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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Langzeittherapie mit Rimadyl - Erfahrungswerte



Annika S.
24.05.2011, 09:25
Hallo,

Senior Sammy leidet an einer akuten Knochenentzündung im Hinterlauf. Auslöser dafür wird ganz sicher die verknöcherte Achillessehne sein (Fersensporn).

Er wird nun seit einer Woche antibiotisch behandelt. Zudem bekommt er Metacam und Novalgin in Höchstdosis in Kombination da er starke Schmerzen hat.

Offensichtlich verschafft ihm das jedoch keine Linderung.

Ich habe mich ein wenig eingelesen und Rimadyl als Mittel der Wahl bei Gelenkknorpel- und Knochenerkrankungen gefunden.

Hat jemand Erfahrung in Sachen Langzeittherapie mit Rimadyl? Der Fersensporn selber wird sich wohl nicht mehr von alleine zurück bilden und somit wird das Problem vermutlich weiterhin immer wieder ein Thema sein.

Seine Blutwerte waren okay. Das müsste vermutlich dann ständig im Auge behalten werden.

Er ist nun fast 10 Jahre alt, eine OP möchte weder meine Tierärztin noch ich riskieren.

LG
Annika

Annika S.
25.05.2011, 15:58
Hallo,

das Thema hat sich nun eigentlich erledigt. Nach gestriger Rücksprache mit meiner TÄ werden wir es doch nicht mit Rimadyl versuchen.

Da die Wirkstoffe von Rimadyl und Metacam wohl sehr ähnlich sind ist die Gefahr doch reht groß, dass er auch auf Rimadyl nicht anspricht. Es fehlt uns die Zeit, dieses auszuprobieren. Die Chancen sind da bei Cortison besser. Novalgin werde ich weiterhin geben.

Bitte Daumen drücken.

LG
Annika

Ralf
25.05.2011, 16:11
Hallo,

das Thema hat sich nun eigentlich erledigt. Nach gestriger Rücksprache mit meiner TÄ werden wir es doch nicht mit Rimadyl versuchen.

Da die Wirkstoffe von Rimadyl und Metacam wohl sehr ähnlich sind ist die Gefahr doch reht groß, dass er auch auf Rimadyl nicht anspricht. Es fehlt uns die Zeit, dieses auszuprobieren. Die Chancen sind da bei Cortison besser. Novalgin werde ich weiterhin geben.

Bitte Daumen drücken.

LG
Annika

Daumen sind grdrückt für den armen Kerl.


LG
Ralf

Friederike
25.05.2011, 16:20
Auch wenn ihr euch jetzt dagegen entschieden habt, mein Floppy hatte Arthrose und bekam Rimadyl auch dauerhaft, bis zu seinem Tod :sad1: Es ging ihm damit auf jeden Fall besser.

Ich drück die Daumen :umarm:

Jana D.
25.05.2011, 16:29
Ich drück auch die Daumen :umarm:

Sandra S.
25.05.2011, 16:50
Bitte Daumen drücken.



Ich drück auch die Daumen und Dich :umarm:

Jacqueline
25.05.2011, 17:00
Tut mir sehr leid.

Ich drücke euch die Daumen.:umarm:

Claudia
25.05.2011, 17:03
Ich drück ganz doll die Daumen, dass es ihm bald besser geht :kiss:

Nadine G.
25.05.2011, 17:03
Huhu Annika :umarm:


ich habe bisher was Rimadyl angeht, auch nur positive Erfahrung gemacht bei Maddox. Wo das Metacam nicht ansprach, tat es Rimadyl (auch wenn sie sehr ähnlich sind Wirkstofftechnisch)


lg
Hugo26

Julia
25.05.2011, 17:17
Hallo,

tut mir leid, dass es deinem Schatz so schlecht geht!

Bei Hund und Katze wird Rimadyl eigentlich leiber für Langzeittherapien eingesetzt als Metacam, weil es häufig besser vertragen wird. Eigentlich gilt es als das Standardmedikament für Schmerzen im Bewegungsapparat.

Ich kenne einige Tiere, wo es auch deutlich besser anschlägt als Metacam. Zudem wirkt es auch Entzündungshemmend.

Drücke Euch ganz doll die Daumen!


PS: Bei Menschen verschafft Ultraschalltherapie bei verknöcherten Sehnen häufig Linderung. Vielleicht gibts sowas ja auch für Tiere?

Annika S.
25.05.2011, 20:26
Hallo,

lieben Dank für die Antworten und für das Daumendrücken.

Das Cortison nehmen wir nun für die Akutphase da er extrem leidet und wir ungern weiter rum testen möchten. Wir erhoffen uns im Moment mehr mit Cortison.

Cortison möchte ich jedoch nicht dauerhaft geben. Wenn die Akutphase vorbei ist werden ich dauf das Rimadyl umsteigen und schauen, wie es ihm damit geht. Gut zu wissen, dass es auch hier schon als Langzeittherapie gegeben wurde. Das beruhigt doch sehr.


Wegen der Ultraschalltherapie frage ich am Freitag meine TÄ. Lieben Dank für den Hinweis. Ich greife nach jedem Strohhalm.

LG
Annika

Annika S.
07.06.2011, 13:39
:ohje: Es wird alles nur noch schlimmer und nichts besser. Durch die ständige Entlastung des linken Beinchens hat sich rechts nun eine schlimme Gelenkentzündung entwickelt. Er kann sich kaum noch auf den Beinchen halten. Das rechte Bein ist auch völlig wund da er sich ständig einpullert. Er sitzt ja nur noch schräg da und das Pippi läuft am Beinchen runter. Im Nassen muss er natürlich nicht sitzen. Er sitzt auf VetBed.

Das Fressen stellte er in den letzten Tagen teilweise gänzlich ein. Trotz Zufütterung hat er in der kurzen Zeit sehr viel an Gewicht verloren. Ganz sicher auch Muskelmasse da er sich nicht mehr bewegen kann.

Die Tierärztin hat gestern das rechte Bein punktiert und massig Eiter aus dem Gelenk geholt :ohje: Sie riet da schon zur Einschläferung :heulh:

Alle Medis haben nicht geholfen, im Gegenteil, es wurde drastisch schlechter. Und die Ursache wird man nicht mehr entfernen können. Ich habe mir von einer Freundin, die mit Ultraschalltherapie behandelt wurde, gesprochen. Die Behandlung ist sehr schmerzhaft und dauert recht lage. Da käme ein operativer Eingriff fast noch eher in Frage.

Sammy ist fast 10 Jahre alt - will ich das noch für ihn? OP und lange Rekonvalenz? Schmerzhafte, langdauernde US-Therapie?

Ich habe Sammy gestern nicht gehen lassen. Ich habe ihn wieder mit nach Hause genommen und mir Veracin mitgeben lassen. Ein letzter Versuch. Meine TÄ riet mir eindringlich, es nicht all zu lange ausprobieren zu wollen... sie sieht eigentlich keine Chance das in einem, für Sammy angemessenen Zeitraum, so hin zu bekomen das er wieder Lebensqualität hat :ohje:

Ich möchte ihn doch nicht gehen lassen ... :bc::bc: bitte, bitte drückt die Daumen :heulh::heulh:

Traurige Grüße
Annika

Ralf
07.06.2011, 13:46
:Ich möchte ihn doch nicht gehen lassen ... :bc::bc: bitte, bitte drückt die Daumen :heulh::heulh:

Traurige Grüße
Annika

Oh Mann, das hört sich aber wirklich alles andere als gut an. :ohje: Laß Dich mal in den Arm nehmen.

Aber ganz ehrlich gesagt, ich würde auch nicht um jeden (schmerzhaften) Preis versuchen ein Leben zu erhalten, wenn es im Endeffekt vielleicht doch nciht lebenswert ist. Ich bin mir sicher, du wirst richtig entscheiden.

Hier sind aber erstmal alle Daumen und 16 Pfötchen gedrückt.


LG
Ralf

Julia
07.06.2011, 13:53
Oh Gott! Das sind traurige Nachrichten!

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft!

Katharina
07.06.2011, 13:55
Ich schließe mich Ralf an und drücke dich mal aus der Ferne. :umarm:

Maritta
07.06.2011, 14:12
Habt ihr ihn mal bei Doc L. vorgestellt?

Annika S.
07.06.2011, 14:24
Habt ihr ihn mal bei Doc L. vorgestellt?


Nein. Auch nich GB aus K oder M oder R aus Do.

Elune
07.06.2011, 14:30
Kaninchen kommen ganz schlecht mit Schmerzen aus und auch Ich musste mein Kaninchen einschläfern lassen weil sie so starke schmerzen im Pfötchen hatte! Hochdosiertes Schmerzmittel hat nichts mehr geholfen und auch die TA in Do M. und R. sagten das es nur Quälerei sein würde es weiter zu probiern!

Sei :umarm:!

Annika S.
07.06.2011, 14:40
Ach Elune, es ist so bitter.... :heulh:

Ich hatte in der Sache mit Dr. R. aus Do gesprochen als ich mit Paula und Marie bei ihm war. Sammy hatte ich nicht mit, habe aber seinen Fall geschildert. Er befürwortete die Behandlung meiner TÄ und ich vertraue ihm da auch völlig. Er ist für mich der Fach-TA wenn es um Erkrankungen am Knochenbau geht.

Mit Ausnahmen der am Kieferknochen erkrankten Tieren - mit denen fahre ich zu Dr. L. oder aber zu Dr. K aus KR

Almuth
07.06.2011, 23:01
Gegen die Knochenentzündung hilft Magnetfeld-Therapie. Sie lindert/heilt die Entzündung und wirkt gegen Schmerzen. Die Tiere werden nur auf eine Decke mit Magnetspulen gesetzt, die Behandlung ist völlig schmerzfrei.

Alles Gute für deinen Sammy, hier ist alles gedrückt was man drücken kann :umarm:

Annika S.
08.06.2011, 08:49
Gegen die Knochenentzündung hilft Magnetfeld-Therapie. Sie lindert/heilt die Entzündung und wirkt gegen Schmerzen. Die Tiere werden nur auf eine Decke mit Magnetspulen gesetzt, die Behandlung ist völlig schmerzfrei.

Alles Gute für deinen Sammy, hier ist alles gedrückt was man drücken kann :umarm:

Ich fürchte, wir haben nicht die nötige Zeit um ihn einige Wochen lang auf die Matte zu setzen. Meine THP hatte, als sie für Paula da war, die Matte dabei. Sammy saß auch mit drauf. Eine schnelle Besserung scheint da nicht in Aussicht zu sein. Aber alles andere scheint mir kaum vertretbar. Aber ich werde mal schauen, was so eine Matte kostet. Meine THP wird nicht täglich vorbei kommen können.

Gestern Abend und heute Morgen hat er mir etwas besser gefallen. Er hat zumindest freiwillig gefressen.

LG
Annika

Tanja
08.06.2011, 09:17
Ich früch euch die Daumen!:umarm:

Nadine G.
08.06.2011, 12:58
Ach Annika, ich hatte so gehofft :ohje:

Ich drück alle Daumen, dass das Veracin anschlägt. Hier hat es super geholfen, (wenn es auch nicht ganz vertragen wurde)

:umarm::umarm:

Alex
09.06.2011, 10:55
Kaninchen kommen ganz schlecht mit Schmerzen aus und auch Ich musste mein Kaninchen einschläfern lassen weil sie so starke schmerzen im Pfötchen hatte! Hochdosiertes Schmerzmittel hat nichts mehr geholfen und auch die TA in Do M. und R. sagten das es nur Quälerei sein würde es weiter zu probiern! (...)
Da habe ich ganz andere Erfahrungen gemacht:
Wenn die Schmerztherapie gut eingestellt wird (Kombination mehrerer Schmerzmittel in der richtigen Dosierung und nicht unterdosiert, wie es leider in den meisten Fällen aus übertriebener Vorsicht oder finanziellen Gründen gemacht wird), hilft sie dem Tier auch.

Parallel dazu muss natürlich die Ursache der Schmerzen kompetent bekämpft werden. Ist das nicht in den Griff zu bekommen, kann das Schmerzmittel auf Dauer nicht greifen.

Wegen Schmerzen an sich sollte kein Tier eingeschläfert werden,
dafür gibt es mittlerweile gute und wirksame Mittel, nur, wenn die den Schmerzen zugrunde liegende Krankheit keinerlei Aussicht auf Besserung mehr bietet, muss weitergedacht werden.


