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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wenn der Rangniedrigste nicht raus darf...



Keks3006
06.09.2013, 10:50
Huhu :wink1:

Kennt jemand von euch dieses Problem?

Ich habe drei Jungs und ein Mädel und der rangniedrigste der Kerle hat es nicht immer leicht. Patch ist dermaßen schüchtern (obwohl mit Abstand der Größte), dass er das ideale Opfer abgibt, an dem die anderen ihr Selbstbewusstsein aufrichten können.

Derzeit mutiert der Gruppenchef zum Bluthund, wenn Patch das Gehege verlässt, und jagt ihn dann so lange, bis er wieder im Gehege hockt. Mittlerweile traut sich Patch so gut wie nicht mehr raus (dazu kommt, dass er derzeit schnupft und ihn die Verfolgungsjagd vermutlich daher zu sehr anstrengt bzw. er die nötige Luft nicht hat).

Eigentlich hat das lange gut funktioniert, es gab zwar Jagereien, aber es wurde dann auch draußen gekuschelt.

Letztes Jahr, als sie noch zu dritt waren, hatte übrigens der dritte Kastrat an Patchs Stelle irgendwann dieses Problem.

Hat das von euch auch schon jemand erlebt? Ich hoffe ja, dass das jetzt so eine Phase ist, die auch wieder vorbeigeht. Kann da jemand positive Erfahrungen beisteuern oder blieb das dann einfach immer so?

Kaninchen sind ja so fies. :rollin:

Birgit
06.09.2013, 11:05
Ich habe das vor Jahren einmal erlebt :ohje:. Hab auch erst immer abgewartet und gedacht das wird schon wieder und ist nur eine Phase.

Letztendlich mußte ich die Süße rausnehmen. Sie war so verängstigt und hatte auch körperlich abgebaut. Abgesehen von dem seelischen Schaden. Habe ihr dann einen Kastraten geholt und sie ist glücklich gewesen.
Mittlerweile fackel ich da nicht mehr lange und nehme das Tier raus, sobald ich merke es ist in seiner Lebensqualität eingeschränkt.

Dazu gehört in jedem Fall an einem Ort verbannt sein und den nicht mehr verlassen dürfen.

Ich finde man sollte das dann nicht aussitzen und abwarten :umarm:.
Gerade auch für Schnupfer bedeutet Stress ein evtl schlimmer Schub, der kommen kann. Das Immunsystem leidet ebenfalls und er ist ja auch kreuzungücklich.

Ich denke man sollte es nicht ausreizen. :rw:
Bin da mittlerweile echt sensibel und gucke mit das nicht lange mit an.

Evtl würde eine Trennung und später dann ( wenn der Gemobbte sich erholt hat vom Trauma ) eine erneute VG außerhalb des Geheges wagen.

Ich wünsche dir, dass es sich wieder einspielt.
Aber wenn das Tier leidet und schon schnauft und schnieft weil er immer wegrennen muß, würde ich da schon eingreifen - aus Sorge um seine Gesundheit :umarm:

Keks3006
06.09.2013, 11:45
Er schnieft ja nicht, weil er immer wegrennen muss, sondern er schnieft, weil er Schnupfer ist :rw: Bei ihm ist das stark wetterbedingt, Schnupfen kam mit den kühleren Nächten, nicht mit der Jagerei.

Es ist nicht so, als hätte ich nicht schon darüber nachgedacht, ihn abzugeben, als sich die VG über Monate zog. Und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es sinnlos ist. Ich erkläre das mal.

Er baut nicht körperlich ab und ich denke auch nicht, dass er einen seelischen Schaden hat. Wenn, dann hatte er den schon vorher und wird ihn auch in Gegenwart anderer Kaninchen haben, denn er war hier von vornherein sehr speziell. Das mit Lebensqualität einschränken, klar, das stimmt schon. Aber er ist ja nicht in dem Sinne an einen kleinen Flecken verbannt. Sonst müsste man sagen, Kaninchen in reiner Gehegehaltung haben grundsätzlich eine eingeschränkte Lebensqualität, denn das ist das, was er seit mittlerweile vielleicht zwei Wochen hat...

Nächster Punkt: Da ich ihn nicht zwingend abgeben muss, müsste ein mögliches alternatives Zuhause besser sein als das, das er hier hat, denn sonst kann er besser bleiben. Das bedeutet z.B.: Außenhaltung, keine reine Gehegehaltung, Wiesenfütterung usw.. Dazu kommt, dass er schnupft und recht groß ist. Finde da mal nen Platz.

Finde ich tatsächlich den augenscheinlich perfekten Platz für ihn, garantiert mir keiner, dass er in der Gruppe besser zurechtkommt, dass er nicht wieder eine monatelange Vergesellschaftung aussitzen muss, dass er dort nicht der letzte in der Rangfolge ist und dass er dort das Gehege dann verlassen darf. Wird er dort genauso behandelt wie hier, werde ich mich mein Leben lang ärgern, dass ich ihn abgegeben habe, nachdem ich meinen Nachbarn, von denen er kommt, zugesagt habe, dass er bleiben darf, nachdem ich ihn ins Herz geschlossen und die Verantwortung für ihn übernommen habe. Klappt es im neuen Zuhause gar nicht und ich nehme ihn zurück, weiß ich nicht, ob ich ihn nochmal so in meine Gruppe integriert bekomme und es bedeutet erst Recht Stress ohne Ende. Aus dem Grund kann werde ihn auch nicht zweitweise aus der Gruppe rausnehmen. Nochmal diese VG mit zweifelhaften Erfolgsaussichten - das ist keine Option.

Abgesehen davon: Mein Chef ist einfach so. Ist Patch weg, ist dann vielleicht wieder Rockefeller der Dumme, der nicht raus darf (der im Übrigen kein Trauma erlitten hat, weil er letztes Jahr eine zeitlang nicht rausgelassen wurde).

In Paarhaltung werde ich Patch nicht geben, das wäre gegenüber dem Partnertier nicht fair, da er z.B. nie putzt.

Ich verstehe deine Sichtweise und bin dir auch dankbar für deine Antwort. Aber ich denke, dass ich ihn auch zu sehr vermenschliche, wenn ich da weiß Gott was für ein unerträgliches Leid reininterpretieren würde. Das wird er schon noch über eine Zeit weg aushalten können. Blöd wäre nur, wenn er quasi nie mehr rausdürfte, darum geht es mir ja - ob dazu jemand Erfahrungen hat oder ob ich da was machen kann.

Es ist ja auch erst seit vielleicht zwei Wochen so. Patch ist als Schlusslicht nicht perfekt in die Gruppe integriert bzw. darf eben nicht überall hin, aber er ist in meinen Augen nicht tramatisiert, er wird nicht permanent gepiesackt, er ist nicht permanent allein und unbekuschelt. Er würde sich nur freuen, wenn er mal wieder rausdürfte. Draußen, würde ich mal behaupten, war er nämlich wirklich glücklich.



Edit: Ich weiß gerade nicht, ob du die Bilder meiner Gruppe kennst und ob dir die Situation vielleicht dramatischer erscheint, weil du sie nicht kennst :rw:

Daher hier ein Bild von Mitte August (Patch ist der Wildfarbene):
http://up.picr.de/15414814by.jpg

Und hier vom Chef bekuschelt:
http://up.picr.de/15414784wh.jpg

Rabea G.
06.09.2013, 11:48
Ich habe es 2mal erlebt. Immer ausgehend von demselben Tier.
Eine versuchte Dreiergruppe scheiterte daran, dass mein damals neues Weib das alte gemobbt hat mit Hetzen und Jagen. Allie durfte nur in einer Ecke sitzen, ansonsten stürzte sich Emilie auf sie und hat sie zurückgejagt. Ich dachte, es legt sich. Aber als Allie nur noch in ihren eigenen Exkrementen in der Ecke saß und kaum fressen konnte und ich sie in der Ecke füttern musste, habe ich getrennt und meinen damaligen Vermittlungsrammler für Allie behalten.
Als sie starb wollte ich dann eine DreierZF mit dem anderen Paar starten. Wieder ging es los. Mein Mobbingweib ging nun auf den Rammler los. Erst war es seicht und tragbar. Mittlerweile verlässt Sam aber das Gartenhaus nicht mehr und darf auch nicht in den Außenbereich. Er wird zurückgejagt. Er ist panisch und rennt bei der kleinsten Bewegung des Mädels auf die Etage im Haus und bleibt da. Mit dem anderen Rammler gehts an sich.
Ich werde auch hier trennen und auf 4 aufstocken für 2 Paare.

Mein Weibchen ist in meinen Augen absolut nicht gruppentauglich. Sie liebt ihren Partner, aber niemand anderen.

Keks3006
06.09.2013, 11:56
Ah, ok, danke.

Gut, das klingt sehr drastisch, so schlimm ist es hier zum Glück nicht (mehr - während der VG durfte Patch auch nur in einer Ecke sitzen, aber das hat sich gegeben).

Mit meinem Chef ist es auch nicht so, als wäre er auf ein Partnertier fixiert. Der muss nur sehr regelmäßig zeigen, dass er Chef ist. Auch bevor Patch da war, flogen zwischen den beiden Jungs regelmäßig die Fetzen, obwohl sie sich ansonsten geliebt haben.

Irgendwie fordert Patch das aber auch besonders heraus. Er ist von Grund auf zu unterwürfig und lässt sich alles gefallen. Keine Ahnung, was man da machen kann.

april
06.09.2013, 12:29
Ich habe so etwas ähnliches. Mein Karlchen wird eigentlich nicht akzeptiert, und zwar insbesondere nicht, wenn ein bestimmtes Weibchen Saison hat.
Er wird von allen Männchen gejagt, besonders aber vom Zweitletzten in der Hierarchie. Karlchen wirkt nicht verängstigt, frisst aber in der Saison alleine und hat so seine Mittel und Wege gefunden. Obwohl es die Stimmung nicht grundsätzlich gehoben hat, als er ein ranghöheres schlafendes Tier in den Hintern gebissen hat.
Jetzt, wo die Saison vorbei ist, darf er wieder bei den Weibchen sein. Aber beim Männerclub ist er nicht willkommen - die übrigen vier Männchen lümmeln oft zusammen.

Sabine
06.09.2013, 14:37
Ich selbst neige nicht zur "Vermenschlichung" meiner Kaninchen, aber ich habe erst kürzlich etwas Ähnliches erlebt, das mich dann dazu veranlaßt hat, das Tier aus der Gruppe zu nehmen, welches das rangniedrigste Tier schikaniert hat. Ich hatte ein sehr harmonisches Paar und habe ein Weibchen dazugesetzt. Die Zusammenführung verlief ganz normal, die Drei lagen sogar schon zusammen. Nach einigen Wochen aber begann das "neue" Weibchen das hinzugekommene nonstop zu jagen, sobald es aus seiner Ecke herauskam. Es war schließlich so verängstigt, daß ich es separat füttern mußte, es verlor Gewicht und ließ sich nicht einmal mehr von mir anfassen, sondern sprang weg, obwohl es sonst immer superkuschelig gewesen ist. Es kam nicht mehr aus dem Gehege zum Zimmerauslauf und machte keine Luftsprünge mehr. Auch die Kastra des dominanten Tieres brachte keinerlei Verbesserung.

Ich habe daraufhin das dominante Weibchen aus der Gruppe herausgenommen. Inzwischen hat sich das schikanierte Weibchen sichtbar erholt, und ganz ohne Vermenschlichung: Ihr geht es ganz offensichtlich nun physisch und psychisch besser.

Mümmel
06.09.2013, 17:08
Ohne jetzt alle Antworten gelesen zu haben....

Ich hatte es sogar schonmal, dass bei 8 Kaninchen keiner außer dem Chef, den beiden Weibchen und dem Lieblingskastraten des Chefs raus durfte. Der Chef hockte höchstpersönlich neben der Tür und jagte alles, was herausging wieder herein - und das waren gleich 4 Kaninchen, die nicht raus durften. Das blieb so für ein Jahr, dann erkrankte der Chef an EC und war nicht mehr Chef.

Kaninchen sind territorial und Kaninchen, die sich sonst lieben, können sich auf bestimmten Revieren, in die sie nicht immer dürfen, kloppen - aber nur dort, nicht "Zuhause".

Was ich raten kann... uff... du kannst nicht allzuviel machen, nur hoffen, dass es sich ändert und dem, der nicht rausdarf separat Auslauf zu verschaffen - vorausgesetzt das Problem besteht nur draußen. Verstecke nahe des Ausgangs könnten auch helfen, das klappt aber nicht immer.

Keks3006
06.09.2013, 23:55
Danke euch. Ich weiß nicht, ob ich mich zu drastisch ausgedrückt habe. Aber Patch kann guten Gewissens in der Gruppe bleiben. Eure Beispiele scheinen mir auch sehr krass - wäre es hier so schlimm, hätte ich längst getrennt, das hat nichts mehr mit Vermenschlichung zu tun, wenn ein Kaninchen so sichtlich leidet.

Patch leidet aber nicht. Er ist halt sehr eindeutig das Gruppenschlusslicht; er muss Platz machen, wenn er den anderen im Weg sitzt, er darf die Schutzhütte nicht betreten, das Mädel findet ihn von den Kastraten am uninteressantesten und neuerdings darf er halt nicht mehr aus dem Gehege raus. Er wird aber weder ständig malträtiert noch baut er körperlich ab (im Gegenteil, er hat ordentlich zugelegt, seit er hier ist) noch wirkt er unzufrieden oder psychisch fertig. Die anderen springen mit ihm öfters etwas grober um, weil sie wissen, dass er sich das gefallen lässt. Das wars aber auch schon. Wenn ich da reininterpretieren würde, dass er totunglücklich ist, dann wäre das extrem übertrieben.



Ich habe so etwas ähnliches. Mein Karlchen wird eigentlich nicht akzeptiert, und zwar insbesondere nicht, wenn ein bestimmtes Weibchen Saison hat.
Er wird von allen Männchen gejagt, besonders aber vom Zweitletzten in der Hierarchie. Karlchen wirkt nicht verängstigt, frisst aber in der Saison alleine und hat so seine Mittel und Wege gefunden. Obwohl es die Stimmung nicht grundsätzlich gehoben hat, als er ein ranghöheres schlafendes Tier in den Hintern gebissen hat.
Jetzt, wo die Saison vorbei ist, darf er wieder bei den Weibchen sein. Aber beim Männerclub ist er nicht willkommen - die übrigen vier Männchen lümmeln oft zusammen.

Hmm, interessant. Vielleicht sind es ja die Hormone. Den Chef habe ich letztens noch sehr auffällig und plump um das Mädel herumschlawinern sehen. Ansonsten finden die Jungs ihn eigentlich ganz ok...


Ohne jetzt alle Antworten gelesen zu haben....

Ich hatte es sogar schonmal, dass bei 8 Kaninchen keiner außer dem Chef, den beiden Weibchen und dem Lieblingskastraten des Chefs raus durfte. Der Chef hockte höchstpersönlich neben der Tür und jagte alles, was herausging wieder herein - und das waren gleich 4 Kaninchen, die nicht raus durften. Das blieb so für ein Jahr, dann erkrankte der Chef an EC und war nicht mehr Chef.

Kaninchen sind territorial und Kaninchen, die sich sonst lieben, können sich auf bestimmten Revieren, in die sie nicht immer dürfen, kloppen - aber nur dort, nicht "Zuhause".

Was ich raten kann... uff... du kannst nicht allzuviel machen, nur hoffen, dass es sich ändert und dem, der nicht rausdarf separat Auslauf zu verschaffen - vorausgesetzt das Problem besteht nur draußen. Verstecke nahe des Ausgangs könnten auch helfen, das klappt aber nicht immer.

Ja, exakt so ist es hier auch, das Problem gibt es so nur draußen. Verstecke gibt es genug, hilft aber immer nur kurz. Das Komische ist, dass das erst vor Kurzem angefangen hat - raus können sie schon seit Februar und es war nie ein Problem. Ich habe deshalb die seichte Hoffnung, dass es irgendwie hormonell-jahreszeitlich bedingt ist, weil ich meine, dass es letztes Jahr mit dem anderen Kastraten auch irgendwie um diese Zeit rum anfing. Weil sie dann eine Zeitlang nicht mehr raus konnten wegen Umgrabungsaktionen, kann ich leider gar nicht sagen, wie sich das entwickelt hat/hätte. Aber ich glaube, nachdem sie dann den Winter über nicht rauskonnten, durften sie erst mal alle wieder. Wenn es so weitergeht, versuche ich einfach mal, ob es was hilft, wenn sie für einige Tage eingebunkert bleiben.

Ich kann ja nicht darauf warten, dass mein Chef krank wird :ohje:

Mümmel
07.09.2013, 10:01
Der Chef muss nicht gleich schwer krank werden, damit es sich ändert. Das war nur ein Beispiel. Bei Kaninchenbeziehungen ändert sich immer mal was (siehe, dass er plötzlich nicht mehr raus darf). Es ist etwas schwer vorhersehbar, aber hoffen, dass es sich von selbst wieder gibt, kannst du auf jeden Fall.

Wilbur durfte auch zuerst nicht raus und wurde immer wieder von Robin hereingejagt. Der Kleine blieb aber hartnäckig, nutzte Verstecke und jetzt ist es das normalste der Welt, dass er bei den anderen sitzt. Das war aber zugegeben noch während der mehrere Monate dauernden Vergesellschaftungsphase.

Jedenfalls drücke ich die Daumen, dass es sich wieder gibt. Dass es an den Hormonen liegen kann, ist auch ein interessanter Verdacht.

Keks3006
07.09.2013, 14:33
Danke :umarm:

Patch könnte sich ja drauf verlegen, dann rauszugehen, wenn die anderen drinnen sind. Das ist dann zwar nicht die Prime-Time, aber gut. Mal sehen, ob er den Dreh rauskriegt.

Heute wirkt er etwas müde. Eigentlich dachte ich, der Schnupfen wäre gerade gut im Griff mit Engystol und zurückgegangen. Nun wird es aber wohl doch der Tierarzt.

Franziska T.
13.09.2013, 22:04
Heute wirkt er etwas müde. Eigentlich dachte ich, der Schnupfen wäre gerade gut im Griff mit Engystol und zurückgegangen. Nun wird es aber wohl doch der Tierarzt.

Oh je, das ist natürlich ätzend :umarm:
Ich hoffe, dass es ihm bald besser geht, vielleicht kommt er, wenn er richtig fit ist, auch besser mit den anderen klar, manchmal gibt es ja Krankheitsbedingte Streitereien in der Gruppe.

Keks3006
13.09.2013, 23:01
Ja, daran dachte ich auch schon, aber er ist jetzt wieder fit, hat halt morgens immer ein feuchtes Näschen. Sonst benimmt er sich ganz normal. Er langweilt sich halt drinnen allein im Gehege, nehme ich an, und liegt entsprechend viel rum, wenn die anderen draußen sind. Vielleicht habe ich da auch voreilig reininterpretiert, dass er stärker kränkelt.

Heute Nachmittag wollte ich mit ihm zum Tierarzt, aber da war plötzlich die Nase trocken. Eigentlich wollte ich endlich einen Abstrich machen lassen, aber die Tierärztin riet mir dann davon ab, weil das besser bei Schnupfnase ginge. Also bekam er noch etwas Aufschub.

Valerie
14.09.2013, 00:41
Auch wenn die Saison um ist - im Moment ist Klopfer, der Chef meiner Gruppe, total scharf auf Fluffy. Zieht Kreise um sie, versucht sie zu rammeln, putzt sie ewig lang und tatsächlich brummt er sogar.
Da hat Jack (Rangniedrigster) gar nichts zu melden und wird verjagt, sobald er sich Klopfer nähert - notfalls mit einem Grunzen.
Vor 2, 3 Wochen haben auch alle noch aus einem Napf gemampft und zusammen im Klo gesessen, doch nun hat Klopfer ein Problem damit und verjagt Jack. Ich bin zuversichtlich, dass es besser wird.
Es gab auch schon vorher so ähnliche Phasen, die sich wieder gelegt haben.
Ich drücke dir die Daumen, dass es bei dir ähnlich ist und es einfach wieder wird.

Keks3006
14.09.2013, 01:06
Danke. Ich hoffe, bei dir wird dann auch schnell wieder alles normal!

Keks3006
14.09.2013, 10:59
Hmm, ich glaube, Patch hat Milben. Ihm stehen entlang des Rückgrats schon länger ein paar Fellbüschel ab und ich dachte, er ist im Fellwechsel, allerdings habe ich heute ein paar Hautschüppchen daran entdeckt. Vielleicht ist das ja auch des Rätsels Lösung. Zumindest hoffe ich das.

Sabine
14.09.2013, 11:24
Milben können aber auch gerade die Folge des Stresses sein, dem Patch zurzeit ausgesetzt ist.

Birgit
14.09.2013, 12:10
Milben können aber auch gerade die Folge des Stresses sein, dem Patch zurzeit ausgesetzt ist.

:freun:


Durch Stress können einige körperlichen Probleme auftreten.
Das ist nicht zu unterschätzen.
Abgesehen vom Seelischen :girl_sigh:

Keks3006
14.09.2013, 12:22
Weiß ich. Mir geht es auch nicht gut damit und ich werde eine Lösung finden, wenn er dauerhaft nicht rausgelassen wird. Ich werde aber keine große Entscheidung fällen, nachdem er jetzt nur mal für ein paar Wochen nicht rausdurfte und ich noch gar nichts versucht habe, um das zu ändern. Nach wie vor denke ich nicht, dass er jetzt schon unerträgliche seelischem Druck ausgesetzt ist, auch wenn die Situation natürlich blöd ist.

Ich werde jetzt seine Milben erst mal behandeln und seinen Schnupfen. Montag wird endlich ein Abstrich gemacht, sollte er nicht wieder eine trockene Nase haben, wenn ich gerade losfahren will. Ich werde Diego dann mit in die Box setzen und beide im Garten rauslassen und die Eingangstür erst mal verschließen. Vielleicht regeln sie das dann. Hilft das nicht, werde ich den Freigang für eine Weile streichen und abwarten, wie es danach klappt und was es ausmacht, wenn Patch wieder richtig fit ist.

Sollte sich gar nichts ändern, werde ich die Situation nicht bis an sein Lebensende anschauen. Vermutlich werde ich ab Februar kommenden Jahres wieder komplett zu Hause wohnen und belaste nicht mehr ein paar Tage die Woche meine Großeltern mit den Tieren, dann könnte ich ihm evtl. eine Partnerin suchen, auch wenn mir das etwas widerstrebt, da er nach wie vor nicht recht putzen will... Mein Traum ist ohnehin eine Riesengruppe auf einem benachbarten Grundstück, das meinem Opa gehört. Das hätte eigentlich noch eine ganze Weile Zeit, hinsichtlich der Finanzen. Aber wenn man will, ist ja Vieles möglich. Dann könnte ich vielleicht Patch mit einer eigenen großen sanften Freundin dort halten und irgendwann meinen Traum erfüllen und um weitere Riesen ergänzen...

Franziska T.
14.09.2013, 19:57
Ich denke, es ist eine gute Idee, jetzt erstmal die gesundheitliche Lage genauer abzuchecken.
Und dass du einen Plan B hast, falls es doch dauerhaft nicht mehr besser werden sollte, ist auch gut.
Aber ich hoffe erstmal mit euch, dass sich die Lage wieder verbessert :umarm:

Keks3006
15.09.2013, 13:16
Danke :umarm:

Im Moment scheint es eher schlechter zu werden :ohje: Heute Morgen wurde Patch auch im Gehege gejagt, und zwar gleich von zweien, dem Chef und meinem Mädel.

Ich bin jetzt doch so weit, dass ich ihn auf lange Sicht gerne aus der Gruppe rausnehmen würde. Die Frage ist nur, ob es nochmal besser wird und ich das Vorhaben etwas herauszögern kann, denn eigentlich möchte ich derzeit kein weiteres Kaninchen aufnehmen (und ich habe auch die Befürchtung, dass meine lieben Großeltern das nicht unbedingt mitmachen).

Heute Morgen war ich aber mal kurz auf dem Grundstück, auf das ich ihn verfrachten würde, um mal zu schauen, was da möglich ist. Ich könnte mit relativ geringem Aufwand eine Fläche abzäunen, die ich auf 200m² schätzen würde, und irgendwo dort rein ein Gehege bauen. Fragt sich nur, von welchem Geld.

Anika B.
22.09.2013, 19:50
also ich hatte das damals nach der VG. holly durfte aus der käfigunterschale nicht raus. er wurde dann von spike sofort zurück gejagt. nach einem tag habe ich mir dann holly geschnappt und ihn einfach ins gehege gesetzt. danach war gut und spike hatte ihn nie wieder zurück gejagt...

Sabine
23.09.2013, 11:01
Hast Du es schon einmal mit Bachblütentherapie versucht? Es gibt welche gegen Aggression, ich habe von Fällen gehört, in denen sie geholfen haben.

Keks3006
23.09.2013, 15:08
also ich hatte das damals nach der VG. holly durfte aus der käfigunterschale nicht raus. er wurde dann von spike sofort zurück gejagt. nach einem tag habe ich mir dann holly geschnappt und ihn einfach ins gehege gesetzt. danach war gut und spike hatte ihn nie wieder zurück gejagt...

So einfach ist es hier leider nicht...


Hast Du es schon einmal mit Bachblütentherapie versucht? Es gibt welche gegen Aggression, ich habe von Fällen gehört, in denen sie geholfen haben.

Nein, ich hatte mal drüber nachgedacht, aber ich muss zugeben, dass ich Bachblüten für Hokuspokus halte :rw: Außerdem müsste ich dann wahrscheinlich alle anderen Kaninchen gegen Aggressionen behandeln und Patch am besten auch noch was für ein besseres Selbstbewusstsein geben... Hmm, ich weiß nicht.

Auf lange Sicht hätte ich mittlerweile gerne eine Riesin für Patch und dazu wieder das Trio, glaube ich. 100%ig Anschluss gefunden hat er in der Zeit ja leider nie, obwohl er den ganzen Sommer über akzeptiert und bekuschelt wurde und sehr gelöst und glücklich wirkte.

Birgit
23.09.2013, 19:30
Hast Du es schon einmal mit Bachblütentherapie versucht? Es gibt welche gegen Aggression, ich habe von Fällen gehört, in denen sie geholfen haben.

Hier hat es wirklich gut geholfen.
Hab eine Anamnese erstellen lassen von einer THP . Die hat dann das Passende zusammengestellt.
Dieses fertige Zeugs, was man so frei erwerben kann, halte ich für Unsinn und denke man sollte das auf das Kaninchen speziell abstimmen.

Einen Versuch wäre es doch wert :rw:

Keks3006
23.09.2013, 20:50
Klar, dass es wenn eine extra zusammengestellte Mischung sein sollte... aber das ist doch sicherlich teuer :rw:

Ist ja nicht so, als würde ich ungerne Geld für meine Tiere ausgeben. Aber nun muss ich in dieser Woche erstmal Patchs Schnupfenabstrich und Medis bezahlen und habe ehrlich gesagt ziemlich Hemmungen, direkt wieder Geld in eine Therapie zu investieren, hinter der ich nicht mal stehe...

Trotzdem natürlich danke für den Tipp :umarm: Ich werde es zumindest mal im Hinterkopf behalten.

Bunny
25.09.2013, 20:15
ich hätte Angst das er vor lauter Stress einen E.C.-Ausbruch bekommt, ich würde da nicht mehr herumexperimentieren

Keks3006
26.09.2013, 21:38
Ich experimentiere ja nicht, ich warte. Und wieso sollte er jetzt auf einmal einen EC-Ausbruch kriegen - und im Falle eines kompletten Umzugs und einer VG mit fremden Kaninchen und zweifelhaftem Ausgang, was deutlich stressiger wäre, nicht?

Keks3006
03.10.2013, 21:37
Ich weiß gerade nicht, was ich tun soll :girl_sigh:

In den letzten Nächten gab es wohl immer mal Jagereien, zumindest habe ich morgens Fell gefunden. Gerade geht es wieder. Nur das Nicht-Rauslassen fand ich für ihn vertretbar, aber der Zoff im Gehege ist jetzt schon sehr blöd. Ich weiß nicht, ob es besser wäre, ihn den Winter über noch in der Gruppe zu lassen oder ihn umzusetzen und ihm eine Partnerin zu suchen. Ich weiß auch nicht, ob ich für ein weiteres Kaninchen schon vor dem Winter das Okay meiner Familie bekomme und die Suche nach einer passenden Kandidatin gestaltet sich aufgrund der Umstände (Patchs Schnupfen und die Freilandhaltung, außerdem suche ich nachMöglichkeit nach einer Riesin) auch schwierig. Und ihn alleine zu setzen wäre vermutlich mehr Stress als ihn in der Gruppe zu lassen, weil er alleine so panisch ist.

Die einzige bisherige Kandidatin, die in Frage käme, ist erst sechs Monate alt und ich weiß nicht, ob sie damit nicht zu jung für ihn ist, wo er doch eher Sicherheit und Beständigkeit braucht (Genaueres über ihren Charakter muss ich noch in Erfahrung bringen, wenn es ernst wird).

Ich hatte eigentlich nicht vor, so bald wieder ein Tier aufzunehmen. Ich war gerade ganz glücklich mit allem und jetzt steh ich schon wieder vor meinen Großeltern und muss bitteln und betteln, damit ich das möglich machen kann :ohje: Aber so herum geht es mit Sicherheit schneller, als Patch zu vermitteln, und ist mir grundsätzlich natürlich auch die liebere Lösung... Eigentlich würde ich das gerne noch für ein paar Monate nach hinten schieben, damit ich zumindest wieder fest zu Hause wohne und Geld für ein Gehege angespart habe, aber ich weiß nicht, ob das so lange zumutbar für ihn ist, wenn sich der Streit nicht legt.

Fellfie
03.10.2013, 22:25
Letztlich musst du das ganz alleine entscheiden.

Ich hatte auch so einen Kandidaten hier, der von seiner Partnerin regelrecht gemobbt wurde. Sie hat ihn ziemlich gejagt, auch eine Dreierkonstellation und ihre Kastration brachten keine Ruhe rein. Das Gehege war in der Küche, das durfte er nicht verlassen, wenn es Auslauf im Wohnzimmer gab und hatte dort auch mehr oder weniger eine zugewiesene Ecke. Und manchmal hoppelte sie aus dem Wohnzimmer in die Küche, jagte ihn ein bisschen und dann wieder zurück. Einfach so. Als ich eines Tages nach Hause kam und sie hatten ihm das Ohr getackert, habe ich ihn aus der Gruppe genommen, weil ich es nicht mehr zumutbar fand. Er hatte enormes Stress und war gleichzeitig trotz Gesellschaft sehr einsam und am Ende regelrecht deprimiert. Es wurde besser als er alleine war und noch viel besser, als ich ich eine nette Partnerin gesucht habe, die er leider überlebt hat. Ursprünglich hatte ich überlegt, ihn zu vermitteln, hab's dann aber nicht übers Herz gebracht.

Seine letzte Partnerin war dann deutlich jünger als er (5 Jahre er, ein dreiviertel Jahr sie als ich sie vergesellschaftet habe) und das klappte hervorragend. Sie haben charakterlich eben einfach gut zusammen gepasst. Das Alter sollte mMn nicht unbedingt ein Hindernis sein für eine stabile Kaninchenpartnerschaft. Wenn sie zu zickig wird, kann man immer noch kastrieren.

Saskia
04.10.2013, 07:47
Ich habe auch so einen Prügelknaben. Hemy hat jahrelang friedlich und sehr harmonisch in meiner Vierergruppe gelebt und nachdem erst der andere Rammler wegen einem Abszess länger aus der Gruppe musste und dann er selbst seine Vorderzähne verloren hat, war nur noch Krieg zwischen den Beiden. :ohje:
Ich hab es monatelang versucht. Nach einem halben Jahr bin ich umgezogen, aber im neuen Gehege wurde es nur schlimmer. Hemy wohnte zum Schluss nur noch auf einem kleinen Regalbrett, das durfte er nicht verlassen. Die beiden Mädels waren weiterhin nett zu ihm und eine kam oft ihn auf seinem Brett besuchen. Der andere Rammler hat ihn sofort angegriffen.
Ich habe letztendlich getrennt und zwei Pärchen gemacht. Mit seiner Loesje hat er sich immer sehr verstanden und er wurde allein mit ihr deutlich entspannter.
Leider ist sie vor zwei Jahren verstorben, die erst neue Partnerin hat er gar nicht akzeptiert und war immer nur auf der Flucht. Da habe ich auch Bachblüten für ihn ausprobiert, aber die halfen ihm nicht. Nach drei Monaten kam der nächste Versuch mit einer anderen Partnerin, da war es das gleiche Spiel. Mein Glück war dann, dass der andere Rammler verstarb und das zweit Weib mit zu den Beiden. Hemy hat sie direkt wieder akzeptiert. Mia war dann immer Puffer zwischen Hemy und dem neuen Weib.
Nun ist Mia auch gestorben und Hemy ist mit Paula alleine. Das jetzt war einig Tage ein Drama, weil er immer noch Angst hat. Sie darf nie seine Nähe suchen, dann rennt er panisch davon. Mittlerweile geht er aber öfter zu ihr und dann kuscheln sie auch. So rum ist es für ihn okay.

Fellfie
04.10.2013, 11:56
Da fällt mir noch ein:


Hast du mal bei der Kanincheninsel geschaut? Da suchen momentan noch zwei große Damen, die auch schon deutlich über ein Jahr sind.

http://www.kanincheninsel-egelsbach.de/index.php/vermittlung/vf

Keks3006
04.10.2013, 21:03
Danke :umarm:

Ich finde, bei seinen eigenen Tieren ist man immer so gehemmt, die Entscheidungen zu treffen, die man anderen in der Situation raten würde. Da brauche ich oft irgendwie Anstöße von außen.

Gestern habe ich noch mit meinem Freund gesprochen, von dem ich dachte, dass er das eher kritisch sieht mit einem weiteren Kaninchen, weil er immer meint, wenn er mich nicht zurückhält, habe ich bald einen ganzen Zoo. Aber er ist klar dafür und meint, dass es das beste ist, wenn Patch hier sein eigenes Reich bekommt. Jetzt schaue ich, was wann wie möglich ist.

So schlimm wie bei Saskia ist es bei Weitem noch nicht, ein Weilchen wird Patch noch in seiner Gruppe aushalten. Wenn ich beim Telefonat mit ihrer Pflegestelle einen guten Eindruck von der jungen Riesin bekomme und das Gefühl habe, dass es passt, werde ich es mit ihr versuchen, sobald ich grünes Licht bekomme.

Ich glaube nicht, dass die Kanincheninsel Nicht-Schnupfer zu Schnupfern und in Freilandhaltung vermittelt, deshalb hatte ich mich da nicht weiter umgeschaut.