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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pusteln am Kaninchenkörper



april
03.10.2012, 19:47
Mein Kaninchen hat Pusteln oder Kleinst-Schwellungen beinahe überall am Körper in der Haut, vor allem am Rücken, aber auch an den Backen, an den Beinen.
Wenn man die Pusteln aufdrückt, dann tritt eine klare Flüssigkeit aus, kein Eiter, riecht auch nicht.
Sie ist etwas apathisch, frisst sehr wenig und hat deutlich abgenommen. Weil sie letztes Wochenende eine heftige Schlägerei hatte, habe ich gedacht, das wären Bisswunden, aber so sieht das jetzt definitiv nicht aus.
Weiss irgendjemand, was das ist oder sein könnte? Mein Tierarzt-Ersatzmensch weiss es nämlich nicht.

Frasim
03.10.2012, 19:48
Myxo....

Lena
03.10.2012, 19:51
Es könnte Myxomatose sein. Ist dein Kaninchen geimpft?
Bitte informiere deinen TA, dass der Verdacht besteht, und bitte um einen Termin.

Daumen sind feste gedrückt.



Edit: Frasim war schneller

Kiwi
03.10.2012, 20:01
Wenn du in der Schweiz wohnst, dürft ie Myxomatoseimpfung ja eigentlich verboten sein. Das wäre dann wirklich fatal, wenn deine Kleine nicht geimpft ist. Eine Impf-Myxo (Auftritt der Krankheit ausgelöst durch die Impfung) bekommt man glaube ich ganz gut in den Griff, eine richtige Erkrankung stehen die Chancen nicht so gut - es kann aber klappen! Ich weiß allerdings nicht, wie die Ärzte in der Schweiz die Behandlung sehen, da diese Erkrankung dort nicht weit verbreitet ist und dies sicher auch so bleiben soll. Sie ist hochgradig ansteckend und vielleicht möchte der Arzt direkt einschläfern. Hast du eine Möglichkeit, in Deutschland beahndeln zu lassen?
Ich habe gerade auch in einem Schweizer Forum entdeckt, dass die Schweizer Tierärzte Myxo-Symptome nicht sofort erkennen, da die Erkrankung dort so elten ist. Demenstprechend gering wird deren Erfahrung mit der richtigen und guten Behandlung sein...

Wuschel
03.10.2012, 20:14
Myxo....

War auch mein erster Gedanke, bevor ich die anderen Antworten gelesen habe.

april
03.10.2012, 20:19
Myxo halte ich für möglich, aber nicht wahrscheinlich:
- in der Schweiz praktisch nicht vorhanden
- Augen sind völlig in Ordnung

Kommt sonst noch etwas in Frage?
Wie würde sich die Krankheit entwickeln?

Grade bei Wikipedia: "Beim akuten Verlauf der Krankheit treten Schwellungen und Entzündungen im Bereich der Augenlider, des Mundes, der Ohren, der Lippen und des Genitalbereiches auf. Nach zirka 10 bis 14 Tagen endet die Krankheit meistens mit dem Tod."
Dort hat sie keine Pusteln.

april
03.10.2012, 20:25
Oh, und DANKE:flower: für die schnellen Antworten.

Wuschel
03.10.2012, 20:25
Myxo halte ich für möglich, aber nicht wahrscheinlich:
- in der Schweiz praktisch nicht vorhanden
- Augen sind völlig in Ordnung

Kommt sonst noch etwas in Frage?
Wie würde sich die Krankheit entwickeln?

Grade bei Wikipedia: "Beim akuten Verlauf der Krankheit treten Schwellungen und Entzündungen im Bereich der Augenlider, des Mundes, der Ohren, der Lippen und des Genitalbereiches auf. Nach zirka 10 bis 14 Tagen endet die Krankheit meistens mit dem Tod."
Dort hat sie keine Pusteln.


Auch bei Wikipedia: ;)


Chronischer Verlauf:
Beim chronischen Verlauf der Krankheit treten vermehrt Pusteln auf. Eine Heilung ist in Einzelfällen möglich. In manchen Fällen erholt sich das Kaninchen wieder, trägt die Seuche jedoch weiterhin in sich.

april
03.10.2012, 20:27
Wie kommt es zu einem chronischen Verlauf, wenn die Krankheit meistens tödlich endet? Das heisst, ich hätte nicht nur die Ausnahme der Schweiz, sondern noch den Sonderfall der Ausnahme der Schweiz. Zum Verzweifeln.
Was bringt denn noch so Knubbelchen am Rücken etc. mit?

Astrid
03.10.2012, 20:29
Mir ist nicht bekannt, dass die Pusteln am gesamten Körper auftrete bei der Myxo. Zuerst treten sie an der Eintrittspfort auf und dann im Anogenitalbereich und an Augen und Maul. Halt da wo Schleimhäute sind. Allerdings hab ich auch keine Differentialdiagnose parat. :hä:

Wuschel
03.10.2012, 20:33
Ich glaube, Myxo ist so vielfältig von den Symptomen, dass man da so gut wie nichts ausschließen kann von den Pusteln und Schwellungen her.

Milben können auch für Pusteln verantwortlich sein, aber ich denke, dann hätte das Kaninchen auch Juckreiz.:girl_sigh:

Kerstin T.
04.10.2012, 08:09
Bei einer aus dem Forum, die aktuell auch mit einem Myxo-Fall zu kämpfen hat, sind die Pusteln auch am Körper (Bauch) zuerst aufgetreten. Die Augen waren anfangs nicht betroffen. Ich würde es also nicht ausschließen.
Alles Gute!

Nettimaus
04.10.2012, 08:18
Ich würde auf jeden Fall mit Engystol anfangen ..
Selbst wenn es Papillomatose wäre, wäre das eine "Virussache" und mit Engystol behandelbar.
Und so eine Immunkur schadet nix.

april
04.10.2012, 08:22
Danke für die Hinweise!

april
04.10.2012, 22:27
Zum Lernen und Entwickeln der traurige Nachtrag: Ich bin heute zu meiner regulären Tierärztin gefahren, weil der Ersatzmensch gestern mich nicht überzeugt hat. Sie hat bei den Symptomen sogleich auf ein paraneoplastisches Syndrom getippt - eine indirekte Auswirkung eines bösartigen, aggressiven Tumors. Der war dann im Röntgenbild mit all seinen Kammern im Bauchraum ausgesprochen gut zu erkennen.
Ich habe das Tier einschläfern lassen müssen.

Sandra B.
04.10.2012, 22:31
Das tut mir sehr leid:ohje:

Astrid
04.10.2012, 22:49
Zum Lernen und Entwickeln der traurige Nachtrag: Ich bin heute zu meiner regulären Tierärztin gefahren, weil der Ersatzmensch gestern mich nicht überzeugt hat. Sie hat bei den Symptomen sogleich auf ein paraneoplastisches Syndrom getippt - eine indirekte Auswirkung eines bösartigen, aggressiven Tumors. Der war dann im Röntgenbild mit all seinen Kammern im Bauchraum ausgesprochen gut zu erkennen.
Ich habe das Tier einschläfern lassen müssen.

Das tut mir leid...aber was soll das denn für ein paraneoplastisches Syndrom gewesen sein ? Dazu müßte man ja eine maligne Neoplasie gesehen und diagnostiziert haben ? Es gibt doch auch gutartige zystische Tumore. Normalerweise ist es umgekehrt...man kennt den Tumor und was man darüberhinaus an Symptomen nicht einordnen kann wird gern als paraneoplastisch benamst...

april
04.10.2012, 23:01
Das paraneoplastische Syndrom waren die Stellen auf der Haut und den bösartigen Tumor konnte man auf dem Röntgenbild sehr gut erkennen. Okay, natürlich nicht, dass er bösartig ist, das steht ja nicht dran. Aber die Geschwindigkeit, mit der das Ding aufgetreten ist und die Heftigkeit der Reaktion (Schwächezustand des Kaninchens) sprachen nicht für gutartig.

Astrid
04.10.2012, 23:05
Läßt Du das Tier obduzieren (sorry, wenn ich zu direkt bin) ? Sollte der Tumor maligne gewesen sein könnte das auch eine infektiöse Erkrankung gewesen sein, die im Zuge eine allgemeinen Immunschwäche aufgetreten ist (was ein paraneoplastisches Syndrom definitionsgemäß ja nicht ist ). Ich wunder mich nur, dass die TÄ, direkt auf eine Neoplasie getippt hat...

stjarna
04.10.2012, 23:08
Ach du Schande. Bei Feline hatte ein Mamatumor metastasiert, was knapp drei Monate postoperativ herauskam. Auch bei ihr traten innerhalb weniger Tage explosionsartig Knubbel am Körper auf.
:sad1:

april
04.10.2012, 23:16
Läßt Du das Tier obduzieren (sorry, wenn ich zu direkt bin) ? Sollte der Tumor maligne gewesen sein könnte das auch eine infektiöse Erkrankung gewesen sein, die im Zuge eine allgemeinen Immunschwäche aufgetreten ist (was ein paraneoplastisches Syndrom definitionsgemäß ja nicht ist ). Ich wunder mich nur, dass die TÄ, direkt auf eine Neoplasie getippt hat...

Nein, lasse ich nicht, weil es keinen Unterschied ausmacht, für die Tote schon mal gar nicht und für die noch verbleibenden Kaninchen auch nicht.
Also, nur dass wir uns verstehen - das paraneoplastische Syndrom ist ja bloss eine sekundäre Geschichte.
Die Tierärztin hat ziemlich lange den Bauch abgetastet und befand als erstes, dass der, im Vergleich zu der sonstigen Abmagerung des Kaninchens, überdimensional gut ausgeprägt ist. Soviel, meinte sie, hätten wir beim besten Willen durch das Päppeln nicht zufüttern können. Ich denke, das war der springende Punkt. Sie hatte den Tumorverdacht und hat entsprechend die Pusteln eingeordnet.
Sie hat dennoch versucht, Flüssigkeitsproben aus den Pusteln zu nehmen, um allenfalls etwas für das Labor zu haben.
Sie hat Zähne, Ohren und ganz besonders die Augen untersucht, da war aber nichts. Sie ist dann von einem Tumor ausgegangen und hat daraufhin geröngt.
Wenn die Pusteln eine infektiöse Erkrankung gewesen wären, dann hätte das aber auch ein Virus sein müssen, weil eine bakterielle Erkrankung doch mit Eiter, Fieber usw. aufgetreten wäre?

Simmi14
04.10.2012, 23:43
April, das tut mir sehr leid :umarm: :umarm:

Kiwi
05.10.2012, 01:38
Oh nein, das tut mir sehr sehr leid :umarm: :umarm:

Es war gut, dass du nochmal einen anderen TA aufgesucht hast. Falls dein Tier noch keine Schmerzen hatte, wären sie sehr bald gekommen. Du hast ihm den letzten Dienst erwiesen. :sad1: Aber ih weiß, das macht es nicht leichter.

april
05.10.2012, 06:52
Danke für Euer Mitgefühl.
Ich hab keinen anderen TA aufgesucht; an zwei Tagen die Woche wird diese Tierärztin vertreten... von einem, der von Kaninchen offenbar nicht sehr viel versteht.
Ich hatte den Kaninchen schon gesagt, dass sie Montags und Mittwochs nicht krank werden dürfen, aber sind ja wie Kinder... hört ja keine zu...

Wuschel
05.10.2012, 07:23
Oh je, das tut mir leid.

Aber ich denke, für dein Kaninchen war die Erlösung der richtige Weg.:umarm:

Kerstin T.
05.10.2012, 09:51
Ohje, das tut mir auch sehr leid! :umarm:

Tine
05.10.2012, 10:22
Das tut mir sehr leid, dass es für dein Ninchen keine Hilfe gab. Aber bei so einer grausamen Diagnose hast du für dein Tierchen die beste Entscheidung getroffen.

Kleinen Ninchen kommt gut im Regenbogenland an

Kiwi
05.10.2012, 18:37
:sad1: :bc: :sad1: