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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Traumaüberwindung beim Kaninchen?



Walburga
08.11.2012, 14:44
Meine Kaninchen werden seit der Sache mit dem Hund irgendwie nicht mehr normal.

http://www.kaninchenschutzforum.de/showthread.php?t=83855&highlight=M%E4hr

Vor allem Sophiechen die Ranghöchste Häsin, sowie der Jüngste Watson kommen irgendwie nicht mehr richtig klar.

Watson, nun 5 Monate alt der seine "Mama" und seinen besten Freund verloren, seit dem hat er immer wieder Durchfall und stänkert viel in der Gruppe. Alle Parasiten die Durchfall machen könnten sind bekämpft. Er ist furchtbar nervös.

Heute durften alle unter Aufsicht ein bisschen an die frische Luft, wie jeden Tag die letzten Wochen. Auf einmal hat der Hahn ein leises Warngrurren von sich gegeben und Watson ist vollkommen ausgerastet. Er rannte mit 10 m Anlauf gegen den Zaun, dass war schon der gute Volierenzaun der deutlich härter ist wie der alte Maschendraht. Lag ein paar Sekunden wie betäubt am Boden sprang wieder auf versuchte die Wänd hochzurennen. Drehte um raste in den Holzstapel, quetschte sich in eine Ritze und kreischte 1/4 Stunde ununterbrochen. Irgendwann kam er wieder hervor, rannte in den Stall und verschanzte sich auf seinem geliebten Regal im Katzenklo dabei hatte er sich die ganzen Hinterpfoten vollgepinkelt.

Sophiechen frisst z.T. schlecht kann nicht länger wie 1/2 Stunde im Auslauf sein dann ist sie nervlich so am Ende das sie wieder in den Stall zurückgeht und im Katzenklo liegt. Sie schnauft eine Weile wie verrückt. Lunge und Herz wurden schon abgehört und sind so in Ordnung.

Sophiechen bekam 14 Tage Zylkene, das hat allerdings nur eine minimale Besserung gebracht.

Sie sind nun zu 8 und kuscheln viel. Die ungewohnte Enge der 18 m² führt aber immer wieder zu Aggressionen v.a. gegenüber Watson.

Die neue Voliere dauert noch etwas, bis zur Fertigstellung. Ich hab jedoch wirklich Angst das sich jemand das Genick bricht wenn er panisch gegen die Wand rennt. Schaumstoffaußenwände?

Solange sie in ihrer Hütte sind die nur ein bodentiefes Fenster hat und ansonsten blickdichte Wände, scheinen sie sich sicher zu fühlen.


Wenn man sie für die kleine Runde morgens und abends nicht raus lässt sitzen sie stundenlang innen und nagen am Gitter. Wenn ein Hund vorbei geht drehen sie vollkommen durch.

Irgendjemand eine Idee wie man das Nervenkostüm der Kaninchen außer nur mit Zylkene ein bisschen in den Griff bekommt?

Püppi
08.11.2012, 16:15
:ohje: Gott, das klingt ja echt fürchterlich!

Hast du schon mal über bachblüten nachgedacht? Dieses Zylkene kenne ich jetzt leider nicht :rw:

Wuschel
08.11.2012, 16:58
Oh je, das hört sich ja schlim an.
Vllt. könntest du die neue Voliere so gestalten, dass sie zur Hälfte irgendwie für die Panik-Kaninchen einigermaßen blickdicht zu ist und sie trotzdem noch genügend Platz haben und die andere Hälfte "offen" nur mit Draht für die Nicht-Panik-Kaninchen, sodass diese auch rausschauen können, wenn sie wollen. Die anderen müssen dann ja nicht und können in ihrem abgeschirmten Bereich bleiben.:girl_sigh:

Katharina
08.11.2012, 17:02
Ich würde auch versuchen etwas zu geben, das Ängste nimmt, beruhigt und die Nerven stärkt. Mir fällt dazu Vit-B-Komplex ein, Baldrian und Johanniskraut.

Josie
08.11.2012, 17:28
Ich würde es vielleicht auch mit Bachblüten versuchen. Bei Kaninchen hab ich es zwar noch nicht versucht, aber bei mir selbst. *g*

Der kleine Krümel (früher Wölkchen), von nanne glaub ich, macht mit homöopathischen Mitteln gerade große Fortschritte.

Nika
08.11.2012, 17:37
Hallo!
Manchmal helfen Minidosierungen Diazepam, also nicht zum Wegdröhnen, sondern primär zum Beruhigen der Nerven nach solch einem Schockerlebnis.

Ansonsten Bachblüten.

Vielleicht auch Avena Phosphor z.B. von PLV, das hatte ich hier mehrmals bei etwas "überdrehten" Kaninchen.

Vielleicht auch direkt mit einem THP Kontakt aufnehmen, denn die Tiere sind nach diesem furchtbaren Erlebnis ja wirklich traumatisiert. :ohje:

Alles Liebe für Deine Tiere.

Walburga
08.11.2012, 19:02
Baldriantropfen wären noch da. Wie bedenklich ist der hohe Alkoholgehalt?
Sophiechen hat die schon mal bekommen als sie das 1. mal hitzig war und aus dem Fell ihres Kumpels ein schickes Nest gebaut hat. Sie liebte den Schnaps und hatte danach immer glänzende Laune. Aber länger als ein paar Tage?

Mein TA meinte generell ein magnesiumhaltiges Zusatzfutter anzubieten da 1x Zylkene / Kaninchen / Tag auf Dauer teuer ist. Kennt jemand etwas derartiges?

Schli
08.11.2012, 19:38
Ich finde die Reaktionen auch extrem heftig und würde es über einen THP mit Homöopathie behandeln.
Alkohol verfliegt ja, wenn er länger offen steht, meine ich.

Birgit
08.11.2012, 19:41
ich finde das so furchtbar traurig und mir tun die kaninchen unendlich leid. was ist da wohl mit ihrer kleinen seele passiert :bc:

ich würde mir da auch bachblüten zusammenstellen lassen bei einer guten thp...
guck mal, hier ein link ( einfach mal zum einlesen ) ....:umarm:

http://www.padvital.de/kaninchen-angst/

Fehlfarbe
08.11.2012, 20:30
Bachblüten wären jetzt auch meine Idee...
Hast du Rescue Tropfen?
Für meine Kaninchen nehme ich, wenn sie panisch sind, immer die normalen Tropfen mit Alkohol und massiere in jedes Ohr einen Tropfen, du kannst auch die alkoholfreien Rescue-Tropfen nehmen, die sind sogar billiger, halten aber nur 3 Wochen oder so.

Carmen P.
08.11.2012, 20:44
:ohje: Das hört sich ja ganz schlimm an. Die armen Ninchen haben ja einen richtigen Schock.
Ich empfehle Dir auch die Rescue-Tropfen. Gib ruhig jedem Kaninchen ein Tröpfchen, damit sich die insgesamte Lage entspannt.

Gute Besserung für die Kleinen. :umarm:

Tanja F.
09.11.2012, 11:53
Ich würde mir mal eine THP oder eine TP zu Rate ziehen.
So ein Trauma wird man selbst nicht in den Griff bekommen können.

Ich wünsche deinen Kaninchen alles Gute :flower:

Susanne B.
09.11.2012, 12:18
Ich kann leider nichts Produktives beisteuern.

Ich frag mich aber,seit ich das erste Mal hier in den Thread geschaut habe,wieso es zu dem Trauma kam.
Ich denke mal,das aus einer wildlebenden Kaninchen-Kolonie auch Tiere plötzlich rausgerissen werden und das dort wahrscheinlich kein Trauma zur Folge hat.
Fühlen unsere Tiere in Gefangenschaft sich sicherer,weil es lange erst gar nicht zu brisanten Situationen kommt? Oder wissen sie um die eingeschränkten Fluchtmöglichkeiten?
Zeppelinchen,ich hoffe,du empfindest meine Fragen nicht als unpassend. Sonst wurde ich vielleicht einen eigenen Thread aufmachen oder ganz den Mund halten.
Ich habe mich gewundert,als du den Thread hier eröffnet hast. Ich hätte gedacht,Kaninchen nehmen das als gegeben hin und stecken das weg. Deswegen würden mich deine und die Gedanken der anderen dazu interessieren.

Tanja F.
09.11.2012, 12:21
Ich hätte gedacht,Kaninchen nehmen das als gegeben hin und stecken das weg. Deswegen würden mich deine und die Gedanken der anderen dazu interessieren.

Wow, das würde ja bedeuten, das Kaninchen kein Gefühlsleben haben...
JEDES Tier kann traumatisiert werden durch ein schlimmes Erlebniss.

Ayline7
09.11.2012, 12:33
Ich kann leider nichts Produktives beisteuern.

Ich frag mich aber,seit ich das erste Mal hier in den Thread geschaut habe,wieso es zu dem Trauma kam.
Ich denke mal,das aus einer wildlebenden Kaninchen-Kolonie auch Tiere plötzlich rausgerissen werden und das dort wahrscheinlich kein Trauma zur Folge hat.
Fühlen unsere Tiere in Gefangenschaft sich sicherer,weil es lange erst gar nicht zu brisanten Situationen kommt? Oder wissen sie um die eingeschränkten Fluchtmöglichkeiten?
Zeppelinchen,ich hoffe,du empfindest meine Fragen nicht als unpassend. Sonst wurde ich vielleicht einen eigenen Thread aufmachen oder ganz den Mund halten.
Ich habe mich gewundert,als du den Thread hier eröffnet hast. Ich hätte gedacht,Kaninchen nehmen das als gegeben hin und stecken das weg. Deswegen würden mich deine und die Gedanken der anderen dazu interessieren.

Ich denke das mit Sicherheit die Reviereingrenzung (das Gefühl nicht fliehen zu können) eine Rolle spielt, aber ich stelle mal eine andere Frage in den Raum:
wer sagt denn das Kaninchen in freier Natur nicht auch traumatisiert werden können?
Natürlich ist es das Gesetz der Natur dass Kaninchen eben leider "Opfertiere" sind..trotzdem kann ich mir vorstellen, dass auch Wildkaninchen ein Trauma entwickeln können.
Es sind genauso Kaninchen wie unsere Hauskaninchen - nur halt nicht domestiziert, aber ein Seelenleben haben sie ebenso.
Und wie feinfühlig Kaninchen sind, sehe ich an meinen Lieblingen jeden Tag und bin oft überrascht wie empfindsam sie auf alles reagieren.

Zu was ich raten kann sind auf jedem Fall Bachblüten, würde mich da aber an einen erfahrenen Tierheilpraktier wenden.
Noch was zu der Sache mit Diazepam. Das hat ein hohes Suchtpotential. Ich würde davon abraten - das zu geben, nicht mal in geringer Dosierung.
Melisse und Johanniskraut sagt man eine beruhigende Wirkung nach.
Das Gehege würde ich mit ganz viel Versteckmöglichkeiten gestalten - also auch im Auslauf.

Ich wünsche den Kleinen dass sie ihr Traum sehr bald überwinden.

Susanne B.
09.11.2012, 12:38
Ich hätte gedacht,Kaninchen nehmen das als gegeben hin und stecken das weg. Deswegen würden mich deine und die Gedanken der anderen dazu interessieren.

Wow, das würde ja bedeuten, das Kaninchen kein Gefühlsleben haben...
JEDES Tier kann traumatisiert werden durch ein schlimmes Erlebniss.

So war das sicher nicht gemeint. Mir ist bewußt,das Tiere auch ein Gefühlsleben haben und traumatisiert werden können. Ich habe mich eben nur gefragt,warum ihre wildlebenden Verwandten in der gleichen Situation kein Trauma erleiden würden. Sonst wäre es ja so,dass von Natur aus alle Fluchttiere traumatisiert wären. Und das glaube ich nicht.

Tanja F.
09.11.2012, 12:39
Ich glaube definitiv daran.

Ein Trauma zeigt sich nur nicht immer so, das man es erkennen kann.
Es gibt viele verschiedene Arten davon, egal ob in der Natur oder aber in Gefangenschaft.

Yvonne
09.11.2012, 12:41
Ich glaube definitiv daran.

Ein Trauma zeigt sich nur nicht immer so, das man es erkennen kann.
Es gibt viele verschiedene Arten davon, egal ob in der Natur oder aber in Gefangenschaft.

Ich denke auch, nur wer beobachtet die Wildkaninchen dahingehend? Keiner und daher wird das auch kaum auffallen wie zb, bei unseren Hauskaninchen.

Susanne B.
09.11.2012, 12:45
Ich denke das mit Sicherheit die Reviereingrenzung (das Gefühl nicht fliehen zu können) eine Rolle spielt, aber ich stelle mal eine andere Frage in den Raum:
wer sagt denn das Kaninchen in freier Natur nicht auch traumatisiert werden können?
Natürlich ist es das Gesetz der Natur dass Kaninchen eben leider "Opfertiere" sind..trotzdem kann ich mir vorstellen, dass auch Wildkaninchen ein Trauma entwickeln können.
Es sind genauso Kaninchen wie unsere Hauskaninchen - nur halt nicht domestiziert, aber ein Seelenleben haben sie ebenso.


Ich möchte nochmal betonen,dass ich weder Hauskaninchen noch Wildkaninchen irgendwie geringschätze oder ihnen ein Seelenleben absprechen möchte.

Aber ich hoffe und glaube nicht,dass alle wildlebenden Fluchttiere traumatisiert sind,wenn sie ein Gruppenmitglied verloren haben oder Ähnliches. Einfach weil ich denke,dass die Natur da irgendwie Mechanismen angelegt haben muß,damit das Leben keine dauerhafte Qual für sie ist.

Susanne B.
09.11.2012, 12:47
Ich glaube definitiv daran.

Ein Trauma zeigt sich nur nicht immer so, das man es erkennen kann.
Es gibt viele verschiedene Arten davon, egal ob in der Natur oder aber in Gefangenschaft.

Ich denke auch, nur wer beobachtet die Wildkaninchen dahingehend? Keiner und daher wird das auch kaum auffallen wie zb, bei unseren Hauskaninchen.

Das fände ich aber sehr traurig. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen,dass die Natur das so einrichtet,dass das nicht nur Fluchttiere sind,sondern auch noch zu Lebzeiten zum Leiden verdonnert.
Oder denkt ihr eher an eine befristete "Trauerzeit"

Tanja F.
09.11.2012, 12:48
Das Trauma entsteht glaube ich auch nicht durch den Verlust direkt sondern wie der Verlust geschieht...
Der Tod ist immer schrecklich, aber gerade Wildtiere werden ja durch Füchse, Katzen, Greifvögel, Autos u.s.w. aus dem Leben gerissen.

Schli
09.11.2012, 12:51
Mir ging heute morgen so durch den Kopf, es gibt ja für Menschen eine sehr erfolgreiche Methode zur Traumaverarbeitung und -integration, nämlich EMDR. Hier wird über eine Pendelbewegung mit der Hand des Therapeuten vor den Augen des Klienten ein Verarbeitungsprozess in Gang gesetzt über die wechselseitige Aktivierung der rechten und linken Hirnhälfte. Beim Menschen werden dabei Bilder erzeugt, dazugehörige Gefühle können integriert werden.
Manchmal ist auch bei Säuglingen eine Traumatherapie notwendig. Das ganze läuft dann natürlich anders ab und ich kenne die Details nicht. Aber es muss die rechte und linke Hirnhälfte im Wechsel aktiviert werden. Ich meine, es werden die Händchen im Wechsel gedrückt und etwas erzählt. (Ich kann mich da aber noch mal genau erkundigen.)
Ich würde mir das traumatisierte Tier auf den Schoß nehmen, wenn es für ihn kein Stress bedeutet, und im Wechsel die rechte und linke Vorderpfote leicht drücken. Und das mal eine Woche tgl. 10 Minuten.
Vielleicht unterstützt es etwas, schaden wird es auf jedenfall nicht.
:girl_sigh:

Susanne B.
09.11.2012, 13:08
Das Trauma entsteht glaube ich auch nicht durch den Verlust direkt sondern wie der Verlust geschieht...
Der Tod ist immer schrecklich, aber gerade Wildtiere werden ja durch Füchse, Katzen, Greifvögel, Autos u.s.w. aus dem Leben gerissen.

Gerade deswegen bin ich ja davon ausgegangen,dass die Natur da so Etwas wie einen Traumaschutz eingebaut hat. Und hoffe es ehrlichgesagt immer noch. :girl_sigh:

Susanne B.
09.11.2012, 13:29
Da ich nicht sicher bin,ob ich richtig verstanden werde,versuche ich es nochmal zu verdeutlichen.

Ein Mensch erlebt wenn er Glück hat gar kein wirklich traumatisches Erlebnis.
Wenn er Pech hat aber mehrere oder ein ganz schweres. Und meiner Meinung und Erfahrung nach ist es für die Menschen,die mehrere oder ein schweres Trauma erlebt haben sehr schwer,in ein zufriedenes und ausgeglichenes Leben zurückzukehren.

Bei Fluchttieren wie Kaninchen denke ich es so,dass traumatische Erlebnisse schon vorprogammiert sind. Also es bei Kaninchen wahrscheinlich ist ,dass sie in ihrem Leben so einige traumatische Erlebnisse haben und daher müssen doch Mechanismen vorhanden sein,damit umzugehen ohne übermäßige Qualen?

So wie der Mensch das Rüstzeug mitbekommt,mit "normalen" menschlichen Herausforderungen umzugehen ging ich davon aus,dass Kaninchen anderes Rüstzeug bekommen.
Irgendwie ist das schwer zu erklären. :girl_sigh:

Lunaco
09.11.2012, 13:34
Das geht zwar etwas in die esoterische Richtung, aber ich habe schon von guten Erfahrungen nach Reiki-Behandlungen bei traumatisierten Tieren (Hunden) gehört. Der Hund einer Bekannten kam aus einer Familie, in der ihn die Kinder immer geärgert hatten :ohje: Er war dadurch ein total verängstigtes und panisches Tierchen. Nach einigen Monaten Reiki war er wie ausgewechselt. Von daher wäre die Idee mit dem Tierheilpraktier vielleicht gar nicht verkehrt.

Nika
09.11.2012, 13:52
Noch was zu der Sache mit Diazepam. Das hat ein hohes Suchtpotential. Ich würde davon abraten - das zu geben, nicht mal in geringer Dosierung.


Hier wurde Diazepam bereits mehrmals von den TÄ erfolgreich bei traumatisierten Tieren eingesetzt, um sie aus Schockzuständen herauszuholen, u.a. bei sehr starken Schmerzen, bei Tierschutztieren nach schweren Misshandlungen usw.
Keines davon wurde von einer wohldosierten(!) Gabe süchtig, da es meist nur zur Erstbehandlung eingesetzt wird.
Soll ja keine Dauermedikation werden, sondern gerade bei dem sehr traumatisierten kleinen Kaninchenbub muss wahrscheinlich schon eher was handfestes zum Einsatz kommen, wenn er nach diesen Erlebnissen bereits solche Verhaltensweisen zeigt mit langem Schreien, Wandhochlaufen wollen usw. ---der Kleine hat Todesangst nach diesem furchtbaren Erlebnis.

Lunaco
09.11.2012, 13:54
Ich würde es erstmal mit Bachblüten versuchen

miri
09.11.2012, 13:58
Das geht zwar etwas in die esoterische Richtung, aber ich habe schon von guten Erfahrungen nach Reiki-Behandlungen bei traumatisierten Tieren (Hunden) gehört. Der Hund einer Bekannten kam aus einer Familie, in der ihn die Kinder immer geärgert hatten :ohje: Er war dadurch ein total verängstigtes und panisches Tierchen. Nach einigen Monaten Reiki war er wie ausgewechselt. Von daher wäre die Idee mit dem Tierheilpraktier vielleicht gar nicht verkehrt.

Das klingt ja, als würden THP nur esoterisch arbeiten :D :umarm:
Viele ausgebildete THP haben eine medizinische Fachausbildung, behandeln aber naturheilkundlich ;)

Da das wirklich ein tiefsitzender Schock ist, der schon körperliche Symptome zeigt, würde ich es mit einem guten Tierhomöopathen versuchen, der extra für das betroffene Tier (wobei ich davon ausgehe, dass evtl. die anderen Tiere auch betroffen sein könnten, es aber besser verstecken können) das passende Mittel heraussucht.
Oder Du versuchst es erst einmal mit Bachblüten und schaust erstmal, ob es vielleicht schon reicht.


@ Susanne
In der Natur überleben ja nur die Stärksten. Die Natur hat es vor Allem so eingerichtet, wenn sie von einem Raubtier erwischt werden, sie recht schnell einen Kollaps bekommen. Es sind ja auch zwei Tiere tot zusammengebrochen, wenn ich das richtig verstanden habe. In freier Wildbahn können alle wegrennen, im geschlossenen Gehege bleibt ihnen nur, sich in eine Ecke zu drücken und zu hoffen, dass sie nicht erwischt werden. Das ist deutlich mehr Stress für die Tiere als wegzurennen. Wer in freier Wildbahn nicht wegrennen kann oder nicht schnell genug ist, überlebt die Flucht ja auch nicht.

Susanne B.
09.11.2012, 13:59
Ich würde es erstmal mit Bachblüten versuchen

Ich auch. Gerade die Rescue-Tropfen sind ja genau dafür gedacht.
Ich gebe die nichtmal Oral,ich reibe hinter den Ohren damit ein.

Lunaco
09.11.2012, 14:02
Nach einigen Monaten Reiki war er wie ausgewechselt. Von daher wäre die Idee mit dem Tierheilpraktier vielleicht gar nicht verkehrt.

Das klingt ja, als würden THP nur esoterisch arbeiten :D :umarm:


Nein, das natürlich nicht ;) Aber viele haben mittlerweile alternative Behandlungsmethoden in ihr Repertoire aufgenommen. Ist von THP zu THP unterschiedlich.

miri
09.11.2012, 14:07
Nach einigen Monaten Reiki war er wie ausgewechselt. Von daher wäre die Idee mit dem Tierheilpraktier vielleicht gar nicht verkehrt.

Das klingt ja, als würden THP nur esoterisch arbeiten :D :umarm:


Nein, das natürlich nicht ;) Aber viele haben mittlerweile alternative Behandlungsmethoden in ihr Repertoire aufgenommen. Ist von THP zu THP unterschiedlich.

Ich dachte mir schon, dass Du das weißt. Ich wollte es nur erwähnen, weil es tatsächlich Leute gibt, die das meinen. :kiss:

Tanja F.
09.11.2012, 14:36
Das mit dem Diazepan sehe ich auch etwas kritisch, aber eher weil das Tier in Außenhaltung lebt und man es nicht richtig beobachten kann. Diazepan is n krasses Mittel, was auch bei Epilepsie eingesetzt wird.

Zuerst würde ich für die ganze Gruppe versuchen etwas zu verbessern und dazu wäre eine THP denke ich am geeignetsten.
Sollte es nicht helfen, muss evtl. eine Einzeltherapie her.
Ich denke aber alles in allem wird es ein längerer Prozess werden,
den Traumas behandeln ist nicht einfach.

Inge
09.11.2012, 14:57
susanne ich versteh was du meinst ...meine einzig logische erklärung hierfür wäre

wildtiere sind ja von geburt an, immer wieder dem stress des angriffs und des flüchtens vor gefahren oder direkten gefahren ausgesetzt sie werden quasi von geburt an an solche situationen gewöhnt und erleben es zwar ebenso schrecklich, bekommen aber keine traumatas in dem sinne weil es eben zum alltag gehört .


unsere heimtiere dahingehend, leben in einer sicheren gut behüteten umgebung . wird diese sicherheit auf einmal durchbrochen ...traumatisiert sie natürlich auch .:ohje:

als wir noch jäger waren und in höhlen lebten, war der angriff eines feindes auch relativ im alltag mit einbezogen .
würden wir heute von einem raubtier angegriffen werden, wären hinterher sicher etliche therapeutische sitzungen nötig .

zeppelinchen ...schlimm das sie nun so gestört sind ...
schätze das wird auch ne wiele dauern

ich würd versuchen
ihnen das gefühl geben JETZT ganz woanders zu sein ...dann würd ich einen tierheilpraktiker am besten sonja tschöpe konsultieren weil die selber kaninchen hat und von daher kaninchen kennt
.
herkömmliche sedativa wie diazepan bringen nur kurzfristig was, die sind viel zu schnell abgebaut und eine besserung für ein paar wenige stunden bringt ja nix ...dann lieber bachblüten oder sowas

alles gute

Walburga
10.11.2012, 00:32
Ich habe lange nachgedacht, was gestern anders war.

Watson ist sonst nur sehr nervös. Vollkommen durchgedreht ist er nur Gestern. Alle durften in einen Teil des Auslaufs in dem sie seit dam Unfall nicht mehr waren. Er hat dort Haken geschlagen und Gras gefressen und schien ziemlich entspannt. Aus heiterem Himmel bekam er nach über 1 Stunde Panik und hörte nicht mehr auf zu schreien.

Ich glaube Wildkaninchen lernen die Gefahren von Klein auf kennen. Es gibt in USA einen Spruch, das man nicht jeden Tag ein Huhn schlachten sollte da man sonst zu abgehärtet wird. Ich denke diesen Abhärtungsprozess gibt es bei Wildtieren auch. Watsons die nicht funktionieren, werden irgendwann gefressen. Wenn sie Wildies gewesen wären, hätten sie einen schützenden Bau gehabt und vielleicht gar nicht so viel mitbekommen.

6 von 8 Kaninchen kommen gut klar, sie werden nur hibbelig wenn Watson es ist.

Ich habe gehofft das sie mit der Zeit vergessen, aber dem ist wohl nicht so. Werde es erst einmal mit Bachblüten versuchen und mit einem Naturheilkundler sprechen. Vielleicht kommen wir so auf einen grünen Zweig.

Simmi14
10.11.2012, 00:39
Bis Feli (stammte aus Beschlagnahmung) ihre Angst vor Männern und Männerstimmen verloren hat, hat es so anderthalb Jahre gedauert. Kaninchen erinnern sich viel besser als wir denken.
Ich drücke fest die Daumen, dass Watson es auch packt :umarm:

Walburga
10.11.2012, 00:40
Ach ja, heute war Watson draußen, diesmal im Dunklen, das mögen sie eh lieber. Er war zwar sehr unruhig lief jedoch nicht gegen Wände und schrie nicht. Als ich den Eindruck hatte, es wird ihm zu viel, rief ich ihn in die Hütte und er blieb dann auch drin.

Carmen P.
10.11.2012, 01:00
Das muss echt heftig gewesen sein.
Gib bitte der ganzen Gruppe Rescuetropfen, denn diesen Unfall haben ja alle Tier mitbekommen.
Warte nicht mehr solange damit.
Ich wünsche Deinen Kleinen gute Besserung. :umarm:

Pimbolina
10.11.2012, 01:37
Bachblüten würde ich in dem fall weniger nehmen da diese ja bis zu vier Wochen brauchen können bis eine Wirkung kommt.

Wir hatten schon 2x Kaninchen mit akutem Schock und habe diese mit meiner THP behandelt. Das mittel beginnt in der Regel innerhalb von 10 Minuten zu wirken und ist der Hammer.
Würde deshalb auch dringend zum THP Raten.

Susanne B.
10.11.2012, 09:30
Bei den Rescue-tropfen ist das glaube ich anders. Die sind ja extra für Notfälle gemacht.

Vielleicht müssen die Kaninchen dann einfach wieder lernen,dass an dieser Stelle nicht wieder was Schlimmes passiert.
Ich kenne das von mir auch. Mein erster Hund wurde in einem Park schlimm von einem anderen Hund angefallen. Es hat schon länger gedauert,bis ich an dieser Stelle vorbeifahren konnte. Bis ich den Park wieder betreten konnte sind 2 Jahre vergangen. Obwohl ich nun wirklich wußte,das der Park an sich nicht "böse" ist.

Carmen P.
10.11.2012, 19:05
Bei den Rescue-tropfen ist das glaube ich anders. Die sind ja extra für Notfälle gemacht.

Genau so ist es, Susanne. :freun:
Tut mir leid, was Du erleben musstest. :umarm:

Hope R.
10.11.2012, 23:05
Zeppelinchen - schreibe doch mal bunny-in (http://www.kaninchenschutzforum.de/showthread.php?t=77572) hier im Forum an, sie ist THP und kann Dir sicherlich einen Rat geben.

Walburga
11.11.2012, 19:43
Notfalltropfen bzw. Globulis haben alle bekommen. Jetzt sind sie noch schmusiger untereinander.

Watson ist weniger hibbelig und schläft extrem viel, das beunruhigt mich etwas. Er hat vorgestern auch Zylkene bekommen. Die Kombination scheint schläfrig zu machen. Seit der Hundeattacke seh ich ihn nicht mehr in Seitenlage schlafen, immer nur wie eine Sphinx.

Werde Bunny-in noch anschreiben.

Carmen P.
11.11.2012, 20:28
Das hört sich doch schon etwas besser an.
Ich wünsche Dir, dass sich die Lage bald wieder vollkommen entspannt und Watson sich auch mal wieder richtig fallen lässt.
Wenn es wieder unruhiger werden sollte in der Gruppe, kannst Du jedem nochmal ein Tröpfchen geben.

Alles Gute. :umarm:

Walburga
06.12.2012, 19:40
Alles das wie Schäferhund aussieht, braun und flauschig wurde entsorgt. Ein Problem waren tatsächlich die braunen Schmusedecken. Wenn ich sie morgens durchs Gehege trug hingen kreischende Kaninchen an der Wand.

Watson hat nicht nur einen psychischen Knacks sondern tatsächlich auch einen organischen Schaden. Wie er klein war hatte er neben der Darm-, wohl auch eine Leberkokzidiose. Er bekommt jetzt Medikamente das sein Leberstoffwechsel sich verbessert, in der Hoffnung das die Hibbeligkeit und der Durchfall langsam besser werden. Achja, wenn er ganz still hält darf er zwischen den blauen Mädels sitzen, da gibt er sich richtig Mühe.

Sopiechen macht anscheinend nur die Enge der 18 m² so fertig. Sie war gewohnt immer tagsüber 140 m² zu besitzen.
Nachdem das Gehege relativ weit fertig ist. Dürfen sie, so lange es hell ist immer dort hinein. Sophie ist dann viel entspannter, liegt auf der Gartenbank und beobachtet Spaziergänger. Kein schnelles Schnaufen. Kein panisches rein und raus rennen mehr. Sie ist viel ruhiger und frisst wieder normal.