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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pro & Contra Zahnbehandlungen unter Narkose



Kiwi
13.09.2012, 13:45
Hallo ihr Lieben,

ich habe mal eine Frage.

Seit Anfang des Jahres ist mein Sam regelmäßiger Zahnpatient. Er hatte einen Abszess. Die abschließende Behandlung dieses Abszesses ließ ich bei einem Zanspezialisten machen, der komplett mit Gasnarkose (Isofluran) arbeitet (sowohl die Einleitung, als auch die Narkose selbst).

Sam hat leider eine Zahnfehlstellung und es bilden sich auch gerne mal Spitzen aus. Diese bekomme ich leider alleine durch die Ernährung nicht in den Griff, da er ein Heu- und Grasmuffel ist.

Seit dem Frühjahr habe ich ihn so ca. alle 5-6 Wochen zur Zahnkontrolle zu dem Spezialisten gebracht. Der Arzt macht alles unter Narkose, Maulspreizer bei Bewusstsein kommt für ihn nicht in Frage.

In der Vergangenheit habe ich Zahnspitzen bei unserem Haus-TA immer mal eben schnell in ein paar Minuten bei Bewusstsein und mit Maulspreizer kürzen lassen. Ich fand das gut, da es schnell ging und das Tier nicht in Narkose musste. Leider gab es in der Vergangenheit aber wohl auch Kieferbrüche bei dieser Behandlung in der Praxis und über weitere Fälle habe ich im Forum gelesen. Das macht mir natürich Angst, zumal man einfach in zwei Minuten auch nicht die gesamte Situation überblicken kann. Wenn in unserer Haus-TA-Praxis Behandlungen an den Zähnen oder der Nase gemacht werden, wird eine Injektionsnarkose gesetzt. Sam musste da zweimal durch (Nasenabtrich und die erste Behandlung des Abszesses) und kippte beide Male noch zwei Tage danach aus den Latschen.

Nun weiß ich seit Jahresbeginn, wie viel mehr ein Zahnspezialist als unser Haus-TA sieht, noch dazu, wenn das Tier in Narkose liegt. Die Gasnarkose verträgt Sam gut. Trotzdem weiß ich nicht, wie "locker" man es sehen kann, wenn ein Kaninchen so regelmäßig schlafen gelegt wird. Er wird nun auch schon 9 :love:

Ich weiß, dass sich hierzu die Geister scheiden und würde gerne mal gebündelt eure Meinung dazu hören. :umarm:

Schli
13.09.2012, 13:58
Ich lasse Zahnspitzen mit gutem Gewissen bei Frau S. in Do abknipsen. Meinem Leo geht es nach jeder Narkose schlecht, egal ob Gas oder Injektion. Hin und wieder muss es sein, weil er gekippte Backenzähne hat, aber nicht alle drei Wochen für kleine Zahnspitzen.

Tanja F.
13.09.2012, 14:03
Solange es nicht unbedingt nötig ist, würde ich einem Kaninchen (oder überhaupt einem Tier) keine Narkose zumuten.
Eine Narkose ist immer ein zusätzliches Risiko.

Nettimaus
13.09.2012, 14:25
Die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft wo mein Zahn TA 2. Vorsitzender ist, empfiehlt dies:
Zahnbehandlung Kaninchen_Nager (http://www.fuer-mein-tier.de/schaufenster/download/Empfehlungen%20der%20DGT%20zur%20Zahnbehandlung%20Kaninchen%20Nager.pdf)

Ich fahre immer knapp 100 km für eine Strecke zu ihm.
Er würde niemals einem Kaninchen oder Meerschwein einen Maulspreitzer ohne Narkose setzen, geschweige denn behandeln.
Einzig das Abschleifen der Sz macht er ruckzuck ohne Narkose.

Ich habe mittlerweile 2 eigene und 2 Kaninchen von Bekannten die allein durch den Einsatz des Maulspreitzers kaputte SZ bekommen haben.
2 Kaninchen sind davon jetzt SZ-los, nach langer Eitergeschichte.

Frasim
13.09.2012, 14:27
Leider gab es in der Vergangenheit aber wohl auch Kieferbrüche bei dieser Behandlung in der Praxis und über weitere Fälle habe ich im Forum gelesen. Das macht mir natürich Angst, zumal man einfach in zwei Minuten auch nicht die gesamte Situation überblicken kann.

Fachlich gesehen ist eine Korrektur ohne Narkose eine Katastrophe.

Praktisch gesehen finde ich ist die Narkose auf lange Sicht und Dauer das Problem.

Wenn ich diesbzgl. um Rat gefragt werde, dann empfehle ich immer "Nutzen und Risiko" selbst abzuwägen.

Ein super ängstliches und panisches Tier würde ich immer in Narkose behandeln lassen.

Ein wehrhaftes, aber nicht panisches Tier würde ich dennoch nicht alle paar Wochen schlafen legen wollen.

Ich selbst konnte zudem auch nicht die so angepriesene längere Wirkung vom abschleifen in Narkose beobachten.

Wichtig sind für mich verschiedene Dinge auf die ich achte.

Spreizt der behandelnde Arzt weit genug auf? Sperrt der Kiefer nicht weit genug, hat das Kaninchen noch Kraft um auf den Spreizer zu beißen. Damit erhöht sich das Risko der Kieferbrüche enorm.

Ist der Behandler vor meinen Augen? Jemand der mit meinem Tier den Raum für die Zahnsanierung verlässt kommt nicht mehr in Frage.

Wird die Behandlung mit einer Helferin durchgeführt die den Mundspatel halten und ausreichend ausleuchten kann? Ist dies nicht der Fall, finde ich es selbst nicht möglich, die Maulhöhle ausreichend zu inspizieren.

Ferner lege ich großen Wert auf den "Schnellspreizer". Einen Maulspreizer ohne Einhandendriegelung lehne ich ab! Das Ding sollte im Notfall mit einem einzigen "Klick" aufgehen. Die älteren Modelle tun das nicht da sie zum schrauben sind.

Gut bewährt haben sich die Tupfer auf dem Spreizer damit es keine Verletzungen an den Schneidezähnen gibt. Sollte ich jemals jemanden anderen als meine bisherige TA Praxis aufsuchen müssen, ich würde drauf bestehen.

http://www.abload.de/img/dscn5799teukf.jpg


VG
Simone

PS: Das ist es was ich mit den Tupfern ansprach und dem weit genug aufspreizen:



Ich habe mittlerweile 2 eigene und 2 Kaninchen von Bekannten die allein durch den Einsatz des Maulspreitzers kaputte SZ bekommen haben.
2 Kaninchen sind davon jetzt SZ-los, nach langer Eitergeschichte.

Yvonne
13.09.2012, 14:28
Ich würde das auch nur in Narkose machen lassen:umarm:

Frasim
13.09.2012, 14:34
Ich würde das auch nur in Narkose machen lassen:umarm:

Ohne das Tier und die ganze Krankheitsgeschichte zu kennen finde ich das immer für ein 9 jähriges Kaninchen eine schwierige Pauschalisierung.

Yvonne
13.09.2012, 14:41
Ich würde das auch nur in Narkose machen lassen:umarm:

Ohne das Tier und die ganze Krankheitsgeschichte zu kennen finde ich das immer für ein 9 jähriges Kaninchen eine schwierige Pauschalisierung.

Ich habe nicht gesagt, das ich ihr Kaninchen in Narkose legen lassen würde, sondern das ich es bei meinen immer in Narkose machen lassen würde.:umarm:
Wenn ich ein 9Jahriges Kaninchen hätte, dann würde ich das mit einem Zahnspezi besprechen und dann entscheiden, ob ich es machen lassen oder nicht:freun:

Kiwi
13.09.2012, 15:03
Vielen Dank für eure Antworten :umarm:

Genau, die Regelmäßigkeit ist das, was mir Gedanken macht. Wenn ich ihn z.B. 1x im Jahr zur großen Kontrolle in Narkose legen lassen würde, würde ich mir da keine Gedanken machen, aber alle 5-6 Wochen ist ja auch nicht ohne. Allerdings weiß ich auch, dass andere das ja auch machen lassen und habe bisher noch nichts Negatives darüber gelesen...

Das Problem ist bei ihm eine ganz unregelmäßige Abnutzung der Zähne, sodass auch mal eine Seite sehr weit nach unten geschliffen werden musste und auch, dass er ein bis zwei Backenzähne hat, die recht schief liegen und dann in die Backe pieksen und Abszesse auslösen können (zumindest soweit ich mich erinere, ich habe schon so viel über seine Zähne gehört, dass ich mir das alles gar nicht komplett merken kann :rw:). Dazu dann eben auch die Zahnspitzen. Also, es kommt schon einiges zusammen.

Aber den Ansatz, einfach nochmal genau die Risiken zu erfragen und auch mit dem Arzt nochmal über das Alter zu sprechen, finde ich gut! Ich war momentan so ein bisschen auf dem Trip, dass ich da jetzt mal eine Entscheidung treffen und diese dem Arzt präsentieren muss, aber ein klärendes Gespräch bringt da beide Seiten wohl etwas weiter ;) Allerdings ist das Narkoserisiko laut dem Arzt wohl sehr gering, da es sich ja um eine reine Gasnarkose handelt. Ich kann jetzt natürlich nur wiedergeben, was mir gesagt wurde.

Vor einigen Jahren hatte Sam EC. Dieses wurde allerdings nicht mit einem Titer bestimmt. Kann sich eine Narkose auch irgendwie negativ auf EC auswirken?

@ Nettimaus: der Spezialist, zu dem ich gehe, ist wohl auch Gründungsmitglied dieser Gesellschaft :freun:

@ Frasim: danke dir für die ausführliche Darstellung. Ich wusste z.B. auch gar nicht, dass es solche Unterschiede bei den Spreizern gibt!

Yvonne
13.09.2012, 15:10
Ich würde auf jedenfall nochmal mit dem TA sprechen wegen des Alters und dann entscheiden.

Man müßte schauen, ob man die Abstände eventuell etwas verlängern könnte:umarm:

Möhrchen
13.09.2012, 16:11
Habe ja seit Anfang des Jahres einen Degu, der regelmäßig zur Zahnbehandlung muß.

Ich habe vorhe rien halbes Jahr an ihm rumdoktorn lassen, eh ich die Adresse von einer Spezialistin bekam, die ausschießlich Gasnarkose anbietet.

Ich war bei jeder Behandlung dabei, und habe gesehn, wie schonend das Verfahren ist.

Schon in der Transportbox ist er wieder munter.

Ich würd das anders nicht mehr machen lassen, da er nach Injektionsnarkosen noch mind 2 Tage total klaterig auf den Beinen war und ich alle Etagen absperren mußte. Futtern tut er nach Gasnarkose shcon wieder Zuhause (ca 30-45 Min Autofahrt). Nach der Injektionsnarkose hat es immer mind einen Tag gedauert bis er wieder futtern mochte..was bei einem Stopfdarmtier nicht eben gut ist...

Taty
13.09.2012, 16:14
Ich muss mit meinem Fred auch alle paar Wochen zum Spitzen wegmachen. Meine TA unterstellt jedem TA grobe Fahrlässigkeit der ein Tier für solch einen Eingriff in Narkose legt.
In meiner Praxis praktizieren zwei TAs, die beide schon seit 20 Jahren im Job sind und keine befürwortet eine Narkose für einen Eingriff der 2 Minuten dauert - ich auch nicht. Für mich wäre der Grundsatz der Verhältnissmässigkeit da einfach nicht mehr gewahrt.
Ja, leider können bei Maulspreizerkürzungen Unfälle passieren, aber genauso ist eine Vollnarkose immer ein Riskio, vor allem je älter ein Tier wird. Mich würde mal interessieren, wie das Verhältniss zwischen Spreizerunfällen und Narkosefolgen ist.

Ist mir also vöööööööllig unverständlich wie jemand sein Tier alle 4-6 Wochen einer Narkose aussetzen kann :ohn:

Bentje
13.09.2012, 16:34
Ich würde das auch vom Gesamtzustand des Kiefers abhängig machen. Wenn die Kieferknochen sowieso schon stark angegriffen sind, wäre mir ein Maulspreizer ohne Narkose zu gefährlich. Ansonsten denke ich, kommt es ganz auf die Dauer der Behandlung und die Gegenwehr des Tieres an.
Echt ne schwierige Frage :umarm:

Torelynn
13.09.2012, 17:03
Kleine Spitzen lasse ich bisher immer ohne Narkose entfernen. Mein Tierarzt ist da sehr routiniert und es geht fix. Aber da braucht man wirklich einen Tierarzt des Vertrauens, von Kieferbrüchen etc. hab ich in seiner Praxis noch nie was gehört.

@ Frasim - das mit den Tupfern ist super und werd ich das nächste Mal ansprechen.

Fehlfarbe
13.09.2012, 17:32
@Kiwi, deinen Beitrag krieg ich grad nicht zitiert...
Die Arzthelferin bei dem letzten Zahn-TA meinte, Gasnarkose ginge bei Zahn OPs nicht, weil man nicht gleichzeitig die Maske vor's Mäulchen halten und im Mäulchen Zähne schleifen könnte...
Jetzt bin ich verwirrt:rw:

Simmi14
13.09.2012, 17:46
@Kiwi, deinen Beitrag krieg ich grad nicht zitiert...
Die Arzthelferin bei dem letzten Zahn-TA meinte, Gasnarkose ginge bei Zahn OPs nicht, weil man nicht gleichzeitig die Maske vor's Mäulchen halten und im Mäulchen Zähne schleifen könnte...
Jetzt bin ich verwirrt:rw:

Das wollte ich auch schon fragen, so haben es meine TA auch mal erklärt. :freun: Größere Eingriffe am Mäulchen haben meine mit Gas eingeleitet und dann mit nicht so tiefer Injektion weiter gemacht (wenn ich mich richtig erinnere) :rw:

Kiwi
13.09.2012, 17:50
Es ist interessant, ich lese in euren gegensätzlichen Beiträgen auf jeden Fall genau das, was mir auch zu beiden Seiten in den Kopf kommt. Früher war ich ja auch sehr froh, dass alles ohne Narkose ging. Allerdings wird es wohl so gewesen sein, dass seine Zähne immer schon mehr schlecht als recht waren, bis es sich irgendwann zu einem Abszess entwickelt hat und darunter dann das ganze Ausmaß ersichtlich wurde.

Das mit der Gasnarkose funktioniert dann, wenn der Arzt einen Nasenaufsatz hat. Ich habe Fotos von Sammys Behandlung gesehen. Man setzt eine kleine Maske auf die Nase und hat somit den Mund frei für die Behandlung. Eingeleitet wird die Narkose, indem das Tier in einer kleinen Box sitzt, in die das Gas hineinfließt, bis es umfällt.

Habe auch wirklich lange gesucht, bis ich einen Arzt gefunden habe, der es so macht, denn die Injektion hat er wirklich nicht gut weggesteckt.

Frasim
13.09.2012, 17:57
Das ist korrekt, die Maske muss auf die Nase.

Nach wie vor denke ich auch das man das schon sehr individuell auf das Tier abstimmen muss.

Mogli von Sandra B hätte man damals, trotz diesem schlechten gesamt Kiefer, gar nicht in Narkose legen können. Da musste das Risiko leider bewusst eingegangen werden, es ohne Narkose zu versuchen.

@ Yvonne: :freun: :umarm:

Kiwi
13.09.2012, 19:10
Das hört sich an, als sei Moglis Kiefer gebrochen und er gestorben? :ohje:

Maren86
13.09.2012, 19:38
Genau das Thema beschäftigte uns ein ganzes Jahr und wir waren echt am verzweifeln:ohje:.
Unser Kaninchen muss die Zähne alle paar Wochen recht unterschiedlich ( 3-12 Wochen) elektrisch geschliffen bekommen.
Knipsen oder auch das normale Schleifen per Hand kann nicht gemacht werden, weil er danach Schmerzen hat und seine Zahnqualität enorm schlecht ist.
Am Anfang ließen wir das unter der reinen Gasnarkose machen und er bekam vier Atem/Herzstillstände. Dieser Psychoterror für uns und auch die Qualen für ihn mussten ein Ende haben.Jedes mal überlegten wir, ist es jetzt morgen vorbei oder gehts wieder gut?!
Ich weiß, dass nicht jedes Kaninchen unter der Gasnarkose solche Probleme hat, aber es kann eben passieren und da reicht es auch einmal, wir hatten sowieso mehr Glück wie Verstand, dass er jedes Mal geholt werden konnte und wir standen dabei, es war kein Spaß!
Das elektrische Schleifen geht aber nicht am wachen Tier und so mussten wir uns was einfallen lassen.

Meine Bekannte ist Tierärztin ( keine Zahnspezialistin) und versuchte es zunächst mit Valium. Das kann man auch aufheben und es wirkt einfach sedierend, angstlösend und entspannend. Das hat ganz gut funktioniert, aber irgendwann brauchte er immer mehr davon.
Jetzt sind wir beim Domitor angekommen und das ist eine super Sache und genau ein "Zwischending" zwischen dem Wachzustand und der Narkose.
Er bekommt die unterste Dosierung.
Er zappelt nicht, lässt sich das Maul weit aufspreizen ohne drauf zu beißen, aber er liegt nicht tief in Narkose und schläft auch nur ganz leicht.Man kommt an den allerletzten Backenzahn oben wie unten. Sobald man ihn anstupst reagiert er sogar recht zügig.
Er ist einfach wie betrunken, willenlos, hat aber alle Reflexe wie Schlucken, Niesen usw. Die Atmung wird nicht zu flach.
Ich finde, dass das eine tolle Sache ist und das Mittel ist komplett antagonisierbar.
So hat man beide Risiken wie den Kieferbruch ohne Narkose und die Zwischenfälle der Narkose minimiert. Natürlich kann da auch was passieren, aber wir fühlen uns sehr sicher damit, er wird nicht gequält, kaut nicht wie bescheuert auf dem Spreizer rum und danach hat er es irgendwie vergessen. Das merkt man deutlich.

Kiwi
13.09.2012, 19:43
und er bekam vier Atem/Herzstillstände.

Waaas? :panic: Oh nein, der arme Kerl. Wie viele Schutzengel er hatte, dass er jedesmal wiedergeholt werden konnte... :angel:

Wisst ihr, wieso dies passiert ist? Hat es bei euch mit einem Herz- oder einem Atemstillstand angefangen?

Was genau ist denn dieses Domitor? Hört sich an, wie ein Schlafmittel?

Sandra B.
13.09.2012, 19:45
Das ist korrekt, die Maske muss auf die Nase.

Nach wie vor denke ich auch das man das schon sehr individuell auf das Tier abstimmen muss.

Mogli von Sandra B hätte man damals, trotz diesem schlechten gesamt Kiefer, gar nicht in Narkose legen können. Da musste das Risiko leider bewusst eingegangen werden, es ohne Narkose zu versuchen.

:

Ich sehe diesen Beitrag jetzt erst!
ich gebe Frasim vollkommen recht! Eine Narkose hätte ich Mogli nicht mehr zugemutet in seinem zustand!

Sandra B.
13.09.2012, 19:48
Das hört sich an, als sei Moglis Kiefer gebrochen und er gestorben? :ohje:

Nein!Er lebt und auch sein Kiefer ist nicht gebrochen!
Ich sehe das wir Frasim: Man muss es immer abwägen, was am besten für das Tier ist! Er ist ein sehr ruhiges Kaninchen und macht immer gut mit bei der Behandlung!
Bei seinem damaligen Zustand wäre eine Narkose nicht gut gewesen, die Zähne mussten aber dringend gemacht werden, also haben wir es ohne Narkose korrigieren lassen!

Ich bin aber auch bei einer sehr guten zahnspezialistin

Frasim
13.09.2012, 20:16
Das hört sich an, als sei Moglis Kiefer gebrochen und er gestorben? :ohje:

Nein, er hat das gut überstanden. Dennoch wurde trotz dem Risiko des Kieferbruchs ohne Narkose behandelt. Eine schlimme Blinddarmaufgasung war gerade am abklingen, Mogli war Kreislauftechnisch und Gewichtsmässig nicht gut drauf, der Kiefer stand unter Eiter, der Kopf schief.....eine Narkose hätte ihn aus den Puscheln gehauen.

Kuragari
13.09.2012, 20:54
Das mit bei vollstem Bewusstsein mit Maulspreizer abKNIPSEN geht für mich gar nicht mehr. Erstmal hat das Tier doch Angst. Es versteht ja garnicht was der Doc da macht.
Stellt euch mal vor, man hält euch fest ohne was zu erklären(bzw in einer Fremdsprache die ihr nicht beherrscht) und reißt euch den Mund bis fast zum Ausrenken auf um dann die Zähne zu behandeln.

Shadow wurde davon sowas von scheu, dass er gegen Wände+Tür geschossen ist und es hat ca 3 Jahre gedauert ihn wieder etwas zahmer zu bekommen. Vom Knipsen wurden die Backenzähne brüchig und wuchsen noch schräger. Und bei einer Behandlung wurde ein Backenzahn längs gespalten und fiel mit ganz viel Blut heraus. Ich glaube, seine Mundwinkel haben damals auch geblutet. Fressverhalten war für 14 Tage eine Katastrophe.

Meine (für andere sicher sehr befremdliche) Meinung dazu ist:
Lieber sollen meine Kaninchen sanft in der Narkose entschlafen, als dass sie am Schock oder an den Folgen (Kieferbruch, Eiterabzesse wegen dem Zangendruck/Klammerndruck) elendig verrecken müssen. Außerdem kann man bei einer Narkose oder Sedierung besser reinschauen und dann sofort entscheiden, ob "es noch einen Sinn hat zu behandeln" oder ob man das Tier nie wieder aufwachen lässt.

Ich hoffe jedenfall, dass niemals einer bei mir während so einer Behandlung sterben muss. Immerhin habe ich schon 3 Kaninchen die eventuell immer mal wieder Zahnprobleme haben könnten. Bei Lilly richtet sich das immer wieder von selbst, bisher. Ihr Stiftzähne sehen aber nicht normal aus. Ramuh hatte Spitzen als er zu mir kam, er kaut inzwischen aber normal weil die Spitzen entfernt wurden. Und Shadow hat grob gesagt nur noch die Hälfte aller Zähne weil schon welche gezogen werden mussten/ausbrachen.

Das Thema ist also stets aktuell bei mir und dennoch... würde ich immer für eine Narkose entscheiden. Aber eine, bei der das Tier wirklich nichts davon miterleben muss. Das halb in Narkose legen wäre mir da fast zu heiß, weil ich nicht wüsste: Wieviel bekommt das arme Wesen davon mit? Ist er vielleicht nur gelähmt aber sieht und hört und fühlt alles?

Frasim
13.09.2012, 21:35
Das mit bei vollstem Bewusstsein mit Maulspreizer abKNIPSEN geht für mich gar nicht mehr. Erstmal hat das Tier doch Angst. Es versteht ja garnicht was der Doc da macht.
Stellt euch mal vor, man hält euch fest ohne was zu erklären(bzw in einer Fremdsprache die ihr nicht beherrscht) und reißt euch den Mund bis fast zum Ausrenken auf um dann die Zähne zu behandeln.

Das was Du schreibst ist aber doch in jeder Behandlung und bei jedem Tier und Kindern so.....Röntgen finde ich noch viel stressiger. Die Tiere liegen lang gezogen, fixiert und völlig hilflos auf dem Rücken um nur ein Beispiel von vielen zu nennen.

Ferner musst Du wissen das Kaninchen in reiner Gasnarkose ohne Einleitung mit Injektion in große Panik ausbrechen können. Und für eine 10 Minuten Sedierung mit Gasnarkose wirst Du keinen Tierarzt finden, der zuvor per Injektion einleitet.

Es tut mir leid das Du bisher solche schlimmen Erfahrungen machen musstest und sowas soll und darf auch nicht passieren.

Ich halte Zahnkaninchen (die ersten unbewusst) seit 2006. Viele "Aktionen" waren im nachhinein schrecklich und ich würde es nie wieder so machen lassen wollen.

Est hier in BS habe ich mich dann zusätzlich für "Zahnkaninchen" entschieden, da hier die ersten, nach meinem ermessen, richtigen Behandlungen und auch Entscheidungen getroffen wurden.

All das was Du schreibst habe ich bisher ähnlich erlebt und dennoch hat einer neuer TA eine neue Chance bekommen und sich diese auch verdient.

Kleiner Hüpfer
13.09.2012, 21:51
Da ich ja im Moment auch das Problem habe, dass in meiner TK nur Injektionsnarkose verabreicht wird, habe ich mich bei einer anderen TÄ erkundigt, ob sie Gasnarkosen beim Kaninchen macht. Das verneinte sie auch, weil man mit Gasmasken keine Zähne richten könne, aber sie macht seit einiger Zeit Triplenarkosen. Das sind 3 Komponenten, die sofort wieder aufhebbar sind. Ich glaube, dass meine TK auch diese Art der Narkose bei Fine gegeben hat. Sie sagte nur, sie sei zwar etwas teurer, aber belaste weniger das Herz-Kreislaufsystem. Genau das habe ich gerade auch gegoogelt, also wird sie diese Art der Narkose die letzten Male immer bekommen haben.

Kleiner Hüpfer
13.09.2012, 21:56
Da ich ja im Moment auch das Problem habe, dass in meiner TK nur Injektionsnarkose verabreicht wird, habe ich mich bei einer anderen TÄ erkundigt, ob sie Gasnarkosen beim Kaninchen macht. Das verneinte sie auch, weil man mit Gasmasken keine Zähne richten könne, aber sie macht seit einiger Zeit Triplenarkosen. Das sind 3 Komponenten, die sofort wieder aufhebbar sind. Ich glaube, dass meine TK auch diese Art der Narkose bei Fine gegeben hat. Sie sagte nur, sie sei zwar etwas teurer, aber belaste weniger das Herz-Kreislaufsystem. Genau das habe ich gerade auch gegoogelt, also wird sie diese Art der Narkose die letzten Male immer bekommen haben.
Das wäre eine gute Alternative zur Gasnarkose, denn ohne Narkose würde ich meine Kaninchen auch nicht mehr behandeln.
Meiner erste Häsin wurden immer ohne Narkose die Zähne gekürzt, aber dadurch ist auch einer gespalten, locker geworden und es hat sich ein böser Unterkieferabscess mit Knochenbeteiligung gebildet. Deshalb habe ich sie damals gehen lassen. Sowas würde ich keinem Kaninchen mehr zumuten, sie war zum Glück eine ganz Ruhige und hat alles problemlos über sich ergehen lassen, aber sie hatte jedesmal eine Wahnsinnsangst davor.

Frasim
13.09.2012, 22:01
Leider passiert es bei falscher Handhabung sehr häufig das große Komplikationen auftreten. Allerdings kann ich genau das auch bei eben den gleichen Tierärzten fest stellen, auch wenn diese dann die Tiere sedieren :ohje:

Triplen Narkose ist schnell und sicher aufzuheben, führte in der Vergangenheit dennoch immer und immer wieder zu Herz-Kreislaufstillständen. Wenn man zum Thema googelt dann findet man doch einiges dazu. Ich selbst habe häufig von diesen Komplikationen auch schon mitbekommen. Seitdem stehe ich der Triplen Narkose auch zwiegespalten gegenüber. Eine Zeitlang war ich auch unbestrittener Fan davon.

Shyangel
13.09.2012, 22:14
Huhu!

Da ich ja jetzt auch ein BackenzahnNinchen bekommen habe, hab ich quasi das selbe Problem.

Wobei ich für mich ganz klar sagen muss: Keine Zahnkorrektur der Backenzähne OHNE Narkose!!
Ich weiß, dass es für Chino wohl nicht das beste ist, alle paar Monate (ich hoffe aber noch auf Intervallverlängerun) schlafen gelegt zu werden, aber ich habe einmal gesehen, wie die Zähne nur mit Maulspreizer abgeknipst wurden und war NIE wieder bei dem Tierarzt!
Habe nach der Aktion den Tierarzt nochmal gewechselt gehabt - die Aktion sah so unmenschlich aus und nach 4 Wochen stand ich schon wieder beim Tierazt auf der Matte! Sie hat die Zähne dann einmal richtig gemacht (unter Gasnarkose mit schleifen) und das hat 4 Jahre gehalten!!
Und auch, als sie mir erzählt hatte, dass dem Tier das abknippsen wahrscheinlich weh tat und die Tiere wohl mit ihrer Zunge gern mal dazwischen gehen und der Tierarzt dann die Zunge ggf. verletzt oder schlimmeres passiert, hab ich gedacht ich hör nicht richtig!

Seitdem ist für mich klar: Zähne nur unter (Gas-)Narkose!!

Sandra B.
13.09.2012, 22:25
Wenn dein kaninchen ansonsten fit ist und es nur alle paar onate in Narkose muss, geht das auch! Dann würde ich das eventuell auch in betracht ziehen!

WEnn man aber wie ich, ein Kaninchen hat, das wirklich nicht fit ist udn alle 3 Wochen zum Zähen abschleifen muss, geht das eben nicht mit der ständigen Narkose.

es gibt halt solche und solche Ärzte. Und es kommt auch immer auf das Tier an! Einem total panischen Tier könnte ich das nicht zumuten!

Kiwi
14.09.2012, 21:26
Wie der Zufäll so will, kann ich heute den aktuellen Stand durchgeben: da Sammy gestern Abend das Fressen beinahe komplett und über Nacht dann wirklich komplett eingestellt hat, musste ich heute sehr spontan zum Zahnarzt. Es war offensichtlich, dass die Zähne sein Problem waren, denn als ich ihm seinen Päppelbrei hingestelt habe, hat er sich draufgestürzt. Appetit war also da. Da der Arzt morgen ein Seminar gibt und wir nicht bis nächste Woche mit der Behandlung warten wollten, ist er bereits 1 Std. nach seiner Ankunft in der Praxis in Narkose gelegt worden. Nach weiteren 30-45min. war er wieder wach. Ein Zahn war komplett aus der Reihe ausgeschert und hatte sich regelrecht in die Backe geschoben. Dieser wurde gezogen. Ein andere Zahn von oben war sehr lang gewachsen, und hatte einen Zahn im Unterkiefer sehr tief reingedrückt. Dies zeigte ein RöBi. Auf der anderen Seite hatten sich starke Spitzen ausgebildet, sodas sich Futterbrei zwischen Backe und Zunge so festgesetzt hatte, dass Sam nichts mehr machen bzw. fressen konnte. Alles wurde behoben, er sitzt jetzt wieder fit im Gehege. Ich denke, deise ausführliche Behandlung wäre ohne die Narkose heute so nicht möglich gewesen :ohje:

Leider wollte ich dann schnell meine Bahn zurückkriegen, da ich sonst eine Std. hätte warten müssen. Daher konnte ich meine Frage bezüglich regelmäßiger Narkose so detailliert heute nicht mehr klären. Werde es aber nachholen!

BirgitL
15.09.2012, 16:03
Meine Bekannte ist Tierärztin ( keine Zahnspezialistin) und versuchte es zunächst mit Valium. Das kann man auch aufheben und es wirkt einfach sedierend, angstlösend und entspannend. Das hat ganz gut funktioniert, aber irgendwann brauchte er immer mehr davon.
Jetzt sind wir beim Domitor angekommen und das ist eine super Sache und genau ein "Zwischending" zwischen dem Wachzustand und der Narkose.
Er bekommt die unterste Dosierung.
Er zappelt nicht, lässt sich das Maul weit aufspreizen ohne drauf zu beißen, aber er liegt nicht tief in Narkose und schläft auch nur ganz leicht.Man kommt an den allerletzten Backenzahn oben wie unten. Sobald man ihn anstupst reagiert er sogar recht zügig.
Er ist einfach wie betrunken, willenlos, hat aber alle Reflexe wie Schlucken, Niesen usw. Die Atmung wird nicht zu flach.
Ich finde, dass das eine tolle Sache ist und das Mittel ist komplett antagonisierbar.
So hat man beide Risiken wie den Kieferbruch ohne Narkose und die Zwischenfälle der Narkose minimiert. Natürlich kann da auch was passieren, aber wir fühlen uns sehr sicher damit, er wird nicht gequält, kaut nicht wie bescheuert auf dem Spreizer rum und danach hat er es irgendwie vergessen. Das merkt man deutlich.

Das hört sich richtig gut an. Das Problem habe ich bei Amy auch. Amy hat eine Schneidezahnfehlstellung; die Schneidezähne müssen alle 3 Wochen gekürzt werden. Der TA sägt diese mit einer wassergekühlten Mini-Kreissäge ab, sodass Amy mit den Schneidezänen wieder gut fressen und auch nicht ganz so hartes Gemüse abbeißen kann. Der TA setzt dafür nur einen "Wangenlöffel" ein, nicht den Maulspreizer. Auch wachsen zwei Backenzähne richung Zunge und diese Spitzen müssen regelmäßig abgeknipst oder - gehobelt werden. Den Maulspreizer muss er dann leider hin und wieder einsetzen wenn Amy anfängt sich zu wehren. Ich hab schon oft überlegt, ihr vorher ein Beruhigungsmittel zu geben, eine Narkose kommt für mich bei dieser Häufigkeit nicht in Betracht.

Ach ja, Gasnarkose ist auch nicht ohne, sodass auch Dr. GB (im KS als superkaninchenerfahrener und sehr kompetenter TA bekannt) diese nicht mehr einsetzt, da viele Tiere bei der Begasung absolut panisch reagiert haben. Eine Injektionsnarkose ist nach einer Gasnarkose eh meistens noch erforderlich.

Amy ist erst 2 Jahre alt und hatte bereits 2 Narkosen (Kastra und eine komplett Zahnsanierung mit Röntgen etc) und ich kann mir nicht voestellen, dass es ihrer Gesundheit nicht schadet, wenn sie 17 Narkosen im Jahr bekommen würde.

So ist es eine kurze Angelegenheit die sie eine Stunde später schon wieder vergessen hat.

Liebe Grüße
Birgit

Frasim
15.09.2012, 16:09
Die Sache mit der Teilsedierung ist so eine Sache für sich.

Die Panik im Tier bleibt, es bekommt ja alles mit, kann sich nur nicht mehr aktiv dagegen wehren. :ohje:

Isofluran wird i.d.R. per Injekt (gegen die Panik) eingeleitet, ja.

Maren86
15.09.2012, 19:57
Das war mit dem Valium so. Er hatte trotzdem Panik und motzte.
Mit dem Domitor ist das aber gar nicht so, er seufzt sogar richtig entspannt und schnarcht. Er ist furchtbar entspannt und es ist ein großer Unterschied zum Valium.

april
18.09.2012, 08:47
Eine pauschale Antwort ist nach meiner Kenntnis gar nicht möglich. Eines meiner Tiere hatte letztens Spitzen, an die man ohne Narkose nicht gut herangekommen wäre, also war die leichte Narkose die richtige Entscheidung. Das können auch Spezialisten, die seit 20 Jahren nichts anderes gemacht haben, aus der Ferne einfach nicht beurteilen.
Aber wenn die Spitzen so liegen und das Tier so ruhig ist, dass eine Behandlung ohne Narkose möglich ist, dann muss man ja auch keine Narkose machen. Und je erfahrener ein Tierarzt ist, desto weniger Narkose wird er tendenziell brauchen.