Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rückmeldung zu Kaninchenschreien - evtl. Ursache gefunden
kleopaja
11.06.2012, 21:23
Hallo,
ich versuche derzeit einzuordnen, warum eines meiner Kaninchen derzeit immer mal wieder schreit.
Mein Kaninchen ist zwei Jahre alt und hat leider diverse Krankheiten, die zu bleibenden Schäden (Hirnschaden, Arhtrose, Immunschwäche) geführt haben, überstanden. Er wird wegen der offensichtlichen SChäden, nämlich chronischem Hefenbefall, Arthrose und Immunschwäche heilpraktisch behandelt. Klassisch medizinisch konnten wir nur kurzfristige bis gar keine Besserungen erzielen.
E.C. gibt es in seiner Familie, er hat aber einen Titer < 20.
Er hatte bis dieses Jahr ein Loch im Trommelfell, dass schließlich nach einer leichten Entzündung im Februar im Ohr auf einmal zugewachsen ist. Es gibt eine VErnarbung.
Ungefähr so 2-4 Wochen nach der Ohrentzündung hat mein Kaninchen das erste Mal geschrien. Ich hatte gebohrt und dachte es sei der Lärm.
2 Wochen später saugte ich und mein Kaninchen begann zu schreien.
So wieder ca. 2 Wochen drauf saß mein Kaninchen auf der Wiese und hat geschrien, während ich in der Wohnung saugte.
Das letzte Mal hat mein Kaninchen im festen Schlaf, während einer Traumphase geschrien - nicht so laut wie bei Bewusstsein, aber es waren eindeutig zwei Schreie.
Wenn er schreit, dann wirkt er entspannt, legt die Ohren nicht an, zeigt keinen Stress. In der Wohnung lag er entspannt und lang ausgestreckt, die Ohren waren neugierig aufgestellt. Auf der Wiese saß er entspannt. Er steht nicht auf, um evtl. dem Lärm zu entfliehen. Er ist nach dem Schreien sofort freudig abrufbar und ich kann ihm Leckerlis geben, die er frisst. So als wäre nichts geschehen. Das Schreien hat mit Abtsellen der Lärmquelle geendet. Ich kann keine Abwesenheiten erkennen. Allerdings habe ich die Lärmquellen wieder angestellt und keine Reaktion erfolgte. Ich sauge fast täglich und er schreit nicht.
Es wurden noch keine großen Untersuchungen eingeleitet - weil meine TÄ es noch nicht greifen kann. Meine TÄ kennt außerdem noch nicht unseren neuesten Schreistand. Auch THP befand sich noch in einer "Warteschleife", wird aber wohl jetzt eine Behandlungs-anpassung vornehmen.
Das Kaninchen ist ansonsten temperamentvoll, munter, bewegt sich viel und frisst gut. Eigentlich wirkt es gesund.
Ich weiß auch noch nicht, welche Diagnoseverfahren ich nutzen möchte - bin mir da aus unterschiedlichen Gründen unschlüssig.
Ich wäre Euch dankbar, wenn ihr Ideen hättet, die ich mit meinen TÄ und auch THP mal besprechen und abwägen könnte. Auf was sollte ich achten, wenn er noch mal schreien würde?
VG
Kleo
P.S. die Krankengeschichte ist nur sehr kurz dargestellt und ich habe einige Punkte entfallen lassen.
Friederike
11.06.2012, 21:54
Ach du meine Güte, das klingt ja merkwürdig :fieber: Ich kenne Kaninchenschreie nur in Zusammenhang mit Angst oder Panik aber einfach so...:hä:.
Ach je :umarm: Das ist schwierig. Aber irgendwo muss es ja da einen Zusammenhang geben. War es immer mit Lärm verbunden? Kann es sein, dass er sich einfach "nur" sehr erschreckt hat und daher aus Angst/Panik geschrien hat? Als du den Staubsauger dann erneut angestellt hast, war er es gewohnt und hat sich nicht mehr erschreckt, ebenso beim alltäglichen Saugen?
Dass er nicht wegläuft, kann damit zusammenhängen, dass er den "Lärm" nicht orten und zuordnen kann. Er "überlegt" dann - und schreit erst mal?
Vielleicht ist es im Schlaf genauso gewesen - ich weiß aber nicht, ob Kaninchen so wie wir träumen können??
Positiv ist ja, dass er danach normal entspannt ist und allgemein munter. Kann es mit Aufschrecken und Panik zusammenhängen?
Ich drücke die Daumen, dass ihr es herausfindet und es besser wird!
kleopaja
11.06.2012, 22:15
Danke für Eure Antworten - ja, es ist total schwierig und es passt die Körpersprache nicht zum Schreien. Keine Panik/Angst.
Er ist vor, während und nach dem Schreien von der Körpersprache her total entspannt. Er liegt oder sitzt und schreit auf einmal los.
Wenn die Ohren schmerzen, dann sollte er doch das Ohr anlegen oder fliehen?
Meine Nachbarin hat das Schreien auf der Wiese gehört und gesehen - sie konnte sich das nie vorstellen. Er hätte entspannt gesessen, die Ohren aufgestellt und auf einamal einfach angefangen zu schreien. Ich habe im Wohnzimmer derweil gesaugt und nichts bemerkt, also auch die Lärmquelle nicht abgestellt. Sie fand meinen Lärm auch nicht so, das mein Kaninchen davon hätte schreien müssen.
Im Schlaf war totale Ruhe im Raum- wir lagen alle faul herum - kein Lärm. Er hat vor dem Schreien im "Traum" mit den Zähnen geknuspelt und dann plötzlich 2 x geschrien, mit den Beinchen leicht gezuckt etc. . Was halt so im Schlaf passiert - nichts ungewöhnliches, für mich kein krampfen oder so. Er liegt im Teifschlaf meist auf der Seite - so auch bei diesem Vorfall.
das ist wirklich sehr ungewöhnlich.
könnte es vielleicht möglich sein, daß er aufgrund seiner ohrenentzündung bzw. seiner trommelfellgeschichte auf diesen ton o. die art von geräusche ( staubsaugergeräusch u. bohren ) extrem empfindlich reagiert ? daß diese töne unangenehm für ihn sind o. in seinen ohren irgendetwas auslösen ???? da er ja auch einen hirnschaden hat, wäre es ja möglich, daß da im gehirn etwas falsch gesteuert wird und diese geräusche der auslöser sind.
lg,
birgit
Die hochdrehenden Motoren beim Staubsaugen und Bohren erzeugen sehr hohe Töne, die wir nicht mehr hören. Es ist möglich, dass das Kaninchen auf diese Töne reagiert. Wenn das so wäre, dann könnte die Reaktion auch bei laufendem Teigmixer kommen.
Da das Kaninchen entspannt ist, kannst Du es vielleicht probieren, dann wäre der Auslöser etwas klarer.
komisch ist das. aber du schreibst, das tier habe auch einen hirnschaden.
vielleicht wirkt das schreien so , wie ein epileptischer anfall, der ja auch aus dem nichts entstehen kann??
gut, das tier krampft beim schreien nicht, aber es gibt ja auch anfälle ohne großes krampfen.
ich vermute, das ganze hat irgendwas mit seinem gehirn zu tun. menschen mit tic-symtomatik schreien und artikulieren sich stark ohne zu krampfen. vielleicht liegt die ursache in dieser richtung??
irgendwas wird sich bei dem tier im kopf abspielen, aber was und warum????? keine ahnung, kann nur vermuten. ist schon schlimm, solche schreie größter angst gehen einem schon durch mark und bein. gruß lori
wenn organisch alles ok ist..
Meine Peppi schreit auch, wenn sie sauer ist, eine Spritze sieht, wenn ihr der Teppich nicht gefällt, bei ihr ist es eine Verhaltensstörung, sie ist eine Handaufzucht. Es MUSS also nichts Schlimmes sein, kann aber natürlich.
Mein Verdacht wäre, dass er aufgrund der Ohrenentzündung empfindlicher für bestimmte Töne ist..
kleopaja
12.06.2012, 20:34
Vielen lieben Dank für die vielen Antworten!
Ich tendiere auch zu Schmerzen in den Ohren. Da es meist mit Lärm verbunden war. Ich bin aber wegen seiner komplexen Krankheitsgeschichte etwas verunsichert. Ich habe diesen Hirnschaden im Kopf. Und auch das Schreien im Schlaf hat mich verunsichert.
Das Schreien begann erst mit dem Abheilen der Ohrentzündung und dem Schließen des Trommelfells in diesem Jahr. Als das Loch im Trommelfell vorhanden war (Im Alter von 6 Monaten bis so Frühjahr 2011), hatten wir keine Probleme mit so einem Verhalten. Kann die Vernarbung zu Schmerzen, ausgelöst durch bestimmte Frequenzen, führen? Ich hätte es mir gerade mit dem Loch problematischer vorgestellt?
Dann fiel mir noch ein, dass er häufig die Vorderbeine kreuzt. Beim Männchen machen und auch beim Liegen. Mir fiel das seit diesem Jahr auf. Würdet ihr das als kritisch ansehen? Oder ist es eher eine normale Marotte, die auch andere Kaninchen haben? Meine anderen Nins zeigen dass nicht.
@Lidija: Vom Verhalten her glaube ich nicht, dass er schreit, weil er z.B. protestiert, Aufmerksamkeit möchte etc. Aber es ist beruhigend für mich zu wissen, dass es Kaninchen gibt die einfach regelmäßig schreien, ohne gleich krank zu sein.
kleopaja
12.06.2012, 20:49
.. ich muss noch mal fragen:
könnten über die Entzündung im Ohr, neue Keime ins Gehirn gedrungen sein? Dann wäre neben dem Ohr, das Gehirn evtl. doch mit betroffen? Und beides vielleicht auch Auslöser?
@Lori: ich werde wohl doch mal versuchen zu recherchieren was Epilepsie und Tic´s so auslösen können - auch wenn ich mir so etwas nicht wünsche.
Und ja, das Schreien ist fürchterlich. Er schreit bestimmt 4- 5x am Stück.
Das wäre denkbar, dass die Narben und die Frequenzen etwas miteinander zu tun haben. Das Trommelfell funktioniert über Schwingungen, die durch die Schallwellen ausgelöst werden. Hohe Töne haben viele schnelle Schwingungen.
Durch die Vernarbung reagiert möglicherweise das Trommelfell auf den Druck, kann sich aber nicht mehr so elastisch verhalten und das schmerzt.
Man merkt das als Mensch im Flugzeug, wenn bei Start und Landung Luftdruck auf das Trommelfell wirkt.
Nachdem ich das alles hier durchgelesen habe und zugegebenermaßen in der Form mit sowas bei Kaninchen auch keinerlei Erfahrung habe, wie eigentlich auch alle anderen hier, kann ich aber zumindest sagen, dass mich das an ein Hirntumor-Pferd erinnert, das mir mal zum Kauf angeboten wurde. Das hat auch mittendrin Sachen gemacht, die nicht nachvollziehbar waren. Irgendwie erinnert es mich auch an Epilepsie oder Tourette ... können Kaninchen Tourette haben?
Dann fiel mir noch ein, dass er häufig die Vorderbeine kreuzt. Beim Männchen machen und auch beim Liegen. Mir fiel das seit diesem Jahr auf. Würdet ihr das als kritisch ansehen? Oder ist es eher eine normale Marotte, die auch andere Kaninchen haben? Meine anderen Nins zeigen dass nicht.
Das kenne ich zwar auch nicht, finde es aber gegenüber dem Schreien vergleichsweise harmlos und würde mir dabei vorerst keine Sorgen machen, solange er sich nicht dabei verletzt oder verletzen kann. Wenn er sich normal bewegt und normal hoppelt und das nur beim Männchenmachen oder entspannten Liegen macht, würde ich das nicht so extrem bewerten.
Wie äußert sich denn im Alltag der Hirnschaden, wie bemerkst du das an seinem Verhalten sonst (außer dem jetzt neuen Schreien)? Reagiert er auf dich völlig normal, oder ist er da auch anders?
kleopaja
13.06.2012, 06:48
Érst noch einmal ganz vielen lieben Dank für die Antworten. Es hilft mir wirklich die verschiedenen Ansichten zu beleuchten und dann beim TA/THP mal zu besprechen.
Also der Hirnschaden wird an einem fehlenden Pupillenreflex und Mängel beim Stellreflex festgemacht. Er steht in Verbindung mit der Tatsache, dass er damals ein Loch im Trommelfell hatte. Man vermutet als URsache, unerkannte Mittelohrentzündung, die sich zu einer Meningitis ausgeweitet hat. E.C. (Titer <20) wollte meine TÄ nicht annehmen. Ich schließe es aber nicht aus, weil er wahrscheinlich schon im Mutterleib damit Kontakt gehabt hat.
Er ist motorisch sehr aktiv und ziemlich menschenbezogen. Er ist fast jederzeit abrufbar und kommt gezielt angehoppelt. Er sieht schlecht (Puppillenreflex) kompensiert, dass im Alltag so gut, dass es heute in der bekannten Umgebung gar nicht mehr auffällt. Sein Fresstrieb ist sehr ausgeprägt. Er kann fast jederzeit fressen. Anfangs fand ich es fast unnormal - so landete dann auch mal ein Stein (wohl eine Haselnuss) in seinem Magen (RöBi). Aber er war wg. seiner Vorerkrankungen stark untergewichtig.
Meine Mutter findet es komisch, dass er beim SChlafen fast immer das Köpfchen nach hinten überstreckt. Die anderen Nins würden nicht so "unbequem" schlafen.
Er hat Bewegungs-/ Koordinationsstörungen. Kann sich kaum die Hinterfüße putzen. Kippt auch mal mit dem Hinterteil in der Kurve um. Die Stellreflexe sind nicht normal. Er ist chronisch gutgelaunt :).
An den beschriebenen und schon immer vorhandenen Handicaps kann ich keine Verschlechterungen erkennen - eher eine kleine Besserung. Durch den Wiesenfreilauf hat er gut Muskulatur aufgebaut und kippt derzeit nicht mit dem Hinterteil um.
Meine Lotte ist ein sehr "gesprächiges" Tier. Sie komentiert fast alles, was ich mit ihr mache, mit Qietschen, Knurren, Brummen und wenn sie richtig sauer oder unangenehm überrascht ist, weil ich sie hochnehme und sie das gerade überhaupt gar nicht will, dann schreit sie richtig los. Beim ersten Mal dachte ich noch, ich hätte ihr weh getan. Aber es wiederholt sich, auch wenn ich sie ganz vorsichtig nehme, meistens, wenn sie es nicht schafft sich loszuzappeln und zu flüchten. Es ist ganz eindeutig Ärger bzw. Wut. Und es ist reproduzierbar.
LG
Maria
Ich würde wohl die Körpersprache wichtiger nehmen als das Schreien.
Ich glaube nicht, dass ein Kaninchen entspannt-aufmerksam wirkt, wenn es schlimme Schmerzen hat.
kleopaja
15.07.2012, 10:43
Hallo,
ich hatte mir ja Sorgen gemacht, weil mein Nin mehrmals einfach geschrien hat, einmal sogar im Schlaf. Und ich habe von Euch ja viele interessante Rückmeldungen erhalten, die in die Diskussion mit einbezogen wurden. Deshalb ein kurzes Feedback von uns:
Mittlerweile sind wir der Meinung, dass es eine Reaktion auf die Impfung (Myxo und RHD) gewesen sein könnte. Der Verdacht wird durch die Tatsache verstärkt, dass meine Widderhäsin dieses ja auch aufeinmal neue Knubbel/Knötchen an der Ohrmuschel bekommen hat.
Leider lasse ich mir nie einen Impfausweis geben, so dass ich die Chargennummer nicht nachfragen kann.
Aber seit meiner Anfrage hat mein Nin auch nicht mehr geschrien. Es geht im derzeit supergut! Seine homöopathische Behandlung wurde angepasst.
VG und noch einmal Danke für Eure Meinungen und Mithilfe.
Kleo
Carmen P.
15.07.2012, 19:09
Da solltest Du Dir doch für Deine Tiere Impfausweise zulegen. *g*
Die Chargennummer müsste aber auch beim TA vermerkt sein, der Deine Kaninchen geimpft hat.
Alles Gute. :umarm:
Mein TA vermerkt auch die Chargennummer immer in der Akte, vlt nochmal nachfragen.
Katharina
15.07.2012, 23:48
Die TÄ müssen die Chargennummer vermerken.
Schreie anlässlich einer Impfung hatte ich noch nie.
Die TÄ müssen die Chargennummer vermerken.
Schreie anlässlich einer Impfung hatte ich noch nie.
Ne, das hatte ich auch noch nie.
kleopaja
16.07.2012, 06:49
Werde wg. dem Impfstoff noch einmal nachfragen, wenn ich vor Ort bin.
MEine Widderhäsin hat als Jungtier diese Knötchen am Ohr bekommen. Dann 3 Jahre keine Veränderung. Und dieses Jahr erstmals wieder.
Da die Schreierei nicht situationsangepasst ist und auf einmal begann, nicht auslösbar ist und jetzt länger nicht mehr auftrat, kam man auf eine Impfreaktion. Von unerklärlichen Angstzuständen bis richtigen Erkrankungen ist da wohl viel möglich. Aber für Nins gibt es keine Alternative - Myxo und RHD müssen für mich sein.
Powered by vBulletin™ Version 4.2.2 Copyright ©2025 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.