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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kiste Laub für Innennins - was gibt es zu beachten?



Claudia
10.11.2011, 12:50
Huhu :wink1:

Draussen liegt ja aktuell soooooooooo viel schönes Laub - allerdings ist es ja meistens sehr bunt gemischt (gerade hier oben, weil der Wind alles durcheinanderwirbelt).

Kann ich einfach eine schöne Kiste Laub ins Zimmer stellen oder gibt es Laubbäume, von denen sie auf keinen Fall Blätter (Laub) fressen dürften?

In den vielen Baum-Fressübersichten steht ja häufig "nur in geringen Mengen" etc. - insofern würde ich schlussfolgern, dass von so einer Kiste keine Gefahr ausgehen kann, oder?

Ich glaube auch, dass sie gar nicht soviel davon fressen würden, aber man weiss ja nie.... Spaß hätten sie bestimmt da drin :secret:

Hier hätte ich im Laub >vermutlich< Pflaume, Apfel, Buche, Haselnuss, Pappeln und eben unbekanntes Laub, weil es herumgeweht ist.

Jana G.
10.11.2011, 13:02
das würde mich auch mal interessieren! als meine beiden noch draußen waren, haben sie immer das laub gefressen was an das gitter geflogen ist.

also schmecken tut es wohl. :D

Wuschel
10.11.2011, 13:33
Solange in dieser Kiste nicht nur 5 Blätter sind, kannst du bedenkenlos eine große Menge anbieten. So können sie sich ja aussuchen, was sie fressen wollen. Selbst wenn da etwas giftiges dabei wäre, würden sie das sicherlich nicht fressen, solange noch andere Sachen (Frischfutter oder viel essbares Laub) außer Heu zur Verfügung sind.

TinaD
10.11.2011, 13:39
Selbst wenn da etwas giftiges dabei wäre, würden sie das sicherlich nicht fressen
Ich bezweifle, dass unsere domestizierten Kaninchen noch wissen, was giftig ist oder nicht. Vor einiger Zeit sind z.B. ein paar Kaninchen gestorben, weil ihnen versehentlich Eibe verfüttert wurde :sad1:

Was ich mich eher frage, ist, ob eventuelle Giftstoffe in den getrockneten Blättern überhaupt noch vorhanden sind?

Wuschel
10.11.2011, 13:44
Diese Kaninchen, die gestorben sind, weil sie Eibe gefressen haben, hatten wahrscheinlich außer Heu nichts anderes mehr zur Auswahl. Dann kann das natürlich schon passieren.
Ein abwechslungsreich ernährtes Kaninchen stürzt sich nicht auf Giftiges, sofern es noch was anderes zur Wahl hat.

Claudia
10.11.2011, 13:55
Tja - grundsätzlich würde ich auch glauben "wollen", dass sie die Blätter, die nicht gut sind, einfach drin lassen. Aber sicher bin ich mir nicht......

Aber ob das vielleicht mit trockenem Laub auch noch was anderes als mit frischen Blättern ist, wäre sehr hilfreich zu wissen :strick:

TinaD
10.11.2011, 13:55
@Wuschel
Da es recht kaninchenerfahrene Personen waren, bezweifle ich, dass da nur Heu und Eibe rumlagen :umarm:

Schau auch mal hier: Vertrauen in den Instinkt der Kaninchen (http://www.kaninchenschutzforum.de/showthread.php?t=60691), genug Fälle wo Kaninchen giftiges Zeug fressen (bzw. fressen würden), obwohl noch Futterauswahl vorhanden ist...

Wuschel
10.11.2011, 14:03
Ich mag jetzt ehrlichgesagt nicht diesen ganzen Thread lesen, ich kann nur das sagen, was ich seit über 20 Jahren für eine Erfahrung gemacht hat.
Bei mir wird auch Efeu angeknabbert, es wird sogar scharfer Hahnenfuß gefressen, denn ich sortiere nichts aus, was ich pflücke. Alle Kaninchen haben es überlebt, allerdings hatten sie immer genug andere Sachen zur Auswahl und nicht nur Heu, Karotte und 3 Salatsorten.
Das gehört bei mir aber auch nicht zu einer abwechslungsreichen Fütterung. Deshalb habe ich ja extra dazugeschrieben, dass sich ein abwechslungsreich ernährtes Kaninchen nicht auf Giftiges stürzt. Damit meine ich, wenn das Kaninchen einigermaßen naturnah ernährt wird mit Wiese, Ästen, Laub und viel sonstigem Zeug von draussen.

Wuschel
10.11.2011, 14:24
Dazu muss ich noch ergänzen:
Im Winter, wenn ich rationiert fütter Heu, etwas Gemüse, Strukturtrockenfutter, dann würde ich auf keinen Fall meinen Kaninchen ein Blatt Efeu anbieten, denn dann könnte es durchaus sein, dass sie es fressen würden.

Aber bei einer Kiste voll gemischtem Laub denke ich mir jetzt gar nichts, denn darin sind ja sicherlich genügend verschiedene Blätter, die sie statt einem ungesunden Blatt fressen können.
Mir fällt jetzt auch gar kein Laubbaum ein, von dem ein Kaninchen nichts fressen dürfte.

Alexandra K.
10.11.2011, 14:31
weil ihnen versehentlich Eibe verfüttert wurde
Da beziehst Du dich jetzt aber auf die Leckerlies in denen Eibe verarbeitet wurde oder ?
Das hat dann nichts mit Eibe pur zu tun. Die selektion klappt natürlich nur bei Naturprodukten.

Alexandra K.
10.11.2011, 14:32
Kaninchen ein Blatt Efeu anbieten, denn dann könnte es durchaus sein, dass sie es fressen würden.
Das wäre kein Problem, Efeu ist ein gutes Winterfutter.....
Ich biete Efeu ad libitum an.

Frasim
10.11.2011, 14:34
Davon ab, ein Blatt Efeu bringt auch kein Kaninchen um....große Kiste mit Laub füllen und sie haben sicher ihrer Spaß :umarm:

Eibe meiden, ansonsten gibt es wenig giftiges an Blättern.

Davon ab, von Eibe muss wirklich eine große Menge aufgenommen werden bevor es zu vergiftungserscheinungen kommt. Für Feldhasen gehört Eibe zum Nahrungsspektrum.

Wuschel
10.11.2011, 14:35
Das wäre kein Problem, Efeu ist ein gutes Winterfutter.....
Ich biete Efeu ad libitum an.

Da ich im Winter (eigentlich nur für 2-3 Monate) nicht ad lib füttere, auch nicht Blattgemüse, habe ich da meine Bedenken, mit Efeu, wenn es mehr als 1 Blatt ist.
Im Sommer habe ich da gar keine Bedenken.

Mottchen
10.11.2011, 14:41
ich kann jetzt nur von der erfahrung eine freundin erzählen die an die 20 kaninchen hält und die dort auch auslauf im garten haben, wo durchaus auch giftige pflanzen wachsen. sie sagte mir mal, dass die kaninchen sehr wohl noch entscheiden können was gut ist und was nicht, sie sagte, daß bei den giftigen dingen allerhöchstens mal ein kleiner nicht gleich totbringender probebiss gemacht wird und dann nicht mehr dran gegangen wird. allerdings sagte sie auch, dass es eben superwichtig ist, dass immer genügend anderes nichtgiftiges futter da sein müssen, damit die tiere überhaupt die chance haben zu selektieren. ich denk das ist der dreh und angelpunkt bei dem ganzen.
und dann noch danke an claudia, ich find das ne superidee und werd das auch machen:good:, denn hier fliegen auch ne menge blätter rum und das animiert bestimmt nicht nur zum fressen, sondern auch zum buddeln und spielen :) was meinen beiden faulsäcken mal ganz gut tut *g*

Schli
10.11.2011, 16:09
Diese Kaninchen, die gestorben sind, weil sie Eibe gefressen haben, hatten wahrscheinlich außer Heu nichts anderes mehr zur Auswahl. Dann kann das natürlich schon passieren.
Ein abwechslungsreich ernährtes Kaninchen stürzt sich nicht auf Giftiges, sofern es noch was anderes zur Wahl hat.

Bei mir hat ein Kaninchen Eibe gefressen, obwohl es ein reichliches Futterangebot gab. In enem Heubüschel war versehendtlich ein kleiner Eibenzweig mit eingebunden worden.



Davon ab, von Eibe muss wirklich eine große Menge aufgenommen werden bevor es zu vergiftungserscheinungen kommt. Für Feldhasen gehört Eibe zum Nahrungsspektrum.

Bereits drei Eibennadeln können beim Kaninchen zum Tod führen und hier war es auch so. Eibe geht sofort an Herz und vergiftet dann die anderen inneren Organe.

Und ich habe nach dem tragischen Unglück mit der Eibe, einem anderen Kaninchen bei mir einen Eibenzweig hingehalten.
Es hätte ihn angefressen.

Und im letzten Winter lag nach der Schneeschmelze ein totes Wildkaninchen unter einer Eibe in unserem Garten. (Die Eibe wurde mittlerweile vernichtet.)

Nindscha
10.11.2011, 16:59
Diese Kaninchen, die gestorben sind, weil sie Eibe gefressen haben, hatten wahrscheinlich außer Heu nichts anderes mehr zur Auswahl. Dann kann das natürlich schon passieren.
Ein abwechslungsreich ernährtes Kaninchen stürzt sich nicht auf Giftiges, sofern es noch was anderes zur Wahl hat.

Mein Kaninchen ist leider auch nach Genuss von Eibe gestorben... :sad1: Und es gab genug andere Sachen, die er hätte fressen können... :bc::bc::bc:

Nindscha
10.11.2011, 17:03
Davon ab, von Eibe muss wirklich eine große Menge aufgenommen werden bevor es zu vergiftungserscheinungen kommt. Für Feldhasen gehört Eibe zum Nahrungsspektrum.

Das glaube ich nicht. Emil hat nur dran geknabbert und eine Stunde später war er tot... :bc:

Claudia
10.11.2011, 17:12
OK, dass Eibe nichts in einem Laubhaufen in einer Kiste zu suchen hat - das ist für mich eigentlich unbestritten. Aber Eibe ist kein Laubbaum und fällt einem ja auf, wenn es da reingekommen ist.

Die Auswahl in einem Garten ist für mich auch einfach nicht mit einer Auswahl bei einem Innennin zu vergleichen.

Aber zurück zu unserer Laubkiste:
Wenn es eigentlich keinen Laubbaum gibt, der schlimme Folgen haben kann, wenn sich von ihm ein Blatt in den Laubhaufen verirrt, dann dürfte die Idee mit der Laubkiste ja umsetzbar sein?! *g*

stiefelchen
10.11.2011, 17:17
soweit ich weiß, ist kastanie etwas was man ihnen nicht unbedingt anbieten sollte. ich würde einfach die blätter nehmen, die du sicher kennst (buche, hasel, ahorn, apfel, erle, eiche(wenig), birke, linde) dann gehst du bestimmt keine gefahr ein.

zum efeu: meine haben auch freien gartenauslauf und haben sich letzten winter genüsslich von ilex und efeu ernährt, unbeschadet.

LG

polly
10.11.2011, 17:44
Efeu ist für Kaninchen auch nicht unbedingt giftig.
Eibe schon, aber die Eibengeschichte, die ich kenne, war wohl eine Verwechslung, bei der Eibe als Fichte verkauft wurde und dann auch in großer Menge angeboten wurde.
Bei Innenkaninchen wäre ich, was die Futterauswahl betrifft, auch etwas vorsichtiger, aber es handelt sich ja bei Deinen Nasen nicht um "Kinderzimmerkaninchen", die außer Trockenfutter und ab und Zu einer Möhre und einem Stück Apfel noch nie etwas Grünes gesehen haben.
Je mehr sie bereits in ihrem Leben zur Auswahl hatten, desto besser kennen sie sich damit aus, was sie fressen können, und was nicht.
Auf den Instinkt würde ich mich bei Kaninchen nicht ganz so verlassen, wie auf die Tatsache, dass sie neuem Futter immer sehr skeptisch gegenüberstehen und es häufig erst nach mehrmaligem Probieren in den persönlichen Speiseplan mit aufnehmen.
Haben sie bereits ähnliche Dinge und/oder verwandte Pflanzen gefressen, geht es meist schneller.
Klar, bei Eibe kann so ein Probebiss schon zuviel sein, aber meist halten Kaninchen eine Menge aus (verglichen mit derselben Menge unverträglicher Pflanzen pro kg Körpergewicht bei anderen Tieren).
Das tote Wildkaninchen unter der Eibe kann zwar an den Eibennadeln gestorben sein, aber die Tatsache, dass von einer Schneeschicht gesprochen wurde, zeigt doch, dass es wohl zu dem Zeitpunkt nicht wirklich viel Auswahl für ein Wildi gab.
Da hieß es vielleicht "Eibe oder gar nichts". Oder aber es war bereits krank und hat gezielt Eibe gefressen, um sich zu kurieren. Wacholder, Lorbeer, Thuja, all das sind Pflanzen, die im Sommer (glücklicherweise zumeist) ignoriert, im Winter aber des öfteren beknabbert werden, da (zumindest bei Wildis) die unregelmäßige und häufig angefrorene Kost zu gesundheitlichen Problemen führt. Nicht umsonst sterben viele Wildis im Winteran Infektionen des Magen-Darm-Traktes.

Im Sommer finden meine Nasen Blätter wie Ahorn, Eiche, Linde oder Erle völlig blöd, Walnuss oder Kastanie wird mit dem Puschel nicht angeschaut, aber sobald es Herbst wird, ist das Zeug plötzlich hochinteressant.
Dann zerren sie sich die Erlen und Pappelblätter ins Gehege und knurpsen auf den trockenen Walnussblättern herum, als gäbe es kein Morgen.
Sie haben auch Laubhaufen im Gehege und ich kann nicht jedes einzelne Blatt darin kontrollieren. Unter meinen Kirschbaum weht es z.B. auch die Blätter der Platane, Erle und einiger Büsche.
Sortieren kann ich da auch nur grob.
Wenn Du ein bisschen darauf achtest, was Du ihnen hinstellst, wird es sicher kein Problem geben.
Es handelt sich bei Dir ja um Laub, also gefallene Blätter der Laubbäume, und nicht um immergrüne Pflanzen oder Nadelgehölze.

Simone D.
10.11.2011, 23:14
Pflaume, Apfel, Buche, Haselnuss und Pappel klingen super, Claudia :umarm:

OT: Dass ein Probebiss an der Eibe oder bereits drei Nadeln davon zum Tod führen, passt nicht so ganz zu der letalen Dosis, die für Kaninchen normalerweise angegeben wird – strange:


Während für den Menschen ca. 50 - 100 g Nadeln als letale Dosis angegeben werden, sind es für das Pferd 0,2 bis 2 g Nadeln/kg Körpermasse und für das Kaninchen 20 g Nadeln/kg Körpermasse. Es wird angenommen, dass sich bei wiederholter Aufnahme die letale Dosis erhöht.

Das Bild mit dem Apfel auf der Seite, das die nötige Menge für ein 2kg-Kaninchen darstellt, finde ich schon krass: http://www.kaninchen-wuerden-wiese-kaufen.de/w_eibe.htm

Wobei ich kleinere Mengen ganz sicher nie ansatzweise ausprobieren werde :rw:

Fredpe
10.11.2011, 23:39
Sorry für OT: @Wuschel:
Warum fütterst Du im Winter rationiert? Und wieviel und welche Sorten? Oder sollte nur das Knollengemüse rationiert werden?
Ich habe nun schon häufiger gelesen, das manche im Winter rationiert füttern und verstehe nicht so ganz warum? Das verunsichert mich etwas.

polly
10.11.2011, 23:44
Simone, kannst Du mir sagen, wo Du die 20g/kg gefunden hast? Das ist schon ein arger Unterschied zu der Menge, von der ich bisher ausgegangen bin (weniger als 1g/kg)
Hier habe ich das nochmal bestätigt gefunden:
http://www.vetpharm.uzh.ch/perldocs/index_x.htm
Hier wird sogar von 0,7g/kg gesprochen.

wäre interessant, die Quellen zu vergleichen und dabei auch gleich mal ein paar andere Pflanzen abzugleichen, um zu sehen,ob es dort auch so starke Unterschiede gibt!

Simone D.
11.11.2011, 00:15
Das Zitat stammt aus dem obrigen Link. Ich bin mir relativ sicher, dass ich vor einiger Zeit über eine andere Quelle zum Thema Giftpflanzen Mal auf ein ähnliches Ergebnis gekommen bin. Glaub' ich zumindest, aber vielleicht bringt mein Siebhirn auch nur was durcheinander :rw:. Aber du hast Recht, der Unterschied ist echt gewaltig. Also entweder, eine der Angaben stimmt nicht, oder es gibt es bei der LD irgendwo einen enormen Unterschied bei der Art der Aufnahme (Oral, Injektion...) – denn das steht hier nirgends konkret dabei. Ich kuck' Mal, ob ich noch was dazu was finde. (Ganz unabhängig davon interessiert mich dein letzter Satz auch total :))

polly
11.11.2011, 00:38
Ja, das kann sein, dass die beiden Quellen von unterschiedlichen Arten der Aufnahme sprechen, wobei letztlich doch entscheidend sein dürfte, was in den Blutkreislauf gerät.
Oder aber es wird einmal von der Pflanze an sich und ein anderes Mal vom enthaltenen Giftstoff ausgegangen.

Wuschel
11.11.2011, 10:04
Sorry für OT: @Wuschel:
Warum fütterst Du im Winter rationiert? Und wieviel und welche Sorten? Oder sollte nur das Knollengemüse rationiert werden?
Ich habe nun schon häufiger gelesen, das manche im Winter rationiert füttern und verstehe nicht so ganz warum? Das verunsichert mich etwas.

Ich füttere sehr viel Wiese und versuche auch möglichst den ganzen Winter hindurch noch Wiese zu holen. Ausserdem können meine Kaninchen tagsüber im Garten selbst grasen. Wenn Schnee liegt, schaufle ich den zur Seite, sodass sie trotz Schnee Gras finden.
Weil das natürlich nicht ausreicht, muss ich im Winter zufüttern.
Das heißt, ich füttere Heu, ein Strukturtrockenfutter, Möhren, Lageräpfel, Grünkohl und Wirsing und das Gepflückte (ist auch oft gefroren) von draussen. Ausserdem gibt es Äste sooft wie möglich (3-4x pro Woche).
Heu wird dann natürlich in diesen paar Wochen vermehrt gefressen, auch das Strukturtrockenfutter.
Ich halte aus folgenden Gründen nicht viel davon, Gemüse im Winter oder überhaupt in übermäßiger Menge zu füttern:
1. ist es nicht die arttypische Nahrung für Kaninchen, was
2. auch einen guten Grund hat: Gemüse hat nur einen Bruchteil der Nährstoffe, die Kaninchen üblicherweise aus ihrer arttypischen Nahrung beziehen
3. es ist also eigentlich für Kaninchen (relativ) nutzlos, aber gut als Wasseraufnahmequelle geeignet

Ich fütter pro Kaninchen pro Tag 1-2 Karotten, 2-4 Blätter Grünkohl und 2-4 Blätter Wirsing. Hin und wieder gibt es auch noch was anderes, wenn in der Küche gerade was abfällt. So wie heute gibt es noch etwas Weisskohl und Brokkolie. Wiese wird aber immer bevorzugt gefressen und das Blattgemüse nur dann, wenn die Wiese aufgefressen ist und nichts anderes mehr da ist.
Das Strukturtrockenfutter füttere ich deshalb, weil es Defizite in dieser Zeit ausgleichen kann.

Nindscha
11.11.2011, 10:37
Pflaume, Apfel, Buche, Haselnuss und Pappel klingen super, Claudia :umarm:

OT: Dass ein Probebiss an der Eibe oder bereits drei Nadeln davon zum Tod führen, passt nicht so ganz zu der letalen Dosis, die für Kaninchen normalerweise angegeben wird – strange:



Das Bild mit dem Apfel auf der Seite, das die nötige Menge für ein 2kg-Kaninchen darstellt, finde ich schon krass: http://www.kaninchen-wuerden-wiese-kaufen.de/w_eibe.htm

Wobei ich kleinere Mengen ganz sicher nie ansatzweise ausprobieren werde :rw:

Ich kann nur meine persönlichen Erfahrungen nennen: Emil hat deutlich weniger Eibe gefressen als auf dem Bild und ist kurz danach gestorben. Vielleicht war das Zufall, ich glaube es aber nicht. Und ich werde mir nie verzeihen, dass ich ihm die Eibe gegeben habe - Verwechslung... :bc:

Wuschel
11.11.2011, 10:38
Ich muss nochwas ergänzen:
Da meine Kaninchen ja Zugang zur Wiese haben und ich im Winter auch Wiese soweit möglich pflücke, solange nicht meterhoch der Schnee liegt, sehe ich sehr deutlich, dass Blattgemüse eigentlich nicht gerne gefressen wird, denn es bleibt solange liegen, bis ich sie abends einsperre und die ganze gepflückte Wiese komplett aufgefressen ist. Erst dann wird auch das Blattgemüse gefressen, weil es halt doch besser schmeckt als Heu. Daraus erschließt sich für mich, dass es für die Kaninchen auch nur eine "Notnahrung" ist, genauso wie Heu. Dagegen mein Strukturfutter wird zwischendurch auch gefressen. So können sie die "karge" Ernährung im Winter etwas ausgleichen.

Fredpe
11.11.2011, 11:10
Danke Wuschel.*g*

Meine leben in Innenhaltung. Zur Zeit gibt es noch Wiese, die ich auch so lange wie möglich weiter pflücken werde.

Wuschel
11.11.2011, 11:16
Danke Wuschel.*g*

Meine leben in Innenhaltung. Zur Zeit gibt es noch Wiese, die ich auch so lange wie möglich weiter pflücken werde.

Das ist das beste, was du machen kannst und die paar Wochen, die es dann zu überbrücken gibt, kommen die Kaninchen schon aus mit (Blatt)gemüse.

Mich schauen die Leute jetzt schon immer ganz doof an, wenn ich da mit Regenschirm (gestern hatte es enormen Nieselregen), Korb, Schere, Handschuhen und Gummistiefeln auf einer gefrorenen Wiese herumsuche und mir den Ar.... abfriere und mich gefühlte 100x bücke, nur um noch ein Blatt Löwenzahn unter dem ganzen umgebogenen Gras zu finden.
Ich hole momentan noch: Gras, Löwenzahn, Spitzwegerich, Wicke, Labkraut, Sauerampfer, Schafgarbe, Wiesenbärenklau, Kohldistel.
Vom Garten Petersilie, Apfelbaum- und Kirschbaumblätter, zugekauft habe ich jetzt zum Anfüttern Grünkohl und Wirsing. Dazu gibt es pro Kaninchen 1 Karotte und 1 Stk. Apfel, Heu und Strukturtrockenfutter.

Frasim
11.11.2011, 11:28
Davon ab, von Eibe muss wirklich eine große Menge aufgenommen werden bevor es zu vergiftungserscheinungen kommt. Für Feldhasen gehört Eibe zum Nahrungsspektrum.


Das glaube ich nicht. Emil hat nur dran geknabbert und eine Stunde später war er tot... :bc:

"...wenn das Nahrungsangebot ansonsten sehr eingeschränkt ist, ebenso sind geschnittene Äste für Vergiftungen verantwortlich." Quelle: http://www.kaninchen-wuerden-wiese-kaufen.de/w_eibe.htm

Kannte diesen Vergleich noch nicht, trifft es aber genau.

Ich pflücke dem Hasen keine Eibe! Wenn die Eibe aber im Hasengehege steht und so riesig ist, das man sie nicht mehr umhauen kann, hätte ich sie auch stehen gelassen. Es finden sich immer wieder Eibe Nadeln in den Futterschalen der Tiere und die Rinde wird auch angeknabbert und ja die Hasen leben noch!

Das generelle Problem ist doch, das viele verlernen die Natur so zu nehmen wie sie ist.

Da werden Kränzchen gekauft und Zweigleins gebunden und was weiß ich nicht alles und aufwändig verschickt. Kommen womöglich schon völlig vertrocknet beim Empfänger an. Wenn ich meinen Tieren 5 Grashalme vorhalten würde, die würden sie auch fressen. Egal was das ist. Ähnliches Verhalten ist auch bei den Leckerlies. Schmeiße ich 20 verschieden rein, dann wird selektiert. Nehme ich nur eine Sorte, dann wird sich drum geprügelt.

Die ursprüngliche Frage galt hier nach dem Laub! Und nein, es wird sich nix groß schädliches finden wenn man mal 5 Hände Laub zusammen klaubt und in einer Kiste anbietet und wenn da 3 Nadeln Eibe drin verschwinden, wird auch das nicht das Todesurteil sein.

:good:

Maike B
11.11.2011, 11:54
Wir haben im Garten Laub von einer Buchenhecke, von Wein und von Blauregen... Blauregen ist ja giftig aber wie sieht es mit dem Laub aus? Ich würde meinen auch gerne mal eine Handvoll geben aber ich traue mich wegen der Blauregenblätter nicht und das auseinanderzupflücken ist schwierig...

Nindscha
11.11.2011, 13:29
Die ursprüngliche Frage galt hier nach dem Laub! Und nein, es wird sich nix groß schädliches finden wenn man mal 5 Hände Laub zusammen klaubt und in einer Kiste anbietet und wenn da 3 Nadeln Eibe drin verschwinden, wird auch das nicht das Todesurteil sein.

:good:

Ich würde auch Laub geben, sofern ich die Sorten kenne. Aber wenn man ein Tier auf diese Art und Weise verloren hat, dann ist man halt etwas empfindlicher und neigt dazu, andere zu warnen...

Schli
11.11.2011, 14:33
Ich würde auch Laub geben, sofern ich die Sorten kenne. Aber wenn man ein Tier auf diese Art und Weise verloren hat, dann ist man halt etwas empfindlicher und neigt dazu, andere zu warnen...

Ja, so ist es wohl. Und es starben einige Tiere an Eibe.
Im Pathologischen Bericht für Felix steht:
"Lt. Literatur gelten 0,7g Eibennadeln als letal für das Kaninchen."

Aber damit ist jetzt auch gut mit Eibe. Einige Eibennadeln im Laubhaufen sind sicher kein Todesurteil für das Kaninchen.

Simone D.
13.11.2011, 03:05
@polly: Ich habe verschiedene Literaturangaben gesammelt und werde daraus irgendwie nicht schlau :girl_sigh:.

Das Lehrbuch der Toxikologie für Tierärzte gibt beispielsweise oral 22 mg und intravenös 5 mg (Taxin) pro kg Körpergewicht an, andere Quellen legen sich auf (d)einen winzigen Bruchteil davon fest. Wenn man Erfahrungswerte vergleicht, ergibt sich ein ähnliches Bild. Ich finde gerade für mich absolut keine logische Erklärung, wie das zusammenpassen kann. Im Zweifelsfalle schenke ich hier jetzt Mal lieber dem niedrigsten Wert Glauben :rw:

Falls sich doch noch Erkenntnisse auftun, würde ich dir einfach per PN Bescheid geben und den Thread hier nicht weiter vollspammen :rw: :umarm:

Getorix
13.11.2011, 18:42
Hallo,

den Kaninchen einfach Laub mach ich auch so. Ich schau zwar schon, was drin ist, aber nicht auf das letzte Blatt. Aber da ja die meisten einheimischen Bäume sogar gutes Kaninchenfutter sind, ist es das entsprechende Laub auch. (wenn ihr viel exotische Gewächse habt, über deren giftigigkeit du nichts weisst, würd ich vielleicht schauen, welche Blätter du gibst). Aber bei einem üblichen Laubmix mir einheimischem Laub, wüsst ich jetzt nicht, was daran gefährlich sein könnte.




OT: Dass ein Probebiss an der Eibe oder bereits drei Nadeln davon zum Tod führen, passt nicht so ganz zu der letalen Dosis, die für Kaninchen normalerweise angegeben wird – strange:

verschiedene LD50-Angaben sind komisch, aber dass eine Pflanze, mit einer LD50 Angabe von 20 g schon vereinzelte Nadeln tödlich sein können, kann problemlos sein.

Das liegt daran, dass der LD50 Wert ein Wert ist, der einzig und allein aussagt, bei welcher Dosis 50 % aller (Versuchs-)tiere gestorben sind und 50 % die Dosis noch überleben. Die Minimaldosis für eine Vergiftung kann um Grössenordnungen darunter liegen.
Ich müss mal meine Gynasiumunterlagen dazu heraussuchen, da hab ich was dazu drin.

Aber bis ich soweit bin, gibt es einfach mal eine Paintskizze zur Illustration: (Beachten: die x-Achse ist logarithmisch)
http://www.abload.de/img/copyofdosiswirkung4xh7.png

Bei vielen Giften sieht die Kurve so aus, wie die orange, d.h. die meisten Tiere sterben bei ähnlichen Dosen. Aber es gibt eben auch die blauen Fälle, bei denen manche Individuen schon bei Giftdosen, die sehr viel kleiner sind als die LD50 versterben und andere Tiere (hier eingezeichnet: 10 %) eine 100 mal grössere Dosis überleben, weil bei dem Gift die individuellen Unterschiede so gross sind.


Was man auch nicht vergessen darf, ist die grosse Streuung der Taxinmenge in Eiben, je nach Jahreszeit, Wuchsort, Erbanlagen- und Umfeld der Pflane schwankt auch die Taxinmenge stark.

Es kann also schlicht sein, dass die unterschiedliche Werte einfach dadurch zu Stande kam, das mit verschiedenen Tieren und verschiedenen Eiben Tests gemacht wurden und die individuelle Streuung sehr gross ist.

Liebe Grüsse
Lina