Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gleich und Gleich,Gegensätze oder egal?
Susanne B.
27.11.2012, 19:52
Hallo
Eine Anfrage hier im Forum wegen Flora hat mich allgemein zum Überlegen gbracht. Das Böckchen ist sehr aktiv und Flora eher ruhig,wenn auch keine "Schlaftablette. Ich kenne sie nur alleine oder eben in der Gruppe,in der sie sich nicht wohl fühlt. Auch hatte ich zu Zeiten der Paarhaltung nie zwei recht unterschiedliche Tiere zusammen.
Was habt ihr für Erfahrungen gemacht in dieser Hinsicht?
Susanne
Mein erstes Rammlerpärchen (2 Holländer) war relativ "gleich ruhig/wild", die haben sich prima verstanden.
Mein 2. Pärchen (m+w) war total unterschiedlich, der Rammler (Widder) eher ruhig und das Weibchen (Löwenmähne) hat immer die Sau rausgelassen. Er war ziemlich oft von ihr genervt, gezofft haben sie trotzdem nie, weil er einfach jedem Streit aus dem Weg gegangen ist und die Rammelei ihrerseits über sich ergehen ließ.
Mein 3. Pärchen (m+w) war ganz unterschiedlich. Flocky war total menschenbezogen, neugierig, ausgeglichen, ruhig und verschmust. Mucki war extrem scheu und verschreckt. Sie haben sich trotzdem gut verstanden, obwohl sie die meiste Zeit des Tages getrennte Wege gingen, weil Mucki ständig in Angst und Schrecken lebte und eigentlich immer auf der Flucht in den Stall oder unter die Hecke war.
Über meine Riesen kann ich momentan noch nicht viel sagen.
Charlie ist im Gegensatz zu Chaplin ein bisschen schreckhafter, Chaplin ist neugieriger und lässt sich auch schon anfassen, ohne, dass ich ihn mit Futter bestechen muss.
Verstehen tun sie sich bislang super und sie machen das meiste immer zusammen. Man sieht selten einen alleine bei irgendeiner Aktion.
Also mein ersten Pärchen, Rhino und Amaya waren auch sehr unterschiedlich. Sie war eher ruhig und schüchtern, er hingegen total neugierg und aufgedreht, frech und zutraulich.
Das hat super harmoniert. Sie hat ihm auch nicht gleich jeden Mist nachgemacht, er war teilweise echt extrem, ist überall drauf geklettert, wo er nur konnte. In jede Ritze hat er sich reingezwungen usw.
Jetzt hab ich Lea, sie lebt mit Rhino zusammen. Anfangs dachte ich, sie wäre schüchtern:girl_sigh:, das ist sie aber gar nicht.
Sie ist genau so frech wie Rhino damals, heute ist Rhino deutlich ruhiger geworden. Sie ist aber schreckhafter und lehnt sich praktisch an ihm an. Und sie macht ihm ALLES nach, schaut sie wirklich alles ab... und hat somit immer mehr an Selbstbewusstsein erlangt.
Genervt war Amaya nie, sie hat ihn einfach beim Auslauf sein "Ding" machen lassen und im Gehege war immer Ruhe.
Ich denke Gegensätze funktionieren sehr gut, der einem steuert dem anderen genau das bei, was fehlt und umgekehrt.
Gleich + Gleich kann aber genau so gut sein, siehe Lea. Klar, hab ich jetzt zwei Nervenbündel, die auf Ideen kommen, von denen ich nicht mal geträumt habe, aber es ist so schön anzuschauen:girl_haha:.
Aber am Ende ist es immer individuell, dafür gibt es meiner Meinung nach keine pauschale Erkenntnis. Tiere sind verschieden. Der eine Ruhige kann mit einem Lebhaften umgehen, der andere nicht.
Mein Freak, der mit niemandem klarkommen mag und ein ruhiges und scheues Tier ist (aber doch dominieren möchte - König im Liegen, sozusagen), hatte ich eine Weile mit einem halbwilden Tier zusammen, die mit Karacho den Balkon entlang geschliddert ist. Kein Witz, die nahm Anlauf und schlidderte dann. Das ging gut. Sie verstehen sich heute noch super (aber ihr ist die Oberschicht im Rudel wichtiger).
Meine Erfahrung innerhalb der Gruppe war, dass sich immer ein ruhigeres und ein wilderes Kaninchen "gesucht" und "gefunden" hatte.
Dazu kann ich dir ein kleines Beispiel erzählen:
Chipsy und Benji kamen zusammen als Pärchen in eine damals 5 köpfige Gruppe.
Beide sind sehr ruhige, liebe und eher schüchterne Tiere.
Obwohl sie sich von klein auf kannten und zusammen integriert wurden hatten sie nach kurzer Zeit nur noch wenig miteinander zu tun.
Chipsy war Feuer und Flamme für den dominanten Bobo, der auch immer Schabernack im Kopf hat und sehr aktiv ist.
Und Benji hat sich sofort in meine Mausi verliebt. Mausi ist ebenfalls dominant, frech und selbstbewusst.
Da Benji und Chipsy innerhalb der Großgruppe noch kaum miteinander agierten war das für mich der "Beweis" dass sie vorher als sie zu zweit waren nur eine Art Zweckgemeinschaft gebildet hatten.
Als sie ihre Partner in einer grösseren Gruppe frei wählen konnten haben sich beide eher zu wilderen Charakteren orientiert und diese geniessen scheinbar den ruhigen ausgleichenden Partner an ihrer Seite.
Drum meine Erfahrung: Gegensätze ziehen sich an:herz:
Also bei meinem Pärchen, Maja und Finn, ist er der jüngere (vom Februar diesen Jahres) und sie ist schon drei Jahre alt. Seit Ende Mai sind sie zusammen und verstehen sich super :herz: Obwohl Maja einfach schon etwas ruhiger ist bzw schon immer war und Finn endlos viel Energie und Flausen im Kopf hat.
In meiner Gruppe sind drei von vier Kaninchen 'wild', also keine Trantüten :D Paulchen dagegen ... Macht ihr mal, ich chill derweil. :lazy: Aber das klappt (jetzt, da Max, der den Chefposten unbedingt haben wollte, nicht mehr in der Gruppe ist) auch gut. Paulchen verkrümelt sich halt einfach in irgendeine sichere Ecke und wird dann nicht überrannt :girl_sigh:
Susanne B.
30.11.2012, 09:21
Find ich sehr interessant,was ihr so schildert. :umarm:
Corinna K.
30.11.2012, 18:59
In meinen einzelnen Gruppen ( 3-er und 2-er) sind alle völlig unterschiedlich,vom Temperament her, von der Art her und was sie so den ganzen Tag treiben.
Aber es gleicht sich alles immer aus.
Jeder hat sein Plätzchen, jeder seinen Rückzugsort oder eben gemeinsame Spielwiese zum Dolledöns treiben :rollin:
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