Gebrochener Hinterlauf

Hallo zusammen,

ich wollte euch mal kurz mitteilen, welche Erfahrungen ich bei der Beahndlung meines Kaninchens gemacht habe. Mein Böckchen hat eine 3-4 Wochen alte Fraktur am rechten Hinterlauf. Leider ist alles etwas unglücklich gelaufen. Wir haben unseren drei Tieren ein neues Haus in den Garten bauen lassen und wir waren anschließend im Urlaub. In dieser Zeit waren die Drei in der großes Waschküche meiner Oma untergebraucht, meine Mutter hat die Tiere versorgt. Unser Mütterchen war scheinschwanger und mit Medis versorgt werden. Kurz vor dem Umzug auf Zeit zu meiner Oma, muss sich das Väterchen den Hinterlauf gebrochen haben. Mein Freund meinte, dass er das Beinchen etwas schonend gehalten habe und meine Mutter hatte dann den Auftrag dies zu beobachten. Nach 2 Tagen schien es dann weg zu sein. Er fraß ganz normal und machte auch einen muntern Eindruck. Als die Tiere in ihr neues Gartenhaus umzogen hatte ich den Eindruck, dass das Beinchen doch nicht so wie immer ist. Bin zum TA und die diagnostizierten eine Fraktur bei der sich schon Kalkablagerungen gebildet haben. Das Bein wurde geschient, alles was dann nach knapp einer 1/2 Stunde wieder ab. Ich bin um einen zweiten Rat einzuholen ein eine TK gefahren. Die meineten eine OP sei unumgänglich...etweder Amputation (450€ oder, wenn es noch das Richten den Knochens für 850€). Ich wurde nicht über etwaige Risiken bezüglich einer Narkose aufgeklärt.
Auf der Fahrt nach Hause gefiel mir die Sache immer weniger. Unser Tier frisst, schont sich zwar und ist mit Schmerzmitteln abgedeckt und an dieser Stelle musste ich mir die Frage stellen, ob es da sinnvoll den Knochen richten zu lassen und das Tier wieder für eine länger Zeit lahm zu schalten.
Ich rief in einer anderen Klinik an und erkundigte mich über deren Preise, das Richten konnte am Telefon nicht genau beziffern werden, da das wiederum auf den Bruch ankäme, eine Amputation käme auf ca. 150€.

Wie kann es zu solchen Preisunterschieden kommen?????

Ich führ mit dem Nin hin und dort teilte man mir mit (2 Ärzte) haben auf das RB geschaut, dass die unserer Tier nicht operieren würden und mit Schonung und Ruhe wieder in Ordnung käme und man in diesem Fall die Risiken der Narkose scheinbar höher einschätzt....Ampotieren könne man immer noch.
Das ist im übrigen auch der Eindruck den ich Teile, das Tier frisst, ist zwar etwas ruhiger, soll er aber auch ruhig sein, damit alles schön weiter zusammen wächst.

Was denkt ihr???

Liebe Grüße

Tina

wie alt ist denn das tier und wie kommt es im moment damit zurecht? wie leben die denn? du hast geschrieben, ein neues Haus im Garten... gibt es da viele möglichkeiten rumzutoben, und vor allem von gewissen Höhen zu hüpfen?

denn eine OP ist ja immer riskant, hängt halt vom Zustand, Alter, Krankheiten etc ab.

Wie siehts da aus? Haben die Ärzte denn Hoffnung, dass das von alleine gut zuheilt und dann auch stabil ist?

Tina, habe Dir eine PN geschickt.

LG Susanne

Du solltest den Kleinen für einige Zeit in einem Käfig oder Stall halten, so dass er nicht so viel rumlaufen und springen kann. Nicht, dass die Bruchstelle sich noch verschiebt.

ich habe 2 kaninchen eins mit einem aufgrund mehrfacher frischer und alter brüche amputierten hinterlauf
und ich habe eins mit einem mehr oder weniger von alleine zusammengewachsenen bruch , das beinchen ist schief zusammengewachsen und steht seitlich ab .

die beeinträchtigung ist bei beiden ungefähr gleich groß bzw gleich gering

das einzigste was sie nicht können ist männchen machen udn große sprünge machen

es hängt also auch von der art des bruches ab, ob eine amputation nötig ist.

über den preis kann ich dir nix sagen weil ich beide tiere schon "so" bekommen habe

mein rat an dich lass dir von einem user aus deiner nähe , einen erfahrenen Ta deinerr nähe nennen und suche den erneut auf .
dann bist du auf der sicheren seite

Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für die Antworten. Also meine 3 Tiere sind knapp 5 Jahre und leben in einem Haus im Garten. Die Grundfäche des Haus ist 4qm groß. Ich habe zum Glück noch keine Ebenen eingebaut, sonst hätte sich das Väterchen vielleicht noch mehr verletzt. Im überdachten Außenbereich befindet sich eine ca. 0,5m tiefe untergitterte Öffnung zum buddeln. Ich habe in einem anderen Forum den Tipp erhalten den kleinen Mann evtl. in einem kleineren Käfig ins Haus zu stellen. So kann der Bruch schön ausheilen und er hat trotzdem Kontakt zu seiner Gruppe. Das Dach des Käfigs muss ich natürlich irgendwie abdecken.
Ich hatte ja im ersten Beitrag ein paar Preise genannt, es wäre echt nett, wenn jemand nähere Infos zu diesem Thema hätte. Die Preisunterschiede und die unterschiedlichen Meinungen über die Therapie machen mich etwas unsicher. Vom Bauchgefühl würde ich sagen, ohne OP ist Väterchen besser dran. Er ist eher ruhig und von daher denke ich, dass er die blöde Zeit gut überstehen wird.

Liebe Grüße

Tina

@ Ingrid

Insgesamt wurde Väterchen von 4 verschiedenen Ärzten angeschaut, 2 aus meiner Heimtierpraxis, diese hatten die Bitte das Tier noch ein einer besagten Tierklinik vorzustellen (450€ Amputation,850 € Konochen richten) und da war dann auch keine Rede mehr von zusammen wachsen lassen.
In der anderen Tierklinik hatte ich einfach mal angerufen und mich makaberer Weise nach deren Preisen erkundigt und die haben gesagt, dass z.B. die Amputaion ca. 100-150€ kostet. Wie kommt es zu solchen Unterschieden????
Wenn es dem Tier hilft, dann auch gerne hohe Kosten, bei scheint Abzocke zu sein.

Liebe Grüße

Tina

Ich hab leider dieses Jahr auch mehrmals Erfahrung mit Beinbruchkaninchen sammeln dürfen.

Also wenn ein komplizierter Bruch mit Marknagel, oder irgendeiner Platte fixiert werden soll, das Tier eine lange Narkose und dementsprechende Narkoseüberwachung usw. braucht, sind 850 € realistisch. Mit Verbandwechseln und Kontrollterminen im Nachgang der OP wird man gut darüber liegen.

Normalerweise darf kein Stupf des Beins mehr aus dem Körper herausstehen. 400 € wenn das Bein an der Hüftgelenkpfanne abgenommen wird, wurde mir bei Puschel auch veranschlagt.

Man kann Kosten senken, wenn das Bein an einer gut erreichbaren Stelle abgetrennt wird, bei der Narkose und der Überwachung der Narkose Abstriche gemacht werden usw.
Da wäre es gut wirklich genau nachzufragen was sie den vor haben.

Es git TAs die kastrieren Rammler für 35€ und bei Anderen kostet es halt 75 €. Die Einen locken halt mit günstigen Preisen, die Anderen verschrecken ihre Kunden mit hoch kalkulierten Preisen.

Mein TA sagt immer, wenn es gut werden soll hat es seinen Preis. Wenn man nur irgendwie das Leben des Tieres zu retten will geht es auch günstiger.

Amputieren wäre für mich die letzte Option.

Mein Schneemann ist damals als Notfall mit einem kaputten Hinterbein zu mir gekommen. Da er sich nicht gut bewegen konnte und Schmerzen zu haben schien, entschieden wir uns für eine OP.

Er hat seit August 2012 Draht im Bein. Die Zeit nach der OP war kein Zuckerschlecken (er musste alleine in einem extrem kleinen Käfig leben und ständig zum Verbandswechsel). Zwischendurch hatte ich Zweifel, ob es nicht an Quälerei grenzt. Zumal er kein einfacher Patient war. Schneemann ist extrem gestresst, wenn man ihn hoch nimmt und Medikamente gibt).

Die OP ist insgesamt zufriedenstellend gelaufen. Er kann sich gut bewegen. Allerdings ist und bleibt Draht ein Fremdkörper. Das Bein neigt zur Nekrose. Wenn es schlimmer wird, muss amputiert werden. Den Draht kann man leider nicht heraus nehmen, da der Knochen zu brüchig ist.

Ich versuche eine Amputation so lange wie möglich heraus zu zögern: Keine Häuser oder andere Erhöhungen, weich ausgepolstertes Gehege, ruhiges Partnertier.

Die von dir genannten OP-Kosten für das Richten des Beines sind realistisch. Mit der Nachkontrolle (Verbandswechsel, Kontrollröntgen) kommt man auf ca. 800 Euro.

Ich musste aus anderen Gründen ein Bein amputieren lassen, die OP dürfte niemals über 200 Euro gekommen sein. Das Tier wiegt 3 Kg, benötigte also schon eine Menge Narkosemittel und mein TA gehört zu der "teuren", aber dafür sehr erfahrenen Gattung.

Meine beiden Beinbruchkaninchen wurden von mehreren TÄ untersucht, ebenso wurden die Röntgenbilder bei Dr. B in München begutachtet und alle kamen zu dem Schluss nicht zu operieren, sondern verknöchern zu lassen.

Der ältere lebt jetzt 2 Jahre gut damit, sogar in Außenhaltung mit viel Freilauf, der andere hat es seit einem Jahr und konnte letzte Woche das erste Mal sogar Männchen machen.

Beide sind schwerer als 5 Kg und es ist jeweils ein Hinterbein.

Zitat:

---

Zitat von Zeppelinchen

Mein TA sagt immer, wenn es gut werden soll hat es seinen Preis. Wenn man nur irgendwie das Leben des Tieres zu retten will geht es auch günstiger.

Amputieren wäre für mich die letzte Option.

---

Warum wäre es für dich die letzte Möglichkeit,
weil das Tier dann doch irgendwann zurechtkommt,
oder mehr leidet, wenn ein Beinchen fehlt oder aus finanziellen Gründen?

Eine Freundin von mir hat es bei ihrem Weibchen machen lassen müssen;
die Kleine kommt mittlerweile recht gut damit zurecht.

Ich weiß es kommen viele Tiere super mit 3 Beinen klar.

Mein Shaft kommt aus guter Haltung, hatte nie Futter oder Bewegungsmangel.

Als er sich im Frühjahr das Vorderbein brach wurde das in einer teuren komplizierten OP repariert. Es brach wieder und wurde wieder repariert. Nun ist es zum Laufen nicht mehr wirklich nutzbar.
Er ist also sozusagen ein Dreibein.

In dieser kurzen Zeit entwickelte er durch die Fehlbelastung Arthrose in allen Gelenken der Hintergliedmaßen. Schlussendlich brach er sich auch noch das Sprunggelenk hinten.
Das nun irgendwie wieder zusammenwachsen muss.
Es haben einige Tierärzte die Röntgenbilder angesehen. Shafts Knochen und sein Blut sind in Ordnung.
Er muss nur einfach zu viel Gewicht hinten aufnehmen. Aus diesem Grund ist eben da am stärksten belastete Bein hinten gebrochen.


So lange ein Bein irgendwie noch nutzbar ist und nicht beim Laufen behindert ist das so viel mehr Wert, als wenn es einfach weg ist.


Aus diesem Grund würde ich im Zweifelsfall, wenn er es von den Schmerzen her aushält abwarten was das Kaninchen draus macht.


Shaft hätte es ohne OP mit dem Vorderbein nicht ausgehalten. Der bekam Schmerzmittel ohne Ende und lag noch immer zähneknirschend in der Ecke.

Ich habe mir gerade eine Hundetransportbox als Krankenstation gekauft. Diese kommt gleich in das Hasenhaus und kann bei gutem Wetter auch mal in den Außenbereich gestellt werden. Oben ist sie zu und kein anderes Tier kann mit seinen Beinchen drin stecken bleiben.

Die 850€ waren nur für das Richten, nicht die Nachkontrolle. Ich habe mich auch wegen meinem Bauchgefühl entschieden mal in der anderen Klinik nachzufragen. Die rieten mir generell davon ab, einen ca. 4 Wochen alten Bruch wieder zu brechen und dann zu richten. Dies entspricht auch meinem Bauchgefühl.

So, ich habe gerade das Haus sauber gemacht und den kleinen Mann in seine Box gesteckt. Er macht einen munteren Eindruck und hat sogar ein wenig mit mir gespielt. Ich denke 3 Wochen Bettruhe und er ist wieder ok. Ist sogar etwas gehüpft. Er bekommt mometan 0,15 ml Metacam und wenn er trotzdem zu starke Schmerzen hätte, würde er sich doch anders verhalten, oder?

Ich habe gerade ein gutes Gefühl und bin irgendwie ganz froh, dass ich ihn nicht direkt gestern in der ersten Klinik zur OP da gelassen habe.

Gute Besserung für´s Väterchen !!
Da muss er nun viel Geduld haben....:taetschl:

Hast du ein digitales Röntgenbild oder kannst du es abfotografieren? Dann kannst du Chirurgen per Mail anschreiben mit den nötigen Infos, wie alt der Bruch schon ist, Gewicht und Alter des Tieres usw. und um eine Meinung bitten. So habe ich es jedenfalls gemacht.

Ein Kontrollröntgen sollte in jedem Fall gemacht und die Stabilität des Bruchs überprüft werden.