(...)
Cortison möchte ich jedoch nicht dauerhaft geben. Wenn die Akutphase vorbei ist werden ich dauf das Rimadyl umsteigen (...)
Ganz ehrlich, wenn es ihm mit dem Cortison besser geht, würde ich es ihm weiterhin geben und nicht zu große Angst haben.
Man muss die Nebenwirkungen (die immer als großes Schreckgespenst gerade bei Cortison durch die Köpfe geistert) immer abwägen gegen den Nutzen und auch in Hinblick auf die Lebensdauer.
Einem älteren Tier würde ich in jedem Fall auch 'bedenkliche' Medikamente geben, wenn das zwar keine Heilung, aber dafür zeitweise Erleichterung und Verbesserung auch für eine kürzere Lebenszeit bringt.
Lieber eine noch kurze Zeit mit Cortison einigermaßen im Gleichgewicht als in Hinblick auf mögliche Spätwirkungen nicht geben und dafür eine längere Zeit mit Leiden in Kauf nehmen.


(...)
Gestern Abend und heute Morgen hat er mir etwas besser gefallen. Er hat zumindest freiwillig gefressen.
(...)
:umarm:
Ich habe hier auch so einen Kandidaten: Riese Rübezahl hat sehr stark Arthrose.
Zwei Tage hatte ich schon, wo ich dachte, es geht nicht mehr, es ist nur noch eine Quälerei.
Aber dann mit Schmerzmitteln in entsprechender Dosierung war er wieder so fröhlich und munter, ganz der Alte, frisst gut und lebt alle seine Sozialkontakte zu Mitkaninchen und Mitmenschen aus, dass ich es doch nicht über's Herz bringe, seine Lebenszeit einfach aus vernünftigen Überlegungen heraus ('es gibt eigentlich keine Heilung') zu verkürzen.

Ich muss akzeptieren, dass Rübe (für einen Riesen leider schon mit fast 6 Jahren :ohje:) ein alter Hase ist, der gute und schlechte Tage im Wechsel hat.

Almuth
09.06.2011, 20:34
Ich fürchte, wir haben nicht die nötige Zeit um ihn einige Wochen lang auf die Matte zu setzen. Meine THP hatte, als sie für Paula da war, die Matte dabei. Sammy saß auch mit drauf. Eine schnelle Besserung scheint da nicht in Aussicht zu sein. Aber alles andere scheint mir kaum vertretbar. Aber ich werde mal schauen, was so eine Matte kostet. Meine THP wird nicht täglich vorbei kommen können.

Gestern Abend und heute Morgen hat er mir etwas besser gefallen. Er hat zumindest freiwillig gefressen.

LG
Annika

Die Entzündung dürfte in gut einer, ev. 2 Wochen mit der MFT weg. Die guten wirksamen Matten kosten um die 2000.- Euro, leider :ohje:

Schön, dass er freiwillig gefressen hat :umarm:

kleopaja
09.06.2011, 21:54
Hallo,

ich weiß nicht ob in diesem Stadium und mit dieser Diagnose Goldakupunktur überhaupt hilfreich wäre. Von Hundeleuten weiß ich, dass es entzündungshemmend und schmerzlindernd wirkt.

:ohje: Kleo

Annika S.
10.06.2011, 11:39
Meiner Erfahrung nach ist es von Tier zu Tier unterschiedlich wie sie mir Schmerzen klar kommen. Bzw. wie sie das nach aussen hin zeigen. Das Dauerschmerzen nicht schön sein können dürfte außer Frage sein.

Keines der von uns getesten Schmerzmittel zeigten eine Erleichterung. Auch nicht in Kombination. Unterdosiert waren ganz bestimmt keine Medikamente. Wir waren am oberene Limit. Er stellte dann das Fressen ein als es dann irgendwann 6 Medis auf einmal waren. Die Gründe, die hier aufgeführt werden, warum kein oder zu wenig Schmerzmittel geben werden sind für mich völlig unverständlich und treffen mit Sicherheit nicht auf mich zu. Oftmals ist es schlicht Unvermögen der Tierärzte die Dosierungen korrekt zu berechnen. Aber auch das trifft hier nicht zu.



Parallel dazu muss natürlich die Ursache der Schmerzen kompetent bekämpft werden. Ist das nicht in den Griff zu bekommen, kann das Schmerzmittel auf Dauer nicht greifen.

Ich frage mich: Stellst Du meine oder die Kompetenz meiner Tierärzte in Frage oder war das so allgemein gesagt?



Wegen Schmerzen an sich sollte kein Tier eingeschläfert werden,
dafür gibt es mittlerweile gute und wirksame Mittel

Das sehe ich völlig anders. Kein Tier sollte dauerhaft Schmerzen erleiden müssen weil wir es nicht erlösen lassen wollen.

Schmerzmittel: 5 fallen mir derzeit nur ein
- Temgesic (Morphin - Wirkstoff: Buprenorphin)
- Rimady (Wirkstoff: Carprofen),
- Metacam (Wirkstoff: Meloxicam),
- Novalgin (Wirkstoff: Metamizol) ,
- Tolfedine (Wirkostff: Tolfenaminsäure).

@ Alex: Wärest Du bitte so nett und schreibst mir per PN die anderen Schmerzmedis (bzw. Wirkstoffe) auf damit ich mit meiner TÄ reden kann. Und vielleicht auch die Kominationsmöglichkeiten. :umarm: Auch für die Zukunft wäre das hilfreich. Offenbar schöpfen meine Tierärzte da nicht das Optimale aus.

Es wurde unter Cortison definitv nicht besser. Wäre es besser geworden dann hätte ich nach der Akutphase das Cortison abgesetzt um zu gucken wie er damit klar kommt. Wenn es ohne wieder schlimmer geworden wäre, klar, dann hätte es er auch dauerhaft bekommen. Das wollte ich damit nicht ausschliessen. Nur sollte man nicht gleich von vornherein sagen: Jetzt bekommt er es halt bis zum Ende. Das sollte niemals der Plan sein. Was ihn letztlich umbringt ist ja dann auch egal wenn er somit noch eine längere, schöne (!) Zeit hat.

Die kürzere Lebenszeit habe ich, so vermute ich, durch die ganze Medivergabe auf jeden Fall bewirkt. Nur war die letzte Zeit alles andere als schön. Ich denke, die Nierenwerte wären nicht optimal wenn diese untersucht werden würden.

Cortison = Schreckgespenst: Ein Gespenst ist eine Fiktion / Einbildung - ich denke, daß trifft auf Cortison nicht zu. Cortison dauerhaft zu geben wünsche ich mir ebensowenig für eines meiner Tiere wie die Dauergabe von Metacam z.B. oder jedem anderen Medi welches Nebenwirkungen erzeugen kann.

Ich denke heute, daß in diesem Fall weniger vielleicht mehr gewesen wäre. Je mehr Medis er bekam, um so schlechter wurde der Zustand da die Nebenwirkungen kamen.

Hätte Sammy in den 3 Wochen einen einzigen richtig guten Tag mit Lebensqualität gehabt, wo wäre ich hoffnungsvoller.

@Kleopaja - mit dem Thema Goldakupunktur hatte ich mich bereits vertraut gemacht, für Paula. Die Meinungen gehen da ja gänzlich auseinander. Und hätte auch nur ein Tierarzt, dem ich Vertrauen schenke, dieses für Paula oder Sammy in Erwägung gezogen, so würde ich es machen lassen. Keine Frage.

Bei den Tierartzkosten der vergangenen Monaten käme es auch darauf nicht mehr an. Wobei die Magnetfeldmatte derzeit doch den Rahmen sprengen täte. So auf die Schnelle könnte ich das nicht aufbringen. :ohje: Wobei es für Paula und Marie vermutlich auch eine lohnenswerte Anschaffung wäre, langfristig gesehen. Aber gleich heute kann ich das nicht bezahlen.

LG
Annika

Alex
10.06.2011, 12:26
Meiner Erfahrung nach ist es von Tier zu Tier unterschiedlich wie sie mir Schmerzen klar kommen. Bzw. wie sie das nach aussen hin zeigen. Das Dauerschmerzen nicht schön sein können dürfte außer Frage sein.

Keines der von uns getesten Schmerzmittel zeigten eine Erleichterung. Auch nicht in Kombination. Unterdosiert waren ganz bestimmt keine Medikamente. Wir waren am oberene Limit. Er stellte dann das Fressen ein als es dann irgendwann 6 Medis auf einmal waren. Die Gründe, die hier aufgeführt werden, warum kein oder zu wenig Schmerzmittel geben werden sind für mich völlig unverständlich und treffen mit Sicherheit nicht auf mich zu. Oftmals ist es schlicht Unvermögen der Tierärzte die Dosierungen korrekt zu berechnen. Aber auch das trifft hier nicht zu.
Mein Beitrag diente dazu nochmals darauf hinzuweisen, dass Schmerzmittel wirklich sehr häufig unterdosiert werden. (Selbst die Hersteller weisen auf Nachfrage inzwischen darauf hin.)
Gerade bei Kaninchen wird nicht berücksichtigt, dass ihr Stoffwechsel ein anderer als der von Hund, Katze & Co. ist:
Er ist viel, viel schneller, daher werden Medikamente schneller umgesetzt und abgebaut.

Ich bin mittlerweile von der einmaligen täglichen Gabe ganz abgerückt und gebe immer 2x täglich und der Unterschied bei den Nins ist deutlich sichtbar.

Bevor ich ein anderes Schmerzmittel ausprobieren würde, würde ich erst einmal die Dosierung und die Taktung der Gabe verändern.

Dann ist eine weitere Steigerung möglich, wenn das Schmerzmittel nicht oral gegeben, sondern gespritzt wird, was wie bei Antibiotika auch manchmal zur besseren Verträglichkeit beiträgt.
Das wäre noch meine einzige Idee derzeit in Sachen Schmerzmittel.


Ich frage mich: Stellst Du meine oder die Kompetenz meiner Tierärzte in Frage oder war das so allgemein gesagt?
Soweit ich es sehe, hatte ich auf den Beitrag von 'Elune' geantwortet, wo für meine Begriffe recht lapidar geschrieben wurde, dass Kaninchen allgemein mit Schmerzen schlecht klar kommen und ein Kaninchen wegen Schmerzen in der Pfote eingeschläfert wurde.
Das konnte und kann ich so nicht stehen lassen.
Wenn das so wäre, dürfte kein Kaninchen mehr operiert werden, denn danach hat es bestimmt Schmerzen.


Das sehe ich völlig anders. Kein Tier sollte dauerhaft Schmerzen erleiden müssen weil wir es nicht erlösen lassen wollen.
Ich lerne mit jedem Kaninchen dazu, aber habe einige Grundauffassungen, die sich natürlich mit jeder Erfahrung ändern können:

Schmerzen gehören mit zum Leben.

Das Leben ist kostbar.

Für Kaninchen mache ich es an drei Punkten fest,
ob es ein 'lebenswertes Leben' hat:
Es frisst von selber (oder auch vorübergehend mit ein wenig Unterstützung).
Es bewegt sich durch den Raum / Mobilität.
Es hat Freude an Sozialkontakten.

Wenn einer der Punkte wegfällt, sind da noch die anderen zwei Punkte.
Wenn alle drei Punkte zusammen nicht mehr dauerhaft erfüllt werden, dann ... :ohje:.

Aber das weißt du alles selber, ich will hier nicht belehren, sondern nur nochmals aufzeigen :umarm:.

Ich bin selber Schmerzdauerpatientin, nehme seit 14 Jahren (!) dauerhaft Cortison und möchte eigentlich noch nicht den Gnadenschuss, nur weil es mir einige Monate im Jahr einfach nur dreckig geht.
Kann sein, dass ich da was zu Unrecht auf die Kaninchen übertrage.

Jedes Tier ist anders und du allein musst leider die Entscheidung treffen, was noch getan werden kann und wo es vergeblich ist.
Es wird nie leichter.

Jetzt klarer geworden, was ich meinte?

Nochwas: Zwei meiner Riesen bekommen dauerhaft Metacam und kommen bislang gut damit klar.
Würden sie es nicht bekommen, wäre ihr Leben nicht möglich.
Ist das nun falsch?

Annika S.
10.06.2011, 13:27
Er ist viel, viel schneller, daher werden Medikamente schneller umgesetzt und abgebaut.

Das ist mir bekannt, muss aber gestehen, daß ich bisher in den Jahren lediglich eine Medi-Dosierungskorrektur (vom Hersteller) bewusst mitbekommen habe. Die von Metacam. Alles andere muss an mir vorbei gegangen sein und ich muss mich da auf die Angaben meiner TÄ verlassen. Ich bin mir arg sicher bin, daß eine Vielzahl der Hersteller darauf verweisen, daß die Medikamente nicht für Kaninchen zugelassen sind. Oder nicht? Machen die dann Angaben zu der korrekten Dosierung?

Eine PN zu den Medis wäre trotzdem sehr hilfreich - ich habe ja doch sehr oft kranke Patienten hier sitzen. Sollte etwas nicht greifen, könnte ich direkt mit meiner TÄ die Alternativen durchgehen.



Ich bin mittlerweile von der einmaligen täglichen Gabe ganz abgerückt und gebe immer 2x täglich und der Unterschied bei den Nins ist deutlich sichtbar.

Die Schmerzmittel verteile ich ebenfalls auf mehrere Vergaben. Habe aber bei Sammy verschiedene Möglichkeiten ausgetestet.



Dann ist eine weitere Steigerung möglich, wenn das Schmerzmittel nicht oral gegeben, sondern gespritzt wird, was wie bei Antibiotika auch manchmal zur besseren Verträglichkeit beiträgt.
Das wäre noch meine einzige Idee derzeit in Sachen Schmerzmittel.


Ich muss sagen, daß ich dazu übergangen bin alle Medis zu spritzen die zu spritzen sind und gebe nur noch das nötigste oral. Wobei auch gespritze Medis auf den Magen-Darm-Trakt gehen können. Bei Sammy habe ich natürlich nichts unversucht gelassen. In den 3 Wochen sind wir nicht stur bei einem Schema geblieben. Nach etwa 70 Notfellchen, die meisten krank bei der Ankunft, habe ich ein wenig Gespür entwickelt was und wie man das bestmögliche Ergebnis erreichen kann. Wobei ich natürlich auch bei jedem einzelnen Tier neues lerne. Keines ist wie das andere.




Ich bin selber Schmerzdauerpatientin, nehme seit 14 Jahren (!) dauerhaft Cortison und möchte eigentlich noch nicht den Gnadenschuss, nur weil es mir einige Monate im Jahr einfach nur dreckig geht.

Ich bin mir sicher, auch da gibt es Menschen, die sich nichts sehnlicher wünschen als den Gnadenschuss. Letztlich kann es der Mensch für sich selber entscheiden ob er weiter mit den Schmerzen leben möchte oder nicht.

Sammy frissst kaum noch, hat 1/4 seines Körpergewichts verloren, kann seit 3 Wochen nicht laufen, kaum sitzen aber auch nicht liegen, keine Körperpflege betreiben und pullert sich ein. Die Hinterläufe sind inzwischen nicht nur wund sondern offen - die verminderte Wundheilung ist wohl eine Nebenwirkung des Cortisons. Kommt einer seiner Artgenossen zu nah, kuschelt sich an seinen Po, so fängt er vor Schmerzen an mit den Zähnen zu knirschen da ihn jegliche Berührung offenbar Shmerzen zufügt. Ich traue mich schon gar nicht mehr, ihn zu berühren. Seine Augen werden riesig und knirscht mit den Zähnen. Nach der Medivergabe sitzt er da und wackelt mit dem Köpfchen - es dauert eine Zeit, bis er sich davon wieder eholt hat.
Aber ich kann die Medis ja auch nicht ganz weglassen. Dann hätte er keine Chance mehr und ich mag einfach nicht aufgeben.



Nochwas: Zwei meiner Riesen bekommen dauerhaft Metacam und kommen bislang gut damit klar.
Würden sie es nicht bekommen, wäre ihr Leben nicht möglich.
Ist das nun falsch?

Habe ich das in Frage gestellt? Wenn die Lebensqualität damit hergestellt ist natürlich nicht. Das habe ich auch nicht behauptet. Aber es wäre nicht das, was ich mir für meine Tiere wünsche. Ohne wäre natürlich wünschenswerter. Aber wenn es nicht anders geht, dann ist es so.

Naja, ich bitte da um Nachsicht, meine Nerven liegen seit einigen Monaten etwas blank... zu viele kranke Tiere. Und defitiv auch zu viele Kämpfe, wenn auch nicht alle, verloren.

LG
Annika

Annika S.
11.06.2011, 18:29
Nachdem gestern klar wurde, dass der Eiter im rechten Beinchen noch immer massiv vorhanden war und somit die letzte Möglichkeit, ihn doch zu operieren kaum möglich war, habe ich beschlossen, ihn gehen zu lassen.

Das linke Bein zu amputieren und zeitgleich rechts eine Abzessbehandlung durch zu führen... hatte kaum Aussicht auf Gelingen. Die TÄ hielt Sammy, jedoch nun ohne neue Blutuntersuchung ect., nicht mehr für Narkosefähig. Er hatte zu sehr abgebaut.

Und ja, ich bin froh, dass ich entscheiden kann, dass Schmerzen nicht zu Sammy´s Leben gehören müßen, nicht Sammy´s Leben sind und dieses bestimmen.

Die Entscheidung war nicht leicht. Sie zu treffen und dann auch aus zu sprechen hat mir das Herz gebrochen. Auch, wenn es die richtige Entscheidung war :heulh:


Er ist in Würde und friedlich auf meinem Schoß eingeschlafen.

Nadine G.
11.06.2011, 18:36
Annika, ich denk an dich und drück dich :umarm:

kleopaja
11.06.2011, 18:55
:umarm:

Kleo

Katharina
11.06.2011, 19:47
Ich kann dir deine Gefühle nachempfinden. :umarm: Sammy :sad1::sad1:

Tanja
12.06.2011, 09:40
Du hast für ihn entschieden und das war richtig!:umarm:

:sad1:

Baby2304
12.06.2011, 15:37
Oh nein Annika, ich lese das erst jetzt! Es tut mir so leid. "Unser" Sammy! :sad1:
Ich kann es garnicht glauben. Danke für das, was du alles für ihn getan hast. Und danke das du ihm und Dori noch so lange Zeit ein so wunderschönes Zuhause gegeben hast! Ich werde es meiner Schwester mitteilen.

Dir wünsche ich viel Kraft. Wie geht es Dori ohne ihren Schatz? Und den anderen?

Ralf
12.06.2011, 22:00
Annika, laß Dich mal ganz fest drücken. :umarm: Ich bin mir sicher, dass er Dir für diese Entscheidung dankbar ist und nun ohne Schmerzen hinter der RBB hoppelt.


traurige Grüße
Ralf

Sabrina P.
14.06.2011, 12:52
Ich bin sicher, dass du das rchtige und Menschenmögliche getan hast. Ich kann es dir so gut nachempfinden. Es ist einfach schrecklich wenn man Monate kämpft, eine Baustelle nach der anderen auftaucht.:umarm: Machs gut kleiner Sammy.:sad1:

Annika S.
14.06.2011, 13:05
Ich danke Euch auch hier für die lieben Worte :ohje:

Die anderen Gruppenmitglieder sind sichtlich mitgenommen. Der Chef fehlt und das fällt auf. Mickey und Rüdi rangeln heftig miteinander. Zum Glück haben beide keine Schneidezähne. So können sie sich höchstens kratzen. Maja ist garstig wie schon lange nicht mehr. Jeder, der näher als 1 Meter an sie heran kommt wird angeknurrt und wenn das ignoriert wird, wird auch angegriffen.

Paula, Marie und Dori trauern. Dori, seine langjährige Partnerin, hatte sich schon vor Wochen, als Sammy krank wurde, sehr zurück gezogen. Nun liegt sie meist abseits aller anderen. Zum Fressen kommt sie nach langem Locken oder sie frisst nur aus der Hand :ohje:

Ich hoffe, sie kommt schnell drüber hinweg :heulh:

LG
Annika

Nadine G.
14.06.2011, 19:08
Annika :umarm:

Baby2304
14.06.2011, 23:42
Knuddel Dori mal!!! Ach mensch, das zu lesen zerreißt mir das Herz. Ich hoffe auch das sie schnell drüber weg kommt und wieder Freude mit ihren anderen lieben Freunden hat!! Sie hat ja 7 Jahre mit Sammy zusammen gelebt. Aber zum Glück ist sie nicht allein!!
Ich denke an Euch!!! :umarm: