zum Röntgen bzw. "Wert"-Frage
Ich weiß nichts von Röntgen. Gehe davon aus, dass nach Tastbefund ohne visuelle Diagnostik Entscheidung zur OP getroffen wurde. Nach dem Tasten fühlte es sich wohl wie ausgedehnter Magen an, war dann aber doch ne blutgefüllte Gebärmutter an völlig falscher Stelle verlagert. Möglicherweise wurde sie geröntgt in Vorbereitung der OP, aber es wurde nicht thematisiert. Ich erfahre es spätestens mit der Rechnung; die ist dort (im Gegensatz zu der anderen Ärztin) nämlich mit einzelnen Posten aufgelistet transparent und nachvollziehbar(er).
Ich habe das Thema "kein Röntgen?" schon mit meinen Eltern besprochen. Wir kennen es von unserem "Heimat-Tierarzt" (d.h. der Tierarzt in meinem Heimatort, ich bin hier zugezogen) so, dass er fragt: "Ich würde gern die und die Untersuchung machen, um sicher zu gehen ob bzw. was wo wie. Das kostet so und so. Alternativ wäre ..." Dann kann man selbst entscheiden, ob man dies in das Tier bzw. dessen Gesundheit investieren möchte. Ich kann auch z.T. verstehen, dass das nicht alle wollen und so sehen bzw. jeder da eine andere Grenze hat.
Ich vermute, dass es "hier" in meinem jetzigen Wohnort eine andere Grundhaltung gibt. Ich habe das Gefühl, Ärzte befürchten, wegen "überteuerter" Rechnungen und "aufgedrückter Kosten" von Kunden gemieden zu werden. Ich vermute, dass hier wenige bereit sind, sehr viel mehr als den Anschaffungspreis zu zahlen. "Wieso vorher teure Diagnostik betreiben? Wenn der Bauch auf ist, sieht man doch sowieso was Sache ist." Die Ärzte passen sich den Kundenwünschen an, Angebot richtet sich nach Nachfrage. Wenn ich von den Haltern schnell als Halsabschneider beschimpft werde, weil ich Diagnostik wie im Studium gelernt betreiben will, lass ich es und frag nicht mehr so "provokante" Sachen.
Ich würde halt gerne gefragt werden, auch wenn ich mich dann offen damit konfrontieren muss, dass ich vielleicht an einem Punkt sage "Ich entscheide, was dieses Tier mir wert ist und ich maße mir an, aus wirtschaftlichen Gründen über das Leben zu richten". Das fühlt sich scheiße und verwerflich an. Vielleicht überlassen viele Halter das lieber dem TA.
In unserer Familie haben wir bei Diagnostik und Ursachensuche selten gespart: Laboruntersuchungen, Röntgen. Aber wir haben uns auch schon gegen OPs entschieden und damit dem Tier die Chance genommen, es vielleicht doch zu schaffen, weil wir uns zugestanden haben, darüber zu entscheiden, was sich "lohnt". Damit müssen wir leben und mit dem Zweifel, ob es die richtige Entscheidung war. Manch anderer mag sagen "Da war das Röntgenbild doch rausgeschmissenes Geld, wenn ihr ihn eh eingeschläfert habt" oder "Kostpielige Behandlung und trotzdem gestorben". Das tut weh. Aber entscheiden möchte ich es grundsätzlich dennoch selbst.
Ich hab jetzt einige hundert Euro in die ZF und nötige Materialien für Umgestaltungs- und Umbauarbeiten investiert. Ich WILL, dass Filu durchhält! Wer soll hier denn sonst rumzicken und die anderen in den Po knuffen? Aber sie MUSS nicht. Wenn ihr kleiner Körper nach 9 Jahren keine Kraft mehr haben sollte, dann muss ich sie gehen lassen können.