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Cuddles, noch immer weine ich um dich...
Liebe Cuddles,
am 13.August 2013, vor bald einem Jahr, hast du kleines Biest die große Bühne verlassen. Du selbst hättest es wohl am wenigsten gedacht, dass ich immer noch um dich so sehr trauere und mir nach diesen zwei Sätzen schon wieder so die Tränen die Wange herunterlaufen, dass ich kaum mehr sehe, was ich dir schreibe.
Du sollst nicht vergessen werden, doch ich habe es bislang nicht geschafft zu akzeptieren, dass du einfach nicht mehr da bist. Ein so kleines Wesen hat sich still und heimlich so weit in mein Herz geschlichen, wie ich es selbst nicht hätte für möglich halten können.
Doch hier deine Geschichte:
Im Oktober 2009 zog ich von zu Hause aus in eine Ein-Zimmer-Wohnung, 160km entfernt von Daheim. Ich gestehe - ich fühlte mich einsam. Ein Tier musste her. Ein Hund? Nein, das würde ich alleine zeitlich wohl nicht wuppen. Eine Katze? Tierquälerei in der kleinen Behausung. Warum nicht Kaninchen? Die hatte ich schon als Kind! Ich wusste noch alles: die leben im Käfig, morgens gabs TroFu, abends was Grünes.
Ich kaufte mir einen Käfig. Hm... kleiner als in Erinnerung. Dann doch lieber zweistöckig.
Aber Tiere aus dem Tierheim sollten es sein. Auf der Homepage des Tierheims in Kassel wurde ich fündig: Ein Geschwisterpaar, "Cindy und Bert". Zwei weiß-graue Löwenköpfchen, August 2007 geboren. "Sehen süß aus, sind aber nichts für Kinder. Im Tierheim seit Februar 2008". Ich dachte mir: BINGO! Die sind so lange dort und keiner möchte sie, dann ziehen sie zu mir - komme, was wolle.
Anfang November war es dann soweit. Ich ging ins Tierheim. "Ich möchte Cindy und Bert" - *verdutztes Schauen*. Mir wurde erzählt, dass sie als Babys in einem Animal Hoarding Notfall sichergestellt wurden. Anschließend seien sie kurz zu einer Familie mit Kindern vermittelt worden, kamen wenige Wochen später aber verstört und hochgradig bissig zurück.
Demonstriert wurde mir das, indem die Pflegerin eine Hand in das Gehege hielt und beide aus ihrem Haus herausschossen und fauchend nach ihr schnappten. "Ich nehm sie trotzdem!"
Ohne weitere Nachfrage wurden die zwei sofort eingepackt und zogen bei mir ein.
Name war doof. Also hieß Cindy nun "Cuddles" und Bert nun "Sniffles".
Nach einem Tag im Käfig dachte ich mir: "Das muss langweilig sein." Also schwupps die Tür auf und die beiden vor vollendete Tatsachen in den Flur gesetzt. Von da an ging die Käfigtür immer auf, wenn ich zu Hause war:
Das ist das erste Foto von dir!
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Und hier ist das einzige Foto, was ich von deinem Bruder habe, du sitzt im Hintergrund (Stubenreinheit war für euch auch noch ein Fremdwort :girl_haha:).
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Nach nur drei Wochen starb Sniffles... Es tat mir so leid! Das schöne Leben sollte doch nun beginnen! Er fraß einfach nicht mehr. Und bei einer Chance von 50/50 erwischte ich ausgerechnet den unerfahrenen Tierarzt!
Du warst nun allein! Aber ich begann mich endlich ein wenig in die Haltung einzulesen! Probierte an die Salate, Obst und Gemüse, Sämereien aus!
Wir aber freundeten uns langsam an!
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Ende Januar dann zog mein Moritz bei uns ein! Die ZF verlief unkompliziert! Ihr ward bis zuletzt ein perfektes Paar! Wenn du mal wieder vor Panik um dich gebissen hast, hatte er als einziger die Möglichkeit, dich zu beruhigen! Nahm dafür selbst unzählige Bisse in Kauf, während er dich abschlabberte :herz:
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Das war euer erstes provisorisches "Gehege", während ich nicht daheim war, um euch rauszulassen.
Ab Frühjahr durftet ihr im Garten des Nachbarhauses flitzen! Einen (!) Bocksprung habe ich dort gesehen. Der einzige in der ganzen Zeit!
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Und hier mein Lieblingsbild:
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Es hängt hier mehrmals in unserer Wohnung! :herz:
Garstig warst du immer noch, aber wir wussten dich so zu nehmen. :rollin: Du wusstest, dass du von uns keine Schmerzen zu befürchten hast. Es wurde gegrunzt (und das nicht zu knapp), aber der frühere Biss (ich hab dank dir immer noch drei Narben an den Händen...nach all der Zeit), wurde zum "Zwicken". Ähnlich wie ein: "Lass das mal!" :boink:
Nahmst du grunzend die Ohren nach hinten, wurden sie von uns nur zu gerne wieder nach vorne geklappt :D
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Nach fast drei Jahren dann der Durchbruch! DU HAST DICH ENTSPANNT HINGELEGT! Dass ich das noch erleben durfte!!!
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Während dieser Zeit habt ihr alle Umzüge mitgemacht, 4 an der Zahl für Praktika.
Dann traten Aufgasungen auf. Im Oktober 2012 - kurz nach unserem Umzug in unsere jetzige Wohnung - bist du kollabiert. Not-OP. Die Gebärmutter war so stark vergrößert, dass der Magen gelähmt wurde.
Du überlebtest auch das! Mein kleines zähes Ding!
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Der kleine Max kam November 2012 in deine Truppe, doch nach 14 Tagen kuscheln, hast du ihn nur gemobbt. Nicht verletzend, daher durfte er bleiben... Unser kleines "Opfer" :ohje:
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Doch trotzdem kamen hin und wieder Aufgasungen. Von Mal zu Mal wurden sie heftiger und länger! Die Ursache wurde nie gefunden.
Anfang August dann hatte ich gespürt, dass du, meine Kämpfermotte, die nun schon 14 Tage anhaltenden Schmerzen, Dauermedikation und Päppeln nicht mehr wolltest.
Du wolltest gehen. Du sahst furchtbar aus! Krank! Wor war meine hübsche Diva geblieben?
Ich lies dich gehen. Du kuscheltest dich in meinen Arm und die Tierärztin lies dich einschlafen - für immer...
Auf der Heimfahrt bin ich dann im Auto zusammengebrochen und hab am Straßenrand nur noch geflennt um dich! Ich fühle mich immer noch soooo schlecht! Ich habe Angst, dass ich deine Zeichen falsch gedeutet habe und deinen Tod zu verantworten habe.
Cuddi-Maus, dein Moritz und ich vermissen dich so! Seit deinem Tod schlägt er keine Haken mehr und wirkt bedrückt. Max ist auch nie ein Ersatz für so ein Charaktertier wie du es warst.
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Ich hoffe wenigstens, dass du mit einem positiven Eindruck dieser Welt gehen konntest und mir nicht böse um all meine Fehler bist. Ich habe dich immer noch sehr lieb und denke oft an dich!
Cuddi, du warst einzigartig! Ich werde dich nieee nie nie vergessen!
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