Fragen zu: Kaninchenpubertät und Vergesellschaftung nach einem Jahr Haltung
Hallo Kaninchenfreunde,
obwohl ich mir bereits viele Webseiten und Foren (wie dieses) durchgelesen hatte, möchte ich euch alle um Rat und Hilfe bitten, da mein Fall doch sehr speziell zu sein scheint.
Kurz zu mir: meine Schwester und ich hatten unsere ersten Kaninchen mit 11 Jahren. Immer Weibchen, (auch Mutter + Kind) und immer gemeinsam. Seitdem gab es nur eine kurze Pause von vier-fünf Jahren, in denen ich kein Tier hatte. Ich bin also keine Anfängerin, aber noch lange keine Expertin.
Nun habe ich in einer sehr spontanen Aktion im September 2024 zwei Männchen aus einem Zooladen gekauft: Frederik und Henry. Beide vom selben Züchter und kastriert (habe ich vor kurzem auch noch einmal prüfen lassen). Sie waren ein Jahr ein Herz und eine Seele. Sie liebten sich und es gab nie Probleme. Henry war der dominante Partner, was auch sehr gut zu Frederiks Charakter passte, der immer sehr ängstlich war.
Seit Mitte September 2025 zeigte Frederik aber mehr und mehr aggressives Verhalten. Es kam schleichend, aber nach drei Wochen scheint Frederik ein anderes Kaninchen geworden zu sein. Neben der Aggression hat er in der Wohnung gekackt (vorher waren sie beide Stubenrein), an zwei Stellen habe ich Urin gefunden und bemerkt, dass Frederik sehr stinkt. Nach drei Wochen jagte er Henry so sehr, dass viel Fell flog. Aber kein Blut.
Nach viel Recherche denke ich, dass Frederik in der Pubertät ist.
Ich hatte beim Kauf leider vergessen zu fragen, wie alt die Tiere sind, aber ich gehe davon aus, dass sie 14-16 Wochen alt waren+ 1 Jahr bei mir = 1 Jahr 2/4 Monate.
Es sind relativ große Kaninchen, kann es also sein, dass die Pubertät spät einsetzt? Wer hat damit schon Erfahrung gemacht? Kann ich etwas tun, um Henry die Zeit von Frederiks Pubertät angenehmer zu machen?
Als Henry eines Morgens eine Verletzung am Auge hatte (nicht blutig), wollte ich sie trennen, bis das Auge verheilt war(es ist doch ein sehr wichtiges Körperteil).
Ich stellte in der Mitte meiner 40m² Wohnung einen Zaun für kleine Hunde auf, dass beide Platz hatten und sich trotzdem noch sehen konnte. Ich wollte sie nicht komplett trennen, da ich Angst hatte, dass sie einsam sind. Außerdem sind meine Möglichkeiten sehr begrenzt, die Tiere komplett ohne Sicht- und Riechkontakt zu trennen.
Sie haben das Anfangs eher misstrauisch betrachtet und ignoriert, später aber daran gewöhnt. Sie lagen sogar nebeneinander (mit dem Zaun dazwischen) und Frederik hat versucht, Henry zu putzen. Aber er hat auch versucht, Henry zu kneifen und zu verjagen.
Seit zwei Tagen habe ich in meinem Schlafzimmer (neutraler Ort) eine ordentliche Vergesellschaftung gestartet.
Frederik ist leider noch immer (oder wieder?) aggressiv und lässt Henry nicht aus seinem Versteck kommen. Er jagt ihn fast immer weg, wenn Henry auch nur einen Fuß raus setzt. Ich gebe Henry jetzt Futter in sein Versteck, da er ja nicht rauskommen darf und er ja fressen muss.
Aber Frederik putzt ihn auch, und ist damit manchmal extrem aufdringlich (er quetscht sich dann in sein Versteck).
Sowohl Henry als auch ich sind extrem von Frederiks Verhalten verwirrt. Ich frage mich jetzt, was ich tun kann, damit es beiden, aber vor alle, Henry, gut geht?
Ich habe von beruhigenden Heu / Blumen gehört, die man füttern kann und sogar gesehen, wie jemand "calming spray" genutzt hat. Kennt das jemand oder hat jemand damit Erfahrungen gemacht? Ich bin da eher skeptisch... habe aber Angst, dass Henry jeden Tag extrem gestresst ist und dass er sehr unter Frederik leidet.
Vielen Dank!