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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mythen in der Kaninchenernährung – 15. Artnahe Zutaten machen Leckerlis gesund #466



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Simone D.
29.03.2011, 13:23
Hi,

ich weiß nicht, wie es euch allen so geht, aber einige Aktive haben den Eindruck, dass so mancher „Ernährungs-Mythos“ im Netz kursiert. Der Eine erklärt einem, dass Ananas gegen Haarballen helfen und der Nächste postet ein „stimmt nicht“ hinterher. Und irgendwann ist man dann verloren im Beratungs-Chaos :rollin: und hat kein Gefühl mehr, was denn nun überhaupt noch stimmt, und was nicht :girl_sigh:

Daher haben die Aktiven sich etwas überlegt: Vor einiger Zeit haben wir alle Empfehlungen zusammengetragen, die uns eingefallen sind, und bei denen wir uns nicht sicher waren, ob sie eher unter „Mythos“ oder „Wahrheit“ fallen. Helfen Ananas wirklich gegen Haarballen? Bläht Kohl? Ist Getreide schädlich? Muss man Trockenfutter und Frischfutter zeitversetzt geben? Fragen wie diesen sind wir auf den Grund gegangen und möchten sie euch hier in diesem Thread nach und nach vorstellen. Vielleicht ist für den ein oder anderen ja etwas Neues dabei – lasst euch überraschen :) Wir waren es zumindest :rollin:.

Viele Grüße,
Annika, Lidija, Christina H., Nicole B. & Simone H.

Simone D.
29.03.2011, 13:27
Mythos 1: Ananas helfen bei Haarballen

Wenn ein Kaninchen im Fellwechsel ist, oder mit Haarballen zu kämpfen hat, hört man oft den Rat, dass die Fütterung von Ananas unterstützend wirkt, weil die Haare dann besser "flutschen". Stimmt das?

Ananas enthält ein Enzym (Bromelain), das Eiweiße spaltet (Haare bestehen aus Eiweißverbindungen). Daher kommt vermutlich der Rat, dass Ananas Haarballen auflöst oder die Struktur der Haare angreift. Allerdings kommt das Enzym in den nötigen Mengen nur im Stamm der Pflanze oder in unreifen Früchten vor. Darüber hinaus ist es nicht magensaftresistent – würde also verdaut werden, bevor es die Haare angreifen könnte. Medikamente, die Bromelain enthalten, werden daher nur als magensaftresistente Tabletten/Dragees hergestellt und müssen mit leerem Magen eingenommen werden (was sich bei einem Stopfmagen schwierig gestaltet).

biggi
29.03.2011, 13:34
hm,meine tä behandelt so haarballen und hatte bisher immer erfolg damit.
auch bei meinem gizmo.
von daher werd ichs weiter so halten-so lange es nicht schadet.
und wenns nur die flüssigkeit wäre,die den haarballen evtl auflöst :rw:

Simone D.
29.03.2011, 13:37
Ja, viel Flüssigkeit ist bei Haarballen wirklich gut :D

Meike
29.03.2011, 13:47
Ich hab daran noch nie wirklich geglaubt und habe es auch noch nie angewandt :rw:

Gloa
29.03.2011, 13:48
Das ist eine super Idee - denn oft weiß man wirklich nicht mehr, was man glauben soll und was nicht. Dann bin ich ja mal gespannt auf die nächsten Themen :girl_sigh:

Ralf
29.03.2011, 13:53
Klasse Idee. vielen Dank an dieser Stelle für die Mühen und Recherchen. :good:


LG
Ralf

Maren S.
29.03.2011, 14:05
Ich finde die Idee auch toll. :good:

Wann kommt der nächste Mythos? Oder muss man immer einen Tag warten? Das ist dann ja wie Weihnachtskalenderaufmachen, nur ohne Schokolade. :D

Liebe Grüße Laila

Simone D.
29.03.2011, 14:07
:rollin::rollin::rollin:

Katja
29.03.2011, 14:30
Hallo!


Wann kommt der nächste Mythos? Oder muss man immer einen Tag warten? Das ist dann ja wie Weihnachtskalenderaufmachen, nur ohne Schokolade. :D

Ihr könnt ja auch gerne fragen, wenn euch bestimmte "Mythen" interessieren! *g* Vielleicht erhält der KS dadurch noch weitere Anregungen.

VG,
Katja.

Feuerkind
29.03.2011, 14:32
diese ganze mythenaufklärungssache gibt es auch schon auf www.kaninchenwiese.de *g*

bzw einen auszug davon (von der selben autorin) auch in der aktuellen rodentia

und die quellen würden mich interessieren :rw: denn ohne quellen ist es auch nur weitere mythen ins netz setzen *g*

ohja ein mythos den ich wichtig fände "Kaninchen haben einen Stopfmagen"
das habe ich auch hier schon gelesen ;)

Pflubby
29.03.2011, 14:37
Gilt dieser Ananasmythos dann auch für Papaya? Meine TÄ schwört auf papaya bei Haarballen.

Rabea G.
29.03.2011, 14:39
diese ganze mythenaufklärungssache gibt es auch schon auf www.kaninchenwiese.de *g*

bzw einen auszug davon (von der selben autorin) auch in der aktuellen rodentia

und die quellen würden mich interessieren :rw: denn ohne quellen ist es auch nur weitere mythen ins netz setzen *g*

ohja ein mythos den ich wichtig fände "Kaninchen haben einen Stopfmagen"
das habe ich auch hier schon gelesen ;)

Quellen gibts Zuhauf. Simone gibt sie dir bestimmt weiter oder einer der anderen :). Viel Spaß beim nachlesen, die Liste ist lang :D Muss mich da auch mal hinterklemmen :rw:

Simone D.
29.03.2011, 14:40
und die quellen würden mich interessieren :rw: denn ohne quellen ist es auch nur weitere mythen ins netz setzen *g*

Am Ende würden wir gerne in einem Extrathread eine Zusammenfassung mit allen Quellenangaben posten, den man bei Bedarf vielleicht auch anpinnen kann. Die Quellenliste ist recht lang, zwischendrin wird das einfach zu unübersichtlich :umarm:

Feuerkind
29.03.2011, 14:44
Am Ende würden wir gerne in einem Extrathread eine Zusammenfassung mit allen Quellenangaben posten, den man bei Bedarf vielleicht auch anpinnen kann. Die Quellenliste ist recht lang, zwischendrin wird das einfach zu unübersichtlich :umarm:

ah ok, danke für die Info :umarm:


Ich meinte das jetzt auch eben allgemein Rabea, denn ohne Quellen ist es halt nur weiteres Mythen in die Welt setzen und das wär ja schade, wenn ihr euch schon die recherche arbeit macht ;)

Simone D.
29.03.2011, 14:47
Gilt dieser Ananasmythos dann auch für Papaya? Meine TÄ schwört auf papaya bei Haarballen.

Würdest du sie fragen, worin sie den Vorteil der Papaya sieht? Also ob es die Haare auflösen soll, oder ganz anderweitig unterstützen? (Papaya enthält ein anderes Enzym (Papain), das entzündungshemmend und durchblutungsfördernd wirkt).

Else65
30.03.2011, 10:30
Allerdings kommt das Enzym in den nötigen Mengen nur im Stamm der Pflanze oder in unreifen Früchten vor.

wobei hier auch schon einige berichtet haben, dass sich durch die längerfristige gabe von ananassaft die haare am mäulchen abgelöst hätten. also muss doch etwas wahres dran sein.... außerdem gilt, soweit ich weiß, ananas in der küche als zartmacher von fleisch. ich denke hier kommt es auf die menge an saft an, die man täglich gibt...




Darüber hinaus ist es nicht magensaftresistent – würde also verdaut werden, bevor es die Haare angreifen könnte. .

wäre auch hier nicht die menge an ananassaft entscheidend? es ist ja nicht unendlich viel magensäure vorhanden und schon gar nicht in einem stopfmagen, wo die magensäure wahrscheinlich durchmischt mit nahrungsbrei ist... um es mal überspitzt zu sagen: 1 tropfen magensäure inaktiviert ja nicht die enzyme in 1L ananassaft :D

ich habe ananas auch schon von mehreren tierärzten empfohlen bekommen u.a. der tierklinik in leipzig und ich halte speziell diese TÄ für recht intelligent, denen werden die o.g. probleme auch bekannt sein. Ein TA, den ich auch privat kenne, hat mir gesagt, dass es das durchaus strittig wäre, aber er würde es trotzdem geben, da es wie gesagt strittig ist :D und außerdem nicht schadet. ich finde auch, da es nicht schadet, warum soll ich es nicht geben... ?

aber ansonsten find ich die mythen-idee gut :D

Estrella
30.03.2011, 10:47
Ich hätte einen Vorschlag für Mythos Nr. 2!

"Das allerwichtigste für die Darmgesundheit und den Zahnabrieb ist Heu" (stimmt nur bedingt, denn meine fressen min. 8 Monate nur frische Wiese und haben nie Zahn oder Verdauungsprobleme gehabt).

"Man kann sein Kaninchen alleine von Heu und Wasser ernähren"
(Ist völliger Quatsch und sogar schädlich!)

Da werde ich fuchsteufelswild :scheiss:.
Zumal das auch noch von vielen TÄ so verbreitet wird.

Fisch
30.03.2011, 11:05
Simone, es wäre aber klasse, wenn man zum Schluß nochmal einen Mythen-Thread mit einer Zusammenfassung und ohne Kommentare oben festpinnen könnte, das macht es übersichtlicher :)

Nicole B.
30.03.2011, 11:07
Ich hätte einen Vorschlag für Mythos Nr. 2!

"Das allerwichtigste für die Darmgesundheit und den Zahnabrieb ist Heu" (stimmt nur bedingt, denn meine fressen min. 8 Monate nur frische Wiese und haben nie Zahn oder Verdauungsprobleme gehabt).

"Man kann sein Kaninchen alleine von Heu und Wasser ernähren"
(Ist völliger Quatsch und sogar schädlich!)

Da werde ich fuchsteufelswild :scheiss:.
Zumal das auch noch von vielen TÄ so verbreitet wird.

Sowas in der Art wird es werden. Gebt uns 1-2 Tage bitte :freun:


Simone, es wäre aber klasse, wenn man zum Schluß nochmal einen Mythen-Thread mit einer Zusammenfassung und ohne Kommentare oben festpinnen könnte, das macht es übersichtlicher :)

Ist geplant :freun:

Else65
30.03.2011, 11:15
Simone, es wäre aber klasse, wenn man zum Schluß nochmal einen Mythen-Thread mit einer Zusammenfassung und ohne Kommentare oben festpinnen könnte, das macht es übersichtlicher :)

finde ich weniger gut, da wie gesagt gerade was den ananas-mythos betrifft nicht bewiesen ist, ob es überhaupt ein mythos ist ...
mich würden da auch die quellen zu interessieren... :rw::D

alles was bewiesen ist, kann man natürlich anpinnen...

Simone D.
30.03.2011, 11:44
wobei hier auch schon einige berichtet haben, dass sich durch die längerfristige gabe von ananassaft die haare am mäulchen abgelöst hätten.

Ananas enthält sehr viel Fruchtsäure, wie z.B. viel Zitronensäure. Bei manchen Nins haben sich bei längerfristiger Gabe dadurch nicht nur die Haare abgelöst.



wäre auch hier nicht die menge an ananassaft entscheidend?

Ja, das Bromelain wirkt, aber die nötige Menge bekäme man nicht über Saft oder Früchte ins Nin. Man bräuchte dafür mehrere Kilo auf einmal, vorher hätte das Nin ganz andere Probleme wie ne Magenüberladung oder ne Übersäurung.


finde ich weniger gut, da wie gesagt gerade was den ananas-mythos betrifft nicht bewiesen ist, ob es überhaupt ein mythos ist ...

Doch, ist es. Diese Seite ist z.B. sehr interessant & gut verständlich erklärt: www.bromelain.de. Nicole hat das Ganze auch nochmal biochemisch aufgedröselt. Quellen und Zusammenfassungen wird es später zu allem massig geben, doch lasst uns zuerst Stück für Stück unchaotisch durchgehen, okay? :rollin: :umarm:.

Simone D.
30.03.2011, 11:47
Auch interessant. http://books.google.de/books?id=vfbyQT4m9ucC&lpg=PA46&ots=jb4pxnLMk_&dq=proteasen%20bromelain%20keratin&pg=PA46#v=onepage&q&f=false

Aber wie gesagt, alle Quellen kommen in ner Übersicht am Ende :freun:

JaneDoe
30.03.2011, 11:57
Toller Fred :good:

Übers Heu gibts ja einige Mythen, das wäre toll wenn da mal aufgeräumt werden würde :) Wie z.B. das Heu das Brot der Kaninchen ist usw.

animal
30.03.2011, 12:28
Auch die 100 gr.Empfehlung an Frifu/ pro Kg Kaninchen scheint
vom ursprünglichen Sinn etwas abgekommen zu sein ??

Cerena
30.03.2011, 12:36
Naja, aber dies ist ja kein Mythos, sondern ein Mindestmaß das oftmals angegeben wird.
Manche legen es natürlich dann leider falsch aus, und glauben das wäre genau die Menge die ein Kaninchen braucht.

Annika S.
30.03.2011, 12:38
Hallo,

ich warte gespannt auf die nächsten Aufklärungen! Ich find den Thread klasse - und möchte mich für Eure Bemühungen bedanken.

LG
Annika

Taty
30.03.2011, 12:40
Auch die 100 gr.Empfehlung an Frifu/ pro Kg Kaninchen scheint
vom ursprünglichen Sinn etwas abgekommen zu sein ??

Könnte eines der nächsten Mythen sein, die hier angesprochen werden:secret:

Simone D.
30.03.2011, 12:41
Hier wird nix verraten :punish: :rollin:

Claudia
30.03.2011, 12:47
:good::good: klasse!!

animal
30.03.2011, 12:56
Könnte eines der nächsten Mythen sein, die hier angesprochen werden:secret:

:secret:

Else65
30.03.2011, 16:49
ok, auf die quellen bin ich gespannt, danke *g*


Bei manchen Nins haben sich bei längerfristiger Gabe dadurch nicht nur die Haare abgelöst.



was hat sich denn noch abgelöst?? immerhin, die haare haben sich gelöst, das wollten wir doch :D nein, scherz. Bei meinen hat sich z.b. gar nichts am maul abgelöst...


Doch, ist es. Diese Seite ist z.B. sehr interessant & gut verständlich erklärt: www.bromelain.de.

hm, wobei diese 32 kg ananas angaben für die gewichtsklasse mensch sind...
wie groß die dosis für ein 2 kg kaninchen ist - kann man des dann so einfach frei hand bestimmen? die gegebenheiten im magen sind doch bestimmt bei mensch und kaninchen verschieden...

weiterhin bleibt auch noch die tatsache, dass ananas traditionell als fleischzartmacher verwendet wird... soll die eiweißstruktur des fleisches lockern...

http://de.wikipedia.org/wiki/Fleischzartmacher

Else65
30.03.2011, 17:03
ach ja, hinter dieser bromelain-seite stehen übrigens pharmafirmen...bzw. sind diese kunden dieser medandmore communication (heurausgeber der seite)...
allein auf deren aussage würde ich mich jetzt auch nicht verlassen wollen :D

Simone D.
30.03.2011, 17:09
Die Enzymatische Wirkung hängt weniger vom Gewicht ab, eher von Gegebenheiten wie die aufgenommene Menge des Enzyms, dem ph-Wert im Magen, der Reaktionsgeschwindigkeit uvm. Dass Kaninchen einen meist eher vollen Magen haben, in dem die Nahrung geschichtet und nicht wie beim Menschen durchmischt wird, erschwert die Sache zusätzlich.

Simone D.
30.03.2011, 17:11
ach ja, hinter dieser bromelain-seite stehen übrigens pharmafirmen...bzw. sind diese kunden dieser medandmore communication (heurausgeber der seite)...
allein auf deren aussage würde ich mich jetzt auch nicht verlassen wollen :D

Kein Mythos wurde nur anhand einer Quelle oder vergleichbaren Quellen bestimmt. Das wäre mehr als heikel :rw:

Gelfling
30.03.2011, 17:55
wobei hier auch schon einige berichtet haben, dass sich durch die längerfristige gabe von ananassaft die haare am mäulchen abgelöst hätten. also muss doch etwas wahres dran sein.... außerdem gilt, soweit ich weiß, ananas in der küche als zartmacher von fleisch. ich denke hier kommt es auf die menge an saft an, die man täglich gibt..

Das Bromelin kann die Haut reizen.
Daher vermutlich der Haarausfall am Mäulchen.
Es stimmt, durch das Enzym Bromelin kann man Fleisch zart machen. Das passiert eben durch seine Eiweißspaltende Wirkung.
Ich beispielsweise koche nie wieder ein Curry mit frischer Ananas- ich mag es nicht wenn das Fleisch dadurch so arg mürbe und weich wird. Dann lieber Dosenanas, da ist das Enzym bereits tot gekocht.
Kiwi hat ein ganz ähnliches Enzym um macht sich daher ganz schrecklich in einem Müsli mit Milch *brr * Auch hier spaltet ein Enzym das Eiweiß der Milch.

Nun muss man aber unterscheiden.
Auch wir Menschen und ebenfalls das Kaninchen (und sämtliche andere Tiere) verfügen im Verdauungstrakt über Eiweiß Spaltende Enzyme.
Anders wäre eine Verdauung von lebenswichtigem Eiweiß gar nicht möglich.
Nun muss man aber Eiweiß (auch Proteine genannt) unterschieden.
Die sind nicht alle gleich „gestrickt“.
Keratin, die Eiweißsubstanz aus der Haare bestehen, ist einfach ein extrem „harter Brocken“.
Den knackt einfach nicht jedes Eiweiß spaltende Enyzm.

Pack mal etwas Ananassaft oder Anasstückchen oder Kiwi in Milch und du wirst bald die spaltende Wirkung bemerken können. Legst du hingegen Haare in Ananassaft/brei ein wirst du auch am nächsten Tag keine Veränderung bemerken.

Grüße Gelfling

Else65
30.03.2011, 18:00
Pack mal etwas Ananassaft oder Anasstückchen oder Kiwi in Milch und du wirst bald die spaltende Wirkung bemerken können. Legst du hingegen Haare in Ananassaft/brei ein wirst du auch am nächsten Tag keine Veränderung bemerken.

Grüße Gelfling

gut, da hast du recht, muss man einen unterschied machen zwischen fleisch und haaren. aber dass das ananas haare verändert bzw. ihre struktur verändert, kann man ggf. gar nicht mit bloßen auge sondern nur unterm mikroskop sehen... von daher finde ich das experiment nicht sooo aussagekräftig

Julia
30.03.2011, 18:06
Aber um einen Haarballen zu lösen, sollte es schon Veränderungen bewirken, die man nicht nur unter dem Microskop sehen kann, oder?

Else65
30.03.2011, 18:10
Aber um einen Haarballen zu lösen, sollte es schon Veränderungen bewirken, die man nicht nur unter dem Microskop sehen kann, oder?

na ich würde vermuten, dass es nicht darauf ankommt, wie die haare optisch aussehen sondern wie leicht/schwer sie sich auseinanderer lösen können... kann man halt schwer sehen, wenn die haare im ananas schwimmen. dass die haare sich nicht ganz auflösen, dürfte klar sein

Heluem
30.03.2011, 19:09
Ein Vorschlag, um das Experiment zu verbessern: Testet die Reißfestigkeit der Haare, vor und nach Behandlung mit Ananassaft. Einfach Gewichte dran hängen, bis das Haar reißt. *g*

miri
30.03.2011, 19:57
Haare bestehen auch aus Eiweißstrukturen, jedoch fällt die Struktur dort anders aus, weshalb Haare fester sind als Fleisch.
Ich könnte mir daher vorstellen, dass es deshalb zwar länger dauert, bis sie sich auflösen, aber es langfristig auch funktioniert.

Else65
30.03.2011, 20:08
Ein Vorschlag, um das Experiment zu verbessern: Testet die Reißfestigkeit der Haare, vor und nach Behandlung mit Ananassaft. Einfach Gewichte dran hängen, bis das Haar reißt. *g*

danke für den tipp :D

Maxi
30.03.2011, 20:13
Also, ich weiss von einer TÄ, die ein Bezoar in Ananassaft eingelegt hat ... und da hat sich wohl absolut garnichts aufgelöst.

Man vermutet aber, dass die Enzyme der Ananas beschleunigend auf die Verdauung wirken, quasi wie natürliches MCP.

Simone D.
30.03.2011, 20:31
Das Milieu im Magen darf man auch nicht vergessen. Enzyme entfalten nur unter bestimmtenen Bedingungen ihre Wirkung. Im Magen sind diese weit weg von optimal.

