Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Alte Häsinnen kastrieren?
Julia B.
19.07.2011, 15:41
So,
da ich wegen Dills EC ohnehin gerade dabei bin, mir wahnsinnige Sorgen um meine Nins zu machen, arbeite ich das hier gleich mal mit ab.
Meine Lotte ist jetzt 8, aber unkastriert. War wohl schon immer ein Wildfang und wohnt bei mir seit ca. 1,5 Jahren, seit dem Winter in Außenhaltung. Ist immer noch sehr wild, aber draußen wohnen tut ihr ganz gut. Hat von Zeit zu Zeit mal kurze Anfälle von Scheinschwangerschaft (Nestbau, aber nach 2 Tagen schon wieder vergessen und bepinkelt, reißt sich auch nie massenhaft Fell aus).
Momentan hat sie seit ca. 2 Wochen geschwollene Zitzen, baut aber kein Nest und fällt mir ansonsten auch nicht anders auf.
Nun bin ich aber doch ins Grübeln gekommen. Eigentlich wollte ich sie von vornherein nicht kastrieren lassen, eben wegen ihres Alters. Wäre sie noch jung, hätte ich da gar kein Problem mit, schon allein wegen der Neigung zur Scheinschwangerschaft. Und solange sie mir fit und gesund erscheint, möchte ich ihr die OP auf jeden Fall ersparen, wer weiß, ob überhaupt was zu finden ist. Derzeit geht's ihr jedenfalls gut *toitoitoi*
Ich weiß aber auch, dass hier viele generell für Weibchenkastras sind und möchte insgesamt mal gerne hören, was ihr von einer solchen im fortgeschrittenen Alter haltet. Sinnvoll oder zu risikoreich?
KrümelsMama
19.07.2011, 15:50
Absolut sinnvoll! Meine 7,5 jährige Dame wurde vor 4 Wochen kastriert. Ein erfahrener Tierarzt ist meiner Meinung nach wichtig und der Gesamtzustand. Besagte Dame ist topfit außer einige fehlende Zähne von daher hat sie die OP gut weg gesteckt.
Die Tierärtzin sagte allerdings das war auch wirklich außergewöhnlich gut...
PS: ich habe die Kastra bei der TÄ machen lassen, welche ich (und andere) dir per PN geschickt haben. Das war mehr als klasse! In jeder Hinsicht. Schnitt klein sauber und unanknabberbar, das Partnertier durfte dort bleiben und rumhoppeln usw.
Ich habe mal meine 8,5-jährige Häsin kastrieren lassen und habe ihr dadurch ein weiteres Lebensjahr geschenkt, weil ihre Gebärmutter bereits verändert war.
kristin83
19.07.2011, 16:19
Ich hab meine Lucy auch mit 7,5 Jahren noch kastrieren lassen - allerdings lag schon ein Tastbefund vor (Röntgen und US waren nicht wirklich aufschlussreich dabei). Die Gebärmutter war auch dann auch schon tumorös. Die OP hat sie gut verkraftet. Der TA hat ihr während der OP extra noch eine Infusion gegeben - und ich hatte den Eindruck, dass sie schneller fit war als bei den vorherigen Abszess-OPs. Sie war zu dem Zeitpunkt auch einigermaßen fit. Ich hab mir damals aber auch wahnsinnig Gedanken gemacht - ohne Befund hätt ichs wohl nicht machen lassen. Vom Verhalten her war sie eigentlich auch nicht auffällig. Das ist jetzt fast ein Jahr her - und ihr gehts nach wie vor (relativ) gut. Wichtig ist ein guter TA, dem du vertraust - aber da hast du ja scheinbar schon Tipps bekommen.
Sabrina P.
19.07.2011, 17:39
Ich würde es machen lassen. Wenn sie noch fit ist, packt sie das.
Julia B.
19.07.2011, 18:56
Sehr interessant, dass die Mädels das auch noch in solchem Alter gut wegstecken können. Erstmal hab ich andere Sorgen, als mir noch ein Kaninchen zum temporären Pflegefall zu machen (die Tage nach der OP sind ja, wie ich höre, immer ein recht kritischer Moment), aber ich werde mir die Sache auf jeden Fall nochmal überlegen.
Scheint ja definitiv so, als ob der bessere Zeitpunkt früher als später ist, nicht nur vom Alter, sondern auch vom Gesamtzustand her. Falls sie wegen Veränderungen beginnt, krank zu werden, sind ja ihre Chancen bei einer OP plötzlich nicht mehr so gut. Aber andererseits... naja, grübeln kann ich später. Danke für eure Argumente! :flower:
Erstmal hab ich andere Sorgen, als mir noch ein Kaninchen zum temporären Pflegefall zu machen (die Tage nach der OP sind ja, wie ich höre, immer ein recht kritischer Moment), aber ich werde mir die Sache auf jeden Fall nochmal überlegen.
Ich weiss jetzt die Zeitspanne nicht, aber lange überlegen würde ich aufgrund des fortgeschrittenen Alters nicht mehr. (wenn es nicht nur um ein paar Tage/Wochen geht) *g*
lg
KrümelsMama
19.07.2011, 20:45
Sehr interessant, dass die Mädels das auch noch in solchem Alter gut wegstecken können. Erstmal hab ich andere Sorgen, als mir noch ein Kaninchen zum temporären Pflegefall zu machen (die Tage nach der OP sind ja, wie ich höre, immer ein recht kritischer Moment), aber ich werde mir die Sache auf jeden Fall nochmal überlegen.
Scheint ja definitiv so, als ob der bessere Zeitpunkt früher als später ist, nicht nur vom Alter, sondern auch vom Gesamtzustand her. Falls sie wegen Veränderungen beginnt, krank zu werden, sind ja ihre Chancen bei einer OP plötzlich nicht mehr so gut. Aber andererseits... naja, grübeln kann ich später. Danke für eure Argumente! :flower:
Ich hatte auch mega angst! Bei Krümel lag auch schon eine deutliche Veränderung vor, aber wie gesagt bei mir war es soooo unkompliziert. Sie hat direkt getrunken wie ein loch und gefressen auch am Abend... sie wollte ruhe aber am nächsten Tag hoppelte sie wieder fleißig rum. ich glaube ich würde nicht wieder warten bis ein Befund ist, denn der muss auch erst mal entdeckt werden...
Julia B.
19.07.2011, 22:09
Da hast du recht. Ich schwanke noch ganz stark, aber dein Bericht von einer kompetent gemachten OP baut auf jeden Fall Vorurteile ab.
Ich denke, wir werden sie mal mit zu besagter TÄ schleppen und Lotte gründlich checken lassen (mit Dill werden wir da in den nächsten Wochen mit hoher Wahrscheinlichkeit ohnehin mal vorbei schauen müssen, kann ich mir zur Zeit gar nicht anders denken), damit ich mal eine Meinung direkt für das Tier passend bekomme. Und DANN kann ich bestimmt gut eine endültige Entscheidung treffen.
Auf jeden Fall sehr hilfreich, eure Meinungen, auch wenn sie mir nicht die Entscheidung abnehmen.
Christina Ha.
19.07.2011, 22:12
Ich denke auch, wenn das Tier fit ist, dann sollte man eine Kastration vornehmen lassen.
Meine Sweety wurde auch mit 8 Jahren noch kastriert...lief absolut problemfrei.
Jasmin F.
20.07.2011, 09:40
Ich kann die Argumentation nachvollziehen, jedoch hätte ich ebenfalls Bedenken.
Wenn ich eine gleichaltrige Dame hätte, würde ich ihr die OP in diesem Alter nicht mehr zumuten - es sei denn, die GB ist entzündet o. ä.. :rw:
Aber du kennst deine Tiere am besten und wirst sicher die richtige Entscheidung treffen... :umarm:
Julia B.
20.07.2011, 10:07
Oha, eine Gegenstimme :D
Ja, ich bin auch noch nicht überzeugt. Meine Oma würde ich auch nicht so einfach unters Messer legen, selbst wenn sie gesund ist (also, meine -echte- Oma ;)). Ich finde den Plan ganz gut, Lotte einfach mal zur Expertin mitzunehmen und auf den Kopf stellen zu lassen, dann wissen wir jedenfalls mehr. Ist ja nicht so, dass ich einen Verdacht hätte, sie war eigentlich ihr ganzes Leben lang sehr gesund und agil.
Wenn Du sagst, dass sie geschwollene Zitzen hat: bei Feline (6 Jahre) waren auch erst die Zitzen geschwollen. Von der letzten Zitzenreihe her entwickelte sich dann leider ein Gesäugetumor.
Sie ist Ende April bei der Op zur Entfernung gestorben, allerdings war sie durch zahlreiche Narkosen wegen ihrer Zähne vorbelastet und hatte im Herbst davor auch schon eine schwere Op wegen Zysten im Bauchraum. Das war dann alles wohl zuviel und ich will Dir auch keine Angst machen. :ohje:
Julia B.
20.07.2011, 12:13
Das war dann alles wohl zuviel und ich will Dir auch keine Angst machen. :ohje:
uah! :girl_impossible: Der Plan hat wohl nicht so ganz geklappt... das hört sich ja schlimm an. Lotte wird definitiv überprüft!
Ohne medizinische Indikation würde ich diesen Eingriff einer sonst gesunden älteren Häsin niemals zumuten! Aber dieses Thema prophylaktisch und nicht gab es hier ja schon öfter *g*...da scheiden sich einfach die Meinungen!!
Bei einer OP brauchen ältere Tiere einfach längere Erholungszeit und ggf. länger zwangsfüttern. SOnst ist eine Kastra immernoch sinnvoll.
Christina Ha.
20.07.2011, 13:13
Ich denke auch, dass ältere Häsinnen eine längere Erholzeit brauchen. Eine OP ist immer mit Risiken verbunden, das darf man halt nicht vergessen.
Ohne medizinische Indikation würde ich diesen Eingriff einer sonst gesunden älteren Häsin niemals zumuten! Aber dieses Thema prophylaktisch und nicht gab es hier ja schon öfter *g*...da scheiden sich einfach die Meinungen!!
Dito.
Julia B.
20.07.2011, 13:29
Ja, so denke ich mir das auch. Aber ich finde es gut, dass ich ein paar Erfahrungen bekommen habe, die mir zeigen, dass im Alter generell so ein Eingriff generell überstanden werden kann, wenn das Tier entsprechend fit ist.
Annika S.
20.07.2011, 13:47
Ohne medizinische Indikation würde ich diesen Eingriff einer sonst gesunden älteren Häsin niemals zumuten! Aber dieses Thema prophylaktisch und nicht gab es hier ja schon öfter *g*...da scheiden sich einfach die Meinungen!!
Der Meinung schliesse ich mich ebenfalls an. Wobei bis auf zwei meiner Häsinnen alle kastriert sind. Einfach so, ohne Grund. Und ich muss sagen, dass ich das heute nicht mehr machen täte. Obwohl alle Tiere die OP gut überstanden haben.
Heute vertrete ich den Standpunkt, dass man lieber einige male im Jahr einen Rundumcheck machen lassen sollte um mögliche Erkrankungen frühzeitig erkennen und behandeln zu können.
Was das Verhalten "Wildheit" betrifft: Das sich das danach "bessert" ist auch fraglich. Maja wurde nach der Kastra erst richtig zickig und Molly ist wie bisher ein kleines Monster. Charaktereigenschaften lassen sich offenbar nicht wegoperieren, auch, wenn wir es uns ab und an wohl wünschen :rw:
Die Scheinschwangerschaft wird verschwinden, wobei Deine Häsin diese nicht so extrem ausgeprägt zu haben scheint. Bei Tieren, die sich jeden zweiten Monat den Bauch nackig rupfen und die Partnertiere angreifen würde ich mir überlegen ob es nicht doch sinnvoll wäre da es einfach purer Stress für die Tiere bedeutet.
LG
Annika
Ich bin ja auch absolut pro Kastra, lasse jedes Weib kastrieren, was zu mir kommt.
Aber ich weiss nicht, ob ich es einer Häsin in dem Alter zumuten würde, wenn keine medizinische Indikation vorliegt.
Die geschwollenen Zitzen würde ich auf alle Fälle überprüfen lassen, und zwar zeitnah, nicht erst in 2 Monaten oder so, ggf. Ultraschal machen lassen und wenn alles okay ist, würde ich sie wohl nicht mehr dem OP-Riskio aussetzen.
Sabrina P.
20.07.2011, 14:12
Ich hab drei meiner Häsinnen prophylaktisch kastrieren lassen sobald eine wiederholt scheinschwanger war. Hintergrund ist, dass ich das bei meiner ersten Häsin habe nicht machen lassen. Mit 11 hatte sie dann einen Gebärmuttertumor, Arthrose und Blasengries. Op kam angesichts des Alters und der restlichen Erkrankungen nicht mehr in Betracht. Mit 12 wurde sie dann eingeschläfert, mit Kastra hätte sie älter werden können. Meine eine Häsin jetzt ist 6 Jahre und ist aufgrund schwerer Herzerkrankung nicht mehr opfähig. Ich mach jeden Tag drei Kreuze, dass ich sie habe kastrieren lassen, als sie noch jung und gesund war, denn jetzt das Herzproblem mit Scheinschwangerschaften wo ihr schon jeder Wetterwechsel zu schaffen macht, da wär sie jetzt schon nicht mehr hier.
Ich bin ja auch absolut pro Kastra, lasse jedes Weib kastrieren, was zu mir kommt.
Aber ich weiss nicht, ob ich es einer Häsin in dem Alter zumuten würde, wenn keine medizinische Indikation vorliegt.
Die geschwollenen Zitzen würde ich auf alle Fälle überprüfen lassen, und zwar zeitnah, nicht erst in 2 Monaten oder so, ggf. Ultraschal machen lassen und wenn alles okay ist, würde ich sie wohl nicht mehr dem OP-Riskio aussetzen.
:good: würd ich genau so handhaben!
Julia B.
21.07.2011, 11:11
Ah, ihr habt mich ganz gut bestätigt: Ich werde sie bestimmt demnächst untersuchen lassen und nur im Ernstfall eine Kastration erwägen. Mir war auch nicht ganz wohl bei dem Gedanken, sie einfach prophylaktisch unters Messer zu legen.
Vielen Dank für die Entscheidungshilfe!
Jasmin F.
21.07.2011, 22:43
Ich würde lieber sehr zeitnah mit ihr zum TA fahren (und nicht "demnächst") und alles durchchecken lassen, da sie bereits geschwollene Zitzen hat. Das kann leider immer sehr schnell gehen...
Julia B.
22.07.2011, 16:26
Nächste Woche, schneller geht's leider nicht.
Julia B.
01.08.2011, 17:29
Jetzt steht es ENDLICH fest, Lotte hat eine vergrößerte Gebärmutter und mindestens ein kleiner Knoten ist auch drin. Also wird sie wohl nicht um die Kastra herumkommen :(
Nun muss ich nur ordentliche Logistikplanung machen, wann das passieren soll. Dill krank, Milbendesinfektion steht an, ich krank und diverse Menschen-Organisationsdinge müssen auch noch sein die nächsten Wochen, ächz. Und zwischendrin ne frisch kastrierte Zicke, hurra :scheiss:
Und ich sollte wohl schon mal einen Body besorgen und mich gründlich über Weiberkastra belesen.
ich würde das dann wirklich möglichst schnell machen lassen! :umarm:
Jasmin F.
01.08.2011, 17:53
Oha :ohje:!
Ich würde den Eingriff auch sehr schnell machen lassen - desto besser sind ihre Chancen.
Bei meiner Zicke ist die Veränderung um 0.2 cm gewachsen und das innerhalb von weniger als 2 Wochen :ohje:
Alles Gute :umarm:
Und ich sollte wohl schon mal einen Body besorgen
http://www.deichschnuten.de/catalog/product_info.php?cPath=24_30&products_id=136
:freun:
Julia B.
02.08.2011, 17:42
Am Freitag ist es soweit! *mulmig*
Aber mit innenliegender Naht, deshalb hoffentlich mit möglichst wenig Komplikationen und ohne Body :good:
Jasmin F.
02.08.2011, 18:53
Klasse, dass du das doch alles so schnell organisieren konntest!
Ich drücke euch die Daumen! Das wird schon alles :umarm:
Julia B.
02.08.2011, 19:46
Jaaa, besser heute als morgen, dachte ich. Außerdem haben wir's dann hinter uns und ich hoffentlich wieder genug Zeit, alle anderen Menschen- und Kaninchenwehwehchen zu kurieren ;)
Julia B.
06.08.2011, 10:20
So!
Gestern stand ja Lottes Kastration an, und nachdem ich mir im Vorfeld natürlich total Sorgen gemacht habe, kann ich jetzt Entwarnung geben:
Lotte hat die OP super überstanden! :froehlich: Damit macht sie mich sooo froh, das glaubt ihr gar nicht :D
Ist zu Hause gleich wieder rumgeflitzt, Bärchen hat sich hingebungsvoll als Krankenpfleger betätigt und ihr außerdem demonstrativ alles weggefressen, bis sie dann Banane und Kohlrabiblättern doch nicht mehr widerstehen konnte :girl_sigh: In der Nacht war sie schon wieder dabei, alles mögliche blättrige zu vernichten.
Die Naht sieht immer noch gut aus, sie hat nicht an den kaum sichtbaren Fäden geknabbert und kann das nach der TA-Auskunft auch gar nicht hinkriegen, da ja nach innen vernäht. Heute morgen hatte sie natürlich einen kleinen Tiefpunkt, weil das Schmerzmittel langsam aufhörte zu wirken, aber mittlerweile ist sie wieder unter Dorgen und hat auch schon wieder Appetit.
*g*
Hurra! Vielen Dank für eure Hilfe!! :umarm::umarm:
wow! das ist ja toll!
dann weiter alles gute! :umarm:
Julia B.
06.08.2011, 14:06
Ah, was ich vergaß zu erwähnen:
Es wurde 2 kleinere Zysten an den Eierstöcken gefunden und eine kleine Verdickung an der Gebärmutter, die aber weich und offenbar nix tumoröses war. Also hat sie gute Chancen, gesund bis ins Uromi-Alter zu kommen. So fit, wie sie noch ist *g*
dafür drück ich ihr auch die daumen! :umarm:
Torelynn
06.08.2011, 17:38
Toll, das sie alles so gut überstanden hat :froehlich: (hatte hier still mitgelesen)
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