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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erfahrungen mit Darm-OP



Schli
14.11.2012, 23:13
Hallo,
ich habe bei einer Häsin die Diagnose, dass es in einem Darmteil eine Verdickung der Darmwände gibt mit einer verstärkten Peristaltik.
Das war im US deutlich zu sehen.
Im Röntgenbild ist das als Verkalkung zu sehen.
Die Ursache kann eine Entzündung sein.
Vielleicht hat sich da ein Fremdkörper oder Heuhalm in die Darmwand gebohrt und entzündet. Oder es sind Bakterien. Wir wissen es nicht.
Da die Häsin alle paar Tage kaum mehr frisst, Fieber bekommt, riet der TA, zur Not dieses Stück Darm operativ zu entfernen.
Das ist extrem riskant. Die Häsin ist erst knapp 6 Monate alt. :ohje:

Hat jemand mit so etwas Erfahrungen?
Oder weiss einen dafür kompetenten TA in NRW?
Ich bin für jeden Tipp dankbar.

LG Maria

Schiva
14.11.2012, 23:24
ich habe über hören-sagen und dritte gehört, daß darm-op's bei kaninchen in der regel keinen erfolg mit sich bringen, weil die darmhaut bei kaninchen zu empfindlich ist. diese würde an den nahtstellen reißenund das tier -nach überstandener op- innerlich verbluten.

wenn du sowas in erwägung ziehst, hole dir UNBEDINGT den rat von mind. einer, besser vielelicht zwei anderen tierärzten ein, die sich mit kaninchen wirklcih gut auskennen.

ich glaube, irgendwo hat der ks eine empfehlungsliste von guten tierärzten. einfach mal anmailen.

Nika
14.11.2012, 23:25
Hallo!
Ich hab vor 3 Jahren eins meiner Kaninchenmädchen durch einen Darmwandabszess verloren. Die klare Diagnose erhielt ich erst nach der Sektion. Der Darmwandabszess war (evtl durch einen Fremdkörper) die Ursache, dieser hatte sich bereits durch die Darmwand gefressen und war bereits mit benachbarten Darmteilen verwachsen.
Sehr frühzeitig erkannt, hätte man vielleicht noch operativ was machen können, aber trotz mehrerer TA-Meinungen, etlicher Untersuchungen konnte bei uns die Ursache nicht klar benannt werden...ausser halt, daß da "irgendwas" im Darm nicht mehr richtig funktionierte und am Ende war sie auch nicht mehr op-fähig...

Im Vorfeld kämpften wir über einige Monate mit diffusen Symptomen, über Inappetenz, immer wiederkehrende Aussetzer bei der Verdauung, Krämpfe, Kachexie, Blutbildverschiebungen usw usw usw...

Wenn Du da eine klare Diagnose hast, dann würd ich rückblickend wahrscheinlich eine OP wagen. Oder eine gute Zweitmeinung einholen.
Ich weiss nicht, inwieweit man vielleicht z.B. mit gezielter MCP und/oder AB-Gabe eine Besserung erzielen könnte?

Darmops bei Kaninchen sind sehr heikel, aber ich glaub in solch einem Fall ist keine andere Möglichkeit gegeben, da die Probleme nicht anders zu behandeln sind und immer schlimmer werden, wenn der Darm bereits irreparabel geschädigt ist.

Ich hoff der Kleinen kann geholfen werden.
Vielleicht hat jemand von den Usern noch eine andere gute Idee. Ich wünsch Euch alles Gute.
LG
Petra

Christina
14.11.2012, 23:39
Ernie (7,5 Jahre alt, EC) wurde Ende September am Übergang vom Dünn- zum Dickdarm operiert, weil er einen Darmverschluss hatte.

Er hat alles prima überstanden, der Darm ist sofort wieder "angesprungen". Darm-OPs bei Kaninchen sind aber wohl sehr riskant und wir hatten wirklich erstklassige TÄ und eine Menge Glück.

Wir müssen drauf achten, dass nicht wieder irgendwas eindickt, deshalb bekommt Ernie bei den leisesten Anzeichen von Nicht-Fressen-Wollen sofort Medikamente und Öl.

Ich kann dir nichts raten, weil ich dir weder die Hoffnung nehmen, noch zuviel Hoffnung machen möchte :ohje:
Das ist eine schwere OP und wenn der Darm nicht wieder in Schwung kommt, hat man verloren :ohje:

Ich drücke die Daumen...:umarm:

Schli
14.11.2012, 23:58
Ich meine Katharinas TÄ haben es mal bei einem Kaninchen geschafft.
Es müsste ein ganzen Stück Darm entfernt werden.
Ich überlege, ob man nicht auch homöopathisch was machen kann.
Aber für eine genauere Diagnose müsste erst mal innen geguckt und eine Gewebeprobe eingeschickt werden.
Alles blöd. :girl_sigh:

Maren86
15.11.2012, 00:35
In Bremen machen sie bei Kaninchen komplette Magen und Darmspiegelungen.
Das ist aber bestimmt zu weit für euch:ohje: Damit hätte man bestimmt ne Diagnose.

Katharina
15.11.2012, 01:41
Ich meine Katharinas TÄ haben es mal bei einem Kaninchen geschafft.
Es müsste ein ganzen Stück Darm entfernt werden.


Das ist richtig. Sie haben bereits bei mindestens 2 Tieren den Darm komplett durchgeschnitten, ein Teil entfernt und wieder zusammengenäht. Die OPs sind beide gelungen, mein Tier, Kaja, ist aber später an einem E.c.-Schub verstorben.

Darm-OPs mit Entfernungen von Teilen, also ohne komplett zu durchtrennen, haben sie wohl schon öfters gemacht. Ich hatte aber auch schon den Fall eines Abszesses, der große Teile des Darms zerstört hat und das war inoperabel. :sad1: Es kommt also darauf an was im Einzelfall vorliegt.

Kiwi
15.11.2012, 04:29
Oh nein, das ist aber echt sch... :ohje:

Maria, hier gab es ja vor Kurzem diesen Thread:

http://kaninchenschutzforum.de/showthread.php?t=86154&page=1&highlight=darm

Da wurde auch ein Praxis-Tipp genannt (Praxis GB in Köln-Rondorf), vielleicht ist das der von Katharina...

Katharina
15.11.2012, 11:45
Ja, das sind meine TÄ.

So eine OP ist aber auf jeden Fall ein großes Risiko aus den hier schon beschriebenen Gründen. Und sehr teuer, ich glaube ich habe damals mit stationärem Aufenthalt über 500 Euro bezahlt.

Schli
15.11.2012, 12:02
Die Risiko und die Kosten halten mich im Moment von der OP zurück.
Die letzten 6 Wochen haben mich nur für diese Häsin schon 700€ gekostet. Und im Moment frisst sie und springt herum. Das kann aber von einem zum anderen Tag wieder vorbei sein.
Ich tendiere eher dazu, einen kleinen Schnitt machen zu lassen um sich das vor Ort anzusehen und eine Gewebeprobe zu nehmen.
Das werde ich morgen mit meinen TA besprechen.

Ich habe gleich noch einen telefonischen Termin mit einer TÄ von heel, mal sehen, ich ich das nicht auch erst mal homöopathisch versuchen/unterstützen kann.

Nika
15.11.2012, 12:42
Wollte noch ergänzen zu meiner kleinen verstorbenen Leonie. Leonie wäre in unmittelbarer Zukunft an einem Darmdurchbruch, verursacht durch den Abszess, verstorben.

Deswegen würd ich in Deinem Fall unbedingt abklären, daß Euch sowas nicht bevorsteht, denn dann hat man in jedem Fall verloren. Wenn der Darm durch einen Fremdkörper o.ä. bereits massiv geschädigt ist, dann darf keine Zeit verloren gehen, zumal die Kleine, wie Du schreibst, alle paar Tage Probleme hat.

Wir liessen Leonie einschläfern, da wir die Krämpfe nicht mehr in den Griff bekamen und sie trotz Schmerzmitteln grosse Schmerzen hatte...durch die Kachexie hatte sie bereits Probleme mit dem Herzchen... die Sektion brachte erst das Ergebnis und auch die Erkenntnis, daß sie wenige Stunden später sicher an einem Durchbruch verstorben wäre...wir kämpften über 2 Monate...3 TÄ konnten ihr nicht helfen.:ohje:

Ich hoff so sehr für Euch, daß Ihr ein Happy End habt... zumal die Kleine noch so jung ist.

Vielleicht kannst Du auch hier im Forum bei den Spendenaufrufen was einstellen? Vielleicht hat jemand die Möglichkeit Dich etwas bei den Kosten zu unterstützen?

LG und alles Gute für die Kleine.

Taty
15.11.2012, 12:47
Und im Moment frisst sie und springt herum. Das kann aber von einem zum anderen Tag wieder vorbei sein.


War wie bei meiner Merle:girl_sigh: Aber bei ihr war es ein grösserer Narbenstrang, der den Darm ein einer Stelle verengte, war aber selber mit dem Darm nicht verwachsen, die OP verlief sehr gut.
Wäre was mit dem Darm verwachsen gewesen hätte meine TA sie wieder zu gemacht, ohne es zu entfernen. Sie ist eine sehr gute Kleintieroperateurin, sagt aber, das man bei Darm-OPs bei Kaninchen einfach realistisch sein muss. Klar gibts von Hundert 2 Tiere, die das gut schaffen, aber 98 ebend nicht.

Schli
15.11.2012, 13:10
Ich habe eben mit der heel TÄ telefoniert.
Von meiner Idee, mal aufmachen und sich die Stelle ansehen, meinte sie, wenn man aufmachen würde, sähe das beim Kanickel erst mal aus, wie in einem Topf Spagetti, da müsste man schon den gesamten Darm von untern nach oben abtasten, um die richtige Stelle zu finden.
Mal eben ein kleines Loch machen und gucken, das gehe wohl nicht.

Ich habe jetzt eine lange Liste mit Mitteln, die ich drei Wochen geben soll.

Eine Darmspiegelung beim Kaninchen kann ich mir nur schwer vorstellen, da ja zumindest beim Menschen der Darm leer sein muss. :girl_sigh: