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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum waren "früher" die Trofu/Heu-Kaninchen nicht ständig krank



Wuschel
04.11.2012, 10:28
Das ist der Beitrag, der mich dazu veranlasst hat, einen neuen Thread zu eröffnen und der als Diskussionsgrundlage dienen kann:


Mir gibt das etwas zu Denken, dass "früher" die Trofu/Heu-Kaninchen lt. diversen Berichten von langjährigen Haltern, nicht ständig krank waren, so wie jetzt mit der "gesunden" trockenfutter- und vitaminfreien Gemüse/Heu-Ernährung.
Diese Kaninchen hatten früher m.E. keinen Vitamin- und Mineralstoffmangel, den einzigen Mangel, den sie hatten, war Flüssigkeitsmangel, den die meisten aber durch viel trinken wieder wett machen konnten.

In einem anderen Forum wurde darüber auch schon vor einiger Zeit diskutiert:

http://www.kaninchenforum.de/kaninchen-ern%E4hrung-futter/16510-warum-haben-trofu-kaninchen-oft-weniger-verdauungsprobleme.html

Hat hier jemand evtl. ähnliche Erfahrungen gemacht?

Caro
04.11.2012, 10:31
Da muss ich dir recht geben. Unsere Hasen früher bekamen auch normales Trockenfutter, Heu und natürlich Möhren und Salat. Aber als Hauptnahrungsmittel galt damals das Trockenfutter. Und sie waren nie krank, aufgegast oder sonst was.....:girl_sigh:

DieSüßen
04.11.2012, 10:36
Die Frage hab ich mir schon öfters gestellt.
Meine Süßen hatten aber zum Glück noch nie eine Aufgasung oder ähnliches. :)

Liebe Grüsse, Laura

ally
04.11.2012, 10:51
Ich denke, das hat mehrere Gründe. Die Fütterung mit Trofu und Heu ohne Frischfutter ist "einfacher", weil man weiter nichts beachten muss. Bei Frischfutter muss man eben doch einiges beachten. Z.B. das vorsichtige Anfüttern neuer Sorten und die sinnvolle Auswahl des Frischfutters. Kiloweise Wurzelgemüse liegt einfach länger im Magen, als blättriges Gemüse. Dann machen viele auch den Fehler, dass sie Trofu und Gemüse zeitgleich füttern und das ist nunmal ein echtes Problem, weil es dann sehr leicht zu Fehlgärungen kommt. Ich finde da schon größere Mengen Hafer-/Erbsenflocken in Kombination mit Frischfutter problematisch. Auch das von vielen so gern gefütterte getrocknete Gemüse sehe ich diesbezüglich kritisch und ist sicher nicht selten mit schuld an Magenüberladungen.

Meine allerersten Kaninchen vor 25 Jahren bekamen im Sommer hauptsächliche Wiese und Äste, ab Herbst gab's morgens pro Nase eine halbe Karotte und einen halben Apfel und Abends gab's dann 1EL Hafer und Dinkel. Heu gab's natürlich den ganzen Tag. Sie hatten nie Verdauungsprobleme, keine Probleme mit den Zähnen und sie wurden auch alle normal alt. Der "Jüngste" ist mit 8 Jahren gestorben. Das ist jetzt eher kein klassisches Beispiel für reine Trofu-Fütterung, aber nach heutigem Stand sicher auch nicht optimal. Es entspricht halt kaum den natürlichen Ernährungsweisen von Kaninchen.

Wir wollen aber ja, dass unsere Tiere möglichst ihrer Art entsprechend gehalten werden und dazu gehört auch die Fütterung.

Meine aktuelle Gruppe hat noch nie im Leben Trofu bekommen. Unsere Große (DW) bekam gelegentlich zum Päppeln Haferflocken, aber das nur in großem zeitlichen Abstand zum Frischfutter und hat es gut vertragen. Man muss einfach darauf achten, was man füttert und wie. Bestimmte Bestandteile sollten nie gleichzeitig verdaut werden, das geht nach hinten los.

Das ist so wie mit älteren Leuten, die Stein und Bein schwören, dass ihre Verdauungsprobleme von Vollkornprodukten verursacht werden ;) Das ist natürlich Blödsinn, sie kombinieren nur falsch. Davon abgesehen kennt ja wohl auch fast jeder den berühmten 90-Jährigen, der sein ganzes Leben lang geraucht hat wie ein Schlot, an keinem Schnapsgläschen vorbei kam und trotzdem gesund war bis ins hohe Alter. Ich denke, das ist halt auch einfach Glück und eine sehr stabile Konstitution.

LG ally

P.S. keines meiner Kaninchen hatte jemals eine Aufgasung oder Magenüberladung. Weder aus der Trofu-Fraktion, noch aus der aktuellen Generation.

Wuschel
04.11.2012, 10:56
Ich schreib dann auch mal meine eigene Erfahrung auf:

Mein allererstes Kaninchen lebte draussen in einem Stall und hatte tagsüber Freilauf im Garten und konnte dort fressen, soviel es wollte.
Im Stall stand immer ein gefüllter Napf Trockenfutter (Mischfutter mit Pellets) vom Züchter, also kein Vitakraft.
Es war zwar ein klein wenig übergewichtig aber nicht fett. Im Winter stand es samt Stall, Lampe mit Zeitschaltuhr, Heu und gefülltem Trofu-Napf im Keller und dort durfte es auch jeden Tag mal für ein paar wenige Stunden frei laufen. Hin und wieder gab es mal ein paar Küchenabfälle wie Karottenschalen oder ein kleines Salatblatt, ansonsten keinerlei Gemüse.
Das Kaninchen war nur zum Einschläfern mit über 8 Jahren beim TA, es bekam leider einen Hitzschlag im Sommer, damals wusste ich noch nicht, wie hitzeempfindlich Kaninchen sind.

Bei den nächsten beiden Kaninchen wurde ich dann von meinem Bekannten (Züchter) darüber aufgeklärt, dass ich das Trofu rationieren soll, damit die Kaninchen nicht dick werden, das hab ich dann auch gemacht. Im Sommer gab es sehr viel Grünzeug, das ich gepflückt habe und selbst konnten sie tagsüber bei schönem Wetter auch im Garten fressen. Im Winter gab es Heu, rationiertes Trofu und wieder wenig Gemüseabfälle. Die beiden Kaninchen waren auch nie krank, außer eines hat sich mal den Fuß gebrochen.
Die nächsten beiden habe ich genauso ernährt, außer, dass ich irgendwann von Pellets auf Nösenberger umgestiegen bin, da der Züchter, von dem ich das Trofu damals immer bekam, die Futtersorte gewechselt hat.
Und im Prinzip hat sich meine Fütterung nicht stark verändert bei den jetzigen Kaninchen. Ich füttere jetzt mehr Grünzeug (auch artenreicher), trockne Blätter, Blüten und wenige Kräuter selbst, ergänze die Fütterung mit strukturiertem Alleinfuttermittel (wenn es getreidehaltig ist, dann rationiert, wenn es getreidefrei ist, dann zur freien Verfügung + rationiertes Getreide) und füttere im Winter, wenn es kein Grünzeug mehr gibt, wenig abwechslungsreiches Gemüse, das meist aus Karotte, Apfel und Grünkohl besteht. Die jetzigen beiden sind über 2 Jahre alt und waren noch nie krank.
So, das war jetzt mein Erfahrungsbericht von fast 30 Jahren Kaninchenhaltung mit 7 Kaninchen.:rw:

tadamela
04.11.2012, 11:11
Suuuper das dieses Thema disskutiert wird.

Ich betreue momentan 4 Kaninchen, die 7 Jahre alt sind, und von morgens bis abends nur Heu und Nösenberrger bekommen.
Hin und wieder eine Karotte oder bissle salat.
Keiner der zwei hatte jemals durchfall, aufgasung, magenüberladung oder ähnliches...
Nur mal eine bindehautentzündung...

Wuchel:
Deine Ernährung interessiert mich schon lange :rw:
Für mich scheinst du alles richtig zu machen :girl_sigh:

Wuschel
04.11.2012, 11:13
Für mich scheinst du alles richtig zu machen :girl_sigh:

Ob das "richtig" ist, wie ich meine Kaninchen ernähre, kann ich nicht beurteilen, aber ich denke, so arg falsch kann ich nicht dran sein, denn meine Kaninchen danken es mir mit ihrer Gesundheit.

Ach ja, komplette Innenhaltung hatte ich noch nie, sie waren (bevor ich jetzt komplette Aussenhaltung habe seit 2 Jahren) zumindest im Sommer immer draussen und nur im Winter drinnen.

Keks3006
04.11.2012, 11:17
Dann schließ ich mich auch mal an und erzähle von meinen ersten Kaninchen... auch wenn es mir etwas schwer fällt, denn ich denke, ich habe so ziemlich alles falsch gemacht :rw:

Sie bekamen buntes Trockenfutter aus dem Zooladen mit Mais, Pellets, bunten Flakes und ich weiß nicht was noch. Heu haben sie "irgendwie" nicht gefressen, was ich halt so hingenommen und auch nicht groß rumprobiert habe. Zum Trockenfutter gab es Küchenabfälle wie Salatblätter, Apfel- und Möhrenschalen oder Kohlrabiblätter etc., im Sommer vor allem Löwenzahn und im Herbst Raps vom Feld. Außerdem hatten sie einen eingezäunten Freilauf auf der Wiese. Verdauungsprobleme hatten sie keine, Übergewicht auch nicht, allerdings wurden sie nach mehr oder weniger Jahren zu Zahnis (woraufhin der Tierarzt uns empfahl, ausschließlich Heu zu füttern - was wir aber nicht gemacht haben, denn unsere fraßen ja "irgendwie" kein Heu...).

Wie alt die Kaninchen wurden, weiß ich nicht mehr so genau, so 8 Jahre, schätze ich. Mittlerweile füttere ich natürlich ganz anders (und schäme mich auch ziemlich für die Haltung meiner ersten, aber ich war ein Kind und wusste es nicht besser), aber es wundert mich schon, dass meine damaligen Kaninchen auch so weit gesund waren, bis auf die Zähne. Gerade, weil sie eben kein Heu gefressen haben, aber z.B. Kohl mit Pellets kombiniert wurde, was ja eigentlich keine so gute Idee ist.

Blicki
04.11.2012, 11:57
diese frage hab ich mir auch schon oft gestellt...
ich kannte in meiner kindheit viele kaninchen die mit abfällen und trofu und ein wenig heu ernährt wurden und nie krank waren.die sind auch alle sehr alt geworden.

ich habe kaninchen, seit ich 12 bin und 7 davon sind schon über die rbb gehoppelt. lungenentzündung, magenüberladung, ec,...irgendwie hatte ich bis jetzt kein glück mit meinen nins.

meine jetzigen hatten alle schon nen schnupfen und ida hat wunde füßchen.dabei füttere ich so wie man es hier tut und saubermachen tu ich auch immer..

Mottchen
04.11.2012, 12:03
meine motte bekam anfangs trofu, pellets und getrocknetes brot, damit hab ich ihren darm so geschädigt, dass ich heute noch "freude" daran habe,wirklich besser wird das eigentlich nur in der zeit in der ich konsequent wiese füttere und ab und an eine möhre.

eisbiene
04.11.2012, 12:06
Ich glaub ja es hängt auch immer viel mit der Genetik zusammen.
Alle Kaninchen die ich vor meinen 12. Lebensjahr hatte wurde nicht besonders alt - und bis dato hatten wir keine vorbildliche Haltung. Mein Max ist dann damals an einen Abszess verstorben und erst dann hat unsere Tierärztin gesagt das man das handelsübliche Trockenfutter nicht verfüttern sollte.
Mein Lauro, denn ich dann vor über 10 Jahren bekam, lebte dann von Anfang an ohne dieses Trockenfutter (bekam aber ab uns zu Haferflocken und Mais im Winter). Der ist jetzt immer noch top gesund - dafür hatte er aber etliche Partner den es nicht so gut getroffen hat wie ihn.
Ich kenne einige Trockenfutter Kaninchen die alt geworden sind - aber ich glaube es gibt auch genug die das eben nicht wurden.
Das ist wie mit dem Rauchen - jeder weiß das es nicht gesund ist, und jeder kennt Menschen die trotzdem Uralt geworden sind :girl_sigh:

Simmi14
04.11.2012, 12:19
Ich hatte noch nie bewußt Magen bei meinen bisher 6 Tieren. Egal wie sie gefüttert wurden, ad libitum Kräuter/ Zweige oder die ersten beiden mit Trockenfutter, Heu und Möhren. Dabei waren 2 Zahnkaninchen.

Mir hat mein TA mal gesagt, dass die Kaninchen heute alle überzüchtet sind und nicht mehr so alt werden wie früher. Ob das stimmt? Ich denke mir dazu, das gerade die Kleinen auf Kindchenschema Gezüchteten und Plüschies mit viel Fell prädestiniert sind für Magengeschichten. Und was es in früheren Zeiten eher nicht gab, sind diese wilden Kinderzimmervermehrungen oder Animal-Hoarder-Fälle. :ohje: Dazu kommen noch Babies, die ihren Müttern zu früh weggenommen wurden, das führt auch oft zu einem geschädigten Verdauungstrakt (wie bei den kleinen osteuropäischen Hundewelpen auch). Kurz gesagt: Kaninchen werden heute mehr als Haustier gehalten und als Massenware gezüchtet, ohne auf Genetik/ Gesundheit zu achten. :rw:

hasis2011
04.11.2012, 12:21
So richtige "Trofukaninchen" hatte ich nie, heisst, das bunte Zeug hab ich nie gefüttert.
Aber womit ich schlechte Erfahrungen gemacht habe, war mit Gemüse ad lib im Winter, da gabs Aufgasungen und die Nins waren nicht wirklich fit.
Seit ich so gut wie gar kein Gemüse füttere, sind diese Probleme weg.
Jetzt gibts die paar Monate im Winter nur wenig Gemüse und da vorwiegend Kohl und dazu Heu, Trockenkräuter, viele frische Äste, Sämereien, ein Strukturmüsli und sie können den ganzen Winter im Garten grasen, was sie auch tun.

Von Frühjahr -Spätherbst füttere ich ausschliesslich Wiesenkräuter, Gräser, Zweige, usw. in grossen Mengen und in dieser Zeit gabs auch noch nie Verdauungsprobleme.
Die einzigen, die Verdauungsprobleme hatten, waren meine Zahnkaninchen, aber auch selten und meist im Winter.
Meine Häsin hat, dank Wiesenfütterung, seit über einem Jahr keine Probleme mehr mit den Zähnen und seitdem auch keine Verdauungsprobleme mehr.

darkgronaddel
04.11.2012, 12:27
Ich lese hier "Küchenabfälle"....dazu möchte ich was sagen.

Meine Nins bekommen zwei-dreimal am Tag frisches Futter. Wenn ich dann zu Mittag mir einen Möhrensalat mache und diese Möhren schäle, dann werfe ich die Schale auch nicht in den Müll sondern gebe sie den Kaninchen. Das ist für mich praktisch kein Abfall.
Natürlich gibt es nichts schimmeliges oder schlechtes.
Daher gefällt mir persönlich das Wort "Küchenabfälle" nicht wirklich.

Christiane E.
04.11.2012, 12:37
IN dem Sinne gibt es bei uns grundsätzlich keine "Küchenabfälle". Die beiden kriegen nur das, was ich auch noch essen würde. Möhren esse ich grundsätzlich mit Schale und sonst fällt mir nix ein, was ich abschneide und was ggf noch nin-tauglich wäre.

Bei uns ist es allerdings auch so, dass nicht die Nins was von unserem Gemüse abkriegen sondern wir uns höchstens was vom Nin-Gemüse abzwacken.

O-ton mein Mann:"Kann ich die rote Beete essen oder ist die komplett für die Nins??"

Wuschel
04.11.2012, 12:50
Zu Küchenabfällen gehört bei mir:
Karottenschalen, Kohlrabiblätter, Brokkoliegrün, äußere Blätter von Kohlsorten, Möhrengrün usw.
Andere wühlen im Supermarkt im Grünabfallbehälter danach, für mich das dasselbe wie Küchenabfälle.:rollin:

Diene
04.11.2012, 12:55
mein damaliges Kaninchen (übrigens auf dem Foto) habe ich auch mit Trockenfutter (aus der Kaufhalle) gefüttert, Heu gab es und Möhren, Löwenzahn und ab und zu noch andere Gemüse. Er ist über 14 Jahre alt geworden und hatte auch keine gesundheitlichen Probleme bis auf die Zähne, weswegen ich ihn letztendlich erlössen lies. Er lebte innen. Geimpft habe ich ihn auch nie. (keine Ahnung, ob das auch eine Rolle spielen könnte). Ich habe da auch schon oft drüber nach gedacht, da ich ihn nicht "optimal" gehalten habe und er ist dennoch so alt geworden und hatte keine gesundheitlichen Probleme. Auch seine Blutwerte waren bis zum Schluss in Ordnung, nur sein Knochenbau ging in Richtung Arthrose, aber bei so einem alten Tier wohl auch normal.

Viele liebe Grüsse

darkgronaddel
04.11.2012, 13:00
Zu Küchenabfällen gehört bei mir:
Karottenschalen, Kohlrabiblätter, Brokkoliegrün, äußere Blätter von Kohlsorten, Möhrengrün usw.


Ja, und solange das okay ist, steht das bei meinen Nins auch auf dem Speiseplan. Die würden mir was erzählen, wenn ich das Möhrengrün, das ja sann zu den "Abfällen" gehört, nicht in ihrem Futternapf landen würde...:rollin:

hasis2011
04.11.2012, 13:03
Ich denke, das hier niemand vergammelte Abfälle füttert, deshalb versteh ich die "Diskussion" zum Thema "Küchenabfälle" nicht ganz.:girl_sigh:

Diene
04.11.2012, 13:10
Keine Ahnung, ob man das nur mit dem Futter in Verbindung sehen kann. Denn ich vermute mal, die meisten (so wie ich) die damals nicht den heutigen Fütterrungsempfehlungen nach gegangen sind, haben vermutlich auch andere Dinge anders gemacht, zB nicht regelmässig Impfen (wo ich mich manchmal frage, wie es sich auf den Kaninchenkörper auswirkt) oder Einzelhaltung (wie wieviele ZF die Tiere im Laufe des Lebens haben, was auch Stress verursachen kann) oder regelmässigere Arztbesuche (was den Tieren auch Stress bereitet) ich denke das könnten auch alles Dinge sein, die sich auf die Gesundheit der Tiere auswirken oder viel mehr auf das Alter. Ich denke auch, umso idealer man die Tiere halten und ernähren möchte, um so mehr kann man auch falsch machen. Was für mich nicht dagegen spricht, aber es ist halt nicht immer einfach die optimale Mischung zu finden. Im Vordergrund steht ja auch, dass die Tiere ein glückliches Leben haben und nicht, dass sie alt werden.

Viele liebe Grüsse

darkgronaddel
04.11.2012, 13:10
Ich denke, das hier niemand vergammelte Abfälle füttert, deshalb versteh ich die "Diskussion" zum Thema "Küchenabfälle" nicht ganz.:girl_sigh:

Ich wollte es nur erwähnen, weil hier eben gesagt wurde:
"Früher fütterte ich Trockenfutter und Küchenabfälle"...

Das klingt halt so, als ob diese Dinge einfach minderwärtiger sind;)

:friede:

Keks3006
04.11.2012, 13:12
Ich nenn es bloß immer "Küchenabfälle" und "Grünabfälle" (ja, ich wühle auch immer im Supermarkt im Müll :rollin:), weil es irgendwie alles Mögliche so schön zusammenfasst :rw: Sollte nicht abwertend gemeint sein.

Und ja, ich füttere das alles auch heute noch und nenne es auch immer noch so :D Ist einfach mein zusammenfassender Begriff dafür.

carpe
04.11.2012, 13:16
Mein Kinderzimmerkaninchen damals in den 80ern wurde mit Trockenfutter und mal ein bißchen Apfel oder Möhre ernährt. Als Einstreu nahm ich Katzenstreu und Heu. Geimpft wurde nie.

Also alles falsch gemacht. Es ist dennoch 9 Jahre alt geworden. Es hatte kurz vorher zum ersten Mal etwas an den Zähnen bekommen und starb bei der Narkose.

Heute gibt es für meine Ninchen ein großes Angebot an Grünfutter. Ich hoffe, sie werden noch älter als neun.

hasis2011
04.11.2012, 13:17
Nennen wir es "Küchennebenerzeugnisse" oder so, hört sich nicht ganz so furchtbar an.:girl_haha:

Keks3006
04.11.2012, 13:18
:rollin: Ok, das ist genial, das gewöhn ich mir ab sofort an!

darkgronaddel
04.11.2012, 13:24
Nennen wir es "Küchennebenerzeugnisse" oder so, hört sich nicht ganz so furchtbar an.:girl_haha:

:good:

Mottchen
04.11.2012, 13:28
Ich denke, das hier niemand vergammelte Abfälle füttert, deshalb versteh ich die "Diskussion" zum Thema "Küchenabfälle" nicht ganz.:girl_sigh:

:freun:

Kulle
04.11.2012, 13:48
Waren denn die Tiere früher wirklich viel weniger krank oder hat man es teilweise gar nicht für voll genommen bzw. ganz anders wahrgenommen?

Ich kann nur von mir sprechen das ich durch die ganze Aufklärung über Kaninchenernährung viel empfindlicher im wahrnehmen bin. Ohne die Aufklärung würde ich z.B. nicht wissen das es für ein Kaninchen schnell gefährlich werden kann, wenn es das Futter über einen größeren Zeitraum verweigert. Ich bin schon zum Tierarzt gerammelt weil das Tier mehrere Stunden weder gefressen noch Kot abgesetzt hat. Irgendwas stimmte in dem Moment nicht. Meine Familie/ Freund steht dann daneben und sagt, er hat einfach mal keinen Hunger, ich solle mich nicht verrückt machen. Versteht ihr? Die blicken da ganz anders drauf, weil sie gar nicht das Bewusstsein für das ganz andere Verdauungssystem haben.

Darum denke ich ist die Aussage, das die Kaninchen früher weniger krank waren, insgesamt falsch. Gerade wir, die sich damit wirklich auseinandergesetzt haben und sich damit beschäftigen, sind ganz anders sensibilisiert in dieser Hinsicht. Da schreckt man bei jedem Magengrummeln zusammen.

Das Überzüchtung und das frühzeitige wegreißen vom Muttertier eine Rolle für Krankheiten spielen, denke ich aber auch.

Wuschel
04.11.2012, 13:54
Darum denke ich ist die Aussage, das die Kaninchen früher weniger krank waren, insgesamt falsch.

Verallgemeinern kann man diese Aussage natürlich nicht, daher darf ja hier jeder, der dieselbe Erfahrung gemacht hat, etwas dazu schreiben, denn anscheinend war das doch öfter der Fall, dass die Kaninchen, als sie noch Trofu bekamen, teils gesünder, als die jetzigen Kaninchen bei denselben Besitzern, die kein Trofu bekommen.

Daher hab ich ja diesen Thread gestartet, dass man sich darüber austauschen kann.

Diene
04.11.2012, 14:01
auch, wenn ich das Thema interessant finde, denke ich auch, dass man da viel mehr Faktoren einbeziehen müsste und es wahrscheinlich nicht nur mit dem Trockenfutter bzw der "falschen" Ernährung in Verbindung sehen kann. Die Art der Haltung war in dem Moment bei Vielen vermutlich auch anders. Und von mir selbst kann ich sagen, dass, wo ich nun weiss was es für "schlimme" Krankheiten gibt, auch einen anderen Blick darauf habe, was ich damals vielleicht auch gar nicht so gesehen habe.

Viele liebe Grüsse

Keks3006
04.11.2012, 14:09
Ja, das kann gut sein. Ist ja möglich, dass meine TroFu-Kaninchen alle völlig zerstörte Därme hatten, aber mir ist es einfach nicht aufgefallen und es wurde nie diagnostiziert. Aber fitter sind meine Kaninchen heute sicher nicht nur wegen der Fütterung, sondern wegen der Haltungsverbesserung im Allgemeinen (mehr Platz, vor allem).

Simone D.
04.11.2012, 14:10
Ich denke auch, dass die Wahrnehmung hier eine große Rolle spielt. In den Foren sind nun Mal wenig "Vitakraft"-Halter unterwegs. Im Bekanntenkreis höre ich oft Sätze wie "Unser Kaninchen hat ein paar Tage nicht gefressen, jetzt futtert es wieder". Hier im Forum würde da sofort besorgt einen Thread eröffnet, während das bei TroFu-Kaninchen öfters Mal so hingenommen wird. Ich kenne auch viele Halter, die spätestens nach zwei Jahren wieder ins Zoogeschäft rennen, weil das Kaninchen "einfach tot im Käfig lag". Dazu kommen andere Faktoren, die es mit zu bedenken gilt (Kastration etc.)

Wobei bestimmte Erkrankungen sicher auf bestimmte Futtermittel zurückzuführen sind. Als es "Trend" war, Kiloweise Heucobs, Pellets und Trockengemüse zu kaufen, gaben sich die Magenüberladungs-Threads hier im Forum die Klinke in die Hand. Und in vielen "Durchfall-Threads" wird z.B. eine sehr knollenlastige Ernährung beschrieben.


den einzigen Mangel, den sie hatten, war Flüssigkeitsmangel, den die meisten aber durch viel trinken wieder wett machen konnten.

Die Rechnung geht nicht auf – so viel, wie es über seine natürliche Nahrung an Wasser aufnehmen würde, trinkt nahezu kein Kaninchen.

Kulle
04.11.2012, 14:10
Darum denke ich ist die Aussage, das die Kaninchen früher weniger krank waren, insgesamt falsch.

Verallgemeinern kann man diese Aussage natürlich nicht, daher darf ja hier jeder, der dieselbe Erfahrung gemacht hat, etwas dazu schreiben, denn anscheinend war das doch öfter der Fall, dass die Kaninchen, als sie noch Trofu bekamen, teils gesünder, als die jetzigen Kaninchen bei denselben Besitzern, die kein Trofu bekommen.

Daher hab ich ja diesen Thread gestartet, dass man sich darüber austauschen kann.

Ja, ist doch auch völlig ok. Ich habe nur meine Meinung zum weiteren Austausch und als allgemeinen Denkanstoß beigefügt. Das sich nur die beteiligen sollen die diese Erfahrung genauso gemacht haben und völlig hinter dem Threadtitel stehen, war mir nicht bewusst. Ich dachte das soll eine Diskussionsrunde und kein nur-über-die-selbe-Erfahrung-reden-Plausch werden *g*

Getorix
04.11.2012, 14:12
Hallo,

ich kann das mit den Trofu/Heu Kaninchen auch nicht bestätigen.

Vor dem Jahr 2000 bekamen unsere Kaninchen auch ein Mischfutter mit Getreide und Pelltets. Aus der Zeit sind mir Kaninchen mit verklebten Po, kokzidienbefallene Tiere (8 von 10 Jungtieren starben, im Winter danach auch noch deren Mutter) und ein Kaninchen mit chronischem Schnupfen und ewigem Fellwechsel in Erinnerung. Und Übergewicht war trotz sehr viel Freilauf im Garten auch ein grösseres Problem.


Seit dem Weglassen des Fertigfutters trat sowas nie mehr aus. Die jetzige Kaninchen hab ich nun seit über 5 Jahren und es war noch nie irgendeiner krank.

Einzig die chronische Schnupferin nahm ohne Fertigfutter zu sehr ab, sie bekam dann ein aus Küchenmaterialien selber zusammengestelltes Kraftfutter.

In unserer/meiner Haltung ist es eindeutig so, dass die Kaninchen ohne den zusätzlichen Napf mit Trockenfutter (Wiese gab es auch zu Trofuzeiten) merklich gesünder sind.

Ich sehs auch jetzt im Umfeld. Die Trofukaninchen sind im gegensatz zu meinen regelrechte Verdauungsensibelchen.




so wie jetzt mit der "gesunden" trockenfutter- und vitaminfreien Gemüse/Heu-Ernährung.
Ein Teil der Lösung liegt wohl darin.
Eine gute Ernährung ist ja nicht die, die kein Trockenfutter enthält, sondern diejenige, die den individuellen Bedürfnissen des Kaninchens am besten entspricht. Und da finde ich es nicht erstaulich, wenn eine Fertigfutterernährung besser abschneidet, als eine Ernährung nur mit Heu, einer halben Möhre, einer Apfelspalte und eines Salatblatts.

Daraus kann man aber weder schliessen, dass eine Ernährung auf Basis von Fertigfutter gut ist, noch darauf, dass eine reine Frischfutterernährung ungeeignet ist.


Liebe Grüsse
Lina

Rabea G.
04.11.2012, 14:14
Meine Kaninchen früher im Garten sind nie älter als ein paar Monate geworden, die meisten wurden immer irgendwie krank und starben trotz TA - andere lagen eben tot da ohne Anzeichen. Magensachen kann ich nicht ausschließen, da die Tiere im Schrebergarten saßen und ich nicht jeden Tag da war.
Seltsamerweise wurden die Tiere, die meinem Bruder gehörten immer deutlich älter, mehrere Jahre meistens. Ernährung war: Pelletfutter in großen Näpfen und kiloweise hartes Brot. Ab und zu Möhren und Apfel :girl_sigh:

Simone D.
04.11.2012, 14:14
Eine gute Ernährung ist ja nicht die, die kein Trockenfutter enthält, sondern diejenige, die den individuellen Bedürfnissen des Kaninchens am besten entspricht. Und da finde ich es nicht erstaulich, wenn eine Fertigfutterernährung besser abschneidet, als eine Ernährung nur mit Heu, einer halben Möhre, einer Apfelspalte und eines Salatblatts.

Daraus kann man aber weder schliessen, dass eine Ernährung auf Basis von Fertigfutter gut ist, noch darauf, dass eine reine Frischfutterernährung ungeeignet ist.

Ich finde, das trifft den Nagel auf den Kopf :good:

Mottchen
04.11.2012, 14:25
das problem was ich an dieser diskussion sehe, ist dass so mancher neukaninchenhalter, hier diese erfahrungen "mein kaninchen wurde mit trofu uralt" liest und sich denkt Hui toll da stopf ich mein kaninchen mal schön voll mit trofu, muss ja dann wohl richtig sein. ich denke, dass es einfach sehr viele faktoren zu bedenken gibt, eben auch den faktor: überzüchtung und auch das was kulle sagte, dass man früher einfach nicht so genau hingeguckt hat. ich kann nur sagen, dass es meinem darmkaninchen mit wiesefütterung am besten geht

Schnuffelhase
04.11.2012, 14:28
meinen Beiden geht es im Frühjahr-Sommer wenn es nur Wiese, Zweige usw.+ 2 Möhren tgl. gibt immer super... haben absolut nichts.

Im Winter wenn ich dazukaufen muss, sind sie westenlich anfälliger.

Mottchen
04.11.2012, 14:29
edit

Simone D.
04.11.2012, 14:30
das problem was ich an dieser diskussion sehe, ist dass so mancher neukaninchenhalter, hier diese erfahrungen "mein kaninchen wurde mit trofu uralt" liest und sich denkt Hui toll da stopf ich mein kaninchen mal schön voll mit trofu, muss ja dann wohl richtig sein.

Die Befürchtung hab ich auch, wenn ich mir die Entwicklung der letzten Threads im Ernährungsboard so ankucke. Die letzten Diskussionen können super schnell falsch interpretiert werden...

Diene
04.11.2012, 14:35
Danie69, ich würde eher davon ausgehen, dass jemand, der aus Interesse an seinen Tieren, sich in einem Forum erkundigt, sich nicht von ein paar solchen Äusserungen leiten lässt. Im Normalfall liest man sich ja einen Thread durch und nicht nur einen Beitrag davon. Wobei ich auch finde, dass es zu allgemein ist, es allein an der Trockenfutterernährung fest zu machen, was ja auch hier nicht gewollt ist.

Viele liebe Grüsse

Mottchen
04.11.2012, 14:38
Danie69, ich würde eher davon ausgehen, dass jemand, der aus Interesse an seinen Tieren, sich in einem Forum erkundigt, sich nicht von ein paar solchen Äusserungen leiten lässt. Im Normalfall liest man sich ja einen Thread durch und nicht nur einen Beitrag davon. Wobei ich auch finde, dass es zu allgemein ist, es allein an der Trockenfutterernährung fest zu machen, was ja auch hier nicht gewollt ist.

Viele liebe Grüsse

wenn es so wäre, wäre es toll , nur leider machen sich nicht alle die mühe so einen thread komplett zu lesen und lesen nur die ersten zwei/drei einträge und dann fühlt er sich schon bestätigt in seinem trofufütterungsstil.nicht jeder ist so wie die user hier, die sich wirklich viel mit ernährung und haltung beschäftigen, viele huschen doch durch solche foren nur durch und machen sich nicht die Mühe alle 20 anworten zu lesen:girl_sigh:

Simone D.
04.11.2012, 14:41
Danie69, ich würde eher davon ausgehen, dass jemand, der aus Interesse an seinen Tieren, sich in einem Forum erkundigt, sich nicht von ein paar solchen Äusserungen leiten lässt.

Nach meiner Erfahrung passiert das leider öfters :ohje:. Ist irgendwie kaum nachvollziehbar, verhält sich aber so...

Walburga
04.11.2012, 14:42
Ich hab meine Großen vom Opa geerbt + die Ernährung.

Haferflocken, Pellets, Heu, trockenes Brot, Möhren, im Sommer Wiese satt usw.

Dann wurden sie noch ein bisschen mehr, da ich unbedingt Junge von Charly haben wollte. Die zeitweise 20 Kaninchen bekamen das bekannte Futter. Irgendwie hatten sie immer wieder Probleme mit Kokzidien, vor Allem bei der Winterfütterung. Wenn die Kirschen oder Eicheln vom Baum fielen bekamen sie sofort alle Durchfall.

Der TA riet mir immer wieder zur reinen Heufütterung.

Wirklich alt wurden die Großen nicht, alle so um die 5 Jahre. Sie hatten einen erstaunlichen Hang zu Bandscheibenvorfällen, Darmlähmungen und Darmtumoren.

Als ich dann mal wieder einen Hellschecken mit Darmlähmung aufgenommen hatte wurde mir das erste mal zur Gemüsefütterung geraten. Also wurden alle der Gerechtigkeit wegen, auf Trockenfutterfreiheit umgestellt. Mein Bubi als letztes ehemals Trockenfutterkaninchen hat es immerhin 7,9 Jahre geschafft.

Sie können jetzt auch mal vergammelte Kirschen fressen, die in den Auslauf fallen ohne Durchfall zu bekommen.

Also ich finde meine sind jetzt viel interessierter an ihrer Umwelt, aufgeweckter und gesünder wie "früher".

Diene
04.11.2012, 14:42
Ja, Danie69, ich kann deine Gedanken nachvollziehen, aber, wenn die Personen von Grund auf so sind, dann kann man das auch nicht verhindern, indem man vermeidet, sich mit solchen Themen öffentlich auseinanderzusetzen, so denk ich mir das immer. Und es sagt ja keiner, Trockenfutterernährung ist gut.

Viele liebe Grüsse

Wuschel
04.11.2012, 14:49
Ja, Danie69, ich kann deine Gedanken nachvollziehen, aber, wenn die Personen von Grund auf so sind, dann kann man das auch nicht verhindern, indem man vermeidet, sich mit solchen Themen öffentlich auseinanderzusetzen, so denk ich mir das immer. Und es sagt ja keiner, Trockenfutterernährung ist gut.

Viele liebe Grüsse

Das sehe ich auch so, allerdings kann ich die Bedenken natürlich auch nachvollziehen.
Ich bin mir trotzdem sicher, dass sich zu solchen Themen nochmal richtig erkundigt wird, wenn jemanden die Fütterung seiner Kaninchen auch interessiert und er dazu bereit ist, etwas zu ändern/verbessern.
Wer da in den Beiträgen nur mal kurz querliest, den interessiert die Fütterung m.E. eh nicht richtig, daher wird so jemand sowieso das machen, was er selbst für richtig hält.

Diene
04.11.2012, 14:51
genau so seh ich das auch Wuschel.

Viele liebe Grüsse

Wuschel
04.11.2012, 15:05
Einen "fast" eigenen Erfahrungsbericht hab ich noch:

Ich denke auch, dass es ein Unterschied ist, ob die damaligen Trofu/Heukaninchen ausschließlich dieses Futter bekamen, oder ob zusätzlich noch Brot, honigverklebte Knabberstangen, Joghurtdrops oder Ähnliches gefüttert wurde.

Ich hatte vor vielen Jahren mal für ein paar Wochen ein krankes Kaninchen von einer Bekannten hier. Sie wollte es zum Einschläfern bringen, da es ständig Matschkot hatte. Sie hatte alles in der Fütterung so abgeändert, wie ich ihr das nach meinem Wissen empfohlen habe, also anderes Heu/Stroh gekauft, Trofu hatte sie von mir bekommen, Wiese gefüttert, das Wasser abgekocht usw., aber sie kam nicht drauf, an was es liegen könnte, der Matschkot verschwand auch nach Wochen nicht.
Da ich davon überzeugt war, dass es an der Fütterung liegen musste und sie trotz Umstellung evtl. irgendwas "falsch" machte, machten wir den Deal, dass ich das Kaninchen aufnehme und versuche, das wieder hinzubekommen. Ich habe dann das Kaninchen ein paar Wochen hier bei mir gehabt, und ich habe die Fütterung so weit umgestellt, dass es genauso (Menge und auch Auswahl an Futtermitteln) gefüttert wurde wie meine eigenen Kaninchen. Nach kurzer Zeit bei mir, bekam der Kot plötzlich wieder normale Formen und nach wenigen Wochen war der Matschkot Vergangenheit.
Das einzige, was diese Bekannte mir damals verschwiegen hat, war, dass das Kaninchen jeden Abend 1 Joghurtdrop bekam (denn der ist ja extra für Kaninchen und kann daher nicht schädlich sein, dachte sie) und den hat sie auch während dieser ganzen Futterumstellungphase nicht weggelassen, da das Kaninchen regelrecht darum gebettelt hat. Bei mir gab es diesen Drop nie und daher bin ich mir zu 99% sicher, dass dieser Matschkot von diesem bescheuerten Joghurtdrop kam.
Sie nahm das Kaninchen freudestrahlend und überglücklich wieder zurück und war seitdem bei der Fütterung konsequent. Wenn sie im Zooladen war, ging sie an dem ganzen Leckerliekram vorbei und dachte dabei nur an Matschkot und ihr armes Kaninchen.

Neoli
04.11.2012, 15:23
Das ist eine Frage die ich mir auch immer wieder stelle.
Als Kind hatte ich zwei Nins die mit handelsüblichem Trofu, Möhren, Salat, Löwenzahn und trockenem Brot gefüttert wurden.
Sie waren nie beim TA und sind 12 Jahre alt geworden.

Jetzt mit Wiesenernährung hat ich eine Dame die immer wieder Bauchprobleme hat.

Ich hätte mir früher aber niee Gedanaken darüber gemacht wenn eins meiner Nins mal 2-3 Stunden kein Leckerlie oder sonstwas will und nur rumliegt.

Wuschel
04.11.2012, 15:27
Jetzt mit Wiesenernährung hat ich eine Dame die immer wieder Bauchprobleme hat.



Dieses Problem kommt mir aber sehr komisch vor :girl_sigh:, denn i.d.R. werden die Kaninchen umso "gesünder", je mehr artenreiche Wiese/Gräser sie bekommen und je weniger anderes Futter (Heu, Gemüse, Trofu), außer evtl., die Verdauung wurde vorher durch "schlechte" Ernährung schon enorm in Mitleidenschaft gezogen. Das kann ich aber in deinem Fall nicht beurteilen.

Mottchen
04.11.2012, 15:32
sicher ist das alles richtig was ihr sagt, aber ich erlebe es in einem anderem forum in dem nicht unbedingt kaninchenexperten unterwegs sind, da redet man sich den mund wochenlang fusslig, dass sie keine pellets füttern sollen und dort wird dann genau mit solchen argumenten gekontert, dass man aber woanders gelesen habe, dass die tiere mit pellets und käfighaltung uralt geworden sind:girl_sigh: und die haben dann leider nicht die nächsten einträge gelesen, wo erklärt wird, dass es schädlich ist. deswegen meine bedenken. mit wenigen solcher threads in denen gesagt wird, dass tiere mit pellets und co wundervoll gelebt haben, macht man die mühe vieler threads die das gegenteil besagen zu nichte. denn es gibt nun mal sehr viele halter, die es schön bequem finde pellets zu verfüttern und ist doch "prima" wenn sie dann auch noch beispiele im internet finden die ihnen ihre "tolle" fütterung bestätigen. ist nicht böse gemeint nur eben der hinweis, dass sehr sehr viele kaninchenhalter sich leider nicht allumfassend infomieren , sondern eben nur das lesen was ihnen passt ;)

Wuschel
04.11.2012, 15:40
... ist nicht böse gemeint nur eben der hinweis, dass sehr sehr viele kaninchenhalter sich leider nicht allumfassend infomieren , sondern eben nur das lesen was ihnen passt ;)

Bei solchen Haltern ist m.E. sowieso Hopfen und Malz verloren, egal, ob man solche Themen in irgendeinem Forum diskutiert oder nicht.:girl_sigh:

Aber wie schon gesagt, ich kann die Bedenken durchaus nachvollziehen, wobei man "solche" Leute i.d.R. sowieso nicht von ihrer Schiene abbringen kann.

Wer sich für das jeweilige Thema interessiert und an seiner Fütterung oder auch Haltung etwas ändern möchte, der wird sich die entsprechenden Threads auch durchlesen und ggf. bei Unklarheiten Fragen dazu stellen, daher sehe ich das nicht ganz so eng, wenn mal ein etwas "heikleres" Thema gestartet wird.

Mottchen
04.11.2012, 15:43
... ist nicht böse gemeint nur eben der hinweis, dass sehr sehr viele kaninchenhalter sich leider nicht allumfassend infomieren , sondern eben nur das lesen was ihnen passt ;)

Bei solchen Haltern ist m.E. sowieso Hopfen und Malz verloren, egal, ob man solche Themen in irgendeinem Forum diskutiert oder nicht.:girl_sigh:

Aber wie schon gesagt, ich kann die Bedenken durchaus nachvollziehen, wobei man "solche" Leute i.d.R. sowieso nicht von ihrer Schiene abbringen kann.

Wer sich für das jeweilige Thema interessiert und an seiner Fütterung oder auch Haltung etwas ändern möchte, der wird sich die entsprechenden Threads auch durchlesen und ggf. bei Unklarheiten Fragen dazu stellen, daher sehe ich das nicht ganz so eng, wenn mal ein etwas "heikleres" Thema gestartet wird.

seh ich anders, auch solche menschen kann man überzeugen, mit viel reden, viel geduld, aufgeben gibts da für mich nicht! aber threads in denen dann eben steht mit trofu wars tierchen uralt, erleichtern einem die überzeugungsarbeit nicht wirklich:girl_sigh: aber ich halt jetzt meine klappe

april
04.11.2012, 15:48
Ich zweifle ehrlich gesagt schon die Grundthese an, dass die Kaninchen "früher" alle sauglatt mit Trockenfutter+Heu durchgekommen sind und die Kaninchen heute, die Frischfutter bekommen, tendenziell häufiger krank sind oder schwerer krank oder nicht so alt werden. Ich hab dazu noch nie Vergleichszahlen gesehen, und so weit weg ist das "früher" ja auch nicht - in praktisch jeder englischsprachigen Haushaltspublikation zum Thema Kaninchenernährung steht drin, Heu wäre im Grunde das gleiche wie Gras, nur trocken.
Ich gehe deshalb davon aus, dass eine enorme Anzahl Heim-Kaninchen noch immer von Trockenfutter und Heu lebt und zwar mit im Wesentlichen der gleichen Lebenserwartung.

Es gibt nur sehr wenige Tiere, deren Ernährung so speziell ist, dass ihre Lebensdauer entscheidend von der korrekten Ernährung abhängt. Dazu gehören etwa der Koalabär oder der grosse Panda.

Kaninchen aber sind über die ganze Welt verteilt und deshalb futtertechnisch nicht spezialisiert und können mit Mangel sehr gut umgehen. Ganz ähnlich wie andere weit verbreitete Tiere, ich denke da an Ratten, Tauben oder Menschen. Kaninchen sind Verdauungsspezialisten und können deshalb so schnell sein. Sie sind keine Nahrungsspezialisten und können deshalb überall so schnell sein.

Caruso
04.11.2012, 15:52
Ich habe mir diese Frage auch immer wieder gestellt. Hab nie wirklich verstanden, warum mein ältestes Kaninchen über 13 Jahre alt wurde, trotz trockenem Brot und Kartoffeln vom Vorbesitzer. Und ich habe die Fütterung mit nur Heu und Pelletts auch nicht besser gemacht. Wie gesagt, ich denke ein langes Leben muss nicht unbedingt ein glückliches sein. Diese Tiere haben eben nur gelernt, mit dem allernotwendigsten zu existieren...Wenigstens habe ich sie aus dem Stall befreit und sie konnte noch 5 Jahre auch richtige Wiese grasen. Ab dann hatte sie natürlich auch die ersten Bauchprobleme, weil ich es zwar gut gemeint hatte, aber zu schnell vorgegangen bin.
Ich denke auch, dass diese "früher" Erinnerungen daraus gesultieren, dass man vieles nicht gesehen hat oder wußte. Heute gehöre ich auch zu denjenigen, die ihre Kaninchen mit Argusaugen beobachten ...gefuttert, entspannt, runde Böbbel?...:rollin:

Liebe Grüße Caruso
Ups in der Zeit, in welcher ich meinen Beitrag verfasst haben, waren viele noch schneller......hoffe, er passt jetzt noch

Wuschel
04.11.2012, 15:59
Mir ging es eher darum, ob den Kaninchen, die ausschließlich mit Heu/Gemüse, ohne zusätzliches jegliches vitaminisiertes Trockenfutter, etwas Entscheidendes fehlen könnte und sie daher evtl. anfälliger für Krankheiten sind.
Denn "damals", als noch viele Kaninchen Trofu (egal ob ausschließlich, oder rationiert mit Heu/Frifu) bekam, war das anscheinend nicht so schlimm mit der Anfälligkeit für Krankheiten, zumindest haben das hier ja auch einige selbst festgestellt.

Dieser Thread hier soll auf keinen Fall der "Weg zurück zum Trofu/Heu und weg vom Frifu" sein, nicht, dass wir uns da falsch verstehen.:girl_sigh:

Ich finde die teils doch sehr unterschiedlichen Erfahrungen ziemlich interessant.

april
04.11.2012, 16:11
Ich verstehe Dich da schon richtig, aber ich glaube, Du suchst in die falsche Richtung.
Ich bin dem letztens über den Weg gelaufen: Kaninchen, die keine ad lib Fütterung bekamen, sondern sehr restriktiv Futter, die haben dichteres Fell in kürzerer Zeit produziert als die, die sich ad lib den Bauch vollschlagen konnten.

Und es gab solche Untersuchungen bereits um die 1930 oder so herum - dass die Lebenserwartung von Ratten, die beinahe zu wenig zum Essen bekamen (nämlich nur so viel, dass sie nur 10g/Tag zunehmen konnten) viel länger lebten als Ratten, die fröhlich Mahlzeit nehmen konnten.
Solche Studien sind dann um 1960 noch einmal wiederholt worden, und erneut haben die Tiere, die nur stark eingeschränkten Zugang zu Futter hatten, die Tiere, die essen konnten, soviel sie wollten, deutlich überlebt, doppelt so lange gelebt, soweit ich weiss.

Allerdings haben die Ratten von 1930 nicht so lange gelebt wie die von 1960.

Es ist nicht unbedingt die Art des Futters, es können auch alle anderen Umstände sein. Kaninchen in Aussenhaltung haben im allgemeinen nicht die Lebenserwartung von Kaninchen in Innenhaltung.
Nein, ich meine, Du schaust den falschen Faktor an.

Caruso
04.11.2012, 16:17
Genau das vermute ich auch. Kaninchen die draußen leben, bekommen von Natur aus mehr Vitamine, alleine durch die Sonne. Diese fehlen dann eher bei der Innenhaltung, auch wenn das Futter von draußen kommt.

LG Caruso

Wuschel
04.11.2012, 16:25
Es ist nicht unbedingt die Art des Futters, es können auch alle anderen Umstände sein. Kaninchen in Aussenhaltung haben im allgemeinen nicht die Lebenserwartung von Kaninchen in Innenhaltung.
Nein, ich meine, Du schaust den falschen Faktor an.

Die Haltung spielt m.E. sicherlich auch eine große Rolle, das bestreite ich gar nicht.:good:

Mit dem falschen Faktor, da bin ich noch nicht so überzeugt. :hä:

Getorix
04.11.2012, 16:29
Hallo,


Ich zweifle ehrlich gesagt schon die Grundthese an, dass die Kaninchen "früher" alle sauglatt mit Trockenfutter+Heu durchgekommen sind und die Kaninchen heute, die Frischfutter bekommen, tendenziell häufiger krank sind oder schwerer krank oder nicht so alt werden.
Ich auch.
Wobei das im Umfeld dieses Forums sogar gut sein kann. Die Tatsache, dass man über dieses Forum im Gegensatz zu "früher" beginnt, Kaninchen zu halten, die aus schlechter Haltung kommen und einen schlechten Start ins Leben hatten, macht da sicher etwas aus. Nährstoffmängel in der "vorgeburtliche Entwicklung" und Wachstumsphase machen wahrscheinlich doch einiges aus. Vieles kann zwar später ausgeglichen werden, wenn die Bedingungen besser werden, aber halt doch nicht alles. Wenn ein Kaninchen in seiner Kindheit mangelbedingt krumme Zähne entwickelt, werden die normalerweise nicht mehr zu einem unproblematischen Gebiss, ect. .

Kaninchen mit Vorgeschichte sind oft kränklicher als solche, die einen guten Start ins Leben hatten.


Mir ging es eher darum, ob den Kaninchen, die ausschließlich mit Heu/Gemüse, ohne zusätzliches jegliches vitaminisiertes Trockenfutter, etwas Entscheidendes fehlen könnte und sie daher evtl. anfälliger für Krankheiten sind.
Ich finde das ein wichtiger Punkt.
Wobei ich es mindestens so wichtig finde, zu beobachten, in welchen Fällen vitaminisiertes Fertigfutter mehr nutzt als schadet.
Und dass natürlich möglichst differenziert nach Innenhaltung/Aussenhaltung, sonstige Fütterungsmöglichkeiten, Alter des Tiers, besondere Bedürfnisse des Tiers, ... .

Was genau das Futter enthält und in welchen Mengen ist auch sehr wichtig. Den es gibt leider wirklich sehr viele Kaninchenfutter, die viel Unheil anrichten :rw: .

Liebe Grüsse
Lina

april
04.11.2012, 16:44
Mit dem falschen Faktor, da bin ich noch nicht so überzeugt. :hä:

Naja, viele, die Frischfutter geben, geben es unbegrenzt - es sollte etwas übrig bleiben. Solche Tiere leben nicht so lange wie andere, die restriktiver Futter bekommen. Da wäre es nicht so wichtig, was sie bekommen, da wäre es wichtig, wie viel sie bekommen.

Die, die krank sind (Zahn ausgenommen) - sind die drinnen oder draussen? Drinnen leben Kaninchen im Schnitt länger, können also auch mehr Krankheiten entwickeln.

hasis2011
04.11.2012, 16:53
Es wäre, meiner Meinung nach, ein wichtiger Faktor, was ihr mit Frischfutter meint.

Denn ich sehe das "Problem" nicht an "damals Trofu/Heu" contra "heute Frischfutter", sondern an dem Trend, viel Gemüse zu füttern. Denn dieser Trend hat, meiner Meinung nach, die gehäuften Verdauungsprobleme verursacht.

Was hat man früher schon viel an Gemüse gefüttert, wenn überhaupt, waren das nur kleine Mengen ab und zu mal. Im Sommer gabs gesenste Wiese und im Winter Heu und irgendein Trockenfutter.:girl_sigh:

Wuschel
04.11.2012, 16:54
Naja, viele, die Frischfutter geben, geben es unbegrenzt - es sollte etwas übrig bleiben. Solche Tiere leben nicht so lange wie andere, die restriktiver Futter bekommen. Da wäre es nicht so wichtig, was sie bekommen, da wäre es wichtig, wie viel sie bekommen.


Meinst du in diesem Fall mit Frischfutter, das (Blatt)gemüse oder Gras/Wiesenkräuter?
Ich versteh diese Aussage nicht ganz. :hä:

Ich hab auf jeden Fall etwas festgestellt und zwar, wenn die Kaninchen selbst im Garten grasen und sich das Futter dort zusammensuchen, dann fressen sie lange nicht so viel, als wenn es schön auf einem Haufen im Gehege vor ihnen liegt, da wird m.E. auch teilweise einfach aus Langeweile gefressen.
Könnte mit meiner Beoabachtung und deiner von mir zitierten Aussage, ein Zusammenhang bestehen, denn, dann glaube ich, verstehe ich diese Aussage doch.:girl_sigh:

Wuschel
04.11.2012, 16:57
Es wäre, meiner Meinung nach, ein wichtiger Faktor, was ihr mit Frischfutter meint.

Denn ich sehe das "Problem" nicht an "damals Trofu/Heu" contra "heute Frischfutter", sondern an dem Trend, viel Gemüse zu füttern. Denn dieser Trend hat, meiner Meinung nach, die gehäuften Verdauungsprobleme verursacht.

Was hat man früher schon viel an Gemüse gefüttert, wenn überhaupt, waren das nur kleine Mengen ab und zu mal. Im Sommer gabs gesenste Wiese und im Winter Heu und irgendein Trockenfutter.:girl_sigh:

So sehe ich das auch. Und wer keine gesenste Wiese beschaffen konnte, der hat halt im Sommer auch Heu + irgendein Trofu gefüttert, aber sicherlich nicht massenhaft (Blatt)gemüse, das den Nährstoffbedarf eines Kaninchens nicht richtig decken kann, denn das kann m.E. nur artenreiche Wiese oder eben eine zusätzliche Trofu-Gabe.

april
04.11.2012, 17:00
Naja, viele, die Frischfutter geben, geben es unbegrenzt - es sollte etwas übrig bleiben. Solche Tiere leben nicht so lange wie andere, die restriktiver Futter bekommen. Da wäre es nicht so wichtig, was sie bekommen, da wäre es wichtig, wie viel sie bekommen.


Meinst du in diesem Fall mit Frischfutter, das (Blatt)gemüse oder Gras/Wiesenkräuter?
Ich versteh diese Aussage nicht ganz. :hä:



Es spielt eben unter Umständen keine Rolle, welches Futter, sondern vor allem die Frage: wieviel Futter. Weniger Futter verlängert die Lebenserwartung, das haben die Versuche in 1930 und 1960 und die Fellversuche gezeigt.

Wuschel
04.11.2012, 17:06
Es spielt eben unter Umständen keine Rolle, welches Futter, sondern vor allem die Frage: wieviel Futter. Weniger Futter verlängert die Lebenserwartung, das haben die Versuche in 1930 und 1960 und die Fellversuche gezeigt.

Hmm, das ist interessant, jetzt versteh ich deine Aussage besser.
Was würde das für dich in der Kaninchenernährung bedeuten?

Kommt man wieder zurück zu der eher "kargen" Ernährung, wie sie früher mal gehandhabt wurde?

april
04.11.2012, 17:15
Für mich bedeutet das bisher nichts. Aber wenn man das Leben verlängern wollte und wenn man das über die Ernährung beeinflussen wollte, dann ja, sollte man tendenziell weniger füttern. also nicht so, dass etwas übrig bleibt.

hasis2011
04.11.2012, 17:17
Das Kaninchen mit karger Ernährung älter werden, ist richtig, aber auch nur, weil sie dann in eine Art "Sparmodus" fahren...verlängert zwar das Leben, aber gesund ist es auf Dauer sicher nicht.

april
04.11.2012, 17:19
Welche Dauer - die längere Lebensdauer? :girl_haha:

In den Experimenten wurde eigentlich eher die Mutmassung angestellt, dass Kaninchen mit karger Ernährung nicht genug Stoffe haben, um gewisse Kranlheiten zu entwickeln.

Cat
04.11.2012, 17:31
Hallo

Ich finde den Thread super, weil ich es immer besser finde, wenn Berichte so wahrheitsgetreu wie möglich sind und nicht aus pädagogischen Gründen die Realität in eine bestimmte Richtung eingefärbt wird. Ich glaube auch, wenn man stets behauptet, mit Trofu gefütterte Kanichen sterben meistens früh, dann wird man schnell unglaubwürdig und gerade von Besitzern, die eher schlecht halten und die man ja erreichen will, nicht mehr für voll genommen, denn viele Leute hatten ja mal Kaninchen, die mit Trofu gefüttert wurden und die nicht so schnell gestorben sind.

Ich kann auch einen Erfahrungsbericht beisteuern, bei dem es definitiv auch eine Sache der Wahrnehmung ist.
Ich bekam mein erstes Kaninchen als Kind in den 80ern geschenkt und die Ernährung war sehr schlecht, aus heutige Sicht. Zu Essen bekam er nahezu ausschließlich Trockenfutter und auch oft so bunte Leckerlis, weswegen er die meiste Zeit seines Lebens Übergewicht hatte. Zum Tierarzt gings nur höchst selten, einmal zur Kastra und einmal als er irgendwann offensichtlich keine Luft bekam. Solange es aber "nicht so dramatisch" war mit ihm, bin ich, bzw. meine Eltern, auch nicht zum Ta. Das heißt, Duchfall hatte er so ca. ab dem 3. Jahr immer wieder und schien dann auch nichts Grünes mehr zu vertragen, erkältet war er auch öfters, mal saß er einige Zeit nur so lustlos in der Ecke. Ich dachtem das wäre alles normal.
Heute würde ich also sagen, das Tier war oft krank, evtl. chronisch krank. Damals hätte ich gesagt, ein gesundes Tier. Wenn man sich das nicht klar macht, dann kommt man halt schnell zu dem Schluss, dass damals mit dem Trofu doch alles viel besser gelaufen ist. In Wahrheit aber eben nur stressfreier für den (ignoranten) Halter, das Tier hat sicher darunter gelitten.

Mottchen
04.11.2012, 18:07
Hallo

Ich finde den Thread super, weil ich es immer besser finde, wenn Berichte so wahrheitsgetreu wie möglich sind und nicht aus pädagogischen Gründen die Realität in eine bestimmte Richtung eingefärbt wird. Ich glaube auch, wenn man stets behauptet, mit Trofu gefütterte Kanichen sterben meistens früh, dann wird man schnell unglaubwürdig und gerade von Besitzern, die eher schlecht halten und die man ja erreichen will, nicht mehr für voll genommen, denn viele Leute hatten ja mal Kaninchen, die mit Trofu gefüttert wurden und die nicht so schnell gestorben sind.

Ich kann auch einen Erfahrungsbericht beisteuern, bei dem es definitiv auch eine Sache der Wahrnehmung ist.
Ich bekam mein erstes Kaninchen als Kind in den 80ern geschenkt und die Ernährung war sehr schlecht, aus heutige Sicht. Zu Essen bekam er nahezu ausschließlich Trockenfutter und auch oft so bunte Leckerlis, weswegen er die meiste Zeit seines Lebens Übergewicht hatte. Zum Tierarzt gings nur höchst selten, einmal zur Kastra und einmal als er irgendwann offensichtlich keine Luft bekam. Solange es aber "nicht so dramatisch" war mit ihm, bin ich, bzw. meine Eltern, auch nicht zum Ta. Das heißt, Duchfall hatte er so ca. ab dem 3. Jahr immer wieder und schien dann auch nichts Grünes mehr zu vertragen, erkältet war er auch öfters, mal saß er einige Zeit nur so lustlos in der Ecke. Ich dachtem das wäre alles normal.
Heute würde ich also sagen, das Tier war oft krank, evtl. chronisch krank. Damals hätte ich gesagt, ein gesundes Tier. Wenn man sich das nicht klar macht, dann kommt man halt schnell zu dem Schluss, dass damals mit dem Trofu doch alles viel besser gelaufen ist. In Wahrheit aber eben nur stressfreier für den (ignoranten) Halter, das Tier hat sicher darunter gelitten.

hat das irgendwer hier gesagt? Nein! aber ich bin der meinung, dass bei allen "mein tier wurde uralt mit trofu" eben einfach mal dazu gesagt werden sollte was trofu im darm anrichten kann, nicht mehr und nicht weniger:girl_sigh:

hasis2011
04.11.2012, 18:14
Ich hab vor ca. 2 Monaten ein 4-jähriges Trofukaninchen übernommen, er wurde nur mit Trofu und Heu gefüttert, wobei er mit seinen Zähnen wahrscheinlich Heu gar nicht fressen konnte.

Er war am Po Kotverschmiert und da er am Bauch und Po rasiert war, gehe ich davon aus, das er schon lange unter Durchfall und/oder Matschkot litt.

Ich hab ihn dann in kurzer Zeit komplett auf Wiese umgestellt und seit etwa 3-4 Wochen hat er keinen Matschkot mehr, sondern schöne runde Böbbel, sein Po ist sauber.

Cat
04.11.2012, 18:15
Ich habe ja gar nicht behauptet, dass du oder sonstwer hier das gesagt hätte.
Als ich aber anfing mich über Kaninchenernährung zu informieren, habe ich sowas sehr oft gelesen und mich jedesmal gefragt, ob mein Kaninchen damals denn die größe Ausnahme gewesen sein sollte.
Ich bin außerdem der Meinung, dass man allgemein sehr viel Hinweise darauf findet, dass das industrielle Trockenfutter super schädlich ist.

carpe
04.11.2012, 18:18
Ich hab noch mal über mein Kaninchen in den 80er Jahren nachgedacht: Mir fiel ein, dass es zwar trotz TroFu alt wurde (wie ich es vorhin schrieb), aber häufiger Durchfall hatte.

Dann fiel mir noch etwas anderes ein: Vor Charly, so hieß er, hatte ich hintereinander zwei Kaninchen aus der Zoohandlung, die jedes Mal früh weg starben. Als wir mit dem letzten Zoohandlungs-Kaninchen bei TA waren, trafen wir im Wartezimmer einen jungen Mann, der Kaninchen züchtete. Er klärte mich und meine Mutter darüber auf, dass die Kaninchen vl gestorben sind, weil sie zu früh von der Mutter weg kamen.

Unser nächstes Kaninchen holten wir bei diesem Züchter. Und das war unser Charly. Er wurde 9 Jahre alt.

Diene
04.11.2012, 18:42
Zu meinem Kaninchen, welchens 14 Jahre alt wurde und auch von Trockenfutter ernährt wurde, kann ich als Beispiel sagen, dass es Anfangs noch länger mit seiner Familie zusammen gelebt hat, also nicht zu früh von dem Muttertier getrennt wurde. Vielleicht auch ein entscheidender Faktor.

Viele liebe Grüsse

Wuschel
04.11.2012, 18:47
Ich habe meine 7 Kaninchen in einem Alter von ca. 6-7 Wochen geholt. Ich konnte dadurch keinen Nachteil feststellen.

stiefelchen
04.11.2012, 19:05
Drinnen leben Kaninchen im Schnitt länger, können also auch mehr Krankheiten entwickeln.

woher stammt die these?

LG

april
04.11.2012, 19:10
Drinnen leben Kaninchen im Schnitt länger, können also auch mehr Krankheiten entwickeln.

woher stammt die these?

LG

Hab ich in einem englischen Essay gelesen. Es geht um die Lebenserwartung (nicht Lebensspanne), und die ist draussen schlechter, weil (lt. Essay)
- Kaninchen in Aussenhaltung können auf Fressfeinde wie Fuchs oder Marder treffen
- Kaninchen in Aussenhaltung stehen nicht unter der gleichen intensiven Beobachtung wie Kaninchen in Innenhaltung
- Kaninchen in Aussenhaltung werden mit grösserer Wahrscheinlichkeit durch umherschwirrende Viren bedroht
usw.

Lisa H.
04.11.2012, 19:18
Das Thema ist wirklich interessant.
Ich ernähre meine Kaninchen seit ich sie habe ausschließlich mit Wiese, Blättrigen, Kräuter, Heu und portioniert mit Gemüse.
Es sind im Laufe der Jahre noch Sämereien und getrocknete Wiese und Kräuter im Winter hinzugekommen + Sonnenblumenkerne.
Bisher hatte ich 2 Verstopfungen durch Fellballen mit einer in Hand gehenden Aufgasung.

Angefangen hab ich die Kaninchenhaltung mit zwei Löwenköpfchen vor 6Jahren - Rhino und Amaya.
Amaya ist mir mit 4 Jahren an einer Verstopfung durch Fell + Aufgasung verstorben.
Die Tiere sind teilweise so überzüchtet, dass sie ihre eigene Fellpflege selbst nicht schaffen und Massen an Haaren schlucken.
Die Überzüchtung wäre für mich definitiv einer der Gründe.
Meine Beiden sind mit 9 Wochen damals zu mir gekommen.

Bis auf diese beiden Magengeschichten waren meine Kaninchen noch nicht krank, mal abgesehen von einer Einstreuallergie in den ersten Wochen damals.

Bisher bin ich so gut gefahren, es gibt keine Zahnprobleme oder Ähnliches.

Anderes Beispiel:

Das Kaninchen von einer Freundin meiner Mutter wurde 12Jahre alt, lebte schon immer in Einzelhaltung und bekam hauptsächlich TroFu und Heu und ab und an Gemüse.

Ich denke grundsätzlich ist eine Mischung aus verschiedenen Aspekten - Gene und nährstoffreiche/arme Ernährung.
Manche Tiere tendieren eher zu Magenprobleme aufgrund ihrer Gene, als andere Tiere. Manchmal finde ich es richtig krank was Menschen herangezüchtet haben, so Artentfernt...

Wuschel
04.11.2012, 19:26
Manchmal finde ich es richtig krank was Menschen herangezüchtet haben, so Artentfernt...

Das ist wohl wahr, daher würde ich mir niemals ein Kaninchen mit langem Fell holen, da dadurch m.E. Verdauungsprobleme teilweise schon vorprogrammiert sind durch das Fressen von sehr langen Haaren.

stiefelchen
04.11.2012, 19:28
als ich vor 32jahren mit der kaninchenhaltung (immer außenhaltung) begann, gabs sogenanntes "schrot" = grüne kaninchenpellets, trockenes brot, möhre, löwenzahn und heu und natürlich wasser. keins der tiere starb jung (sie wurden um die 8-9jahre alt), keins hatte zahnprobleme.
seit ich vor 7 jahren in die foren ging, stellte ich auf reine gemüse und wiesefütterung um, seitdem häufig magensachen/aufgasungen.
inzwischen gebe ich sämereien und im winter haferflocken dazu und füttere knolliges gemüse nur noch streng rationiert (zur zeit 1möhre am tag, im winter dann noch rübe und kohl dazu) - und wenn es nur irgend geht ganzjährig blätter und wiese und natürlich heu.
schon oft habe ich mir die gleiche frage wie du gestellt, wuschel. und in diesem winter werde ich ein getreidehaltiges strukturfutter zusätzlich anbieten.
ich glaube inzwischen, die fütterung muss eine mischfütterung sein zwischen wiese und einem guten getreidehaltigen strukturfutter.
LG

Lisa H.
04.11.2012, 19:29
Manchmal finde ich es richtig krank was Menschen herangezüchtet haben, so Artentfernt...

Das ist wohl wahr, daher würde ich mir niemals ein Kaninchen mit langem Fell holen, da dadurch m.E. Verdauungsprobleme teilweise schon vorprogrammiert sind durch das Fressen von sehr langen Haaren.

Ja, das unterschreibe ich so.:freun:
Im Nachhinein ist man immer schlauer, Lea, seine neue Partnerin, hat kurzes Fell und es ist so eine Erleichterung.
Keine Köttelketten, keine Verstopfung, kein fliegendes Fell ...
Sie kommt problemlos mit ihrem Fellwechsel zurecht und die Ernährung verträgt sie auch wunderbar.
Vielleicht noch etwas dazu - sie kommt aus einer Stallhaltung und ich gehe davon aus, dass auch sie TroFu und ungesunden Kram bekommen hat, sie hat aber keine Zahnprobleme oder Sonstiges. Mit 2 Jahren wurde sie aus dieser Haltung befreit.

Christiane E.
04.11.2012, 19:33
Habe gestern bei Dehner erst wieder so Plüschis gesehen.
Albinos mit ziemlichen Plüschfell.....extrem lang und abstehend. Sie sahen aus wie explodiert.......aber das ist halt genau das worauf die Leute abfahren.....hauptsache sieht knuddelig aus.

Christiane E.
04.11.2012, 19:34
Nahctrag: Süß waren sie.......aber unsereins weiß was für Probleme das nach sich ziehen kann

Kuragari
05.11.2012, 07:07
Habe nicht geschafft alles zu lesen. Mache ich nachher.

Meine erste Hasi wurde 7 (mit Krebs). Die bekam buntes Klapperfutter ausm Kaufland immer nachgefüllt. Sie selektierte und ließ alle Weizenkörner liegen. Die warf ich immer wieder weg. Dazu gabs Heu, Küchennebenerzeugnisse und Unkraut. Niemals Durchfall, niemals Gluckern.

Alle anderen habe ich ähnlich ernährt, nur dass Shadow nicht selektierte. Er fraß alles aus dem bunten Klapperfutter und bekam Durchfall. Danach habe ich dann alle nur mit Cuni Fit gefüttert, aber rationiert.

Das schlimmste Geblubber und Mangelerscheinungen hatte ich in dem halben Jahr was komplett trockenfutterfrei war.

Shiva hatte auch Durchfall als sie zu mir kam, den selben wie Shadow mit buntem Klapperfutter, das stand bei ihrem alten zu Hause nebst Brötchen und Mischbrotstulle im Käfig. Auch Shiva ist zu "dusselig" zum Selektieren gewesen.

Jetze stehe ich bei rationiertem Strukturfutter, Gemüse, Obst, endlos Heu. Kein Geblubber, nichts.

Mein ältestes Kaninchen war Shadow mit 8 Jahren. Aber er starb nicht an Verdauungskram sondern an irreparablem Nierenschaden und der nicht enden wollenden Ohrentzündung.

Teddy
07.11.2012, 15:31
Ich bin mit den Schlachtkaninchen meiner Mutter groß geworden. Deutsche Riesen bzw. Mischlinge und Blaue Wiener. Die bekamen Wiese aus dem Garten, Bohnenblätter, Möhrengrün, Topinamburgrün, gekochte Kartoffelschalen mit Weizenkleie, Kaninchenzuchtpellets, Brot, Rüben, Topinamburknollen und Heu. Sie lebten den Sommer über im Garten, hatten stundenlang Auslauf und konnten sich da selber Wiese suchen. Es gab oft Kokzidiose und Trommelsucht (Aufgasung). Behandelt wurde mit verdünntem Kräuterschnaps, der meistens auch half. Im Winter kamen sie in die Pfanne. Alt wären diese Tiere mit Sicherheit eher nicht geworden.
Dann erfüllte ich mir endlich den Wunsch nach einem eigenem Kaninchen. Das ist 41 Jahre her. Ich fütterte Wiese und Haferkörner und Heu. Im Winter Endivien, Apfel, Möhre, Topinambur und was aus der Küche über blieb. Außerdem viele Zweige und Blätter. Die ersten fraßen super gerne Schokolade. Die meisten wurden 7 Jahre alt. Verdauungsprobleme gab es wenig. Dann fütterte ich noch Esparsette und Luzerne. Einige bekamen dann so ca. ab 5 Jahren Nierenprobleme. Zwei Harngries. Da ließ ich alles calciumhaltige weg. Ich hatte auch oft Pflegetiere dabei. Und immer einige Wildis, die ich aufgepäppelt hatte. Diese wurden nächst älter als die Zwerge. Erst als ich mit Teddy den Ta wechselte, weil er mit 1 Jahr plötzlich massiv Durchfall bekam und extrem hohe Nierenwerte festgestellt wurden, sagte mir dieser Ta, daß es an zu reichlicher Grasfütterung liegt. Es war Ende August nach einer langen Trockenperiode. Das Gras wuchs mit dem Regen wie verrückt und ich habe reichlich davon gegeben. Der Ta sagte, Wildkaninchen bewegen sich viel mehr und bauen das viele Eiweiß und den Zucker ab. Bei Hauskaninchen muß die Niere das abbauen und wird massiv überlastet. Danach gab ich kein Gras mehr, sie hatten ja Gras als Heu, dachte ich. Lotte ,Eddie und Tommi vertrugen bisher das Gras gut. Es gibt es aber nur rationiert. Ich stelle aber fest, daß es schon mal klebrige Köddel gibt, wenn zu wenig Heu gefressen wird. Daher schränke ich die Grünfütterung dann etwas ein.
Wegen des Blasengries vor Jahren bei zwei Kaninchen gibt es abends täglich ein Schüsselchen voll Apfelsaft mit Wasser 2:1 verdünnt. Dadurch trinken alle meine Kaninchen reichlich und spülen die Nieren. Ich hatte seitdem keine Nierenprobleme mehr.

Früher habe ich auch mal Kanarien gezüchtet. Ich habe sie gut und reichlich ernährt. Je gehaltvoller das Futter war, desto kränker und anfälliger waren sie. Nachdem ich darüber gelesen hatte, fütterte ich wieder karg und sofort waren die Tiere gesund.

Meine Mutter sagte immer, die Menschen waren nach dem Krieg am Gesündesten. Es gab wenig zu essen und keine veränderte Nahrung. Die Menschen waren schlank und hatten keine Zivilisationskrankheiten.
Ich denke, da ist was dran... Und das paßt auch auf die Tiere. Zu gut ernährte Pferde bekommen Hufrehe, Diabetes, Allergien. Karg ernährte eher nicht. Das ist bei Hunden so und das wird bei Kaninchen nicht anders sein.
Ich weiß nicht, ob Gemüse in größeren Mengen für Kaninchen das Richtige ist. Wiese ist bestimmt anders aufgebaut als das Zuchtgemüse. Außerdem finden Kaninchen im Winter draußen auch nicht viel Grün. Und da, wo Wildkaninchen leben, gibt es meistens nur Wiese und Sträucher. In Wolfsburg in der Innenstadt leben massenhaft Kaninchen in den Grünalagen. Die haben nur Rasen und einige Kräuter zur Verfügung und Sträucher. Dei vermehren sich ohne Ende. Sind groß und kräftig und sehen gesund aus.
Bei mir vor dem Bürofenster leben 3 Paare. Auf dem Gelände aber gibt es viele Paare. Es gibt auch nur etwas kurzes Gras und Laub und was an wenigen Kräutern so zwischen den Bäumen wächst. Sie sind sehr groß und kräftig und leben schon einige Jahre hier. Jungtiere werden meistens irgendwann dezimiert von Jägern. Die Eltern werden demnach auch alt. Karge, wenig abwechslungsreiche Ernährung scheint demnach nicht schädlich zu sein.
Ich bin immer wieder am Überlegen bei der Fütterung. Es scheint nicht so ganz einfach zu sein..

Cat
07.11.2012, 15:37
Hallo Teddy,

vielen Dank für deinen Bericht. Das finde ich sehr spanend. :flower:

Wuschel
07.11.2012, 15:47
@Teddy

ich finde deinen Bericht auch sehr aufschlußreich, danke.

Teddy
07.11.2012, 16:15
Danke :flower:

Gerne. :wink1:

Meine erste Lehre habe ich in eienr Zoohandlung absolviert. Habe also so einiges zu sehen bekommen. Damals gab es das bunte Futter ncoh nicht. Da wurden Kaninchen mit einer Körnermischung und Pelltes ernährt.

Mein Ta sagte auch, als Teddy gestorben war, so alt, 8 Jahre, werden die Kaninchen heute nicht mehr. Da haben Sie noch Glück gehabt. Die sind alle überzüchtet heute. Daran glaube ich nicht. Ich habe immer Mischlinge, keine Rassetiere. Lotte ist 6 jahre alt und wenn der Krebs nicht wieder kommt, kann sie auch noch alt werden. Auch mit ihrem Herzproblem.

Ich denke schon, daß es "auch" mit der Ernährung zusammenhängt. Woran sterben denn die meisten Kaninchen? Hat man das schon mal versucht zu ergründen?
Meine sind an Alterschwäche gestorben, zwei an den Nierenproblemen, einer an Herzschlag beim Zähnekürzen, drei an Pasteurella, einer an EC, eine an Narkose, einer an Myxomatose, weil es in dem Jahr keinen Impfstoff gab, eine wurde erschossen vom Nachbarn, als sie mal stiften gegangen war. Ein superzahmer Wildi :bc:. Bei den Pflegis waren auch Darmprobleme dabei und eine nach der Geburt. Ein Tier, daß ich weitergegeben hatte und draußen bei Frost in einem normalen Käfig am Boden stand, an Nierenentzündung. Ihr Mann wollte das Tier nicht im Haus haben :scheiss:. Seitdem habe ich kein Tier mehr abgegeben... Alle waren über 5 Jahre alt und älter.
Darmprobleme kenne ich sehr wenig. Nierenkoliken ja und einer mit Haarballen, aber ohne Aufgasung. Ich habe immer wildfarbene. Mir scheint, daß die wildfarbenen intelligenter sind und widerstandsfähiger. Wenn ich mal ein andersfarbiges hatte, bin ich immer schnell wieder zu den wilden zurück gekommen und schließlich dabei geblieben.

asty
07.11.2012, 16:35
Interessante Beiträge hier.

Aber solangsam frage ich mich, wann wir mal eine wirklich 100%ige Kaninchenernährung gefunden haben, mit der möglichst alle Tiere zurecht kommen. Oder ob es das gar nicht gibt !?

Zuerst wurde getreidehaltiges Trofu verteufelt und Heucobs und getrocknetes Gemüse empfohlen,
mittlerweile soll das auch nicht mehr gut sein und man soll möglichst nur frische Wiese und so füttern.
Kommt jetzt wieder was neues? :rw:

Als ich noch buntes Trofu gefüttert hab, kann ich mich nicht an Bauchprobleme oder sowas erinnern. Meine damaligen Tiere sind an anderen Sachen gestorben, die bis auf eine nichts mit der Ernährung zu tun hatten. Da waren es die Zähne. Hätte ich bei ihr aber damals das heutige Wissen gehabt (keine harten Körner, Durchfall genauer auf den Grund gehen etc), wären die Probleme sicher nicht so ausgeprägt gewesen :( )

Dass viele Tiere heute trotz richtiger Ernährung trotzdem krank werden, hat aber denk ich was mit der Überzüchtung und den Umwelteinflüssen zu tun.

Neoli
07.11.2012, 16:40
Interessante Beiträge hier.

Aber solangsam frage ich mich, wann wir mal eine wirklich 100%ige Kaninchenernährung gefunden haben, mit der möglichst alle Tiere zurecht kommen. Oder ob es das gar nicht gibt !?

.

Ich glaube nicht das es eine 100% richtige Ernährung gibt. Jedes Tier ist anders, genau wie jeder Mensch.
Es gibt ja auch Nins die vertragen keine Möhren. Aber davon gibt es nicht viele.

Cat
07.11.2012, 16:42
Ich wüsste auch mal gerne, wie oft Kaninchen an Darmproblemen letztendlich sterben. Mein erstes Tier hatte wirklich dauernd sowas, sicher durch das Trofu. Er starb im Alter von 11 Jahren aber an Herzstillstand.

@ Teddy

Wenn du Heu statt Wiese fütterst wegen des Kalziums, ist dann nicht genauso viel oder mehr Kalzium im Heu drin oder gings allgemein um weniger viel Nährstofffe? :hä:

Neoli
07.11.2012, 16:44
Ich wüsste auch mal gerne, wie oft Kaninchen an Darmproblemen letztendlich sterben.

Das wüsste ich mal gerne!
Vielleicht kann man da mal eine Umfrage zu starten!

april
07.11.2012, 16:45
Ich glaube nicht, dass es "ein Futter passt allen" gibt und ich glaube auch nicht, dass die Ernährung allgemein einen so grossen Stellenwert hat. Das mag im Einzelfall stimmen, aber nicht für die grosse Menge.
Ich glaube aber, dass mengenmässig "weniger ist mehr" gilt und variantenmässig "mehr ist mehr".

SimoneK
07.11.2012, 17:27
Also ich kann die These, daß die (nach unserer heutigen Auffassung) 'schlecht ernährten' und gehaltenen Kaninchen 'früher' (als man es noch nicht besser wußte) älter wurden nicht bestätigen. Mein erstes Kaninchen bekam ich mit 4 Jahren, es folgten 3 weitere: alle in Einzelhaltung in einer kleinen Bucht im Garten: Raiffeisenpellets en masse, ebenso trockenes Brot und Brötchen, ansonsten das, was in der Küche übrig war, fast täglich Kartoffelschalen und gekochte Kartoffeln, im Sommer Löwenzahn, gelegentlich Heu. Keins der Tiere wurde alt, sie starben alle früh und ich schäme mich noch heute, wenn ich an diese armen Tiere denke :heulh:

Seit 2005 habe ich wieder Kaninchen. Fütterung anfangs (aus Unwissenheit): handelsübliches TroFu plus eine Möhre am Tag plus eine weitere Kleinigkeit (Stückchen Gurke oder Apfel, ein paar Blättchen Salat etc.), alles streng rationiert, Heu zur freien Verfügung.
Schnell habe ich den Weg in die Foren gefunden und umgestellt: das TroFu verbannt, die FriFuMenge erhöht, aber immer noch sehr rationiert, morgens und abends ein kleines Schälchen voll. Zusätzlich gabs dann lecker Trockengemüse und Heucobs und Co. weil die ja so gesund sind. Das war die Zeit, in der das Drama mit den ständigen Bauchgeschichten und Aufgasungen anfing über mehrere Jahre. Micky hatte ne schwere Magen OP und wäre mir beinahe verstorben.

Obwohl ich mich belesen habe und versucht habe, alles richtig zu machen und möglichst ausgewogen zu ernähren und die Futtermengen deutlich gesteigert habe, bekam ich das nicht wirklich in den Griff.

Seitdem ich im Sommer auf Wiesenfütterung ad lib umgestellt habe (es gibt fast nichts anderes, ab und an mal ne Möhre als Leckerchen oder ein bißchen Obst und ein paar Sämereien) und etwas Getreide zufüttere, ist Ruhe, es hatte seit Ewigkeiten niemand mehr Bauchschmerzen oder Verdauungsprobleme.
Mit der Winterfütterung bin ich noch nicht so ganz glücklich, weil hier jetzt schon draußen einfach nix mehr zu finden ist, da alle Wiesen ratzekahl abgemäht wurden :ohje: Aber alles in allem denke ich, für meine Tiere eine gesunde und verträgliche Lösung gefunden zu haben.

SimoneK
07.11.2012, 17:37
Fakt ist: im handelsüblichen TroFu sind alle wichtigen Nährstoffe zugesetzt, die das Tier zum Überleben benötigt. Wenn ich das weglasse (weil es schlecht ist, aus den bekannten Gründen), muß ich dem Tier die benötigten Nährstoffe anderweitig zuführen. Das ist aufwändig, teuer, umständlich und ich muß mich informieren und belesen. Wenn ich nun bei einer Beratung sage, der Halter soll doch bitte das böse TroFu weglassen, weil das ja so schädlich ist, dieser vertraut mir und tut das, füttert seinen Kaninchen stattdessen aber künftig täglich ne Möhre, ein Stück Apfel und ein paar Blätter Salat (was ja Standard ist), hab ich dem Tier keinen Gefallen getan, das wäre in diesem Fall mit seinem TroFu nämlich wesentlich besser bedient gewesen, weil der Halter nun eindeutig eine Mangelernährung betreibt. Das ist in meinen Augen die Krux an der Geschichte.

Von der völlig getreidefreien Ernährung (die ich selbst lange Jahre praktiziert und postuliert hab), kommen wir ja Gott sei Dank nun auch langsam ab, was sicher nicht zum Nachteil der Tiere ist.

Und die vielfach postulierte und immer mehr in Mode kommende ad lib Ernährung (die ich übrigens auch weitgehend praktiziere), hat, wie wir alle schon festgestellt haben, eben leider auch ihre Tücken. Denn Wiese ad lib ist wunderbar und gesund und bereitet meiner Erfahrung nach keine Probleme. Gemüse ad lib ist in meinen Augen widerum kritisch und wird auch nicht in allen Fällen wirklich gut vertragen. Da kommt es wieder auf die Mischung an und da wird es wieder kompliziert und scheiden sich die Geister.

Teddy
07.11.2012, 17:46
Nein, ich füttere nicht Heu statt Wiese wegen des Calciums. Das ist natürlich gleich. Es gab Heu wegen des höheren oder aktiveren? Eiweiß und Zuckergehaltes im Gras. Heu macht da weniger bzw. keine Probleme.
Wegen des Calciums habe ich die stärker calciumhaltigen Produkte weggelassen, wie Luzerne, Möhrengrün, außerdem wegen des Oxalatgehaltes Spinat, Mangold, Ampfer.

Ich denke, daß eine Mischfütterung, welche viele kleine Mengen der einzelnen Futtermittel enthält, am Wenigsten Gefahren birgt. So versuche ich es jetzt zu halten. Wie mein HP immer sagt, von allem ein bißchen. Außerdem gibt es natürlich immer auch einzelne Tiere, welche eine angepaßte Fütterung benötigen. Und die Haltungsbedingungen spielen eine Rolle.

Ich kannte da ein Kaninchen, das lebte allein in einem Holzhaus hinten im Garten. Es hatte genug Stroh aus der Einstreu, wenn jemand dran dachte, gabe es auch mal Trofu, Heu und trockenes Brot. Ob es überhaupt Frischfutter bekam, weiß ich nicht. Es war 6 Jahre alt, war völlig gesund, hatte nie Zahnprobleme und wurde alt. Wieviel weiß ich nicht, da der Kontakt abbrach. Das Tier tat mir so leid. Ein langes Leben in Einzelhaft und Einsamkeit ...

Simone D.
07.11.2012, 17:54
Es gab Heu wegen des höheren oder aktiveren? Eiweiß und Zuckergehaltes im Gras. Heu macht da weniger bzw. keine Probleme.

Naja – Heu ist ne kleine Zuckerbombe (ca. 14%) während frisches Gras größtenteils aus Wasser besteht :rw:

Wuschel
07.11.2012, 17:58
Fakt ist: im handelsüblichen TroFu sind alle wichtigen Nährstoffe zugesetzt, die das Tier zum Überleben benötigt. Wenn ich das weglasse (weil es schlecht ist, aus den bekannten Gründen), muß ich dem Tier die benötigten Nährstoffe anderweitig zuführen. Das ist aufwändig, teuer, umständlich und ich muß mich informieren und belesen. Wenn ich nun bei einer Beratung sage, der Halter soll doch bitte das böse TroFu weglassen, weil das ja so schädlich ist, dieser vertraut mir und tut das, füttert seinen Kaninchen stattdessen aber künftig täglich ne Möhre, ein Stück Apfel und ein paar Blätter Salat (was ja Standard ist), hab ich dem Tier keinen Gefallen getan, das wäre in diesem Fall mit seinem TroFu nämlich wesentlich besser bedient gewesen, weil der Halter nun eindeutig eine Mangelernährung betreibt. Das ist in meinen Augen die Krux an der Geschichte.

Genau meine Meinung, daher "empfehle" ich persönlich bei einer reinen Heu/Gemüseernährung die zusätzliche Fütterung von strukturiertem Trockenfutter (und in meinen Augen gehören dann da auch Vitamine usw. rein).:girl_sigh:



Und die vielfach postulierte und immer mehr in Mode kommende ad lib Ernährung (die ich übrigens auch weitgehend praktiziere), hat, wie wir alle schon festgestellt haben, eben leider auch ihre Tücken. Denn Wiese ad lib ist wunderbar und gesund und bereitet meiner Erfahrung nach keine Probleme. Gemüse ad lib ist in meinen Augen widerum kritisch und wird auch nicht in allen Fällen wirklich gut vertragen. Da kommt es wieder auf die Mischung an und da wird es wieder kompliziert und scheiden sich die Geister.

Das sehe ich genauso.:umarm:

Teddy
07.11.2012, 18:33
@SimoneH:

Ich habe ein Rehepferd und muß extrem auf die Ernährung achten. Der Zuckergehalt im Gras = Fruktan, welches eine besonders gefährliche ZuckerVariante ist, schwankt je nach Temperatur und Wetter. Bei tagsüber voller Sonne und nachts Temperaturen unter 5 Grad verarbeitet das Gras den in der Sonne gespeicherten Zucker nicht durch Wachstum und der Gehalt kann bis zu 50% betragen, trotz Wassergehalt. Niedriger ist er, wenn es tagsüber warm, feucht und wenig sonig ist und nachts ebenfalls warm. Dann wächst das Gras schnell und verbraucht den Zucker. Am morgen ist dann wenig Zucker enthalten. Der Zuckergehalt ist dann abends am Höchsten. Es hängt auch davon ab, ob das Heu viele Halme enthält, wie vor der blüte. Dann enthält es ebenfalls viel Zucker. Nach der Blüte ist der verbraucht. Gestreßtes Heu, durch Trockenheit oder Mähen oder starkes Abfressen speichert ebenfalls viel Zucker.
Zum Nachlesen:
http://www.hufreheforum.de/cgi-bin/yabb/YaBB.pl?num=1174552270

Das Pferd verträgt Heu ad-libitum, aber Gras nur abgezählt. Genau gesagt bis 30 Minuten in den heißen Sommermonaten, Frühjahr und Herbst nur 15 Minuten, unter 6 Grad gibt es gar nichts.
Bei den betroffenen Kaninchen gab es mit Heu keine Probleme mehr.

Simone D.
07.11.2012, 18:35
Pferde und Kaninchen kann man da nicht vergleichen. Vielleicht noch was zum Thema "Eiweiß in Gras und Heu":

Das Thema ist ein wenig komplex, eigentlich müsste man dazu nen Roman schreiben. Ich versuche es Mal auf das Nötigste zu beschränken: Die Proteine im Heu sind schlechter verdaulich – unter anderem dadurch, dass sie sich beim Trocknen mit anderen Bestandteilen binden. Zudem geht durch die Trocknungs- und Verarbeitungsprozesse auch einiges verloren.

Das ist jedoch nicht zum Vorteil, sondern zum Nachteil der Tiere. Auch Hauskaninchen können aus Heu nicht alle Nährstoffe ziehen, die sie brauchen. Das führt dazu, dass sie stattdessen Proteine von ihren Körpereigenen Proteinen abziehen – sie zehren also sozusagen aus.

Gras wiederum besteht zu einem Großteil aus Wasser. Kaninchen müssen also ein großes Nahrungsvolumen aufnehmen, um genügend Nährstoffe aufzunehmen. Bei einem entsprechenden Nahrungsangebot gehen Kaninchen oft soweit, dass sie nur die eiweißreichen Blattspitzen abknabbern und die restliche Pflanzen stehen lassen, um ihren Bedarf zu decken. Insbesondere bei Wildkaninchen und Freilaufkaninchen lässt sich dies meist beobachten.

Simone D.
07.11.2012, 18:42
und der Gehalt kann bis zu 50% betragen, trotz Wassergehalt.

Das kann nicht sein – woher kommt das denn? :hä:

(Wobei man unabhängig davon auch generell aufdröseln müsste, was alles unter "Zucker" fällt)

Teddy
07.11.2012, 18:46
"Es hängt auch davon ab, ob das Heu viele Halme enthält, wie vor der blüte. Dann enthält es ebenfalls viel Zucker. Nach der Blüte ist "

Ich meinte natürlich wieviele Halme das Gras enthält, nicht das Heu...

Teddy
07.11.2012, 18:52
Doch, man kann Kaninchen mit Pferden vergleichen, weil sie um 5 Ecken verwandt sind. Hasenartige sind weit entfernt mit den Huftieren verwandt. Ich finde leider die Quelle dazu nicht mehr. Aber das Gebiß und das Skelett sind sich extrem ähnlich. Die Urpferdchen, Mesohippus, sehen den Kaninchen sehr ähnlich. Sie laufen ebenfalls auf den Krallen. Das Kopfskelett ist fast gleich, sogar die Zähne. Pferde haben ebenfalls den großen Blinddarm und neigen zu Aufgasungen und Verdauungsproblemen. Und sie haben ebenfalls einen Stopfmagen. sie fressen auch so ziemlich das Gleiche.

Simone D.
07.11.2012, 18:54
"Es hängt auch davon ab, ob das Heu viele Halme enthält, wie vor der blüte. Dann enthält es ebenfalls viel Zucker. Nach der Blüte ist "

Ich meinte natürlich wieviele Halme das Gras enthält, nicht das Heu...

Ja, klar – der Nähstoffgehalt hängt vom der Wachstumsphase ab (und auch von der Umgebung, Jahres- bzw. Tageszeit usw.). Aber dass der Wassergehalt auf unter 50% sinkt, kommt mir trotzdem komisch vor – dann ist das Gras ja schon halb Heu :rw:

Simone D.
07.11.2012, 18:58
Doch, man kann Kaninchen mit Pferden vergleichen, weil sie um 5 Ecken verwandt sind. Hasenartige sind weit entfernt mit den Huftieren verwandt. Ich finde leider die Quelle dazu nicht mehr. Aber das Gebiß und das Skelett sind sich extrem ähnlich. Die Urpferdchen, Mesohippus, sehen den Kaninchen sehr ähnlich. Sie laufen ebenfalls auf den Krallen. Das Kopfskelett ist fast gleich, sogar die Zähne. Pferde haben ebenfalls den großen Blinddarm und neigen zu Aufgasungen und Verdauungsproblemen. Und sie haben ebenfalls einen Stopfmagen. sie fressen auch so ziemlich das Gleiche.

Ja, es gibt einige Parallelen. Es gibt aber auch Unterschiede. Sehr große Unterschiede. Besser: Riiiiesige Unterschiede :rw:. Kaninchen (Browser) ernähren sich ganz anders, als Pferde (Grazer). Hier (http://www.kaninchen-wuerden-wiese-kaufen.de/selektion.htm) wäre ne tolle Erklärung dazu.

Teddy
07.11.2012, 18:59
Der Zuckergehalt im Gras ist Fruktan. Die 50% beziehen sich auf die Trockensubstanz des Grases. Sorry. Das kam falsch rüber. Das sind aber auch Ausnahmespitzenwerte.

http://de.wikipedia.org/wiki/Fruktane
http://www.equivetinfo.de/html/weide_fruktan.html

Simone D.
07.11.2012, 19:04
Ok, danke – jetzt kommen wir der Sache näher. Wieviel Wasser ist in Gras? So je nach Wachstumsphase achtzig, neunzig Prozent? :)

Teddy
07.11.2012, 19:04
Stimmt. Es gibt natürlich Unterschiede :girl_sigh:
Ja, gut erklärt auf der Seite.

Pferde benötigen halt auch andere Mengen an Energie. Und sie brauchen als Lauftiere sehr viel Bewegung. Aber sie haben oft die gleichen Vorlieben für bestimmte Kräuter. Meine Stute frißt liebend gerne Schafgarbe oder Spitzwegerich, die Nickel auch. Und sie frißt den Spitzwegerich besonders dann reichlich, wenn sie hustet. Sie hat Asthma. Manchmal aber bevorzugt sie die Schafgarbe. Ist schon interessant zu beobachten, was gerade dran sit.

Teddy
07.11.2012, 19:08
Das hängt von der Bodenfeuchtigkeit ab. Die hohen Werte treten bei Trockenheit und viel Sonneneinstrahlung auf. Bei feuchtem Boden und Regen ist der Zucker "verdünnt".

http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/dahlhoffs_ws03.pdf
http://www.landwirtschaftskammer.de/landwirtschaft/tierproduktion/pferdehaltung/fuetterung/hufrehe-fruktan.htm

Teddy
07.11.2012, 19:09
Schönen Abend. bin dann mal wech... *g*

Simone D.
07.11.2012, 19:32
Danke für die Quellen! Sieht toll aus, die schaue ich mir Mal bei Gelegenheit in Ruhe durch.

Irgendwo in meinem Kopf klingelt da was, dass man beim Fruktan noch unterscheiden müsste, zwischen den Gräsern auf hochgezüchteten Pferdewiesen und den Wildformen. Das "schädliche Fruktan" kommt glaube ich nur in hochgezüchtetem Gras vor. Irgendwo war da doch was...


Schönen Abend. bin dann mal wech... *g*

Danke, dir auch :umarm:

Kulle
07.11.2012, 20:49
Jetze stehe ich bei rationiertem Strukturfutter, Gemüse, Obst, endlos Heu. Kein Geblubber, nichts.



Was genau ist mit Strukturfutter gemeint?

Edit: Frage erledigt, habe im Forum einen Thread gefunden.

Wuschel
07.11.2012, 20:56
Jetze stehe ich bei rationiertem Strukturfutter, Gemüse, Obst, endlos Heu. Kein Geblubber, nichts.



Was genau ist mit Strukturfutter gemeint?

Das ist ein Futter, das "Struktur" hat und keine Pellets, Cobs oder andere gepressten Bestandteile enthält. ;)

bustomat
15.02.2014, 13:27
WOW!:coffee:

Das war ja 'ne Menge info.
Danke auch an Teddy, für seinen Input.:good:

Besonders die Info über den Zucker sehe ich als wichtig an. Kürzlich habe ich gelesen, daß Zucker des Krebses liebstes Nahrungsmittel ist. Sich Zuckerarm o. -frei zu ernähren wäre die beste Vorsorge gegen Krebs. Anscheinend kann der sorglose Umgang jede Wucherung, etc begünstigen.

Meine Erfahrung mit Kaninchen begrenzt sich auf die letzten 18 Monate.
Festgestellt habe ich, daß meine Nins Gemüse nur im Winter gerne fressen. Ab Frühling, sobald Gras wächst, bleibt das liegen. Auch Heu u. getr. Gras bleibt liegen, solange Holz mit Rinde verfügbar ist.

Etwas ist mir beim Lesen besonders aufgefallen.

Ein Kaninchen, welches am "browsen" nach der nächsten Mahlzeit ist, bewegt sich ständig und nutzt seine ganzen Sinne dazu. Sein ganzer Organismus ist ständig in Bewegung. Vorbild ist das Wildkaninchen. Nur zur Ernte ist der Tisch reich gedeckt und lädt zur Völlerei ein. Nur dann gibt's "Leckerchen". Der karge Winter schafft vielleicht den nötigen Ausgleich. Ansonsten wird am ganzen Tag pö-a-pö zugeführt. Putzen, ruhen, spielen sind alles nur Pausenfüller.

Die leiden an den gleichen zivilisatorischen Krankheiten wie wir. Bei uns liegt's meistens an Bewegungsmangel. Wir bauen eben die zugeführte Energie nicht ab, also wird Sie zu einem Problem für uns. Fettleibichkeit, Diabetis, Herz-, Gelenk-, Magen- u. Darmprobleme die Regel.

Den Spruch "Früher war alles Besser" wird anscheinend auch auf Kaninchen angewant. Früher wurden Kaninchen nur als Lebensmittel o. Fellkragen genutzt. Keiner wird zugeben, wieviele wirklich gestorben sind u. vor den Kindern wird ein solches Ereigniss eher unterdrückt. Vielleicht meinen wir es manchmal zu menschlich gut, obwohl's tierisch schlecht ist.

Den Fred finde ich klasse. Meine werden sich etwas wundern, wenn die Blueberries, Weintrauben, etc auf einmal Rationiert werden. :rw:

Öhrchenfan
15.02.2014, 14:08
So ich habe jetzt nicht allzu viel Zeit, möchte aber noch meine Fütterung darlegen.

Im Sommer gibt es bei mir lediglich Wiese und Heu sowie Zweige dazu, und, wenn verfügbar, Obst aus eigenem Anbau (bzw. dem Anbau meines Vaters).

In den wenigen Monaten, in denen keine Wiese verfügbar ist, gebe ich gerne Kohl und Möhren. Dazu gibt es eine Mischung aus Nösenberger und von Grünhopper Purgrün sowie Urgetreide. Soweit verfügbar, gibt es Zweige dazu.

Ganz ganz selten gebe ich mal Cranberries oder anderes getrocknetes Obst.

Sowohl im Sommer als auch im Winter gibt es darüber hinaus Reste aus meiner Küche wie Weintrauben, Zucchini, Gurke - was eben übrig bleibt.

Meine Tiere hatten in rund 6 Jahren der Kaninchenhaltung nicht eine Magengeschichte. In der Zeit hatte ich insgesamt sechs Kaninchen, die meines Wissens noch nie vorher auffällig waren, was Magenerkrankungen angeht.

Ein Jahr lang habe ich im Winter viele verschiedene Gemüsesorten gefüttert, da es ja nunmal in war. :D Die Tiere kamen mir nicht so richtig winter-proper vor wie jetzt, auch schienen sie hungriger gewesen zu sein.

Für mich und meine Außenkaninchen scheint die jetzt vollzogene Fütterung also der beste Kompromiss zu sein.

Kuragari
15.02.2014, 14:17
Inzwischen hatte ich doch leider 1 Magen/Darmgeschichte. Aber das liegt an schlechtem Immunsystem und schlechten Zähnen.

Junaris
15.02.2014, 17:26
Sehr interessanter Thread hier, der mir deutlich aufzeigt, wie schwierig dieses Thema doch ist. Dann will ich auch mal etwas dazu beitragen. :good:

Mein erstes Kaninchen vor über 30 Jahren wurde auch fast 13 Jahre alt, wurde auf die damals übliche schlimme Weise ernährt, mit Trofu in allen Variationen, Möhren, mal nen Apfel und Heu, das aber gar nicht so gemocht wurde. Jedoch war es mitnichten "immer gesund und munter" wie bei einigen anderen hier, sondern hatte in der Zeit vom 3-5 Lebensjahr regelmäßig eine Geschwulst am Hals die insgeamt dreimal entfernt werden musste, ehe sie endlich weg war. Dazu kam immer wieder Durchfall, vor allem in den späteren Lebensjahren, über den man sich damals aber nur wenige Gedanken gemacht hatte. Mit 11 Jahren hatte er auch noch einen Hodendurchbruch und wurde dann im Zuge der notwendigen OP auch kastriert. Mir graut noch heute davor, wenn ich an meine früheren Haltungsbedingungen meines Rammlers als Kind zurückdenke, wenigstens durfte er tagsüber aus dem Stall heraus, um frei in meinem damaligen Zimmer herumhoppeln zu können, nur Nachts ging es nicht, da wurde er eingesperrt, weil ich sonst nie Schlaf gefunden hätte.

Als ich 2004 wieder mit der Kaninchenhaltung begann, wusste ich nicht viel mehr, nur eines war klar, es mussten zwei sein und sie brauchten Platz zu hoppeln. Das Futter wurde zunächst aber nicht groß umgestellt, so waren Durchfälle immer wieder mal an der Tagesordnung. Erst mit der Zeit und vor allem durch das Internet begann man dann sich mit diesem Thema näher zu befassen und ich erschrak regelrecht, wie falsch man es doch bisher immer gemacht hatte. Mittlerweile hatte man auch mehr Kaninchen zuhause, denen es ja allen mal so viel besser gehen sollte, als den früheren. Also wurde die Ernährung langsam umgestellt, bis sie letztlich getreidefrei war. Da begann dann aber die Probleme mit diversen Krankheiten, auch mit Magenproblemen. Allerdings muss dazugeschrieben werden, dass dies auch damit zusammenhing, dass man die Nins nun sehr viel intensiver beobachtete als früher, da sie ja quasi ständig um einen herumhüpften, bei freier Wohnungshaltung, und man überdies viel mehr sensibilisiert war, was Kaninchenhaltung betraf. Auch habe ich nicht gerade wenige langfellige Exemplare, was zusätzlich für Probleme sorgt. Die meisten Probleme entstehen aber meiner Beobachtung nach während der kalten Wintermonate, wenn es keine frische Wiese gibt und ich auf Gemüse (Fokus auf blättrigem) und Heu umsteigen muss. Bis auf einen ganz schlimmen Fall habe ich aber noch kein Nin wegen Magenproblemen verloren, was wohl auch daran liegt, weil ich wegen jedem Verdacht gleich die üblichen Medis gebe oder zur Tierklinik fahre wenn es nichts fruchtet.

Die Frage die sich mir nun stellt ist die, ob es wirklich Sinn macht, zumindest während der Wintermonate auf getreidehaltiges Strukturfutter umzustellen, wo ich so froh war, sie vor kanpp 5 Jahren endlich getreidfrei zu bekommen? Ich habe auch einige Kanditaten hier, denen würde es wohl nicht so gut tun würde, wenn sie das Zeug kriegen, die sollten eher etwas abnehmen, leben aber mit anderen zusammen, die sehr wohl ein wenig mehr Gewicht haben könnten. Im Moment probiere ich zusätzlich 1 x am Tag den getreidfrei Mix von JR Farm aus, garniert mit einigen wenigen Erbsenflocken (ca. 5 Stück pro Nin), Sonnenblumenkernen (5 St. pro N.) und Erbsenringen (zerkleinert 1-2 St. pro N.), wobei nicht jede Gruppe immer alles davon mag.

- - -
15.02.2014, 18:18
Ich glaube, dass der Durchfall bei der damaligen überwiegenden Heu/Trofu-Fütterung bei vielen Kaninchen von teils ungeeigneten Mischfutter (stärkehaltiger Mais, klebereiweißhaltiger Weizen) kam. Viele Tiere haben nur diese eher ungesunden Sachen gefressen und die für sie wertvolleren Pellets liegengelassen, die dann entsorgt wurden und der Napf neu aufgefüllt wurde. Das würde auch erklären, warum viele Tiere sehr dick waren.

Junaris
15.02.2014, 19:57
Nun, dick war mein damaliger Hoppel nicht, eher immer zu schlank. Aber es stimmt, jetzt wo du es erwähnst fällt es mir auch wieder ein, die kleinen Peletts wurden immer liegengelassen, die hat er nie gemocht, eher alles andere. Und Knabberstangen, die hat er geliebt, waren letztlich aber auch alle ungesund. Nur diese Jogurtdinger die hat er nie gemocht, zum Glück, jetzt im nachhinein betrachtet.

Natie
16.02.2014, 16:39
Ich hab früher auch nur Kuntibuntifutter, Heu und morgens und abends ne kleine Portion Frischfutter gefüttert. Meine Kaninchen wurden immer recht alt und hatten keine Zahn- und Bauchprobleme.

Ab 2011 bin ich dann auf die s.g. "Kaninchenwiese.de-Fütterung" umgestiegen und hatte bis 2013 keine Probleme ...

Ich fütterte letztes Jahr von Mai bis September eine Mischung aus Wiese, Gemüse, Laub, Zweigen und Heu und kam damit gut zurecht.

Dann war die Wiese "alle" und die Köttelprobleme gingen los ...

Ich hab Ernährungstechnisch in alle Richtungen gelesen, mich ausgetauscht (Danke an Benny/Snickers/Wuschel) und vieles ausprobiert und im Endeffekt hab ich jetzt eine Fütterungsart gefunden die auf alle passt, die aber auch beinhaltet rationiert Pellets zu verfüttern.
Ich bin gespannt wie es wird wenn draußen wieder alles wächst, dann werde ich wieder ausprobieren und wahrscheinlich wieder einen ganz anderen Weg finden ...

Hauptsache allen 6 geht es gut, es gibt da kein "richtig" oder "falsch", jedes Tier ist anders und hat andere Bedürfnisse und da sollte man sensibel genug sein die Bedürfnisse zu erkennen und danach zu handeln.

Mottchen
16.02.2014, 16:41
Ich hab früher auch nur Kuntibuntifutter, Heu und morgens und abends ne kleine Portion Fischfutter gefüttert. Meine Kaninchen wurden immer recht alt und hatten keine Zahn- und Bauchprobleme.
.

:panic::rollin::umarm:

Natie
16.02.2014, 16:43
Ich hab früher auch nur Kuntibuntifutter, Heu und morgens und abends ne kleine Portion Fischfutter gefüttert. Meine Kaninchen wurden immer recht alt und hatten keine Zahn- und Bauchprobleme.
.

:panic::rollin::umarm:

Uuuuups :rw: Sorry ....:D

Obwohl ich ja vieles probiert hab, aber das noch nicht ...:rollin:

Jenny
16.02.2014, 16:44
Natie, das mit dem Fischfutter geht nun aber wirklich zu weit... :keule:

:rollin:

- - -
16.02.2014, 16:45
Ich hab Ernährungstechnisch in alle Richtungen gelesen, mich ausgetauscht (Danke an Benny/Snickers/Wuschel) und vieles ausprobiert und im Endeffekt hab ich jetzt eine Fütterungsart gefunden die auf alle passt, die aber auch beinhaltet rationiert Pellets zu verfüttern.


:good:

Junaris
16.02.2014, 17:47
Tja, wie es scheint, muss das wohl wirklich jeder für seine Nins individuell herausfinden, eine wahre Richtlinie an die man sich zumindest annähern kann gibt es wohl nicht. Die einen lehnen getreidehaltiges Futter komplett ab, andere finden es dagegen toll, weil sie meinen damit gut zu fahren. Und irgendwo zwischen diesen beiden Polen muss man eben seinen Platz finden, in der Hoffnung nicht allzu viel falsch zu machen. Es ist wie beim Menschen, da gehen die Meinungen ebenso weit auseinander was Ernährung betrifft. http://www.wuerziworld.de/Smilies/mx/mx26.gif

Tanja B.
16.02.2014, 18:17
Tja, wie es scheint, muss das wohl wirklich jeder für seine Nins individuell herausfinden, eine wahre Richtlinie an die man sich zumindest annähern kann gibt es wohl nicht. Die einen lehnen getreidehaltiges Futter komplett ab, andere finden es dagegen toll, weil sie meinen damit gut zu fahren. Und irgendwo zwischen diesen beiden Polen muss man eben seinen Platz finden, in der Hoffnung nicht allzu viel falsch zu machen. Es ist wie beim Menschen, da gehen die Meinungen ebenso weit auseinander was Ernährung betrifft. http://www.wuerziworld.de/Smilies/mx/mx26.gif

Eben das ist es.
Die Winterfütterung ist für unsere Kaninchen sowieso immer (oder in den allermeisten Fällen) nur ein Kompromiss. Aber solange sie im Frühjahr, Sommer und Herbst "optimal" (also wie es ihrer Natur entspricht) ernährt werden, können sie die wenigen Monate der suboptimalen Winterfütterung sicherlich kompensieren.
Seine Form der suboptimalen Winterfütterung (und ich bin mir ziemlich sicher, dass jede Winterfütterung suboptimal ist - egal wie sie aussehen mag, außer vielleicht bei den wenigen, die sich auch im Winter tapfer durch Schnee und Eis graben, um ihre Kaninchen lediglich mit "Draußen-Futter" zu ernären) muss im Endeffekt jeder selbst in Anbetracht der Bedürfnisse und des Zustandes seiner Kaninchen ermitteln :flower:

Junaris
16.02.2014, 19:10
Tja, wie es scheint, muss das wohl wirklich jeder für seine Nins individuell herausfinden, eine wahre Richtlinie an die man sich zumindest annähern kann gibt es wohl nicht. Die einen lehnen getreidehaltiges Futter komplett ab, andere finden es dagegen toll, weil sie meinen damit gut zu fahren. Und irgendwo zwischen diesen beiden Polen muss man eben seinen Platz finden, in der Hoffnung nicht allzu viel falsch zu machen. Es ist wie beim Menschen, da gehen die Meinungen ebenso weit auseinander was Ernährung betrifft. http://www.wuerziworld.de/Smilies/mx/mx26.gif

Eben das ist es.
Die Winterfütterung ist für unsere Kaninchen sowieso immer (oder in den allermeisten Fällen) nur ein Kompromiss. Aber solange sie im Frühjahr, Sommer und Herbst "optimal" (also wie es ihrer Natur entspricht) ernährt werden, können sie die wenigen Monate der suboptimalen Winterfütterung sicherlich kompensieren.
Seine Form der suboptimalen Winterfütterung (und ich bin mir ziemlich sicher, dass jede Winterfütterung suboptimal ist - egal wie sie aussehen mag, außer vielleicht bei den wenigen, die sich auch im Winter tapfer durch Schnee und Eis graben, um ihre Kaninchen lediglich mit "Draußen-Futter" zu ernären) muss im Endeffekt jeder selbst in Anbetracht der Bedürfnisse und des Zustandes seiner Kaninchen ermitteln :flower:

Und letztlich geht es mir auch nur um die Winterfütterung, denn ab Frühjahr stellt sich das ganze Problem auch nicht mehr, sobald wieder genug Wiese zur Verfügung steht. Dann ab da gibt es bei uns nur noch wenig Gemüse, das überdies nur sporadisch gemümmelt wird. Wiese ist da eindeutig beliebter und wird auch gut von meinen Nins vertragen.

Teddy
19.02.2014, 14:45
Ich habe auch schon alles mögliche an Futter ausprobiert. Wenn meine nur bzw. sehr viel Frischfutter fressen, haben sie auch immer wieder Matschkot dazwischen. Sie müssen auch Heu fressen und trockenes Blattwerk. Nachdem ich gar keine Sämereien bzw. Getreide mehr gegeben hatte, gebe ich jetzt wieder Samen, soviel wie zwischen Daumen und Finger paßt pro Hasi. Ich habe das Gefühl, es ist besser für sie:
Hirse, ist sehr gesund und verträglich, Leinsamen, davon wird das Fell sehr schön, Kümmel, gut für den Darm. Und für das Wohlgefühl 2-3 Luzerneringe, enhalten auch etwas Getreide. Es gibt immer 3-4 Heusorten zur Auswahl und trotzdem mäkeln sie da dran rum. Aber von den groben Wiesengraspellets oder Heucobs fressen sie dann immer mal etwas und die Verdauung stimmt. Zweige und Holzstücke werden auch gerne bearbeitet. Sie haben keine Zahnprobleme und normal keine Bauchgeschichten seit vielen Jahren. Bei Erkrankungen an Leber, Niere, Atemwege, etc. kommen natürlich andere Bedingungen hinzu, die evtl. eine Anpassung erfordern.
So vertrug Molly überhaupt kein Frischfutter und keinen Hafer. Bekam sofort flüssigen Kot. Sie war immer klapperdünn, aber nie Krank in 8,5 Jahren. Nur einmal hatte sie extrem hohe Nierenwerte, weil ich ihr Hafer gegeben hatte, weil sie so dünn war und mußte in der Klinik bleiben. Wichtel hatte Blasengries und bekam calciumarme Diät. Teddy neigte zu Haarballen, sein Magenausgang war möglicherweise zu eng. Er bekam zusätzlich Ananas. Aber das war alles im Griff zu halten. Obst gibt es nur selten und ganz wenig. Davon gibts leichter mal Matschkot. Ansonsten ist die Devise, von allem ein Bißchen.
Eddie und Tommi fressen gerade mal wieder eher wenig Grün, aber gerne Trockenkräuter und Trockengrün. Der Renner ist immer Löwenzahn, Luzerne und Topinambur. Lotte schrotet eigentlich alles weg, was da ist :girl_haha: