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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nicht unkomplizierte 3er-ZF - Alles doch nur halb so wild



Kerstin T.
03.06.2011, 10:22
Hallo!

nachdem wir gestern unseren Jack nach langer Pflege und tierärztlicher Betreuung aufgrund seines Alters einschläfern lassen mussten, steht nun die Vergesellschaftung unserer verbliebenen Kim (wk 3 Jahre) an.
Wir haben für sie den anscheinend perfekten Rammler Nico (mk 3 Jahre) aus einer Notstation (*wink*) gefunden, der von Alter und Größe super passt und anscheinend genau so dominant ist wie unser Jack war. Bei den beiden sehe ich gar keine Probleme, die werden sich sicher gut verstehen.

Nun spielt ja nicht nur die Vernunft eine Rolle, sondern auch mein Herz, das für ein kleines Holländer-Mädchen ("Häschen") schlägt. Die Gute lebt gerade bei einer Bekannten notgedrungen alleine, da Vergesellschaftungen mit ihrem anderen Weibchen wiederholt gescheitert sind. Zuletzt war auch ein Rammler dabei und alles wurde "nach Vorschrift" gemacht, aber keine Chance, die Mädels gingen sofort auf einander los und nach ein paar Tagen waren die Verletzungen so gravierend, dass sie getrennt werden mussten.
Häschen ist mittlerweile 5 Jahre alt, lebte immer allein (früher als Kinderspielzeug bis sie selbst dem Kind zu dominant wurde) und ist seeehhhr aktiv. Im April wurde sie kastriert (die Gebärmutter war schon stark verändert), was ihrer Aktivität keinen Abbruch tut, aber ich hoffe zumindest, dass sich wenigstens ihre Hormone mittlerweile runtergeschraubt haben.

Wenn Nicos Abschlusscheck in Ordnung ist, kann es morgen in unserer Küche losgehen. Kim war bei ihrer Vergesellschaftung mit Jack und unserem damaligen zweiten Weibchen (sie ist letztes Jahr überraschend an einer Aufgasung gestorben) sehr nett, hat sich gut untergeordnet, aber auch ihre Chancen gegenüber unserem zweiten Weibchen ergriffen. Wir haben nun alle etwas Angst vor dem Zusammentreffen der Mädels.
Die Küche bietet ca. 4-5m² neutralen Raum, den wir großzügig mit Futter "auslegen" werden. Alle Krallen werden vorher geschnitten und der Raum VG-gerecht eingerichtet.

Was können wir sonst noch tun? Es würde uns sehr freuen, wenn sie zu dritt bei uns leben könnten. Wenn es nicht funktioniert, kann Häschen auch wieder zurück und dann muss nach einer anderen Lösung für sie gesucht werden. Trotzdem: Ich bin für Tipps sehr dankbar!

Viele Grüße
Kallli

Sarah R.
03.06.2011, 10:32
Ich finde, du hast gute Voraussetzungen für die VG geschaffen, du hast die Charaktere berücksichtigt, hast einen neutralen Raum, Häschen wurde kastriert und du kannst sie notfalls zurückgeben:freun:

Mehr Tipps kann ich dir momentan auch nicht geben, man muss sehen, wie sich das Geschehen dann entwickelt. Da deine Häsin unterwürfig zu sein scheint, könnte es durchaus klappen. Ich hatte auch schon zwei Trios mit 1m+2w, wobei immer eine w Rangletzte war.

Ich drück die Daumen und bin gespannt, das wäre so toll für Häschen!:good:

Kerstin T.
03.06.2011, 10:49
Sarah, vielen Dank für Deinen Zuspruch! Wir hatten halt immer sehr unkomplizierte VGs, daher stehen wir dieser sehr skeptisch gegenüber.

Nun verschiebt sich aber wohl alles um zwei Wochen. Bei Nico wurde ein minimaler Kokzidien-Befall festgestellt, der nun erst behandelt werden muss. Hmpf, dabei täte es Kim und uns so gut, wenn wieder Leben in die Bude kommt. Jetzt müssen wir doch warten... :hysteric:

Sarah R.
03.06.2011, 11:09
Das ist ja doof:ohje:

Aber genau so war es bei mir auch. Der Neuankömmling hatte leichten Kokibefall, die VG wurde um zwei Wochen verschoben und ich konnte es nicht abwarten, bis die Mäuse endlich zusammenkönnen, und als es dann gestern so weit war, wünschte ich mir, es wäre nie dazu gekommen:rollin:

Aber wie es auch kommt, du hast ja Erfahrung mit schwierigen ZFs und kannst dann ganz ruhig und angemessen reagieren:umarm:

edit: sorry, hab ich oben falsch gelesen...UNkomplizierte ZFs hattet ihr, ups...:) Aber dann machst du hier den Live-Ticker und bekommst unsere Unterstützung *g*

Saltatrix
03.06.2011, 11:43
also ich hab eine dreier VG hinter mir ... und die war nicht ohne ;) es waren 2 mk und ein wk ... und die jungs haben sich ordentlich gefetzt- bei uns war des rätsels lösung nachher mehr platz und viel geduld ;)

was ich nicht mehr mache sind häuschen und co da die immer als revier betrachtet wurden ...

ich drück dir die daumen :)

Kerstin T.
03.06.2011, 11:53
Ja, das mit dem Platz sehe ich genau so. Wir haben bei den voran gegangenen VGs immer erfolgreich mit sehr wenig Platz gearbeitet, da sich unser verstorbenes Weibchen aus Angst nie mit den Artgenossen auseinander setzen wollte und sich hinters (Menschen-)Klo verkrümelt hat. Erst als das nicht mehr möglich war, konnte es richtig losgehen.

Bei unserer jetzigen Zusammenstellung wird es die zumindest etwas größere Küche werden. Aber wie gesagt, es dauert noch. Hatte mich vorhin sogar vertan, wir müssen drei Wochen warten. :coffee:

Danke für den Tipp mit den Häuschen! Ich hatte schon nach größeren Kartons Ausschau gehalten, die werden wohl für den Anfang weggelassen.

Frasim
03.06.2011, 12:08
Toll das Du es versuchen möchtest.

Keine Häuschen, keine Klos und häufig (!) am Anfang sauber machen! Alles rein schleppen, Eimer, Tüte, Wischer, Besen, Heu usw.... das sorgt für Ablenkung der Tiere die m.E. sehr wichtig am Anfang sein kann.

Mehrere Futterstellen verteilen und Dir ne große Kanne :coffee: kochen.

Es wird bestimmt gut werden und klappen! Ich drücke Dir ganz fest die Daumen!

Kerstin T.
03.06.2011, 12:43
Keine Klos? Auch nicht so ganz flache (Blumentopfuntersetzer)? Nicht, dass ich damit gerechnet hätte, dass die während der ZF stubenrein sind, aber was habt ihr auf den Boden gelegt?
Wir haben da so PVC liegen, in den sich der Urin schön reinfressen kann, wenn wir tagsüber arbeiten sind. Da ist dann ein paar Stunden nix mit putzen.

Sarah R.
03.06.2011, 12:47
Hm, ich hab hier Teppich und auf dem Boden des ZF-Geheges daher immer Fleecedecken mit Malerfolie drunter. Natürlich so, dass die Muckels niemals an die Folie kommen können, sie steht weit über die Gitter hervor. Wäre das für euch auch eine Option, wenn ihr in der Küche Gehegeelemente mit einigem Abstand an den Wänden langzieht?

Kerstin T.
03.06.2011, 13:01
Prinzipiell würde das mit den Gehegeelementen und der Folie funktionieren, aber der Platz würde dadurch arg verkleinert, da die Küche eher schlauchförmig ist und dadurch noch schmaler würde.
Vielleicht schaffen wir auch eine Kontruktion mit Brettern, die dann einen guten Abschluss zwischen Wand und Folie ergäben... Muss mir das mal zu Hause angucken und dann in Ruhe planen.

Frasim
03.06.2011, 13:06
Viel einfacher: Abdeckplane (eine dicke) aus dem Baumakt auslegen. An den Ecken und der Hälfte, seitlich mit Pflastersteinen beschweren. Malerfolie ist weder stabil noch fest noch Dicht :rw::rw:

Durch die Steine sparst Du Dir die Gitter.

Blumenuntersetzer Klos fliegen nur durch die Gegend. Normale Klos werden bis aufs Blut (manchmal) verteidigt. :umarm:

Kerstin T.
03.06.2011, 13:17
Das sind schon mal sehr hilfreiche Tipps, vielen vielen Dank! :good:
Klos hätte es nämlich in jedem Fall gegeben und Kartons wahrscheinlich auch.

Nur weiter so, wir freuen uns über alles, das dabei hilft, das Unmögliche hinzukriegen.

Kerstin T.
19.06.2011, 13:07
So, die Karten wurden neu gemischt, dadurch dass nun ein anderer Rammler bei uns eingezogen ist: "Snowy" (wir brauchen dringend Namensvorschläge, unser interner Favourit ist momentan "Sofakissen"), äußerlich eine echt schräge Mischung, Menschen gegenüber unheimlich freundlich, wurde aus einem Hühnerstall herausgeholt und lebte dann bei seiner Pflegestelle leider auch in Einzelhaltung.

Gestern Nachmittag ging es los. Wir holten Snowy frühmorgens ab und er musste ein paar Stündchen im Bad auf das Ergebnis seiner Kotprobe sowie auf Häschens Ankunft warten. Die Küche haben wir nach Frasims Vorschlägen präpariert, wobei mein Freund leider nicht die dicke Abdeckplane gekauft hat, sondern die dickste Malerfolie...und tatsächlich, sie ist nicht dicht. :punish:

Sehr bald war klar, Snowy macht den Macker und will die Macht. Kim hat sich ihm auch sofort bereitwillig unterworfen. Der Unsicherheitsfaktor Häschen wusste noch nicht recht (und weiß es immer noch nicht so genau), welche Rolle sie einnehmen will. Sie ist von dem ganzen Drumherum sichtlich irritiert, klopft die ganze Zeit und flüchtet größtenteils vor zu viel Kontakt mit den anderen. Aber ich finde es schon super, dass sie nicht wie befürchtet sofort auf Kim losgegangen ist, sondern anstatt zum Aggro-Häschen zum Angst-Häschen wurde. Ich hoffe nur, sie dreht nicht noch völlig auf, wenn sie sich besser eingelebt hat. Nur meint jetzt Kim, sie jagen zu müssen, wenn Häschen sich doch nicht traut, Kontakt zu halten und lieber die Flucht ergreift. Aber es ist alles im Rahmen und prinzipiell total ruhig. Selbst Fell flog bisher so gut wie gar nicht. Alle fressen sehr gut und in den ruhigen Momenten liegen sie sogar alle auf einer Hälfte der Küche und nicht soweit voneinander weg wie möglich.

Für Kim freue ich mich sehr, sie genießt die Gesellschaft von Snowy sichtlich. Selbst in der ungemütlichen Küche hat sie sich bereits mehrfach komplett auf die Seite geschmissen, die beiden putzen sich gegenseitig und liegen auch schon Seite an Seite entspannt da.

Hier kommen ein paar Bilder.
Kim ist das Marderkaninchen, Häschen die Holländerdame und Snowy das Angora-Russen-Etwas. Wie gesagt, Namensvorschläge für die letzten beiden nehmen wir dankend entgegen. :girl_smile:

Sarah R.
19.06.2011, 14:15
Für mich ganz klar ein Fridolin...*g*

Klingt doch super bisher, ich drück weiterhin die Daumen!:umarm:

Kerstin T.
20.06.2011, 09:17
Die Nacht haben alle wieder super überstanden, es fliegt immer noch kein Fell und die Lage ist unverändert:
Kim und Snowy als glückliches Paar, Häschen leider außen vor, weil sie sich zum einen nicht traut und zum anderen von Kim gejagt wird (eben weil sie sich nicht traut).
Die Folie ist übrigens richtig doof, die kommt heute oder morgen wieder raus. Der Boden darunter schwimmt eh schon und mit Folie kriegen wir den ja gar nicht sauber.

Was sagt ihr denn zum Platz? Wir haben momentan geschätzte 4-5m² und ich habe gelesen, dass zu viel Raum die Jagereien begünstigen kann. Wir hätten noch die Möglichkeit die drei ins Bad zu setzen, da wäre weniger Platz (2-3m²), oder in der Küche zu verkleinern.

Kerstin T.
21.06.2011, 09:45
Okay, Geduld ist anscheinend das wichtigste gewesen. :D
Gestern hat Häschen (wir versuchen sie gerade auf Piri umzutaufen) gaaaanz lange und intensiv Kims Ohren geputzt, nicht nur ein bisschen am Rand, sondern riiiichtig rein mit der Schnauze. Das war ja so süß, ich habe mich gar nicht wieder beruhigen können. :girl_in_love:
Nach dem Moment musste Kim sie dann leider brummend verjagen, aber es gibt jeden Tag Fortschritte. Auch unsere Fellkugel durfte sie schon in Ruhe abschnüffeln und über den Kopf schlecken. Dennoch sitzt sie meist alleine und es gibt immer wieder Jagereien, zum Glück fast völlig ohne Bisse - bislang ist kaum Fell geflogen. Vor der Rammelei drückt sie sich leider auch noch.

Aber es wird! Ich bin so froh, wenn die drei sich verstehen, habe die beiden neuen schon sehr ins Herz geschlossen. :girl_pinkglassesf:

Kerstin T.
25.06.2011, 14:04
Nach einer Woche in der Küche hat es sich nicht großartig verändert. Piri kommt den anderen zwar immer näher, aber richtig geklärt ist es zwischen allen noch nicht. Da ja bislang alles völlig ohne Aggressionen abgelaufen ist, haben wir jetzt stark verkleinert. Das finden die zwar richtig doof und randalieren am Gitter. Doch Kim durfte Piri nun auch einmal gaaaanz lange putzen und erst als Kim sich Piris Hinterteil näherte um zu rammeln, hüpfte Piri weg.
Naja, in wenigen Tagen ist das hoffentlich alles gegessen und die Bande kann endlich in ihr Zimmer umziehen und wir können wieder ohne Verrenkungen an den Kühlschrank.

Gestern habe ich den dreien übrigens Auslauf im Wohnzimmer gewährt. Es war zwar etwas wie Flöhe hüten (Nein, nicht die Pflanze fressen. Nein, die da auch nicht. Und nein, auch nicht den Teppich fressen. Nein, nicht auf dem Sofa buddeln), aber gleichzeitig auch unheimlich toll zu sehen, wie sie alles erkundet haben. :girl_sigh:

Habe ich schon erwähnt, wie glücklich ich mit dem Zuwachs bin?! :D
Das weiße Fellknäul bekommt nun übrigens den Namen Shirley. Na, wer erkennt die Anspielung?

Und zum Schluß möchte ich mich hier bei meinem beiden "Langschwanzkaninchen" Leia und Salem bedanken für ihre gnadenlose Geduld. Erst mussten ihre Klos kurzzeitig umgesiedelt werden, weil Shirley das Bad belagert hat und seit nun einer Woche ist ihr Futterplatz von der Küche auf den Flur verlagert. Nicht viele Mietzen machen das alles so unkompliziert mit, daher hier ihre "x-Minutes of Fame".
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Kerstin T.
29.06.2011, 15:26
Nach zwei Tagen Gehegeverkleinerung (und damit insgesamt 9 Tagen in der "neutralen Zone") saßen die drei nun oft auf einem Haufen und das Sorgenkaninchen Piri sah damit auch ganz glücklich aus. Geputzt und von einem Platz gefressen wurde ja eh schon über den ganzen Zeitraum hinweg. Der gemeinsame Auslauf im Wohnzimmer (das Kim schon kannte) ist auch jedes Mal ohne Reibereien über die Bühne gegangen. Daher haben wir uns Montag dazu entschlossen, die drei nun ins Kaninchenzimmer umzusiedeln. Selbstverständlich wurde das vorher geschrubbt, alles waschbare gewaschen und leicht umdekoriert. Dort haben sie nun 12 m² Platz. Das Resultat: Wir mussten Katzenfutterdosen um die Kommode drapieren, damit Piri (dieser Zwerg!) sich darunter nicht vor den anderen verstecken kann. Ansonsten gibt es wieder mehr Gejage und Geklopfe und das Angst-Häschen bleibt weiter außen vor. Beißereien gibt es weiterhin nicht. Gemeinsamen Projekten wie der Zerlegung eines Apfels wird sich nur ganz vorsichtig genähert und am besten auch nur, wenn mensch dabei ist. Wir beobachten, dass sie Menschen immer noch mehr vertraut als ihren Artgenossen. Sie hoppelt zwar nicht mehr ganz panisch weg, wenn Kim ihr zu nahe kommt, aber zusammen habe ich die beiden seit Montag noch nicht gesehen. Prinzipiell geht es ihr aber gut, sie kommt gleich angelaufen, wenn wir ins Zimmer kommen, lässt sich problemlos anfassen und frisst gut.

Die Situation muss sie jetzt alleine meistern, oder?

Nicole B.
29.06.2011, 15:36
Und wenn Du im Gehege noch mal einige Tage verkleinerst und langsam vergrößerst bis die 12 qm wieder erreicht sind?

Evtl. war der Schritt von 2 qm auf 12 qm plus die neue Umgebung zu viel?

Jana D.
29.06.2011, 15:38
ich würde auch die "Beschäftigungstherapie" beibehalten. wenn sie mitbekommen, dass der jeweils andere Vertrauen zu dir hat, gewinnen sie es evtl auch schneller zueinander.

die Angst voreinander ist natürlich unschön, aber das kann auch nur eine Frage der Zeit sein. Beissereien gibt es ja schonmal nicht, das ist sehr gut.

Sarah R.
29.06.2011, 15:53
Mehr Gejage nach der Umsiedelung ist ganz normal, schließlich muss man sich jetzt nochmal in neuem revier behaupten*g*

Ich würde schauen, dass es nicht so viele Versteckmöglichkeiten gibt. Die Angstnase wird sich mit der Zeit schon noch an den Rest gewöhnen:umarm:

Vielleicht solltet ihr versuchen, die Mäuse mal eine ganze Weile in Ruhe zu lassen. Sonst wird der Angsthase sich wahrscheinlich witerhin mehr an euch als an die Artgenossen halten. Wenn ihr aber nicht mehr "zur Verfügung steht", wird sich der Kontakt vermutlich verbessern.

Kerstin T.
30.06.2011, 08:25
Vielen Dank für eure Antworten!

Wir hatten es ja schon früher, dass ein Weibchen, das nur Einzelhaltung kannte, beim ersten Kontakt mit Artgenossen ganz panisch wurde. Nach drei Tagen auf engem Raum war es allerdings in Ordnung. Sie war damals aber auch jünger als Piri heute ist.
Solche Fehlprägungen sind wirklich traurig.

Wir können ja momentan gar nicht so viel bei den Kaninchen hocken, da wir beide den ganzen Tag arbeiten gehen. Von daher ist Piri eh die meiste Zeit auf sich allein gestellt.
Leider können wir so auch nicht beobachten, ob es wirklich Fortschritte gibt. Immerhin hängen keine ausgerupften Fellbüschelchen mehr an ihrem Hintern (das war die ersten zwei Tage im Zimmer noch so). Manchmal lassen wir die Damen auch "zwangskuscheln", das klappt sogar recht gut, aber da ist ja auch wieder ein Mensch dabei.

Am Wochenende haben wir wieder mehr Zeit, dann gibt es auf jeden Fall mehr Beschäftigungstherapie (den Futterball z.B. kennt sie anscheinend noch überhaupt nicht) und dann werden wir auch entscheiden, ob wir den verfügbaren Raum im Zimmer verkleinern werden.

Sarah R.
30.06.2011, 08:32
Zwangskuscheln ist sicher eine gute Idee, damit sie (hoffntlich) merkt, dass Artgenossen etwas totaaaaal Tolles und Angenehmes sind;)

Von bisherigen Einzeltieren kenn ich es eher, dass sie total aggressiv gegenüber Artgenossen sind. Dann doch lieber ängstlich, denn Angst kann man ablegen, während Terrorverhalten meiner Erfahrung nach (wenn auch abgeschwächt) bleibt:D

Kerstin T.
30.06.2011, 10:29
Die VGs mit ihr und dem Weibchen ihrer Vorbesitzerin sind ja auch total in die Hose gegangen. Die haben sich fast zerfleischt und mussten getrennt werden, weil beide irgendwann nix mehr gefressen haben und nur noch apathisch in ihren Ecken hockten. Doch auch ihr schlechter Zustand am Ende des zweiten Versuchs hat sie nicht davon abgehalten weiter zu machen und gegen die jeweils anderen vorzugehen. Und die beiden Mädels haben sich gegenseitig nix geschenkt, Piri war unheimlich aggressiv.

Deshalb wundert es mich gerade, dass sie nun das komplette Gegenteil macht. Irgendwie hat Kim es geschafft, sich gehörigen Respekt zu verschaffen.
Vielleicht liegt's auch an der komplett neuen Umgebung, aber dagegen spricht, dass sie sich durchaus versucht gegen mich durchzusetzen, wenn ihr etwas nicht passt. Wir haben z.B. auf dem Boden beim Kaninchen hüten im Wohnzimmer ein Spiel gespielt und ich wollte sie davon abhalten, das gefühlt fünfte Mal über die Karten zu laufen und eine der Plastikfiguren zu fressen. Das fand sie dann so blöd, dass sie an meinem Ärmel rumgezerrt und mit ihren Vorderpfoten darauf rumgeschlagen hat. Mit ihrem 1,4 kg "Kampfgewicht" war das schon etwas süß.

Jana D.
30.06.2011, 11:41
Bei meinen hat der Futterball in puncto Teamwork und Gemeinschaftsgefühl wahre Wunder bewirkt - kleiner Ball, große Wirkung *g*

Sarah R.
30.06.2011, 12:05
Wenn die Aggressivität angstbedingt war, sind die Grenzen da wirklich fließend. So einen Angstaggressiven hab ich ja auch gerade vergesellschaftet:girl_sigh:

Was ich vorhin noch sagen wollte, lose Fellbüschel während einer ZF müssen nicht zwingend von Fetzereien kommen. Das Fell geht auch stressbedingt gerne mal "so" aus.

Kerstin T.
30.06.2011, 12:56
Das ist gut zu wissen, aber da ich Kim schon mit einem Büschelchen im Maul gesehen habe, gehe ich davon aus, dass sie stark daran beteiligt war. :D

Das mit dem Futterball werde ich auf jeden Fall weiterverfolgen. Ich hatte es ja schon einmal probiert, aber da sie das gar nicht zu kennen schien und nicht wusste, was sie damit machen sollte, haben sich die anderen beiden gleich darauf gestürzt und sie hat sich dann wieder nicht getraut.

Am neuen Gemeinschaftsprojekt der anderen beteiligt sie sich auch noch nicht: Papieretiketten von den Katzenfutterdosen, die um die Kommode herum stehen, abknibbeln. Ich bin unheimlich froh, dass wir keine Tapeten haben! Die Plüschkugel hat nur Blödsinn im Kopf und steckt Kim damit auch noch an. Aber mehr Beschäftigung für die dicke Kim war ja schließlich auch der Sinn der Sache. :ok:

Jana D.
30.06.2011, 13:20
Hmm, dann braucht es wohl ein Gemeinschaftsprojekt, was sie auch kennt... vlt lernt sie den Sinn des Balles ja auch noch kennen.

Sarah R.
30.06.2011, 15:32
Wäre eine spannende Buddelkiste eine Option? Das sollte zumindest ihre natürliche Instinkte ansprechen, wenn sie von anderen Sachen so wenig kennt:rw:

Kerstin T.
30.06.2011, 15:59
Am besten wäre wohl, wenn wir ein Stück Wand tapezieren würden, daran hätten alle drei ihren Spaß. :party:
Das mit der Buddelkiste wäre 'ne Maßnahme, ihre Vorbesitzerin hatte erzählt, dass sie bei ihr gerne auch in ihrem Klo gebuddelt hat. Die anderen beiden finden das sowieso toll, das haben wir schon im Garten ausprobiert.

Wir geben das Futter auch nicht mehr im ganzen Raum verteilt, sondern nur noch an einer Stelle, damit sie zusammen fressen müssen. Und ich muss mich wohl disziplinieren, dass ich Piri nur noch Leckerchen gebe, wenn die anderen um sie herum sind. Sie ist halt so unglaublich klein und zart, dass es meinen natürlichen Päppel-Instinkt weckt und ich ihr immer etwas "zustecke", wenn die anderen wegsehen.

Ansonsten immer her mit den Tipps der Kaninchengruppenbeschäftigung! *g*

Jana D.
30.06.2011, 19:13
aber dann ist die Buddelkisten Idee doch sicher gut, wenn sie das kennt und auch mag. Vielleicht buddeln sie zusammen.

Nebeneinander fressen lassen ist auch gut.

das Zustecken der Leckerlies kann aber auch problematisch werden, wenn die anderen es doch mitbekommen :rw:

Sarah R.
30.06.2011, 19:25
Sie könnten sich vielleicht auch alle gemeinsam das Futter in der Buddelkiste erarbeiten?*g*