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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Futterbaum Eiche oder Birke okay?



Rabea G.
20.10.2012, 10:39
Hallo,

Ich wollte für meine 3 einen Futterbaum bauen und hab das Astlager durchforstet.
Wir haben massig Eiche und Birke hier bereits geschnitten bzw. Gesägt, die äste sind sehr dick.
Jetzt bin ich unsicher, ob man beide Baumarten verwenden kann.
Emilie nagt von jedem greifbaren Ast komplett die Rinde ab und frisst sie, daher muss ich damit rechnen,dass sie auch den Futterbaum annagt. Die Äste sind zwar getrocknet und sie geht eher an frische Sachen, aber einplanen muss ich ja alles. Bisher haben sie nur Steinobst und Haselnuss bekommen.

Rabea
20.10.2012, 12:27
Birke ist auf jeden Fall ok, Eiche weiß ich gar nicht.

Wuschel
20.10.2012, 12:45
Eiche auch.
Junge Zweige der Eiche sind sogar bei Durchfall oder Augasung recht gut.

Rabea G.
20.10.2012, 13:44
Danke ihr 2. Es sind halt schon lange abgelagerte und durchgetrocknete dicke Äste von beiden Baumsorten da. Dann kann ich ja gleich anfangen zu sägen. Soll ja nur ein Spielzeug werden für ab und an, aber da es dauerhaft steht und eben nur nicht jeden Tag befüllt wird, ist die Anknabbergefahr bei meinen Baumsuchtis groß.

Frische Eichentriebe bekommrn sie ab und an mit Blättrrn,aber nicht so viel,daher war ich jetzt unsicher, wie das bei einem dicken Ast mit deutlich mehr Rinde aussieht.

Wuschel
20.10.2012, 13:45
Wenn die Äste eh schon fast ausgetrocknet sind, denke ich, werden sie nicht allzuviel davon fressen.:girl_sigh:

Rabea G.
20.10.2012, 13:59
Vermute ich auch. Aber man weiß ja nie :D
Zumal sie ja eh täglich viel frische Zweige bekommen.

Walburga
21.10.2012, 13:03
Abgelagerte Eiche wird eigentlich überhaupt nicht angefasst. Weswegen bestimmte Teil bei mir in Nachtstall aus Eiche sind.

Frische Eicheln und Eichenlaub fressen sie, aber sie wissen wann es genug ist.

Rabea G.
21.10.2012, 13:38
Ich hab jetzt 2 aus Birke gemacht. Ich mag Birke optisch auch sehr gerne mit der hellen Rinde.
Einer steht noch aus, da ich noch Birke über habe. Da kommt dann als Bodenplatte eine Stammscheibe aus Eiche drunter. Da der Birkenast auch recht dick ist, dazu die Eiche noch, wird das ziemlich massiv und schwer. Für mein Außengehege super.

Daniela
21.10.2012, 21:03
Magst du ein Bild einstellen? :rw:

Birke hätte ich auch genommen, aber nur weil sie eben schöner aussieht :girl_haha:

Jacqueline
21.10.2012, 21:12
Meine Futterbäume sind auch aus Birke.

fridolin
22.10.2012, 09:51
Ich führe dieses Zitat aus einem anderem Forum mal Kommentarlos an



"Also führe ich hier jetzt eine wirklich wissenschaftliche Quelle an:


Zitat
Akute tubuläre Nekrose (d.h. die Niere ist vollständig zerstört!!!) durch Eichenvergiftung - eine Aufnahme der Blätter, Knospen oder Früchte! führt zu Blutungen etc. in der Niere. Das toxische Prinzip beruht auf den Metaboliten (=Stoffwechselprodukten) der Eichentannine.....usw usw usw.

Quelle: Pathologie der Haustiere von Mc Gavin Zachary - dt. 1. Auflage von 2009; Seite 610"

Wuschel
22.10.2012, 10:11
Hast du einen Link zum kompletten Thread?

Ich denke, dass da ein Kaninchen gestorben ist, nachdem es sich an Eiche überfressen hat, weil es ansonsten nur Heu/Gemüse oder Heu/Trofu bekommen hat, könnte das der Fall sein?

Das wäre noch interessant zu wissen, denn ein artnah und abwechslungsreich ernährtes Kaninchen nimmt m.E. nicht so große Mengen an Eicheln oder Eichenblättern auf, dass es dadurch zu Organschäden kommen würde.:girl_sigh:

fridolin
22.10.2012, 15:41
In dem Thread gehts nicht um ein Kaninchen welches sich an Eiche überfressen hat. Dort ging es allgemein um die Frage, Eiche, deren Blätter oder Früchte verfüttern ja oder nein
Das Zitat bezog sich auf das generelle Futter-Angebot von Eichentanninen

In meinem Buch "Heilpflanzen in der Veterinärpraxis", wird auch vor der Fütterung von Eiche gewarnt.

Um es bei Durchfall anzuwenden, wird für Katze und Huhn eine Menge von 0,2-1,0 Gramm 3 mal täglich empfohlen. Da wird nicht von Zweigen, ganzen Eicheln oder gar Blättern geredet..........auch nicht alle paar Tage

Ansonsten wird auch vor einer Überdosierung von den enthaltenen Eichentanninen gewarnt..............die sich auf die oben genannten Werte bezieht.

Zitat
"Bei Überdosierung der Droge und hohen Konzentrationen von Tanninen wurden bei verschiedenen Tierarten starke Hautreizungen, Leber und Nierenschäden, Gastroenteritis uvm beobachtet"
Zitat weiter
".......Tannine binden an Proteine und verhindern dadurch die Aufnahme und Verdauung von Nährstoffen"
.........Angeloff und Tomov 1936; Natschev 1955

Also keinesfalls auf eine Überfütterung

Simone D.
22.10.2012, 15:59
Verallgemeinern würde ich das nicht. Kaninchen haben z.B. eine recht hohe Toleranz gegenüber Tanninen, da ihre natürliche Nahrung recht viel davon enthält.

fridolin
22.10.2012, 18:07
Darum gehts mir garnicht
..................zum einem führ ich hier nur wissenschaftliche Zitate an
...............zum anderem finde ich es eher verallgemeinernd, wenn hier oder anderswo die Fütterung von Eiche so sorglos empfohlen wird, ohne auch nur im geringstem vor den Auswirkungen, einem zuviel oder regelmäßiger Fütterung zu warnen

Simone D.
22.10.2012, 18:21
Ich meinte damit, dass Zitate in Bezug auf Toleranzen vor allem dann Sinn machen, wenn sie kaninchenspezifisch sind. Alles andere wäre verallgemeinernd :rw:

Was eine Art umbringt, kann ja (im Allgemeinen) für eine andere ein normales Futtermittel sein. Und Angaben für Katzen und Hühner sind von Kaninchen oft weit, weiiiiit weg. Da fände ich es sinnvoller, gezielt in Bezug auf Kaninchen gemachte Angaben herauszusuchen.

fridolin
22.10.2012, 18:42
Ja das mit den Katzen und Hühnern hört sich vllt irritierend an, das war ja aber nur ein Zitat aus meinem Buch...........das andere Zitat kam von einer angehenden Veterinätmedizinerin, die zu dieser Fütterung eine Arbeit verfasst hat

.....................ich hab mich aber mit all dem hauptsächlich befasst, da ich mich auf Aussagen einer Veterinärmedizinerin, die hier auch sehr angesehen ist im Forum, die immer wieder Fälle von Kaninchen und Meerschweinchen mit genau diesen oben angeführten Sympthomen in der Praxis hatte, die nicht mehr rettbar waren

..................eben bei unbedachter regelmäßiger Fütterung von Eichentanninen

hasis2011
22.10.2012, 18:48
Ja das mit den Katzen und Hühnern hört sich vllt irritierend an, das war ja aber nur ein Zitat aus meinem Buch...........das andere Zitat kam von einer angehenden Veterinätmedizinerin, die zu dieser Fütterung eine Arbeit verfasst hat

.....................ich hab mich aber mit all dem hauptsächlich befasst, da ich mich auf Aussagen einer Veterinärmedizinerin, die hier auch sehr angesehen ist im Forum, die immer wieder Fälle von Kaninchen und Meerschweinchen mit genau diesen oben angeführten Sympthomen in der Praxis hatte, die nicht mehr rettbar waren

..................eben bei unbedachter regelmäßiger Fütterung von Eichentanninen

Wurde das durch eine Obduktion belegt? Wenn nicht, glaub ich sowas nicht, bevor ich keine Beweise sehe. :girl_sigh:

fridolin
22.10.2012, 19:02
So ein Pathologiebuch wird sicher nicht ohne Beweise auskommen

................und ja, die Tiere wurden obduziert

Walburga
22.10.2012, 22:07
Extra Eicheln füttern ist vielleicht eher eine Technik aus früheren Jahrzehnten.

Meine Riesen leben nun mal unter 100 jährigen Eichen. Die Eicheln fallen ins Gehege und man kann sie momentan Schaufelweise heraustragen. Aber von diesem Übermaß nehmen sich die Kaninchen nur so viel wie sie benötigen. Sie fressen nur die Blüten, die reifen Früchte und so gut wie nie ein Blatt. Eichenholz rühren sie nicht an.
Zeppelin hab ich letzte Woche einige Eicheln verspeisen sehen, in seinem Routineblutbild von Freitag gibt es keine Auffälligkeiten bzgl. der Nieren.

@ fridolin die genaue Quelle würde mich zum nachlesen sehr interessieren, da deine Aussage doch etwas beunruhigend ist. Ich habe meinen TA schon vor Jahren einmal an der LMU nachfragen lassen, mit dem Ergebnis das sie wegen dem hohen Eiweißgehalt nicht gerade ideales Kleintierfutter sind, aber eben auch nicht wirklich giftig.

Rabea G.
22.10.2012, 22:10
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass bei Kaninchen, die mit Heu, Pressfutter und ein bisschen einseitigem Gemüse ernährt werden, sowas deutlich schädlich sein könnte im Übermaß.

Simone D.
22.10.2012, 22:16
Meine Tiere knabbern ab und an gezielt an Rinde und Blättern – ich hab' aber gerade nicht auf dem Schirm, um welche Sorten es sich dabei handelt (Wildies machen da z.B. Unterschiede).

fridolin
23.10.2012, 08:10
Ich hab doch jeweils die Quellenangaben angeführt, Zeppelinchen

Das erste Zitat kam aus dem Buch
Zitat
Akute tubuläre Nekrose (d.h. die Niere ist vollständig zerstört!!!) durch Eichenvergiftung - eine Aufnahme der Blätter, Knospen oder Früchte! führt zu Blutungen etc. in der Niere. Das toxische Prinzip beruht auf den Metaboliten (=Stoffwechselprodukten) der Eichentannine.....usw usw usw.

Quelle: Pathologie der Haustiere von Mc Gavin Zachary - dt. 1. Auflage von 2009; Seite 610"

Das zweite aus dem Buch "Heilpflanzen in der Veterinärpraxis vonReichling, Gachnian-Mirtscheva, Frater-Schrader, Saller Rabinovich und Widmaier"

Daraufhin hab ich eine Mitarbeiterin der Ta Praxis Fr. Dr. E angesprochen, die mir dann die Infos und die Vorfälle bestätigte.........auch nach Rücksprache mit der TÄ.
In dieser PRaxis werden ausschließlich Kleintiere wie MS, Kaninchen und co behandelt

Mehr kann ich dazu nicht sagen...............nur mir reichen diese Warnhinweise aus diesen verschiedenen doch seriösen Quellen

april
23.10.2012, 09:15
Eicheln, Eichenblätter, Eichenrinde kann man weder sorglos als Alleinfuttermittel, noch mit Sorgenfalten als giftig ansehen. Diese Form der Verallgemeinerung greift bei Eicheln zu kurz, weil manche Kaninchen auf Eicheln sehr robust reagieren und sie mit grosser Freude verspeisen (meine z.B.), und andere auf sie mit allen Anzeichen der Unverträglichkeit reagieren, bis hin zu Tod. Hier im Forum hat eine Userin genau dieses Problem gehabt.

Was die Obduktion angeht bin ich sehr skeptisch, weil zwar die Nierenprobleme schön sichtbar sind, aber nicht klar sein wird, welches die Ursache ist.

Es ist allerdings wissenschaftlich gezeigt worden, dass die orale Vergabe von Eichentannin aus der Harvardeiche, und ganz besonders von reinem (refinded) Eichentannin, ein Kaninchen bei einer Dosis von 2 g/kg/Tag tötet. Während sonstige Nutztiere vor allem Nierenschäden haben, zeigen Kaninchen vor allem Leberschäden.
Versuche zur Fütterung von Eiche statt Mais bei Kaninchen haben nicht-signifikante Veränderungen an Leber und Niere gezeigt.

Wieviel Tannin ein kg Eicheln enthält, weiss ich nicht. Es ist ohnehin eher die Rinde, die das Tannin enthält. Heimische Nadelhölzer enthalten übrigens auch Tannin.

Natürlich ist die orale Vergabe von Tannin als Zwangsfütterung nicht ganz vergleichbar mit einem Futterangebot, aus dem sich das Kaninchen bedienen kann. Wollte auch nur zeigen bzw. belegen, dass Tannin eine Wirkung haben kann - wenngleich beim Kaninchen eher bei der Leber, bei Rind und Schaf eher bei der Niere.

Walburga
25.10.2012, 12:10
Das Tannin eher in der Rinde zu finden ist, finde ich interessant.

Bei meinen war zu beobachten, das junge Tiere (< 1 Jahr) die Eicheln komplett fressen, auch wenn diese noch nicht reif sind.

Ältere Kaninchen beißen die Eicheln sehr gekonnt auf und fressen nur das Innenleben. Sie fressen sie auch erst wenn sie reif sind. Bei unreifen Früchten bleibt es bei einem Probehappen.

Ich habe leider die leidige Erfahrung machen müssen, das die Tiere wie besessen jede Frucht die in ihr Gehege fällt sofort auffressen wenn man sie ständig aufsammelt. Mit dem Ergebnis das sie Durchfall bekommen. Wenn man einige liegen lässt, schwindet das Interesse und sie werden augenscheinlich sehr gut vertragen.

Ich bin somit ziemlich sicher das unerfahrene Kaninchen sich daran vergiften können.

Bentje
25.10.2012, 12:23
Und noch was ganz anderes zum Thema Eichen: In Berlin und Brandenburg (wie das woanders ist, weiß ich leider nicht) sollte man spätestens ab dem Frühling die Finger von Eichen lassen! Wer schonmal Bekanntschaft mit den fiesen Härchen des Eichenprozessionsspinners (http://de.wikipedia.org/wiki/Eichenprozessionsspinner) gemacht hat, weiß wovon ich rede :panic:

Zu der Gefährdung von Tieren hab ich nix gefunden, aber zum Schutz der Hasis und auch mir selbst, gibts hier keine Eiche :rw:
Einmal reicht :girl_sigh:

april
26.11.2012, 13:08
Muss den Thread noch einmal hervorkramen, weil ich gerade etwas Spannendes gelesen habe: Dass nämlich Tannin Kokzidien abtötet.
Hier eine Quelle (http://www.ajas.info/editor/manuscript/upload/18_196.pdf).
Zur eigenmächtigen Behandlung ist das jetzt nichts, weil Tannin ab einer bestimmten Dosis, die täglich verabreicht wird, als tödlich für Kaninchen nachgewiesen wurde. Aber die Selbstmedikation der Kaninchen könnte beim Fressen von Eicheln, Eichenblättern usw. eine gewisse Rolle spielen.

roterlockenengel
10.03.2013, 12:39
muss dieses thread nochmal hochgraben, da ich von einem bekannten eichenzweige und blätter bekommen hatte.
leider ohne bedenke hab ich ihnen davon hingelegt, da er sie auch verfüttert und ich daher keine bedenken hatte.
heute morgen als ich aufgestanden bin hatte ich einen fleck oranges pipi.. daher war ich doch alarmiert.
dachte aber sofort, das es wohl von den blättern sein könnte.
was nun? muss ich zum arzt weil es giftig sein soll?
oder kann ich abwarten?
zum frühstück kamen sind, aber dösen jetzt wieder, bei dem wetter schalfen sie um diese uhrzeit..
von den ästen und blättern würde ich sagen ist nicht viel gefressen worden...:ohje:

Rabea G.
10.03.2013, 12:59
Die Urinverfärbung ist normal. Es gibt einige Futtersorten, die den Urin färben.
Hat Urin rote Schlieren, dann ist es Blut und muss behandelt werden. Gleichmäßig gefärbter Urin ist aber halt durchaus normal.

roterlockenengel
10.03.2013, 13:00
oki danke. ich hab auch gestern ganz frische möhren und möhrengrün vom markt mitgenommen. bekommen sie zwar immer, aber vielleicht hat das auch verfärbt. denke die waren sehr "frisch"