Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kaninchen verträgt kein Grünfutter - Hat jemand Erfahrungen??
starbell
04.09.2011, 00:53
Ich habe hier eine Kaninchendame, die immer wieder Durchfall hat. Vorbesitzerin sagte es käme von 2-3 Sachen, die sie nicht verträgt bzw. nur in Maßen verträgt. Bei mir hatte sie das weiterhin obwohl ich alle gefährlichen Sachen weggelassen hab.
Kotprobe war einwandfrei.
Laut TA ist sie eins der wenigen Tiere, die nur Heu fressen dürfen.
Wenn ich mich daran halte hat sie auch keinen Durchfall ABER sie ist sehr gierig und inhaliert alles was sie findet. Das Problem ist das sie ihrem Partner alles weg fressen würde, ich müßte sie zum Fressen trennen aber das ist nicht machbar da Nins ja nicht alles auf einmal essen sondern auch mal was einige Zeit liegen lassen um dann später dran knabbern zu können.
Würde bedeuten das sie alleine leben muß. Das will ich aber auf keinen Fall.
Ich frage mich immer noch ob man nicht noch was tun kann um ihre Verdauung etwas zu desensibilisieren.
Hat jemand von euch Erfahrungen mit sowas?
Hallo!
Ich habe hier eine Kaninchendame, die immer wieder Durchfall hat. Vorbesitzerin sagte es käme von 2-3 Sachen, die sie nicht verträgt bzw. nur in Maßen verträgt. Bei mir hatte sie das weiterhin obwohl ich alle gefährlichen Sachen weggelassen hab.
Was meinst du genau mit gefährlichen Sachen? Kann mir darunter im Moment nichts vorstellen.
Hast du mal beobachten können, ob es bei bestimmten Gemüsesorten gehäuft auftritt?
Ich habe ein Ninchen, das verträgt Paprika nur, wenn man sie schält.
Ich habe mir einen Futterplan aufgestellt und geschaut, wann sie Durchfall bekommt und nach Ausschlussverfahren, war es die Paprika.
Meine TÄ meinte dann, ich soll sie schälen, dann sind sie verträglicher und tatsächlich, keinen Durchfall mehr :)
Kotprobe war einwandfrei.
War es eine große Kotprobe ( bakteriologisch, mykologisch und parasitologisch)?
Die Probe muss dazu in bestimmte Laboratorien eingeschickt werden und das Ergebnis dauert 7-10 Tage.
Laut TA ist sie eins der wenigen Tiere, die nur Heu fressen dürfen.
Mit welcher Begründung?
Wenn er das sagt, dann muss er ja wissen, was es hat :rw: Tierärzte raten leider immernoch zu oft zu irgendwelchen Heudiäten. Ich habe sogar schon gelesen, dass einige bei Behandlungen gegen Kokzidien ect zu einer Heudiät raten....
Wenn ich mich daran halte hat sie auch keinen Durchfall ABER sie ist sehr gierig und inhaliert alles was sie findet.
Dann scheint sie sehr großen Hunger zu haben.
Würde bedeuten das sie alleine leben muß. Das will ich aber auf keinen Fall.
Ich denke, da gibt es eine andere Lösung.
Ich würde nochmal eine große Kotprobe abgeben.
Ist diese erneut negativ ( bei einer großen Kotprobe bitte eine Sammelprobe über 3 Tage abgeben und eine frische Kotprobe, die du kurz vor der Abgabe einsammelst. Das Labor braucht die frische Kotprobe für die bakteriologische Untersuchung und die gesammelte für Parasiten, die zyklisch ausgeschieden werden.) würde ich etwas für den Darmaufbau geben.
Nach Rücksprache mit dem TA kommen vielleicht auch Darmaufbauprodukte wie Fibreplex, BeneBac in Frage.
Bei Heel kann man sich wunderbar beraten lassen, was man dem Tier für eine gesunde Darmflora unterstützend geben kann.
Desweiteren würde ich anfangs leicht verträgliche Gemüsesorten, wie Fenchel geben, dazu frische Kräuter wie Dill, Basilikum oder auch Möhrenkraut.
Wie genau hat die Vorbesitzerin das Kaninchen gefüttert? Was bekam es bei ihr?
LG
Christina Ha.
04.09.2011, 01:30
Was ist denn für eine Kotprobe gemacht worden?
Ist eine Sammelprobe gemacht worden?
Ist sie langsam ans Futter gewöhnt worden? Weißt du welches auszuschliessen ist (bei welchem sie empfindlich reagiert)?
Ich denke sie nur Heu fressen zu lassen ist auch nicht der richtige Weg. Denn das würde zu einer Mangelernährung führen. Das sie dann so gierig frißt ist auch klar, dass kann Magen-Darm-Geschichten noch begünstigen
Christina Ha.
04.09.2011, 01:32
Noch eine zusätzliche Frage, bist du bei einem Kaninchenerfahrenen Tierarzt? Denn da gibt es leider auch immernoch Wissenslücken und manche geben nicht gerne zu, dass sie nicht recht weiter wissen.
Ich hatte ein ähnliches Problem mit Toffie.
Er hatte immer wieder Durchfall, große Kotprobe ergab kein Ergebnis, Futterplan lies keine Regelmäßigkeiten erkennen, was er verträgt und wann nicht.
Nach einer Futterumstellung von Rationiert auf Ad Libitum mit viel Wiese und Kräutern war das Problem erledigt. Nun ist er zwei Jahre lang Durchfallfrei.
Was hat sie denn zu fressen bekommen, bevor du sie bekommen hast oder bevor du umgestellt hast auf Frischfutter? Hat sie Trockenfutter bekommen? Über einen längeren Zeitraum?
Das kann den Magen-Darm-Trakt so arg geschädigt haben, dass es daher kommt.
starbell
04.09.2011, 13:18
Sie bekam kein Trockenfutter.
Sie bekam Frischfutter. Angeblich waren es größere Mengen Birne, und wasserhaltige Gemüse, die das ausgelöst haben.
Ich habe all das weggelassen, kein Ergebnis.
Die KOtprobe war eine Sammelprobe über drei Tage, es wurde auf alles getestet: Pilze, Hefen, Kokzidien usw. Die Tierärztin ist selbst Kaninchenhalterin.
Mir wurde gesagt das eine Heufütterung nicht einseitig und gefährlich ist. Wenn man bedenkt das es auch andere Tiere gibt (Pferde) die grundsätzlich nur von Heu leben können und die genauso empfindliche Verdauungstrakte haben wie Nins dann kann ich das auch nachvollziehen. Man muß halt gutes Heu haben, das noch genug Nährstoffe beinhaltet. Da muß man halt drauf achten woher das Heu kommt. Das weiß ich. Die Wiesen kenn ich alle. Mein Pferd bekommt das gleiche Heu.
Diese Futtergier hatte sie vorher auch schon, sie war viel zu dick als ich sie bekam. Die ExBesitzerin hat die Tierliebe etwas falsch verstanden und ihr alles gegeben. Auch dort war schon das Problem das sie alles gefuttert hat was sie finden konnte, fraß auch das Futter der anderen NIns noch auf. Und dann war es zu viel des Guten und der Durchfall kam wieder.
Ich werde nochmal eine Sammelprobe nehmen und einschicken lassen. Ich denke auch das ihr Magen-Darmtrakt einfach total geschädigt ist.
Bisher konnte ich noch nicht eine Gemüsesorte heraus finden, die besonders unverträglich ist. Mal verträgt sie alles und dann wieder nicht.
Aber wenn sie nur Heu kriegt hat sie keinen Durchfall.
Ich füttere derzeit noch getrocknete Kräuter um ihr einfach noch mehr füttern zu können da sie ihr Heu zwar frisst aber nur weil sie muß.
Nährstoffreiches Heu...wenn du da eins findest sag mir bitte bescheid.
Allein durch den Prozess der Trocknung gehen mindestens 50% der Nährstoffe verloren. Und das sind 50% der Nährstoffe die dem Kaninchen dann mindestens fehlen, zu einer ausgewogenen Ernährung.
Schlicht aus dem Grund: Wildkaninchen fressen die Wiese, Kaninchen haben in etwa den selben Bedarf an Nährstoffen.
Zudem kommt es schnell zu einem Wassermangel, bei reiner Heufütterung. Ganz davon ab, dass die Lebensqualität eines Kaninchens, wenn es nur Heu bekommt, auch gewaltig in den Keller geht. :(
Hefen, Kokzidien und Pilze ist keine große Kotprobe. Sondern eine parasitologische. Bakteriell ist hier nicht mit abgedeckt.
Hefen, Kokzidien und Pilze ist keine große Kotprobe. Sondern eine parasitologische. Bakteriell ist hier nicht mit abgedeckt.
kommt auf den ta bzw das labor an!
bei manchen "kleinen kotproben" wird wirklich nur auf parasiten
(kokzidien,würmer) getestet.
alles andere ist dann in der "grossen kotprobe" enthalten.
Honey038
04.09.2011, 21:11
ich hab hier eine sitzen, die verträgt auch kein Grün und Frischfutter, darauf reagiert sie mit extremen Aufgasungen.
vor ca. 4 jahren fing es an, seit ca. 3 Jahren füttere ich nur Heut, Kräuter getrocknet und dosiert ein wenig frisch und Möhre. Seitdem haben wir die Aufgasungen (die sonst im fast 2 Wochentakt auftraten) auf max. 1x im Jahr reduziert...
Es ist alles abgeklärt, Kerngesund, kein Ec, nichts im Kot zu finden, und wir haben nach jeder Aufgasung eine Kotuntersuchung gemacht, irgendwann hätte was dabei sein müssen.
Sie und ihr Partner kommen mit der Ernährung super zurecht, sind beide rund, glänzende Augen und glänzendes Fell.
Es ist nie ganz rausgekommen, auf genau was sie reagiert hat. Aber ich denke jeder kann auch verstehen das ich es nie wieder ausprobiert habe, denn es kann auch nicht wirklich rausgefunden werden. Denn es kann eine einzelne Obst oder Gemüsesorte gewesen sein, eine Kombination aus mehreren Sorten oder oder oder...
Futtertagebuch hatte ich mal geführt, man konnte darunter aber auch nichts ableiten..
Leider...
Rabea G.
04.09.2011, 21:20
Mir wurde gesagt das eine Heufütterung nicht einseitig und gefährlich ist. Wenn man bedenkt das es auch andere Tiere gibt (Pferde) die grundsätzlich nur von Heu leben können und die genauso empfindliche Verdauungstrakte haben wie Nins dann kann ich das auch nachvollziehen. Man muß halt gutes Heu haben, das noch genug Nährstoffe beinhaltet. Da muß man halt drauf achten woher das Heu kommt. Das weiß ich. Die Wiesen kenn ich alle. Mein Pferd bekommt das gleiche Heu.
Das ist Unsinn! Heu hat nahezu keinerlei Nährstoffe mehr, egal, welches du kaufst - eben wegen der Trocknung.
Mit einer dauerhaft trockenen Ernährung förderst du zudem noch die Entstehung von Blasengrieß und Blasensteinen, da das Wasser fehlt um überschüssiges Kalzium auszuscheiden.
Pferde und Kaninchen sind Verdauungstechnisch auch nicht wirklich zu vergleichen.
stiefelchen
04.09.2011, 23:10
hast du es mal mit frischer wiese/ ästen mit blättern probiert? bekommt sie davon auch durchfall?
LG
starbell
04.09.2011, 23:29
Das ist Unsinn! Heu hat nahezu keinerlei Nährstoffe mehr, egal, welches du kaufst - eben wegen der Trocknung.
Mit einer dauerhaft trockenen Ernährung förderst du zudem noch die Entstehung von Blasengrieß und Blasensteinen, da das Wasser fehlt um überschüssiges Kalzium auszuscheiden.
Pferde und Kaninchen sind Verdauungstechnisch auch nicht wirklich zu vergleichen.
Nein, DAS ist Unsinn. Wir haben dieses Heu sogar testen lassen und eine Auswertung machen lassen damit wir wissen wie Nährstoffhaltig es ist und ob wir etwas zu füttern müssen. Du findest in jedem guten Heu das auf einem halbwegs guten Boden gewachsen ist Vitamine und Mineralstoffe. Nicht mehr so wie vor einigen Jahren, das wird schon immer weniger. Aber es stimmt nicht das Heu gar nix mehr zu bieten hat weil alles beim Trocknen verschwindet.
Aber ich sagte ja auch nicht das ich nur noch Heu füttern darf sondern es gibt immer noch Kräuter und ab und zu ein Stückchen Frischfutter. Aber sobald das zu viel ist ist der Durchfall wieder da. Und das möchte ich ihr ersparen.
starbell
04.09.2011, 23:30
hast du es mal mit frischer wiese/ ästen mit blättern probiert? bekommt sie davon auch durchfall?
LG
Äste interessieren sie nicht so aber Wiese habe ich noch nicht probiert.
Hallo,
vielleicht kennst Du diesen Thread schon:
http://www.kaninchenschutzforum.de/showthread.php?t=58971
Wenn Du ihn in Ruhe liest, wirst Du verstehen, warum es keinen Sinn macht, Kaninchen ausschließlich mit Heu und getrockneten Dingen zu ernähren.
Besonders #5 dürfte für Dich interessant sein.
Alexandra K.
05.09.2011, 15:22
Heu enthält wesentlich weniger Nährstoffe als Wiese, das ist eine belegte Tatsache und eigentlich ja auch logisch.....
http://www.kaninchen-wuerden-wiese-kaufen.de/kaninatur_1000.htm
Meine Häsin Sunny hatte die gleichen Probleme. Ich hab´ sie vor drei Jahren aus einer Tierhandlung gekauft. Sie war von Anfang an krank. Würmer, Hefen, Kokis die ganze Palette. Auch hatte sie massiven Durchfall, richtig flüssig. Nachdem sie gegen die Parasiten u. Hefen behandelt worden war, besserte sich ihr Zustand nur kurz.
Sie reagierte immer wieder auf Frischfutter, egal welches mit flüssigem Kot. Noch nicht mal eine Möhre konnte ich ihr geben, von anderen Dingen ganz zu schweigen.
Ich denke, ihr Darm war schon sehr geschädigt. Wird bei deinem Tier vielleicht auch so sein.
Bei Sunny hat eine Kur mit Fibreplex endlich geholfen. Seit letztem Jahr kann sie alles an Grünzeug futtern, Durchfall hat sie keinen mehr gehabt.
Carmen S.
06.09.2011, 09:58
Ich habe auch so ein ´"Problemnin". Cosinus hat immer schon mal Darmproblme gehabt. Seit letzten Jahr Oktober - da hatte er Bandwurmeier - reagiert er auf verschiedene Frischfutterarten mit dünnflüssigem Kot. Ich habe schon verschiedenes ausprobiert, um den Darm zu sanieren, Fibreplex aber noch nicht, weil ich es nicht kenne.
@Leni: Über welchen Zeitraum hast Du das Fibreplex gegeben, bis sich ein Erfolg zeigte? Und wie oft am Tag und wieviel davon? Hast Du gleichzeitig Frischfutter gegeben?
Wäre über eine Antwort sehr dankbar. Cosinus ist im Moment mit dem Grünzeugs sehr eingeschränk und das tut mir furchtbar leid. Denn er liebt z.B. Möhrengrün. Aber ein Stengel und das wars.
Alexandra K.
06.09.2011, 10:40
Ich würde solche Darmsanierungen eher auf pflanzliche Art machen.
Wenn ich mir die Inhaltsstoffe von dem Fibreplex ansehe frage ich mich was daran den Darm sanieren soll, das Sojaöl oder der Zucker in Form von Fructooligosaccharide ?? Oder das künstliche Karottenaroma ?
http://www.fuetternundfit.de/Heimtiere/Nager/Fibreplex.html?gclid=CNne3YKbiKsCFcQXzQodQE8fzQ
Wenn man keine Lust hat frische Kräuter, Samen etc. zu verwenden kann man noch das hier nehmen:
http://www.fuetternundfit.de/Nutztiere/Jungtier-Aufzucht/ColoSan.html?listtype=search&searchparam=colosan&listtype=search&searchparam=colosan
oder ansonsten halte ich das hier für hochwertiger als Fibreplex:
http://www.fuetternundfit.de/Heimtiere/Nager/Genesung-Rekonvaleszenz/RodiCare-Bac-20x1g.html?listtype=search&searchparam=RodiCare%20Bac%2020x1g&listtype=search&searchparam=RodiCare%20Bac%2020x1g
Simone D.
06.09.2011, 15:52
Mir wurde gesagt das eine Heufütterung nicht einseitig und gefährlich ist.
Von der Diskussion mit den Nährstoffen jetzt Mal ganz abgesehen, spielt der Trennungsmechanismus am Blinddarm hier eine sehr entscheidende Rolle. Der Verdauungstrakt der Tiere ist darauf spezialisiert, große Mengen an frischem Grün aufzunehmen – aber nicht große Mengen an groben Stängeln. Dies führt auf Dauer zu einer Unterversorgung im Blinddarm, also zu einem Ungleichgewicht im Darm. Dies wiederum führt dann dazu, dass der ph-Wert im Darm sich verändert, was die Ausbreitung von Krankheitserregern fördert. Hier anhand des umgekehrten Falles näher erklärt:
Hi,
Kaninchen haben eine ganz besondere Art, Futter im Darm zu trennen. Je nach Struktur wird aufgenommene Nahrung entweder in den Blinddarm geschleust, oder nicht – die einzelnen Nahrungsbestandteile gehen also verschiedene Wege. Das klingt jetzt vielleicht auf Anhieb nicht wirklich spannend :rollin:, aber dieser eine Fakt ist für die gesamte Verdauung sehr wichtig. Und wer den Trennmechanismus versteht, kann sich selbst viele Verdauungsprobleme, wie z.B. so manche Blinddarmaufgasung erklären.
Wandert die Nahrung am Blinddarm vorbei, passiert Folgendes: Während kleine Partikel in den Blinddarm "geschubst" und dort weiterverarbeitet werden, werden die gröberen, also die "schwer zu knackenden" Bestandteile, schnell daran vorbeigeschleust. Die Nahrung wird somit getrennt in "grobe" und feine Partikel. Dieser Sortiermechanismus ist für das Kaninchen wichtig, um möglichst effizient Nährstoffe zu gewinnen.
Wenn nun Futter mit zu vielen klein gemahlenen Bestandteilen aufgenommen wird, wandern diese kleinen Teilchen fast komplett in den Blinddarm und im selben Moment zu wenig "Grobes" daran vorbei. Das führt zu einem Ungleichgewicht im Darm. Während der Blinddarm sozusagen "vollmüllt" und sich die Bakterien dort lustig vermehren (genügend Nahrung ist ja jetzt dafür da), fehlt es nun an anderer Stelle gleichzeitig an Grobem (und an Flüssigkeit), das die Verdauung in Schwung hält. Da "trockene Krümel" sehr schnell sättigen, sinkt zudem die Nahrungsaufnahme. Die Summe dieser Gegebenheiten kann zu Aufgasungen und Darmentzündungen führen.
Das macht u.a. das Wort „Struktur“ in der Kaninchenernährung so unglaublich wichtig. Denn völlig gleich, aus was für noch so gesunden Zutaten Pellets, Cobs, Taler, „Wichte“, Futterblöcke, Leckerlies usw. einst einmal hergestellt wurden – ändert sich durch Weiterverarbeitungsprozesse (wie Zerbröseln, Zerkleinern, Pulverisieren, Erhitzen, Pressen...) die Struktur, werden auch gesunde Zutaten schnell zu "Gift für den Darm". Nicht immer macht sich die Aufnahme von zuviel „Krümeligem“ direkt bemerkbar, wie beispielsweise durch eine Darmlähmung. Langfristig können auch Langzeitschäden wie Erkrankungen der Magen- und Darmschleimhaut, Darmentzündungen, Darmvergiftungen sowie die Ausbreitung von Hefen und Parasiten die Folge sein.
*Frische Nahrung enthält strukturierte Rohfaser mit leicht verdaulichen Bestandteilen (Hemizellulosen, Pektine), die bereits im Heu durch die Trocknung verloren gehen
Lilli&Paulchen
06.09.2011, 18:52
Hallo starbell,
ich kann das Problem mit der Gier gut verstehen, denn da habe ich auch so eine, die mir glatt das Schälchen runterreißt wenn es um SBK geht und wie eine wilde jedes Körnchen sucht. SBK's gibts jetzt einfach nicht mehr. Man meint es immer gut und gibt viel abwechslungsreiches auch im Geschmack - aber genau das führt zu "Süchten". Wenn ich scharf esse, habe ich auch Lust auf Süßes und umgekehrt. Dann kommt der Faktor der schnell verwertbaren und konzentrierten Nährstoffe, die ebenfalls die große Gier erzeugen - ein reiner Gewohnheitsmechanismus, der sich z.T. sehr schnell einstellt.
Du machst gar nichts falsch, wenn Du auf Deinen TA hörst und zu einer "diätischen Ernährung" übergehst. Lass Dich von dem ganzen "Halb-Wissen" nicht verunsichern - die Ergebnisse, die zahlreich nachgelesen und wissenschaftlich erklärbar sind (sofern man denn mal wirklich tiefer forscht) sprechen für sich.
Denn wenn auch die Informationen von Simone hier gut aufbereitet sind, und einem so manches logisch und erklärbar erscheint - es stimmt bei weitem nicht alles. (Sorry Simone - ist nicht böse gemeint.) Auf die Probleme der Erklärbarkeiten und "richtigen Forschung" will ich hier jetzt nicht näher eingehen.
Mir kam schon oft der Gedanke, dass das Thema des "Nährstoffgehaltes" viel zu hoch geschaukelt wird. Mach Dir also erstmal keine Sorgen, wegen evtl. Nährstoffmangel. Auch muss und sollst Du ja nicht nur Heu füttern - auch wenn das zu einer schnellen Lösung führt.
Um aber Dein Problem zu lösen, würde ich Dir raten Dich mehr mit dem Thema "diätische Kaninchenernährung" zu beschäftigen - bzw. Dich über das Thema benötigte Nährstoffe zu informieren, und dann stellst Du einfach alle Tiere entsprechend um. Dann brauchst du auch nicht zu separieren.
Mehr würde an dieser Stelle dazu, hier wohl den Rahmen sprengen. Aber ich kann Dir versichern, dass ich mich nicht nur eingehend mit dem Thema befasse, sondern auch schon von mehr als 4 verschiedenen TÄ immer das gleiche - und völlig unabhängig gehört habe. Mein Innerstes sagte mir dass etwas an der Frischfütterung nicht stimmt. Die Aussagen der TÄ (ohne dass ich irgendwas angesprochen habe) ließen mich dann nochmal fragen ob die denn alle nur "Sch..." im Studium lernen - wenn man das mal mit den Aussagen und den absoluten Überzeugungen im Forum vergleicht. Zwar sind auch TÄ nicht immer richtig und eingehend mit diversen Themen befasst, so dass es auch da verschiedene Meinungen gibt - aber dahingehend ist man sich so ziemlich einig.
Diätische Ernährung hat übrigens im Tierbereich nichts mit "abnehmen" zu tun (auch nichts mit einer energiearmen Ernährung), sondern bezieht sich auf eine Fütterung die sich genau auf Physionomie und den "tatsächlichen" Bedarf an Nährstoffen - unter Einbeziehung der besonderen Verarbeitungsweise im Magen/Darm und deren Nutzbarkeit bezieht. Also insbesondere auch der Förderung und Erhaltung des "normalen" Milieus für die optimale Darmverarbeitung. Und wer nicht die Möglichkeit hat ständig sehr viel und sehr gemischte Wiese a.l. zu füttern, kann mit der häufig empfohlenen Frischfütterung genau den Beitrag leisten, der gar nicht erwünscht ist.
LG
Silke
kein Ec
Darf ich fragen, wie ihr das ausgeschlossen haben wollt?
Wir wissen ja, dass eine Titerbestimmung nicht aussagekräftig ist und daher würde mich eure Vorgehensweise interessieren.
@ Lill&Paulchen
ich finde es wirklich toll, dass du in den 4 Monaten, die du nun Kaninchen hältst, schon so viel gelesen hast und mit so vielen Tierärzten telefoniert hast.
Dennoch würde ich mir auch dann nicht anmaßen andere nur des "Halbwissens" zu bezichtigen und selbst aber letztlich auch nur eine Meinung abzugeben. Evtl. kannst du die Quellen ja hier angeben, aus denen diese Erkenntnisse stammen?
In welchem Zusammenhang kam es denn eigentlich zu diesen Gesprächen mit den Tierärzten?
Simone D.
06.09.2011, 20:56
Du machst gar nichts falsch, wenn Du auf Deinen TA hörst und zu einer "diätischen Ernährung" übergehst. Lass Dich von dem ganzen "Halb-Wissen" nicht verunsichern - die Ergebnisse, die zahlreich nachgelesen und wissenschaftlich erklärbar sind (sofern man denn mal wirklich tiefer forscht) sprechen für sich.
Denn wenn auch die Informationen von Simone hier gut aufbereitet sind, und einem so manches logisch und erklärbar erscheint - es stimmt bei weitem nicht alles. (Sorry Simone - ist nicht böse gemeint.) Auf die Probleme der Erklärbarkeiten und "richtigen Forschung" will ich hier jetzt nicht näher eingehen.
In welchen Punkten stimmen meine Aussagen denn deiner Meinung nach nicht? Ich bitte dich darum, das mit den von dir erwähnten wissenschaftlichen Quellen näher zu erläutern – sehr gerne auch in einem eigenen Thread, falls das hier den Rahmen sprengt.
M.E. verhält es sich so, dass viele gängige Quellen zu falschen Schlussfolgerungen verleiten, wenn man sie für sich betrachtet. Dazu kommt, dass in TA-Kreisen sehr gängige Quellen einer bestimmten Autorin teilweise stark fehlerhaft sind. Insbesondere bei dem von dir angesprochenen Thema – da wird schon falsch aus dem Englischen übersetzt. Sollte ich mich jedoch irren, wäre es nur nachteilig, wenn ich mich nicht weiterbilde. Daher bitte ich dich um eine Ausführung.
Ergänzung: Bitte den grinsenden Smilie in meinem oberen Beitrag ignorieren. ich weiß auch nicht wie der immer wieder oben drüber kommt.
Sarah G.
06.09.2011, 21:21
Hab ihn rausgenommen - musst unter dem Textfeld für Deinen Post den Radio Button "Kein Symbol" auswählen :umarm:
stiefelchen
06.09.2011, 21:40
äh, ich hab das gefühl, meine anregung ist völlig untergegangen: hast du es mal mit frischer wiese probiert? kommst du an artenreiche wiese?
ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ein kaninchen bei wirklich konsequent artgerechter fütterung (vom menschen leistbar, daher die begrenzte anzahl, soll eine mindestzahl sein), das heißt also zwischen 4-7 sorten gräsern und 10-15 sorten kräutern und 3-6 sorten ästen/blättern täglich, dazu einige samen, beeren, wurzeln (nicht möhren!) nicht auf dauer eine gesunde verdauung bekommt....
und noch wächst ja genug wiese - probier es doch mal aus.
alles gute!
LG
Ich habe auch so ein ´"Problemnin". Cosinus hat immer schon mal Darmproblme gehabt. Seit letzten Jahr Oktober - da hatte er Bandwurmeier - reagiert er auf verschiedene Frischfutterarten mit dünnflüssigem Kot. Ich habe schon verschiedenes ausprobiert, um den Darm zu sanieren, Fibreplex aber noch nicht, weil ich es nicht kenne.
@Leni: Über welchen Zeitraum hast Du das Fibreplex gegeben, bis sich ein Erfolg zeigte? Und wie oft am Tag und wieviel davon? Hast Du gleichzeitig Frischfutter gegeben?
Wäre über eine Antwort sehr dankbar. Cosinus ist im Moment mit dem Grünzeugs sehr eingeschränk und das tut mir furchtbar leid. Denn er liebt z.B. Möhrengrün. Aber ein Stengel und das wars.
@ Carmen, Du hast PN *g*
Lilli&Paulchen
07.09.2011, 16:36
Das mit dem Halbwissen bezieht sich auf jede komprimierte Informationsquelle - ein Grund warum ein Studium so viele Eckthemen einschließt und nur in seiner Gesamtheit ein Verständnis erreicht.
Wer will denn als "Laie" den Anspruch erheben, mit einigen Texten ein umfangreiches Wissen a) wiederzugeben und b) durch einlesen und Wiedergabe es einem Experten gleich zu machen?
Wenn man das macht, muss man auch klar machen, dass man sich genau damit "weit aus dem Fenster lehnt" und sich das Halbwissen beim Empfänger wieder um wesentliches reduziert.
Der Diskussion um Heu und deren zu geringen Nährwerte liegt übrigens auch ein Halbwissen zugrunde. Ich schrieb ja - da muss man in die Tiefe gehen. Dann wird erkennbar, dass die Tiere mit einem komplexen System ausgestattet - auch in kargen Zeiten (Winter) fehlende Nährstoffe durch ein einzigartiges Milieu "Helferlein" zu gewinnen.
Daher würde ich nicht sagen, dass ihr Verdauungssystem darauf spezialisiert ist, große Mengen an Blättrigem zu verwerten und aufzunehmen, sondern eher darauf aus der schwerverdaulichen und rohfaserreichen Nahrung Nährstoffe zu gewinnen.
Ich habe nur in Kürze sehr viele Informationen aufgenommen und verlasse mich noch auf was ganz anderes. Aber ich frage mich, wie speziell sich diejenigen informiert haben, die einfach nur "platte" Aussagen und sich dagegen aussprechen, ohne das halbwegs zu begründen, oder wie ich, wenigstens darauf hinzuweisen, dass es Quellen gibt, mit der Bitte sich damit lieber selbst auseinanderzusetzen.
Außerdem werden hier die vielen positiven Erfahrungen sehr vieler Kaninchenhalter bei der Ernährungsumstellung einfach mal so als "unwichtig/Lüge/falsch" deklariert.
Das ist die einzige Anmaßung die ich - als erst seit 7 Monaten Kaninchenhalter - entdecken kann.
Was mir eindeutig fehlt, ist auch mal ein "aha - interessant", wenn z.B. hier "Honey038" (#9)b über genau das berichtet - was ich hier versucht habe deutlich zu machen. Und noch dazu würde ich nicht auf Frischfutter verzichten, und habe dieses auch so kommuniziert. M.M. nach geht es aber um das richtige Verhältnis/Menge und ganz wichtig, was man zusätzlich gibt.
Ich kann mich auch nur aus "Halbwissenden" Quellen informieren - das meiste aber entscheiden dann belegte Tatsachen/Erfolge und Logik, die mich dann weiter bringen zu detaillierten Informationen.
@ Lilly&Paulchen:
Ich kann nicht ganz folgen. Wer soll jetzt deiner Meinung nach das Wissen haben und was soll man dafür studiert haben? Und wer hat Halbwissen? Und an welcher Stelle stimmen Simones Angaben deiner Meinung nach nicht? Für mich hört sich das sowohl gut informiert und logisch nachvollziehbar an.
Gruß
Dagmar
Powered by vBulletin™ Version 4.2.2 Copyright ©2025 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.