnehmen will, kann sie dem auch ausweichen.

Viel Glück!

Also, bei der letzten VG hatte er und seine Dame genauso wenig Platz. Da war er überhaupt nicht aggressiv, im Gegenteil.. Sie hatte sofort die Hosen an und er war der ängstliche.

Hier geht es genau ins andere Extrem. Sie will keine Auseinandersetzungen sondern Ruhe und Frieden. Inzwischen sitzt si enur noch auf ihrem Platz und sobald er ankommt bedeutet sie ihm weg zu gehen und quetscht sich in die letzte Ecke.
Er ist nun nicht mehr ständig auf Beisstour es herrscht auch mal Ruhe aber dann sitzen sie getrennt voneinander und sie würde sich am liebsten wegbeamen. Wenn er zu ihr geht und sie ihn mit Gesten wegschickt und nicht auf ihn reagiert dann beisst er sie.
So als ob er sie straft weil sie ihn nicht will oder zumindest nicht so will wie er es gerne hätte....

Da es heute etwas ruhiger ist werde ich noch mal einen Tag abwarten mit dem Gehege vergrößern aber ich behalte es im Hinterkopf falls es doch wieder schlimmer wird.

Hat noch jemand andere Tipps?

Ich würde ihnen vielleicht auch erstmal etwas mehr Raum geben. Nur weil es mit dem anderen Weibchen auf derselben Fläche ablief heisst das ja nicht, dass es immer so ist. Jede neue Konstellation erfordert meist eine Anpassung. Ein bisher völlig ruhiger Rammler kann beim nächsten Partnertier aggressiver bzw. dominanter werden, das weiss man vorher nie.
Solange sie auch ruhige Phasen haben und die Verletzungen sich in Grenzen halten, würde ich ihnen einfach mehr Raum und Zeit geben.

So, wir waren heute beim Tierarzt. Sie hat sich bei einem der Fluchtversuche vor dem Männchen das Seitenband des mittleren Zehs hinten rechts abgerissen und auf der Sohle liegt die Zehensehne frei....

Nun hat sie einen dicken Verband mit Schiene und wir hoffen das sich der Zeh so stabilisiert das er wieder halbwegs grade ist denn heute morgen lag der Zeh waagerecht über den anderen... :ohje:

Tja, VG ist somit abgebrochen und jetzt muß die Verletzung erst mal verheilen.
Ne OP wäre beim Menschen oder beim großen Tier möglich abe r beim Kaninchen?? Da wußte sogar meine Tierärztin keinen Rat. Immerhin ist ne Narkose immer ein Risiko und ob man das überhaupt reparieren kann ist fraglich...

:ohje:

oh nein :ohje: Gute Besserung der Süßen :umarm:

Vielleicht ist das ja eine neue Chance für die VG, wenn sie jetzt erstmal komplett voneinander getrennt sind.

Mein Problem dabei ist das sie so eine Angst vor ihm hat. Ich glaub ich möchte ihr das nicht nochmal zu muten. Sie hat ihr Leben lang keine solche Angst vor einem Artgenossen gehabt und auch nicht haben müssen. Kein Wunder das sie nicht weggerannt ist oder sich gewehrt hat denn soe kennt das so garnicht... Sie war vor Angst quasi wie versteinert. Nur wenn es ganz heftig war ist sie geflüchtet.

Vielleicht sollten sich die beiden auch erst mal irgendwie anders an einander und an die Anwesenheit des anderen gewöhnen ohne das man sie gleich aufeinander los läßt.


Oder aber ich versuche es noch einmal mit der vorherigen Dame. Die war eher dominant und vor ihr hatte er Respekt. Leider hat es da des öfteren blutige Bisswunden bei ihm gegeben da sie schon sehr heftig mit ihm umging. Es war quasi auch keine bessere Verbindung, nur lief es da einfach genau umgekehrt...

Ich seh nur noch Fragezeichen und habe jetzt drei einzelne Nins hier sitzen und weiß einfach nicht mehr weiter.

Was meinst du mit anders aneinander gewöhnen? Mit Gitter dazwischen? Das kann funktionieren, kann aber genausogut bei ihm massive Aggressionen aufbauen, wenn er sie sieht aber nicht hin kann.

Das ist wirklich eine blöde Situation die du da hast :umarm:

Ich weiss auch nicht was ich dir raten soll. In der einen Konstellation wird er blutig gebissen, in der anderen hat sie Panik.

Ja das es angeblich Aggressionen auslöst wenn man zwei nur nebeneinander setzt, sie aber durch ein Gitter trennt, habe ich auch bisher so gekannt aber ich glaube nicht dass das immer zutreffen muß.
Außerdem ist er ja schon aggressiv ihr gegenüber, vielelicht hilft es wenn sie mal nebeneinander sitzen und sie sich dran gewöhnen kann das er da ist. Immerhin kommt sie aus einer ganz anderen Haltung mit ganz anderen Erlebnissen. Da ist es sicher sehr schwierig wenn man dann einfach mit einem total fremden Typen in einen kleinen Raum gepfercht wird und auf einmal klar kommen muß.

Ich weiß nicht wer sich das so ausgedacht hat aber für mich hat das schon ziemlich viel mit unnatürlichem Zwang zu tun. Da finde ich das langsame Annähern schon garnicht so schlecht.

Vielleicht hilft es ja wenn ich es mal anders anfange??
Aber das muß ja jetzt eh noch warten... :-/

Immer löst es nicht Aggressionen aus. Bei meinen hat es so geklappt, als wir sie während ihrer ohnehin schwierigen ZF Phase wegen einer OP trennen mussten. Es KANN gutgehen.