Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kaninchensyphilis
Christiane S.
04.12.2012, 19:01
Da mir nun in den vergangenen zwei Monaten in zwei unterschiedlichen Fällen Kaninchensyphilis (Tiere aus unterschiedlichen Gruppen) begegnet ist, habe ich angefangen, mich damit "intensiver" zu beschäftigen, allerdings finde ich dazu leider nicht sehr viel.
Auf deutsch hauptsächlich http://de.wikipedia.org/wiki/Kaninchensyphilis
und http://www.birgit-drescher.de/kaninchen05.html.
In englischer Sprache sieht es da schon etwas besser aus
bspw http://www.criver.com/SiteCollectionDocuments/rm_ld_r_Treponema_Paraluiscuniculi.pdf, http://www.helium.com/items/1390994-rabbit-syphilis-symptoms-and-treatment oder http://en.allexperts.com/q/Rabbits-703/2009/5/Rabbit-Syphillis-forever.htm
Im Moment bin ich auf der Suche nach einer Methode zum Nachweis von Kaninchensyphilis in nicht akuten Krankheitsfällen, die auch tatsächlich in einem Labor durchgeführt werden kann / wird - sprich: Ich möchte wissen, ob Tiere, bei denen der Verdacht auf Syphilis besteht, es aber momentan nicht akut haben, Träger dieser Krankheit sind.
Wenn ich es recht verstehe, könnte wohl der RPR-Antikörpertest (aus der Humanmedizin) hilfreich sein, siehe hierzu u.a. http://www.apotheken-umschau.de/Geschlechtskrankheiten/Syphilis-Diagnose-11630_4.html oder http://www.webmd.com/sexual-conditions/syphilis-tests.
Hat vielleicht einer von Euch eigene Erfahrungen damit gemacht? Oder hat noch eine Idee?
Bisher habe ich mit der Mikrobiologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover, mit dem Laves (Nds. Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) sowie den Laboratorien/Laborverbunden Idexx und Laboklin gesprochen. Doch bisher Fehlanzeige... Keiner konnte mir weiterhelfen. :girl_sigh:
Ich würde mich sehr über Antworten freuen und danke Euch schon einmal im Voraus.
Liebe Grüße :wink1:
Walburga
04.12.2012, 19:27
Laut Ewringmann 2010
- Diagnose ergibt sich v.a. durch das typische klinische Bild
- Erregerindentifikation, nur mithilfe der Dungelfeldsmikroskopie von Geschabseln und mit speziellen Färbemethoden möglich die von einzelnen veterinärdiagnostischen Laboren angeboten werden.
Bei meiner Huddi bestand der Verdacht auf eine Kaninchensyphilis schwellung der Vulva und Sterilität beim Vorbesitzer.
Frau Dr. H in Augsburg wies darauf hin, dass man die Krankheit an den klinischen Symptomen (Rötungen, Bläschenbildung usw. diagnostizierte. Andere Krankheiten, wie z.B. v.a. Unfruchtbarkeit, Schnupfen, Herzprobleme evtl. häufig eitrige Prozesse um das Maul, ergeben einen Verdacht auf eine evtl. Syphilisgrunderkrankung.
Der Durchseuchungsgrad von Zuchtbeständen ist extrem hoch. D.h. So lange keine akuten Probleme bestehen wird nicht behandelt. Jungtiere stecken sich meist schon beim Säugen bei der Mutter an.
Bei mir stand im Raum ob Huddi nun ein Aussätziger wird und keinen Kontakt zu nicht infizierten Artgenossen haben darf. Frau Dr. H entgegnete, dass wenn die Krankheit nicht mehr akut, im Besonderen die Vulva nicht mehr schmerzhaft ist, würde sie sich keine Sorgen machen. Da die meisten Tiere sowieso schon einmal einem Syphilisträger begegnet sind.
Christiane S.
04.12.2012, 19:53
Vielen Dank für die Antwort :flower:
Eines meiner Kaninchen hatte vor kurzem Syphilis, daher weiß ich, wie das im akuten Fall aussieht (nicht schön... :ohje:). Mich würde nun eben interessieren, welches der Tiere der ursprüngliche Träger gewesen ist und ob somit eine Ansteckungsgefahr für weitere Tiere besteht. Zum Anderen möchte ich bald ein Tier aufnehmen, dass selbst aus einem Bestand kommt, in dem Syphilis gerade erst vorgekommen ist.
Soweit ich weiß, behandelt man keine Tiere, die das nicht akut haben, dennoch wüsste ich gerne, ob es eines der Tiere hat, um im Ernstfall noch schneller reagieren zu können.
Bisher habe ich kein Labor gefunden, das die Dunkelfeldsmikroskopie, die Du angesprochen hast, durchführt. Deshalb suche ich nach anderen Möglichkeiten...
