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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : rhd impfstoff - weiß jemand was genaueres?



stiefelchen
19.11.2011, 23:49
ich fand folgendes und würde von euch gerne wissen, ob Ihr da genaueres drüber wisst:

zum rhd-impfstoff (herstellung):
"Zur Herstellung der Impfstoffe werden gesunde Kaninchen künstlich infiziert und anschließend der Impfstoff aus der Leber gewonnen. Aus Tierschutzsicht ist dies sehr kritisch zu beurteilen. Letztendlich quält und tötet man andere Kaninchen um die eigenen zu schützen was dazu führt, dass man das Leben des eigenen Kaninchens über das von anderen Kaninchen stellt. Der Impfstoff verfügt aber über eine sehr gute Wirksamkeit und wenige Nebenwirkungen. Er ist der zurzeit am besten ausgereifte Impfstoff unter allen Kaninchen-Impfstoffen. Auch hier ist die Impfung also Abwägungssache und von der Einstellung des Halters abhängig."

zum rhd-impfstoff (zusatzstoffe):
"Ein weiterer Zusatzstoff sind z.B. Öladjuvantien. Im RHD-Impfstoff werden diese als Verstärker eingesetzt. Öladjuvantien lösen bei Mäusen und Ratten recht zuverlässig Arthritis aus, dies machen sich die Forscher zu Nutze indem sie Labor-Nager, die der Arthritis-Forschung dienen, mittels Öladjuvantien künstlich erkranken lassen um an ihnen zu forschen. In Menschen-Impfstoffen sind Öladjuvantien übrigens verboten, da sie zu gefährlich und gesundheitsschädlich sind. Auf dem RHD-Impfstoff-Beipackzettel wird vor den Öladjuvantien gewarnt, falls sich ein Mensch aus versehen den Kaninchen-Impfstoff injizieren sollte."

LG

Getorix
20.11.2011, 00:30
Huhu

ja. Den ersten Punkt kann ich bestätigen. Beim Schweizer Impfstoff bin ich mir 100%ig sicher, dass es so gemacht wird.
Wird aber auch bei Cunivak und den anderen, älteren Impfstoffen auch so sein.

Da Peppy im Kaninchentreff das Thema netter-weise ausgegraben hat, verweise ich mal dorthin. Dort hat es auch Links zu Dokumenten der Hersteller, die den Herstellungsprozess beschreiben.
http://www.kaninchentreff.de/yabbse/index.php?topic=91338.0


Bei der neusten Generation Impfstoff könnte es unter Umständen mittlerweile anders sein. Dafür kenne ich mich mit dem Angebot in Deutschland zu wenig aus. Denn technisch dürfe es mittlerweile auch möglich sein, Impfstoffe anders herzustellen.
Grad die Kombiimpfungen könnten solche Bioingenieeeringsimpfstoffe sein.


Mit dem zweiten hab ich mich noch nicht sobeschäftigt, da ich meine Kaninchen momentan nicht impfe, da es in den letzten Jahren in der Schweiz überhaupt keine Fälle von RHD gab, aber es gibt viele Hinweise drauf, dass nicht alle Adjuvantien unproblematisch sind.
Das hier ist z.B. bekannt als schädlich: http://de.wikipedia.org/wiki/Freund-Adjuvans

es gibt jedoch auch viele andere: http://de.wikipedia.org/wiki/Adjuvans_%28Pharmakologie%29



Frag sonst mal Viola, sie recherchiert normalerweise gut, bevor sie etwas auf ihre Webseite schreibt, evt. hat sie sogar die entsprechenden Studien :).


Liebe Grüsse
Lina

Bunny
20.11.2011, 00:37
[QUOTE=stiefelchen;2033166]ich fand folgendes und würde von euch gerne wissen, ob Ihr da genaueres drüber wisst:

zum rhd-impfstoff (herstellung):
"Zur Herstellung der Impfstoffe werden gesunde Kaninchen künstlich infiziert und anschließend der Impfstoff aus der Leber gewonnen. Aus Tierschutzsicht ist dies sehr kritisch zu beurteilen. Letztendlich quält und tötet man andere Kaninchen um die eigenen zu schützen was dazu führt, dass man das Leben des eigenen Kaninchens über das von anderen Kaninchen stellt. Der Impfstoff verfügt aber über eine sehr gute Wirksamkeit und wenige Nebenwirkungen. Er ist der zurzeit am besten ausgereifte Impfstoff unter allen Kaninchen-Impfstoffen. Auch hier ist die Impfung also Abwägungssache und von der Einstellung des Halters abhängig."





ist sehr interessant und ich wußte es bis dato gar nicht.

Sollte es zutreffen, werde ich meine Kaninchen nicht mehr gegen RHD impfen lassen.

Hoffentlich berichtet Ihr auch hier weiter über dieses Thema.

Getorix
20.11.2011, 01:03
Hallo,

hier wär sonst noch für alle Kaninchenschützer der Link zum einem Herstellerdokument (Ist der Hersteller von ARVILAP, die den Schweizer Impfstoff herstellen, das Dokument ist zwar 20 Jahre alt, aber es steht klar in der aktuellen Packungsbeilage des Impfstoffs, dass die Viren aus Kaninchengewebe kommen, d.h. vermutlich wird der Impfstoff immer noch so gewonnen)

http://www.oie.int/doc/ged/D8212.PDF
(Kapitel VACCINE lesen, ab S. 2 rsp. 472 - ist halt in Englisch)


Ich wär Vosichtig mit "Sollte es zutreffen, werde ich meine Kaninchen nicht mehr gegen RHD impfen lassen." .

Denn Impfungen haben schon auch Sinn und nicht impfen könnte auch dazu führen, dass das eigene Kaninchen weitere Kaninchen infiziert, wenn man z.B. nicht erkennt, was los ist und mit ihm zum Tierarzt geht, u.a. . Risikoabwägung und eine Abschätzung, wodurch man weniger Leid verursacht, finde ich wichtig. Ein generelles Nicht-Impfen ist vermutlich auch nicht die optimalste Lösung.
Die Ausbreitung dieses Virues kann man nämlich durch Impfungen zu einem gewissen Mass bremsen/eindämmen. Nützt ja auch nichts, wenn ein Laborkaninchen verschont wird und dafür bei Heimtierhaltern 200 Kaninchen an RHD sterben.

Aber ein gezielter Einsatz in Riskiogebieten wär vermutlich
sinnvoller, als auch alle Kaninchen impfen, bei denen die Gefahr, dass sie sich mal anstecken, sehr klein ist.

Aber da es bei uns seit Jahren überhaupt gar keine Fälle gab, impfe ich im Moment z.B. auch nicht. Gäbe es wieder RHD Fälle, würd ich wieder impfen.

Liebe Grüsse
Lina

miri
20.11.2011, 01:21
Mir sind diese Infos leider auch bekannt. :ohje:

Ich gehe seit einiger Zeit den Kompromiss ein, nur noch eine Grundimmunisierung durchzuführen. Dadurch, dass meine Tiere sowieso nicht 100% gesund sind, bin ich auch nicht in die Verlegenheit gekommen, über Impfungen über die Grundimmunisierung hinaus nachzudenken.

Es gibt Studien darüber, dass Grundimmunisierungen lebenslang halten und eine zu häufige Impfung gesundheitliche Schäden begünstigen.

Die Impfintervalle sind oft willkürlich festgelegt, sodass eigentlich niemand genau sagen kann, wann nachgeimpft werden sollte, um einen lückenlosen Schutz zu bekommen.

Wenn ich die Studien zu den Grundimmunisierungen wiederfinde, gebe ich Bescheid. Die Studien gibt's natürlich nicht speziell für Kaninchen, aber man kann schon Einiges herauslesen und auf verschiedene Organismen übertragen.

stiefelchen
20.11.2011, 10:43
ich habe nun mal an den impfstoffhersteller geschrieben und gefragt, wieviel impfstoff etwa aus einem laborkaninchen gewonnen wird. bin gespannt auf die antwort.
LG

Taty
20.11.2011, 10:46
Sollte es zutreffen, werde ich meine Kaninchen nicht mehr gegen RHD impfen lassen.


Und dann?? Lassen wir alle nicht mehr impfen und alle Kaninchen sterben dann an RHD?? Auch ne Lösung:girl_sigh:

Nadine S.
20.11.2011, 11:17
Auch wenn ihr nicht mehr impfen laest werden trotzdem laborkaninchen weiter damit infiziert und sterben.
Ist gehopst wie gesprungen .

stiefelchen
20.11.2011, 11:26
deswegen nicht mehr impfen lassen, ist ein zweischneidiges schwert... aber interessant zu wissen fände ich, ob die forschung sich in der richtung bewegt, den impfstoff ohne laborkaninchen herzustellen - ganz krass gesagt, wieso müssen für menschliche impfstoffe keine menschen sterben?? da hat man es doch auch geschafft...
ebenso bedeutsam empfinde ich jedoch den passus über die öladjuvantien, gerade wenn ich hier über die athritis-kaninchen lese.

LG

kristin83
20.11.2011, 12:06
deswegen nicht mehr impfen lassen, ist ein zweischneidiges schwert... aber interessant zu wissen fände ich, ob die forschung sich in der richtung bewegt, den impfstoff ohne laborkaninchen herzustellen - ganz krass gesagt, wieso müssen für menschliche impfstoffe keine menschen sterben?? da hat man es doch auch geschafft...
ebenso bedeutsam empfinde ich jedoch den passus über die öladjuvantien, gerade wenn ich hier über die athritis-kaninchen lese.

LG

so eine ähnliche Diskussion hatten wir hier vor einiger Zeit schon mal. Damals hatte ich ein paar Artikel gefunden, in denen es um alternative Herstellungsmethoden ging, die wohl auch schon in der Erprobungsphase waren. Aber eh daraus ein kommerzieller Impfstoff wird das dauert... Mal sehen ob ich die Diskussion noch finde, dann stell ich die Artikel mal hier ein...

Molo
20.11.2011, 12:29
Hallo,

ich finde es nicht wirklich überraschend. Jeder der selbst, oder sein Tier mit Medikamenten behandeln lässt, hat quasi Labortiere auf dem Gewissen.......
Oder wo sollen die Erkenntnisse über den Wirkstoff herkommen??

Es wird immer geschimpft wenn Tiere in Laboren sterben müssen, dass aber auch diejenigen und ihre eigenen Tiere davon profitieren, das wird allzu gerne vergessen......

LG Molo

miri
20.11.2011, 12:47
Molo, ja, leider ist das wirklich so. :ohje:
Ein Grund mehr, warum ich sehr Vieles klassisch homöopathisch behandele. Meiner Erfahrung nach ist es oft wirksamer, man kann gezielter behandeln, ich stresse meine Tiere nicht mit zwanghaften Medigaben und ich unterstütze nicht noch mehr Tierversuche.
Nur alternative Impfungen gibt es leider nicht, wäre zu schön um wahr zu sein.:ohje:

Schli
20.11.2011, 12:57
Ich gehe seit einiger Zeit den Kompromiss ein, nur noch eine Grundimmunisierung durchzuführen. Dadurch, dass meine Tiere sowieso nicht 100% gesund sind, bin ich auch nicht in die Verlegenheit gekommen, über Impfungen über die Grundimmunisierung hinaus nachzudenken.

Es gibt Studien darüber, dass Grundimmunisierungen lebenslang halten und eine zu häufige Impfung gesundheitliche Schäden begünstigen.

Die Impfintervalle sind oft willkürlich festgelegt, sodass eigentlich niemand genau sagen kann, wann nachgeimpft werden sollte, um einen lückenlosen Schutz zu bekommen.


Miri guck mal, lori hatte die Tiere zuerst auch impfen lassen und dann nicht mehr. :ohje:
http://www.kaninchenschutzforum.de/showthread.php?t=67507&p=1983981&viewfull=1#post1983981



Jeder der selbst, oder sein Tier mit Medikamenten behandeln lässt, hat quasi Labortiere auf dem Gewissen.......
Oder wo sollen die Erkenntnisse über den Wirkstoff herkommen??


Gehört hier vielleicht nicht so ganz hin. :rw:
Aber wenn mal mal auf der Giftdatenbank liesst, wie sie zu ihren Informationen gekommen sind, ...
Es werden/wurden Tiere mit giftigen Pflanzen, etc. gefüttert und dann beobachtet, ab wann sie reagieren, krank werden und sterben. :sad1:

miri
20.11.2011, 13:14
Ja, aber das kann auch mit einer Impfung passieren.
Meine Nachbarin hatte ihre Kaninchen auch gegen Myxo und RHD impfen lassen und ein Kaninchen ist dann wegen verseuchtem Gemüse vom Markt an RHD gestorben.
Eine andere Bekannte hatte auch regelmäßig impfen lassen und es ist auch ein Tier an RHD gestorben.

Und kranke Tiere zu impfen ist wirklich sehr ungünstig. Das Immunsystem hat schon genug mit der Krankheit zu tun, man belastet es dann nur noch mehr. Ob die Impfung dann richtig greifen kann, ist auch mehr als fraglich.

Margit
20.11.2011, 13:25
Das gehört hier nicht ganz rein, aber ich habe eine aktuelle Frage zum Thema impfen an sich.

Elias hatte kurz, bevor seine Impfung Ende September fällig gewesen wäre, ja diese Nieserei. Im Antibiogramm kam heraus, dass er Bordatella Bronchispetica in hoher Keimzahl aufwies.

Natürlich konnte er da nicht geimpft werden.

Das Niesen hat mit der Gabe von Euphorbium in der Potenz D6 völlig aufgehört, er ist seitdem symtomfrei.

Meine Frage ist: Imfen, ja oder nein? Und was ist mit Pinar? Sie war bis jetzt immer völlig symptomfrei, ist aber sehr wahrscheinlich auch Träger von Bordatella Bronchiseptica.

LG Animal

stiefelchen
20.11.2011, 13:26
Hallo,

ich finde es nicht wirklich überraschend. Jeder der selbst, oder sein Tier mit Medikamenten behandeln lässt, hat quasi Labortiere auf dem Gewissen.......
Oder wo sollen die Erkenntnisse über den Wirkstoff herkommen??

Es wird immer geschimpft wenn Tiere in Laboren sterben müssen, dass aber auch diejenigen und ihre eigenen Tiere davon profitieren, das wird allzu gerne vergessen......

LG Molo

ehrlich gesagt war das für mich neu, also dass für rhd-impfung labortiere sterben. denn bei vielen impfungen kann inzwischen der impfstoff anders hergestellt werden. klar, dass zunächst labortiere für die versuche sterben müssen, das weiß ich wohl - aber dass es bei rhd immer noch so ist wusste ich nicht. und es interessiert mich eben, ob da die forschung weitergeführt wird oder ob "keine notwendigkeit" / "kein zwingender grund" besteht...

LG

kristin83
20.11.2011, 13:41
hab den thread von damals gefunden:
http://www.kaninchenschutzforum.de/showthread.php?t=52566&p=1488959&viewfull=1#post1488959
dort sind ein paar artikel verlinkt, in denen es um neue Impfstoffe ging.

stiefelchen
21.11.2011, 17:20
heute bekam ich antwort vom impfstoffhersteller:

"Sehr geehrte Frau XXX,

zunächst herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Wir freuen uns immer sehr, wenn sich Tierbesitzer fundiert mit der Gesunderhaltung ihrer Tiere auseinandersetzen.

Für die Gewinnung von RHD Virus gibt es leider bisher keine andere Möglichkeit als die Vermehrung im Wirtstier - also im Kaninchen. Die europäische Pharmakopoe, ein Regelwerk für die Herstellung von Arzneimitteln, schreibt daher diese Methode zur Herstellung von RHD Impfstoffen vor. Aus der Leber eines Tieres wird Virusmaterial für ca. 30.000 Impfdosen isoliert. Dieser Wert kann biologisch bedingten Schwankungen unterliegen. Es werden aber grundsätzlich deutlich mehr Impfdosen gewonnen als Kaninchen dafür eingesetzt werden.

Ich hoffe, Ihnen mit dieser Antwort geholfen zu haben.

Best regards / Mit freundlichen Grüßen

Dr. Gelja Surma
Product Manager Companion Animals

Animal Health"

LG

Bunny
21.11.2011, 21:16
vielen Dank stiefelchen:umarm:

ich bin entsetzt das sie in der heutigen Zeit den Impfstoff nicht anders herstellen können.

Ich muss das unbedingt mit meiner TÄ besprechen.