Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Arm gebrochen und extremer Streß
Hallo zusammen,
ich habe hier schon oft mitgelesen und habe mich nun registriert und eigentlich wollte ich erst meine Langohrenfamilie vorstellen.
Aber nun überschlagen sich schon wieder mal die Ereignisse, wie so oft.
Bei mir leben 3 Kaninchen zwischen 2,3 und 2,9 kg.
Lotte ist 6 Jahre alt, Eddie und Tommi sind gut 1,5 Jahre.
Eddie und Tommi hatten eine sehr schwierige Kindheit. Sie wurden mit ihrer toten Mutter ausgesetzt, mit der Hand unter großem Zeitmangel aufgezogen und sind dadurch stark traumatisiert, da sie keine Zuwendung bekamen. Sie waren anfangs extrem scheu und verängstigt. Jetzt leben sie frei in meiner ca. 45 qm Wohnung. Die beiden sind sehr fröhliche und sehr lebhafte Tiere. Eddie ist zutraulich, läßt sich mal über den Rücken streichen. Tommi will nicht angefaßt werden. Ist auch noch relativ scheu. Wir vermuten, daß der Vater ein Wildkaninchen sein könnte.
Ich halte seit über 40 Jahren Kaninchen, habe früher schon insgesamt 7 Wildkaninchen mit der Flasche aufgezogen. Sie lebten frei im Haus und wurden alle sehr zutraulich. Habe deshalb Erfarung damit.
Tommi ist Chef der Gruppe, Lotte und Eddie jagen sich oft und nun hat Eddie sich vor 2 Wochen den linken Unterarm gebrochen. Daneben zeigten sich viele Blutergüsse und die Haut war großflächig abgeschrammt. Ansich ist ein Bruch kein Drama. Aber für Eddie schon. Er hat die Panik, weil er nun mit Halskrause im kleinen Käfig sitzen muß. Aus den ersten 5 StützVerbänden hat er seinen Arm rausgefummelt, sie hielten einfach nicht fest. Für den Bruch war das nicht gerade gut. Die Tä war sehr abgenervt und wollte den Arm abnehmen. Ich bin daher mit ihm nach Hannover in die Tierärztliche Hochschule gefahren.
Die Tä geben sich dort alle erdenkliche Mühe. Aber Eddie macht nicht mit.
Nach der ersten OP dort war der Verband wieder ab, der Knochen gesplittert, weil dabei der PIN ausgebrochen war.
Bei der zweiten OP wurde alles wieder auf 2 Drähte gefädelt und doppelt gesichert. 2 Tage danach hat er beim Versorgen plötzlich einen Satz gemacht und 2 Drahtenden schauten aus der Haut. Diese wurden abgekniffen. Die Verdrahtung hält noch, der Knochen liegt aber nicht mehr so schön wie geplant. Aber geht noch, wenn denn Ruhe rein käme. Wir hoffen, daß es nicht infiziert ist und eitert. Bisher nicht.
Das eigentliche Problem von Eddie ist, daß er extrem gestreßt ist, seit er im Käfig sitzen muß. Er hechelt unaufhörlich sehr und frißt fast nichts von selber. Um ihn zu päppeln muß man ihn anfassen und festhalten und da kommt das Trauma aus der Kindheit wieder hoch. Er wehrt sich, zappelt, springt plötzlich, ist sehr wütend. Aber immerhin nimmt er das Päppelfutter an. Er hat schon die Panik in den Augen, wenn man nur mal in den Käfig schaut.
Zuhause hatte ich ihm Bachblüten Rescue Tropfen geben. Damit schien es etwas besser zu sein. Die letzten Tage ist er wieder so gestreßt, daß die Tä fragte, ob man seinen Bruder dazusetzen könnte. Doch Tommi ist ja noch viel ängstlicher und würde ihn noch weiter runterziehen, fürchte ich. Und wenn der dann im Käfig aus Angst rumtobt, könnte er Eddies Arm dabei weiter zerstören.
Die Alternative wäre, den Arm abzunehmen und damit den Heilungsprozeß und den Streß abzukürzen, den er mit dem kaputten Arm noch Wochen hätte. Die Tä wollen gerne seinen Arm erhalten und alles dafür. Das wollte ich auch. Doch mir stellt sich jetzt die Frage, ob ich ihm damit wirklich einen Gefallen tue. Denn er versteht die Situation nicht. Er war noch nie krank. Weiß nicht, was das bedeutet und daß man ihm helfen will.
Es gibt Menschen, die sagen, diesen Streß könnten sie ihrem Tier nicht antun, ich sollte ihn einschläfern lassen oder den Arm abnehmen, damit die Panik für Eddie endlich ein Ende hat. Ich zögere, eine so weitreichende Entscheidung zu treffen, da ich immer noch an einen guten Ausgang glaubte. Aber nach dem Telefonat heute mit der Klinik mache ich mir doch riesige Sorgen um Eddie, daß er den Streß irgendwann nicht mehr verkraftet. Er hatte in den beiden Wochen 4 Narkosen, die er problemlos weggesteckt hat. Er ist schon stabil. Aber der Streß wird auf jeden Fall noch eine Weile andauern.
Hat hier vielleicht schon mal jemand etwas ähnliches erlebt und weiß einen Rat? Macht es Sinn, den Eddie weiter zu stressen, bei dem Versuch den Arm zu erhalten? Ich bin inzwischen geneigt, den Arm abnehmen zu lassen, damit er endlich bald zur Ruhe kommt. Weiß allerdings nicht, ob er mit einem Arm dann noch so wendig ist, bei seinen Jagereien mit Lotte. Oder ist Einschläfern die bessere Lösung für ihn? Allerdings hat Tommi dann ein Problem. Ohne seinen Bruder ist er scheu und ängstlich und wirkt verstört. Frißt daher auch wenig. Zu Lotte haben beide keinen freundschaftlichen Kontakt.
Liebe Grüße von
Maria
Ich bin mir nicht sicher, ob ich Dir helfen kann, denn Deine Erfahrung übersteigt meine MASSIV.
Eines meiner Tiere hat sich Anfang März das Bein gebrochen - also auch Einzelhaft in engem Käfig. War auch eher scheu, kommt zwar für's Futter an (bzw. kam, vor dem Beinbruch), liess sich aber nicht streicheln und nicht hochnehmen. Der Käfig steht seitdem in meinem Schlafzimmer direkt neben dem Bett. Jeden Morgen und jeden Abend gab und gibt es Leckerchen durchs Gitter, SBK, Loftys, das unwiderstehliche Zeug halt. Das Tier kennt mich also vor allem tendenziell bewegungslos, tendenziell lautlos und in der Nähe, aber nicht mit ihm beschäftigt, und Spender von Leckerchen. Er ist allerdings auch wesentlich jpnger als Deiner, erst ein halbes Jahr.
Er ist dann nach 3 Wochen ruhig und zutraulich geworden. Streicheln ist in gewissen Grenzen akzeptiert.
Möchte nicht verschweigen, dass er gelegentlich Lagerkoller gehabt hat und trotz engem Käfig ausgerastet ist. Hat sich aber wieder eingekriegt.
Wir hatten allerdings auch nix verdrahtet, sondern Plastikschiene mit Gipsverband, und die hat er in Ruhe gelassen.
Auch meine erfahrung ist noch weit von deiner entfernt.
Aber : hast du mal versucht den Käfig abzudecken und ihn soweit wie möglich in ruhe zu lassen und in eine ruhige Ecke zu stellen.
Max. rangehen wenn du Medis oder Futter bringen musst und das wenn machbar auch nur im Halbdunkeln. Langsame Bewegungen und völlige Stille.
Ist nur so ein Gedanke, aber wenn ich mir vorstelle wie Kaninchen in freier Wildbahn leben und mit verletzungen umgehen könnte ich mir das gut vorstellen das es wenigstens den Stress nimmt.
ansonsten aber Herzlich wilkommen bei uns. :froehlich:
Lg Flo
Stimmt, Käfig abgedeckt habe ich auch, hatte ich ganz vergessen. Der war oben und an drei von vier Seiten mit einer Wolldecke abgedeckt.
Und: Willkommen:flower:, auch vergessen
Teddy - und wenn Du statt Käfig ein kleines Gehege von z.B. 1m² machst, sodass Du den Kleinen bei der Behandlung nicht aus dem Käfig, sondern am Boden behandeln kannst. Und das Gehege kannst Du auch "verdunkeln", indem Du wie bereits geschrieben die Seiten mit einer Decke o.ä. umlegst/abdeckst.
Und für den Partner wäre auch noch bissel Platz und die Angst dann vielleicht weniger, da nicht so beengt.
Ja, habe ich. Käfig mit Handtuch abgedeckt. Ruhige Ecke bzw. Raum. Den Raum kaum betreten. Nur 2mal tägl. gefüttert, damit er Hunger hat und was anderes frißt.
In der TiHo steht er auch in der dunkelsten hintersten Ecke, hat einen anderen Hasi daneben stehen.
Das Problem ist, ich kann ihn noch nicht nach Hause holen da der Arm wegen der OPWunde noch unter ärztlicher Kontrolle sein muß und wenn er sich den Verband abzieht, müßte ich jedes mal eine Stunde fahren nach Hannover. Der Bruch ist noch zu locker für Experimente. Das wäre dann auch ur der Streß für ihn. Dazu arbeite ich voll, habe noch ein Pferd und bin ca. 9-12 Std außer Haus. Ich müßte mir dann natürlich Urlaub nehmen. Aber erstmal müßte der Bruch soweit stabil sein, daß er eine Woche ohne Kontrolle auskommt. Sonst haben wir den Streß mit der Fahrerei.
Teddy - und wenn Du statt Käfig ein kleines Gehege von z.B. 1m² machst, sodass Du den Kleinen bei der Behandlung nicht aus dem Käfig, sondern am Boden behandeln kannst.
Gute Idee. Möchte noch beisteuern: Ich bin 180 cm lang, meine Freundin 162 cm. Auf sie reagieren die Tiere viel besser, als wenn ich da himmelhoch ankomme. Will sagen: Es könnte zusätzlich helfen, wenn Du Dich dem Gehege nicht riesengross und aufrecht gehend, sondern möglichst klein näherst.
Ja, den Gedanken mit dem Gehege hatte ich auch schon. Aber er sollte sich ja wenig bewegen. Die Tä in der TiHo sagte heute morgen, sie behandeln ihn nur noch am Boden, dann kann er nirgends runter springen. Da er aber sehr kräftig ist und sehr zappelig, ist das Füttern dabei sehr schwierig. Aber vielleicht würde er da eher fressen. Werde morgen mal fragen, ob Gehege oder großer Käfig dort möglich ist. Oder ich muß versuchen, ab dem Woende zu Hause weiterzumachen.
Muß jetzt leider los. Pferd wartet auch.
Lieben Dank erstmal für die Anregungen :-)
Und Dankeschön für das Willkommen *g*
Hallo,
medizinisch kann ich dir leider auch keinen Rat geben. Aber wenn die beiden Jungs sich gut verstehen, gäbe es denn die Möglichkeit, die beiden dauerhaft von Lotte zu trennen, und ihr einen neuen Partner zu suchen, der zu ihr passt?
Dann bräuchtest du auch nicht über Einschläferung nachdenken, denn selbst wenn ein Arm amputiert werden müsste, wäre das für ihn sicher kein grosses Problem, solange er dann nicht gejagt wird. Tiere kommen mit Behinderungen normalerweise prima zurecht, und kennen auch sowas wie Selbstmitleid nicht.
Allerdings sind Amputationen vorne schwieriger auszugleichen als an den Hintergliedmaßen, daher muss man m.E. hier vor allem an die Zukunft denken. Gejagt werden sollte er sicher nicht mehr.
Ich selbst habe z.B. aus dem Tierschutz eine dreibeinige Katze und einen einäugigen Kater, bei beiden merkt man von der Behinderung praktisch nichts, sie sind beide absolut lebensfrohe Tiere, und auch mein Dreibeinchen flitzt die Kratzbäume hoch wie nichts. Würden sie aber aktiv gemobbt werden, wie es bei Eddie ja wohl der Fall ist - dagegen könnten sie sich nicht wehren.
Daher der Gedanke, die Gruppe zu trennen, zumal du ja sagst, zu Lotte hat keiner der beiden ein freundschaftliches Verhältnis.
Alles Gute für den armen kleinen Kerl!
LG, Tina
Ein 1-qm-Gehege ist zwar gross, aber bei meinem Tier hat das nicht zu viel Bewegung geführt, es gibt ja auch keine Anregung dazu. Ich rate Dir wirklich zum Schlafzimemr; ständige Präsenz eines Reizes stumpft auch Kaninchen bzgl dieses Reizes ab.
Hallo Maria,
ich habe Dir eine private Nachricht geschickt (oben rechts)
Liebe Grüße
Simone
Ich drücke die Daumen fest für Morgen!!! Ab jetzt kann nur noch alles gut werden!!!!!! :kiss:
Hallo zusammen, :wink1:
nach einem sehr interessanten Gespräch habe ich Eddie gestern nachmittag ad hoc aus der TiHo geholt und zu der empfohlenen Tä gebracht. Nach Ansicht der Röntgenbilder und tel. Rücksprache mit der TiHo war der Arm nicht mehr zu retten. Heute morgen wurde Eddie operiert und der Arm entfernt. Die Op ist gut verlaufen. Tä sagte, er wird damit problemlos zurecht kommen. Kaninchen sind da sehr flexibel.
Eddie war extrem verstört, als ich ihn in der TiHo abholte. Er wirkte, wie aufgegeben und ohne Hoffnung auf ein Entrinnen aus dem Klinikknast und der angewendeten Zwangsmaßnahmen. Er sah aus, wie ein Versuchskaninchen. Was müssen diese armen Wesen erst alles ertragen. Wieso merkt eigentlich dort keiner, wie empfindsam Tiere, auch Kaninchen, sind? Mir hat mal ein Ta in einer Klinik gesagt, Pferde können nicht denken. Ob so jemand sich schon mal wirklich ernsthaft mit einem Pferd beschäftigt hat, wenn er sie denn schon täglich behandelt? :ohje:
Doch zu Hause lebte Eddie sofort auf, wirkte unendlich erleichtert. Kaninchen sind ja "leider" so anpassungsfähig. Er drückte sich lange Minuten in meinen Arm und ließ sich kuscheln. Das hatte er noch nie getan. Füttern wollte er gar nicht. Sein Bauch war total eingefallen, obwohl sie ihn stündlich gefüttert hatten mit angeblich 30 ml Critical Care. Nur leider schluckte er es bei mir kaum runter und dort sicher auch nicht. Danach schlief er erstmal eine Runde in einem großen Käfig, ohne sich viel zu bewegen. Ein kleiner Käfig ist demnach eher unnötig. Er verursacht im Gegenteil nur Streß. Anschließend turnte er durch die Küche. Den kranken Arm hielt er immer hoch. Etwas Möhrenkraut hatte er noch gefressen.
Heute morgen nahm er dann schon etwas mehr Brei auf und danach war er richtig aufgedreht. Rannte durch den Raum wie ein Gesunder. :froehlich: Seinen Verband hatte er gestern morgen angeblich auch wieder abgebaut. Seltsam, heute morgen war er noch dran und nahezu unversehrt. Angeblich sollte er engmaschig überwacht werden, wegen des Verbandes. Gestern aber hörte ich, daß er die Nächte über Zeit hatte, Unfug zu machen mit dem Verband. Das paßt doch nicht!
Ich bin echt enttäuscht, solche Erfahrung in einer TiHo machen zu müssen. Da nützen auch die super Ärzte nichts, wenn das Team nicht vernünftig mitspielt.
Am Nachmittag werde ich Eddie abholen und dann darf er sich erstmal zu Hause erholen.
LG
Maria :kanin:
Hallo Simone,
ein ganz großes DANKE! :kiss:
Liebe Grüße von
Maria
Du die wollten mir den auch schon mitgeben vorhin....hab dann mal klar gestellt das nicht alle Katastrophen dort auf Station auch meine sind :D
Dem Kurzen gehts gut, sitzt und kann sich fortbewegen. Das war mein letzter Stand um 13Uhr. Frag doch mal ob sie ihn gepäppelt haben und wenn ja obs ging.
Glg und dicken Guten Besserungsknutsch für den süßen Knopf!! Er ist wahrlich tapferlich und hat eine ganz tolle Möhrchenschälerin :kiss:
Annika S.
10.05.2012, 15:07
Hallo,
ich drücke hier kräftig die Daumen, dass er sich gut erholt und sich schnell an den neuen Bewegungsablauf gewöhnen kann!
Ich habe mich während des Durchlesens auch schon gefragt, was denn bei einem so gesplitterten und gebrochenenen, vernieteten und verdrahtetem Knochen noch übrig ist zu operieren. Ist ja nun mal auch ein verdammt kleiner Knochen.
Eine Amputation halte ich da auch für die deutlich aussichtsvollere Behandlung.
Hmm.. ich dachte, die THiO ist so fortschrittlich.. :girl_sigh:
LG
Annika
ich bin völlig entsetzt, wie viele ops wegen des beinchens gemacht wurden.
eines meiner weiber hat sich letzten sommer das rechte hinterbein gebrochen. sind sofort zu unseren tä gefahren, diese haben sich das bein angeguckt, was genau gebrochen ist, dann hat sie eine weile schmerzmittel bekommen und das wars.
man sieht, dass das bein nicht mehr ganz heil ist, aber sie hoppelt immer noch aktiv durch die gegend und nutzt das bein sogar um sich zu kratzen.
Puh Annika....alleine die letzten 24 Stunden reichen schon wieder um ein ganzen Buch über die Tiho zu schreiben...und da war das Beinchen echt noch der geringere Pf*** :ohje:
Annika S.
10.05.2012, 17:24
Puh Annika....alleine die letzten 24 Stunden reichen schon wieder um ein ganzen Buch über die Tiho zu schreiben...und da war das Beinchen echt noch der geringere Pf*** :ohje:
Okayyyyyyyy... ich nahm immer an, die forschen so viel, gerade im Bereich Kleintiere. :rw:
Naja forschen am lebenden Objekt trifft es auch genau auf den Punkt....und ich bin verdammt froh das die Forschung bei Hanno unterbunden werden konnte und gestern Abend um 21:30Uhr in einer Not OP bei meinem TA endlich ein Ende fand.
So, dann will ich mal den neuesten Stand hier einbringen.
Mit Eddie ist es echt nicht leicht und er kann einem schlaflose Nächte und Bauchschmerzen verursachen. Ich habe lange nicht mehr so wenig geschlafen.
Am Freitag morgen fand ich ihn mit dem einen noch vorhandenen Arm in der Halskrause vor. Seine Hand guckte neben der Nase raus. Er kam nicht mehr zurück, hing fest. Ich dachte, ich krieg die Krise. Wie geht denn sowas? Am abend waren wir zur Wundkontrolle. Tä war sehr zufrieden. Alles sah schön trocken und geschlossen aus und keine Schwellung. Ich dachte, OK, diesmal klappts wohl. Hatte den Hasi stundenweise wegen der verklemmten Hand nun ohne Halskrause gelassen. Er fraß alleine und ließ auch den Verband ziemlich in Ruhe. Also durfte er in Absprache mit der Tä ohne bleiben. Er turnte am Abend viel durch den kleinen Teil in der Wohnung, den ich abgeteilt hatte für ihn, markierte schon mal überall seine Duftmarken.
Gestern war der Verband etwas durchfeuchtet. Es kam Wundwasser durch. Er hatte auch angefangen, ihn abzumachen. Ich habe weiteres Tape darüber geklebt. Er saß viel und ruhte oder putzte sich bzw. den Verband und die Haut darum, turnte aber nicht mehr so rum. Dafür fraß er sehr gut.
Heute morgen wieder Verband halb ab. In dem genähten Schnitt waren zwei Stellen zwischen den Nähten offen, klaffen so auseinander. Also man kann da ins Innere sehen. Die eine Stelle war so weißlich schleimig verklebt, die andere sauber, aber feucht.
Tä angerufen. Sagte, das hört sich noch normal an. Wundwasser bildet sich leicht bei solchen Wunden. Falls er nicht aufhört den Verband abzuziehen, muß aber die Halskrause wieder drauf. Er könnte sich sonst beim Lecken die Wunden infizieren. Das wollte ich nun aber eher nciht machen müssen, da ihn das ja megamässig streßt. OK. Wieder Tape drübergeklebt. Heute abend war der Verband dann wieder halb ab. Neu übergeklebt. 1 Stunde später war alles so gut wie ab. Die untere Öffnung noch größer, innen weißliche Flecken an dem roten Fleisch zu sehen und nach unten hin hängt die Haut wie ein kleiner Beutel. Schätze, da hat sich Wasser angesammelt.
Nun sitzt er gestreßt hechelnd mit neuem Verband und Halskrause im Käfig, weil er damit überall hängenblieb und hat wieder Angst. Ich habe letzte Nacht schon kaum geschlafen. Ich seh irgendwie nicht, daß das mal aufhört. Jeden Tag hat er ein neues Problem, seit 3 Wochen. Egal was man macht, er macht er zunichte. Also werd ich mich morgen wieder auf den Weg zur Tä machen. So sieht das für mich nicht gut aus für die Heilung der Wunde. Da können die Fäden dann in einer Woche wahrscheinlich noch nicht raus. Aber wer weiß, was er sich da noch einfängt. Mit der Halskrause wird er natürlich auch nicht mehr fressen wollen. Päppeln wollte er aber auch schon nicht mehr. Was ich rechts reingestopft habe, hat er links wieder ausgespuckt. Er schluckt es einfach nicht mehr. So langsam fällt mir nichts mehr dazu ein. Der ist wirklich ein absoluter Querkopf. Falls das irgendwann mal ausgestanden sein sollte, mache ich echt 3 Kreuze und warte dann jeden Tag auf neue Katastrophen. So einen verrückten Patienten hatte ich echt noch nie. Er bekommt doch wirklich jede Chance. Aber er macht alles immer wieder kaputt. Eigentlich kann ich mir das schon alles gar nicht mehr leisten. Ich habe einfach Angst, daß ich ihn umsonst so gequält habe und er das nicht mehr schafft. Ich muß ja auch noch arbeiten und kann ihn nicht rund um die Uhr bewachen. Das will er auch nicht, das stört ihn. Was für ein verrückter Kerl!
Ich melde mich, wenn es was Neues gibt. Hoffentlich mal was Positives...
Traurige Grüße von
Maria
Hallo vegan92,
bei Eddies Bruch waren die Bruchenden verschoben. Die Enden lagen übereinander von der einen Ebene gesehen und im Abstand von ca. 5 mm von der anderen Ebene. Die hätten nie zusammen wachsen können. Ich hätte auch am Liebsten nichts gemacht. Aber das ging nicht wirklich.
LG
Maria
Eddie, Eddie.....was machste für Sachen!! Hör auf mit dem Quatsch :coffee:
Ich wollte Eddie vor dem Sclafen gehen noch eine kurze Chance geben, sich die Beine zu vertreten und etwas abzuwechseln und habe ihn nochmal im Flur und ein Stück zum Wohnzimmer laufen alssen und stark bewacht, da er sich ewig an dem Verband leckte. Der Bereich zum Wohnzimmer war mit einem Gitter abgetrennt und oben habe ich bis zu ca. 1,30 m Höhe ein Netz gespannt. Tommi lief im Wohnzimmer und lie0 die Muskeln spielen. Plötzlich ein Tumult und ich sehe, wie Tommi hinter Eddie her ist. Keine Ahnung, wie der da hin gekommen war. Aber erschreckt hat mich doch, mit welcher Aggressivität er auf seine ehemals geleibeten Bruder und dicken Kumpel los gegangen sit. Hat er das in der kurzen Zeit vergessen? Tommi sieht ihn ja täglich, wenn auch durch Gitter. Alsich schimpfte, versuchte Tommi mit aller Kraft, durch das Gitter zu stürmen und verschob es dabei ein Stück. Er reagierte wie ein Wildtier. Ich bekomme langsam das Gefühl, die Leute hatten recht, die sagten, ich hätte Eddie einschläfern lassen sollen. Ich hätte ihm eine Menge Schmerzen und Quälerei erspart und uns anderen den ganzen Streß. Keine Ahnung, ob die sich nochmal zusammen rappeln und was dem Eddie dabei blüht. Tommi ist mit zunehmendem Alter, so im Laufe des letzten halben Jahres auch zunehmend herrischer geworden. Zugegeben, Lotte und Eddie sind oft respektlos. Aber ob man deshalb so streng sein muß? Ich frag mich echt, was daraus werden wird. Ich möchte eigentlich keinen von den dreien verlieren.
LG
Plötzlich ein Tumult und ich sehe, wie Tommi hinter Eddie her ist. Keine Ahnung, wie der da hin gekommen war. Aber erschreckt hat mich doch, mit welcher Aggressivität er auf seine ehemals geleibeten Bruder und dicken Kumpel los gegangen sit. Hat er das in der kurzen Zeit vergessen? Tommi sieht ihn ja täglich, wenn auch durch Gitter.
Und da liegt aller Wahrscheinlichkeit nach der Grund für diese entstandene Situation - Tommi sieht seinen Kumpel tgl. am Gitter, aber er kann nicht wirklich zu ihm. Und daraus entwickeln sich Aggressionen mit der Folge, dass ein Aufeinandertreffen so verläuft oder im schlimmsten Fall in übelster Beißerei mit bösen Wunden & Not-TA endet. Um das zu vermeiden, wäre eine vorläufige Unterbringung außer Riech- und Sichtweite angebracht.
Was die Halskrause betrifft - schau Dich doch mal nach so einem Kragen (http://vetdiscount-tiershop.de/product_info.php/products_id/842) um oder frage beim TA nach, ob er diesen ggf. in der Praxis hat. Eine Halskrause ist fast immer störend/hinderlich und macht ein Tier nicht wirklich froh, ganz im Gegenteil.
Diesen von Hope verlinkte Halskrause haben wir auch beutzt. Sie stört nicht beim Fressen und wird daher eher akzeptiert.
Gute Besserung und Kopf hoch!
LG Margit
Kaninchen sind nunmal sehr Instinkt gesteuert. Mit "nicht mehr mögen" hat das gar nichts zu tun :umarm:
Riech und Sichtkontakt ist nicht immer verkehrt, aber wenn er Chef der Truppe war (so hört sich das an), dann ist es leider eher Kontraproduktiv.
In einer Sache kann ich Dich beruhigen....lieber zu "Streng" als zu "Lasch". Das hatten wir hier erst wieder und das war gar nicht gut. :coffee:
Gute Besserung weiterhin :umarm: Wann musste Du denn wieder in die Praxis?
Hallo zusammen,
komme leider wenig an den PC. Der Eddie hält mich auf Trab.
Ich war dann doch am letzten Montag noch bei der Tä. Die offene Stelle ließ mir keine Ruhe. Sie sagte, gut, daß ich da war. Er hatte 3 Nähte aufgebissen. Dazu hatte er nur minimal Zeit. Der muß das in Sekundenschnelle gemacht haben. Tä setzte etliche Klammern drüber. Er zuckte nicht mal dabei. Obwohl er ja festhalten nicht mag, ist er jetzt immer sehr kooperativ und muß nicht sehr gehalten werden. Bei mir zu Hause schon gar nicht. Die nässende Stelle sollte aber offen bleiben, das Wasser muß abfließen können.
Ich fragte nach einem Halskragen statt der Halskrause. Sie riet mir davon ab. Bei kleineren Kaninchen sind sie zu dick für den kurzen Hals. Sie hatte schon einige Genickbrüche dadurch.
Ich benutze nicht die übliche Halskrause, sondern habe meine schon vor vielen Jahren modifiziert. Ich habe sie in der Länge gekürzt, sodaß das Tier besser darüber weg sehen kann, die Halteschlaufen unten gekürzt, damit die Krause dichter am Körper sitzt. Da ein Tier es damit schaffte, sich die Bauchnaht aufzubeißen, habe ich in den unteren 2/3 den Rand einer Salat-Plastikdose angetackert. Dadurch ist dieser Rand leicht nach innen gebogen. Das Ganze sieht zwar abenteuerlich aus, aber es wirkt. Damit kommt die Nase nirgends an den Körper ran, aber das Bewegen ist einfacher, Hängenbleiben kommt viel weniger vor, weil der Radius der Maske kleiner ist. Fressen geht trotzdem gut, da er nur den Hals etwas vorstrecken muß. Eddie hat sich gut damit abgefunden. Er läuft stundenweise damit im Flur herum bzw schläft tagsüber, springt auf die Bodentreppe, sitzt im Regal und frißt vom ersten Tag an problemlos. In Freiheit ist er weniger frustriert und wenier auf Abwehr gegen die Krause. Er hat aber einen extremen Putzdrang und so nehme ich die Maske 3mal tägl ab, damit er sich saubermachen kann. Um den Verband abzubauen braucht er dann nur Sekunden. Daher habe ich ihm aus Frotteestretch einen Latz gebastelt, der im Rücken geknotet wird. Daneben überwache ich ihn im 3 Minutentakt. Inzwischen schafft er das dringende Putzen in 10 Minuten, dann vergreift er sich am Verband. Dazu zieht er wie ein Profi den enganliegenden Latz von unten hoch, da kein Arm ihn daran hindert und los gehts. Er weiß, wenn ich nach ihm sehe, muß er nur in die Luft gucken und ganz unschuldig aussehen :whistle:, um mich zu täuschen, was ihm auch eine Weile gelungen ist. Wenn er entdeckt wird, ziehe ich ihm gnadenlos seinen Latz wieder herunter und das Spiel geht von vorne los.
Am Donnerstag war ich ein weiteres Mal bei der Tä, weil mir die nässende Stelle nicht gefiel. Dies war auch richtig, denn nun eiterte das Ganze. Das wird nun mit Wasserstoffperoxid gespült und mit Nekrolyt Salbe behandelt. Wir beschlossen, daß das Schmerzmittel nun abgesetzt wird, da er hochaktiv ist und keine Anzeichen von Schmerzen mehr zeigt.
Es geht ihm nun gut. Er ist sehr kräftig und munter. Frißt selbst ausreichend. Man kann ihn ohne Probleme behandeln, Verband wechseln, Wunde spülen. Die Wunde ist sonst zu. Die Fäden sollen am Mittwoch gezogen werden. Ich fürchte allerdings, daß die eiternde Stelle bis dahin nicht zu sein wird. Sie muß von unten heraus zuwachsen. Das geht nicht so schnell. Er läßt wirklich keine Komplikation aus. Und ich hatte so gehofft, daß dann das Schlimmste vorbei ist. Er hält es schwer länger als 6 Std ohne Putzen aus. Und ich muß meine Arbeit deshalb verkürzen. Ich wage es nicht, ihn stundenlang im Flur alleine zu lassen, da ich dort nicht sicher ist, daß er sich verletzen kann. Wenn ich in Sichtweite bin, hält er sich zurück mit Rumtoben.
Das Gröbste scheint aber ausgestanden.
Sein Käfig steht im Schlafzimmer hinter meinem Bett neben einem weiteren, welcher als Klokiste und Heufutterstation genutzt wird. Dort wird er oft von Lotte besucht, welche absolut freundlich ist. Sie sitzt bzw. schläft auch viele Stunden oben den Käfigen, so die ganze Nacht oder auch davor. Dies ist ihr persönlicher Rückzugsort. Aber auch Tommi hat Zugang dort und bisher gab es keine Probleme. So ist Eddie auch nie ganz alleine. Beim Freilauf habe ich den Sichtkontakt verbaut. Hören stört den Tommi nicht. Die letzte Woche hat er auch kein Interesse mehr gezeigt. Vielleicht weiß er durch den Köntakt am Käfig, was Sache ist.
Liebe Grüße von
Maria :wink1:
:ohn2:
Dieses Kaaaaaaaaaaaninchen ........
:umarm:
Morgen sollten ja eigentlich die Fäden bzw. Klammern gezogen werden. Eigentlich. Eddie hat die Fäden in Sekunden des Nichtbeobachtens ohne Halskrause dann schon mal gestern gezogen. War grundsätzlich OK. Die wären gestern vom Ursprung her eh dran gewesen und die Wunde ist da zu und absolut schön verheilt. Die später gesetzten Klammern hat er nicht rausbekommen in kurzer Zeit.
Leider fiel mir gestern morgen dann auf, daß beim Spülen der offenen Stelle die Flüssigkeit darunter an den geklammerten Stellen herauslief :bc:. Was sagt uns das? Die Wunde ist da auch nicht zu :scheiss:.
Also heute vor der Arbeit wieder die Weltreise über die A2 zur Tä :sad1:. Diesmal ohne Stau...
Die Klammern kamen nun auch raus. Nun haben wir eine offene Stelle von ca. 3 cm. Tä hat noch etwas weißes neu gebildetes Bindegewebe entfernt. Innen ist alles schön verheilt. Die Wunde außen in der Haut ist auch am Heilen, daher auch so rot. Wunde soll weiter gespült werden, aber offen bleiben und gerne trocken werden. Also sollte auch ohne Verband bleiben. Sie muß nun von innen heraus zuwachsen. Die Stelle über dem Schultergelenk ist grundsätzlich schwieriger. Dazu kommt die Lebhaftigkeit des lebenden Objektes, sein ständiges Bewegen.
Das heißt im Klartext, der Eddie muß noch ca. 10-14 Tage Geduld haben mit Einzelhaft und Halskrause :bc:.
Dabei gehts ihm sonst richtig gut. Der platzt vor Energie. Ich hatte ihm gesagt, er muß noch bis diese Woche Geduld haben. Und nun geht es noch weiter. Der dreht am Sender. Wenn ich ihn hochnehme, tritt er um sich. Inzwischen versucht er, selbständig die Krause abzubauen. Dazu beißt er das Halteband um den Hals durch. Weiter ist er bisher nicht gekommen, da die Krause eng genug ist. Nachdem ich das Halteband enger gebunden hatte, ist ihm das hinter die unteren Schneidezähne gerutscht und er hing da geknebelt mit geschwollener Unterlippe. Also wieder lose gebunden und mit Gewebeband überklebt. Da kommt er (noch) nicht dran. Ich habe dann noch so einen Halskragen bestellt für den Freilauf. So wie er sich aufführt, vermute ich aber, daß das Teil nur eine kurze Lebensdauer haben wird. Er kriegt alles klein :D. Ich überlege noch, ob ich ihm einen Maulkorb anlege :coffee:.
So einen verrückten Patienten hatte ich in 40 Jahren noch nie nicht! Und da war so einiges dabei.
Wir haben die Schnauze voll von dem ganzen Gemache. Hoffentlich hat das wirklich bald mal ein Ende.
Total abgenervte Grüße von
Maria :ohje:
:ohn2: :ohn2:
Ich empfehle eine 2 wöchige Isofluoran Narkose :hä:
Sonst fällt mir auch nix mehr ein :scheiss:
So ein Aas. :coffee:
Hallo Simone,
ja, das wäre das absolut richtige gewesen :coffee:
Der Eddie. Trotz allem, er gibt nicht auf. Hat so täglich gefühlte 5 kg mehr an Kraft :mucki:. Da muß ich schon richtig zupacken. Dabei ist er ziemlich dünn, obwohl er gut frißt, neben viel Grünzeug auch etwas von den bekannten Fertig-Tüten Dickmachern. Aber ich denke, der verbrennt jede Menge Kalorien, weil ihn das alles immer noch sehr streßt. Jedes Anfassen, die Käfighaft, das Überwachen beim Putzen, das Anlegen des neuen Verbandes, einfach alles. Er atmet immer zu schnell. Trotzdem kämpft er mit seiner ganzen Kraft, um endlich sein normales Leben wieder zu bekommen. Er ist schon ein echtes Stehaufmännchen :training1:
Zwischendurch habe ich statt der Halskrause den Comfi Collar versucht. Er geriet direkt in Panik. Die Augen kamen fast raus, er versuchte, sich durch rückwärts ziehen, daraus zu schlüpfen, was natürlich nicht ging. Er fing dann an, sich nach hinten zu überschlagen, sodaß ich mit Gedanken an die Warnung der Tä vor Genickbrüchen, ihn da schleunigst raus holte. Bevor ich das Teil ab hatte, hat er erst nochmal seine Zähne hinein verewigt. Das klappte problemlos. Das Teil ist für Eddie viel zu umfangreich. Es ist zu breit, breiter als die Halskrause und zu hoch, der Hals wird direkt gestreckt. Laufen und Fressen wäre damit so nicht gegangen. Als ich ihm die Halskrause wieder aufzog, war er fast erleichtert. Das Ding findet er zwar Kacke, ist aber dann doch das kleinste übel. Es sitzt lose und läßt sich mit etwas Ideen durchaus aushalten.
Seit einigen Tagen finde ich ihn öfter mit dem Pfötchen am Hals durch die Krause gesteckt und daran leckend. Als ich ihn daraus befreien wollte, wurde er sauer und ich wunderte mich noch. Heute morgen beobachtete ich ihn, wie er seelenruhig sein Pfötchen putzte, daß er wieder von unten am Hals lang in die Halskrause gesteckt hatte und als er fertig war, es wieder entspannt und zufrieden mit sich raus zog :D
Dann dachte ich, ich tue ihm was Gutes und kaufe ihm ein kleines Gehege für die Wohnung, damit er mehr Platz hat als in dem ollen Käfig, jetzt, wo es ihm ja besser geht und er sich bewegen kann. Er testete gleich als Erstes, wie schwer das Teil ist und ob man es hochheben und drunter durch kriechen kann. Das klappte nicht so. Also zog er mit den Zähnen dran und verschob es ein Stück. Raus kam er dabei aber leider auch nicht. OK. Blieb also nur noch oben. Das olle Netz sah nicht besonders fesselnd aus. Er sprang dann direkt nach oben in das Netz und hätte sich entweder drin verheddert oder beim nächsten Versuch, sich am Rand festgehalten und durch den Zwischenraum geklettert. Als ich das Netz öffnete und nach ihm griff, startete er direkt den nächsten Versuch, den ich aber abfangen konnte. Keine Ahnung wie das bei anderen Kaninchen läuft. Für meine ist diese Art von Gehege kein Hindernis, eher ein Anreiz, für Ausbrüche. Ich werde das Teil in den Laden zurück bringen wegen ungeeignet. Er war ziemlich sauer, als er wieder in den Käfig mußte. Aber es ist die einzige Art, ihn vor sich selbst zu schützen :rollin:
Mit meiner Version der Halskrause kommt er eigentlich gut zurecht. Er kann den unteren Rand anfressen, er kann das Band durchbeißen, er kann unter dem unteren Rand hindurch den Verband teilweise abbauen, er kann den vorderen Teil seiner Hinterfüße damit putzen, wenn er sich total verbiegt, kann er sogar seinen Puschel putzen (ich dachte, er hat sich irgendwie verhakt, als ich das sah. Total eingerollt war er da), und er kann das rechte Pfötchen putzen. . Nur die Wunde erreicht er nicht und das ärgert ihn richtig :scheiss:.
Wenn er dann ohne Halskrause und mit seinem Poncho angezogen frei laufen darf, ist er richtig gut drauf. Wenn ich nach ihm sehe, macht er immer das harmloseste Gesicht. Iiiich? Ich hab nichts gemacht! Er weiß genau, nach dem dritten Mal Poncho wieder runterziehen kommt die Halskrause drauf. Dann läßt er das erstmal und tut so, als ob ihn das überhaupt nicht interessiert. Wenn ich ihn dann erwische, wie er sich wieder über den Verband hermachen will, läßt er sofort davon ab und guckt ganz harmlos :pf:. Ein richtiger Schlawiner, aber trotzdem ein ganz lieber kleiner Kerl, der einfach nur genervt ist. Wenn er beim Reinigen der Wunde nicht stillhalten kann, er kneift auch schon mal, nur leicht, dann werde ich mal etwas lauter :keule: und dann sitzt er ganz still. So genervt wie er ist, macht er doch trotzdem sehr gut mit. Denn immerhin hat er das alles gründlich satt.
Die doch recht lange Wunde schließt sich von den Rändern her sehr schnell. Hätte ich nie gedacht. Ich muß sie immer wieder mit einem Wattestäbchen ausstreichen beim Spülen, damit sie offen bleibt, denn sie soll ja von unten hoch zuwachsen.
Liebe Grüße von
Maria
Eddie auf der Streckbank :rollin:
Oh weia....witzig ist was anders....aber da ich ihn ja schon kennen lernen durfte hat er sich sofort in mein Herz geschlichen...und wenn man das Kerlchen vor seinem inneren Auge hat, dann entfleucht einem dochmal der ein oder andere grinser hier :D
Eddie das Superkaninchen!
Du bist echt tafper und erträgst das sehr geduldig liebe Maria :kiss:
Hallo zusammen :wink1:,
es gibt keine neuen Katastrophen :froehlich:. Die Wunde heilt gut, ist noch ca. 1 cm offen und ich muß schon ziemlich pulen, damit sie offen bleibt, da an einer Stelle noch ca. der halbe Kopf eines Wattestäbchen in die Tiefe geht. Eddie war am WE weniger gestreßt, da ich ihn tagsüber frei im Flur ließ und davon auch längere Zeit ohne die Halskrause, dafür mit dem Poncho, den er sich aber immer wieder passend verschob, um mal ein bißchen um die Wunde herum zu lecken. Insgesamt ließ er sie aber weitgehend in Ruhe. Erstaunlich. Er sitzt dann zwar die meiste Zeit in einer Klokiste mit Heu oder in dem kleinen Krankenkäfig. Aber er ist FREI, wenn er denn will.
Hier mal der Eddie vor dem Unfall
http://i274.photobucket.com/albums/jj250/teddy124/Hasentiere/Eddie%20und%20Tommy/Eddie_.jpg
Er scheint den kranken Arm nicht weiter zu vermissen. Und dadurch, daß das Schulterblatt noch vorhanden ist, kann er sich besser ausbalancieren. Beim Graben arbeitet die Schulter immer im Leerlauf mit. Oft stützt er sich sogar darauf ab. Das finde ich an Kaninchen so bemerkenswert. Sie trauern nicht um Vergangenes, sondern machen das Beste aus der gegenwärtigen Situation. Eddie ist ja ohnehin ein Positivdenker.
Danke, Simone :wink1:. Ich arbeite immer wieder an meiner Geduld :good:. Zwischendurch hatte ich schon Phasen, wo ich dachte, auweia. Aber Eddie kämpft und will leben. Da kann ich ja nicht schlapp machen...
LG
Maria
Finchen im Herzen
29.05.2012, 15:41
Hallo Maria,
ich habe den Fred gerade ganz gelesen, und muss sagen, Hut ab vor Deiner Geduld!!! Das war ja eine riesige Katastrophe... Schön, dass Eddie jetzt Fortschritte macht! :good:
Ich drücke Euch weiterhin die Daumen, dass die Wunde bald ganz verheilt ist und Eddi wieder zu den anderen kann - und die ihn dann auch wieder willkommen heißen... :secret:
Liebe Grüße und halt die Ohren steif!
Andrea
Also ich bin totaler Eddie Fan :herz:
:umarm:
Dankeschön :kiss:
Also der Eddie, der ist topfit :froehlich:.
Über das lange Wochenende habe ich den Eddie den ganzen Tag im Flur frei gelassen. Da seine Wunde ja fast zu ist, besteht da keine Gefahr mehr, daß er sich was verschlechtert. Er schlief viel, putzte sich viel, saß die meiste Zeit in dem Minikäfig (der, den er so gehaßt hat, als er drin eingesperrt war. Nun ist er offen und sooo gemütlich :good:) und ließ die Wunde bis auf ein bißchen drumrum säubern, erstaunlich in Ruhe. Unfug machte er auch keinen :pf: Er ist sehr entspannt dort und wenn ich ihn nachts in seinen Käfig steckte, war er entsetzt und enttäuscht und wütend... Nachdem er sich tagsüber da so friedlich verhielt, keinen Unfug machte, habe ich ihn dann über Nacht dort gelassen und alle Türen verschlossen. Nach 4 Stunden habe ich mir dann angesehen, was er so treibt. Er schlief :good:. Daraufhin habe ich dann den Durchgang zwischen Wohnraum und Schlafzimmer wie sonst mit dem Gitter abgeteilt, sodaß Eddie dahinter im Flur lief und die beiden anderen vor dem Gitter sich bewegen konnten. Schon mal so zum Kontakt halten. Das ging bisher auch gut. Sie ließen soich da kaum sehen. Zur Zeit bin ich zu Hause und Eddie ist rund um die Uhr da draußen. Stundenweise muß er die Halskrause tragen, damit der Verband eine Zeitlang über der Wunde ist, wenn ich sie gespült und Salbe drauf gemacht habe. Das findet er sehr doof. Aber es steßt ihn nicht mehr so, da er ja frei ist. Er ist auch viel ruhiger als im Käfig, sehr entspannt. Regt sich nicht so auf.
Als ich heute beim Pferd war, ließ ich ihn ebenfalls alleine frei, aber mit der Halskrause und er schlief, als ich zurückkam. Mit der Halskrause fühlt er sich offensichtlich unsicherer. Er sucht dann immer den Käfig auf und bewegt sich wenig. Sobald das Teil ab ist, flitzt er herum. Habe ihn nun noch bis zur Küche gelassen, weil er das gerne wollte und die Tür zum Wohnzimmer mit Gitter, Karton als Sichtschutz und Netz oben, gegen drüberspringen, gesichert. Er hangelt sich immer mal am Karton hoch. Aber wenn ich schimpfe läßt er davon ab. Er möchte zu gerne ins Wohnzimmer.
Hochnehmen geht jetzt fast problemlos. Er läßt sich anfassen, gerne auch mal kraulen und Wunde versorgen oder seinen Poncho geraderücken:taetschl:. Er zappelt schon mal, aber hält relativ still. kein Vergleich mehr zu der Zeit vorher. Allerdings geht es ihm auch gut jetzt, er hat keine Schmerzen und das Loch ist klein. Allerdings immer noch tief. Es geht schnell von außen zu, wenn die Wunde trocken wird. Aber beim Spülen öffnet es sich. Es wird aber noch so einige Tage dauern, denke ich, bis es wirklich von unten hoch zu wird. Daß Eddie nur noch drei Beinchen hat, merkt man ihm nicht an. Er hopst herum wie ein Gesunder. Nur über Hindernisse springen muß er noch ein bißchen üben. Da fehlt noch die Koordination.
Nun muß er sehen, was er draus macht. Gesundpflegen kann ich ihn. Sein Leben leben muß er selber. Wenn er ohne Halskrause unterwegs ist, läßt er schon wieder den frechen GrinseEddie raushängen :D. Ich hoffe, er ist in Zukunft ein bißchen vorsichtiger, aber fürchte, er bleibt wie er ist, ein kleiner frecher Mistbock, der allen den Stinkefinger zeigt und schnell davon flitzt :aetsch: :crazy:
Liebe Grüße von
Maria mit einem fröhlichen Eddie (der gleich wieder die Halskrause draufkriegt :aetsch:
Ich hoffe, er ist in Zukunft ein bißchen vorsichtiger, aber fürchte, er bleibt wie er ist, ein kleiner frecher Mistbock, der allen den Stinkefinger zeigt und schnell davon flitzt :aetsch: :crazy:
:freun:
Nichts anderes täte ich von Eddie erwarten :D
Liebe Grüße an Dich und die Flitzbacke,
Simone
Stinkefinger und dann abhauen ist eigentlich keine schlechte Einstellung zum leben, zum Universum und zum ganzen Rest. ;)
Hallöle,
Ja, ich denke auch, der Eddie hat schon die richtige Einstellung :froehlich:.
Er ist jetzt rund um die Uhr in dem abgetrennten Bereich ohne Halskrause und ohne Poncho und läßt die Wunde in Ruhe. Aber anfassen und hochnehmen geht ja wohl gar nicht! :vogel: Wir sind jetzt wieder gesund und fit, da braucht man keine Krankenbehandlung mehr! :hasirennt:
Schon erstaunlich, wie das sein Selbstwertgefühl rasant gesteigert hat. Der rennt und springt herum wie ein Gesunder. Hindernisse kennt er kaum. Ist dazu stundenweise hyperaktiv. Heute ist er das erste mal lange alleine in halber Freiheit, während ich bei der Arbeit bin und ich hoffe, daß er keinen Unfug treibt.
Leider müssen wir morgen doch noch mal zum Ta. Die Wunde würde wohl schnell zuheilen, aber innen bildet sich an einer Stelle noch immer dies weiße Bindegewebe und es bleibt ein Hohlraum. Dies soll nochmal entfernt werden. Ich fürchte nur, daß es vielleicht aber wieder nachwächst, denn ich habe auch schon mehrfach etwas davon abgetragen. Evtl liegt es an dem Fadenmaterial, sagte die Tä. Schaun wir mal.
LG
Maria
Sodele,
wir waren heute morgen beim Ta. Die Wunde war schon wieder zu. Ta hat nochmal gespült und alles für normal befunden, war sehr zufrieden. Alles sieht gut aus. Ab jetzt kann die Wunde in Ruhe abheilen. Spülen und sonstiges Hantieren kann beendet werden. *g*
Eddie hat gestern abend schon beschlossen, daß er sich wieder gesund schreibt und ist schon mal bockspringend durch die Gegend gehopst :froehlich:. Seitdem muß ich auf meine Füße aufpassen, denn er schleicht sich dazwischen mit in die noch verbotenen Räumlichkeiten. Das macht er so geschickt und so schnell, daß man völlig überrascht ist, ihn plötzlich irgendwo laufen zu sehen. Und dann ist er überrascht, wie schnell man ihn am Wickel hat :scheiss:. Er springt schon wieder überall drauf oder rein, als ob er nie was anderes getan hätte. Der ist sowas von hyperaktiv und sowas von gut gelaunt! :yeah: Trotzdem soll er mal noch ein bißchen üben. Gestern abend hat Lotte schon mal Riechkontakt aufgenommen, das ging entspannt zu.
Ich hoffe, er bessert sich weiter so gut und kann sein normales Leben wieder aufnehmen.
Liebe Grüße von
Maria
Toll!
Das freut mich für Dich und Eddie!
Annika S.
06.06.2012, 19:50
Das hört sich prima an :froehlich:
Ihr beiden habt das super hin bekommen! Weiterhin alles Gute :umarm:
LG
Annika
Hier kommen ein paar Fotos von Eddie nach der OP in seinem Frotteeanzug
Graben geht schon wieder...
http://i274.photobucket.com/albums/jj250/teddy124/Hasentiere/Eddie%20und%20Tommy/EddiesOP2012/EddieOP1.jpg
Putzen, putzen..
http://i274.photobucket.com/albums/jj250/teddy124/Hasentiere/Eddie%20und%20Tommy/EddiesOP2012/EddieOP2.jpg
Und hier bei seinem ersten Ausflug ins Schlafzimmer. Auf Lottes Ruheplatz...
http://i274.photobucket.com/albums/jj250/teddy124/Hasentiere/Eddie%20und%20Tommy/EddiesOP2012/EddieOP6.jpg
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Sodele, ich habe es getan. Die Wieder-Zusammenführung der drei Kontrahenten.
Nachdem die Wunde ziemlich schnell dann zu war, wollte Eddie nicht mehr länger warten und bettelte ohne Ende zu den anderen zu dürfen.
Ab Mittwoch abend hatte ich ihm dann jeden Abend zusätzlich das Schlafzimmer geöffnet, damit er schon mal Geschicklichkeit üben konnte und habe ihm auch wieder direkten Kontakt durch das Gitter zu den anderen gegeben. Lotte war oft am Gitter und guckte aggressionslos. Tommi ließ den Macho raushängen und dominierte Lotte, die etwas hektisch reagierte. Ich machte mir echte Sorgen, wie die Begegnung mit dem armen Behinderten wohl abgehen würde.
Am Samstag morgen teilte ich das Wohnzimmer zu einem Drittel ab und Eddie konnte zusätzlich noch dort hin. Er suchte jeden Zentimeter ab und sprang überall herum. Lotte konnte inzwischen der dominanten Ausstrahlung von Tommi nicht mehr standhalten und so setzte ich sie ins Schlafzimmer. Als Eddie dort wieder mal langsurfte, war sie ihm sofort auf den Fersen. Er flitzte wie ein Gesunder um die Ecken. Schließlich öffnete ich das ganze Wohnzimmer und er hüpfte wirklich alles durch und beschnüffelte alles, bis oben auf die Sofarückenlehne. Beim Runterspringen war er noch recht vorsichtig, hoch ging problemlos. Irgendwann ließ Tommi sich dann blicken, rupfte ihm ein Büschel Fell aus, stellte fest, das ist Eddie, der kuscht vor mir, alles OK. Er begegnete ihm immer wieder und fand alles OK.
Das war mir alles aber noch zu harmlos und ich überlegte, wo ich die drei zusammenstecken könnte. Denn so war Eddie immer am flüchten und keiner kam richtig an ihn ran zum Kontakt aufnehmen. Ich entschied mich für den Flur, den Eddie bewohnte. Tommi und Lotte hatten da lange keinen Fuß hin gesetzt und Eddie wehrte sich nicht. Außerdem war da eh alles eingesaut. Sie hatten ca. 3 qm zur Verfügung. Eddie und Lotte hatten zunächst Angst vor Tommis Nähe. Lotte hing sich an Eddie und leckte ihm die Stirn. Um das Ganze noch zu toppen, lud ich alle drei in den Transportkasten und fuhr mit ihnen eine Stunde einkaufen und packte sie danach wieder in den Flur. Tommi kuschelte abwechselnd mit beiden. Er war sehr fair, tat keinem was, hielt sich zurück, war auf Ruhe bedacht. Er hat die echten Führungsqualitäten. Hat er wirklich toll gemacht. Beide verloren ihre Angst vor ihm. Lotte wurde sofort wieder frech und giftete daraufhin wieder zu Eddie. Der wich beiden aus.Trotz der Enge reichte der Platz allen aus, um sich auszuweichen ohne Jagerei. Mal saßen sie einzeln, mal saß Tommi bei Lotte, mal bei Eddie. Lotte und Eddie gingen sich aus dem Weg. Es war alles total friedlich. Abends fand ich ein Büschel Fell von Lotte. Sonntag war es noch friedlicher. Nun trafen sich auch Lotte und Eddie mal kurz. Alles ganz ruhig und harmonisch, trotz bzw. wegen der Enge. Jeder kannte seinen Platz. Ich war 5 Std. weg beim Pferd. Als ich zurück kam, alles Bestens.
Tommi und Lotte unter der Bodentreppe
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Montag morgen versuchte Tommi der Enge zu entkommen, das wurde ihm nun einfach zuviel Streß. Er sprang auf den Schrank vor dem Fenster, rutschte aber ab und riß einen Topf mit Möhrengrün herunter. Kein Drama, aber alles war naß. Zum Glück wurde keiner getroffen. Also alles mit Einkaufskörben zugestellt und dann mußte ich zur Arbeit. Abends war alles noch OK.
Ich habe sie dann direkt frei gelassen, weil noch länger wäre es zuviel gewesen. Diese Enge ertragen sie einfach nicht auf Dauer. Jeder mußte sich ständig verbiegen und zusammen reißen. Es war ja bis hier alles ruhig und friedlich.
Sie suchten jeder für sich die ganze Wohnung durch und Lotte ließ gleich wieder die alte Zicke raushängen und scheuchte den Eddie erstmal aus dem Schlafzimmer. Interessant, daß sie auf dem engen Raum alle so friedlich waren und in Freiheit sofort wieder zickig werden. Tommi und Eddie fraßen zusammen und kuschelten viel und Tommi leckte dem Eddie das Fell. Die waren so froh, sich wieder zu haben.
Am Dienstag ganz früh gabs etwas Randale. Ich vermute, Eddie wollte seine Stammplätze besetzen. Doch den Schlafplatz im Wohnzimmer bewohnt nun Tommi und den Sessel dort beansprucht nun mal Lotte. Eddie verkroch sich dann in der ehemaligen Höhle von Tommi im Schalfzimmer, in die er vorher nicht durfte. Dort blieb er den ganzen Tag und ich fütterte ihn dort auch. Abends kam er wieder hervor. Tommi war nett zu ihm, Lotte giftete. Also hielt er sich von ihr fern.
Seitdem ist eigentlich alles wieder so wie vor dem Unfall. Eddie und Tommi sind wieder dicke Freunde :freun:, Lotte ist eifersüchtig auf Eddie :girl_devil:, weil Tommi ihn ihr vorzieht und giftet ihn an, wenn er zu nahe kommt und sie gerade Lust drauf hat. Guckt ihm aber auch lange zu, wenn sie keine hat. Tommi ist dominant und zeigt das auch in seiner Haltung. Lotte hat mächtig Respekt vor ihm. Eddie hatte bis Mittwoch abend ebenfalls Respekt vor ihm und verzog sich, wenn Tommi direkt auf ihn zuging. Donnerstag abend war er da schon viel entspannter. Vor Lotte hält Eddie sich zurück und sieht zu, daß er genügend Abstand hat. Allerdings ist er schon wieder nicht ganz frei von der Überlegung, wie weit er gehen kann. Ich habe ihn dabei beobachtet, daß er überlegte, das evtl. auszutesten. Er läuft auch schon mal im Schlafzimmer umher und guckt immer, was sie dabei macht. Allerdings ist es besser, wenn ich oder Tommi in der Nähe sind. Er denkt, daß ich und Tommi ihn beschützen, wenn nötig. Ansonsten war er sehr auf Sicherheit bedacht und hielt sich lieber alleine, bevor er Ärger bekam bzw. ging lieber weg, wenn es evtl. vielleicht welchen geben könnte. Auch war er unsicher auf glattem Boden.
Heute morgen war er schon viel sicherer. Er sitzt wieder an seinen Lieblingsplätzen und läuft ziemlich selbstsicher durch die Wohnung. Tommi begegnet ihm meistens freundlich. Bis auf heute morgen mal. Da bekam er auf sein Betteln kein 2tes Leckerli und daraufhin trieb er Lotte und Eddie aus dem Wohnzimmer. Kurze Zeit später leckte er Eddie wieder über die Nase. Lotte und Tommi sind eben sehr dominant und ziemlich cholerisch. Eddie dagegen ist ein Strahlemann. Er lernt täglich besser mit seiner Behinderung umzugehen und da er kein Angsthase ist, versucht er alles und übt daran, um sein normales Leben wieder aufzunehmen. Ich denke, man wird irgendwann nicht mehr viel davon bemerken, daß er nur einen Arm hat. Er benutzt stärker seine Hinterbeine. Beim Sitzen verlagert er sein Gewicht mehr nach hinten, um den einen Arm zu entlasten. Ich habe schon angefangen, alle rutschenden Teppiche mit Klettband zu befestigen. Alle möglichen Hindernisse wurden/werden entschärft bzw. entfernt.
Im Moment lebt Lotte im Schlafzimmer und die beiden anderen im Wohnzimmer. Dadurch hat jeder seinen Bereich und trotzdem die Freiheit, mal in den anderen Raum zu wechseln, solange es der Bewohner toleriert. Wenn ich zu Hause bin, bin ich Chef und schimpfe schon mal. Allerdings werden Tommi oder Lotte schnell eifersüchtig, wenn ich mich gezielt mit Eddie beschäftige.
Eddie hat nun die Chance seines Lebens bekommen. Mehr geht nicht. Nun muß er das Beste daraus machen. Sein Leben muß er selber leben.
Danke an alle fürs Lesen, die Unterstützung und das Daumendrücken :flower:. Es ist trotz aller Komplikationen bis jetzt ja positiv verlaufen. Ich hoffe, es bleibt weiter so.
Liebe Grüße
Maria und der kleine Eddie
...als kleiner Hasi
http://i274.photobucket.com/albums/jj250/teddy124/Hasentiere/Eddie%20und%20Tommy/P1010727bEddieklein.jpg
Hm, auf Seite 45 habe ich versehentlich ein Bild vertauscht. Nun ist eins zweimal drin. Kann ich das editieren und ändern?
Welche Seite 45?
Oh, Post 45. Keine Ahnung, kannst über die Melden-Schaltfläche am Post darum bitten.
Danke :wink1:. Hab ich gemacht. Mal sehen, was kommt...
Schöner Avatar - war der eben schon da?
Danke. Den hab ich schnell noch hoch geladen.
Das war mein Schmusehase Teddy :taetschl:.
Der kommt demnächst in meiner Vorstellungsrunde...
Danke fürs doppelte Bild entfernen :wink1:
Dem Eddie gehts super gut. Der hopst herum, als ob ihm nichts fehlt. Man sieht schon, daß er behindert ist. Aber er kompensiert das sehr gut. Lernt auch noch dazu. Und er ist zutraulicher als früher. Er scheint zu wissen, daß er mir einiges zu verdanken hat und daß er hier sicher ist, daß ihm keiner nach dem Leben trachtet. Bisher ist er tatsächlich auch vorsichtiger geworden. Legt sich nicht mehr mit den anderen an, sondern kuscht. Mit Tommi, seinem Bruder, versteht er sich wieder sehr gut. Die beiden kuscheln sogar öfter zusammen und Tommi bemuttert den Eddie ein bißchen. Das war vorher nicht so. Interessant finde ich auch, daß der Tommi in der Zeit, als er ohne Eddie auskommen mußte, viel selbstbewußter geworden ist und seitdem mutiger ist. So hatte das ganze Drama hier sogar noch etwas Positives.
Carmen P.
03.07.2012, 18:49
Ich finde das so toll, wie ihr das gemeistert habt. :good:
Ich danke Dir für diesen interessanten Bericht. :umarm:
Für Eddy und seine Freunde wünsche ich alles alles Gute. :kiss:
LG Carmen
Huhu,
Danke, Carmen :wink1:
Heute morgen habe ich beobachtet, wie Lotte es gewagt hat, ins Wohnzimmer einzudringen. Eddie und Lotte beschnupperten sich kurz und dann ging Eddie zum Angriff über. Er sprang über Lotte weg und trat ein bißchen aus dabei. Das ging dann einige Male so hin und her und Lotte bekam einen Wutanfall und rannte hinter ihm her. Der Eddie ist mit dem einen Ärmchen genauso flink und schnell, wie vorher mit zweien. Wie der um den Sessel rumgedüst ist, unglaublich. Der ist sowas von lebhaft, der zofft sich einfach gerne und testet gleich mal aus, was er noch drauf hat. Ich bin dann dazwischen gegangen und dann war auch schon Tommi da. Stubste kurz den Eddie an mit leicht besorgtem Gesicht, ging dann zu Lotte und schickte sie eben mal aus dem Raum. Ganz cool, ohne Zoff. Tommi paßt auf seinen Bruder auf und beschützt ihn. Sowas hab ich in der Art noch nie so erlebt. Er achtet aber auch darauf, daß die beiden sich wenig zoffen. Meistens schickt er Lotte schon vorher raus bzw. sie geht kaum ins Wohnzimmer, wenn ich nicht zu Hause bin. So hat jeder seinen Bereich und Ruhe, wenn er sich daran hält. Und meistens ist auch Ruhe im Karton *g*
LG :kiss:
Maria
Heute morgen habe ich beobachtet, wie Lotte es gewagt hat, ins Wohnzimmer einzudringen.
Schön formuliert :rollin: Toll, dass Eddie wieder so gut drauf ist!!
Wollte nur mal erzählen, daß der Eddie wieder topfit ist :froehlich:. Der turnt durch die Gegend und rennt hinter Lotte her :hasirennt:, wenn sie sich ins Wohnzimmer verirrt, als ob er drei Arme hätte. Dafür scheucht Lotte ihn dann aus "ihrem" Schlafzimmer. Er bewegt sich so, als ob nur einen Arm haben, für ihn völlig normal ist. Das hätte ich niemals so erwartet und bin sehr froh, daß ich durchgehalten habe :good:. Der kleine Kerl ist so zutraulich und fröhlich und er bringt soviel Freude :taetschl:
Das ist toll :froehlich::froehlich::froehlich:
Oh, darüber freue ich mich ganz, ganz doll :froehlich::froehlich::froehlich:
Wann dürfen die zwei denn zusammen? *g*
Die drei, Tommi, Eddie und Lotte sind schon wieder zusammen frei in der Wohnung. Weil Eddie und Lotte sich aber ewig darüber stritten, wer wen unterordnet, hat Tommi entschieden, daß Lotte im Schlafzimmer wohnt und Eddie und er im Wohnzimmer. Eine gerechte Aufteilung, finde ich :D. Nun testen Eddie und Lotte nach Kaninchenart immer mal aus, wie der Stand der Dinge denn so ist, bzw. will jeder mal wissen, was im anderen Zimmer abgeht, wenn ich da drin bin und mit dem Einwohner rede. Und dann verteidigt Eddie "sein" Zimmer und Lotte "ihr" Zimmer. Nicht immer, aber wenns denn gerade anliegt. Dies wird vom jeweils anderen dann auch prompt akzeptiert. Geht aber meistens recht human zu inzwischen. Falls keine Lösung in Sicht, greift dann halt Tommi ein und dann klappt das sofort :D. Seit Lotte kastriert ist und die Zeit verstrichen ist, ist sie auch deutlich friedfertiger, gibt viel schneller nach und sucht nicht mehr den offenen Streit. :girl_sigh:
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