Ich habe noch eine weitere Frage zur Kaninchensyphillis: können erkrankte und austherapierte Tiere zu anderen Tieren vermittelt werden, auch wenn diese keine Vorerkrankung haben? Ich habe nämlich eine Quelle gefunden, die sagt, dass latente Erreger in den Lymphknoten verbleiben können, so dass ggf bei Stress eine erneute Infektion inkl. Ansteckungsgefahr entstehen kann: http://www.tierklinik.de/medizin/infektionskrankheiten/bakterielle-infektionen/kaninchensyphilis
Weiß von Euch noch jemand mehr darüber?
Hallo Klaudia,
es ist wohl möglich, dass erneut Syph ausbrechen kann, auch wenn es richtig behandelt wurde. Der Erreger schlummert wohl ähnlich, wie Herpes, im Körper.
Ich weiß nicht, ob man ein Tier mit einer austherapierten Behandlung zu einem Tier ohne Erkrankung setzen kann. Rein vom Gefühl her, würde ich zu "ja" tendieren. Man setzt ja auch "überall" ehemalige EC-Kaninchen dazu, bzw. lässt nicht erst einen Test machen, bevor man es in eine Gruppe integriert. Es ist zwar ein hinkender Vergleich, das weiß ich, aber ich persönlich hätte jetzt keine sonderlich große Angst, wenn ich ein austherapiertes Syph-Kaninchen in eine meine gesunde Gruppe setzen würde.
Aber ich lasse mich gerne belehren und bin auch an anderen Meinungen interessiert. :rw:
Katharina
11.08.2013, 12:18
Wir können demnach auch nicht sicher sein schon längst solche Trägertiere im Bestand zu haben.
Wir können demnach auch nicht sicher sein schon längst solche Trägertiere im Bestand zu haben.
Ja. eben. :girl_sigh: Das kann ja teilweise ewig in den Tierchen schlummern bis es zum Ausbruch kommt. Deshalb auch mein Gedankengang mit der gesunden Gruppe.
Vielen Dank Ihr Lieben! :flower: Das sind auch meine Gedankengänge.
Mich würde auch weiterhin interessieren, ob jemand hier im Forum dazu weitere Quellen oder Aussagen von TA´s zu dem Thema hat.
Nadine S.
13.08.2013, 06:12
ich habe aus einem Notfall momentan 2 Syphilis Kaninchen.
Habe dazu meine TA befragt, sie sagt: Das Syphilis immer wieder zum Ausbruch kommen kann.
Es gibt einmal Träger Tiere und dann die den Chronischen Verlauf haben.
Die Träger Tiere stecken die gesunden an.
Bei den Chronischen kommt schubweise der Syphilis immer wider zum Ausbruch.
Sie hat öfter chronisch kranke bei sich in ihrer Praxis mit Schüben.
Meine TA sagt,sie würde,wo man von weiss, das die mal Syphilis hatten nicht zu gesunden Kaninchen ZF.
okay, Danke Nadine :flower:
Ich krame diesen Thread mal hervor :wink1:
Ich habe eine Bitte um Vermittlungshilfe erhalten.
Es geht um ein Pärchen, wovon eines der Tiere Kaninchensyphilis hatte, aber erfolgreich behandelt wurde, keine Symptome mehr zeigt. Das Partnertier ist gesund geblieben.
Würdet ihr ein solches Pärchen nur zu anderen Syphilis-Träger-Tieren vermitteln? Ggf. natürlich nur solo als Pärchen, wenn jemand keine Kaninchen hat...
Ich kenne mich mit dieser Kaninchen-Erkrankung bisher überhaupt nicht aus - vielleicht hat der ein oder andere aktuelle Tipps aus eigener Erfahrung :flower:
Vielen Dank vorab :wink1:
Katharina
01.02.2020, 19:33
Ich habe kein Tier mehr, wo diese Diagnose bekannt ist, aber seinerzeit (über 10 Jahre her) beim großen Animalhoarding in Lübbecke gab es auch Kaninchensyphilis, die Tiere wurde im zuständigen TH behandelt und ganz normal, allerdings als Schnupfer, da dieser nachgewiesen wurde, vermittelt. Zu mir kamen damals Lisa und Samira, die keine Symptome hatten und hier von ihren wechselnden Partnern niemand angesteckt haben.
Das soll jetzt nur ein Erfahrungsbericht sein, einen wirklichen Rat kann ich nicht geben.
Unsere Patentiere Helmuth (lebt leider nicht mehr) und Horst kamen aus einem Animalhoardingfall in meiner Nähe. Waren damals knapp 50 Tiere. Die beiden hatten bzw. haben Syphilis. Und das auch sehr ausgeprägt bzw. mit Folgeschäden. Diese Tiere würde ich bei einer Vermittlung tatsächlich nur zu Trägerb vermitteln. Aber bei behandelter und symptomloser Syphilis würde ich solche Tiere ganz normal vermitteln. Ich sehe das so wie bei EC-Tieren. Nur weil ein Tier einmal einen Schub hatte, der aber ausbehandelt und das Tier danach völlig unauffällig ist, würde ich jetzt nicht speziell ein EC-Partnertier suchen. Gleichwohl würde ich bei der Vermittlung auf den Hintergrund hinweisen.
Walburga
01.02.2020, 20:10
Wenn für einen ein laxer Umgang mit EC Trägern gerechtfertigt ist kann man mit Syphilis Trägern wohl ähnlich verfahren.
Bei mir lebten vor Jahren zwei Syphilis Träger in der Gruppe. Sie wurden in akuten Schüben therapiert. Andere Tiere steckten sich augenscheinlich nicht an. Eines der Mädels war eine Weile vermittelt, dort reagierte man auf einen Schub aber erst als sie fiese Symptome hatte.
Ich würde einen Syphilis Träger nur noch an Leute geben, die sich des Risikos bewusst sind und nah genug an den Tieren sind um die rechtzeitig zum TA zu bringen. Heilbar ist Kaninchensyphilis nicht und das sollte man auch so kommunizieren.
Alexandra K.
01.02.2020, 20:12
Tiere mir behandelter, symptomloser Syphillis würde ich auch zu gesunden setzen.
Hallo iNie, schreib doch mal Jenny G. an, sie hat langjährige Erfahrung mit Syphilis. Dabei handelt es sich übrigens um die von Claudia Mü erwähnten Tiere.
Mich interessiert das Thema auch brennend, wenn du Erkenntnisse gewinnst, würde ich gerne daran teilhaben.
E.C. Tiere vermittele ich auch zu gesunden Tieren, natürlich nach Aufklärung des Halters.
Jacqueline
01.02.2020, 23:32
Tiere mir behandelter, symptomloser Syphillis würde ich auch zu gesunden setzen.
Auf jeden Fall.:freun:
Ich hatte aus einem Animalhordingfall meinen Gonzales bekommen und er hatte Syphilis.
Nach der Gabe von Penicillin war er symptomlos und es kam auch nichts mehr zurück.
Ich habe ihn dann in meine gesunde Gruppe integriert und das hat bestens geklappt.
Ich würde es immer wieder so tun.
Wenn Syphilis direkt behandelt wird, ist es meistens nicht chronisch und nach einmaliger Behandlung gut bzw symptomlos.
Behandelt man nicht direkt, was ja auch oft in Notfällen der Fall ist oder kommen die Symptome wieder nach der Behandlung, ist Syphilis chronisch.
Zu einem chronisch kranken Tier würde ich ein Kaninchen mit ständigen Symptomen (chr. Syphilis) nicht setzen, aber bei nicht chronischer Syphilis sehe ich keine Probleme es zu gesunden Tieren dazu zu setzen.
So zumindest meine Erfahrung.
Ich danke euch sehr für eure Beiträge, das hilft mir dabei, die Vermittlungsanzeige zu erstellen und die jetzigen Halter zu beraten.
@ Efeu: Jenny G. habe ich eben auch noch einmal angeschrieben.
Ich sehe es auch so, dass man über Auftreten und erfolgreiche Behandlung in Kenntnis setzen und der neue Halter, dann selbst entscheiden muss, ob er ein solches Tier aufnimmt oder nicht.
Letztlich wissen wir in den seltensten Fällen, welche Krankheiten und Erreger in einem Tier still schlummern.
Julia M.
07.02.2020, 22:43
Also ich habe 2018 2 Kaninchen aus einem Tierheim geholt.
Nach 4 Monaten bei uns ist bei einer das Kaninchensyphilis ausgebrochen/sichtbar geworden.
Die andere hat es nicht bekommen (obwohl die beiden ja auf jeden Fall über mehrere Monate auf engem Raum (im Tierheim und auch bei den Vorbesitzern) gehalten wurden.
Meine beiden "alten" haben es auch bis heute nicht bekommen.
Flocke wurde dann behandelt (ist jetzt schon über ein Jahr her) und ich würde sie jetzt auch wieder als gesund ansehen :)
Ich kann auch etwas dazu beitragen, denn:
Mein Mohri (noch hier) hatte vor knapp 2 Jahren Syphilis (so wurde es diagnostiziert anhand der Symptome) und bekam sofortige Behandlung (mit Amoxicillin).
Seitdem ist bei ihm nichts mehr ausgebrochen und kein anderes Tier hat sich angesteckt.
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