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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ich habe ein poaar Fragen zu Kokzidien



iris
24.11.2012, 15:30
meine Annie hat einen leichten Kokzidienbefall. Sie ist in Quarantäne und wird dagegen behandelt.
Was ich mich ab er frage: auch wenn man das Gehege sauberhält,
man kann die Kokis ja nur mit Heißwasser und Desinfektion bekämpfen. Aber solange das Häschen dort wohnt, kann man nur regelmäßig misten. Das müsste dann doch ein Teufelskreis sein, in dem sich das Tier immer wieder selber ansteckt???
Und die 2. Frage: Der Untergrund von Annies Gehege sind Holzplanken. Bekommt man die Kokis da überhaupt wieder weg? Bei PVC oder Beton leuchtet mir das ein, aber bei Holz, wo ja die Bakterien eindringen können, bin ich mir nicht sicher?
LG, Iris

iris
24.11.2012, 15:43
mir ist noch etwas eingefallen: wie lange leben Kokis? Wenn man ein Gehege leer stehen lässt, sterben sie dann vollends ab nach einer gewissen Zeit?

Ich hoffe, meine Fragen sind nicht allzu bekloppt :rw:

Filea
24.11.2012, 21:15
Hallo,

kokzidien können sich sehr lange in der Umgebung halten, soweit ich weiss 1 Jahr oder sogar länger. Meine TÄ sagte mir allerdings, dass neu ausgeschiedene Kokzidien erst nach ca. einem Tag infektiös sind, daher habe ich während der Behandlung täglich das Klo gesäubert und desinfiziert mit kochendem Wasser um so eine erneute Aufnahme zu verhindern. Außerdem habe ich einmal zu Beginn der Behandlung das komplette Gehege mit kochend Wasser desinifiziert um möglichst die "alten" Kokzidien loszuwerden und dann während der Behandlung eben täglich die Toilette (sie machen zum Glück nur da rein) und dann am Ende nochmal komplett, wir hatten sie so nach einer Behandlung weg.
Viel Erfolg!

Filea
24.11.2012, 21:17
meine Annie hat einen leichten Kokzidienbefall. Sie ist in Quarantäne und wird dagegen behandelt.
Was ich mich ab er frage: auch wenn man das Gehege sauberhält,
man kann die Kokis ja nur mit Heißwasser und Desinfektion bekämpfen. Aber solange das Häschen dort wohnt, kann man nur regelmäßig misten. Das müsste dann doch ein Teufelskreis sein, in dem sich das Tier immer wieder selber ansteckt???
Und die 2. Frage: Der Untergrund von Annies Gehege sind Holzplanken. Bekommt man die Kokis da überhaupt wieder weg? Bei PVC oder Beton leuchtet mir das ein, aber bei Holz, wo ja die Bakterien eindringen können, bin ich mir nicht sicher?
LG, Iris

Zu dem Holz kann ich leider nichts sagen, als bei mir der Kokzidienbefall auftrat hatte ich Teppich im Gehege, der zu groß war zum waschen, obwohl meine zwei stubenrein war, war mir das zu riskant, ich wollte die Viecher loswerden. Ich habe radikal die Teppiche weggeworfen und seitdem PVC, weil ich draus gelernt habe, dass ein Untergrund, der nicht ordentlich desinfizierbar ist bzw. nicht mit kochend Wasser behandelbar ist unpraktisch ist. Wahrscheinlich war es übertrieben, aber immerhin sind wir sie los.

stiefelchen
24.11.2012, 21:25
du kannst auch caphadesclean verwenden, das ist ein desinfektionsmittel. ich habe es auch für holz verwendet. unsre kokis sind wir los.
LG

samira127
24.11.2012, 21:30
da bei mir gerade auch vieleicht das thema ansteht (will ein neues kaninchen aufnehmen und da kann leider ein befall nicht ausgeschlossen werden, zuerst zumindest). da ich die kaninchen in der ganzen wohnung halte, kann ich nicht mit heißem wasser desinfizieren. außer die klos natürlich. der boden in der wohnung ist laminat. nu habe ich überlegt ob es was bringen könnte mit domestos zu wischen. ist ja auch ein harter stoff. oder hilft das wenig?

april
24.11.2012, 21:34
Ich hatte in einer Gruppe mit 8 Hasen und 4 Meerschweinchen in einem Kaninchenzimmer Kokzidien. Der Boden war gefliest, aber keine glatte, sondern rauhe Oberfläche. Ich hatte mit Stroh und Holzspänen den Boden eingestreut, und da standen noch Schränke und Kommoden drin usw. - weshalb eine vollständige und halmfreie Räumung und Desinfektion gar nicht möglich war.

Das Ende vom Lied: Ich habe einmal den ganzen Raum extremst gesäubert, aber nicht desinfiziert, und die Holzaufbauten und Schrankbeine natürlich auch nicht. Die ganze Bande hat dann die Behandlung bekommen. Und dann habe ich alle 3 Tage die Hütte sorgfältig und recht gut leer geräumt und neu eingestreut. Desinfektion habe ich zu keinem Zeitpunkt machen können. Das hat insgesamt ausgereicht.

dafi
24.11.2012, 21:50
Letzeres kann klappen, muss aber nicht.

