Kaninchen schleppt Futter durch die Gegend

Meine Elfriede hat von Anfang an die eigentümliche Angewohnheit ihr Futter durch das ganze Gehege zu schleppen.
Sie frisst es später auch, aber man hat immer den Eindruck, sie würde sich unwohl fühlen und hat Angst, dass es ihr weggenommen wird.
Sie bekommt eine Möhre, läuft mit der Möhre im Maul 4 Runden durch das Gehege und erst nach einiger Zeit lässt sie sich nieder und frisst die Möhre auf.
Aber nur dann, wenn sie irgendwo im Tunnel sitzt und weiß, ihr passiert nichts.
Ihr Partner hat ihr übrigens nie etwas weggefressen.
Gleichzeitig nimmt sie dem anderen Kaninchen aber auch das Futter weg, obwohl sie eigenes hat.
Woher kommt das Verhalten? Hat sie schlechte Erfahrungen gemacht?

Dass Kaninchen sich erst einmal ein Teil vom Futter schnappen und damit weghoppeln, habe ich definitiv auch schon öfter beobachtet.
Ich würde vermuten, dass es zwei Gründe dafür geben kann:

1) Sie hat Angst, dass es ihr weggenommen wird. Sie nimmt sich also etwas und verschwindet, damit die anderen das nicht finden können. Das kann mit schlechter Erfahrung im Zusammenhang mit anderen Kaninchen stehen, oder aber auch mit schlechter Haltung - also dass sie zB eine Zeit lang nicht regelmäßig gefüttert wurde und darum noch immer irgendwie die Sorge hat, "bunkern" zu müssen? Ich weiß ja nicht, woher du sie hast und ob du ihren Hintergrund kennst?

2) Sie fühlt sich dort, wo das Futter liegt, nicht wohl. Sie nimmt das Futter dann lieber mit und zieht sich zurück an einen Ort, wo sie ungestört fressen kann.

Vielelicht ist es auch eine Kombination von beidem (oder etwas ganz anderes)? Schwer zu sagen..

Aber hast du denn das Gefühl, dass sie dann beim Fressen an sich auch gestresst wirkt, oder ist sie dann ruhiger? Und macht sie es mit jedem Futter, oder nur mit besonderen Sachen?

Hallo Franziska,

ich habe eine Sache nicht geschrieben.
Elfriede wurde vor einigen Wochen von Luis gebissen.
Er hat das sonst nie gemacht, aber sie hat ihm das Futter aus dem Maul genommen und er hat dann hin gebissen. Es hatte geblutet und wir waren beim Tierarzt.
Allerdings hat sie ihr Futter vorher schon durch das ganze Gehege getragen.
Ich würde das nicht daran festmachen.
Hat sie vielleicht beim Vorbesitzer schlechte Erfahrungen gemacht?
Was ich nicht verstehe ist, dass sie einerseits ihr Futter rumschleppt, andererseits aber seins wegnimmt.
Sie will nichts weggenommen haben, aber für sie ist es anders herum okay, wenn sie es ihm wegfrisst.
Leider wechselt das oft bei ihm. Meistens lässt er sich das wegfressen, aber wenn es Dinge sind, die er gerne mag, läuft er auch hinter ihr her und wird zornig.

Beide bekommen gleich viel und mittlerweile füttere ich ad libitum.
Trotzdem geht sie immer zu ihm und nimmt ihm Futter weg.

Es ist nicht schlimm und gehört zum Sozialverhalten dazu. Kein Grund, sich Sorgen zu machen.
Der eine macht's, der andere nicht, denn sie sind alle unterschiedlich und einzigartig.

Was kann ich machen, damit sie ihm nicht immer alles wegnimmt? Der arme Kerl schaut immer zu, wie sie ihm alles wegnimmt und guckt dann hinterher.
Er ist ja eh nicht so super dick.
Das Problem ist, sie wiegt mittlerweile schon 1,6 und ist gerade mal 6 oder 7 Monate alt :ohje:
Kein Wunder, wenn sie ihm alles wegfrisst.
Die Tierärztin hat mich gemahnt, dass ich aufpassen soll, dass sie nicht zu fett wird.

Naja, ich kann das schon verstehen dass Du Dir Sorgen machst, wenn einer nicht genug bekommt.


Bei mir war es mal in einer 4rer-Gruppe, dass das ältere Weibchen oft kaum etwas bekam beim gemeinsamen Fressen, weil das jüngere Männchen immer alles gefuttert hat, und das jüngere Weibchen das ältere "weggezwickt" hat und die sich das auch alles gefallen ließ.


Wenn Du Angst hast, dass er nicht genug bekommt, mache doch mehrere Futterstellen und beobachte es dann.
Vlt. kannst Du der Häsin, die alles wegschleppt, zusätzlich eine eigene Futterstelle einrichten und schauen, ob sie dann noch das andere holt ?


Es gibt kein Patentrezept, man muss Verschiedenes ausprobieren, denke ich.
Vlt. legt sich das aber auch wieder bei dem Weibchen....

Dass sie das Futter in der Gegend rumschleppt, finde ich auch nicht schlimm, lediglich muss der andere auch genügend abbekommen.

Habt vielen Dank.

Ich hab das mit den 2 Futterstellen mal probiert. Elfriede frisst die Hälfte, dann geht sie zu ihm und frisst bei ihm weiter.
Er frisst mit, bekommt aber nur weniger ab. Danach geht sie wieder zu sich und frisst da weiter :girl_cray2:
Sie ist so verdammt verfressen. Sie wird immer dicker.

Dann habe ich heute Abend beide getrennt zum Fressen. Das hat auch nicht gut geklappt, weil er dann weniger als sonst gefressen hat (fühlte sich scheinbar einsam). Als ich beide dann wieder vereint hatte, hat er weiter gefressen.

Sie ist so dominant. Ich verstehe es nicht.
Manchmal läuft sie ihn auch im Übermut über den Haufen. Sie macht Luftsprünge, sieht dann nicht, dass er im Weg ist und kollidiert mit ihm. :rw:
Und er schaut treudoof und lässt sich das alles gefallen.
Wenigstens wehrt er sich mittlerweile manchmal, wenn sie ihm das Fressen aus dem Maul klaut. Sie nimmt es dann direkt raus und frisst es weiter.

Sie ist eine diebische Elster und verdammt frech.

Der Witz ist ja: Oregano frisst sie nicht. Ich halte ihr Blätter hin, sie will nicht. Dann kommt Luis und der frisst. Prompt läuft sie hin, klaut ihm was und will es plötzlich auch haben. Vorher hat sie es aber nicht gefressen.

ich brauche irgendwo einen Shop woher ich Wiese gekauft bekomme. Gibt es das?
Hier in der Nähe gab es in den letzten 2 Wochen 3 Hunde mit Hundeködervergiftung und die sollen das auch auf dem Feld gefunden haben.
Ich mag da nicht mehr sammeln. Besonders, weil die Bauern irgendwie auch das Gras abgemäht haben.
Wo kriege ich zum kaufen Wiese her?

Stell ihnen ausreichend Futter dauerhaft zur Verfügung, es wird sich mit der Zeit einpendeln. Einen Shop für Wiese gibt es mWn nicht, wie soll dies auch gehen... Du wirst pflücken gehen "müssen", ein Feld ist groß und es gibt auch noch andere Möglichkeiten, wo gepflückt werden kann.

Und Silke hat es auch gut geschrieben:

Zitat:

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Zitat von Silke R.

Es ist nicht schlimm und gehört zum Sozialverhalten dazu. Kein Grund, sich Sorgen zu machen.
Der eine macht's, der andere nicht, denn sie sind alle unterschiedlich und einzigartig.

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Zitat:

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Zitat von Silke R.

Es ist nicht schlimm und gehört zum Sozialverhalten dazu. Kein Grund, sich Sorgen zu machen.
Der eine macht's, der andere nicht, denn sie sind alle unterschiedlich und einzigartig.

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Genauso isses.
Ich muss immer schmunzeln wenn ich mit Futter komme.
Mein Männchen bekommt von mir aus der Hand ein Stück Kohlrabiblatt und hüpft damit weg. Das Weibchen setzt kurz nach und zwickt ihn, wenn sie ihn erwischt. Kehrt aber sofort zum Futterplatz zurück und 1 Minute später sitzen sie einträchtig nebeneinander und mampfen. Sie muss ihre Dominanz zeigen.

Dass sie Futter klaut, aber nicht selber beklaut werden will, halte ich auch für relativ normal.
Wenn sie sehr dominant ist, scheint sie diese Dominanz einfach auch beim Fressen sehr deutlich auszuspielen.


Ad Libitum Wiese und weiteres Blättriges geben ist sicher der beste Weg, damit er auch etwas bekommt. Und wenn Dickmacher wie Möhrchen und co. eher weggelassen werden, sollte sie dann auch nicht zu dick werden :good:

Wiese an sich im Internet bestellen ist natürlich schwierig. Das mit den Hundegiftködern klingt natürlich schlimm :ohje: Da muss mann dann definitiv vorsichtig sein!
Wenn es wirklich keine anderen Pflückmöglichkeiten für dich gibt - und es muss nicht immer eine große Wiese sein, es gibt ja auch oft Wegränder, an denen viel Wächst :good: - würde ich schauen, dass du viel blättriges Gemüse auffährst, zB verschiedene Kohlsorten (an das langsame Anfüttern denken!). Auch an Zweige, die ja zumindest derzeit noch Blätter tragen, sollte man momentan noch gut herankommen, und da ist auch die GEfahr mit dem Gift nicht da, da die ja in der Luft hängen :good:

Frische Kräuter und Co. kriegt man sonst online aber auch, zB im Hasenhaus im Odenwald: https://www.hasenhaus-im-odenwald.de...ierfutter.html

Danke. Wie habt ihr eure Angst abgestellt, dass irgendwas am Wegrand im Futter sein könnte? Gespritzt oder so?
Ich bin von den Hundegiftködern sehr sensibilisiert.
Es hat einen Hund in unserer Nachbarstraße getroffen, der jetzt tot ist. Der Köder lag im Feld in der Gegend wo ich sammeln gehe. :ohje:

Hundegiftköder sind ja meist Fleisch mit irgendwas drin. Da würde ich also einfach drauf achten, dass an der Wiese, die ich pflücke, keine "Fleischanhaftungen" sind.
Ansonsten geht man ja nur noch mit Angst durchs Leben. Das ist nicht so mein Stil. Vorsicht ist gut und schön, aber immer irgendwo was vermuten, weil mal "da oder dort" etwas war, macht doch auf Dauer krank.

Ich pflücke überall, wo es Wiese gibt, außer eben an Feldrändern zur "Spritzzeit" vor dem nächsten ausdauernden Regen. Feldfrüchte werden ab einer bestimmten Höhe nicht mehr gespritzt, das heißt, dass dann auch die Feldränder "save" sind. Genauso pflücke ich auch an Straßen (geht in der Stadt ja manchmal nicht anders), denn die vergleichsweise wenigen Schadstoffe, die durch den Straßenverkehr von den Pflanzen aufgenommen werden, sorgen nicht dafür, dass die Wiese nicht immer noch das dem Gemüse deutlich überlegenere Kaninchenfutter ist. An Wegesrändern, auf Brachwiesen, im Wald, man findet eigentlich überall was. Äste, Zweige etc. können in so einer Höhe gepflückt werden, dass da garantiert weder Wildkaninchen, noch Hundegiftköder dran waren - wenn man sich darum sorgt.
Meine Tiere sind geimpft, daher habe ich keine/kaum Angst vor RHD und Co.
Natürlich meidet man beim Pflücken bekannte "Hotspots", aber ansonsten gehe ich ganz normal weiter pflücken.

Zitat:

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Zitat von Löwenkopf-Löwenzopf

Habt vielen Dank.

Ich hab das mit den 2 Futterstellen mal probiert. Elfriede frisst die Hälfte, dann geht sie zu ihm und frisst bei ihm weiter.
Er frisst mit, bekommt aber nur weniger ab. Danach geht sie wieder zu sich und frisst da weiter :girl_cray2:
Sie ist so verdammt verfressen. Sie wird immer dicker.

Dann habe ich heute Abend beide getrennt zum Fressen. Das hat auch nicht gut geklappt, weil er dann weniger als sonst gefressen hat (fühlte sich scheinbar einsam). Als ich beide dann wieder vereint hatte, hat er weiter gefressen.

:rw:
Und er schaut treudoof und lässt sich das alles gefallen.
Wenigstens wehrt er sich mittlerweile manchmal, wenn sie ihm das Fressen aus dem Maul klaut. Sie nimmt es dann direkt raus und frisst es weiter.

Sie ist eine diebische Elster und verdammt frech.

Der Witz ist ja: Oregano frisst sie nicht. Ich halte ihr Blätter hin, sie will nicht. Dann kommt Luis und der frisst. Prompt läuft sie hin, klaut ihm was und will es plötzlich auch haben. Vorher hat sie es aber nicht gefressen.

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So etwas muss sich auch einpendeln. Immer wieder mal probieren.
Und auch die anderen Tipps hier.

Wenn sie natürlich von einem Platz zum anderen geht und dort weiter frisst, dann hat sie viel zu viel und er zu wenig. Wer das nicht kennt, glaubt es einem nicht.....aber ich hatte ja den Gnocci hier (viele hier wissen wer das war, der Kleinste von der Nudelbande) und der hat nie aufgehört solange etwas da lag...und dann weiter gesucht. Es ist ihm oft zum Verhängnis geworden weil er massive Bauchprobleme hatte und sein Bauch immer dicker wurde. Erst als die 4rer Gruppe getrennt war (weil das ältere Weibchen sehr krank wurde und nur noch gejagt) hat sich das eingependelt, weil seine Freundin ihm "gewachsen" war. Er war so ein lieber, aber hat egal wann und wo es lag, zugeschlagen.
Solch ein Kaninchen hatte ich auch noch nicht.


Ich würde verschiedene Möglichkeiten ausprobieren, mehr kannst Du ja nicht machen. Vlt. pendelt es sich wieder ein. Auf jeden Fall muss er auch seine Ration bekommen. Notfalls mal Gitter an Gitter fressen lassen, ich weiß nicht, ob das funktioniert.

Hey :)

Ich würde mir da persönlich jetzt keine großen Gedanken machen.
Denke, dass das einfach im Instinkt verankert ist, das Futter verstecken und verteidigen zu müssen.
Vermute, dass das einfach bei manchen noch stärker ausgeprägt ist und bei anderen Kaninchen nicht. :)

Lg Lukas