Bunny
30.03.2011, 20:53
ich kann mir auch vorstellen, das frische Ananas die Magenwand der Kaninchen zerstören kann.

Jedenfalls haben meine nie Ananas angerührt, weder frisch noch getrocknet.

Die besten Ergebnisse im Fellwechsel habe ich bisher immer entweder mit Wiese oder viel frischem blättrigen Grün erzielt.

Franziska D.
30.03.2011, 20:59
Die besten Ergebnisse im Fellwechsel habe ich bisher immer entweder mit Wiese oder viel frischem blättrigen Grün erzielt.

Auf jeden Fall. :froehlich: Hab Lissy noch nen verdünnten Tee hingestellt, damit sie bissl mehr trinkt. Sie haart unglaublich :ohje:

Katja A.
30.03.2011, 21:01
Ich will mal folgenden Mythos aufgeklärt haben,mit dem ich mich schon seit Wochen beschäftige.
Aber zerfleischt mich bitte nicht:rw::rw::rw:
Warum haben Kaninchen die so gemischtes Trockenfutter bekommen(zb aus den Zoofachgeschäften schön bunt mit Weizen)
fast nie Bauchprobleme oder seltener.
Es gibt Tiere die sind 10 Jahre im Stall eingesperrt,bekommen nichts andres zum fressen und werden alt ohne Bauchweh oder Zahnprobleme zu haben.Auch da gibt es sicher Ausnahmen.

Ich hab auch am Anfang meiner Kaninchenzeit auch dieses bunte Zeugs gefüttert.:rw: und es gab nie Probleme.
Ich will damit nicht sagen das,das gesund ist...auf keinen Fall.
Aber intressieren würde mich das schon mal.

Und jetzt könnt ihr auf mich losgehn....:girl_witch::pleasantry::panic:

Else65
30.03.2011, 21:03
Jedenfalls haben meine nie Ananas angerührt, weder frisch noch getrocknet.


meine schlabbern den saft freiwillig :D

Fisch
30.03.2011, 21:08
ich kann mir auch vorstellen, das frische Ananas die Magenwand der Kaninchen zerstören kann.


Nicht nur das, auf Ananas und Kiwi sind Menschen häufig allergisch und auch von Kaninchen habe ich diese heftige Reaktion bereits gelesen.

Bunny
30.03.2011, 21:09
Pinsel, Deine Fragestellung finde ich toll:umarm:, aber beantworten sollen diese lieber hier die Experten

Katja A.
30.03.2011, 21:13
Pinsel, Deine Fragestellung finde ich toll:umarm:, aber beantworten sollen diese lieber hier die Experten

Meinste?
Ich hab schon den Angstschweiss auf:rw::rollin: der Stirn.

Simone D.
30.03.2011, 21:17
Hey, das hab ich mich auch schon gefragt :rollin: :umarm:
Schau Mal hier: http://kaninchenschutzforum.de/showthread.php?t=58971&page=1

Die ersten drei Seiten erklären das m.E. mit. Zoolandenfutter ist zwar wirklich alles andere als ideal, aber was Verdauungsprobleme anbelangt, ist ein Käfigkaninchen manchmal noch besser dran, als ein Kaninchen, bei dem auf die Ernährung geachtet wird. Viel Rohfaser kombiniert mit wenig Stärke führt z.B. zu Verdauungsproblemen und wird trotzdem oft noch empfohlen. Sowas wie Wiesengraspellets oder Heucobs wird beispielsweise auch gerne gefüttert, sind aufgrund ihrer Struktur aber die Kracher schlechthin, wenn es darum geht, Verdauungsprobleme hervorzurufen. Das sind nur einige Beispiele. Vielleicht klären sich ein paar im Laufe dieses Threads auch noch auf :)

Bunny
30.03.2011, 21:21
Meinste?
Ich hab schon den Angstschweiss auf:rw::rollin: der Stirn.


kann ich verstehen*g*

Aber ich hab mich das auch schon gefragt und Asche über mein Haupt:
Bevor ich überhaupt hier im KS war und meine Beiden bzw. Drei (Nomi,Hoppel und Wanda) hatte, war bei mir schon 1 Nin.
Leider mit einem Meerschwein zusammen (ich wußte es damals auch nicht anders), aber in freier Wohnungshaltung.
Und ich hatte auch das handelsübliche Trockenfutter (mit Getreide) gefüttert, aber nicht nur, klar auch Heu und viel frisches, überwiegend blättriges und im Sommer Wiese).

Und er ist 9 Jahre alt geworden und eines Tages ist er plötzlich gestorben ohne je vorher krank zu sein und seine Zähne waren auch immer top.

Simone D.
30.03.2011, 21:23
Ey, Buki hatte am Anfang alles, was das Kaninchenherz begehrt – nen Salzleckstein, bunt gefärbte Karottensticks, Knabberstangen, Grünrollis...:rw:

Bunny
30.03.2011, 21:24
sorry Simone, Du warst schneller*g*

Simone D.
30.03.2011, 21:28
Ausnahmsweise Mal schneller :dance2: :rollin:

Katja A.
30.03.2011, 21:29
Ich glaub wir haben alle mal so angefangen.:girl_haha:
Aber ich frage mich warum diese Tiere so alt werden und nix haben.
Es ist nicht artgerecht das ist für mich ein Grund dieses Zeuch nicht zu füttern.

miri
30.03.2011, 22:04
Ich will mal folgenden Mythos aufgeklärt haben,mit dem ich mich schon seit Wochen beschäftige.
Aber zerfleischt mich bitte nicht:rw::rw::rw:
Warum haben Kaninchen die so gemischtes Trockenfutter bekommen(zb aus den Zoofachgeschäften schön bunt mit Weizen)
fast nie Bauchprobleme oder seltener.
Es gibt Tiere die sind 10 Jahre im Stall eingesperrt,bekommen nichts andres zum fressen und werden alt ohne Bauchweh oder Zahnprobleme zu haben.Auch da gibt es sicher Ausnahmen.

Ich hab auch am Anfang meiner Kaninchenzeit auch dieses bunte Zeugs gefüttert.:rw: und es gab nie Probleme.
Ich will damit nicht sagen das,das gesund ist...auf keinen Fall.
Aber intressieren würde mich das schon mal.

Und jetzt könnt ihr auf mich losgehn....:girl_witch::pleasantry::panic:

Deine Frage ist mehr als berechtigt.
Ich habe damals als es sowas wie Kaninchentierschutz noch nicht gab, fast nur TroFu gefüttert und kaum Frisches. Mein Kaninchen (damals leider alleine gehalten) wurde 7 Jahre alt und hatte nie Bauchprobleme.
Ich habe mich vor der Anschaffung damals über Bücher informiert (Internet gab es ja noch nicht), nach dem Stand damals hatte ich also alles richtig gemacht.

Dann war 10 Jahre Kaninchenpause, als ich wieder Kaninchen haben wollte, habe ich mich übers Internet informiert. Ich war damals in einem anderen Forum.
Ergebnis waren Bauchprobleme, Bauchprobleme und nochmal Bauchprobleme. Beide Kaninchen wurden nur 4 Jahre alt, eins davon war von Anfang an nur krank.

Mittlerweile bin ich bei der Mischkost. Ich füttere viel Wiese oder im Winter grünes Blattgemüse und frische Kräuter und biete seit über einem Jahr zusätzlich wieder das gute alte Trockenfutter an, achte aber auf die Qualität des Trockenfutters.
Ergebnis ist, Aufgasungen kennen meine Kaninchen nicht mehr und sie kommen schneller wieder auf die Beine, wenn sie krank waren.

Es stimmt auch nicht, dass sie sich an dem Getreide überfressen. Die Schüssel mit dem Getreide steht gut 2 Wochen da, bis sie leer ist, die Kaninchen fressen nur wenige Körner am Tag.
Die Pellets in der Mischung rühren meine gar nicht an, das bestätigt mir die These, dass Pellets nicht verdauungsfreundlich sind und die Kaninchen bei einer ausreichenden Futterauswahl auch nicht gezwungen sind dran zu gehen.
Etwas buntes Zeugs wie ein paar Kringel sind auch drin, die sind sofort weg.

Wenn mal ein Kaninchen Durchfall hatte, hat es in dieser Zeit Frischfutter gemieden und hat sich nur von dem Trockenfutter ernährt. Der Durchfall dauerte nur einen Tag, danach futterte er wieder Frischfutter. (Behandelt wurde sein Durchfall an dem Tag homöopathisch.)
Hätte ich dieses nicht angeboten, wäre er gezwungen entweder Frischfutter, Heu oder gar nichts zu futtern, dann hätte ihm offensichtlich was gefehlt. So konnte er selbst wählen, was für ihn gerade das Beste war und ist dadurch schneller wieder fit geworden.

Die Kaninchenrettung füttert alle ihre Kaninchen zusätzlich mit Kraftfutter und kennt keine Verdauungsprobleme bei ihren etwa 100 Kaninchen.
Im Gegenteil. Unsere TÄ haben uns schon öfters gelobt, dass unsere Tiere nicht die klassischen Bauchgeschichten haben im Gegensatz zu anderen Kaninchen, bei denen peinlich darauf geachtet wird, dass sie bloß kein Kraftfutter bekommen.



Ich finde, man sollte mal langsam mit diesem Mythos aufräumen, dass Trockenfutter einfach nur schlecht ist.
Wichtig ist eine gute Mischung von Allem.

Übrigens haben meine Kaninchen mit dieser Fütterung auch sehr gute Zähne.

Celia84
30.03.2011, 22:14
Ey, Buki hatte am Anfang alles, was das Kaninchenherz begehrt – nen Salzleckstein, bunt gefärbte Karottensticks, Knabberstangen, Grünrollis...:rw:

Ja, ich muss zugeben, das kommt mir bekannt vor :rw: Als Leckerchen dann noch ein Joghurtdrop

Simone D.
30.03.2011, 22:15
@miri: Auf einige der Punkte, die du hier ansprichst, werden wir hier auch noch im Detail näher eingehen :umarm:. Getreide kann beispielsweise eine sinnvolle Nahrungsergänzung sein, oder den Tieren auch arg schaden. Ich persönlich finde es wichtig, dass man für sich selbst zuerst die Zusammenhänge versteht und danach dann selbst entscheidet, wie man seine Tiere ernähen möchte.

Friederike
30.03.2011, 22:22
Deine Frage ist mehr als berechtigt.
Ich habe damals als es sowas wie Kaninchentierschutz noch nicht gab, fast nur TroFu gefüttert und kaum Frisches. Mein Kaninchen (damals leider alleine gehalten) wurde 7 Jahre alt und hatte nie Bauchprobleme.
Ich habe mich vor der Anschaffung damals über Bücher informiert (Internet gab es ja noch nicht), nach dem Stand damals hatte ich also alles richtig gemacht.



Jepp, bei mir war es ähnlich. Ich hatte als Kind auch ein Kaninchen. Er bekam nur Trofu, mal 'ne Möhre oder 'ne Kartoffel, sogar hartes Brot und ein wenig Heu. Er ist 12 Jahre alt geworden (12 Jahre allein :heulh:) und ist eines Tages einfach umgefallen und war tot. Er hatte weder Bauch- noch Zahnprobleme und hat den TA nur zum Krallenschneiden gesehen.

miri
30.03.2011, 22:27
Ich persönlich finde es wichtig, dass man für sich selbst zuerst die Zusammenhänge versteht

Das kann ich nur unterstützen und es bestätigt mal wieder, dass Kaninchenhaltung nicht so einfach ist, wie leider oft angenommen wird. Will man es richtig machen, erfordert es mindestens soviel Wissen, wie auch z.B. bei Papageienhaltung.

Katja A.
30.03.2011, 22:51
Ja, ich muss zugeben, das kommt mir bekannt vor :rw: Als Leckerchen dann noch ein Joghurtdrop

:freun:


Ich kann mich noch ziemlich genau erinnern das jemand zu mir gesagt hat:Wenn du keine Arbeit haben willst,kaufe dir Kaninchen.:ohn:
Und genau diese Nachbarin hat 3Kaninchen und war noch nie beim Arzt wegen Bauchgeschichten.Die guggt mich immer an als ob ich bissl gagga wäre.:hysteric:

miri
30.03.2011, 22:55
Will man es richtig machen, erfordert es mindestens soviel Wissen, wie auch z.B. bei Papageienhaltung.



Ich kann mich noch ziemlich genau erinnern das jemand zu mir gesagt hat:Wenn du keine Arbeit haben willst,kaufe dir Kaninchen.:ohn:
Und genau diese Nachbarin hat 3Kaninchen und war noch nie beim Arzt wegen Bauchgeschichten.Die guggt mich immer an als ob ich bissl gagga wäre.:hysteric:

Oder man hat gar kein Wissen, dann ists wohl ernährungstechnisch besser :D

Else65
30.03.2011, 23:11
Er bekam nur Trofu, mal 'ne Möhre oder 'ne Kartoffel, sogar hartes Brot und ein wenig Heu. Er ist 12 Jahre alt geworden (12 Jahre allein :heulh:)

genauso wars bei mir als kind auch, nur im sommer immer tägl. eine hand voll grün was ich pflücken musste... :ohje: ist auch 12 jahre geworden

Gast
31.03.2011, 09:12
Huhu,

ich finde den Thread gut, allerdings sollte die Diskussion um die Mythen getrennt laufen. Sonst gehen die hier aufgelisteten Mythen einfach unter :rw:.

Nicole B.
31.03.2011, 10:07
Huhu,

ich finde den Thread gut, allerdings sollte die Diskussion um die Mythen getrennt laufen. Sonst gehen die hier aufgelisteten Mythen einfach unter :rw:.

Tut sie auch. Siehe Post #20 :flower:

Simone D.
31.03.2011, 10:11
Mythos 2: Kaninchen brauchen für den Zahnabrieb viel Rohfaser

Für den Zahnabrieb bei Kaninchen ist es wichtig, dass die Nahrung einen hohen Rohfaseranteil hat. Stimmt das?

Für einen optimalen Zahnabrieb ist in erster Linie nicht die Härte des Futters, sondern die Dauer und die Art des Kauvorgangs entscheidend: Je länger und natürlicher gekaut wird, also je öfters die Zähne aufeinander reiben, desto besser ist der Zahnabrieb.

Eine Rolle spielt auch der "Schmirgeleffekt" des Futters, der beispielsweise durch enthaltene Kieselsäure zustande kommt. Da getrocknetes Futter schneller sättigt, wird bei einer vorwiegend getrockneten Ernährung wesentlich weniger Futter aufgenommen – also insgesamt weniger lange gekaut, als bei der Frischfutteraufnahme. Den schlechtesten Abrieb bietet Konzentratfutter, das schnell sättigt, unnatürlich gekaut (geknackt) wird, und kurze Kauzeiten mit sich bringt, wie z.B. Pellets. Am effektivsten ist langfaseriges Futter, von dem viel aufgenommen wird und das lange gemahlen ("mastiziert") wird – frische Gräser, Kräuter und blättriges Gemüse bieten sich hier sehr gut an.

Simone D.
31.03.2011, 10:27
Vll. noch ne Anmerkung, bevor es Verwirrung gibt: Der Schmirgeleffekt kommt beispielsweise u.a. auch durch Lignin (in Rohfaser enthalten) zustande.

luna05
31.03.2011, 10:33
Und jetzt könnt ihr auf mich losgehn....:girl_witch::pleasantry::panic:

Warum-im Gegenteil! Würde mich auch sehr interessieren, weil eine Freundin von mir auf diese bunten Dinger schwört und mich wegen meiner Menu-Fütterung nur mitleidig belächelt. Allerdings leben deren Beide 4 kg Nins auf dem Balkon.

Meike
31.03.2011, 10:34
Danke Simone :umarm:

Wie sieht das aus, hab ja derzeit ein Kaninchen, welches sich die Zähne einfach nicht abwetzt, trotz kräuter(faser)reicher Ernährung...

Ist dieses Lignin zb auch in Rinde, Blätter und/oder Wurzeln enthalten?
Und ist der Gehalt an Lignin in Gras etc mit dem in blättriges Gemüse vergleichbar?

Simone D.
31.03.2011, 15:31
Ja, Lignin ist Teil der Rohfaser und je in unterschiedlichen Anteilen vorhanden. Zweige enthalten besonders viel davon. Vielleicht war der Mythos verwirrend geschrieben :rw: – die Dauer und die Art des Kauvorgangs sind das Entscheidenste. Also große Mengen an Futter, das zwischen den Zähnen "gemahlen" wird und nicht "geknackt".

lizzard
31.03.2011, 15:34
Toller Thread - habe ihn jetzt erst gesehen.

Ich würde gerne die ein oder andere Frage aufwerfen und würde dazu auch etwas zurück gehen müssen.

Ananas: ich habe gehört, dass Ananas beim Haarwechsel insgesamt helfen soll. Dass es eben schneller voran geht und das Tier den Wechsel schneller hinter sich hat. Weniger also auf die Haarballen bezogen, sondern auf den Fellwechsel insgesamt.

Dann würde ich gerne noch die wurmwidrige Wirkung mancher Lebensmittel einwerfen. Evtl. könntet ihr euch das auch mal anschauen. Das mache ich mir nämlich auch bei der Fütterung meiner Hunde zu nutze.
Angeblich sollen unter anderem Kokos, Kokosraspel, Karotten, Ingwer, Papaya, Ananas, Kürbiskerne und deren Öl, Schwarzkümmel, Fenchel und Thymian wurmwidrig wirken.
Das heißt, dass die Tiere sich erst keine Würmer einfangen können.

Bisher waren die Kotproben meiner Hunde zumindest immer sauber. Da aber der Bandwurm leider in Kotproben unsicher nachweisbar bzw. widerlegbar ist, mache ich trotzdem einmal jährlich Wurmkuren.

Dann noch mal zum Punkt Trockenfutter. Bei Hunden ist es nämlich auch im Punkt Fütterung ähnlich. Natürlich und gesund soll es sein.
Meine Hunde und auch meine Kaninchen ernähre ich in etwa gleich (auf ihre Art bezogen natürlich): gemischt!

Die natürliche Schiene ziehe ich selbstverständlich vor. Aber in gewissem Maß nehme ich auch die unnatürliche. So dass ich eine gemischte Ernährung habe.
Bei den Nins handhabe ich das so, dass ich sie saisonal unterschiedlich füttere.
Getreide kommt bei mir auch vor. Hauptsächlich aber zur Saison, wenn auf den Feldern noch Hafer, Weizen und Mais steht. Ich biete es unreif und auch reif an.
Im Winter dann gibt es ab und an Haferflocken und Weizenähren, sowie Haferähren.
Auch die Knabberstangen bekommen sie einmal in der Woche. Allerdings bevorzuge ich hier die getreidefreie Sorte. Selten mal eine mit Getreide.

Bisher haben meine Beiden keine Probs.

JaneDoe
31.03.2011, 18:07
Huhu,

ich finde den Thread gut, allerdings sollte die Diskussion um die Mythen getrennt laufen. Sonst gehen die hier aufgelisteten Mythen einfach unter :rw:.

Das finde ich auch.

Es ist recht anstrengend soviele teilweise auch OT-Posts dazwischen mitlesen zu "müssen".

Wie wäre es die Mythen zu schließen und daneben dann einen Diskutier-Fred zu machen?

Nicole B.
31.03.2011, 18:19
Das finde ich auch.

Es ist recht anstrengend soviele teilweise auch OT-Posts dazwischen mitlesen zu "müssen".

Wie wäre es die Mythen zu schließen und daneben dann einen Diskutier-Fred zu machen?

Nochmals: Die Mythen werden am Ende alle zusammen und ohne Kommentare zusammengefasst :freun:

JaneDoe
31.03.2011, 19:13
Nochmals: Die Mythen werden am Ende alle zusammen und ohne Kommentare zusammengefasst :freun:

Uuups, das hab ich überlesen beim überfliegen :rw: Man möge mir verziehen :flower:

Nicole B.
31.03.2011, 19:31
Uuups, das hab ich überlesen beim überfliegen :rw: Man möge mir verziehen :flower:

:freun:

Bunny
31.03.2011, 19:33
ich muss noch mal auf Dr. med.vet. Bernhard Lazarz (u.a. Zahnarzt für Kleintiere) zurückkommen, er schreibt auf seiner Seite ähnliches, viel Frischfutter (mehr blättriges / Wiese) und auch Heu. Wobei das Heu eher aus weichen Gäsern bestehen sollte (soll wohl besser für den Zahnabrieb und Verdauung sein). Auch von hartem Gemüse wie Wurzelgemüse können oder nutzen sich die Zähne ungleichmäßig ab.
Meiner Meinung hab ich das so gelesen (interpretiert ?)

Auch meine neue TÄ ließ vergangenes Jahr änliches verlauten.

Else65
04.04.2011, 12:07
Also, ich weiss von einer TÄ, die ein Bezoar in Ananassaft eingelegt hat ... und da hat sich wohl absolut garnichts aufgelöst.

Man vermutet aber, dass die Enzyme der Ananas beschleunigend auf die Verdauung wirken, quasi wie natürliches MCP.

ich habe einen TA meiner 3er-Gemeinschaftspraxis auf Ananas angesprochen (den, den ich dazu noch nicht befragt hatte) Er meint ananas aktiviert die verdauung. Davon, dass es die haarstruktur verändert, hat er allerdings nichts gesagt...

Simone D.
04.04.2011, 12:10
Frag' ihn Mal bitte, ob er damit auch die enzymatische Wirkung meint / wie das seines Erachtens genau funktioniert.

Else65
04.04.2011, 12:23
Frag' ihn Mal bitte, ob er damit auch die enzymatische Wirkung meint / wie das seines Erachtens genau funktioniert.

ja mach ich, ich wollte nur heute nicht noch mehr fragen, weil ich ihn schon mit einigen anderen fragen gelöchert habe...

Simone D.
04.04.2011, 12:29
Kenn ich :rollin:. Danke!

Simone D.
05.04.2011, 11:04
Mythos 3: Getreide ist schädlich

Getreide ist für Kaninchen schädlich, weil es viel Stärke enthält. Kaninchen sollten daher getreidefrei ernährt werden. Stimmt das?

Dieser Mythos stimmt nur teilweise. Getreide sind kultivierte (ertragreiche) Süßgräser. In freier Natur werden die Samen von Gräsern und anderen Pflanzen, wie auch kultiviertem Getreide, von Kaninchen nahrungsergänzend gerne aufgenommen. Getreide (und Samen) sind also Teil der natürlichen Nahrung. Sie können auch in der Kaninchenhaltung ein sehr gutes Ergänzungsfuttermittel sein, da sie u.a. wichtige Aminosäuren oder essentielle Fettsäuren liefern, die über Heu, Gemüse und Obst kaum zuführbar sind. Die Aufgaben, die Aminosäuren im Organismus übernehmen, sind viefältig (z.B. als Baustoffe oder Botenstoffe), ebenso wie die Symptome, die im Falle eines Mangels auftreten. Dazu zählen beispielsweise die Schädigung von Gewebe und Organen, eine verminderte Herzleistung und eine höhere Infektanfälligkeit.

Als hohe Energielieferanten sollten sie stets mit Bedacht eingesetzt werden; gerade Kaninchen in Innenhaltung, die i.d.R. einen geringeren Energiebedarf haben, sollte man nicht mit derartigen Kalorienbomben zuschütten. Die Schwelle zwischen "sinnvoller Nahrungsergänzung" und "gesundheitsschädigend" ist hier sehr schnell überschritten. Da der Energiebedarf eines jeden Tieres von verschiedenen Faktoren abhängt (Haltung, Bewegung, Größe, Gewicht, Alter, Gesundheitszustand...) und auch der Energiegehalt je nach Sorte und Verarbeitungsprozess sehr schwankt, sind pauschale Fütterungsempfehlungen kaum möglich.

Hinweis: Kaninchen sind Pflanzenfresser – und keine Körnerfresser. In freier Natur machen Samen (inkl. Grassamen) im Jahresdurschnitt geschätzt um die 2,5 % der Ernährung aus (und Wildkaninchen haben i.d.R. einen höheren Energiebedarf).

Simone D.
09.04.2011, 21:46
Mythos 4: 100g Frischfutter auf 1kg Körpergewicht ist die ideale Futtermenge für ein Kaninchen

Stimmt das?

Nein. Diese Aussage stammt von einer sehr bekannten Kaninchenwebseite und wurde (zum Ärger der Betreiberin) unreflektiert aus dem Zusammenhang gerissen und übernommen. Ursprünglich ging es darum, herauszufinden, wieviel Frischfutter ein Kaninchen am Tag zum Überleben benötigt. In diesem Zusammenhang wurde die theoretische Menge von 80g Frischfutter auf 1kg Körpergewicht genannt. Aus einer falschen Interpretation heraus entwickelte sich mit der Zeit eine 100g / kg Körpergewicht-Regel und etablierte sich in vielen Kaninchenforen zu einer festen "Ernährungsrichtlinie".

Der Energiebedarf eines Kaninchens richtet sich nach vielen verschiedenen Faktoren wie beispielsweise dem Alter, Gesundheitszustand und der Haltungsform. Da nicht alle Kaninchen denselben Energiebedarf haben und auch nicht alle Futtermittel denselben Nährwert, empfiehlt es sich nicht – bzw. ist es gar nicht möglich, pauschale Richtlinien für für eine bestimmte Futtermenge pro Kilo Körpergewicht aufzustellen.

Bourbon
10.04.2011, 05:01
Es kann nicht sein dass keiner eine Ahnung hat wieviel Kalorien ein Stubenhoppler in etwa braucht. Ich werd nächste Woche den TA mal fragen. Beim Aufpappeln wird doch auch auf eine bestimmte Kalorienanzahl beachtet.

100g/1Kg halte ich wie schon immer gesagt für Bullshit. Dennoch möcht ich einen Hinweis haben wo denn die Kaloriengrenze in etwa liegt beim AdLib.

Generell zum Thema Mythen. Der Mensch kann oft nicht über seinen eignen Tellerrand schaun. Seine Wahrheit ist die einzig Richtige bzw. man läuft mit. In den Kaninchenforen gibt es soviele aggressive Besserwisser, die mal was gelesen haben und sowas von intolerant sind, dass sie jeden als Tierquäler abstempeln der nicht ganz genau die gängige Meinung hat.
Mich widert das so dermaßen an.

Gibts auch noch den Mythos: Kein Trofu? Ständig lese ich Trofu ist Tierquälerei, sehe aber dann dass alle achsolieben Tierschützer Shops das in Massen verkaufen. Logisch nech. ^^

Nicole B.
10.04.2011, 10:06
Zum TroFu: TroFu ist eine Definitionssache. TroK, TroG, TroO sind ebenso TroFu wie jegliche Form von Pellets.
Welches TroFu genau meinst Du nun?

Bourbon
10.04.2011, 10:43
Allet. Es gibt viele Leute die gleich hysterisch los schreien wenn sie nur Trockenfutter hören. :rollin:
Trofu ist total evüüüül, egal was, da wird nicht differenziert. Evüüüül.
Viele meinen mit Trofu auch Getreide. Die differenzieren nicht, machen aber jeden nieder der das Wort Trofu erwähnt.

Nicole B.
10.04.2011, 10:52
Du hast vollkommen recht. Es wird nicht unterschieden.

Ich denke einfach, dass viele mit TroFu Pellets, Ringis und Co meinen und eben nicht differenzieren. Deshalb frage ich immer nach :rw:

Simone D.
10.04.2011, 14:35
Es kann nicht sein dass keiner eine Ahnung hat wieviel Kalorien ein Stubenhoppler in etwa braucht.


Doch, selbstverständlich gibt es da Richtwerte, oft aufgedröselt bis ins kleinste Detail. Also z.B. auch wieviel Vitamine, Fette, Aminosäuren ein Kaninchen so braucht usw. Danach richtet sich z.B. die Futterindustrie.

Der Mythos soll eher zeigen, dass es nicht unbedingt empfehlenswert ist, Frischfutter auf das Gramm genau
abzuwiegen. Ein Aussennin wird z.B. mehr Energie verbrauchen, als ein Innennin, oder eine säugende Häsin viel mehr, als eine ohne Junge.

100g Kopfsalat haben beispielsweise sogut wie keine Kalorien, 100g Banane dafür recht viel. Daher macht eine solche Grammangabe keinen Sinn, weil sie weder die einzelnen Futtermittel, noch den Bedarf der jeweiligen Kaninchen mit berücksichtigt.

Cerena
10.04.2011, 16:29
Als mir diese Angabe das erste Mal über den Weg kam, stand ausdrücklich dabei, dass es nur für Gemüse zählt, un pro Kaninchen noch "eine Hand voll" Grün/blättriges extra gegeben werden soll.
Wobei ich die Aussage eine Hand voll schon immer genauso bescheuert finde....

Ich glaube viele wiegen das überhaupt nicht ab, denn als ich mal erwähnt habe das u.U. eine einzige Möhre bereits 100gr wiegt, bekam ich von einigen ungläubige Antworten "Oh stimmt, hab das mal getestet" :rollin:

Bunny
10.04.2011, 16:42
zu bedenken wäre auch, das alte Kaninchen in Innenhaltung evtl. einen höheren Energiebedarf haben, ähnlich wie Außenhaltungskaninchen.

Jedenfalls gibt es Kandidaten, die im Alter auch sehr sehr dünn werden

kleopaja
10.04.2011, 21:02
auch nochmal wg. dem Ananassaft.

Ich habe bisher gelesen, dass der Ananassaft ca. 20 - 30 Minuten vor der Gabe der Malzpaste gegeben werden kann/sollte, weil dann das Gewölle angeblich besser von der Malzpaste ausgekleidet/ erfasst und durch den Verdauungstrakt transportiert und ausgeschieden wird. Mir ist damit nur die Kombination Ananass (oder Maracuja oder Kiwi) mit der Malzpaste bekannt. Ich habe diese Info aus dem House Rabbit Handbook der Houserabbit Society.

VG
Kleo

Franziska D.
11.04.2011, 07:51
auch nochmal wg. dem Ananassaft.

Ich habe bisher gelesen, dass der Ananassaft ca. 20 - 30 Minuten vor der Gabe der Malzpaste gegeben werden kann/sollte, weil dann das Gewölle angeblich besser von der Malzpaste ausgekleidet/ erfasst und durch den Verdauungstrakt transportiert und ausgeschieden wird. Mir ist damit nur die Kombination Ananass (oder Maracuja oder Kiwi) mit der Malzpaste bekannt. Ich habe diese Info aus dem House Rabbit Handbook der Houserabbit Society.

VG
Kleo

Das hat aber glaub ich mehr damit zu tun, dass Flüssigkeit ansich, gut ist gegen Haarballen. Das flutscht dann einfach besser :rw:. Das hat dann nichts mit der Ananas selbst zu tun. :umarm:

lizzard
11.04.2011, 11:11
Ich bin damals absolut ungeplant Kaninchenhalterin geworden und hatte dementsprechend das erste Kaninchen vor dem ersten Buch.

Das erste Futter, das ich mir damals holte, war in der Drogerie so Fertigmischfutter für Nins.
Da Schnuffi aber keine Schneidezähne hatte (waren alle ausgebrochen), haben wir ihr Karotten gerieben und Gurken und so gefüttert.
Auf Anraten eines Kollegen gab es dann noch kalt gepresste Kräuterpelletts. Das sind welche, die der Nachbar selbst herstellt. Das sind so richtig schmale. Etwa 2mm im Durchmesser. Die haben ihr auch geschmeckt.

Mein erstes Nin-Buch war dann "Kaninchen würden Wiese kaufen". Das Buch kam per Bestellung zwei Tage später. Von da an wurde das Nins ausschließlich mit noch vorhandener Wiese und Gemüse gefüttert.
Und zwar gleich adLib.

Das Trockenfutter habe ich allerdings trotzdem in kleinen Mengen zugefüttert.

Unsere Kaninchen halten beide absolut selbständig ihre Figur. Zum Winter hin werden sie kugelig und rund. Aber nicht übertrieben. Wenn sie laufen, kann man immer noch unter ihnen gut durch schauen. Mit etwas Druck sind auch die Rippen noch zu fühlen.
Kaum dass der Frühling kommt, purzeln aber auch die Pfündchen eins nach dem anderen. Und im frühen Sommer haben wir zwei super schlanke Nins.
Das Einzige, worauf ich achte, dass ich nicht zu viel Haferflocken, Sonnenblumenkerne, Nüsse und sonst recht reichhaltiges füttere.
Aber sie bekommen alles, was es zur Saison so gibt. Wenn es soweit ist, auch bei Getreideähren und Kolben.

..Gast..
11.04.2011, 21:52
Mythos 5: Heu ist gesünder, ungiftiger und weniger belastet als Wiese (oder Kräuter & Gräser in der Stadt)


Nein. Bei der Sammlung von frischen Kräutern wissen wir immer, wo das Futter der Kaninchen her kommt. Keiner wird direkt an einer Hauptverkehrsstraße oder an der Autobahn sammeln. Auch „Hunde-Toiletten“ oder Wiesenränder an Hundespazierwegen werden wir meiden.

Heu ist die größte „Unbekannte“ in der Ernährung der Kaninchen. Die wenigsten von uns wissen, wo das Heu geerntet wurde, das wir als Ballenware oder schön verpackt in Tüten kaufen. Lag die Wiese an einer Hauptverkehrsstraße? Leben auf dieser Wiese Wildkaninchen? Ist diese Wiese eine beliebte Hunde-Toilette? Das Alles wissen wir nicht. Nicht selten werden in gekauftem Heu Kot, Unrat und tote Tiere gefunden...

Wer selbst sammelt, wird unbekannte Pflanzen weitgehend aussortieren oder gar nicht erst mitnehmen. Doch wer kontrolliert schon sein Heu akribisch auf Giftpflanzen? Einige giftige Pflanzen (z.B. Jakobskreuzkraut) verlieren auch während des Trocknens ihre Giftwirkung nicht.

Ein weiterer unbekannter Faktor ist die Trocknung und Lagerung des Heus. Bei nichtsachgemäßer Behandlung können sich Schimmelsporen verbreiten, die weder sicht- noch riechbar sind.

Bei artenreicher Grünfütterung wird von den Kaninchen relativ wenig Heu gefressen, sollte aber dennoch in ausgezeichneter Qualität dauerhaft zur Verfügung stehen.

Friederike
11.04.2011, 21:59
Naja, Bauern, die das Heu auch für ihre eigenen Tiere, oftmals Pferde, machen, achten penibel darauf, was in dem Heu drin ist und dass es vernünftig getrocknet/abgelagert ist, so sagte mir das zumindest "mein" Bauer.

biggi
11.04.2011, 23:57
Naja, Bauern, die das Heu auch für ihre eigenen Tiere, oftmals Pferde, machen, achten penibel darauf, was in dem Heu drin ist und dass es vernünftig getrocknet/abgelagert ist, so sagte mir das zumindest "mein" Bauer.
jap,ich hab mein heu immer von nem pferdehof bekommen.
der mann geht wohl regelmässig seine wiesen ab *g*

..Gast..
12.04.2011, 07:17
wenn ihr zuverlässige Bauern habt, die ihr auch noch persönlich kennt, dann habt ihr ja auch qualitativ hochwertiges Heu. *g*

Leider hat nicht jeder so eine tolle Bezugsquelle und ist auf Heu angewiesen, das in Tüten verpackt in Supermärkten, Tiershops, o.ä. angeboten oder von unbekannten Internetanbietern versendet wird.

Fisch
12.04.2011, 07:39
Hatte letztens auch einen Frosch in meinem Heu :sad1:

Aber ehrlich gesagt vertraue ich meiner Kenntnis von Giftpflanzen noch viel weniger als gekauftem Heu.

lizzard
12.04.2011, 09:29
Wow - tote Tiere im Heu zu finden ist echt krass. Habe bisher aber nie was von sowas gehört....

Ich habe mein Heu in der Regel vom Fressnapf und das ist hier dann das von der Schwäbischen Alb. Die Bauern dort oben haben in der Regel Biotierhaltung. Von daher hoffe ich, dass das Heu auch gut ist. Bisher roch es immer gut, kein nennenswerter unangenehmer Staub oder Müffelgeruch.
Selten kauf ich das von Vitakraft im Supermarkt. Wo das her kommt... :search:

Birgit H.
12.04.2011, 18:50
Selten kauf ich das von Vitakraft im Supermarkt. Wo das her kommt... :search:

Auch von irgendeiner Wiese ;-)

Auf jeder Wiese können tote Tiere rumliegen, entweder natürlich gestorben, von Wildtieren oder Vögeln erlegt oder beim Mähen geschreddert.

Wir haben hier vor ein paar Tagen grad den "Wintermüll" von Wiesen und Wegen gesammelt, man muss sich wundern, was die Leute so alles ins Feld schmeißen und nicht jeder Bauer kann seine Felder lückenlos abgehen.

Interessanterweise hat unser Futterhaus hier im Allgäu unter anderem das Marschwiesenheu von Speers Hoff aus dem Hamburger Raum :rollin:

Bunny
12.04.2011, 20:12
ganz ohne Abgase geht es nirgendwo mehr in Deutschland, kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen.

Und erst Recht nicht in ner Großstadt wie Berlin, auch in den Randbezirken wie z.B. Spandau nicht.

Und ne Wiese zu finden, wo keine Hunde drauf waren ist hier schier unmöglich.

Und ich sammel trotzdem Wiese und verfüttere sie.

Aus Restbeständen hab ich sogar ne ganze Woche Gras und Schilfblätter getrocknet und es ihnen heute als Heu vorgesetzt

Lidija
27.04.2011, 10:08
Getreidefreies Trockenfutter ist gesund

Eine hohe Flüssigkeitszufuhr ist für den Stoffwechsel unverzichtbar. Beispielsweise werden durch ausreichend Flüssigkeit überschüssige Mineralien (der allseits beliebte weiße Pippifleck ) ausgeschieden.

Jedes Trockenfutter, d.h. nicht nur Pellets & Cobs jeglicher Art (ob nun mit oder ohne Getreideanteil), sondern auch getrocknete Blüten, Kräuter und getrocknetes Gemüse hat aber kaum Feuchtigkeit.
Je mehr Getrocknetes also gefüttert wird, umso schlechter kann die Nahrung im Verdauungssystem der Kaninchen weitertransportiert werden. Das kann ursächlich sein für Verstopfungen und Magenüberladungen.

Wird viel Frisches gefüttert können auch getrocknete Kräuter & Blüten eine sehr gute Nahrungsergänzung sein.

kleiner Stern
28.04.2011, 15:39
Die Frage ist wieviel wovon. Ich habe seit ich auch bei meinen Meerschweinchen die Pellets abgeschafft habe, täglich ca. 50 ml getr. Blüten und Kräuter zugefüttert. ( Auf eine Gruppe von 5 Tieren)und schon jetzt nach ca. 2-3 Monaten habe ich bei zwei Meeris das Problem mit Blasenschlamm bzw. Kristallen im Urin. Am Freitag machen wir bei einem ein Röntgenbild weil wir nicht ausschließen können dass schon ein kleiner Stein da ist. Da hab ich jahrelang Pellets zugefüttert, (aber auch nur so wenig und auch nur als Leckerli) , und nichts ist passiert, alle waren immer gesund und hatten nie Probleme mit Blase und Niere, jetzt will ich es besonders gut und richtig machen, da werden mir die Kleinen krank. Das ist doch verhext. Ich weiß ja auch nie wieviel die Tiere im einzelnen dazu trinken. Ich biete ihnen jetzt schon Kamillen- und Brennesseltee an damit sie mehr trinken.
Frisches fressen sie in Massen. Besonders Wiese, Löwenzahn und alle möglichen (Un) kräuter. Und trotzdem...

L.G. Moni

Katja
28.04.2011, 15:58
Auf jeden Fall nur als Ergänzung in sehr kleinen Mengen... und nicht unbedingt täglich.

Ich kann jetzt mit der Angabe 50ml irgendwie nicht so recht was anfangen. Kannst du das auch in Löffeln oder Gramm ausdrücken?

Und nur mal so am Rande: nicht unbedingt alles was für Kaninchen gilt, ist auch für Meerschweinchen richtig, obwohl es natürlich sehr viele Parallelen gibt. :freun:

kleiner Stern
28.04.2011, 16:08
Das sind so ca. 2-3 Esslöffel.
Und ich habe noch kein richtig gutes Ernährungsbuch für Meerschweinchen gefunden. So eins wie "Kaninchen würden Wiese kaufen" nur für Meerschweinchen. Und Notmeerschweinchen.de.e.V. empfiehlt sogar die Pelletfütterung. Da wird man echt verwirrt und weiß letztendlich überhaupt nicht mehr was richtig ist und was nicht.
Und das einzige was ich hier sicher weiß ist, dass Meeris viel mehr Vit.C brauchen als Kaninchen. aber sonst wüsste ich auch nicht wo der Unterschied ist.
Kennt hier denn jemand ein richtig gutes Nachschlagewerk zu diesem Thema?

L.G. Moni

kleiner Stern
28.04.2011, 16:10
Sorry, eigentlich geht es hier um Kaninchen aber das Thema passt grad so sehr in meine Fragestellung.

Moni

Katja
29.04.2011, 10:01
Hallo Moni!


Das sind so ca. 2-3 Esslöffel.

Für 5 Schweinchen ist das prinzipiell bestimmt nicht "zu viel", aber ich würde es dann vielleicht nur jeden 2ten-3ten Tag geben, und vornehmlich Blüten&Blätter und nur zweitrangig Kräuter - wenn du überhaupt weiterhin getrocknetes füttern möchtest.


Und ich habe noch kein richtig gutes Ernährungsbuch für Meerschweinchen gefunden. So eins wie "Kaninchen würden Wiese kaufen" nur für Meerschweinchen. Und Notmeerschweinchen.de.e.V. empfiehlt sogar die Pelletfütterung. Da wird man echt verwirrt und weiß letztendlich überhaupt nicht mehr was richtig ist und was nicht.
Und das einzige was ich hier sicher weiß ist, dass Meeris viel mehr Vit.C brauchen als Kaninchen. aber sonst wüsste ich auch nicht wo der Unterschied ist.
Kennt hier denn jemand ein richtig gutes Nachschlagewerk zu diesem Thema?

Nein, das ist richtig, ähnlich gute Erkenntnisse über die Meerie-Ernährung wie über die Kaninchen-Ernährung (dank unserer AG Ernährung) habe ich auch noch nicht gefunden, und kann dir leider (noch) kein Buch empfehlen.

Generell ist das "Wissen" über (Haus-)Tierernährung ja im ständigen Wandel, und im Grunde müsste man für jede Tierart so ausgiebige Recherchen anstellen, wie hier im KS geschehen und dabei am besten noch den entsprechenden Background haben.

Richtig ist der erhöhte Vitamin C-Bedarf, der jedoch i.d.R. mindestens im Sommer durch entsprechendes Frischfutter automatisch gedeckt wird.
Von Pelletfütterung halte ich persönlich so oder so nichts, weil das einfach industriell gefertigtes Press-Zeug ist, egal wie gut oder schlecht die Inhaltstoffe nun sein mögen.

Die Wildmeerschweinchen ernähren sich in der Wildnis von Gräsern, Kräutern, Pflanzenrinde, Blättern, Blüten, Früchten, Kakteen und anderen Pflanzenstoffen. Also kann Wiesenfütterung für Meerschweinchen wohl auch nicht schlecht sein. *g*
Außerdem fressen die Tiere normalerweise bis zu 80 (!) kleine Mahlzeiten am Tag, und sind erwiesenermaßen entspannter in der Futteraufnahme, wenn sie ad lib gefüttert werden, was zu weniger Verdauungsbeschwerden führt.

Die Umstellung kann jedoch bei den m.E. empfindlicheren und oft auf gierigeren :zwink: Meeries durchaus schwieriger sein als beim Kaninchen. Natürlich unabhängig davon auch immer noch eine generelle Typ-Frage.

Du siehst schon: vieles ist dann doch wieder sehr ähnlich. Und vermutlich erzähle ich dir auch nichts neues.
Ich merke nur anhand eigener Erfahrungen, dass man die Ernährungstipps für Kaninchen nicht zwangsläufig eins zu eins auf die Meeries übertragen kann, das eine oder andere (wie auch z.B. der natürliche Lebensraum) ist eben doch noch unterschiedlich. Das muss man nur immer im Hinterkopf behalten, mehr wollte ich nicht sagen. :freun:

Im übrigen bin ich sehr hinterher, mehr Erkenntnisse zu gewinnen, und werde euch hier im Zweifel auch teilhaben lassen. :rw:

Viele Grüße,
Katja.

kleiner Stern
30.04.2011, 13:42
Danke, Katja!
Auch wenn ich das schon genau so sehe, ist es trotzdem immer wieder gut von anderen zu hören weil ich eben nicht immer sicher bin, ob es auch richtig ist, was ich mache und wenn du mir dann diese Sachen erzählst, dann weiß ich zumindest, dass ich nicht den falschen Weg eingeschlagen habe. Das Trockenfutter habe ich halt jetzt drastisch reduziert, gebe ein oder zwei mal die Woche etwas als Leckerli. Und da sie im Moment sowieso am meisten und am liebsten Wiese und Co fressen, wird sich das Urinproblem sicher bald lösen. Zum Glück hat die Röntgenaufnahme keine Steinbildung gezeigt. D.H. dass wir auch früh genug was bemerkt haben um einzulenken damit sich daraus nichts schlimmeres bilden kann. Deshalb bin ich auch immer froh, wenn ich lieber zu früh als zu spät beim Ta war.

L.G. Moni

P.S. Ich würde mich super freuen an deinen neuen Erfahrungen und Erkenntnissen teil haben zu dürfen.

Simone D.
18.06.2011, 11:58
Mythos 7: Apfelkerne (und Birnenkerne...) enthalten giftige Blausäure und müssen daher vor dem Füttern aus den Äpfeln unbedingt entfernt werden

Stimmt das?

Apfelkerne enthalten zwar Amygdalin, ein cyanogenes Glycosid, das beim Kontakt mit Wasser (wie z.B. Speichel) Blausäure abspaltet. Allerdings können sie dennoch bedenkenlos mitgefuttert werden, da ein Kaninchen in relativ kurzer Zeit schon unrealistisch große Mengen / ganze Berge an Kernen futtern müsste, damit überhaupt eine toxische Wirkung eintritt, was praktisch unmöglich ist.

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Die Natur sieht sogar vor, dass Tiere Pflanzensamen aufnehmen, und sie dann (möglichst unverdaut) wieder ausscheiden. Dadurch findet eine Verteilung der Samen statt, die ein neues Pflanzenwachstum oft erst ermöglicht. Deshalb bieten die Pflanzen ihre Früchte in besonders schmackhaften Hüllen an, wie beispielsweise in Form eines Apfels, um für die Tiere an Attraktivität zu gewinnen. Würden die Tiere dabei vergiftet, wäre das auch für die Pflanze kontraproduktiv.

Cerena
18.06.2011, 12:38
Ah endlich geht es hier mal weiter :-)

Ich habe auch mal gelesen, dass Kaninchen die eine geringe Menge an Blausäure zu sich nehmen, weniger an Darmparasiten zu leiden haben.
Kannst du dazu etwas sagen ?

Simone D.
18.06.2011, 13:09
Ich weiß, dass Kaninchen sich in freier Natur sekundäre Pflanzenstoffe zu Nutze machen, um innerliche Parasiten abzutöten. So gilt Rainfarn beispielsweise als Wurmmittel und wurde früher auch bei Menschen bei Wurmerkrankungen eingesetzt. Die moderne Medizin macht ja im Prinzip nichts anderes – Medikamente werden aus Pflanzen gewonnen (bzw. heute oft günstiger chemisch nachgebildet). Die Acetylsalicylsäure des Mädesüss kennen wir so z.B. als Wirkstoff im Aspirin.

Ob und für was Pflanzen mit Blausäure-Glycosiden zur Selbstmedikation nun von Kaninchen genau eingesetzt werden, weiß ich leider nicht im Detail, aber ich könnte es mir gut vorstellen. Weißt du zufällig noch, wo du das gelesen hast? Vielleicht meldet sich ja noch jemand zu Wort, der in der Richtung schon recherchiert hat :)

Birgit H.
18.06.2011, 13:15
Selbiges gilt für Kirschkerne...
Was hab ich mir seinerzeit die Finger wund geschrieben, als das mit der Blausäure plötzlich rumging und jahrelang wollte niemand meine Entwarung so recht glauben.....

Dieses Gift ist ja eigentlich auch "nur" dafür zuständig, daß der spätere Keimling von klitzekleinen Viechereien verschont bleibt und die Pflanze sich vermehren kann.

Simone D.
18.06.2011, 13:19
Ja, eigentlich für sämtliche Kerne. Zumindest fällt mir jetzt auf Anhieb beim Obst keine Sorte ein, vor der man warnen müsste. Das "..." hinter Birnenkerne ist wohl etwas doof formuliert :rw:. Ich passe es für die Endversion dann noch an, danke :kiss:


Was hab ich mir seinerzeit die Finger wund geschrieben, als das mit der Blausäure plötzlich rumging und jahrelang wollte niemand meine Entwarung so recht glauben.....

Oh je :rollin::umarm:

Cerena
18.06.2011, 13:43
Ich weiß, dass Kaninchen sich in freier Natur sekundäre Pflanzenstoffe zu Nutze machen, um innerliche Parasiten abzutöten. So gilt Rainfarn beispielsweise als Wurmmittel und wurde früher auch bei Menschen bei Wurmerkrankungen eingesetzt. Die moderne Medizin macht ja im Prinzip nichts anderes – Medikamente werden aus Pflanzen gewonnen (bzw. heute oft günstiger chemisch nachgebildet). Die Acetylsalicylsäure des Mädesüss kennen wir so z.B. als Wirkstoff im Aspirin.

Ob und für was Pflanzen mit Blausäure-Glycosiden zur Selbstmedikation nun von Kaninchen genau eingesetzt werden, weiß ich leider nicht im Detail, aber ich könnte es mir gut vorstellen. Weißt du zufällig noch, wo du das gelesen hast? Vielleicht meldet sich ja noch jemand zu Wort, der in der Richtung schon recherchiert hat :)



Also vorstellen kann ich es mir auch. Rainfarn biete ich z.B. deswg immer mit an in kleinen Mengen. Leider weiß ich nicht mehr woher ich das habe, falls ich drauf stosse verlinke ich es direkt.

Cerena
18.06.2011, 13:46
Ach ich hab´s schon gefunden. Es war tatsächlich von DieBrain... da die aber vor Kirschzweigen warnen, hab ich das gar nicht dahin packen wollen :rollin:

"Normalerweise ist ein wenig Blausäure im Futter kein Problem für die Tiere. Man geht sogar davon aus, dass Tiere, die hin und wieder cyanid-/blausäurehaltige Rinden aufnehmen weniger Parasiten im Darm haben. Um eine starke Vergiftung herbei zu führen, müssen die Tiere unnatürlich viel Blausäure aufnehmen, dass geht eigentlich nur mit hochgiftigen Pflanzen oder bei einer sehr einseitigen Fütterung. Blausäure ist in den Steinen von Steinobst (Pfirsich, Nektarine, Pflaume) vorhanden, angeblich auch in geringer Menge in den Blättern und Rinden der Pflanzen, ist der Stein zerbrochen, findet sich Blausäure auch in der Frucht. Auch in den Kernen von Kernobst ist Blausäure vorhanden (aber pro kg Tiergewicht müsste etwa eine handvoll Kerne gefressen werden, um eine Wirkung zu erzielen). "

http://www.diebrain.de/k-frischfutter.html

Steht ganz unten in der Liste bei den Erklärungen.

Frasim
18.06.2011, 14:41
Alleine wenn man an die Sache logisch dran geht... kein Wildkaninchen wird sich die Äpfel und sonstiges Obst entkernen lassen :zwink:

Schön das Ihr diesen "Mythos" hier aufgreift :umarm:

Davon ab, auch Pflaumen füttere ich mit Kernen, die finden sich dann völlig abgelutscht irgendwo wieder. Fressen tun sie die nämlich nicht.

Birgit H.
18.06.2011, 14:43
Ich meine, das wurde zu der Zeit, in der diese "Blausäurepanik" (muss so um 2004/2005 gewesen sein) aufkam erst hinzugefügt, wahrscheinlich um sicherzugehen.

Ich muss mich auch korrigieren, es ging seinerzeit hauptsächlich um die Zweige, in denen Blausäure sein sollte, wahrscheinlich, weil die Blausäure im Keimling 1:1 auf die ganze Pflanze umgelegt wurde. Das wurde dann versucht klarzustellen. Aber selbst die Aussage eine Diplombiologen aus meiner Verwandtschaft reichte nicht :rollin:

Würde in der ganzen Pflanze Blausäure sein, würden die ganzen Bäumchen sicher vor Blattläusen und anderem Viechkram sein und dem ist ja leider nicht so :D

Getorix
18.06.2011, 23:57
Huhu.

juhu, mein Lieblingsthema geht weiter. :froehlich:


Kirschkerne werden hier übrigens ausgespuckt:
Myrddin beim Kirschenessen (http://youtu.be/6Ymd7hLzzaw)

(und im Winter gibt's meterweise Mirabellenzweige, da diese von den Kaninchen geliebt werden)

Liebe Grüsse
Lina

Torelynn
19.06.2011, 00:44
Kirschkerne werden hier übrigens ausgespuckt
Das sieht echt herrlich aus :rollin:

Über Rainfarn hab ich bei "Kaninchen würden Wiese kaufen" gelesen, habs aber grad nicht gefunden.

Simone D.
19.06.2011, 01:23
Kirschkerne werden hier übrigens ausgespuckt:
Myrddin beim Kirschenessen (http://youtu.be/6Ymd7hLzzaw)

Das sieht total witzig aus :rollin:
Ich hab' nur Zwerge, die bekommen das so am Stück nicht hin. Bzw. glaube ich zumindest – sie knabbern die Kirschen ab und richten dabei ein "Blutbad" an :rollin:

Simone D.
19.06.2011, 01:24
Ich muss Mal kleinere Kirschen suchen :D

kleiner Stern
19.06.2011, 13:46
Es gibt so viele Sorten Farn, ich weiß nicht wie man Reinfarn erkennt, da muss ich mich noch schlau machen.

Moni

Nicole B.
19.06.2011, 13:50
Rainfarn ist aus biologischer Sicht kein echter Farn.
Und er ist wirklich leicht zu erkennen, zumal er jetzt langsam anfängt zu blühen: klick (http://de.wikipedia.org/wiki/Rainfarn)

kleiner Stern
19.06.2011, 14:01
Danke, das sieht ja ganz anders aus, als ich es mir vorgestellt habe. Normaler Farn ist sicher NICHT fütterbar?
Rainfarn ist mir hier bewusst noch icht aufgefallen. was nicht heißt, dass es ihn hier nicht gibt. Oft fällt mir immer erst irgendwas auf, wenn ich es kenne oder bewusst danach schaue.

Moni

Fisch
20.06.2011, 00:12
Ne, oder? Nicht nachdem ich hier im Forum gelesen hatte, dass ich meine Tiere fast vergiftet hätte mit dem Füttern von Äpfeln mit Gehäuse und Kernen... :girl_sigh: Jetzt können sie also doch wieder alles bekommen. Aber so richtig eingeleuchtet hatte mir das bisher auch nicht. Danke für die Recherche und Infos, Simone, das ist mal wieder gut zu wissen.

Franziska D.
20.06.2011, 03:33
Ich glaub ich hätt bei Kirschen Angst .. dass Lissy sich verschluckt. Sie ist leider manchmal ...ehm... wenig geschickt :rw::D

Ralf
20.06.2011, 07:13
Ich glaub ich hätt bei Kirschen Angst .. dass Lissy sich verschluckt. Sie ist leider manchmal ...ehm... wenig geschickt :rw::D

Das denke ich bei meinen Rabauken auch. Allerdings hätte ich eher Angst, dass sie sich ein Zähnchen dabei abbrechen und das auch nciht, weil sie so ungeschickt sind, sondern so gierig. :rollin:


LG
Ralf

Simone D.
20.06.2011, 08:41
Meine futtern alle ziemlich bedacht, bei denen könnte ich mir das schon gut vorstellen. Habt ihr schon Mal Globulis in Rosinen gegeben? Ich finde es ziemlich faszinierend, wenn die Rosine im Kaninchen verschwindet und das Globuli dann gekonnt wieder ausgespuckt wird :rollin:


Ne, oder?
:rollin: :umarm:

Britta
20.06.2011, 10:14
Ich glaub ich hätt bei Kirschen Angst .. dass Lissy sich verschluckt. Sie ist leider manchmal ...ehm... wenig geschickt :rw::D

Aber bei Kirschen machst du doch die Kerne raus, oder?

Estrella
20.06.2011, 10:44
@Britta: Mache ich nie. Ich hätte gar keine lust die rauszumachen :rw:.
Die spucken die ganz brav wie Myrddin aus :taetschl:.



Huhu.
(und im Winter gibt's meterweise Mirabellenzweige, da diese von den Kaninchen geliebt werden)


DANKE! :kiss:
Damit hast du mir gut weitergeholfen.
Wie müssen nämlich unseren Mirabellenbaum stutzen.

Danie38
20.06.2011, 14:31
Die Kirschfrage hab ich mir gestern auch gerade wieder gestellt, aber auf die Idee, wenn, die mit Kernen zu geben, wäre ich sicher nicht gekommen! :rw:

Füttert ihr die alle mit Kernen udn funktioniert das mit dem ausspucken auch bei kleinsten Zwergen? :girl_sigh:

Simone D.
20.06.2011, 14:39
Für mein Zahnkaninchen schneide ich die Kirschen (ohne Kerne) klein, weil er sie so viel besser greifen kann. Die anderen bekommen die Kirschen entweder ganz, oder gleich "am Stück" mit Zweigen und Blättern. Da wird dann fein säuberlich (bzw. mit ner riesen Sauerei :rollin:) um den Kern herumgeknabbert.

Claudia W.
20.06.2011, 15:32
Es gibt so viele Sorten Farn, ich weiß nicht wie man Reinfarn erkennt, da muss ich mich noch schlau machen.

Moni


Rainfarn ist aus biologischer Sicht kein echter Farn.
Und er ist wirklich leicht zu erkennen, zumal er jetzt langsam anfängt zu blühen: klick (http://de.wikipedia.org/wiki/Rainfarn)

Es gibt aber noch eine Art Farn, richtiger Farn, diesmal wohl, die auch einige verfüttern, wegen der Wirkung: Wurmfarn

Aber den kann ich auch nicht nicht unterscheiden, den Rainfarn schon, nur machmal in einem Wiesengemisch nicht mehr, wenn das auch noch Scharfgarbe, Bibernelle steht und alles gerade im Wachstum ist, dann ist alles ziemlich gleich

kleiner Stern
20.06.2011, 17:24
Meine Nasen sezieren sogar unter einem Haufen von Gras ein einziges heraus, das an irgendeiner Stelle beginnt braun zu werden. Das ist der Klopper, ich dachte ich guck nicht richtig. Da hat kleiner Stern ein Maul voll Gras und ist genüsslich am mümmeln, da wird an einer Stelle, die gerade seinen Mundwinkel passiert ein einziges Blättchen braun. Eins unter vielen weiteren ( allerdings grünen ) Blättchen. Und was macht er? Er lässt genau dieses eine braun werdenede Blatt an genau dieser Stelle fallen. Alle anderen werden munter weiter eingesogen. Wie kann er das merken? So ein hammermäßiger Geschmackssinn, das gibt es doch gar nicht. Klar merken die auch Globulis in Rosinen. Und Kerne in Kirschen.

Moni

Torelynn
20.06.2011, 17:32
Und wie ist das mit den Minikernen bei Trauben? Bisher hab ich Trauben nur kernlos gegeben (davon ab, nur als seltenes Leckerlie)

Simone D.
20.06.2011, 22:35
Traubenkerne können problemlos mitgefressen werden :umarm:

Franziska D.
20.06.2011, 22:38
Aber bei Kirschen machst du doch die Kerne raus, oder?

Hab noch nie Kirschen gegeben. Das war nur meine Antwort auf das Video mit dem Kaninchen, welches den Kern ausgespuckt hat :D

JaneDoe
21.06.2011, 09:59
Ich entferne nirgendwo die Kerne

Britta
21.06.2011, 11:38
Ich gebe nichts mit unverdaulichen Kernen, sondern ich gebe sie so, wie ich es auch essen würde. Also durchaus mal nen Mandarinenkern oder Melonenkern, aber weder Kirsch- noch Pflaumenkern. Abgesehen davon gibts eh kaum Obst bei mir.

kleiner Stern
21.06.2011, 23:58
Hab jetzt auch mal eine Nektarine versucht und siehe da, der Kern blieb übrig, fein säuberlich abgeschleckt. Sauberer hätte ich die Frucht nicht vom Kern trennen können. Und das witzigste, sie spielen mit dem Kern, nehmen ihn hoch und schmeißen ihn durch die Gegend. Hoch auf den Dachgiebel ihres Stalles, von da wieder runter, ich hab mich echt schlapp gelacht.

Moni

stiefelchen
22.06.2011, 00:13
nochmal für mein verständnis: also ihr füttert unbedenklich auch kirschzweige?
LG

Andrea Theresa
22.06.2011, 00:37
Ja ich leg so alle Zwei bis Vier Wochen mal einen Zweig rein...je nachdem, aber der ist nicht so der Renner (ausser die Früchte, aber schwierig da ranzukommen) meine mögen andere Zweige lieber, im Moment vorallem Heidelbeere und Haselnuss (renne alle drei Tage los Nachschub holen).
Ab und zu darf ich auch Apfel und Birne mitbringen aber da ist wohl die Rinde am schmackhaftesten, der Rest wird liegengelassen.

Das Phänomen mit den abgeschlabberten Kernen hab ich bei meinen auch, aber meine sind da noch spezifischer. Ich kann den Mango, Papaya und Melonenschnitze auch mit Schale reinlegen, da wird wirklich alles feinsäuberlich von der Schale abgeknabbert...total faszinierend.

Mit Mirabelle werde ich dann sobald die Reif sind auch mal einen Zweig holen, bin ja gespannt was meine dazu sagen.

Und mein Nachbar hat gemeint er hat japanische Kirsche, hat das jemand schon mal gehört? Keine Ahnung ob das das gleiche wie Kirsche ist oder nur was veredeltes? (Er will mir jetzt immer was für die Kaninchen geben und da ich freundlicherweise sein ganzes "Unkraut" aus dem Garten einfach verfüttert habe, seine Biotonne war voll, will er meinen Nins und Meeris immer was gutes tun)

Habt ihr eigentlich euren schon mal Zwetschgen gegeben? Bin am überlegen ob ich das morgen mal ausprobiere...hab da nämlich einen Baum gefunden.

Cerena
22.06.2011, 07:27
Stiefelchen, bei Kirschbaumzweigen brauchst du dir wirklich keine Sorgen machen.
Habe jetzt 2 Tage in Folge mehrere reingelegt, die wurden komplett entrindet. Vorher gab´s auch immer welche, aber jetzt wird´s noch mehr geben diese Tage, weil der Baum abgepflückt und dann direkt beschnitten wird.
An einem hing auch noch ne Kirsche, den Kern hab ich schön sauber geschleckt gefunden :-)

@ Gemmini: Soweit ich weiß ist die Japanische Kirsche eine Zierart, die nur blüht aber keine Früchte trägt. Ich kann mir vorstellen, dass sich die Inhaltsstoffe von unserer Kirsche unterscheiden, weiß aber nichts genaues darüber.

JaneDoe
22.06.2011, 10:46
nochmal für mein verständnis: also ihr füttert unbedenklich auch kirschzweige?
LG

Ja, warum auch nicht ;)

Danie38
22.06.2011, 12:38
Hab jetzt auch mal eine Nektarine versucht und siehe da, der Kern blieb übrig, fein säuberlich abgeschleckt. Sauberer hätte ich die Frucht nicht vom Kern trennen können. Und das witzigste, sie spielen mit dem Kern, nehmen ihn hoch und schmeißen ihn durch die Gegend. Hoch auf den Dachgiebel ihres Stalles, von da wieder runter, ich hab mich echt schlapp gelacht.

Moni

Wobei ich bei den großen Nektarinenkernen auch nicht unbedingt die Sorge des verschluckens hätte! :rollin:

Da ich ein Zahnkaninchen (Schneidezähne) habe und am Ende nicht weiß, wer welches Obst futtert und ob kleine Kerne vielleicht an den Zähnen hängen bleiben, werd ich wohl doch eher bei "ohne" bleiben. :girl_sigh:

Birgit H.
22.06.2011, 14:18
Ich hab Kerne auch immer drin gelassen und feststellen, daß abgeschleckte Kirschkerne sehr unangenehm unter Fußsohlen sind :bc:

Cerena
22.06.2011, 17:27
Aufsammeln, Sack nähen, Kerne rein und du hast was angenehmes für die Füße :rollin:

Caroline
25.06.2011, 22:45
Mythos 7: Apfelkerne (und Birnenkerne...) enthalten giftige Blausäure und müssen daher vor dem Füttern aus den Äpfeln unbedingt entfernt werden

Stimmt das?

Apfelkerne enthalten zwar Amygdalin, ein cyanogenes Glycosid, das beim Kontakt mit Wasser (wie z.B. Speichel) Blausäure abspaltet. Allerdings können sie dennoch bedenkenlos mitgefuttert werden, da ein Kaninchen in relativ kurzer Zeit schon unrealistisch große Mengen / ganze Berge an Kernen futtern müsste, damit überhaupt eine toxische Wirkung eintritt, was praktisch unmöglich ist.

----

Die Natur sieht sogar vor, dass Tiere Pflanzensamen aufnehmen, und sie dann (möglichst unverdaut) wieder ausscheiden. Dadurch findet eine Verteilung der Samen statt, die ein neues Pflanzenwachstum oft erst ermöglicht. Deshalb bieten die Pflanzen ihre Früchte in besonders schmackhaften Hüllen an, wie beispielsweise in Form eines Apfels, um für die Tiere an Attraktivität zu gewinnen. Würden die Tiere dabei vergiftet, wäre das auch für die Pflanze kontraproduktiv.

mh... wie sieht es mit Melonenkernen aus? Ich piedle die nämlich immer raus

Simone D.
25.06.2011, 23:06
Genau dasselbe, spar' dir den Aufwand :umarm:

Caroline
25.06.2011, 23:10
supi *g* DANKE
...das spart viel Zeit die ich dann mit meinen Ninchen verbringen kann :froehlich:

Simone D.
25.06.2011, 23:12
:rollin::froehlich:

Torelynn
26.06.2011, 03:31
Gestern beim Paprika schneiden ist mir aufgefallen, das ich da auch alle Kerne weg mache - ist das auch unnötig?

Simone D.
26.06.2011, 03:44
Ja. Paprikakerne sind sowohl für Kaninchen, als auch für den Menschen problemlos mitessbar. Es ist eher eine Gewohnheitssache, sie vorher zu entfernen, weil man sie beispielsweise nicht im Salat o.ä. mit drin haben will.

Simone D.
26.06.2011, 04:03
...aber es könnte rein theoretisch Sinn machen, den Strunk rauszuschneiden. Ich mache das zumindest aus Gewohnheit *ins Grübeln komm :rw:*

Enthält ein (reifer) Paprikastrunk eigentlich überhaupt Solanin? Das ist auch ein Mythos, oder? :rollin: Und falls doch, würde die letale Dosis (http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?giftdb/pflanzen/0103_vet.htm?inhalt_c.htm) vermutlich auch nicht so ohne Weiteres erreicht, oder? :hä:

Constanze H.
26.06.2011, 09:11
Meine lieben den Strunk und die Kerne am meisten und der für uns essbare Teil bleibt wird als letztes gegessen.

Birgit H.
26.06.2011, 09:26
Simone, den Link, den du da angibst ist der zum Bittersüßen Nachtschatten :rw:

Ich könnte mir denken, daß es mit dem Solanin im Paprikastrunk (wobei ich den Stängel unbedingt ausschließe!!!) ähnlich wie bei der Tomate ist.

kleiner Stern
26.06.2011, 15:29
Oh, das wär ja super und natürlich eine große Arbeitserleichterung, wenn man die Kerne und den Strunk an der Paprika lassen könnte. Ich trenne das immer fein säuberlich raus. Also darüber würde ich mich echt freuen, weil dafür immer so viel Zeit für drauf geht.

Moni

Simone D.
26.06.2011, 17:43
Simone, den Link, den du da angibst ist der zum Bittersüßen Nachtschatten :rw:

Morgens, 4:03 in Deutschland :rollin:. Hätte ich vll. noch dazuschreiben sollen :rw:
Die letale Dosis von Solanin wird auf der Seite bei Kaninchen mit 20-30 mg/kg Körpergewicht angegeben. Daher die Überlegung, ob ein reifer Paprikastrunk überhaupt ansatzweise den Wert erreicht. Aber der Vergleich mit der Tomate klingt auch logisch...
Danke, Birgit!

Constanze H.
26.06.2011, 22:27
Wie ist das eigentlich mit Pflaumenästen? Hier im Internet sind Quellen zu finden, wo davon abgeraten wird, Pflaumenäste und -blätter zu verfüttern, andere hingegen halten das für falsch...

Simone D.
26.06.2011, 23:07
Pflaumenzweige, Kirschbaumzweige, Mirabellenzweige usw. sind alle ein super Futter! Die "Blausäure" kommt nur in den Kernen vor – und die Dosis darin ist unbedenklich (vgl. S. 6).

Simone D.
27.06.2011, 22:30
Mythos 8: Kaninchen benötigen eine sehr rohfaserreiche Kost, damit die Verdauung funktioniert. Daher muss viel Heu gefüttert werden.

Stimmt das?

Auch wenn es überraschend klingen mag – von Natur aus ernähren sich Kaninchen nicht wirklich rohfaserreich. Jene ist für sie eher „unnützer Ballast“, der nicht gut verwertet werden kann, und daher in größeren Mengen meistens gemieden wird. Viele Kaninchenhalter haben vielleicht schon die Erfahrung gemacht, dass ihre Tiere bei einem ausreichenden Nahrungsangebot die faserreichen Stängel von frischem Grün häufig übrig lassen, die blättrigen Bestandteile jedoch gerne aufnehmen. Doch wieso kommt es bei Wildkaninchen dann nicht zu den gefürchteten Verdauungsproblemen? Der hohe Wassergehalt und die blättrige Struktur der natürlichen Nahrung sind hier ursächlich; sie spülen den Verdauungstrakt mehrmals täglich durch, transportieren Futter und aufgenommene Haare auf natürliche Weise weiter.

Fehlen der Nahrung diese beiden Eigenschaften – also ist die Nahrung vorwiegend getrocknet und schlecht strukturiert – kann es zu einem Stocken des Nahrungsbreis im Verdauungstrakt kommen. Hier bringt ein Anstieg des Rohfasergehaltes einen Vorteil mit sich: Die Fasern „putzen“ den Verdauungstrakt „trocken“ durch. Da gängige Empfehlungen in der Regel alle auf Tierversuchen mit ausschliesslich getrockneten Futtermitteln basieren, ist das Ergebnis dieser Studien die oft empfohlene Erkenntnis, dass Kaninchen „Heu, Heu und nochmals Heu“ benötigen. Für einen Halter, dessen Kaninchen vorwiegend mit getrocknetem, schlecht strukturiertem Futter ernährt werden („Buntfutter“), trifft diese Empfehlung bis zu einem gewissen Grad auch durchaus zu.

----

Weshalb nur bis zu einem gewissen Grad? Da der Verdauungstrakt nur sehr schwach bemuskelt ist, helfen die faserigen Bestandteile der Nahrung, Verdauungsproblemen vorzubeugen. So nehmen Kaninchen bei sich anbahnenden Verstopfungen neben viel Flüssigkeit gerne auch faserreiche Nahrung wie Heu und Zweige zu sich. Ab einem Rohfasergehalt von ca. 23% besteht jedoch sogar die Gefahr einer Verstopfung!*

----

Rohfasergehalt frische Wiese: 4-6%
Rohfasergehalt Heu: 18-35%

Wassergehalt Wiese: Mehr als 75%
Wassergehalt Heu: Weniger als 15%

*Heu sollte trotzdem (neben Frischfutter) für den Bedarfsfall immer ausreichend zur freien Verfügung stehen

Kim R.
28.06.2011, 06:23
Das mit dem Rohfasergehalt hört sich sehr interessant an. Darf hier um Quellen gebeten werden?

Simone D.
28.06.2011, 08:34
z.B.:

F. Abgarowicz
Untersuchungen über den Einfluß des Ballastes in der Nahrung des Kaninchens
Juris-Verlag, Zürich, 1948

P. R. Cheeke
The significance of fiber in rabbit nutrition
Journal of Applied Rabbit Research, Vol 6, 1983

H.J. Ehrlein, H. Reich, M. Schwinger
Colonic motility and transit of digesta during hard and soft faeces formation in rabbits
Institut fur Zoophysiologie, Universität Hohenheim, 1982

S. Fekete
Ernährung der Kaninchen
Ernährung monogastrischer Nutztiere
Gustav Fischer Verlag, Jena, 1993

E. Mangold, R. Fangauf
Handbuch der Kaninchenfütterung
Neumann Verlag GmbH, Radebeul, 1950

N.M. Patton, P.R. Cheeke
A precautionary note on high fiber levels and mucoid enteritis
Journal of Applied Rabbit Research, Vol 4 (#3), 1981

R. Scheelje
Kaninchenmast
Zucht und Haltung der Fleischkaninchen,
2. Auflage
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1975

A. Rühle
Kaninchen würden Wiese kaufen
Auflage 1
Books on Demand, 2009

A.K. Wenger
Vergleichende Untersuchungen zur Aufnahme und Verdaulichkeit verschiedener rohfaserreicher Rationen und Futtermittel bei Zwergkaninchen, Meerschweinchen und Chinchilla
Tierärztliche Hochschule Hannover, 1997

Wobei das noch ettliche mehr sind, daher :rw::


Am Ende würden wir gerne in einem Extrathread eine Zusammenfassung mit allen Quellenangaben posten, den man bei Bedarf vielleicht auch anpinnen kann. Die Quellenliste ist recht lang, zwischendrin wird das einfach zu unübersichtlich :umarm:

Simone D.
28.06.2011, 08:35
Eine tolle, ausführlichere Zusammenfassung ist übrigens auch unter:
http://kaninchen-wuerden-wiese-kaufen.de/

Kim R.
28.06.2011, 10:33
Entschuldige, dass mit den Quellen hatte ich überlesen. :rw:
Danke, dass du sie trotzdem gepostet hast. :umarm:

Simone D.
28.06.2011, 10:50
Nee, die Frage war total berechtigt und der Thread hat ja schon ein paar Seiten :umarm:. Erfahrungsgemäß gestaltet es sich so herum nur etwas unchaotischer :rw:

discomedusa
28.06.2011, 11:10
Das ist sehr interessant, dass Heu bei "schlechter" Fütterung wichtig ist. Endlich wurde dieser Mythos mal geklärt ;)

SimoneK
28.06.2011, 11:37
Ich dachte immer, die Paprikakerne seien giftig?! :rw::rw::rw:

Ralf
28.06.2011, 11:54
Ich dachte immer, die Paprikakerne seien giftig?! :rw::rw::rw:

Tröste dich, ich habe die bislang auch immer ganz penibel entfernt und drauf geachtet, dass sich nicht noch in irgendeiner Ritze einer versteckt hat. :rw:


LG
Ralf

JaneDoe
28.06.2011, 12:23
Hier wird gerade das Innere der Paprika am liebsten gefuttert. Der Rest bleibt meist liegen

..Gast..
01.07.2011, 16:37
Mythos 9: Bei Kaninchen mit Darmerkrankungen (z.B. Hefen, Kokzidien) empfiehlt sich eine Heudiät

Eine reine Heudiät stellt immer eine Mangelernährung dar, was sich insbes. bei angeschlagenen, geschwächten Patienten nicht empfiehlt, da diese dadurch noch mehr geschwächt werden. Liegt Durchfall vor, ist eine hohe Flüssigkeitszufuhr sehr wichtig, um eine Dehydration zu vermeiden. Je mehr getrocknete Nahrung aufgenommen wird, also je seltener der Magen-/Darmtrakt durchgespült wird, desto schlechter können Bakterien / Parasiten heraustransportiert werden und desto eher kommt die Peristaltik (Muskeltätigkeit) zum Erliegen. Darüber Hinaus fordert diese Diät durch einen zu hohen Ballaststoffanteil Blinddarmaufgasungen heraus. Auch bei Darmerkrankungen gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die Tiere je nach Art der Erkrankung gesund zu ernähren, wie beispielsweise mit frischen Heilkräutern.

Torelynn
01.07.2011, 17:32
Das ist ein Mythos, der sehr hartnäckig ist und auch bei Tierärzten sehr verbreitet - ich hör's/lese es immer wieder überall :scheiss:

kleiner Stern
01.07.2011, 23:45
Ja, leider vertritt auch mein Ta diese Meinung, obwohl ich große Stücke auf ihn halte. Aber hier rede ich gegen die Wand.

Moni

Simone D.
02.07.2011, 00:34
Nennt er dafür Argumente? Einige Argumente lassen sich recht schnell widerlegen (dafür muss man sich nur den Verdauungstrakt ankucken und wie er funktioniert), z.B. weil sie auf einer sehr bekannten, aber leider falschen Quelle basieren. Dummerweise haben sich jene Aussagen zu einem "Standard" für viele TAs etabliert :scheiss:. Wobei selbst gute Argumente manchmal nichts bringen :ohje:. So in etwa, wie als früher sämtliche Gelehrte der Überzeugung waren, die Erde sei eine Scheibe – und wer das Gegenteil erklärt hat, wurde nicht für voll genommen, weil dieser Mythos ja überall voller Überzeugung so gepredigt wurde :girl_sigh:

..Gast..
02.07.2011, 08:35
obwohl ich sehr viel von meiner TÄ halte, hat auch sie jahrelang an diesem Standard festgehalten. Erst als ich mit Littlefoot zu ihr kam, hat sie sich überzeugen lassen. Littlefoot habe ich mit einer total zerstörten Darmflora übernommen. Er wurde jahrelang wegen falscher Fütterung und dadurch entstandenen Darmproblemen mit Heudiäten therapiert... :heulh:

Öli
02.07.2011, 11:50
Ich muß diesen Thread unbedingt genau lesen, wenn ich mehr Zeit habe. Viele dieser Mythen habe ich bis jetzt für Wahr gehalten. Bei Durchfall Heudiät war ganz klar einer davon und ich hab immer mit schlechtem Gewissen Kirschbaumzweige gefüttert. :rw:

kleiner Stern
02.07.2011, 15:14
Nennt er dafür Argumente? Einige Argumente lassen sich recht schnell widerlegen (dafür muss man sich nur den Verdauungstrakt ankucken und wie er funktioniert), z.B. weil sie auf einer sehr bekannten, aber leider falschen Quelle basieren. Dummerweise haben sich jene Aussagen zu einem "Standard" für viele TAs etabliert :scheiss:. Wobei selbst gute Argumente manchmal nichts bringen :ohje:. So in etwa, wie als früher sämtliche Gelehrte der Überzeugung waren, die Erde sei eine Scheibe – und wer das Gegenteil erklärt hat, wurde nicht für voll genommen, weil dieser Mythos ja überall voller Überzeugung so gepredigt wurde :girl_sigh:

Ich habe selbst noch nicht mir ihm darüber diskutiert , nur meine Bedenken geäußert, (die wollte er nicht hören, bzw. hatte keine Zeit sich damit auseinanderzusetzen).Ich füttere so, wie ich es für richtig halte. Aber ich weiß von anderen Frauen, die z.B. wegen Durchfall den Ta befragt haben und der ihnen das so gesagt hat. Aber ich werde ihm demnächst Ausgedrucktes mitbringen und dann kann er selbst lesen. Ich finde auch, dass manche Tä sich viel zu spät erst immer weiterbilden. Z.B. ist die veränderte Dosierung von Metacam erst seit kurzem bei meinem Ta durchgedrungen obwohl ich schon seit mindestens einem Jahr oder noch länger weiß, dass Metacam viel höher dosiert werden muss als es mein Ta immer angegeben hat. Ich will hier aber nicht schlecht über meinen Ta daher reden, denn bis auf solche Kleinigkeiten, ist er/sie für mich der/die Beste. Und ich kann mich wirklich auf die beiden verlassen.

Moni

kleiner Stern
02.07.2011, 15:26
Welche Kräuter helfen denn eigentlich gut gegen Durchfall, bzw. Matschkot? Mich fragt gerade eine Bekannte, die hat zwei Nasen, die immer wieder mal etwas Durchfall haben. Kp `s waren ohne Befund und auch hier hatte der Ta zu Heudiät geraten.
ich sagte ihr, dass Gänsefingerkraut gegen Durchfalkl wirkt. Was ist mit Weide? wirkt die nicht auch dagegen, bzw. Weidenriinde? Was ist mit Banane? Die ist zu süß, oder? Ich muss mal suchen, ob ich irgendwo Infos finde dazu.

Moni

Torelynn
02.07.2011, 17:46
Getrocknete Heidelbeeren sind gut und ger. Apfel hilfreich.
Brennessel, Brombeer/Himbeerblätter, Rosenblüten, Schafgarbe
es gibt natürlich noch mehr - hier ist eine schöne Kräuterliste:
http://www.heilkraeuter.de/krank/magen-darm.htm

Fisch
02.07.2011, 18:01
Wird auch noch aufgedeckt, ob Nins nun Tomate fressen können oder nicht? Wie schlimm ist das Solanin wirklich? Das würde mich sehr interessieren.

Sil
02.07.2011, 18:25
Ist das Solanin nicht eh nur im Grün? Ich fütter ab und an mal ein Tomätchen und es gibt damit nie Probleme.

biggi
02.07.2011, 18:45
meine hasis fressen seit 2003 tomaten.
wenn die giftig wären,wären alle längst tot.
hab auch noch nie irgendwo gehört oder gelesen,
dass tomaten in irgendner weise gefährlich wären!
das grünzeug mach ich eh ab,das ist giftig!

Fisch
02.07.2011, 21:44
Ja, aber ich hab mal gelesen, wenn die Tomate nicht gaaanz reif ist, sei es gefährlich. Und ich will es nicht füttern wenn es nicht wirklich sicher ist.

Simone??! :rw::rw:

Torelynn
02.07.2011, 22:19
Klar dürfen Kaninchen Tomaten, sie sollten reif sein und das Grüne entfernen - einige Kaninchen mögen das sehr gerne :) Die Tomatenpflanzen selbst soll man nicht verfüttern und es nicht zu oft geben.

Simone D.
03.07.2011, 17:07
Bei dem Gemüse, das wir heutzutage kaufen, ist das Solanin m.W. fast rausgezüchtet, die Dosis darin also eher gering und unbedenklich, wenn die Tomate reif ist. Bei unreifen Tomaten (und im Stängel) ist der Solaninanteil höher, da empfiehlt es sich schon, das nicht zu verfüttern.

Wobei letztendlich bei allem immer die Dosis, also die aufgenommene Menge, das Gift macht. Falls ich mich nicht verrechnet habe, müssten zwischen 62,5 g und 338 g rohe grüne Tomaten pro Kilo Kaninchen aufgenommen werden, damit es zu einer Vergiftung kommt. (Die Grammzahl ist abhängig von Tomatensorte und Empfindlichkeit des Kaninchens). Aber das jetzt lieber ohne Gewähr :rw:


Bei Durchfall Heudiät war ganz klar einer davon und ich hab immer mit schlechtem Gewissen Kirschbaumzweige gefüttert. :rw:

Hey, Zweige sind sogar richtig super bei Durchfall, weg mit dem schlechten Gewissen :D :umarm:

Bunny
03.07.2011, 17:49
meine Nomi:sad1: hatte immer so gerne Tomate gefressen,

Wanda und Hoppel rühren die nicht an, genauso wenig wie Paprikaschote.

biggi
03.07.2011, 17:54
bei uns war sogar der kater auf tomaten scharf :rollin:

http://www.abload.de/thumb/cimg2112aeos.jpg (http://www.abload.de/image.php?img=cimg2112aeos.jpg)

Taty
03.07.2011, 19:04
Ja, die Sache mit der Heudiät:girl_sigh:
Hält sich auch in meiner TA-Praxis wacker:girl_sigh:

Fisch
03.07.2011, 19:11
Ah super, das wird Klopfi freuen. Wo ichs nämlich noch nicht wußte, hab ichs öfter mal gefüttert und er fand das total klasse.

Und sollen nun die Kerne raus oder darf er die mitfuttern? Die findet er nämlich besonders lecker.

Bunny
03.07.2011, 19:40
Ja, die Sache mit der Heudiät:girl_sigh:
Hält sich auch in meiner TA-Praxis wacker:girl_sigh:



ja auch in meiner TA-Praxis,er predigte immer: Er muß Heu fressen, Rohfaser ist das a und o bei Durchfall, hatte das ja mit Hoppel durch, aber Dank Simones Tipps hab ich wider der Meinung meines TA mit kleinen Portion FriFu angefangen

biggi
03.07.2011, 19:41
Und sollen nun die Kerne raus oder darf er die mitfuttern? Die findet er nämlich besonders lecker.
wenn sie grün sind,mach ichs raus.

Bunny
03.07.2011, 19:42
Ah super, das wird Klopfi freuen. Wo ichs nämlich noch nicht wußte, hab ichs öfter mal gefüttert und er fand das total klasse.

Und sollen nun die Kerne raus oder darf er die mitfuttern? Die findet er nämlich besonders lecker..


Wenn das drum herum um die Kerne grün ist, würde ich alles Grüne und somit auch die Kerne rausschneiden.
Ansonsten kannst Du die Kerne mitfüttern

kleiner Stern
04.07.2011, 00:53
Getrocknete Heidelbeeren sind gut und ger. Apfel hilfreich.
Brennessel, Brombeer/Himbeerblätter, Rosenblüten, Schafgarbe
es gibt natürlich noch mehr - hier ist eine schöne Kräuterliste:
http://www.heilkraeuter.de/krank/magen-darm.htm

Ui, diese Liste ist ja echt super.
Vielen lieben Dank

Moni

Cerena
04.07.2011, 07:07
Ich hatte mich mit meiner TÄ zu Anfang gar nicht groß über Ernährung unterhalten, weil ich mich sehr viel belesen hatte und vom Start auf AD LIB wollte.
Nach und nach habe ich herausgefunden, dass meine TÄ genau dass auch empfielt.
Auch als die Hoppel die ersten Würmer hatten und ich noch etwas ängstlich war, hat sie mir zugeredet, bloss nicht mit der Wiesenfütterung aufzuhören, weil das größeren Schaden anrichtet als ein paar Würmer wenn man sie rechtzeitig behandelt.
Insofern wäre ich verwundert, wenn sie plötzlich eine Heudiät anrät.

Zu den Tomaten: Hab hier auch totale Fans davon sitzen. Und es schmatzt so toll :rollin:

Alexandra D.
04.07.2011, 09:00
Mythos 7: Apfelkerne (und Birnenkerne...) enthalten giftige Blausäure und müssen daher vor dem Füttern aus den Äpfeln unbedingt entfernt werden

Stimmt das?

Apfelkerne enthalten zwar Amygdalin, ein cyanogenes Glycosid, das beim Kontakt mit Wasser (wie z.B. Speichel) Blausäure abspaltet. Allerdings können sie dennoch bedenkenlos mitgefuttert werden, da ein Kaninchen in relativ kurzer Zeit schon unrealistisch große Mengen / ganze Berge an Kernen futtern müsste, damit überhaupt eine toxische Wirkung eintritt, was praktisch unmöglich ist.

----

Die Natur sieht sogar vor, dass Tiere Pflanzensamen aufnehmen, und sie dann (möglichst unverdaut) wieder ausscheiden. Dadurch findet eine Verteilung der Samen statt, die ein neues Pflanzenwachstum oft erst ermöglicht. Deshalb bieten die Pflanzen ihre Früchte in besonders schmackhaften Hüllen an, wie beispielsweise in Form eines Apfels, um für die Tiere an Attraktivität zu gewinnen. Würden die Tiere dabei vergiftet, wäre das auch für die Pflanze kontraproduktiv.

Hallo,

ich hätte nochmal eine theoretische Frage dazu.

Wieviel Kerne (g oder kg) müsste ein Kaninchen zerkauen, um sich zu vergiften?

Beim Menschen sind es angeblich eine Tasse voll zerkauter Apfelkerne. Kann man das einfach runterrechnen oder spielen da noch andere Faktoren mit?

LG
Alex

Gelfling
04.07.2011, 09:41
Hallo,

Ich hatte vor Jahren mal rum gerechnet zum
Thema Blausäure aus Apfelkernen und
hab mal meine Beiträge dazu rausgesucht.
Da kannst dir das ja selber zusammen rechnen.
Mir ging es damals vor allem daraum aufzuzeigen das ein Kaninchen wohl kaum die Menge an Apfel samt Kerne schafft um sich zu vergiften.

Alle Angaben ohne Gewähr!

*************************
Pro 1kg Apfelkerne ist unter 1mg Amygdalin enthalten.
500mg Amygdalin können bei Aufspaltung 30mg Blausäure freisetzen.
(Quelle http://www.uni-potsdam.de/u/ewi/Eto [...] Amygdalin%20apfelkerne%22 und
http://www.uni-leipzig.de/~pharmk/l [...] %22Cyanid%20apfelkerne%22 )

Nehmen wir mal einfach mal 5g Apfelkerne.
Darin sind dem nach grade mal 0,005mg Amygdalin.
Diese 5g Apfelkerne können also grade mal 0,0003mg Blausäure frei setzen
(sofern ich mich nicht verrechnet habe ).
Ich habe jetzt leider keine Angaben zu Kaninchen gefunden aber die minimal letale Dosis von Blausäure wird hier http://www.vetpharm.unizh.ch/clinitox/toxdb/KLT_060.htm
bei 2 mg/kg Körpergewicht fest gemacht.

So und damit wir auch alles hübsch beisammen haben opfere ich mich jetzt und esse einen Apfel, aber nehme ihn zuvor mal auseinander
Da haben wir in diesem Apfel nun 5 Apfelkerne die
zusammen auf meiner Feinwaage
0,18g wiegen.
****************************

Je nach Quelle für den Gehalt an Blausäure müsste ein Kaninchen von 2kg mind. rund 25 - 16000 Äpfel fressen (angesetzt bei der niedrigsten letalen Dosis, leider fand ich auch hier keine Kaninchenspezifische) von denn es die Kerne dann auch zerkaut mit frisst und das in angemessenem Zeitraum denn die Blausäure wird im Körper auch wieder abgebaut
(biologische Halbwertszeit beim Hund- zu Kaninchen fand ich da keine speziellen Abgaben-
z.B. liegt bei 19 Stunden).

*****************************

Grüße Gelfling

Fisch
04.07.2011, 14:02
Ok, dann fütter ich die Kerne wenns außen nicht grün ist mit. Das wird er toll finden. Danke Euch!

Simone D.
04.07.2011, 14:24
Danke, Gelfing!

Hier auf S.5 sind einige (Blausäure-)Angaben bzgl. Kaninchen:
http://www.toxcenter.de/stoff-infos/b/blausaeure.pdf

Bunny
04.07.2011, 21:36
Danke, Gelfing!

Hier auf S.5 sind einige (Blausäure-)Angaben bzgl. Kaninchen:
http://www.toxcenter.de/stoff-infos/b/blausaeure.pdf


Hierzu muss ich was anmerken bzw. fragen:
Lt. diesem Link sind für Weidetiere folgende blausäurehaltige Pflanzen gefährlich:
Johnsongras, Wiesen-Rispe, Sudangras, Pfeilgras, wolliges Honiggras, Quellgras, Binsen, Weißklee, Quecken, Ackerhahnenfuß, Klatschmohn, Holunder.

Toxilogisch bedenklich sind Blausäureglykosidgehalte von mehr als 0,2 %.

Jetzt hab ich mal in Wikpedia geschaut:
Die Wiesen-Rispe, das Sudangras und Quellgras gehören zur Gattung der Süßgräser.
Und grad auch die Süßgräser sind ja sowohl in getrockneter Form (Heu) als auch als Frischgräser Speise unserer Ninchen.
Diese Gräser haben ja auch Samen.

Nun frag ich mich gerade ob man solche Gräser überhaupt noch sammeln, bzw. füttern sollte.
Und wie siehts denn dann mit Grassamen-Mischungen (nicht die als Aussaat für den Rasen) aus, kann man die denn überhaupt noch unbedenklich füttern ???

Simone D.
05.07.2011, 12:27
Wenn du ganz normal / nicht super einseitig fütterst, ist das völlig unproblematisch :umarm:. Ich glaube, für Weidetiere (die meist schon bei wesentlich geringenen Dosen reagieren, als Kaninchen), soll der Weißkleeanteil auf der Wiese beispielsweise nicht über 30% liegen. Und so einseitig füttert hier ja hoffentlich keiner :rw:

animal
05.07.2011, 12:36
Nach der Heilkräuterliste könnt man auch Holunderblüten verfüttern ?

kleiner Stern
05.07.2011, 12:49
Nach der Heilkräuterliste könnt man auch Holunderblüten verfüttern ?

Holunderblüten sind auf jeden Fall auch für Menschen genießbar. Ich mache sie in Teig und dann in der Pfanne... hmmmm ...lecker....

Aber für Kaninchen weiß ich nicht.
Moni

Annika S.
05.07.2011, 13:13
Nach der Heilkräuterliste könnt man auch Holunderblüten verfüttern ?

Mir ist bekannt, dass Holunder (gesamt) schwach giftig ist und daher nicht an Kaninchen verfüttert werden sollte.

kleiner Stern
05.07.2011, 15:36
Ich weiß das nur von den Blättern, hab allerdings auch noch keine Blüten verfüttert. (Außer mir selber)

Moni

Cerena
05.07.2011, 19:00
Naja, mit "schwach" giftig wäre man dann wieder bei dem Thema, warum man alles leicht giftige bei ausgewogener Ernährung meiden sollte, wo die Kaninchen es doch oft für sich nutzen.
Und dann ist wieder zu unterscheiden, ob eine Pflanze im botanischen Sinne giftig ist, oder die Toxine auch wirklich für Kaninchen bedenklich sind.

Bunny
05.07.2011, 19:33
Wenn du ganz normal / nicht super einseitig fütterst, ist das völlig unproblematisch :umarm:. Ich glaube, für Weidetiere (die meist schon bei wesentlich geringenen Dosen reagieren, als Kaninchen), soll der Weißkleeanteil auf der Wiese beispielsweise nicht über 30% liegen. Und so einseitig füttert hier ja hoffentlich keiner :rw:



warum reagieren Weidetiere bei meist wesentlich geringeren Dosen mehr als Kaninchen ?
Irgendwie will mir das nicht in den Kopf.
Ein Weidetier hat doch viel mehr Masse als ein Kaninchen, da müßte das doch grad umgekehrt sein, oder ?

Ich mein 0,2 % toxilogisch bedenklich bei Weidetieren, da müßte die Zahl bei Kaninchen weitaus niedriger angelegt sein ?

Getorix
05.07.2011, 22:04
Hallo,



Ein Weidetier hat doch viel mehr Masse als ein Kaninchen, da müßte das doch grad umgekehrt sein, oder ?

Die Überlegung versteh ich jetzt nicht. Giftdosen werden ja immer in Dosis/Kg Körpergewicht angegeben. Oder wie meinst du das?


warum reagieren Weidetiere bei meist wesentlich geringeren Dosen mehr als Kaninchen ?Kaninchen sind vergleichsweise gifttolerant. Warum das so ist darüber kann man spekulieren, vermutlich ist das eine Anpassung an ihren Lebensraum. Anders als Weidetiere ziehen Kaninchen nämlich nicht umher, sondern bleiben normalerweise in der Nähe ihres Baus. Und da ist es vermutlich vorteilhaft, wenn die Kaninchen auch die Pflanzen als Futter verwerten können, die potenziell problematische Stoffe beinhalten. Wildkaninchenbeobachtungen zeigen jedenfalls, dass Kaninchen ganz freiwillig viele Pflanzen fressen, die gewisse Gifte enthalten.

Die Verdauung der Kaninchen schützt bei vielen recht gut vor einer Vergiftung, so werden manche Gifte z.B. schlichtweg verdaut und verlieren dadurch ihre Giftigkeit. Und was bestimmt auch eine Rolle spielt, ist die Tatsache, dass der Magen eines Kaninchens nie leer ist. Neues Futter trifft dort immer auf bereits vorhandenes Futter, wodurch sich das Gift weiter verdünnt.

Liebe Grüsse
Lina

Simone D.
06.07.2011, 00:17
Nach der Heilkräuterliste könnt man auch Holunderblüten verfüttern ?

Ja :umarm:.
Enthalten die Blüten eigentlich überhaupt Sambunigrin? :hä:

OT: Mein erster Holunderblütensekt ist in 5 Tagen endlich fertig :froehlich:. Mit Teig habe ich das noch nie ausprobiert, klingt aber gut :love:

Andrea Theresa
06.07.2011, 00:27
OT: also die in Teig gebackenen gab es letze Zeit auch paar mal...bei uns heißen die "gebackene Holderdolden"... aus den Blüten haben wir nun auch viel Holdersirup gemacht und Likör.
Aus den Beeren gibt es dann wieder Holdermuß...alles sehr sehr lecker...
---Ende OT----

Ich gebe meinen auch ein- zweimal die Woche einen Blütenstängel (solange er halt noch blüht) aber sie knabbern zwar daran aber Lieblingsfressen ist es nicht

kleiner Stern
06.07.2011, 00:31
Habe heute einen Ta-Termin mit meiner Tä gemacht zwecks Diskussion. ZU welchem Thema? Natürlich ; Heu,Heu Heu...
Sie ist sehr aufgeschlossen und will sich auch mein Buch KwWk leihen. Grundssätzlich ist sie nicht dagegen aber sie hat auch Argumente, denen ich nicht wiedersprechen kann. Z.B. wenn sie sagt: 95% der Kaninchenhalter füttern bunte Fertigtrockenfuttermischungen aus dem Kaufladen. Höchstens mal noch das ein oder andere Möhrchen oder Blattgrün dabei. Hier muss sie diese Heudiät empfehlen weil die Leute sich nicht die Mühe machen würden und in der Natur nach Kräutern herumsuchen würden, so wie ich das mache. Sie hat keine Alternative in diesen Fällen. Bei den meisten muss es schnell, einfach und käuflich sein. Es geht kaum einer Gras pflücken oder nach speziellen stopfenden Kräutern suchen. Hier ist Heu immer noch besser als das bunte Getreidezeugs aus der Packung. Da muss ich ihr Recht geben. Sie gab mir auch recht, dass bei meiner Art zu füttern, Heu eben NICHT das Allheilmittel ist. Ich habe ihr dann gesagt, dass sie dann aber differenzieren müsste, WIE die Leute ihre Tiere füttern, und kann das mit dem Heu nicht verallgemeinern, bzw. JEDEM dazu raten.
DAs zweite Argument, dem ich nicht wiedersprechen konnte war, dass diese Heudiät seit vielen Jahren so gehandhabt wurde und das anscheinend wohl auch mit Erfolg. Sonst hätte sich das ja nicht so verfestigt als Diät bei Durchfall. Wenn das seit vielen Jahren so praktiziert wurde, mit Erfolg, dann ist es auch schwierig, davon abzulassen, das kann ich nachvollziehen. Dann müsste sich ja jeder Tierarzt eingestehen, dass es nicht richtig war , was er gemacht hat. Zum Thema Wasseraufnahme meinte sie, jedes Kaninchen würde so viel Wasser zu sich nehmen, wie es braucht und wenn es Heu und Trofu frisst, würde es automatisch mehr Wasser zu sich nehmen weil der Körper das dann braucht. Aber wenn das stimmt, dann gäbe es doch auch keine Probleme mit Blasenschlamm und Co, dann würde immer genug Wasser zum Ausschwemmen des Calciums vorhanden sein. (Aber bei den übelst gängigen Nippeltränken bin ich sicher, dass kein Kaninchen so viel Wasser aufnimmt, wie es braucht)
Wir haben lange geredet aber sie musste dann in die nächste Behandlung. Sie war aber trotzdem aufgeschlossen und hat meine Meinung nicht abgewertet.
Und sie möchte auch Buch lesen und sich weiter erkundigen.
Ich freu mich über diesen winzigen Teilerfolg.

Moni

kleiner Stern
06.07.2011, 00:33
Ja :umarm:.
Enthalten die Blüten eigentlich überhaupt Sambunigrin? :hä:

OT: Mein erster Holunderblütensekt ist in 5 Tagen endlich fertig :froehlich:. Mit Teig habe ich das noch nie ausprobiert, klingt aber gut :love:

Holunderblütensekt? Hmmmm, den mag ich auch gern....hicks...

Moni

Ariane
06.07.2011, 01:11
Zum Thema Wasseraufnahme meinte sie, jedes Kaninchen würde so viel Wasser zu sich nehmen, wie es braucht und wenn es Heu und Trofu frisst, würde es automatisch mehr Wasser zu sich nehmen weil der Körper das dann braucht. Aber wenn das stimmt, dann gäbe es doch auch keine Probleme mit Blasenschlamm und Co, dann würde immer genug Wasser zum Ausschwemmen des Calciums vorhanden sein. (Aber bei den übelst gängigen Nippeltränken bin ich sicher, dass kein Kaninchen so viel Wasser aufnimmt, wie es braucht)

Ich habe leider die Erfahrung machen müssen, dass mein Kimba bei einer Heudiät viel zu wenig getrunken hatte (das Wasser stand im Napf zur Verfügung) und dadurch wieder Probleme mit seiner Blase und Kristallen (er bekommt Struvitkristalle) bekommen hatte.
Bei normaler Fütterung (ausreichend Frischfutter) hat er keine Probleme mit Kristallen.

Also Kimba ist ein Trinkverweigerer und nimmt freiwillig nicht die ausreichende Flüssigkeitsmenge auf.

Gelfling
06.07.2011, 09:37
Naja, zwischen genug und genug kann es ja Unterschiede geben.
Genug Wasser zum leben oder genug Wasser im Sinne
von optimal um auch die Harnwege gut durch zu spülen?
Das ist doch die Frage dabei.
Das ein Kaninchen genug trinkt bei trockenem Futter um nicht zu verdursten glaub ich sehr gern aber ob es auch wirklich genug trinkt da habe ich meine Zweifel.
Durch eine reichliche Frischfutterfütterung nehmen die Tiere
einfach doch deutlich mehr Wasser auf.

Grüße Gelfling

Nicole B.
06.07.2011, 10:37
Durch eine reichliche Frischfutterfütterung nehmen die Tiere
einfach doch deutlich mehr Wasser auf.

Grüße Gelfling

Und scheiden es auch wieder aus :rollin:

kleiner Stern
06.07.2011, 11:51
Ja, da bin ich voll und ganz eurer Meinung, nur das Problem bei solchen Diskussionen ist, Fakten auf den Tisch legen zu können und nicht nur eine Meinung zu haben. Denn meine Meinung steht in diesem Punkt gegen die Meinung der Tierärztin und dann hat man schlechte Karten . Das mit dem Blasenschlamm, Harngries , usw. habe ich ihr auch gesagt aber sie meint diese Tiere sind so ausgelegt, dass sie sich das nehmen was ihr Körper braucht. Meinung gegen Meinung. Da kommt man in der Diskussion dann einfach nicht weiter.
Aber wenn sie wirklich diese Buch liest, dann könnte sie vielleicht ihre Meinung ändern ? Insgeheimhoff...
Weil ich immer Probleme habe, wenn mich Leute um Rat fragen und ich denen was anderes erzähle als der Tierarzt. Dann glauben die immer dem. "Der Ta hat aber gesagt,...blablabla..." Ja und ich kann denen nicht glaubhaft verklickern, dass der Ta das nur meint in Bezug auf Leute, die ihre Tiere NOCH schlechter ernähren.

Moni

Annika S.
06.07.2011, 13:51
... Aber das Buch an sich ist doch auch "nur" eine Meinung? Ob das überzeugt...

Ich finde, ein Tierarzt sollte vor jeder Behandlungsanordnung fragen, wie denn das Tier gehalten wird. Und dazu zählt auch die Ernährung.

Statt Heudiät sollte tierartgerechte Ernährung angeordnet werden - also Futterumstellung gesamt und nicht Heudiät und danach der selbe Mist.

Dr. D. aus Meerbusch klärt TroFu-Halter schon darüber auf, dass sie die Haustiere auf Dauer mit dem Futter krank machen und letztlich ihr Tier damit vermutlich auch töten bzw. das Leben u.U. eklatant verkürzen... Schon krass aber ich find es auch korrekt.

Und irgendwie frage ich mich ab und an wieder: Ist es überhaupt wichtig ob giftig, doll oder wenig, oder gar nicht wenn doch die Kaninchen (angeblich) selber selektieren wenn genügend vorhanden ist?!

Ich habe von Haltern gelesen, die Gründzeug abmähen und den Tieren geben ohne zuvor zu schauen ob da etwas giftiges dazwischen ist da sie sich auf Instinkte der Tiere verlassen. Scheint bisher funktioniert zu haben. Jedenfalls habe ich noch nicht gelesen, dass eines der Tiere an Vergiftung verstorben ist.

Eigentlich könnte man sich dann doch die ganze Bestimmerei sparen, oder?

Wobei ich drauf weiterhin nicht verzichten werde. Ich traue den Instinkten meiner domestizierten Haustiere nicht zu 100%

Daher lese ich weiter fleissig hier mit und bedanke mich für die neuen Informationen die ganz sicher mühsam zusammen getragen werden :umarm:


LG
Annika

Alexandra K.
06.07.2011, 14:05
Aber das Buch an sich ist doch auch "nur" eine Meinung?
Nein, es stützt sich größtenteil auf Studien, guck mal in den Quellenangaben.

SimoneK
06.07.2011, 14:16
Ich habe von Haltern gelesen, die Gründzeug abmähen und den Tieren geben ohne zuvor zu schauen ob da etwas giftiges dazwischen ist da sie sich auf Instinkte der Tiere verlassen. Scheint bisher funktioniert zu haben. Jedenfalls habe ich noch nicht gelesen, dass eines der Tiere an Vergiftung verstorben ist.

ja ich :rollin:

Natürlich füttere ich den Tieren nicht wahllos alles, was ich draußen finde, das ist mir zu gefährlich.
Aber ich pflücke auch nicht jeden Halm einzeln, den ich kenne und bestimmen kann. Da wäre ich bei den Futtermengen nen halben Tag beschäftigt. Gemäht wird mit der Sense auf einer Wiede, wo Heu gemacht wird und gelegentlich Pferde weiden. D.h. ich kenne die Pflanzen und weiß, daß dort nichts hoch giftiges wächst.
Für meine eigenen Tiere pflücke ich noch mit der Hand (auf ner andern Wiese), aber großzügig mit beiden Händen rein und ohne zu selektieren. Wenn mir ne Pflanze begegnet, die ich nicht kenne (z.B. Doldengewächse, blühende Pflanzen o.ä.), gucke ich erst mal im Internet, ob ich das bedenkenlos verfüttern kann, ansonsten wird alles mitgenommen (täglich eine große Tonne voll in max. 15 Min. gepflückt), die Tiere selektieren dann selbst und lassen das liegen, was sie nicht möchten / brauchen.

Anfangs hab ich auch die einzelnen Hälmchen gepflückt von den drei Sorten, die ich kannte (Löwenzahn, Wegerich, Klee) *g*
Aber mit der Zeit lernt man die Pflanzen ja kennen, weiß, was wo wächst und sieht, wie die Tiere darauf reagieren.

Für den Anfänger ist das natürlich nicht uneingeschränkt zu empfehlen, man sollte sich schon vorher kundig machen und zumindest Löwenzahn von Brennesseln unterscheiden können :rw::rollin:

Annika S.
06.07.2011, 14:29
Naja, ich finde es halt etwas widersprüchlich das den Tieren zugesprochen wird, dass sie giftiges selber ausselektieren können und tun aber dann doch bestimmt und selektiert wird. :rw:

Zumal es das Bestimmen nicht einfacher macht. Es ist zwar als giftig deklariert, kann aber trotzdem verfüttert werden... *seufzt* Klar, im Zweifel lasse ich solche Sachen weg.


Für den Anfänger ist das natürlich nicht uneingeschränkt zu empfehlen, man sollte sich schon vorher kundig machen und zumindest Löwenzahn von Brennesseln unterscheiden können :rw::rollin:

Aaaalso gestern, beim Löwenzahnpflücken (Halm für Halm und auch nur die ganz jungen Pflänzchen für meine E.C.-kranke Maja die ich im Moment nur damit ködern kann) hab ich doch glatt mal voll in die Brennessel gegriffen :girl_cray2: Also DA hatte ich dann auch erkannt bzw. gesehen, dass da Brennessel stehen.... *träum*


15 Minuten für eine Tonne Grünzeugs. Ich werd blass vor Neid. Obwohl ich auf´m Dorf wohnen fahre ich erstmal 15-20 Minuten irgendwo hin wo ich überhaupt eine Auswahl an Grünzeug bekomme. Löwenzahn, Klee, Giersch und Wegerich wächst am Haus aber ansonsten... nüschts...

SimoneK
06.07.2011, 14:38
Ich hab Gott sei Dank direkt hinterm Haus riesige Wiesen und Felder mit einer schönen Vielfalt an Gräsern und Kräutern, das ist Gold wert :froehlich:

Und ich Trottel hab es jahrelang nicht genutzt und den Tieren das vorenthalten (bis auf ein bißchen Löwenzahn alle paar tage) :rw::rw::rw:

Vor einiger Zeit hab ich Brennesseln geerntet: bei der größten Hitze mit langer Hose, dickem Pulli und Arbeitshandschuhen bin ich in der Böschung am Bach rumgekrakselt :rollin:
Und was hab ich mir verbrannt? Das Gesicht! Weil ich meine Nase zu tief in die Pflanzen stecken mußte .... ebenfalls aua :bc::rollin:

Simone D.
06.07.2011, 20:58
Moni, das klingt doch für den Anfang schon Mal total super! Andere TAs hätten vielleicht schon abgeblockt :umarm:


Ja, da bin ich voll und ganz eurer Meinung, nur das Problem bei solchen Diskussionen ist, Fakten auf den Tisch legen zu können und nicht nur eine Meinung zu haben.


Ein Fakt (von vielen) gegen eine Heudiät ist der "Trennungsmechanismus" am Blinddarm (#22 http://kaninchenschutzforum.de/showthread.php?t=58971&p=1701153&viewfull=1#post1701153).

Vielen TAs ist das so nicht bewusst bzw. es wird ihnen oft (basierend auf einer bekannten, aber falschen Quelle für TAs) völlig verkehrt erklärt. Eine Heudiät ist so einseitig, dass sie Verdauungsprobleme wie Aufgasungen sehr begünstigt. So schlecht, ungesund und energiereich Zooladenfutter auch ist, ist ein Kaninchen m.E. besser versorgt, wenn es ein Alleinfutter und Heu bekommt, als nur Heu. Das ist sozusagen noch das geringere Übel :ohje:

Bunny
06.07.2011, 21:34
mein TA weiß ja das ich kein ungesundes Trockenfutter gebe (übrigens ist er auch der Meinung, das das Trockenfutter, welches in Zooläden verkauft wird nichts taugt und die Kaninchen nur krank werden davon), aber trotzdem hat er mir gesagt, das ich bei Hoppel ne Heudiät machen sollte als er Durchfall hatte.
Ich sollte das FriFu komplett weglassen.

Trotzdem ich ihm gesagt habe, das eine reine Heudiät 1. ne Mangelernährung ist, 2. Hoppel auch nicht so der Heufresser ist.

Letztendlich, wenn ich so drüber nachdenke, fiel der Durchfall bei ihm genau in der Zeit als die RHD-und Myxoimpfung war.
Vielleicht lag es doch an der Impfung (halt Unverträglichkeit im Alter) und nicht an zu viel Frischfutter , etc.

SimoneK
07.07.2011, 10:33
Meine TÄ rät auch bei bestimmten Erkrankungen leider noch zu Heudiäten. Ich diskutiere dann, warum ich das für unsinnig halte, sie bringt Gegenargumente .... letztlich mache ich es dann, wie ich es für richtig halte, nämlich nie und nimmer ne Heudiät, weil das für mich eben völlig sinnfrei ist.

kleiner Stern
07.07.2011, 23:46
Moni, das klingt doch für den Anfang schon Mal total super! Andere TAs hätten vielleicht schon abgeblockt :umarm:



Ein Fakt (von vielen) gegen eine Heudiät ist der "Trennungsmechanismus" am Blinddarm (#22 http://kaninchenschutzforum.de/showthread.php?t=58971&p=1701153&viewfull=1#post1701153).

Vielen TAs ist das so nicht bewusst bzw. es wird ihnen oft (basierend auf einer bekannten, aber falschen Quelle für TAs) völlig verkehrt erklärt. Eine Heudiät ist so einseitig, dass sie Verdauungsprobleme wie Aufgasungen sehr begünstigt. So schlecht, ungesund und energiereich Zooladenfutter auch ist, ist ein Kaninchen m.E. besser versorgt, wenn es ein Alleinfutter und Heu bekommt, als nur Heu. Das ist sozusagen noch das geringere Übel :ohje:

Danke, das ist auf jeden Fall auch ein gutes Argument, das kann mir in dieser Diskussion weiterhelfen.

Moni

kleiner Stern
07.07.2011, 23:49
Meine TÄ rät auch bei bestimmten Erkrankungen leider noch zu Heudiäten. Ich diskutiere dann, warum ich das für unsinnig halte, sie bringt Gegenargumente .... letztlich mache ich es dann, wie ich es für richtig halte, nämlich nie und nimmer ne Heudiät, weil das für mich eben völlig sinnfrei ist.


Ja, so geht es wohl vielen hier und deshalb bin ich ja auch so froh, dass sich m eine Tä auf diese Diskussion eingelassen hat. Vielleicht kann ich da jemanden zum Nachdenken bringen. Aber ich bin nicht so gut im Argumentieren wie ein Arzt. Deshalb freu ich mich über jedes schlagkräftige Argument das mir weiterhilft.

Moni

SimoneK
08.07.2011, 11:03
Simone (Buki) hat vieeeeele schlagkräftige Argumente :rollin::good:

Simone D.
08.07.2011, 15:52
Aye, aye :putz:

Weitere Argumente, weshalb eine Heudiät bei Verdauungskrankheiten nicht hilft, sondern die Probleme sogar noch verschärft:

- Wassermangel: Das allerwichtigste Element gegen Krankheiten im Verdauungstrakt ist viel Wasser. Kommt es zu Durchfall, lässt dieser die Tiere dehydrieren (Kreislaufprobleme etc). Nicht umsonst rät man auch uns Menschen, bei Durchfall & Co. möglichst viel Flüssigkeit aufzunehmen.

- Nährstoffmangel: Eine reine Heudiät ist eine Mangelernährung; aus den trockenen Fasern können Kaninchen nicht alle Nährstoffe ziehen, die sie zum gesund werden eigentlich gerade noch dringender brauchen. Eine Heudiät schwächt die Tiere noch mehr.

- Nahrungsvolumen: Steht nur getrocknete Nahrung zur Verfügung, nehmen die Tiere weniger Futter auf, das aufgenommene Nahrungsvolumen ist also geringer. Der „Dreck“, im Verdauungstrakt wird somit wesentlich schlechter heraustransportiert oder bleibt ganz liegen. Ohne viel Flüssigkeit und genügend Futternnachschub feiern die Krankheitserreger Party... (mit FriFu wird der Verdauungstrakt bis zu 6 Mal häufiger am Tag durchgespült, als mit Getrocknetem)

- Zuviel RF kann zur Mukoider Enteritis führen: Bei einer zu trockenen Nahrung und zuviel Rohfaser kann es sein, dass die Nahrung stecken bleibt und die Peristaltik zum Erliegen kommt. Ein interessanter Aspekt, der oft gar nicht in Betracht gezogen wird.

- „Darmvergiftung“: Wenig Stärke und viel Rohfaser führt zu einer steigenden Ammoniakbildung im Blinddarm und macht die Tiere erst krank! (Der ph-Wert steigt und die Krankheitserreger freuen sich)


MORISSE et al (1985) beschreiben die Gefahr von Durchfällen durch eine Ration mit viel Faser und wenig Stärke. Ein reichliches Angebot an fermentierbaren Kohlenhydraten bewirkt, wie auch von HERRMANN (1989) beobachtet, durch die Bildung flüchtiger Fettsäuren eine Absenkung des pH-Wertes im Caecum. Diese wiederum führt dazu, daß sich Clostridien nicht vermehren können. Wird nun mehr unverdauliche Faser und weniger Stärke mit dem Futter aufgenommen, steigt der pH-Wert im Blinddarm und auch der Gehalt an Ammoniak, da die bakterielle N-Fixierung (Bildung von Bakterienprotein) zurückgeht. Die Milieubedingungen sind somit ungünstiger für die normale Flora, und Clostridien können sich gut vermehren. Weiterhin können zu hohe Gehalte an unverdaulicher Faser eine Anschoppung im Blinddarm bewirken (CHEEKE 1983).


...dazu kommt, dass das Argument / die Intention dahinter oft ist, den Zucker wegzulassen. Davon abgesehen dass das die Tiere schwächt, ist Heu eine kleine "Zuckerbombe" (getrocknete Süßgräser). Die Argumentation hinkt also irgendwie auch schon an dem Punkt :rw:

Gelfling
08.07.2011, 17:44
Noch n Punkt - Heu ist schwer verdaulich.
Grade je gröber und verholzter dies ist.
Wer isst als Magenschonkost schon schwer verdauliches?!

biggi
08.07.2011, 18:22
ich versteh nur irgendwie nicht,
weshalb dann doch dazu geraten wird.
das müssten tä soch auch wissen!

Frasim
08.07.2011, 19:14
Problem ist und bleibt eben das die Tiermediziner die Heimtiere nicht im Studium enthalten haben. Bei vielen (zu vielen) ist es daher, learning by doing.

Die wenigsten TÄ befassen sich richtig gründlich damit. Vieles kommt tatsächlich erst duch uns als Halter.

Stell Dir mal vor, dieses ganze komplexe System einen Kaninchenhalter in 2 verständlichen Sätzen zu erklären. Es würde die Sprechstunde sprengen. Viele TÄ sind eher schon froh WENN die Tiere überhaupt mal Heu sehen. :ohje:

Getorix
08.07.2011, 19:17
Huhu,


ich versteh nur irgendwie nicht,
weshalb dann doch dazu geraten wird.
das müssten tä soch auch wissen!
ja, es wär praktisch, wenn TAs noch Ressourchen hätten, sich mit all den Tierarten zu beschäftigen, die sie behandeln, aber es ist nunmal unrealistisch.
Aber es gibt einfach so viele Tierarten, die ein Tierarzt behandeln muss, da ist es einfach nicht möglich, sich neben dem sowieso schon beanspruchenden Beruf noch intensiv mit allen zu beschäftigen.
Und Kaninchen sind halt nicht grad häufige und lohnende Patienten, da lesen sich viele Tierärzte halt mal nur die wichtigsten Infos an.

In vielen solcher Texte steht richtig, dass Kaninchen Wiesenfresser sind, woraus dann fälschlicherweise abgeleitet wird, dass Heu ein höchst artgerechtes Futter ist, weil es ja auch eine Form von Wiese ist.
z.B.
"In Anlehnung an das natürliche Futterspektrum von Kaninchen sollte das Grundfutter aus Gräsern (Heu), Kräutern, Blätter von Karotten [...] bestehen" (B. Drescher in Umwelt- und tiergerechte Haltung von Nutz-, Heim- und Versuchstieren)


Wer isst als Magenschonkost schon schwer verdauliches?! Viel Balaststoffe ist auch bei Menschen eine gängige Empfelung bei Verdauungsbeschwerden. Die braucht es ja auch dringend, sowohl beim Kaninchen und auch beim Mensch.
Aber eben nicht auschliesslich, sondern im gemisch mit gut verdaubaren Sachen.

Liebe Grüsse
Lina :)

biggi
08.07.2011, 19:22
naja,aber die ernährung sollte ja grundkenntnis sein.
ist ja jetzt nicht irgendein ausgefallenes fachgebiet. :ohje:

Frasim
08.07.2011, 19:28
Ich finde Kaninchen schon recht speziell.

Und Grundkenntnis ist: Heu, Wasser, 1 Eßl. Körner(schlimmfra)futter und ein paar Blättchen grün.

biggi
08.07.2011, 19:31
oh gott. . .

Gelfling
08.07.2011, 20:00
Viel Balaststoffe ist auch bei Menschen eine gängige Empfelung bei Verdauungsbeschwerden. Die braucht es ja auch dringend, sowohl beim Kaninchen und auch beim Mensch.
Aber eben nicht auschliesslich, sondern im gemisch mit gut verdaubaren Sachen.

Liebe Grüsse
Lina :)


Na, das kommt nun aber stark drauf an was für Verdauungsbeschwerden.
Klar, bei einem trägen Darm o.ä. und als gesunde normale Kost...
Aber hast du Durchfall und wirst zu Schonkost verdonnert dann ist damit sicher nicht das Vollkorbnot etc. gemeint ;)
Zumindest hat mir dann noch keiner zu Vollkornbrot, Bohneneintropf, Krautsalat und Müsli geraten.
Meist lautet dann doch ehr die Empfehlung
Zwieback, Hühnerbrühe, geriebener Apfel, Haferflockensuppe, gekochte Kartoffeln und Möhren oder so etwas.

Grüße Gelfling

kleiner Stern
09.07.2011, 02:05
Problem ist und bleibt eben das die Tiermediziner die Heimtiere nicht im Studium enthalten haben. Bei vielen (zu vielen) ist es daher, learning by doing.

Die wenigsten TÄ befassen sich richtig gründlich damit. Vieles kommt tatsächlich erst duch uns als Halter.

Stell Dir mal vor, dieses ganze komplexe System einen Kaninchenhalter in 2 verständlichen Sätzen zu erklären. Es würde die Sprechstunde sprengen. Viele TÄ sind eher schon froh WENN die Tiere überhaupt mal Heu sehen. :ohje:

Ja, so sehe ich das auch.

Moni

kleiner Stern
09.07.2011, 02:09
Aye, aye :putz:

Weitere Argumente, weshalb eine Heudiät bei Verdauungskrankheiten nicht hilft, sondern die Probleme sogar noch verschärft:

- Wassermangel: Das allerwichtigste Element gegen Krankheiten im Verdauungstrakt ist viel Wasser. Kommt es zu Durchfall, lässt dieser die Tiere dehydrieren (Kreislaufprobleme etc). Nicht umsonst rät man auch uns Menschen, bei Durchfall & Co. möglichst viel Flüssigkeit aufzunehmen.

- Nährstoffmangel: Eine reine Heudiät ist eine Mangelernährung; aus den trockenen Fasern können Kaninchen nicht alle Nährstoffe ziehen, die sie zum gesund werden eigentlich gerade noch dringender brauchen. Eine Heudiät schwächt die Tiere noch mehr.

- Nahrungsvolumen: Steht nur getrocknete Nahrung zur Verfügung, nehmen die Tiere weniger Futter auf, das aufgenommene Nahrungsvolumen ist also geringer. Der „Dreck“, im Verdauungstrakt wird somit wesentlich schlechter heraustransportiert oder bleibt ganz liegen. Ohne viel Flüssigkeit und genügend Futternnachschub feiern die Krankheitserreger Party... (mit FriFu wird der Verdauungstrakt bis zu 6 Mal häufiger am Tag durchgespült, als mit Getrocknetem)

- Zuviel RF kann zur Mukoider Enteritis führen: Bei einer zu trockenen Nahrung und zuviel Rohfaser kann es sein, dass die Nahrung stecken bleibt und die Peristaltik zum Erliegen kommt. Ein interessanter Aspekt, der oft gar nicht in Betracht gezogen wird.

- „Darmvergiftung“: Wenig Stärke und viel Rohfaser führt zu einer steigenden Ammoniakbildung im Blinddarm und macht die Tiere erst krank! (Der ph-Wert steigt und die Krankheitserreger freuen sich)



...dazu kommt, dass das Argument / die Intention dahinter oft ist, den Zucker wegzulassen. Davon abgesehen dass das die Tiere schwächt, ist Heu eine kleine "Zuckerbombe" (getrocknete Süßgräser). Die Argumentation hinkt also irgendwie auch schon an dem Punkt :rw:


Danke für diese Sammlung. In Verbindung mit dem Buch werde ich diese bei meiner Tä vorlegen. Ich freue mich so sehr, dass sie sich darauf einlässt und mich nicht einfach abblockt.
Nur ein Argument kann ich ihr irgendwie nicht wiederlegen. Wenn sie sagt, aber sie hätten diese Therapie seit vielen Jahren erfolgreich durchfgeführt, dann kann ich nicht das Gegenteil behaupten. Sie denkt natürlich, der Erfolg gibt ihr Recht. (Was ich aus ihrer Sicht natürlich auch verstehen kann).

Moni

discomedusa
09.07.2011, 11:56
Es gab ja irgendwo mal das Argument, das Heu bei einer Ernährung mit Trocken/Fertigfutter-Pellets sinnvoll ist und zu einer Besserung führt, bei einer eh schon gesunden Wiesenernährung dagegen kontraproduktiv. Vielleicht hilft das?

kleiner Stern
09.07.2011, 12:41
Es gab ja irgendwo mal das Argument, das Heu bei einer Ernährung mit Trocken/Fertigfutter-Pellets sinnvoll ist und zu einer Besserung führt, bei einer eh schon gesunden Wiesenernährung dagegen kontraproduktiv. Vielleicht hilft das?


Wo stand denn das? Ich dachte, Heu sollte trotzdem immer zur Verfügung stehen? Ich habe immer Heu im Angebot, obwohl sie es so gut wie gar nicht anrühren, seit ich Wiese und Kräuter füttere.

Moni

Simone D.
09.07.2011, 13:27
Ich denke, selbst ein engagierter TA, der sich gesondert zusätzlich über das Thema informiert, hat es schwer, das "richtige" Wissen zu erlangen. Eine "Koryphäe" der Branche schreibt Fachartikel zum Thema, die dermaßen falsch sind, dass es zum Haare raufen ist. Da wird der Verdauungstrakt falsch erklärt, falsch aus dem Englischen übersetzt (= umgekehrte (!) Schlussfolgerungen), und es werden die unsinnigsten Empfehlungen (wie Heudiät) ausgesprochen. Ihre Texte sind Maßstab für viele Praxen, die sich informieren. Wäre ich TA und hätte nicht die Zeit zig Quellen zu lesen, würde ich das mit Sicherheit auch erst Mal so annehmen/glauben. Auch sämtliche Tierschutzvereine haben diese Quellen lange als Argumentationsbasis genommen. Bei meinem TA liegen sie ausgedruckt sogar als Flyer einer anderen Kaninchenorga im Wartezimmer.

Dazu kommt, dass viele Fortbildungen von Futtermittelkonzernen übernommen werden (die Produkte dazu gibt's dann später in den Praxen). Die Studien der Konzerne gehen fast ausschliesslich immer nur von getrocknetem Futter aus. Man füttert Kaninchen in Tierversuchen Sachen wie Sojamehl, Sägespähne (!), Paprikapulver, Stroh, Heu & Co., und stellt dann (als logische Konsequenz) fest, dass Heu davon am besten verdaut wird und viel Rohfaser das Wichtigste ist :rolleye:. Der TA bekommt später das Ergebnis dieser Studien präsentiert und empfiehlt Heu, Heu und nochmals Heu – selbst für die eigentlich engagierten Halter hat er dann oft nichts mehr anderes parat.


Danke für diese Sammlung. In Verbindung mit dem Buch werde ich diese bei meiner Tä vorlegen.

Ich finde das Engagement deiner TA richtig toll :umarm:

Simone D.
09.07.2011, 13:31
Es gab ja irgendwo mal das Argument, das Heu bei einer Ernährung mit Trocken/Fertigfutter-Pellets sinnvoll ist und zu einer Besserung führt, bei einer eh schon gesunden Wiesenernährung dagegen kontraproduktiv. Vielleicht hilft das?


Wo stand denn das? Ich dachte, Heu sollte trotzdem immer zur Verfügung stehen? Ich habe immer Heu im Angebot, obwohl sie es so gut wie gar nicht anrühren, seit ich Wiese und Kräuter füttere.


Ja, Heu sollte immer zur Verfügung stehen. Heu ist keinesfalls schlecht oder kontraproduktiv, ganz im Gegenteil – es ist für Heimtiere eine gute Nahrungsergänzung. Aber die Tiere sollten immer die Wahl haben, ob sie gerade "Gröberes" brauchen, oder nicht, und nicht zu einer Mangelernährung gezwungen werden. Und wenn es wg. Wiese oder blättrigem FriFu wochenlang unberührt liegen bleibt, ist das auch völlig okay und absolut kein Grund zur Sorge, sondern eher ein gutes Zeichen.

Für ein Kaninchen, das ein Alleinfutter bekommt (das typische Zeug gemischt aus Getreide, Kernen, TroMü, buntem Schrott...), hält eine vermehrte Rohfaser-Aufnahme bis zu einem gewissen Grad die Verdauung in Schwung (http://kaninchenschutzforum.de/showthread.php?t=59687&p=1833498&viewfull=1#post1833498).

Pellets & Heu alleine wiederum können u.U. schneller eine fatale Kombi werden, dazu kommen aber bald noch nähere Infos :umarm:

Bunny
09.07.2011, 17:30
danke Simone für Deine interessanten Erläuterungen:umarm:

Insoweit ist mein TA aber schon etwas "weiter", er sagt auch, dass das Zootrockenfutter nix taugt auch wegen der darin enthaltene Luzerne. Man denke da nur an die berühmt berüchtigten Vitakuller

Torelynn
10.07.2011, 04:37
Luzerne an sich sind aber nicht schlecht für Kaninchen, nur sollte man sie sparsam verwenden und für Blasen/Harngrießpatienten ist er nicht geeignet.

kleiner Stern
10.07.2011, 14:15
Diese Ausführungen sind echt handfest und aufschlussreich.

Aber was kann ich gegen das Argument:
" Das hat seit Jahren gut funktioniert, dass Durchfall bzw. Verdauungsprobleme mit Heudiät behandelt wurden )"
sagen? Ich kann denen ja nicht sagen, Ihr habt jahrelang Mist gebaut. Dann macht auch der angagierteste Ta zu und lässt sich auf keine weiteren Diskussionen ein. (Was ich dann auch verstehen könnte). Weil auch die nach ihrem besten Wissen und Gewissen handeln und es einfach nicht anders wissen. Und außerdem scheint ihnen der Erfolg in dieser Hinsicht ja auch Recht zu geben? Jedenfalls ihrer Ansicht nach.

Moni

Getorix
10.07.2011, 15:47
Hallo,


Ich kann denen ja nicht sagen, Ihr habt jahrelang Mist gebaut.
musst du ja auch nicht. Du kannst ja wahrheitsgemäss bestätigen, dass es mit einer Heudiätät auch geklappt hat. Hat es ja auch offensichlich, sonst wär man viel schneller wieder davon abgekommen.

Und dann eben Gründe aufzählen, warum eine Grünfutter/Heudiät noch deutlich besser wäre.

Also einfach nicht sagen, dass eine Heudiät völliger Mist ist, sondern einfach betonen, dass es noch bessere und sinnvollere Diäten gibt.

Liebe Grüsse
Lina

kleiner Stern
10.07.2011, 16:50
Hallo,


musst du ja auch nicht. Du kannst ja wahrheitsgemäss bestätigen, dass es mit einer Heudiätät auch geklappt hat. Hat es ja auch offensichlich, sonst wär man viel schneller wieder davon abgekommen.

Und dann eben Gründe aufzählen, warum eine Grünfutter/Heudiät noch deutlich besser wäre.

Also einfach nicht sagen, dass eine Heudiät völliger Mist ist, sondern einfach betonen, dass es noch bessere und sinnvollere Diäten gibt.

Liebe Grüsse
Lina

Ja, so ist das mit der Diplomatie, man muss einfach gut überlegen, wie man was sagt. Sonst erreicht man eben nichts.
Danke

Moni

.Andreas
10.07.2011, 21:29
Hallo,

das mit dem „Erfolg“, den die Tierärztin als Argument anführt, darf man ruhig skeptisch sehen. Also ich sehe es jedenfalls skeptisch ;)

1. Durchfall ist keine Erkrankung, sondern ein Symptom. Im Körper läuft irgend etwas schief, was den Durchfall auslöst. Das sind in den meisten Fällen gar keine schlimmen Dinge, sondern einfach nur ein Unwohlsein, etwas Komisches oder zu viel gefressen. Völlig normale Dinge, die auch der Mensch gut kennt. Es gibt Halter, die bei Durchfall ihres Tieres sofort einen Tierarzt aufsuchen – ist ja auch nicht verwerflich. Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen. Der Halter fährt wieder nach Hause, der Durchfall ist weg und alle freuen sich. Die Tierärztin wird es als ihren Erfolg sehen, obwohl der Durchfall sowieso verschwunden wäre, ob nun mit oder ohne Heudiät.

2. Mit sehr trockener Nahrung ist es durchaus möglich, dass ein Durchfall zumindest erst einmal eingedämmt wird. Nach dem ersten, großen Flüssigkeitsverlust kommt da nicht mehr viel „Dünnes“ – man hat es also mit einer „optischen“ Verbesserung zu tun. Das Symptom ist weg, die Welt also wieder in Ordnung.

3. Der „Erfolg“ müsste genauer definiert werden. Die Tierärztin bekommt ein krankes Tier vorgestellt. Der Halter kommt nicht wieder, also scheint aus ihrer Sicht die Behandlung mittels Heudiät wohl erfolgreich gewesen zu sein. Dabei kann es für das Fernbleiben des Halters verschiedene Gründe geben:
a) der Halter hat den Tierarzt gewechselt, weil er den Rat nicht gut fand
b) der Halter hat gar keine Heudiät eingehalten, obwohl es so empfohlen wurde
c) das Tier ist gestorben, der Halter meldet sich nicht mehr
usw. usf.

4. Durchfall wird häufig als isolierte Erkrankung gesehen. Das ist aber nur selten der Fall. Oft kommt der Halter nach 3 Tagen wieder zum Tierarzt und sagt:“Ok, jetzt haben wir den Durchfall [optisch] besiegt, aber jetzt hat meine Maus … Zu diesem Punkt, Punkt, Punkt kann auch die Heudiät beigetragen haben, weil die Tiere z. B. weniger Zeit mit Fressen verbringen – die Nahrung hat ja nur wenig Volumen. Sie kauen zwar länger an Heu, aber die gesamt Fresszeit ist kürzer, weil das Nahrungsvolumen kleiner ist (Simone hatte das schon erwähnt). Die Kauzeit für gutes Heu und frisches Gras ist etwa die gleiche, frisches Gras hat aber durch das Wasser wesentlich mehr Masse. Eine Milchmädchenrechnung, die viele Kaninchen mit Zahnfehlern quittieren. Man darf nicht vergessen, dass die Zähne täglich wachsen.

5. Weil der Durchfall optisch weg ist, wird die Heudiät einfach weiter praktiziert – schließlich hat sie ja „geholfen“. Fatal, denn jetzt kann für ein Kaninchen die Leidenszeit erst richtig losgehen. Neben einer offensichtlichen (verdeckten) Krankheit kommt jetzt noch Nährstoffmangel. Aus dem nun folgenden Teufelskreis werden schon mal vierstellige Tierarztrechnungen. Die Halter sind völlig verzweifelt, den letzten Fall habe ich erst kürzlich wieder betreut.

6. Ich behaupte nicht, dass eine Heudiät ein Kaninchen umbringt – es sind eigentlich sehr widerstandsfähige, robuste Tiere, die Schwankungen im Nahrungs- bzw. Nährstoffgehalt mitunter locker ausgleichen können. Es gibt auch unter Wildkaninchen kaum Fälle, in denen diese wegen Hungers bzw. Nahrungsmangel gestorben sind (mir ist keiner bekannt). Der Tod wird in den meisten Fällen durch Parasiten oder Bakterien verursacht, die sich massenhaft verbreitet haben. Was wäre dann also als Ursache zu sehen? Der Nahrungsmangel selbst im Winter war nicht so schlimm, dass er die Tiere verhungern ließ, aber er schwächte das Immunsystem so stark, dass pathogene Keime oder Parasiten die Herrschaft übernehmen konnten, woran die Tiere letztlich starben.

7. Das Kaninchen ist auf einen ausgeglichenen Nahrungshaushalt angewiesen. Es kann zwar langfristig (z. B. durch Jahreszeiten bedingte), langsame Umstellungen in der Nahrung verkraften, aber kurzfristige, abrupte Umstellungen können sich verheerend auswirken. Der Grund ist die Bakterienzusammensetzung im Blinddarm. Eine Umstellung in der Fütterung „Knall auf Fall“ – also auch eine Heudiät - bringt diese Zusammensetzung komplett durcheinander. Die Auswirkungen müssen sich nicht über Nacht bemerkbar machen, sondern können ein Prozess sein. Wenn der aber in Gang gesetzt wurde, braucht es auch wieder Zeit, in „zurück zu drehen“.

8. Welchen vernünftigen, nachvollziehbaren Grund gibt es eigentlich, bei einem Symptom wie Durchfall eine aktute Mangelernährung als Behandlungsmaßnahme einzuleiten? Schwer verdauliche Rohfaser, keine Pektine (schützen die Darmschleimhaut!), so gut wie kein Wasser und keine Nährstoffe – alles, was man nicht einmal einem gesunden Tier zumuten würde, muss ein krankes Tier erdulden? Warum?

9. Ewringmann:
„Nehmen die Kaninchen [bei Durchfall] noch selbstständig Futter auf, sollte die angebotene Nahrung besonders auf die bestehende Situation angepasst sein. Eine Heu und Wasserdiät mit Entzug von Frischfutter ist nicht geeignet, um den Bedürfnissen der Tiere gerecht zu werden. Ziele der Fütterung sind es, die Darmflora zu stabilisieren, die Darmschleimhaut zu regenerieren und angesammelte mikrobielle Stoffwechselprodukte abzubauen. Verschiedene Futtermittel sind dafür geeignet:
• Durch qualitativ hochwertiges Heu wird hochverdauliche Rohfaser zur Verfügung gestellt. die zur Unterstützung physiologischer Fermentationsvorgänge wichtig ist.
• Möhren und Gemüse sind reich an Zellulose und Pektinen. Diese Substanzen liefern leicht, aber langsam fermentierbare Kohlenhydrate, so dass über die Fermentationsprodukte (flüchtige Fettsäuren) eine ausreichende Energieversorgung
der Schleimhaut gewährleistet wird.
• Bananen erzeugen eine gelähnliche Oberfläche und dienen dadurch dem Schleimhautschutz.
• Kleien (v.a. Haferkleie) binden laxierend wirkende Gallensäuren.
• Aufgeschlossene Getreide (Haferflocken, Zwieback) dienen als Energielieferanten. Sie sollten aber nur bei akuten wässrigen Durchfällen verabreicht werden.

Unterstützende Fütterungsmaßnahmen bei Diarrhoe:
• hochwertiges Heu
• aufgeschlossene Getreide (Zwieback, Haferflocken), nur bei akuten wässrigen Durchfällen!
• Möhren und Gemüse
• Banane
• strukturiertes Grünfutter (z. B. Mährengrün, Kräuter)
• Haferkleie“
Quelle: Ewringmann, A. (2005): Leitsymptome beim Kaninchen: diagnostischer Leitfaden und Therapie. Stuttgart: Enke. ISBN 3-8304-1020-4. S. 29-30

10. Zinke: „Diät bei akuten Durchfallerkrankungen
kräuterhaltiges Wiesenheu, Hafer (Haferflocken), Anissamen, Leinsamen, Fenchelsamen, Kümmelsamen
als frische Ganzpflanzen (auch getrocknet möglich)
Brombeerzweige mit Laub, Eichenzweige mit Laub, Kamillenblüten, Knoblauch, Löwenzahn, Pfefferminze, Schafgarbe, Thymian, Heidelbeeren“
Quelle: Zinke, J. (2004): Ganzheitliche Behandlung von Kaninchen und Meerschweinchen: Anatomie, Pathologie, Praxiserfahrungen. Stuttgart: Sonntag. ISBN 3-8304-9090-9. S. 181

Man kann nur hoffen, dass sich mit der Zeit die beispielhaft genannten Behandlungen bei Durchfällen durchsetzen, weil sie Sinn machen, jedenfalls meine Meinung nach.

Es gibt auch zu den anderen Argumenten der Tierärztin gute, belegbare und dokumentierte Gegenargumente ;)

freundliche Grüße,
Andreas

Simone D.
10.07.2011, 22:12
9. Ewringmann:
„Nehmen die Kaninchen [bei Durchfall] noch selbstständig Futter auf, sollte die angebotene Nahrung besonders auf die bestehende Situation angepasst sein. Eine Heu und Wasserdiät mit Entzug von Frischfutter ist nicht geeignet, um den Bedürfnissen der Tiere gerecht zu werden. Ziele der Fütterung sind es, die Darmflora zu stabilisieren, die Darmschleimhaut zu regenerieren und angesammelte mikrobielle Stoffwechselprodukte abzubauen. Verschiedene Futtermittel sind dafür geeignet:
• Durch qualitativ hochwertiges Heu wird hochverdauliche Rohfaser zur Verfügung gestellt. die zur Unterstützung physiologischer Fermentationsvorgänge wichtig ist.
• Möhren und Gemüse sind reich an Zellulose und Pektinen. Diese Substanzen liefern leicht, aber langsam fermentierbare Kohlenhydrate, so dass über die Fermentationsprodukte (flüchtige Fettsäuren) eine ausreichende Energieversorgung
der Schleimhaut gewährleistet wird.
• Bananen erzeugen eine gelähnliche Oberfläche und dienen dadurch dem Schleimhautschutz.
• Kleien (v.a. Haferkleie) binden laxierend wirkende Gallensäuren.
• Aufgeschlossene Getreide (Haferflocken, Zwieback) dienen als Energielieferanten. Sie sollten aber nur bei akuten wässrigen Durchfällen verabreicht werden.

Unterstützende Fütterungsmaßnahmen bei Diarrhoe:
• hochwertiges Heu
• aufgeschlossene Getreide (Zwieback, Haferflocken), nur bei akuten wässrigen Durchfällen!
• Möhren und Gemüse
• Banane
• strukturiertes Grünfutter (z. B. Mährengrün, Kräuter)
• Haferkleie“
Quelle: Ewringmann, A. (2005): Leitsymptome beim Kaninchen: diagnostischer Leitfaden und Therapie. Stuttgart: Enke. ISBN 3-8304-1020-4. S. 29-30

10. Zinke: „Diät bei akuten Durchfallerkrankungen
kräuterhaltiges Wiesenheu, Hafer (Haferflocken), Anissamen, Leinsamen, Fenchelsamen, Kümmelsamen
als frische Ganzpflanzen (auch getrocknet möglich)
Brombeerzweige mit Laub, Eichenzweige mit Laub, Kamillenblüten, Knoblauch, Löwenzahn, Pfefferminze, Schafgarbe, Thymian, Heidelbeeren“
Quelle: Zinke, J. (2004): Ganzheitliche Behandlung von Kaninchen und Meerschweinchen: Anatomie, Pathologie, Praxiserfahrungen. Stuttgart: Sonntag. ISBN 3-8304-9090-9. S. 181


Das ist ja interessant! Und auch echt ne gute Argumentationsbasis für TAs. Cool :D

kleiner Stern
10.07.2011, 22:31
Zustimm *g*