Ich selber hatte schon oft Kokis. Ich habe immer sehr gewissenhaft desinfiziert und bin sie dann trotzdem oft nicht beim ersten Behandlungszyklus losgeworden. Daher desinfiziere ich korrekt und rate auch dementsprechend.

Dafür nehme ich meist kochendes Wasser oder Dampfreiniger, zum Teil auch Caphadesclean. Ich desinfiziere alles! , womit das Kaninchen Kontakt hatte. Domestos hilft nicht. Caphadesclean muss hinterher gründlich abgespült werden.

Ich würde es nicht riskieren, ein Kaninchen in ein nicht desinfizierten Stall zu setzen, auf keinen Fall. Kokis und auch einige anderes Ereeger sind recht resistent, bilden Überdauerungsformen, sonstwas. UNd ich würde ein neues Kaninchen da mit nichts infizieren wollen, zumal ich ja gar nicht weiß, wie es z.B. mit Kokis klarkommt.

Ich selber habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht, während der Behandlung etwas gutes für den Darm zu tun. Mucosa comp. von Heel hilft bei dem Aufbau der Darmschleimhaut. Ich bin mir sehr sicher, dass ich ohne dieses Mittel die Kokis heute noch nicht los wäre...

Hilft dir das ein wenig?

april
24.11.2012, 22:01
Domestos hilft da nicht. Dann lieber mit heissem Wasser das Laminat waschen, je heisser, desto besser.

Marielle
24.11.2012, 23:58
da bei mir gerade auch vieleicht das thema ansteht (will ein neues kaninchen aufnehmen und da kann leider ein befall nicht ausgeschlossen werden, zuerst zumindest). da ich die kaninchen in der ganzen wohnung halte, kann ich nicht mit heißem wasser desinfizieren. außer die klos natürlich. der boden in der wohnung ist laminat. nu habe ich überlegt ob es was bringen könnte mit domestos zu wischen. ist ja auch ein harter stoff. oder hilft das wenig?

Ich habe meinen Momo auch gerade behandelt. Wenn du ein neues Tier aufnehmen möchtest, dann lass doch erst den Kot untersuchen und ggf. behandeln. Dann hast du das Problem in der Wohnung nicht. Ist doch auch doof, wenn sich dein Tier ansteckt und dann mit Medis behandelt werden muss, wenn man es voher verindern kann.
Bei einem leichten Befall reicht häufig schon eine Behandlung, wenn zuerst der Lebensraum ordentlich gereinigt und desinfiziert und der Kotplatz täglich gereinigt wird.

Hope R.
25.11.2012, 03:06
Der IZ zum Thema klick (http://info.kaninchenschutz.de/Kokzidiose.pdf)

asty
26.11.2012, 13:45
Das müsste dann doch ein Teufelskreis sein, in dem sich das Tier immer wieder selber ansteckt???
Jap :ohje:
Kann deine Frage auch sehr gut nachvollziehen.

Es wird immer gepredigt, man soll alles abhochen, damit werden alle Kokis abgetötet. Ich finde diesen Rat auch richtig und befolge ihn auch so.:good:
Das Kaninchen wird aber auch Kokis an den Pfoten und am Hintern haben. Da kann man noch so viel den Boden und die Klos desinfizieren, die Kokis aus dem Fell kriegst du nicht raus. Also, ein Teufelskreis. Das ist meine momentane Meinung darüber. Ob ich allerdings damit richtig liege und ob diese "kleine" Ansteckungsquelle Grund genug ist, dass die Kokzidien wieder ausbrechen, weiß ich nicht

Habe von kathi erfahren, dass es TÄe gibt die sagen "einmal Kokis, immer Kokis" :girl_sigh:

april
26.11.2012, 13:53
Habe von kathi erfahren, dass es TÄe gibt die sagen "einmal Kokis, immer Kokis" :girl_sigh:

Ich glaub, das stimmt. Hab mal Untersuchungen gelesen, nach denen locker 80% der untersuchten Wildhasen Kokis hatten, allerdings symptomfrei.

Wuschel
26.11.2012, 14:25
Habe von kathi erfahren, dass es TÄe gibt die sagen "einmal Kokis, immer Kokis" :girl_sigh:

Ich glaub, das stimmt. Hab mal Untersuchungen gelesen, nach denen locker 80% der untersuchten Wildhasen Kokis hatten, allerdings symptomfrei.

Soweit ich da informiert bin, sind sowieso die meisten Kaninchen Träger der Erreger, daher ist das nichts Unnormales, wenn ein Kaninchen Kokzidien hat. Solange der "Befall" sehr gering ist, dass das Kaninchen symptomlos ist, gibt es auch i.d.R. keine Probleme mit Kokzidien beim ausgewachsenen Kaninchen.
Für Jungtiere sind Kokzidien dagegen sehr gefährlich und sie können schnell zum Tod führen.

Filea
26.11.2012, 14:36
mhm, ich weiss nicht, meine hatten auch vor einiger Zeit Kokis und das völlig symptomfrei. Es handelte sich dabei allerdings um diese Kokzidien, welche eine Leberkokzidiose auslösen können, habe die genaue Bezeichnung gerade nicht mehr im Kopf. Anscheinend war das Immunsystem intakt, so dass das bisher nicht richtig ausbrechen konnte, denn sie zeigten keinerlei Klinik, der Befall war auch nur gering, da habe ich trotzdem behandelt (waren zum Glück auch nach einem Mal weg), weil ich gerade eine Leberkokzidiose jetzt nicht so lustig fände. Bisher sind die Kotproben immer okay gewesen, ich hoffe also nicht, dass einmal Kokis-immer Kokis zutrifft *g*

asty
26.11.2012, 14:51
Kann man die normalen Kokis von den Leberkokzidien in der Kotprobe unterscheiden?

iris
26.11.2012, 14:56
Der absolute Traum bei der ganzen Sache ist, daß in Annies ehemaligem Stall jetzt wieder 2 Jungtiere sitzen (5 Monate) :bc:
Der Stall wurde natürlich nicht desinfiziert, weil die Tussi nicht mal wusste, daß es sowas gibt :arg:
hier der Link:
http://kaninchenschutzforum.de/showthread.php?t=87135

Filea
26.11.2012, 15:01
Kann man die normalen Kokis von den Leberkokzidien in der Kotprobe unterscheiden?

Bei mir war es aufgeführt, allerdings glaube ich, dass es bei der Kotprobe so war, dass die TÄ in der Praxis selbst quasi die Kokzidien festgestellt hat und die Probe dann nochmal an ein externes Labor verschickt wurde. Von dort kam dann denke ich, die genaue Analyse, habe den Zettel auch wiedergefunden, das sind Eimaria stiedai, welche die Leberkokzidiose auslösen können. Daher haben wir trotz geringem Gehalt -wie gesagt- behandelt.
Bei den Kotproben, die o.B. sind, hatte ich das Ergebnis nämlich schneller und direkt am Tag, da sie das nur in der Praxis selbst machen, da geht eine Differenzierung der "kokzidien-Art" dann anscheinend nicht.

asty
26.11.2012, 15:05
Achso danke, meine TÄe gucken die Proben immer selbst nach

Filea
26.11.2012, 15:07
Achso danke, meine TÄe gucken die Proben immer selbst nach

Ja, meine eben auch, nur wenn sie Kokzidien feststellen, lassen sie diese differenzieren in einem externen Labor *g* Das scheint also etwas aufwändiger zu sein und nicht in der eigenen Praxis zu gehen. Aber auch diese Leberkokzidien haben wir mit Baycox behandelt (und sind sie losgeworden), von daher ist eine genaue Klassifizierung wahrscheinlich eigentlich nicht notwendig.

Wuschel
26.11.2012, 15:14
Das hab ich über Kokzidien gefunden:



Leberkokzidiose
Die Leber- oder Gallengangskokzidiose verläuft zumeist subklinisch, also ohne deutliche klinische Symptome. Die Tiere zeigen eine geringe Gewichtszunahme und mangelnden Appetit. Bei schwereren Verläufen, vor allem bei Tieren mit geschwächtem Immunsystem, können Verstopfung und Aufgasung (Meteorismus), Bauchfellwassersucht (Aszites) und Gelbsucht (Ikterus) auftreten, die nach einigen Tagen tödlich enden.
Labordiagnostisch lassen sich ein Anstieg der Bilirubin-Konzentration im Blut und veränderte Leberwerte nachweisen.



Darmkokzidiose
Die Darmkokzidiose kann in schweren Fällen wässrigen oder sogar blutigen Durchfall verursachen, der durch den Flüssigkeitsverlust rasch tödlich endet. Bei älteren Tieren oder schwach pathogenen Eimeria-Arten verläuft die Infektion weniger ausgeprägt und kann sich in Appetitlosigkeit und Schwäche zeigen.



Diagnose
Die Diagnose erfolgt durch den mikroskopischen Nachweis der Kokzidien im Kot.



Therapie
Die Behandlung erfolgt durch kokzidienwirksame Medikamente wie Sulfonamide oder Sulfonamid-Trimethoprim-Kombinationen, wobei es aber bereits zahlreiche resistente Kokzidienstämme gibt. Darüber hinaus sind Toltrazuril und Diclazuril wirksam. Unterstützend werden gegebenenfalls ein Ausgleich der Flüssigkeitsverluste durch Gabe von Elektrolytlösungen (isotonische Kochsalzlösung, Ringerlösung) vorgenommen sowie Mittel zur Stabilisierung der Darmflora verabreicht. Bei den nicht seltenen bakteriellen Begleitinfektionen (vor allem E. coli) sind Breitband-Antibiotika (z. B. Enrofloxacin) angezeigt.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kokzidiose_der_Kaninchen