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april
Die Aussagen in dem Link zur Entstehung von Blasengries und Blasensteinen sind falsch. Blasengries und Blasensteine entstehen nicht mit zu grosser Aufnahme von Calcium bei unausgewogener Ernährung, und bei Vorliegen dieser Problematik darf man auch nicht "calciumarm" füttern. Sie gehen auch nicht auseinander hervor - aus Blasengries entwickelt sich kein Blasenstein. Das ist bei den Calcitsteinen, die in den mit Abstand meisten Fällen bei Kaninchen vorliegen, chemisch auch nicht möglich.
Hintergrund der Symptomatik von Gries oder Steinen ist eine Kombination verschiedener Faktoren (z.B. Einschränkungen der Nierenfunktion sein durch Schäden aufgrund von EC, durch zu stark phosphorlastige Ernährung, durch Verkalkung von Nierengewebe, durch altersbedingte Degenration oder physiologische Probleme z.B. Abdrücken der oberen Harnleiter durch Übergewicht, Verlust der Spannung in der Blase). Die Ernährung kann ein Risikofaktor sein, aber wenn, dann wegen der fatalen, nämlich nierenschädigenden Folgen einer zu stark phosphorlastigen Ernährung, und nicht wegen eines Übermasses an Calcium. Das ist mehrfach experimentell bestätigt.
Liegt diese Symptomatik vor, darf es nicht zu einer calciumarmen Diät kommen; vielmehr müssen die Calciumbedarfe des Kaninchens abgedeckt werden. Die Ernährung sollte wasserreich sein, faserreich, phosphorarm (möglichst < 0.2%), normal-calciumhaltig (ca. 0.5%, auch weniger, aber Ca:P-Verhältnis 2:1). Dieses Profil wird ideal abgedeckt von Wiese oder Kohl.